Volltext Seite (XML)
2. Beilage zum „Riesaer Tageblatt Druck und Verla, »an Langer» Winterlich m Riesa. — Kür du Reduktion veranlwonttch; T. Langer tn Rieja. 2S7 Sonnabend, 22. Dezember abends GB. JahrA In dieser Berichtswoche waren die Abforderungen recht «rotz und die Preise infolgedessen ungemein fest. Besonders Loco «,5V 5,- 6,5V 7,35 34—46- 88—42. 1«—20. 28—34 . 40-45. 24—30. o — 7 2S S,2S 7,«l 780 Ha«»«r,er F»tter«1ttel««rkt. Originalbericht von G. L O. Lüder«. Hamburg, 0. Dezember ISO«. 5 !i t. 5 Raptkucheu und «Mehl Leinkuchen und -Mehl Mastfutter-Gundol Kuhfutter-Gundol Getrocknete Treber Sesamschrot Eesammehl Malzkeime und Tod «n so hohe« Maß kricgernche, Tüwugknl uu «äher W'llentkraf: vu» lösen wü'de, konnte m,chl niemand selbst nicht der belre Kenner diese« P i keS, w bei >m Lrbutz gebiet noch in der H imat, vorvMsehen, zumal die ersten Gefechte keineswegs eine solche Entschlossenheit »rkennen ließen." D,r Regierung die nötigen Mttel zur Krieg kübrung gegen libellierende Stämme ve>wi> ern bedeutet also nicht« anderes, uni. re sein von der He>,n! iu> Kampfe stehendem tapferen Söhne dm Re>derben a: Heim geben! 4,20 2,- 4,85 4,85 5,40 2,70 7,— 7,25 7,30 7,5» «8' «,M 8,10 7,— 7,- 7,80 e,.5 4.0 ^1 Die Kämpfe gegen die Herero. )k( Gerade jetzt, wo eine verblendete Majorität de» i ächsrag» «r fertig gebracht hat, die Ehre der druiichen, U affen, da» Ansehen unsere» Vaterlands» tm Auslande I» gefährden und die Mittel zu versagen, die zur Unter. W ückung de» Aufstandes in Güdwestafrika und für die I nsorgung und das Leben tausender deutscher Krüger, » elche unter unsagbaren Leiden ruhmreich für drö Baier- U ad gekämpft haben, nötig sind, ist eS am Platze, einige U ptsoden au» diesen Kämpfen auf Grund der in dei tzierteljahrSheften für LiUppeniührung und Heerestunde" » röffentlichten amtlichen Berichte de» Großen General- I abe» un» vor Augen zu führen. F Durch die Beschreibung dieser Kämpf« zieht sich wie r n roter Faden die besondere Tüchtigkeit der alten chutztruppe und ihrer beiden glänzendsten Führer, de« iajor» v. Eftorff und de» Hauptmann» Franke. In der Rarstellung de» Gefechte» von Owikokorero wird nochmals »er mehrfach erhobene Vorwurf zurückgewtesen, die schweren Verluste ftien durch mangelhafte Sicherung de» Marsche« lervocgerufen word«n. SS heißt darüber in dem General- ßabSwerke: ,ES erscheint in jedem Falle ungerecht, gegen iie braven Offiziere wegen ihrer Kühnheit und ihre» echt Iriegerischen Drange«, an den Feind zu kommen, auch nur Alineu leisen Vorwurf erheben zu wollen Der Kühnheit ^werden tm Kriege, selbst wenn sie vielleicht blu ige Opler «ordert, stet» schönere und höhere Erfolge beschieden sein ms allzu großer vorficht und Vedachtsamkeit. Schwer« Verluste find bet tatkräftiger Krieg«führung eben nie zu vermeiden." Hochinteressant ist e», fast bet jedem Gefecht l>on neuem zu sehen, wie der letzte Erfolg — der Steg »der da» verhüten einer vernichtenden Umklammerung Lurch de« Feind — wiederholt dem stürmenden Vorgehen mit dem Bajonett zu verdanken ist. Die starken Verluste bn Toten — so beim Gefecht von Okahart am 3. April, wo ein Offizier und 3l Mann fielen — werden dadurch erklärt, daß »die Herero» einzelne seitwärts tm Busch lte »en gebliebene Verwundete mit ihren Keulrn totschluge» " Auch kleine hübsche Episoden sind in die Schilderung Ikingestreut. So heißt «S über die Tätigkeit der Kompagnie «pp am Oganjtra-Berge: »Beim ersten wie beim zweiten vlusturm war, ehe der Gegner au» dem dichte« Dornbusch lauftauchte, stet» ein kleiner, laut bellender Teckel vor dem ISusch erschienen. Einer der Bedienungsmannschaften der «Seschütze forderte beim zweiten Angriff des Feinde» «inen «ndern Kanonier aus, da» Tierchen mit dem Karabi«er «iederzuschießen. Doch Leutnant Wagner von der 1. Keld- mtterie rief dazwischen: »Um HtmmelSwillen den Hund richt totschietzen! Der meldet un» ja immer, wenn die schwarzen Kerle kommen." Und richtig, kaum war eine »albe Stunde vergangen, da erschien al» Vorläufer laut kläffend vor dem Busch da» „brave Dackerl", den Deutschen die nahe Gefahr ankündtgend. Alle» machte sich bereit, und wenige Augenblicke darauf brachen die Herero» zu einem dritten, mit verzweifelter Heftigkeit geführten Angriff vor." Ein besonderes Denkmal setzt die amtliche Bericht, erstattung einem französischen Kriegsfreiwilligen namens HuSt, der am 24. Mai 1904 bei Otjomaso bei der 1. Kompagnie der Abteilung Estorfs fiel. Von ihm wird geschrieben: „HuSt hatte 8 Jahre bet den Kürassieren in Lünevtlle gedient, an der Madagaskar. Expedition teil, genommen und war hier verwundet und dekoriert worbe». Auch in Südwestafrika, in deutschen Diensten, hatte er sich nach dem Urteil seiner Vorgesetzten als ein äußerst brauch, barer Soldat bewährt." Die Darstellung kommt zu dem Schluffe, baß „eS »or allem die anfänglich irrige Bewertung der feindlichen Widerstandskraft war, die verhängnisvoll würbe und be wirkte, daß di« Zett der Kämpfe eine Periode der Krieg- führung mit unzulänglichen Mitteln wurde. Daß aber in dem an sich stumpfen und phlegmatischen Herero die Er- kennlnt» von der Notwendigkeit eine» Kampfe» auf Leben Dor Aberglaube ist in den Zwölften nicht dünn ge- sät. Tenn die Zwölften haben auf allerlei Lebensschick sale Einfluß. Wer reich werden,will, kanns auf verschie- dene Arten werden. Au Gold kann er kommen, wenn er ant ersten Tage der Zwölften gelbe Rüben, zu Silber, wenn er Weißkohl ißt. Alles andere Essen bringt nur Nickel und Küpser. Hülsenfriichte hingegen sind peinlichst von den Mahlzeiten auszuschließen, denn diese haben, in den Zwölften genossen, Krankheiten im Gefolge. Frei lich findet sich dieser Glauben heutzutage nicht mehr all- zuhäufig, denn auch in den entlegener?» Gebieten findet Aufklärung in dieser Richtung ihren Eingang. Tie Zwölften, sind die ausgesprochenen Spukgeister. Tie Dämonen haben in ihnen Macht über die Menschen. Tas Volkstum hat gar mancherlei Bräuche und Sitten sich während der Zeit der Zwölften bewahrt. Geht doch dem Volksglauben nach um diese Zeit Frau Perchte — auch Frau Perchtel, Borchtel, Barthe, Frau Holle, Frau Gode — um. Sie straft alle Faulen und Fürwitzigen. Besonders aber hie Mägde. Auf einem Heimchen kommt sie gewöhnlich einhergeritten, guckt durch jedes Schlüssel loch und durch jedes Fenster. Besonders aber hält sie in den Spinnstuben Umschau. Ist nicht alles fein säuberlich abgesponnen und findet sie etwa auf den Rocken noch Flachs, so ruft sie zLenkend den faulen Spinnerinnen zu: So manches Haar, ' So manches böse Jahr! Auch die Tiere sollen in den Zwölften nach Mensch/eu- art sprechen und kommende Tinge Vorhersagen können. Teshalb geht mau um diese Zeit auch gut mit dem Vieh um und gibt ihm gut und reichlich zu fressen. Gern aber stellt man das Futter, bevor man es in die Krippen trch auf einige Zeit ins Freie. So soll »tau das Vieh am besten vor Krankheit und Gefahr schützen können. Auch die Bäume und Pflanzen lassen sich in diesen Aaubernächten beeinflussen, daß sie im kommenden Jahre reichlicher tragen. Tas kann nian auf verschiedene Art erreiche». Man „küßt" sie; man umwindet sie mit nassen Stroh büscheln oder schüttet Knochjen oder Fischgräten rund um den Stamm. Zu alledem aber muß man eine bestimmte Zauberformel, wie etwa die folgende in Oberösterreich ge bräuchliche, sagen: „Bam, Bam, i büß di, wir so vol, wie met Maul." Aehnliche Formeln kennt die Volkssitte noch eine ganze Menge; leider ist derartiges nur noch nicht genügend bekannt geworden. Die heiligen zwölf Nähte. Von Dr. Herbert v. Manz. Nachdruck verboten. )KO( Wenn die wilde Jagd umgeht, dann ist der Winter in vollstem Gange. Ganz hat er nun seine Herr- schäft angetreten. Aber das Volk verzagt darum nicht, denn eS sagt sich: Braust in der Zwölften die wilde Jagd, Sei ob der Ernte unverzagt. Die Tage der Zwölften sind gleich bedeutende Wetter- verlünder, wie die um Johanni herum. Dcsha.b heißer: sie auch zum Gegensatz zu jenen, die die sommerlichen LvStage genannt werden, die winterlichen Los'tage, wie auch der folgende Spruch besagt: Wie sich das Wetter vom Christl/ag biS Dreikönige verhält, So ist das ganze Jahr bestellt. So mancher derbe Scherz geht in der Zwölften Hand in Hand mit manchem sinnigen Ernst, wie über haupt diese ganze Zeit der Zwölften ein Gemisch von Scherz und Ernst ist. So mancher tolle Aberglaube ist stark im Absterben begriffen, existiert aber dennoch ver einzelt nocy rmmer. Co suchen die Dienstboten zu er fahren, ob sie im kommenden Jahre ihren Dienst wechseln werden. Das machen sie dann so, daß sich mehrere zu- sammentun und mit dem Glockenschlog Zwölf gemein sam ihre Schuhe an die Tür werfen. Diejenigen, deren Schuhe nach dem' Herniederfallen mit der Spitze gegen die Tür gerichtet sinH werden im "neuen Jahre ihr Bün del schnüren müssen. Tie Bezeichnung der Zwölften als Lostage ist bereits eingangs erwähnt worden; wir wollen nun ein wenig näher daraus eingehen. Wenn die Zwölften beginnen, macht der Bauer an irgend emer geschützten Stelle seines Gehöftes auf einem! Balken oder an einer Mauer zwölf Merkzeichen, die er mit Kteidekrcisen umgiebt. Ist der erste Tag schön, löscht er den Kreidekreis aus, ist er ver änderlich, so nur zur Hälfte, ist er schlecht, so bleibt der Kreidekreis stehen. Am zweiten Tage kommt das" zweite Merkzeichen, am' dritten das dritte usw>. Jedes Merkzeichen entspricht dem Volksglauben nach einem Monat des Jahres: das erste dem Januar, das zweite dem Februar usw. So kann sich der Bauer am besten über die voraus sichtliche Gestaltung der Witterung in den einzelnen Mo naten orientieren. Aber auch noch andere Erfahrungen kommen ihm zu Hilfe, Erfahrungen aus Väter- und Urväter Zeiten. Auch Wetterreime über die Zwölften gibt cs: Wie sich das Wetter in den Zwölften verhält, Co ist das ganze Jahr bestellt. Tie winterlichen Lostage, zu denen die Zwölften ge hören, sind bestimmend für die Wettergestaltung des kommenden Jahres Wenn in den Zwölften sich der Wein irst Fasse erhebt, Ten Winzer frohe Hoffnung belebt. In diesem Sinne sind alle diese Wetterreime zu ver stehen, auszulegen und zu deuten. Wenn die Zwölften neblig sindj, Früh die Gerstensaat beginnt. i 4,»v (Preise verstehen sich per SO Kilo ab Hamburg.) Bis in die Ernte hinein kann das voraussichtliche Aenocknere Schlempe Wetter bestimmt werden, wie es die folgende Bauernregel z. B. besagt: Wenn «S in den Zwölften reist, Tie Sense reiche Ernte streift. Mk. 4,50 bi« 4,"-0 4 S 3 i Baumwollsaattnehl und Palmkernkuchen waren sehr gefragt. Lein kuchen und Re Sfuttermehl weichend. Reisfuttermehl 24—28'/, Fett und Protein - ohne Gchallsgaranttr Retrkleie (gemahlene Reishülsen) Weijenkleie, grobe Roggenkleie Serfteklete Gundol MaiSkleie Lrdnutzkletr (gemahlen« Erdnußschalen) Erdnutzkuchen und Erdnußmehl zzüzg Baumwollsaatkuchen , und Baumwollsaatmehl j zglltzg«/ „ „ unenthülste« CocoSnußkuchen u. »Mehl 28—34'/, Fett u. Protein Palmkernkuchen u. -Mebl 22—28 - ... ^SllS ffiMklW MlNllt 8ieI>Sk ohne Lottert« ,« spielen, wenn sie bet den jetzigen levern Zetten die al» besten Butter-Ersatz anerkannte nn» beliebte Deltkateß-Margartne 8olo in Lsrton gebraucht. Eie spart dadurch gegen Namrbutter mindesten»' 50 Pfg. per Pfund und gewinnt auf diese Weise an ihrem Wirtschaftsgelde bis zum Fest das Geld für eine Ilüö^cüe Meikmacüt^Äeb ,rafckmnsi) X«!svrt.XöoiFl.llok-ki«nokor1sk»drjL "V Mml ffofmW» «"L" empfiehlt sein große» Lager solid gearbeiteter tn allen Grüßen, zu billigsten Preisen.