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Sonnabend, 8. November ISO«, abend». « SS« 1. Beilage zam „MesEcr Tagedlatt Druck und Verla, »an Langer » «tut erlich in Mesa. — Kür dl« RedaMon veranlworUich: L. Langer ,n «Nia. SS. Jahrg. cke«. ett. >d poulasi ». atag ckkuchr» eln. mber IM »» » ldWdVHhß» Äh »u «se» La»» UM mber enst ein einze. mber U, «öder s I11 6. d.M en Gäst enst ei» fra«. Gest»- Kame> s. Zoll msaren »outa, erhause s stall üettinc )ir da» rKame mgeleit aad. b Geistige WeiterbUduug de- Soldate« durch Lese» -«ter Bücher. Orig «°rr — In Frankreich wird jetzt jedem Regiment vom Krieg-Ministerium eine Bücherei überwiesen, dir in der Ka. ferne aufzustellen ist und sämtlichen in der Kaserne unter- gebrachten Unteroffizieren und Mannschaften zum Lesen zur Verfügung steht. Die Bücher bleiben staatliche- Eigentum, die Regtinenter sind jedoch für Vollzähligkeit und guten Zustand verantwortlich und nehmen ihre Büchereien bet einem Wechsel de- Standort» mit. Wir sehen daran», wie Frankreich bemüht ist, die geistigen Fähigkeiten seiner Sol daten durch nutzbringende Beschäftigung außer Dienst zu heben. Je höher die Intelligenz de» Soldaten, ein um so brauchbarere» Kriegswerkzeug ist er in den Händen de» Truppenfllhrer». Bei un» in Deutschland besteht schon seit langem eine entsprechende Einrichtung in den „RegtmentS-Bibliotheken", die von den Truppenteilen selbst ausgestellt sind, au» den dafür ausgeworfenen Geldern unterhalten werden und Eigen« tum der Regimenter bleiben. Leider werde» die Büchereien viel zu wenig benutzt. Nur zum ge ringsten Teile hat dies darin seinen Grund, daß die Mann schaften nicht über allzuviel freie Zett verfügen — denn zum Tanzen, zum Biertrinker» und zum Lesen selbst gekauf ter Hintertreppenromane finden sie allemal Zett. Nein, hauptsächlich fehlt ihnen die Anregung zu guter Lektüre. Wenn die Bücherschränke nicht stiefmütterlich in irgend einem abgelegenen Raume, sondern für jedermann sichtbar aufge stellt wären und die Mannschaften von Zeit zu Zeit auf die Benutzung der Bücher hingewlesen würden, dann erst würden die RrgimsntSbüchereien ihre segensreiche, geistför- dernde Aufgabe erfüllen. Enthalten sie doch nicht nur gute belehrende Schriften auS der Erdkunde, der Kriegs- und Heldengeschichte, sondern auch in reichem Maße erbauende und unterhaltende Bücher ernsten und heiteren Inhalts. Einer größeren Benutzung erfreuen sich die von den Truppen noch nebenher gehaltenen Zeitschriften, wie „Sol- datenfreund", „Nach dem Dienst", „SonntagSblatt" und „Soldatenhort" — eine Erscheinung, die ganz mit den im bürgerlichen Leben gemachten Beobachtungen übereinstimmt. Für die Writerbildung der Unteroffiziere sorgen außerdem noch die ihnen von der Truppe unentgeltlich überwiesenen Zeitschriften „UnterofsizierSzeitung", „Der Milttäranwärter" ur.d „Die Ztviloersorgung", die an den älteren, vor dem Zioilberuf stehenden Unteroffizieren viel Segen gestiftet haben. Mögen aber auch die Mannschaften und die jünge ren Unteroffiziere zu regerem Lesen guter Bücher angeregt werden, um sie in geistiger Beziehung vorwärts zu bringen, Gemüt und Geist zu veredeln. Tagesgeschichte. Tie Abgeordneten der Konferenz zur Rege lung der drahtlosen Telegraphie haben ihre Arbeit beendet und werden den Vertrag heute Sonn abend unterzeichnen. Tie Konvention beruht auf dem Prinzip des freien gegenseitigen Verkehrs'aller Systeme untereinander, nur Großbritannien und Italien dürf ten mit Vorbehalt unterzeichnen, um ihre mit Marconi abgeschlossenen Verträge zu schützen- Voraussichtlich wer den Montenegros Vertreter Cuthbert'Hall von der Mvr- coni-Gesellschflft und dir Vertreter von einer oder zwei kleinen Regierungen sich dem Vorbehalte Großbri tanniens und Italiens anschließen- Im übrigen dürfte das Abkommen von den Vertretern aller Staaten unter zeichnet u. schließlich doch Gegenstand der gewöhnlichen Rati- sizierung werden- lieber den Gang der Verhandlungen kann der „B. L..-A" weiter folgende Einzelheiten ver öffentlichten: Tie Delegierten der Vereinigten Staaten erklärten sich sogleich zu Beginn der Konferenz als An hänger eines internationalen Abkommens für unbe schränkten Telegrammlaustausch von Schiff zu Schiff und von Schuss zu Lüste ohne Rücksicht auf das' zur Anwen dung gelangende System der Radio-Telegraphie- Ter Ausdruck Radio-Telegraphie ist offiziell zur Definierung dieser neuen Verwendung der Elektrizität gewählt wor den- .Deutschland unterstützte die Vereinigten Staaten in der Forderung des gegenseitigen Austausches von Schliff zu Land, aber während! der ersten Sitzungen widersetzte sich so ziemlich die ganze Konferenz dem Gedanken eines freien gegenseitigen Telegrammaus- tauschcS von Schiff zu Schiff, der, falls weiter verfolgt, die Konferenz zum Scheitern gebracht haben Würde- Großbritannien führte gegen beide Vorschläge die Oppo sition, stand aber schließlich allein, nur von Italien unterstützt. Alle maritimen Mächte folgten schließlich der Ansichit der Vereinigten Staaten und stimmten mit ihnen bei der letzten entscheidenden Abstimmung am Mittwoch Tie - italienischen Delegierten sprachen sich von Anfang an dahin aus, daß sie mit Rücksicht auf ihren Kontrakt mit Marconi nicht in der Lage wäqyi, für eine Inter nationalisierung der Funkentelegraphie zu stimmen- Tie britischen Telegierten wünschten auch, daß die Konferenz im allgemeinen das Prinzip des gegenseitigen Tepeschen- austausches annehmen Möchte, aber nur unter Voraus setzung des Einverständnisses der verschiedenen Gesell schaften- Großbritannien gab schließlich dem Vorschläge, von Schsisf zu Land auszutauschen, nach, allerdings mit der Beschränkung, daß ir dem Falle, wo die einer Pri vatgesellschaft gehörenden .Stationen ablehnen, Tele gramme eines anderen Systems zu befördern, die Regie rung berechtigt ist, in dem betreffenden Gebiete Sta tionen zur Telegrammbesörderung entweder selbst zu er richten oder errichten zu lassen- Marine- und militärische Stationen sind natürlich von den Bestimmungen der Kon vention ausgeschlossen, ebenso darf jede Regierung eine für den öffentlichen Verkehr bestimmte Station ans- schließen- Für die Radio-Telegraphie wird ein inter nationales Auskunft-!- und Abrechjnungsbuveau, ähnlich demjenigen in Bern für Post und Telegraphie, errichtet werden. Aufgabe einer neuen Konferenz dürfte es sein, die Konvention unds deren Regeln für diejenigen Privat gesellschaften wirksam werden zu lassen, welche bereits die Radio-Telegraphie geschäftlich betreiben- Deutsche» «eich. Nach dem „B. T." finden die Kaisermanöver im Jahre 1907 mit Beteiligung de» siebenten Armeekorps in Westfalen und den angrenzenden Bezirken statt. Das Hauptquartier des Kaiser» wird voraussichtlich Münster sein. Der nationalliberale preußische LandtagSabgeordnete oon Eyncrn ist in der Nacht zum Freitag in Barmen in der Wohnung seine» SohncS, bei dem er zu Besnch weilte, plötzlich gestorben. Er wurde im Schlafzimmer tot aufgefunden. Die Ursache seines Tode« ist eine Gas ¬ vergiftung infolge Ntchtschlteßen» de» GaShahnr» im Schlaf zimmer. Der frühere Generalkonsul in Kapstadt Geheimrat vr. oon Jacob« hat im Hinblick auf die gegen ihn in der P eise erhobenen Anschuldigungen wegen angeblicher Un- reg 'Mäßigkeittn bet den Karstädter Lu ferungen für Deuisch- Süvwestafrika jetzt bei seiner vorgesetzten Behörde gegen sth selber die Einleitung einer Untersuchung beantragt. Die Berliner Korrespondenz meldet: Die 7. allge meine Viehzählung im Deutschen Reich ist planmäßig s lr den 1. Dezember 1907 in Aussicht genommen. Da sich aber daS Bedürfnis herauSgestellt hat, schon jetzt darüber klar zu sehen, ob zurzeit rvewgstenS in dem größten deutschen Bundesstaate der vorhandene Viehbestand dem ErnährungSbedürsniS der Bevölkerung Genüge zu leisten vermag, hat sich die preußische Regierung ent- sch'ossen, bereits für den 1. Dezember laufenden Jahre» eine außerordentliche Viehzählung in kleinerem Umfange für Preußen nnzuordnen. Die Zählung, die nur ans Pferde, Rinder, Schweine, Schafe sich erst ecken wird, soll so beschleunigt werden, daß die vorläufigen Ergebnisse bereit» bi» zum Anfang Februar 1907 fertig gestellt sind. Bei der Stichwahl im Reichst agSwahlkreise Stade- Bremervörde hat nach den bi« jetzt vorliegenden Berichten der nationalliberale Kandidat Reese 12694 und der Sozial demokrat Ebert 6694 Stimmen erhallen. Bei der Haupt wahl erhielt Reese (natl.) 6612, Kläoemann (B. d L.) 3490, Otto (freis.) 3191, v. Meding (Welfe) 1641 und Ebert (Soz) 6183 Stimmen. Die Stimmen dcS Sozial demokraten sind also um etwa 500 gegenüber der Haupt wahl gewachsen, und Reese hat doppelt soviel Stimmen auf sich vereinigt, als am 23. Oktober. Von angeblich wohlunterrichteter Seite erfährt die Rassische Zeitung, daß bis jetzt ein Beschluß über die Her- anziehung neuer Steuerobjekte zur Deckung der Differenz zwischen den Einnahmen und dem bewilligten und vom Reichstag anerkannt/n Mehrbedarf deS Reiche» von 200 Millionen Mark innerhalb der Verwaltung nur insofern gefaßt ist, als eine Novelle zur Matschbottichsteuer dem Reichstag vorgelegt werden wird. Doch damit soll e» nicht genug sein, den« weiterhin wird dem genannten Blatt berichtet, der aus der Erhöhung dieser Steuer zu erwartende Betrag werde zur Deckung dieser Summe nicht auSre chen, sodaß noch andere Quellen herarrgezogcn werden müßten; e8 sei ferner zu erwarten, daß die den ordentlichen Etat übersteigenden Forderungen der Heeresverwaltung, insbe sondere solch-r zur Umbewaffnung der Armee, gleichfalls durch Steuererträge gedeckt werden sollen. Auf dem Hamburger Dampfer Sy'aug, der mit einer Ladung Phosphor oon Ocean Island (Australien) in Glienken bei Stettin eingelroffen ist, verweigerte am Mittwoch die in Singapur angemusterte, aus 24 Chi nesen bestehende Mannschaft die Arbeit und begab sich vor gestern nach der Stadt, in der Absicht, zu desertieren. Die Leute wurden indessen wieder zum Schiffe zvrückbefördert. Vorgestern abend bewaffnete sich ein Teil von hnen und drang auf den Kapitän und die übrtg-n SchiffSoffiziere ein, wobei ein Maschinist schwer verletzt wurde. EL gelang, die Rädelsführer, fünf an der Zahl, dingfest zu machen und inS Gefängnis zu schaffen. Bis zum April nächsten JahrcS werden noch rund 5000 Mann auS Südwestafrika hetmkehrende Krieger I „Was spart sich die Hausfrau, I wen« sie Kathreiners Malzkaffe« kaust — I md uur diesen?" 1 Sie erspart sich de« Aerger über den faden Geschmack, den andere MalzkaffeeS und Getreidekaffees mehr oder weniger besitzen. Denn nur Kathreiners Malzkaffes entwickelt, wenn er richtig zubereitet wird, einen würzigen, vollen, kaffeeähnlichen Wohlgeschmack. 2. Sie erspart sich de« Zweifel ob daS, waS sie im Geschäft erhält, auch wirklich „Malzkaffes" ist und nicht etwa einfach gebrannte Gerste, die leider noch immer hie und da al» „Malzkaffee" verkauft wird. Den Namen Malzkaffee verdient nur ein solche» Erzeugnis, da» wirklich auS Malz her gestellt mud, wie da» bet Kathreiner» Malzkaffee in vollkommenster Weis« geschieht. 3 Sie erspart sich die Sor-e um die Reinheit und Unverfälschtheit der Ware. Denn bet Kathreiner» Malzkaffee ist jede Verunreinigung und Verfälschung, der alle „lose" Ware schutzlo» pret-gegeben ist, absolut au»geschlofsen, weil der echte „Kathreiner" nur in fest verschloflenem Pake verkauft wird, welche» da» Bild, den Namen und die Unterschrift de» Pfarrer» Kneipp al» Schutzmarke aufweist. Diese Hinweise find gerade jetzt gewissen „neuen" Lorten vov „Valskaffte" gegenüber dnppelt wichtig an» wertvoll für jede Hau-fra»! I MM.««.» Amtiert sckrWe Lett-Wettes V«' V«. '/«. V«. "/« und breit, gebrüht und au-gkwafchen. Deckbett: Mk. 3.50, 4 00, 5.00, 6 00, 7.00, 8 00, 9.00, . 10.00, 1100 und 12 00. vettfederrr, vorzügliche Qualitäten. Staub- und geruchfrei. Pfund Mk. 1,80 bis Mk 4,50. GrStzteS Betten- »nd vettfederngeschäft an» Platze TMillsrstostee Lr'Z/VMS . — „ onesocn ,2. billigst »erttHn« ttoottwit. Kowvi, m jeder 4 L" KL- Höhe und Farbe, vorzügliche Sorten. Auch em pfehle ich wich ergebenst zur Ausführung aller gärtnerische» Arbeite» und Anferrigung g schmackvoller für Freud und Leid bei billigsten Preisen. VMM W MM U-m W ich chpW. f. Xorukinweg, LLBLL'.'' Ordentlicher Junge erhält Ostern 1907 gute Lehrstelle. D. v.