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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192208234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-23
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1922
- Autor
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h« befürchten. Die Benachteiligung erfolge nur durch Schmuggel und Grenzpascheret. Hiergegen Krönt zu machen, sei die Grenzbehörde eifrigst bemüht, b ' ' der wirksamsten Mithilfe -er Grenzbewohner. . Ilet-er nicht vorhanden, im Gegenteil habe wiederholt fest, gestellt werden müfsen, -ab die Gr« Unterstützten. Persönliche Berl an diese Antwort mit l Gemeindeverwaltung haben eines Verkaufs-Ausweises erwogen. SS ist wteder- Raufmcnm aus die Mraß» newors«« hatte nnd de« später M dem Reisenden Baut Albrecht festgestellt wurde, der Polizei obergeben und festgenommen. Dl» anderen beiden Begleiter, di« offenbar zu Albrecht gebSrten, find entkommen. Pirna. Der Raubmörder Kaffka, der früher hier als «Schlaffer beschäftigt war und vor einigen Wochen in hiesiger Gegend RaudttberfitTe und i» der Löbauer Gegend einen Raubmord v«rübte, wurde am Sonnabend in Wte»baden »eftgenommen. Auch einige Raubmordversuche kommen auf Pa» Konto diese» Verbrecher». Sebnitz, «in «euer Poststempel, der auf der obere« Sälfte bi« Inschrift: Die Stabt der KunftblumewJnbustrt« lbarüber, ««gefähr t« Halbmondform etngefchlofsen, vlu- »new. und Blättergerank), auf der untere« Hülst« Blum«« Md Blätter, darüber Sebnitz lSachfenj sowie in einer in der Mitt« lassenden Parallele da» jeweilig« Datum trügt, zwangt nun sei» einigen Lagen auf fast allen Postsendungen, PW auf dem hiesigen Postamt aufgegeben werden. vifchof»w«rda. Sein« „Schenkung" teilweis« zurückgezogen hat Kaufmann Näther. der für dir Firma M«i«r K So. al» Beitrag zur Beschaffung der neuen Motorspritze 5000 M. gezeichnet hatt«. , Die Firma hatt« 1000 M. etng«,ahlt und »erweiaerte die Bezahlung de« restlichen Betrage« von »000 M.. weil die städtischen Kollegien seinerzeit den geforderten Preisnachlaß auf minderwertige» Nutzholz abgelehnt halten. Die Stadt verordneten beschlossen nunmehr, der Firma auch die «in- oezahlten 1000 M. »urückzmahlen und di« Schenkung»« summ« auf di« Stadtkaffe zu übernehmen. Kamen». Einen humorvollen Reinfall erlebt« der Madfahrerverein »Falke in Wieso, der die Weih« feine« Banner» begehen wollte, da» aber nicht rechtzeitig ein. g«troffen war. In der Verlegenheit griff man zu dem noch nicht ^geweihten Banner de» Madfahrrrveretn«,„Viktoria, G«r»dorf.Mobr»dorf. vergab bei den Weihefeterltchketten aber, di« Inschrift Dersdorf- Möhrsdorf zu verdecken, so daß der Ersatz bekannt wurde. Bet dem Feftzug wurde di«, vrrräwrisch« Inschrift dann mit einem Laschentuche verdeckt. Kamen». Tödlich verunglückt Ist auf dem Turnplatz der Lefftngschul« beim Kugelftoben der 2« Fahre alte Betriebsleiter Walter Krtegel. Durch etnen Zufall traf ihn otn« eiserne Kugel so unglücklich an den Knvs, baß er eine schwere Kopfverletzung erhielt, an deren folgen er nach Keberführung in das BarmberzigkettSsttft verstärk , Zittau. In der Staotverordnetensittuug kam «» zu einer lebhaften Aussprach« über Zittau« Ausverkauf durch bi« Deutschbühmen. S» wurde ein Antrag angenommen, bah der Gtadtrat unverzüglich Schritt« unternimmt, um durch Verhandlungen mit Kleinhändlern, Gewerbetreibenden und Verbrauchern zu ermitteln, welch« Weg« beschritten werden können, durch welch« die Zittauer Einwohnerschaft vor der gewaltigen DretSftetgerung wenigstens etwa« geschützt wird. « Reichenau bet Zittau. Zwei Schmugglerinnen konn- !t«n hier in zwei aus Gablonz stammenden, in Ovpelsdorf zur Kur weilenden Damen verhaftet werden. Beide wollten Waren im Werte von etwa 60 000 Mark nach der Tschecho slowake» ausführen. Die zur Abwendung der Untersuchungs haft zu leistende Sicherheit geht in die Millionen. Großschönau t. Sa. Sine Eingabe der Gemeinde tzn da» RetchSwirtschaftSministerium zum Erlaß schärferer Verordnungen zur Verhütung deS Ausverkaufs an -er Grenze ist durch da- Landesfinanzamt dahin beantwortet worben, daß die im beiderseitigen Interesse des kleinen Grenzverkehrs bestehenden Bestimmungen nicht weiter ab- Söaufähtg sind. Durch die erlaubte Ausfuhr von Gemüse und von ö Kilo Kartoffeln pro Kopf und Woche sei eine Ge- fährbung und Benachteiligung der Jnlandsbewohner nicht pascheret." Hiergegen Front zu örde eifrigst bemüht, bedürfe aber . Diese sei rntetl habe wiederholt fest, stenzbewohrrer die Pascheret Handlungen im Anschluß der Zollbehörde und der n die Wiedereinführung eines Verkaufs-Ausweises erwogen. SS t'' I holt beobachtet worden, daß die LebensmittelbLndler die Einheimischen beim Einkauf schroff behandeln. Die ar- peilende Bevölkerung hat bereits Selbsthilfe angedroht. Annaberg. Die städtischen Kollegien haben sich nach «etfltcher Ueberlegung entschlossen, die Stromerzeugung im eige«e« Annaberaer Elektrizitätswerk «inzust«llen mW st, Zukunft d«« Strom au» de« staatlich«« Kraftwerken OelS- nitz-Htrschfelde zu beziehen. Maßgebend hierfür war «. a. bl« Tatsache, daß die derzeitige Kraftanlage de» Elektrizi tätswerk«» Anrm den gegenwärtigen Strombedarf zu decken vermag, geschweige denn ein« noch unbedingt notwendig« Stromreserve besitzt. Eine Erweiterung deS Werke» hätte »0 bi» 40 Millionen Mark grkostet und kam -eShalb nicht in Frage. Der Strom soll der Stadt Annaberg durch eine »OllOO-Boltlettung von der Htmmelmühle au» zuaeführt und in einem Umspannwerk dem hiesigen Netz zugelettet werben. Vorläufig bleibt da» städtische Elektrizitätswerk demnach fttllgelegt. Chemnitz. Die Fleifcherlnnung brachte in einer starkbesuchten FnnunaSversammlung zum A««druck, baß da» Fleischerhandwerk voll und ganz di« auf triftigen Gründen beruhend« Anregung feiten» der Behörden anerkenne, den Gefrtrrfletfchverkauf io viel al« möglich zu fördern. Die Versammlung bat daher einstimmig beschlossen, den Verkauf von Gefrierfleisch allgemein «in,»führen. Hinsichtlich der Abneigung der Konsumeuten gegen Gefrierstetsch wurde erklärt, die» sei vielleicht insofern berechtigt gewesen, al» noch au» der Krieg«,eit hrrstaminende lang gelagerte Be- stände zur Einfuhr nach Deutschland gelangten. Dies habe sich in letzter Zeit geändert, da durchgängig frisch« Prima- Qualität geliefert werd- X Zwickau. ? hiesigen Schlachtviehmarkt traten di« Fleischer n uiserstreik, da die Diehpretse abermal« stark anzo> slir Schweine Preise bi» zu 188 Mark für «in Pf, > ,'ebendgewicht verlangt wurden, wa» einem Kleinhandelspreise von 180 Mark entsprechen würde. E» kam zu erregten Auftritten zwischen Vieh. Händlern und Fleischern. Der Markt wurde geschloffen und die Fleischer zogen geschloffen vor da» Rathaus, wo sie vor einem Vertreter de» Rates erklärten, daß sie für Schweine nicht mehr wie SO bi» 100 Mark, für Qualitätsware höchsten» 110 Mark, für Minder bester Qualität nicht mehr wie 88 Mark und für Kälber und Tchase nicht mehr wie 50 Mark zahlen würden. Besondere Erbitterung herrscht unter den Fleischern wegen de« Aufkaufes von Vieh für die Tschechoslowakei unter Ausnutzung der niedrigen Mark- Währung. Die Verhandlungen »wischen Viehhändlern und Fleischern dauerten noch stundenlang fort und erst in den späten Nachmittagsstunden konnte der Diebmarkt wieder eröffnet werden. )tOel « nitz i. V. Nach einer Sonderfahrt, die vorletzt« Nacht da» ReichSpostauto von Oelsnitz nach Ebmath aus führt«, explodierte die Maschine. Der Kraftwagen ver brannte vollständig. ES blieben nur die Eisenteile übrig. Der Schaden beträgt etwa eine Million Mark. Personen sind nicht verletzt. Leipzig. Ein Hilfswärter aus dem Krankenhaus St. Georg hatte in den letzten Taaen einem Freunde beim Heranfahren und Ablaben von Kohlen geholfen. Dabei hatte er die Brieftasche mit über 2090 Mark verloren. Der Verlust war um so schmerzlicher, als der Verlierer das Geld müh sam zusammengespart hatte, um seiner jungen Frau eine Freude durch Ankauf notwendigen Hausbedarf» zu bereiten. TtefbetrÜbt schlich nun der junge Ehemann nach Hause, doch wer beschreibt sein Erstaunen, als er in seinem Briefkasten etnen Zettel vorfand, er solle sich schleunigst bet dem Finder R., Laubestraße 16, melden. Gewiß ein Fall, der nicht alltäglich ist und in der Zett des Egoismus und der Zu nahme -er Vergehen registriert zu werden verdient. )( Dessau. Vorletzte Nacht sind die Anhaltischen Fahrzeugwerke, Aktiengesellschaft Robert Krause in Jonitz durch ein großes Schadenfeuer zum größten Teil zerstört worden. Die hauptsächlich mit der Herstellung von Motor- radanhänaewagen bi» an die Grenze der Leistungsfähig keit beschäftigten Werke sind stillgelegt. 200 Arbeiter sind beschäftigungslos geworden. Neueste Rechttchte« ««d reiegrem«« vom r». August 1S22. Schwere» 8 «»»glück. )t Rosenheim. Laut Morgenblätter ereignet« sich auf ter Wenbelsteinbahn ein schwere» Zugunglück. Au» unbekannten Ursachen stürzte ein Zug unterhalb -e» Vera- Hotel» an der sogenannten Reindlscharte um. Segen »0 bk» 40 Personen wurden verletzt, darunter mehrere schwer. Etne Person, bte au» dem umstürzenden Zug herau-sprang, stürzte die Fel»wanb hinab. Die englische Arbeitslosen,iffer. )( London. Die Zahl der ArbettSlosen am 14. Fult betrug 1S82100. Eine Absage Frankreich». kl London. Reuter veröffentlicht etne Information, die besagt, daß die französische Regierung der britischen mit- geteilt hat, sie set nicht in der Lag«, zu der Summe bei zusteuern, die zur Untersuchung brr in Kleinasien be gangenen Grausamkeiten durch das Rote Kreuz erforderlich set. SS set zweifelhaft, ob diese Untersuchung ftattftnden könne. Die erforderliche Lumme beträgt 100000 Krane». Großbritannien Hat vorgeschlagen, daß Großbritannien, Frankreich, die Bereinigten Staaten und Italien je et« Viertel tragen. Der Stur, »er Mark. )l London. „Westminster Gazette" schreibt: Der rasche Sturz der Mark zeigt, wt« kritisch die Lage in Deutsch land ist. Wenn schon französische Drohungen ein solche» Ergebnis haben, waS wird bann erst auf eine Aktion folgen? Das Blatt gibt der Hoffnung Ausdruck, baß Poincars eS sich wohl überlegen werbe, bevor er gegen das Urtetl der Welt zur Aktion überginge. Der Pariser Berichterstatter der „Time»" schreibt: Jedermann fragt sich, welche Auswirkungen bte Rebe Potn- carSS auf die Verhandlungen in Berlin haben wirb. Wollte der französische Ministerpräsident jedem Kompromiß die Tür verschließen? Er habe auf seinem Londoner Pro gramm, auf der Kontrolle der Ruhrbergwerke und der StaatSwälber, bestanden. Ta bte Engländer sich aber der Beschlagnahme dieser besonderen Pfänder widersetzt haben, welchen Zweck habe es denn noch, baß Bradbury die Verhand lungen mit der deutschen Regierung fortsetzr? Die Leute, die am besten den Standpunkt Rradburys kennen und die wissen, daß er seine Reise nach Berlin unter der Vor aussetzung unternommen hat, daß die französische Negierung nicht ein unbedingtes Beto einlegen wird, sind jetzt be sorgt, baß er möglicherweise schleunigst zurückkehren wirb. ES ist Grund zu der Annahme vorhanden, baß die Rede Poincar-ss versaßt worben war, bevor die Reparations kommission am letzten Donnerstag die Entsendung etntger Mitglieder nach Berlin beschloßen hat, und zwar, wt« e» heißt, mit Zustimmung deS Quai d'Orsay. Daher kann man annehmcn, daß sich Poincar^ tatsächlich mit Aeqai« valenten für die Pfänder zufrieden geben würde, die er fordert. Es ist aber trotzdem nicht zu leugnen, daß die Rebe von Dar-le-Duc die schwierige Lage nicht gebessert hat. Kundgebnnge« in Straßburg. )( Paris. Der „Matin" erfährt aus Straßburg, daß nach den Kommunisten von Straßburg nun auch di« Sozialisten beute eine Kundgebung gegen di« Retorsion»- Maßnahmen veranstalten werden. Nenn Personen getötet. )l Paris. Nach einer Matinmrldnng ans Lissabon sind in einer Fabrik von FenerwerkSkörpern neun Personen getötet und elf verletzt worden. Zur SlbbernfunadeSWieSbadenerRegiernnaSvrSsidente«. X Varis. Nach einer HavaSmeldung aus Koblenz ist die Abberufung Les Regierungspräsidenten von Wiesbaden, Dr. Mumm, dnrch die interalliierte Oberkommission al» end gültig zu betrachten. Vermischtes. Zwei weitere Opfer des Hamburger Werftunglücks. Aus Hamburg wird gemeldet: SuS dem gehobenen Dampfer „Avare" wurden vorgestern wiederum zwei Leichen geborgen, so Laß bis jetzt nach der erfolgten Hebung des Schiffes elf wettere Opfer gefunden worden sind. Sine Hausmauer eingettürzt. Bei Bau- arbeiten, die au einem Hause in der Wettinerftraß« in Berlin vorgenommen wurden, stürzte Dienstag nachmittag kommt ihnen an die Lett ^t^ü — Über erst die Kinder! Woher Ste e» wüßten, da beute mal wieder rtchttg bte Sonne scheinen würde? Alle sind sie mtt einem Male da, Mädel» mit fliegendem Pagen haar und solche mit sittsamen Schneckchen über de« Ohren und Bube«, die vor Vergnügen balgen und jede Bewegung, mtt ganz unnötigem Gebrüll begleiten. Jungfer Elbe aber hat ihr hellblaue» Seidenkleid an« Mtt einem Schlage ist eS anders geworden. Der Druck tief segelnder dicker Wolkenballen ist von der Stadt ge nommen, — ganz Dresden glitzert wieder. Und oben glitzert eS am meisten, daS zeigen die vielen goldenen Männ- lein und Weiblein, die La auf Kuppeln und Türmen ange bracht sind. Und wenn sie auch nur vergoldet sind, so mögen sie darob stolz sein in unserer papierenen Zeit. Ja, sie scheinen sich der glitzernden Strahlen zu freuen. Neu waschen steigen sie, der Mann auf dem NathauSturm mtt seinem fabelhaft verschwenderisch Schätze bergenden Füll horn, neuwaschen hüpft bte goldene Dame auf -er Glas kuppel -er Akademie auf einem Bein«, ob sie auch alle Be rechtigung hätte, sich einmal htnznfetzen «nd mtt dem Kollege» nicht wett von ihr zu tauschen, der ganz ungalant schon all die Jahre fitzen geblieben ist, ohne ihr auch nur einmal feinen bequemen Stuhl anzubteten. Und so bunt «nd frischwaschen steht e» in -er ganzen Stabt mr», bas macht da» einzige Sonnenlächeln. Einkäufen»« Frauen ärgern sich nicht weiter über Riesenvretse: sie schauen lächeln- nach dem Himmel, al» wollte» sie sagen: „Seht die liebe Sonne! Die fragt nicht nach valutawert und schenkt un» ihre guten Gaben nach wie vor umsonst!" Und -te Männer unterbrechen ihre Gespräch«, ob Uvanzig. oder dretßigtausend Mark zu verdienen find, — etne Erinnerung kommt ihnen an die Zett: wo fie noch nicht mtt lauter Wuchergeschäften »en Sonnenschein deS Herzen» fortgeekelt hatte«. — Aber erst die Kinder! Woher, die e» wußten, Latz ädel» mit fliegendem Pagen- und solche mit sittsamen Schneckchen über de« Ohren Süden, die vor Vergnügen balgen und jede Bewegung, «nrz unnötigem Gebrüll begleiten. . „ -«zog«» und lÄrft t"m schönsten Staat an blaügrünen Wiald- hängen vorüber und durch -te schönen Bogen unserer Brücken, ja sogar -em kleine« kauernden Brückenmännlein, La», von seinem Platz an der alten AugustuSbrücke ver drängt, an der «euerbauten Sitzgelegenheit gefunden hat, und da» jede Laune -er Juugfer Elbe gesehen und manchen Nasenstüber von ihr empfangen, lächelt fie heute freund lich zu. Die blaugrünen Wälder! Da habe« auch die Ihre grau« Nebelkappe abgenommen, schimmern in buntsröhltchen Far ben und schauen von allen Setten in die langen Stein schluchten -er Straßen hinein. Wie gut ist «», -aß noch so nahe der Stadt di« Wälder rausche»! Wie schön ist der Bltck nach unserer Heide hinan»! Rein, wir dürfen fie nicht dem MammoniSmuS unserer Zett opfern lassen! Wir brauchen den erfrischenden Ozon, -en wohltuenden Einfluß der Natur auf Körper und Geist, auf die angespannten Nerven, die überreizten Sinne! Etn Moorbad soll dort oben entstehen, für fremde «ranke, letzt ungezählte SneMdnev jeden Sopntag »»ter vanlchenden Wipfel» Er- Sonne in Dresden. Mtt einem Schlage ist eS anders geworden. ganz Dresden glitzert wieder. qutckung finden. Und warum? Im Jagen und Hasten nach Geld wir- nur zu sehr der beste, höchste Wert, die Gesund heit zum Opfer gebracht. Schon viel zu weit wurde der Wal- zurückgedrängt. ÄiS wo die Forststrabe in die Bautz- ner Straße mündet, rauschte» vor Jahrhunderten -te Wipfel uralter Tannen und Fichten, wiegten sich -artblättrig« Birken im Wind, und daS Gasthaus zum „Goldenen Löwen" war die letzte städtische Einkehr. Da gab eS auch unsichre Zetten, wo allerhand Raubgesindel dort draußen hauste, so daß kein ehrsamer Bürgersmann mit Weib und Kindern unter seinem Dache lustwandeln konnte,' aber daS war auch nicht so dringend nötig als jetzt, wo wir die Fühlung mit -er allheilenden Natur nur zu leicht verlieren. Denn im kleinen Umkreis -er damaligen Stadt gediehen Gärten, und -er WeirEock rankte noch um niedrige Häuser, bte Sonne und die Luft nicht absperrten.' Freilich, auch manches Un angenehme gab eS für -te Augen und Geruchsnerven. So mußte seiner Zett etn Seifensieder in der Wilsdruffer Straße sein Geschäft vor daS Tor verlegen, weil er mit setnem Handwerk die Lust gar zu arg verftänkerte. Und der hoch- nastge« Gnädigen konnte es passieren, datz ein dem Stalle und dem drohenden Schlächter entflohenes Schweinchen ihre« Weg kreuzte und sich mtt seinen Borsten an ihrem Seidenkletde rieb. Ja, -te alte Zett war doch nicht in allem die gute. Freilich, besser als die jetzige, wo jedes Borstenvieh ganz ! ungeahnte Ehrungen genießt und die braven, diederen Gänse, die am Abend mit lautem „btele — bt«le"-Rufen ft» p- den hetmtschen Stall getrieben werden, ordentlich heraus- th fordern- Ihr teuere» Fett zur Schau tragen. Wir haben A unseren schönen, wohleingerichteten Schlachthof, -le sauberen Fleischerläden und Markthallenstände, — aber Fleisch Erscheinungsform und Vererbung" mr- schließlich L kennen wir kaum mehr be» Sonntags, und der fromm« „u«b«r die Vererbungslehre beim Menschen". Dai Wunsch, -aß jeder Bürger sein Huhn im Topfe haben möge, The " ' ist etn unerfüllbarer geworden. I - Aber, nach Regen folgt Sonnenschein! DaS ist eine alte, i längst erprobte Regel, -te auch nicht eine Ausnahme kennt, -ritten Tag« wird nach einem Bortrage von Profeffo. ob auch noch so lange kein Strahl sich verklärend »etgte. Walther „Fortschritt und Rückschritt im Laufe -er Erdgc Rauhe Winde, di« un- statt Sommerfreude grimmigen " - - - - - -- — .... --- Herbst vortäuschten, Regengüsse, graue lagernde Nebel hüllten wochenlang -te Stadt und ihre reizende Umgebung et«, sodaß den Fröhlichsten eine trübe, ärgerliche Stimmung umfing. Doch setzt tft alles wieder vergessen. Trübsal, Un gemach,' und doppelt freuen wir un» -er Sonne. Werden wir wohl etnen andere« WttterungSumschwang erleben, der wieder Sonne «nd Genießen in unser Leben trägt? Augur. schichte" un- Professor Hellmann über „Deutschlands Klima", Sven Hebt« über „DaS Hochland von Tibet und setne Be wohner" sprechen. Neben diesen Hauptvorträgen werde« tn wett über dreißig verschiedenen Abteilungen di« Sonder- gruppen der verschiedenen naturwissenschaftliche« «nd medi zinischen Disziplinen sich über die neuesten Ergebnisse ans ihrem engeren Fachgebiet« aussprechen. , Während -er Tagung wird zugleich etne große Au». — «ngnr. I st,llurra der wissenschaftlichen Industrie« stattsinben. Eine , I Anstellung -er Fachliteratur ist in Vorbereitung, die bi« -MrMrM wutWrMMrM». Mit. ArLVWr.« Die deutsche Wissenschaft begeht tn diesem Jahre ein """ Schriften und Handschriften. bedeutsames Jubiläum. Im Oktober werden e» hundert Die Hundertjahrfeier verspricht ein wissenschaftliche» Jahre, daß der Jenenser Gelehrte, Lorenz Oken, etne An- I Eretgnt» ersten Range» zu werden, zu -em berettS Tausend« zahl Naturforscher und «erste au» den verschiedensten, -*- 1 pv» Gelehrten und. Aerzten ihre Teilnahme gemeldet Haden. mal» noch zerrissenen Gegenden Deutschland» zu einer Zu- sammenkunft nach Leipzig eingeladen hat, aus der dann in regelmäßiger Wiederkehr die Tagungen brr Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte Hervorgagangen sind. Zur Hundertjahrseier, die tn den Tagen vom 18. bi» 24. September in Leipzig stattftn-et, hat der Archivar der Ge sellschaft, Geheimrat Sudhoff (Leipzig) eine Gedenkschrift herausgegeben (Verlag F. C. W. Bogel, Leipzig), tn der bte Entwicklung der Gesellschaft in ihren hauptsächlichsten Züge» dargestellt wird. Dieser Rückblick ist ein äußerst lehrreiche» Kapitel au» der Geschichte deutscher Wissenschaft: er ist zu gleich eia Beweis für die Bedeutung der Gesellschaft, der fast alle ersten Geister der Wissenschaft al» Mitglied «ge hört haben. Aus -er Hundertjahrfeier in Leipzig werden die de- deutendsten Gelehrten und Forscher unserer Zett M Wort« kommen. Einstein hat e» übernommen, über die Rela tivitätstheorie in der Physik zu sprechen, falls der Gelehrte schon von seiner Auslandsreise zurück set» sollte. Kür Le» Fall seiner Abwesenheit hat Professor von Lau«, der Direktor de» Institut» für theoretische Physik in verlfti, e» übernommen, den Vortrag zu halten. Ueber die Relativität», theori« tn der Philosophie wirb Professor Schlick lKtel) sprechen. Das Thema der medizinischen Hauptgrupp« Ist di« Wiederherstellungschirurgie. Profeffotr Vier (Bersin) wird über Regenerationen, insbesondere beim Menschen sprechen, während Professor Lerer (Freiburg) über Trans plantatton und Plastik reden wird. Ueber da» andere Haupt bema „Vererbungslehre" werden sprechen Professor Je hannsen (Kopenhagen) „Hundert Jahr« der Vererbung forschung", Professor Meißenheimer (Leipzig) „Ueber äußere _ . -- - --- " —- >» nächst? ma handelt von Elektrolytwirtschaft im Organismus Zu Worte werden kommen Professor Ostwald (Leipzig, Assessor Höber (Kiel) un- Professor Spiro (Basel). Am
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