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wirL filr Slo Ab« Stkvnmmg gemacht, und' «nm weiß hier sehr genau, da- es eben die Hoffnung aus Benutzung jener Sondschakstraße ist, die den hier angelangten Ent wurf der servtschen Aste inspirierte. Hiermit steigt neues Gewölk am politischen Horizont auf. Sollte Rußland tatsächlich Serbien versprochen ha ben, zusammen mit England und Frankreich di« Türkei M bewegen, Serbien im Sandschak territorialen Fuß fas sen zu lassen. Tann hat Serbien erreicht, was Oester reich seit 80 Jahren zu verhindern suchte, nämlich di« territoriale Bereinigung Serbien» und Montenegro». „ES erscheint," so schreibt die offizielle „Wiener Ang. Ztg", „nahezu ausgeschlossen, das) Oesterreich dem kusttmmen könnte. , Im übrigen ist man anscheinend in Petersburg » stark enttäuscht und Momentan auf da» „treu verbündete" Frankreich recht schlecht zu sprechen. Aus Petersburg wird dem „Figaro" gemeldet, das» dort ein heftiger Pressefeld- zug gegen die französische Regierung beginne, der ttsrge- wrrfen n/ird, sie hab« in der Balkanfrage Mßland im Stich gelassen und die diplomatischen Geschäfte Teutsch- landS besorgt. Tagesgeschichte. Di« Kt««»zverhält»tffe der Lojialdemokratie. Stach dem jetzt vorliegenden Kassenbericht über die Monate Juli Lis TezeEcr 1908 und Januar 1909 sind in de", sechs letzten Monaten vorigen Jahres die sozial demokratischen Einnahmen gegenüber denen aus der glei chen Zeit von 1907 umrund -tu000 Mark zurückgeblieben. Ter Rückgang ist besonders im Juli sehr erheblich. Die Einnahmen betrugen in diesem Monat für 1907 170577 Mttrk, 1908 aber nur rund 101 700 M. Dagegen wies der Oktober «ine Steigerung bvn rund 98000 auf rund 127 400 Mark auf. Sehr aussalleno ist weiter der Watzang der J.inuareinnahmen des laufenden Jahres. Für diesen Mo nat betrug laut der im „vorwärts" veröffentlichten Quit tung dir Einnahme der sozialdemokratischen Parteikasse nur rund 71 700-M, während die Januareinnahme im verganaenen Jahre sich auf 179 629 M. belief. Tas wäre eine Mindereinnahme von über 100 000 M. in einem ein zigen Monat. Aber so schlimm für die Sozialdemokratie ist das Ergebnis denn doch nicht. Es' fehlen nämlich in der letzten Monatsquittung die Betrüge, die in der Ja- nuarquittung von 1908 „den Kohl fett machten". So vom Darlehnskonto di« Summe von 37500 M., vom ZinS- konto 1570 M., von der „Borwärts"-BuchHandlung 15000 Mark und Vom „Wahren Jakob" 5000 M. Außerdem war im vorigen Jahre im Januar der Posten L S) Z mit 35 000 Mark ansgesühtt, der jedoch in der Tezemberquittung 1908 mit nur 6334 M. in Rechnung gestellt war. Tie Mindereinnahme beläuft sich also immerhin auf fast 40000 M. Für die letzten sieben Monate mithin insge samt auf beinahe 80000 M. Zurückgeblieben ist im Ja nuar d. I. die Einnahme aus allgemeinen Beiträgen; sie ist ton rund 43000 M. auf 38500 M. gesunken. (Gestiegen sind die Beiträge Bebels und Singers von den bisherigen je 50 M. auf 100 M.) Ter Ueberschuß des „Vorwärts" hat statt rund 42500 M. im vorigen Jahr« diesmal nur 33177 M. ergeben. Tas sind allerdings Rückgänge, die bemerkenswert erscheinen. Wir möchte» jedoch auf keinen Fall oke Anschauung erwecken, als befinde die sozialdrmo- lratische Bewegung sich ans einem allgemeinen Nieder gange. Ater ebenso wenig darf man verkennen, Käst auch von ihrem Aufstiege nicht mehr gut gesprochen iverden kann. Tie verschlechterten Finanzvcrhältnisse der Sozial- demolratie und ihr Stimmenrückgang bei fast allen Er satzwahlen ist jedenfalls beachtenswert. )fl( Deutsch« Ral» Dt« .Rordd. Illg. Ztg." teilt «it, daß der Etat d«S oftaflittfchen'Dotachement», da» bekanntltch am 1. IprU 1S0» von der Kaiserliche» Marine Übernommen und d«r Ktautschaubesatzang angegliedert «erden soll, ein« sehr wesentlich« Einschränkung erfahren wird. Dt« Stärke de» Detachement» wird von 750 auf 150 Köpfe reduziert werden. Da» bedeutet etn« Ersparnis von rund 1750 000 Mark. Da» prenß'sch« Abgeordnetenhaus genehmigt« den An trag d«r GeschästSorduungSkommsision auf Erteilung der Ermächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung de» Gewerk- schafilbeamte« Heldtg au» Leipzig, der in einer sozial demokratisch« Versammlung gesagt hatte, da» Abgeordneten- Han» müsse mit Rücksicht auf da» Dreiklassenwahlrecht vor sich selbst au»speten. Gegen den Antrag waren di« Abge ordneten Roseno» (Kreis.), vorgmana (Goz.) und Korfanty (Pole). Prinz Heinrich der Niederlande kommt nach Berlin, um mit dem Kapitel de» Johann«,rordm» über dt« Er- richtung einer nteberlänbischen Abteilung diese« Orden» zu beratschlägen. Ein Nachtragsetat, der Mittel zur Erhöhung der Löhnung für Mannschaften und Unteroffi zier« fordert, wirb dem vernehmen nach demnächst dem vunde»rat und Reichstag vorgelegt werden. Nachdem die Reichsfinanzreform die gefährlichste Klippe jetzt umschifft habe, habe da» Reichsschatzamt seine» bisherigen Widerspruch in dieser Angelegenheit zurückgezogen. Ursprünglich war beabsichtigt gewesen, di« Löhnungserhöhung (von 22 auf 30 Pfg.) in den Etat einzustellen; die» hat sich aber au» finanziellen Gründen nicht durchführen lassen. Di« Löh- nung«erhöhung soll vom 1. April 1909 ab eintreten. Der Aufenthalt de» Kaiserpaare« in Italien und Korfu ist für diese« Jahr aufgegeben. Bald nach Beginn de« Frühjahr» dürst« der kaiserlich« Hof vom Neuen Pa- lat« nach Homburg und später im Mai nach Wiesbaden übersiedeln. Erst in der Woche vor Pfingsten wird die Rückkehr der Hofhaltung nach Potsdam erfolgen. Der Kai ser beabsichtigt allerding«, schon Anfang Mat für einige Tage in Berlin bezw. Potsdam «tnzutreffen, um den Be- stchttgungen in Döberitz beizuwohnen. V Oesterreich-Ungar«. Der Prozeß wegen der irredentistische« Ueberfälle auf deutsche Turner in Persen und Kalltano im Sommer 1907 hat nunmehr sein letzte« gerichtliche« Nachspiel gefunden. Gegen den damalige» Hauptangeklagten Guido Larcher, den »Präsidenten des Tridentinischen Alpenoereiu«, halten Pro- j sessor Meyrr und 31 Reichsdeutsche die EhrenbrleidigungS- klage erhoben, weil Larcher bei der Rooeredoer-Berhandlung den Auldruck „deutsche! Gesindel" gebraucht hatte. Larcher ist jetzt in der Berufungsverhandlung zu 8 Tagen strengen Arrest verurteilt worden. Vermischtes. Die PcJzeßlage im Kwilecki-Prozeß. Die Kindcsunterschicbungsasfäre der verstorbenen Gräfin Kwi- lecki, die gegenwärtig in der Berufungsinstanz das Pose ner Oberlandesgcricht beschäftigt, hat durch den plötzlichen Tbd der Gräfin Isabella Wezierska-Kwilecka eine neue Wendung genommen Bekanntlich hat das Posener Land gericht auf die Klage der Bahnwärtersfrau Cäcilie Meyer wegen Herausgabe des jungen Grafen Adolf Stanislaus Ktvilecki eiu bedingtes Urteil erlassen, in dem der Gräfin folgender rsid zugeschoben wurde: „Ich schwöre usw., daß ich im Jahre 1901 in Berlin in der Königin Augustastraßc ein Kind männlichen Geschlechts geboren habe, das die Namen Adolf, Stanislaus. Josef erhielt." AlS die Gräfin den Eid leistete, legte die Klägerin Berufung beim Posener OkerlanbeSgericht ein, das der Berufung stattgab und auj Antrag öe« Vertreters der Klägerin, des Justiziare- Landsberger, umfangreiche Zeugenvernehmungen an- ordnete. Lio fast ein Jahr in Anspruch nahmen. Als in, Januar das Urteil gesprochen iverdeu sollte, stellte oer Anwalt der Beklagten RcichStagSabgeordneter Rechtsan walt Tr. Seyda Bewetsanträge, namentlich in der Rich- tung, daß die Klägerin von dritter Seite durch das Ver- sprechet» von Geldmitteln zur Anstrengung der Klage ver anlaßt Worden sei. Den» Antrag« wurde stattgegeben und die Urteilsverkündung nochmals vertagt. Inzwischen ist die Gräfin gestorben, uni- auf Antrag des Rechtsanwalts Seyda beschloß da» Gericht, da» Verfahren anStzusetzen. Gegen diesen Beschluß wurd e Wieders von der Seite der klägertschen Bohnwärtersfrau Meyer Beschwerde erhoben mit der Begründung, daß der Prozeß gegen die Erben der verstorbenen Gräfin seinen Fortgang zu nehmen habe. Nachdem die Affäre diese Wendung genommen hat, wird sich das Reichsgericht mit der Frage zu beschäftigen haben, welche Pvozeßlage durch den Tod der Gräfin geschaffen wvroen ist. Zerstörung einer Jagdsamimlung durch Feuer. Turch einen an sich unbedeutenden Brand ist die wissenschaftliche Gehörnsammlung des durch feine zwei Asrikaexpeditionen bekannt gewordenen Rittergutsbesitzers Tr. Max Schreller größtenteils vernichtet,"worden. Dr. Schoeller hatte sich in seiner Stadtwohnung am Kur- sürstenvamm 247 in Berlin ein besonderes Jagdzimmcr eingerichtet, in dem die Gehörnsammlungen von seinen Reisen nach Abessinien im Jahre 1894 und nach Deutsch- und Englisch-Ostafrika in Len Jahren 1896/97 aufgehän^t waren. Tie Gnugehörne erweckten auf der Geweihaus stellung 1898 großes Jntresse. Bon dieser Sammlung sind etwa fünsundvierzig Gehörne durch das Feuer, dessen Entstehung auf die undichte Heizungsanlage zurückzu führen ist, vernichtet oder wertlos geworden. Tie Der- liner, Stuttgarter und Wiener Museen weisen schöne Sammlungen von Tr. Schoeller auf. 800000 Mark Geldstrafe. Ein Lotteriekollektenr in Hamburg vertreibt Prospekte für ausländische Lotterien in der Weise, daß er die postfertig hergerichteten Sen dungen an Mittelspersonen in günstig gelegenen Groß- städten schickt init dem Auftrage, die Briefe in kleinen Posten einem Briefkasten zu überantworten. Tiefer Um weg ivurde gewählt, weil bei Aufgabe einiger tausend Drucksachen von einer» Postamt aus. leicht Verluste ein treten sollen. Zur Uebernahme der erwähnten Vermittler volle ließ sich auch ein Bureaubeamter in Stettin bereit finden, ihm wurde dafür eine kleine Entschädigung gc- zahlt. Tie Folge war jedoch eine Anklage wegen Lotterie vergehens. Tas Schöffengericht sprach den Beschuldigten frei, che Stettiner Strafkammer aber hob als Berufung;, instanz das erste Urteil auf und erkannte wegen Lotterie vergehens in 8000 Fällen (so viel Briefe Ware» von dein Angeklagten befördert worden) auf 100 M. Geldbuße für jeden Fall, was «inen Gesamtbetrag vvn 800000 Mart ergibt. An Stelle der Geldstrafe wurde ein Lag Gefäng nis für je 15 Mark festgesetzt mit der Einschränkung, daß die Gefängnisstrafe den Höchstbetrag von zwei Jahrcv nicht überschreiten darf. CK. Englische Schwindelgenies. In .einem Lände der Welt finden die schlauen Schwindler, die mit einiger Vorsicht zu Werke gehen und nicht unbescheiden sind, «in bequemeres Auskommen und ein günstigeres Arbeitsselo als in England. Tie englische Wochenschrift Truth erzählt eine Reihe von interessanten Beispielen, die zeigen, wie leicht estzin England einem Manne oder Ehepaar möglich ist, durch Schwindeleien sich ein relativ sicheres Einkommen zu schaffen. Am günstigsten liegen die Tinge, wenn der Schwindler einen religiösen Titel führ!; er gründet dann irgend ein Versorgungshaus für aus- Rekolü Rivklse- kÄNMiMN uno I Iklmln-Äümiiow von ftSekatee Vollendung P/^RIL IVvo OKKAV PMX- Ver Ai» Krmuktüeß ohne ProoifionSvorschuß verkaufe« will! 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