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3. Beilage zam „Riesaer Tageblatt". Rstatto«»dnM m» »erwa »«, L»«,,r » WI««,rl»ch »« Rles^ — Für dl, RedaMo« mnaMoortllchr Arthur l« Vies«. «6 Jahr,. «S» Eaaaavt«». SV. Dezeaiber t»1S, abenvS. llifpst nl SM, in stiisj» MMM« di ldeWnstl. Vu« Pari» schreibt man unS: „Konstantinopel deutsch" schreien seit ein paar Tagen die Pariser Zeitungen in fttter Ueberschrift ihren Lesern zu; und während nationalistische Blätter bereit» von einer deutschen Invasion am Goldenen Horn faseln und die Regierung zu Zwangsmaßnahmen gegen die Pforte auffordern, behauptet selbst in einem links stehenden und regierungsfreundlichen Blatt wie dem „Radieal" der Senator Debierre, Deutschland verfolge in der Türkei da» gleiche Ziel wie England in Aegypten. Um so höher mutz man die Angaben der allerdings sozialistischen „Humanitee" bewerten, die weder ein In teresse daran hat, der Hetzarbeit der Pariser Boule vardblätter Vorschub zu leisten, noch die deutsche Poli tik zu unterstützen. Ihr schon während de» Balkan- kriegeS gut unterrichteter Konstantinopeler Mitarbeiter Tiglane Zaven hat einen hohen türkischen Offizier über die Aufgaben und die Stellung der deutschen Militär kommission befragt und gibt seine Unterredung wort getreu wieder: „Welches sind die Machtb efugnisj e deS General von Sanders?" — Er erhält den Ober befehl deS 1. Armeekorps, da« heißt über all« Truppen, die sich in Konstantinopel und der Umgebung befinden, mit Ausnahme in den Befestigungen deS Bosporus und der Dardanellen. „Ist eS wahr, daß der General gleichzeitig zum In spekteur der ersten JnsPektionSzone ernannt wird?" — Nein, Inspekteur ist Feldmarschall OSman Pa;cha und wird eS auch bleiben. Dagegen hat sich General Liman von Sander- als Thef der Militärkommission auch init der Reorganisation aller Militärschulen zu befafien, welche Aufgabe bisher nicht zu den Machtbefugnissen deS Kommandeurs des 1. Korps gehörte. „Während des Belagerungszustandes ist der Kom mandeur deS ersten Armeekorps gleichzeitig Chef deS MtlitärgouvernementS. Wird General von Sanders auch dieses Amt bekleiden oder wird der Belagerungszustand aufgehoben, sobald er sein Kommando übernimmt?" — Der Belagerungszustand besteht auch weiterhin. Ta die Regierung jedoch weiß, daß die Ausübung des Militär- gouvernementS eine Frage der inneren Politik ist, wird hierfür ein besonderer Posten geschaffen. „Welche Rolle spielt Gen era l Liman vo n Sanders, wenn in Konstantinopel Unruhen ausbrechen?" — Diejenige eines Stadtkommandan ten. Wenn Polizei und Gendarmerie nicht mehr in der Lage sind, die Ordnung aufrecht zu erhalten, wird Gene ral von Sanders auf Wunsch oes Polizeipräsidenten die sem die unter seinem Befehl stehenden Truppen zur Ver fügung stellen. „Beschränkt sich die Aufgabe der Kommission auf die Reorganisation des ersten Korps oder wird sie mit der Reorganisation der gesamten türkischen Armee be traut?" — Das erste Korps soll eine Modelltruppe werden, eine Art Schule für die Offiziere der gesamten türkischen Armee. „Wird sich die Kommission auch mit der Verteidi gung der Hauptstadt und den Befestigungen der Meer enge befassen?" — Gewiß, denn warum haben wir die Kommission kommen lassen? Doch nur, um ihre mili tärwissenschaftlichen und technischen Kenntnisse für die Reorganisation der gesamten nationalen Verteidigung de» Reiches au-zunutzen. „KennenSie die Einwendungen, dieein Teil der russischen Presse macht?" Diese Ein wendungen sind unsinnig. Wenn wir unsere nationale Verteidigung vervollkommnen, üben wir unser Recht au» und erfüllen eine Pflicht. Sind wir nicht mehr Herren bei un» im Hause? Gewiß, wir sind aus den letzten Balkanunruhen sehr geschacht hervorgegangen. Um so mehr muß e» die Aufgabe unserer Regierung sein, die Wunden zu heilen, die dieser ungerechte Krieg unserm Lande geschlagen hat. ANS diesem Grunde haben wir beschlossen, unsere Armee, unsere Flotte, unser Becwal- tungSsystem, unsere Finanzen und unser Unterricht-Wesen zu reorganisieren, die Verkehrsmittel zu bessern, kurzum nichts unversucht zu lassen, um dem Lande eine neue Entwicklung zu sichern. Wir haben unS daher eine Reihe von Spezialisten gesichert. Für die Armee haben wir Deutsche berufen. TieS ist ohne weiteres verständ lich, denn seit 30 Jahren wird die deutsche Kriegskunst bei uns gelehrt. Alle Kreise der türkischen Armee sind von ihr durchdrungen und jede Aenderung würde große Umwälzungen verursachen. Für unsere Flotte haben wir Engländer berufen. Ihnen wer den wir auch die Reorganisation unserer Arsenale und Werften anvertrauen. Unsere Finanzen soll Frankreich ordnen. Französische Spezialisten werden auch unser Ka tastersystem erneuern, wie unsere Gendarmerie schon von französischen Offizieren ausgebildet worden ist. Man sieht also, daß wir keineswegs die Absicht haben, irgend eine Macht zu bevorzugen. Um auf General von Sanders und dessen Ernennung zum Kommandeur des ersten Ar meekorps zurückzukommen, möchte ich hinzufügen, daß diese Ernennung deshalb stattfand, weil unS lange Er fahrungen gezeigt haben, wie unfruchtbar Militärkom missionen und Inspektionen ohne Kommandogewalt sind. Die letzte Frage. „Was hat man von der Peters burger Meldung eines Pariser Blattes (gemeint ist der „Matin") zu halten, wonach die türkischen Offiziere selbst über die Ernennung des Generals von Sanders ungehalten sind und den General Izzet Pascha und den Oberst Tjemal Bey beauftragt haben, bei der tür kischen Regierung dahin zu wirken, daß der General nicht an die Spitze des Konstantinopeler Armeekorps gestellt werde?" — Der türkische Offizier erwiderte lächelnd: „Schon die Herkunft der Nachricht beweist, daß sie eine Ente ist." Er hätte hinzufügen können: Eine Ente, wie die meisten der in den letzten Tagen von der Pariser Presse verbreiteten Nachrichten über die deutsche Militärkommis- sion und allerhand angeblich dagegen veranstalteten Pro teste Falschmeldungen waren. Knust uns Wissenschaft. Beschlagnahme weiterer Wiedergaben von Kunstwerken. Die Beschlagnahme von Wieder gaben hervorragender Bildwerke auf Ansichtskarten dauert fort. Jetzt sind vier Werke deS Berliner Bildhauers Rein hold Boeltzig mit Beschlag belegt worden. Das eine, „Eine Frage" genannt, ist auf mehreren Kunstausstel lungen mit Medaillen ausgezeichnet worden. Das zweite trägt den Titel „Sünderin", da» dritte heißt „Frucht sammlerin". Tas vierte Werk ist die bekannte „Reifen werferin" Boeltzigs. MW WM Iwlnon-^rtikvl allo OrülZou in Deinen und Laidlvinsn, Drollu. Damasts von I.VV an 8ervl«tten in xleiolion (jualitätva Dntronä von 4 VV au in Drell, Damast unä Dsrstso- Lorn .... Dutronä von 4.VV an Wslü« ISettllelrsr, Dovlas, Halbleinen, Larodsnt, glatt u. Dodlsaum von 2.VV an nack l»u»tv in allon Dreislagsn von S.8V an. SUMM« vom Besten das Beste, empfiehlt 8. A. Loekmsnn. »M« lck. llickl lod. 8. Lasso. Leks KovtLs- uilü LeMrsllsIrsrss. Pme!- tretter Brandmalereisprüche Serviertische Bäuerische SlUmeRkrippe« (weiß) VSftenfttiuder Handtuchhalter Spiegel in allen Größen empfiehlt kleli. «MM. 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