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, — BatznNnk« Wftau-MoSkau »«fanden. Infolge der Freund, ltchkeit d«r rusfifche» vahndeamte«, mit denen mir uni nvr notdürftig verständigen konnte«, gelang e» un«, vormittag» 10 Uhr unseren Bald)« in verpacktem Zustande nach Mitau zu verladen, wohin wir auch selbst mitfuhren. Hier wurden wir von den zuständigen russischen Organen, di« inzwischen telegraphisch 1u Kenntni» gesetzt worden waren, aus da» Höf- lichste und liebenswitrdigste empfangen. Nur zwei von un» waren im Besitze von russischen Reisepässen. Nachdem man sich von der Unverdächtigkeit unserer Reise überzeugt hatte, insbesondere auch unser« Apparate angesehen hatte, gab man un» den Ballon sehr bald frei und gab un» auch unser« Karten zurück mit der Erlaubnis, die Rückreise an» treten zu dürfen. Da wir nicht im Besitze einer einzigen Kopeke waren, auch Geld — am Sonntag«.nicht wechseln konnten, nahm man unser deutsche» Selb zur Bezahlung von Fracht und Fahrtkosten berrttwilltgst ent gegen, sodaß die beiden Herren mit den Auslandspässen bereit» am Nachmittag 5 Uhr wieder unter Mitnahme de» Ballon» von Mitau abfahren konnten, während wir die Abreise auf den nächsten Lag verschieben mußten, da sich unsere Legitimation noch etwa» verzögerte. Al» wir am Montag nacht» die Grenze passierten, hatten auch wir nicht die geringsten Schmierigkeiten. Wir waren zweifello», wie di« tag» zuvor zurückgereisten Herren, von Mitau au» avisiert worden, zeigten nur unsere Karten vor und konnten nach deren Prüfung ungehindert die Grenze passieren.- — Man schreibt nnS: Wie alljährlich, so bittet auch in diesem Jahre am ReformattonLseste der Gustav Adolf- Beretn um Liebesgaben für seine Zwecke. S» wird an diesem Festtage «ine Kirchenkollekte für ihn gesam melt. Wag er will, da» ist jedem einigermaßen interessierten Evangelischen bekannt: die Glaub«n»brüder in ander», gläubiger Umgebung unterstützen, damit sie ihres evan. gelischen Glauben» leben können. Wer e» weiß und fühlt, wa» er an seinem evangelischen Glauben für Her- und Leben hat, und sich dessen am Reformation-feste, der Ge denk- und Dankfeter der großen GotteStat durch Luther, auf» neue freudig bewußt wird, der muß Verständnis haben für die Losung de» Gustav Adolf-BerelnS: „Lasset un» Gute» tun an jedermann, allermeist aber an de» Glauben» Genossen", — nicht zum letzten an denen, die mitten in römisch-katholischer Umgebung wie als Vorposten stehen und oft genug hart bedrängt werden, die zum Teil nicht nur die Sache des Evangelium», de» evangelischen Glaubens und Leben», sondern auch — wie in der Ost. mark — die Sache de» Deutschtum» wacker vertreten. Auch derer darf der Gustav Molf-Berein, dürfen wir nicht vergessen, die sich in dem benachbarten Oesterreich, insbe sondere in Böhmen unserm Glauben zugewendet haben und noch immer zuwenden. „Die evangelische Kirche in Oesterreich — de» Gustav Adolf-VereinS erstes Sorgen- sind", so heißt es in einem Bericht, „und trotz manche» Erfolges, den Gottc» Gnade dem Vrrein»wirken dort drüben geschenkt, immer wieder sein Sorgenkind. In 234 Orten, wo man vor zwei bi» drei Jahrhunderten da» Evangelium lotgeschlagen, wird wieder evangelischer Gottesdienst ge halten ; au» 260 evangelischen Pfarr- und Filialgemeinden sind 388 und darüber noch 318 Predtgtstattonen geworden; die Zahl der Evangelischen ist von 333000 auf 534000 gewachsen." Und das alle» in 10 Jahren! Aber noch viel mehr gilt e» zu leisten. Noch viele Seelen dort ver langen nach dem Licht de» Evangelium» und rufen un» bittend zu: „Kommt herüber und, helft un»! — Helft un» Kirchen und Schulen bauen und unterhalten, verhelft un» zu Predigern und Lehrern und Diakonissinnen!" — Wollen wir diese reformatorische Bewegung im Stiche lassen, die ohne unsre Hilfe nicht bestehen kann? Wollen wir, daß die Geschichte einmal das Urteil über uns fällt: „Eine große Zeit war die Zeit an der Wende des 20. Jahr- Hunderts für die Kirche de» Evangelium», aber sie sand kein ihr würdige» große» Geschlecht und konnte deshalb ihre Bestimmung nicht erfüllen I"? — E» dränget hart der Brüder Not, e» fordert »S die Sache de» Evangelium» und auch de» Deutschtum», daß wir da» Werk de» Gustav Adolf-Verein» kräftig unterstützen. Möchte ihm diese Unterstützung auch in Riesa und Umgegend reichlich zuteil werden! — Ein 800000 Mark-Gewinn war bei der gestern beendeten Ziehung der sächsischen Landerlotterie zu verzeichnen, da der 500 000 Mark-Gewinn wieder einmal erst am letzten ZiehungStage herauSkam und deshalb mit der Prämie von 300 600 Mark zusammen auf eine Los nummer fallen mußte. E« ist seit der Umgestaltung der Ziehung»- und Tewinnordnung der sächsischen Landeslotterie jetzt da» zweite Mal, daß da» große Lo» und die Prämie auf eine Nummer entfallen. Vielen Lotteriespielern wäre e» allerding» erwünschter, wenn Fortuna ihr Füllhorn nicht so reichlich über die Spieler nur einer Losnummer au»- schüttete, sondern die beiden beträchtlichen Gewinnsummen auf zwei Los« verteilte. Die glücklichen Gewinner freilich werden anderer Ansicht sein. —* Der au» den Vorsitzenden der Vereine ehemaliger Kameraden de» 4. Garde-Regtment» zu Fuß gebildete Ar- beitSauSschuß für die Vorbereitung der Feier de» 50 jährigen Bestehen» de» Regiments erläßt an alle ehemaligen Kameraden de» 4. Garde-Regiment» zu Fuß folgenden Aufruf: Im Mai 1910 feiert unser Regiment sein 50 jährige» Bestehen und hat zu dieser Feier die ehemaligen Kameraden durch öffentlichen Aufruf eingeladen. Wir nehmen hierdurch Ber- anlaffung allen Ehemaligen de» Regiment« den Gedanken zu unterbreiten, au« Anlaß diese» Feste« eine Jubiläum». Stiftung zu gründen, au« welcher Hilfsbedürftigen und un- verschuldete in Not geratenen ehemaligen Angehörigen de» Regiment» auf Antrag Unterstützungen zugänglich gemacht werden sollen und zu diesem Zwecke «inen am Jubiläum«, tage dem Rrgiment«»Komando — welchem diese Sache unterbreitet worden ist — zu übergebenden Fond« zu sammeln. Wtr bitten alle ehemaligen Angehörigen de» Regiment« dt«s«r Absicht zu zustt«m«n und freiwillig« Bet träg« — auch di« A-iust« Gab« wird dankbar angenommen — au den A, Schaaffhaus«n'sch«u Bankverein, Berlin S, Französisch« Straße 55, Lepofittn-Kasse unter der Bezeich nung: „Jubtläum»-Sttstung d«s 4. Garde-Negim. zu Fuß gütigst «ins«ndeu zu wollen. — Ju Dresdner Blättern erscheint »in Aufruf zur Beteiligung au der Bildung einer Aktiengesell schaft für Luftverkehr. Tie bedeutendsten Per- sönlichkeiten des Staates, Ker Stadt, der Wissenschaft und der Hochfinanz haben sich unterzeichnet und stehen dem zu gründenden Unternehmen nicht nur sympathisch, sondern tatsächlich fördernd gegenüber. Bekanntlich soll eine Aktiengesellschaft für den Betrieb von Luftschiffen ins Leben gerufen tvlerden. Sie saßt aufs erste als Ver- suchSgesellschast die Erprobung und technische Weiterent wicklung von Luftschiffen ins Luge, soll sich aber alS^ bald zur Einrichtung von Personenfahrten zunächst mit näheren Zielen und schließlich zur Einführung fester Lustschisflmien in ganz Deutschland ausbilden. ES ist begründete Aussicht vorhanden, daß daSl erste Zeppelin- Lustschisf dec Gesellschaft bereits im nächsten Frühjahre nach Sachsen und den angrenzenden thüringischen Staa- ten kommen und in einigen Städten "landen wird. Im Jahre 1911 ist gelegentlich der Internationalen Hygie nischen Ausstellung in Dresden die mehrwöchige Statio nierung eines größeren Luftschiffes und die Veranstal- tung von Rund- und Zielfahrten nach allen Teilen Sach sens, den thüringischen Nachbarstaaten, sowie nach Schle- sie« und der Provinz Sachsen zu erwarten. .Durch dis Schöpfung der geplanten Anlage ist es möglich, die Lustschisfahrt zu Zwecken eines Personenverkehrs zu ent- wickeln und den Beweis zu erbringen, daß die Luftschiffe al» Verkehrsmittel für die Menschheit einen dauernden Mert haben werden. Sachsen, das schon bei der National spend« durch Aufbringung von einer halben Millian Mark mit an der SqÄtze gestanden hat, soll nicht da zurückstehen, wo eS gilt, das große Wirk des deutschen Nationalhelden zu einem Kulturgut auszubauen. Tie Ge sellschaft soll mit einem Grundkapital von 3 Millionen Mark in Aktien zu 1000 Mark auSgestattet werden. Zur Beteiligung wende man sich an den Werbeausschuß unter dem Vorsitz des Oberbürgermeister von Dresden, Herrn Geh. Rat Tr. Beutler. Die Zeichnungen werden am 10. November dS. IS. geschlossen, da am 16. November die Gründung der Gesellschaft in Frankfurt erfolgt. —* lieber die Inangriffnahme der Arbeiten zum Ausbau des Rosawitzer Hafens wird noch ge- schrieben: Zunächst wird der Hafensporn abgetragen, um die Hasenmündung entsprechend zu verbreitern. Dann wird eine 130 Meter lange Kaimauer ausgeführt und die Schleppgcleise bis zur „Sandschämje" verlängert wer den, was eine Unterführung des Hafendammes zur Folge Halen muß. Ter gräflich Dhunsche Holzumschlage, platz, der sich bisher unmittelbar oberhalb der Hafen einmündung befand, W.rd stromabwärts etwas unter halb der Altstädter Ueberfuhr verlegt werden. Mit dem Ausbau deS Rosawitzer Hafens, der sich so lange ver zögerte, wird einem in Spieditions- und Schifferkreisen schwer empfundenen Bedürfnis Rechnung getragen. - Gröba. Am 28. Oktober abends ist in Gröba in der Nähe de» Eisenwerk» ein Fahrrad gefunden worden: Eigentumsansprüche oder sonstige sachdienliche Mitteilungen, um die gebeten wird, sind an da» Gemeindeamt Gröba zu richten. - Gröba. Gemeinderatswahl ohne Ende! Wie er innerlich, wurde die am 6. Dezember 1908 stattgefundene GemetnderatSwahl in der Klaffe der Unansässigen von den Sozialdemokraten angefochten und daraufhin von der Amis- Hauptmannschaft für ungültig «klärt. Aber auch die am 28. März d. I. erfolgte Neuwahl wurde von den Sozial- demokraten wiederum angefochten und von der Nmtshaupt- Mannschaft jetzt abermals für ungültig erklärt, da wieder 2 Nichtsachsen an der Wahl teilgenommen haben und nach Abzug dieser 2 Stimmen sich Stimmengleichheit zwischen den beiden Kandidaten ergibt. Gegen diese Entscheidung der Amtshauptmannschaft wird der Wahlausschuß der Ord- nungSparteien Berufung einlegen, da sich unterdessen her- au»gest«llt haben soll, daß bereit» die erste Wahl am 6. Dez. v. I. Gültigkeit haben müsse und nur durch ein Versehen ber Kgl. Amtshauptmannschaft für nichtig erklärt worden sei. Auf den AuSgang der Angelegenheit, di« in Sachsen wohl einzig dastehen dürfte, ist man sehr gespannt, zumal seitens der OrdnungSparteien evtl, auch noch da» Oberverwaltung«, gericht angerufen werden soll. Zu bedauern ist blol, daß der zweimal gewählte Herr Kassierer Jllig, der jetzt in letzter Zeit sein Amt ausübte und in der kurzen Zeit durch sein Wirken sich auch die Anerkennung seiner Gegner er- warb, gerade jetzt au» dem Gemeinderat wieder ausscheiden muß, während hochwichtige Angelegenheiten denselben be- schäftigen werden. - Strehla. Die in diesem Jahre «folgte 100. Wieder- kehr de« Geburt»tage» Mendelssohn« und die 150. Wieder kehr de» Geburtstage» Schill«» sind der Grund für die am Reformationsfeste abend« r/,8 Uhr beginnende, im Saale de» „Schiffchen»- stattfindende Mendettsohn-Schiller-Feier, veranstaltet vom freiwilligen Ktrchenchor. Den bisherigen Leistungen diese» jungen Verein» nach wird dem kunst- sinnigen Publikum von Strehla und Umgegend «in höchst genußreicher Konzertabend geboten werden. Die Gesang«- lehrerin und Konzertsängerin Frl. Beroniea Fehrmann au» Dritten, di« in Kirche und Konzntsaal schon oft mit den größten Erfolgen aufgetreten ist, hat ihre Mitwirkung an jenem Abend zugesagt, desgleichen ein Soloquartett der Akadem. Sängerschaft „Alton- von der Universität Leipzig. Aufgeführt «erden im 1. Teil der Vortragsordnung nur Werke von M«rdel»sohn. Lieder für gemischten Thor, Duette, Quartett« und Solo-Lieder für Sopran wechseln miteinander ab. Im 2. Teil gelangt zur Aufführung: Da» Lied von der Glocke (gedichtet von Schiller), in Musik ge- fetzt von NH««L«g. Dl« Orchestervegleitung zu dieser in teressanten Komposition, sowie zrv«t Orchesterpteveu« tu» 1. L«il ««den au»g«führt von der im besten Ruf« sehen de« Kapell« de» Feld-Art.-Negt». Nr. 82 (Obermustkmeister Günther), wünschen wtr de« strebsamen Kirchenchor ein vollb«setzte» Hau»! Oschatz. Da» Horstfeefischen in Sannttorf hat in diesem Jahre ein sehr reiche« Grträgnt» gebracht. Der schwelst« Hecht wog 12V„ der schwerst, Karpfen 12 Pfund. Oschatz. Ein Bulle, der selber zum Metzger läuft, ist gewiß eine Seltenheit. Solche Todesverachtung hat ein Bullr au den Tag gelegt, der gestern früh gegen 9 Uhr von dem Sohn des Inhaber» der „Garküche" nach dem Lchlachthos geführt werden solltp. Ta» Tier, das sich auf dem Weg ziemlich unruhig benahm, riß plötzlich aus und stürmte durch das Schaufenster des Fleischer- meister- Höhne an der Lutherstraße. Ter Bulle, der übrigens unverletzt blieb, mag selbst über da» Klirren dec Scheibe etwas überrascht gewesen sein; er wurde gebändigt und nun doch nach dem eigentlichen „Richt platz" befördert: Borna (Bezirk Leipzig). Auf dem Braunkohlen««! Regt« ist in voroergangener Nacht der 51 Jahre alt« Kessel- Hetzer Paul Gerlach vom Kohlenboden au» in den Kohlen trichter gestürzt. Don der nachrutschenden Kohle wurde der Unglücklich« verschüttet, so daß er ersticken mußte. 88 Dre» den. Otto Juliu» vtrrbaum» neuester Stück, da« er mit König»brnnn-Schaup zusammen geschrieben hat, heißt „Abenteuer in fünf Akten- und behandelt «in phantastisch-moralische« Abenteuer de» Herzog« Heinrich von Schlesien im Cölner Karneval im Jahre 1575. Da» Werk wird in Dresden seine Uraufführung «leben. 88 Dresden. E» sind jetzt beinahe drei Wochen verflossen, ials der 14 jährige FHeischerlehrling Mfreü Höch im Scho mergrunde bei Dresden meuchlings erschla- gen und seiner vO Mark betragenden Barschaft beraubt wurde. Trotz gv)ßer Anstrengungen ist es der Kriminal- Polizei bis zur Stunde noch nicht gelungen, das Dunkel, das diese L.uttat umhüllt, zu lüften. Wie bekannt, find zwei anfangs der Tat verdächtig erscheinende junge Leute wieder aus der Untersuchungshaft entlassen wor- den, da! sich ihre gänzliche Unschuld herausgestellt hat. Seitdem sind neue Verhaftungen nicht erfolgt und auch Verdachtsmomente gegen andere verdächtige Per sonen sind nicht mehr hervorgetreten, so daß die Mord- tat, falls nicht besonders günstige Momente zu Tage treten, einstweilen ungesühnt bleiben wird. Auch die von der Oberstaatsanwaltschast ausgesetzte Belohnung von 500 Mark auf Ermittelung des Täters hat nicht die gehoffte Wirkung gehabt. Es fehlt bis zur Stunde jeg- licher Anhalt zur Verfolgung neuer Spuren und man geht wohl nicht fehl, wenn man .annimmt, daß der Mörder längst über alle Berge ip und sich in dsen die Mordstelle umgrenzenden Ortschaften überhaupt nicht mehr ans- hält. Ihr ganz besonderes Augenmerk hat die Kriminal polizei aus solche Personen gerichtet, die unverhältnis- mäßig große Ausgaben machen. Aber auch hier hat sich nichts verdächtiges gefunden, zudem ist der dem Er mordeten geraubte Betrag von 60 Mark an sich auch zu gering, um zu verdächtigen Extraausgaben zu verleiten. Allgemein wundert man sich darüber, daß in dem vor liegenden Mordfalle die zur Ermittelung des Täters verwendeten Dresdner und Loschwitzer Polizeihunde voll- ständig versagt haben, woraus sich ergibt, daß Spür hunde, wenn sie nicht gleich nach per Tat auf die Fährte gebracht werden, später auch nichts mehr auszurichteu vermögen. Tie Ermordung des Fleischerlehrlings Alfred Höch ist am Abend zwischen 7 und 8 Uhr vor sich ge gangen. Nach Bekanntwerden der Tat strömten noch am selben Abend und erst recht am nächsten Morgen mehrer? hundert Neugierige nach dec Mordstelle, die sofort ab- zuspecren, man unvorsichtigerweise unterlassen hatte. Mehr als 300 Personen haben an der Stelle der ruch losen Tat Spuren hinterlassen und.dadurch ist es auch dem ganz besonders gut veranlagten bekannten Polizei hund „Harras" nicht gelungen, die Spur des Mörder» aus den vielen Spuren der zusammeugeströmten Neu- gierigen herauszufinden. Zwar haben die Hunde an der Mordstclls anscheinend 'auch die richtige Jährte ent deckt. Lie verfolgten allesamt eine und dieselbe Spur, verließen swselbe !iber sofort, als- sich die verfolgte Spur mit den vielen anderen Spuren verwischte. Dem System dec Polizeihunde ist sonach kein Vorwurf zu machen. Die bisher noch nicht verfolgte Ermittelung des Mörders ist in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß versäumt worden ist, die Mordstelle sofort in wei- tem Umkreise obzusperven. Unter der Bevölkerung herrscht infolgedessen noch große Unrultz. Den idyllischen! Schoonergrund, den man jetzt schon „Mordgrund" nennt, meidet man ängstlich. Dresden. Der König wohnt« gestern nachmittag dem Rennen des Parforcejagdvereins! in Großenhain bei und nahm hierauf an dem Essen im dortigen Offiziers kasino teil. — Ter Ballon „Parseval" kommt leider vor- läufig noch nicht nach Dresden. Bekanntlich erschienen kürzlich m verschiedenen Blättern Notizen, nach oenen ein Besuch des lenkbaren Ballöns „Parseval" demnächst in Dresden bevorstehen sollte. Ties scheint sich nicht z« verwirklichen, wie aus einem an die „Dresdner Korre spondenz" gerichteten Schreiben des Herrn Major A. von Parseval hervorgeht. Der genannte Herr schreibt unter dem 26. Oktober aus Reinickendorf (West) folgende»: „In höflicher Erwiderung auf Ihr Schreiben vom 18. d. M. kann ich Ihnen zu meinem großen Bedauern nicht in Aussicht stellen, ob sich Ihr Wunsch in nächster Zeit er- füllen läßt, weil eS mcht möglich ist, daß oaS Luftschiff überall dahin komm:, wo Freunde desselben wohnen. Hochachtungsvoll von Parseval." Schmiedew^lde. Ein Jagdunfall ereignete sich Mitte voriger Woche auf hiesiger Flur, vier Herren waren auf rie Hasenjagd gegangen und schritten in einetz