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s». Jahr« Sounabea», SV. Dezember IM«, »beavS IS tt>1 er Mr-, -Vllllg SN Riesa, 14. Dezember 1906. SI* flkrs« dank, m fiie»» lskltt L« I» phas, gute Arbeit, egrl, feinste äser, empf. Hammitzfch ptstraße 63. tndet 1853. terküche«. tungStörper lagen nrichtungen und Herde Apparate Maschinen r- und lerbetten -Glühltcht Artikel, re Ware«! rufzwang SN, Rim. CsAdttsrei Möbins. (oonac. I^um, scuM Auswahl IßssU IS. MKN aschen rmickt. tioWsns-kmIßsunx, An unserer Kaffe werden am 1. Januar 1S07 fällige kEM, WW«d« M MViiM Ms bereits von heute ab eingelöst. kiirgzeliu! Uunscße und Liqueure i« evzen, «Wti« Magre Arermde. Roman von Georg Bütow. 27 Endlich sprach er mit harter, mir ganz fremd klingen der Stimme: „Wenn man die Ehre eines Mannes anta stet, darf 'man sich nicht in Andentunge» ergehen, wollen Eie mir also gefälligst sagen, was Sie wissen, was Sie gehört haben?" TaS war eine Lehre, nnd ich fühlte mich plötzlich ein- gcschnchtert nnd verlegen. Schon wollte ich um Verzei hung bitten wie ei» kleines Mädchen, dem man mit oer Nute droht, da vernahm ich im Vorzimmer die Schritte meines Vaters und flüsterte hastig:„Still,derPapakommtI" Wenn Mama sagt: „Still, Lisette kommt," da schweigt alle Welt, wenn diese aber rnft: „Still, der Papa kommt," dann denkt man nicht daran, zu schweigen, und nie hatte Herr JnleS so entschieden gesprochen wie letzt. Er wandte sich sogleich an den Papa mit den Wor ten: „Ich höre durch Ihre Fräulein Tochter, daß über meinen Freund, den Grafen von Reinach nachteilige Ge rüchte in Nmlanf gesetzt sind! Ich bitte Sir, mich von de ren Inhalt in Kenntnis zu setzen!" Papa warf mir einen unzufriedenen Blick zu, dann entgegnete er mit einem Lachen, da« zwar laut klang, aber kaum ernst gemeint war: „Wenn«» Ihnen Spaß macht, das Geschwätz dieser kleinen Plaudertasche anzuhö ren ..." Herr Jule« ließ sich jedoch nicht täuschen, ruhig wandte er sich zu mir: „Verstehen Sie mich recht, Mademoiselle Lisctte: diese an» dein Dunkel geschlenderte Beleidigung, welche zweifelsohne jedermann kennt, ist mir vermutlich einzig und allein au» dein Grnnde fremd, weil niemand den Mut gehabt hat, sie in meiner Gegenwart zu wieder holen. Die Herren von Reinach sind meine Wohltäter ge- wese»; ich schulde ihnen alle», nnd wenn man sie belei- digt, ist es meine Pflicht, aufzntreten und aller Welt zu- znrufen, daß e» eine Verleumdung ist." wen» man in einen» solchen Tone zu mir redet, dann biete ich allem die Stirne, dem Feuer, dem Sturme und meiner Mutter sogar. Trotz des zornigen Blickes, welchen mein Vater mir zmvarf, erwiderte ich fest und bestimmt: „Ich sehe Wohl, daß ich zuviel gesagt habe, ich habe aber weder gelogen, noch erfunden; in meiner Gegenwart be hauptete jemand, daß die Palme der Immoralität und Verblendung den» Grafen von Reinach gebühre." „Weiter weiß ich nichts! Da aber der Mann, welcher die Behauptung aussprach, der Gast meines BaterS ge wesen ist, begreifen Sie wohl, daß ich ihn nicht nennen kann!" Er bestand nicht mehr darauf, sondern erwiderte nnr einfach: „Ich danke Ihnen, mein Fräulein!" Herr Herbette entfernte sich, und ich wurde ernstlich ge scholten. Papa drohte mir, mich nicht mehr bei Tische spei sen zu lassen: er sah im Geiste schon, wie Herr Herbette nun alle» aufbieten werde, um herauSzubringen, wer jene abfällige Bemerkung getan. Ich meine aber, e» würde gar nicht» schaden, wenn er e» erfährt und den Betreffenden an den Ohren zieht i 2S. Juni. Herr Herbette hat meinem Vater einen Brief und ein Paket mit Schriften geschickt. Ersterer lautet: „Mein Herr! Da Sie die Lüge vernommen, bitte ich Sie, auch die Wahrheit zu lesen!" Da» Paket ist ein Tagebuch, wel che» Herr Jule» während der Wintermonate geschrieben hat und da» in derHauptsache die Geschichte seine» Freun de» Alex von Reinach enthält. Herr Lerbette hat recht, empört zu sei»! Der Advo kat Hat aoscheulich gelogen! Graf Alex hat seinem Vater seine zweite Ehe nicht verziehen; er ist bei dessen Lebzei ten nie nach Reinach zurückgekehrt. Nachdem er aber des sen Gläubigern sein eigene» Vermögen in den Rachen ge worfen, hat er noch die Frau, welche er haßte, seine Stief mutter, die mittellos zurückblieb, zu sich genommen und mit ihr sriueu Osflzier«gehalt geteilt, da» einzige, worü ber er noch verfügen konnte! Wie schön da» ist! 1. Juli. Herr Jule» schlägt sich meinetwegen! Ich sage meinetwegen, aber eigentlich geschieht e» für seinen Wohl- Mchlffckrtkü empfiehlt in größter, reichhaltigster Auswahl vom ein fachsten bis zum elegantesten Muster billigst Julius Mnilr Uv»e Vuchbinderet VuÄ- «ud Papierhandlung. Neujahrskarte« mit Nameuetuöruck schvellstevs. Kirchennachrichten «eia: Am Sonntag nach Weihnachten. Predigtert für den Hauptgottesdienst: Joh. 1, k-lt. Bonn, v Uhr Predigtgottesdienst SPastor Schneider) und nachm. 5 Uhr Kommunion — letzte tm alte» Jahre (Pfarrer Friedrich). Montag abends 7 Uhr Sylvester» gotteSdienst (Pfarrer Friedrich). Wochenamt vom 30. Dez. 1906 bis tz. Jan. 1807 iür Taufen und Trauangen Pastor Schneider und für Beerdigungen Pastor Beck. EP. Männer-«. JünglingSberein. Die Versammlung fällt aus. «v. Jungsraneaverein. Wend« */,8 Uhr Weihnachtsfeier. Am NeujahrStage 1SV7. Predigttext für den Hauptgottesdienst: Luk. 12, 4-S. Predigttext für den Nachmittagsgottes- dicust: Luk 2. 21. Born'.. 9 Utzr PredigtgotteSdienst (Pastor Beck); nach der Predigt Ein weisung der Kirchenvorsteher (Pfarrer Friedrich); nachm. 5 Uhr PredigtgotteS- vienst mit Kommunion nach der Predigt (Pastor Schneider). Gesang des KirchenchoreS tm Syl vester-Gottesdienste: „Des Jahres letzte Stunde" Mel. von P. A. Schulz (Ton satz von W. Rust). Gesang des KtrchenchoreS am Neu- jahrStage: Neujahrslied v F. Mendels sohn-Bartholdy: „Mit der Freude zieht oer Schmerz traulich durch die Zeiten!" «röba: Am Sonntage nach Weihnachten, SO. Dez. vorm. 9 Uhr Predigt mit an schließ. Abendmahlsfeier (letzte tm Alten Jahre) k>. Burkhardt. Am Sylvester abends 7 Uhr Predigt- «ottesdienst zur Feier des Jahresschlusses k. Burkhardt. Am NeujahrStage vorm. '/,10 Uhr Einweisung des Diakonatsvikars ?. Kannegießer durch Superintendent Pache- Großenhain, darauf Antrittspredigt des Eingewiesenen. Jungfrauenverein: Am 30. Dez. '/,8 Uhr abends Weihnachts feier im Konfirmandenzimmer. Jttng- lingsverein: Am 3t. Dez 8 Uhr abends Syloesterfeier im Konfirmandenzimmer. Pxnsttz mit Jahnishausen: Sonntag nach Weihnachten. Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des h. Abendmahls. Vorm '/»9 Uhr Predigtgottesdienst (Herr Realgymnasial lehrer cand. rev. min. Walther aus Riesa). Reujahrstag. Vorni. '/j9 Uhr Predigtgottesdienst str der Pfarrkirche. Weida: Sonntag nach Weihnachten. Von». V,9 Uhr Beichte und Abcnd- »nahlsfeier 9 Uhr Predigtgottesdienst. Neujahrsfest. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Röderan: Sonntag nach Weihnachten, den 30. Dez. früh 9 Uhr Predigtgottesdienst. Sylvester abends 6 Uhr Gottesdienst zur Jahresschiußfeier. Neujahrsfest 1907 früh 9 Uhr Predigtgottesdienst. täter, und wir wein AuSplaudern führt diese» Zweikampf herbei. Papa wiederholt es mir täglich wid die Mutter auch, und ich fühle mich darob sehr bedrückt und unglück lich. Papa war in großer Sorge wegen der ganzen Sache und ist gestern nach Mendon gereist. Die Angelegenheit macht sehr viel von sich reden. Herr Jules hatte keine Mühe, den Namen de» Ber- lcnmderS zn erfahren; der Rechtsanwalt war ja am Tage- vorher bei uns zum Gabelfrühstück gewesen. In kleine» Restern läßt sich nichts geheim halten. Er soll, wie «S scheint, eine sehr lose Znnge haben, welche von aller Welk gefürchtet ist, aber er spricht sehr geistreich nnd man lacht über seine Geschichten. Herr Jules hat sich nach dem Klub begeben, den jener zu besuchen pflegte. Der Rechtsanwalt war da und gerade in vollem Zng; er erzählte von dem Gabelfrühstück, welches er bei un» eingenommen, und ich bin überzeugt, daß er unser auch nicht geschont hat, ob gleich Mama diese Vermutung für unrichtig hält. Dan« redete er von den Reinach», erzählte schreckliche Dinge und schonte nicht einmal Gräfin Franziska, indem er sagte, daß sie eine Diebin in ihren Dienst genommen, weil die Person ihr bei ihren Jntriguen von Nutzen war. Jule» Herbette erhob sich daraufhin und versetzte ihm «ine« Schlag in» Gesicht. Ein Duell ist also unvermeidlich. Ich bin auf dem Friedhöfe gewesen und habe eine« Kranz schöner Blumen auf da« Grab der Gräfin gelegt, die in den Augen de» Notar» so hochsteht, dann flehte ich unter Tränen, sie möge doch, wenn sie im Himmel welle, den tapferen, jungen Mann schützen, der sich ihretwege» schlägt, durch meine Schuld! Dabei durchzuckte mich der Gedanke, baße» höchst schmerz lich sei, daß Herr Jule» Herbette weder Graf, noch Mav- qui» und nicht einmal Millionär ist, denn jrdenfall» ha» er da» Herz auf dem rechten Fleck. S. Juli. Welche» Glück! Welch'namenlose» Glück! Ich bin erhört worden! Da« Duell hat nicht stattgefunden. De» Rechtitanwalt hat gedroht, er werde den Klageweg arge* Herrn Jule» beschreiten. t«»rr 2. Beilage z«m „Mefaer Tageblatt »ruck uu» »erlag »on Langer t Sluteblich t» Riesa. — Für dstFNedaktton verantwortlich: k. Lang«» b» Rtcha. UMMA WkMM hochfein im Geschmack, bei v. Usvknei» Nsevkk. vIMiiMvMkDM ützexikikM'M Aetthai«: Am Sanntag «ach Weihnachten, den 80. Dez., vorm. 9 Uhr Abschied»- vrebtgt de« k. Kannegießer. Am Sylvefterabend 6 Uhr Predigt- lesegotteSdienn. Am NeniahrSfeste vorn,. 9 Uhr PredtgtgotteSdienst (L. Schneider-Riesa). »laabttz «vd Aschnite«: Sonntag, den Sü. Dezember. Glaubitz: Vorm. '/,9Uhr AbendmahlLgottesdienst. Zschatten: Vorm. II Uhr AbendmahlSgotteSdtenst. Montag, den 31. Dezember. Glaubitz: Nachm. 6 Uhr Sylvestergottesdienst. Neujahrstag. Glaubitz: Norm. '/,9 Uhr Frühkirche. Zschatten: Vorm. 1l Uhr Spätkirche. Latholtichr Kapelle, Mesa, Fricdrich-Angust-Strqße. Sonntag: Vz8 Uhr hl. Beicht, 9 Uhr Hochamt, Predigt, Segen. Nachm. 3 Uhr Andacht, 4 Uhr Taufen. Montag: (Sylvester) 7 Uhr abends Jahresschluß-Prcdigt und Andacht mit 1?o Drum. Dienstag: lNeujahr) '/,8 Uhr hl. Beicht, 9 Uhr Hochamt, Predigt, Segen. Nachm. 3 Uhr Andacht, 4 Uhr Taufen. 2um Lindruokon äss dlumsng vm- psisblt in grostsr ^usveubl, nvuoatk Uu8wr billigen krsisvv. <l»d. floss«»»», Luost- und kupwrsirmälnng. HotzMhe empfiehlt schon von 2 Mark an, Vr»Io»vk«n, mit A«tter u auch ohne Futter. Da Larin riesifitS Lager habe, gebe auch an Wiederverkäufe» bei hohem Rabatt ab. ksul tzro-mnn, Hauptstr. 68, neben der Apathet UsMMU «KM von den einfachsten bis zu den elegantsten Mustern I empfiehlt in reichhaltigster Auswahl AW L vtM. dieichck. Xumtznv'närueL selmvlktvn«. 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