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"... * I! 4». H.«rNe«e ,tm Mefii« TegGlett. remnrRe«, »4^S«ör«r ifiM, Gwd» 80. Jeßr«. zil erzielen gewesen ivär«. Ein weiterer Äl gemacht zu wrrden. Dagegen darf aber auch nicht vom fti I«tMa AIv W AMamiptt ut ini HlnnmInmM MttmkeUt von der rr^u^»»L^s«llschaft Deutichland A..G. Rack de« «tnkvMwenfteuersefetz vo» 10. 8. i» «trb der «udLruck „Absetzung" ,»r «bnntzuna für den früberen d» Abschreibung »«nutzt. Di« Absetzungen sollen dt« etntretend« «nszehruna oder den verbrauch de» Kapital» berücksichtig«^ derber» Benutz««« de» Kavttal». wie Maschinen, Gebäude, Handwerkszeug «sw. ent steht. Dewentsprrckend «utz sich dteHSde «r Absetzungen «ach der KapiÄhöhe und de, Lebensdauer dieser Gegenständ« richte«. Werde» derartig« Gegenstände, die für mehrer« oder viele Jahre der Ei«. roonnen»erw«rbung dienen solle«, «ngeschasft, so dürfe« «aturgemäb diele Anschaftungdkoften «ich» in einem Nähr z«r Abschreibung komm«», sonder« «ur dirjeniaen Softe» di« der Abnutzung entsprechen. Hat zum Beispiel jemand I« Sah« IS« «in« Maschine sür VOM Mark ««geschasst und hat diese Maschine «in« Lebensdauer von A) Sichren — ««ter L>den»dauer verfteht «an di« Zett. 1« der ein« Ma« schine oder ein anderer Gegenstand a«brauch»sLhia tft —, so find jährlich 250 Mark al» Absetzung zulässig. Rach ans» drücklichrr Vorschrift de» Etnkommensteuersesetze» ist iminer vo« dem Anschaffung», oder Herstellung»wert audzugehen. Di« vemesiuna ist stet» in Prozenizahlen au»zudrück«n. In unserem obigen Beispiel also 5 Prozent. Wie schon oben auSaeführt, hat di« Höhe de» Anlage- kapNals auf bi« Hohe der Absetzung sür Abnutzung entschei denden Einfluß. Au» diesem Grunde ist «ine Vorschrift in da» Einkommensteuergesetz ausgenommen, nach der Gegen- stände des Anlagekapitals sau Ker Grundstücke) mit dem Anschasfungs- oder Herstellungspreis abzüglich eines Drit tels »um Stichtag für di« GoldmarkerüssnungSbilan» anzu setzen sind. Bon diesem Werte sind also die jährliche» pro zentualen Absetzungen vorznnehmen. Bei bebauten Grundstücke», die zum Anlagekapital ge hören, soll der gemein« Wert am maßgebenden Tage ange- fctzt iverden, d. l>. also der Preis, der im gewöhnlichen Ge schäftsverkehr unter Berücksichtigung aller den Preis beein flussenden Umstände bei einer Veräußerung an diesem Tage zu erzielen gewesen rvär«. Ein weiterer Abzug braucht nicht gemacht zu werden. Dagegen darf aber auch nicht vom Herstellungspreis ausgegangen werden, da dieser als zu hoch angesehen wird und demnach die Absetzungen für Ab- nutzuna zu hock würden. Absetzungen für Abnutzung sind zulässig nicht nur an totem sondern auch an lebendem BetriebSinventar. So sind insbesondere Absetzungen für Abnutzung zulässig an Maschinen, Werkzeugen und sonstigem BetriebSinventar, für gewerbliche, literarische und künstlerische Urheberrecht«, für Gebäude, Be- und Entwässerungsanlagen und fischerei wirtschaftliche Anlagen. Absetzungen für Abnutzung aus Grund und Boden sind nicht zulässig. Dagegen dürfen Absetzungen für Substanz verringerung, wie sie z. B. bei Bergwerken, Tongruben, Steinbritchcn usw. eintritt, vorgenommen werden. Als Be-, EntwässerungS- und sischereiwirtschaftliche An lagen kommen in Betracht Drainagen, Brunnen, Wafser- tz- t Pro». 8 Pro». 10—15 Pro». «X Pro». g— 5 Proz. 15—20 Pro-. 10-12 Vrvz. 15—20 Pro». schöpswei^e, rtammlagen, «bdugökauäle «G ^«Ge», Fisch' U^er die prozentual« Höh« der »ulössigeu Aftsetzm»»« kömwu allgemein gültig« Angeckm, «tcht gemacht merk«', da «» gan» — »ie scho« bewut, auf die Sehen»»««» der betreffe«»«« GegeÄtäud« aukwmut, Trotzdem hat mm» «r- f«cht, einheitlich« Richtlinie« auf,«stell«,, so von de« San- de»ft«an»ämtrr« Groß-Berlin, v«»m«. Br«»lau und «tntae« ««deren. E» wär« t« J«terefs« der Sache, w««« iäatüicke Ftnangämter (Laude »ftuanzämter) sich zur Aus» stell««» derartiger Richtlinie« entschließ« könnt««. E» sei«» vier di« vom Sand«»ftnan,«nt »roß-verltn ««sgeftell- t«n Satz« al» Anhaltspunkte mitgeteist: 1. Fabrikgebäude L Maschine« a) VetrtebSmaschineN ») Spcztalmaschine», indbel automatisch arbeitende 8. Werkzeuge 4. Sonstig«» Inventar a) Geschäftseinrichtungen tBüromövel Vadeneinr.) b) Schreibmaschine« e) Wagen (Kastenwagen) d) Pferde 5. Kraftwagen a) Personenkraftwagen b) Kraftdroschken (Lkcferwagen) e) Lastkraftwagen >0—15 Pro». ,5-20 Pro,. 15—SO Pro,. E» sei nochmals darauf hing^wiesen, oaß diese Auf stellungen al» Richtlinien gedacht sind. Es steht dem Steuer pflichtigen natürlich frei, andere Prozentsätze in Anwendung zu bringen. Werden jedoch höhere angewandt, so muß der Nachweis für diese erhöhte oder außergewöhnliche Abnutzung erbracht werden. S« einem im vorigen Sahre ergangenen Urteil bat der Reichsfinanzhof die wirtschaftliche Betrachtungsweise bei der Anlässigkeit von Absetzungen besonders betont »nd entgegen Ein Inserat mtt zwanzig Warte« bringt oft mehr et«, al- ei« dicker Roma« tzo« zwanzig Kapitel«. da» Siuengawt und Fi »anzae richt ein« höher« «tznetztum»« «wte tn anerkannt begründeten Fällen zugelaffen. Sm Streitfall muß der Steuerpflichtige di« ««aemrffenheit der »m, ihm verlangten AbsrtzuugSiätz« uachweisen, z. B. durch Sachperftändtgeugutackten und «v. im Rechtsmittelverfahren. Hier entsteht die Frage, ob Absetzungen für Abnutzung «ns Gegenstände »«lässig sind, di« t« Laufe de» Steuerjahree ne« ««aeschafft oder fertiggestellt sind. Bei der Einkommen. laguug für 1025 haben vielfach die Finanzämter i für dies« Gegenstände nicht zugelasien. Dieser der Stnanzämter liegt im Widerspruch mit der »ung de» ReichSftnanzhoses. In einer gründ- Entscheidung diese» Institutes heißt es: .Der Sahre abzusetzende Betrag ist derjenige Teil des g». »der Herstellungspreises, der -er im Lauf« eingctreteuen Abnahme der Brauchbarkeit im tut» zur gesamten Brauchbarkeit des Gegenstände» entspricht." Hternach ist also auch ein« Absetzung für Abnutzung im AnschafsungSjachr. zulässig. Liegt also et» derartiger Fall vor. so ist der Betrag abzusetzen, der -er tatsächlichen Ab nutzuna entspricht. An einem Beispiel klargemacht helbt da»: So» Juli de» Jahre» 1920 ist eine Maschine im An schafsungSpretS von 5000 Mark aufgestellt worden, die Lebensdauer soll 10 Jahre betragen. Dementsprechend würde di« IahreSabsetzung (10 Prozent) 500 Mark betrage«. Da aber di« Maschine nur ein halbes Jahr lies, so käme als Absetzung nur 5 Prozent in Frage, also 250 Mark. Ein weiteres interessantes Urteil -es Reichsfinanzhofes beschäftigt sich mit der Frage der Absetzung für Abnutzung an noch nicht sertiggestellten Gegenständen. Hier dürften vor allen Dingen Neubauten in Betracht kommen. Die Frage selbst wird vom RetchSsinanzhof bejaht. Ausschlag gebend für diese Stellungnahme ist die Anssassung, daß eine Verschlechterung des unfertigen Gebäudes auch vor Fertig ftellung cinlreten kann. Die Absetzung inr Abnutzung bc dingt also keinesfalls Abnutzung durch Gebrauch oder Be Nutzung. In derartigen Fällen kann demnach auch ein ent sprechender Prozentsatz vom bisherigen Herstcllnngsprei» abgesetzt werden. WadtrAkMPkiM. vdz. Berlin. Bor dem Schwurgericht des Berlins» Landgerichts IN beginnt heute Donnerstag die Verhandlung gegen Landgerichtsdirektor Bernhard Jürgens »nd seine Ira«, weg« Meineids. Hehlerei, «erfichernngsschwindel und DaS Ehepaar Jürgen» befindet sich seit dem 28. Februar 1920 In Untersuchungshaft. Den Vorsitz führt Landgerichts direktor Bombe, dir Anklage vertreten Oberstaatsanwalt Jordan auS Stargard und StaatSanwaltschafrsrat Heinrich vom Oberlandesgericht Stettin. Ter Angeklagte Jürgens wird von Jnftizrat Dr. Werthauer und Rechtsanwalt Priem- Stargard, Frau Jürgens von Rechtsanwalt Dr. Alsberg- Verl,n und Rechtsanwalt Moses-Stargard verteidigt. Das eigentlich sür den Fall zuständige Stargarder Gericht hat sick für befangen erklärt und das Reichsgericht bat darum die Sacke rmch Berlin überwiesen. O Die Verhandlung dürfte 10 bis 11 Tage in Anspruch nehmen. Jürgens, der 1870 geboren ist, war während des Krieges KriegSgerichtsrat in Hannover. Er heiratete dann Im Dunkel. Roman von Retnhold Ortmann. 12. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Die Vorstellung in dem bekannten, namentlich von der Neuyorker Lebcwelt stark besuchten Vergnügungs-Etablisse ment hatte noch nicht begonnen. Aber es war anzu nehmen, daß sich die Mitwirkenden zu dieser Stunde bereits in ihren Ankleideräumen eingefunden hatten. Der elegante Herr entnahm im Borraum des Hauses seinem Portefeuille eine Visitenkarte, auf der nur der Name Frank Reynolds zu lesen stand und setzte mit Bleistift einige Zeilen darunter. Dann ersuchte er einen der An gestellten, die Karte dem Fräulein Lucia Rosalba ru über bringen. Fünf Minuten später kam der Bote »nit der Meldung zurück, Fräulein Rosalba sei bereit, nach der Bor stellung mit Herrn Reynolds zu sprechen, wenn er sie am Seitenausgang des Theaters erwarten wolle. Der Fremde nickte gleichmütig und begab sich in den Zuschauerraum, um die Aufführung anzusehen. Man gab eine jener tollen, mit drastischen Späßen überreich gespickten Burlesken, wie sie dem Geschmack de» Durchschnittsamerikaners am besten zusagen. Und nament lich über einen Mangel an jungen Damen, die bet jedem passenden oder unpassenden Anlaß haufenweise aus der Bühne erschienen, um zu irgend einem blödsinnigen Text allerlei unmotivierte Tanzbewegungen auszuführen, konnten sich die entzückten Zuschauer wahrlich nicht beklagen. Die meisten dieser Choristinnen waren auf dem Theaterzettel nicht, mit ihren Namen aufgeführt. Fräulein Lucia Rvsttlba aber machte eine Ausnahme, da sie mit einem winzigen Sprechröllchen bedacht war, und der Herr im Parkett konnte sich also leicht überzeugen, daß er von dem Chauffeur nicht um seine fünf Dollar betrogen worden war. Eine geniale Schauspielerin war Fräulein 'Rosalba sedenfalls nicht, wenigstens nicht auf der Bühne; aber ihre Schönheit machte ihre Talentlosigkeit rasch vergessen. Wenige andere unter den weiblichen Mitwirkenden waren denn auch ein Gegenstand so lebhafter Aufmerksamkeit wie diese rothaarige Ehoristin mit der feinen, geschmeidi gen Figur und den wundervollen Augen. Trotz der wenigen Worte, die sie zu sprechen gehabt, erhielt sie bei dem Ab gang noch ihrer kleinen Szene lebhaften Applaus, und Hunderte von Operngläsern richteten sich aus sie, al» sie käter wieder auf der Bühne erschien, um mtt einigen Kolleginnen einen Tanz auszuführen, bei dem sie noch besser al» vorher alle ^Anmut ihrer Bewegungen entfallen konnte. Aber es schien nicht, al» ob sie auf diese Huldigungen große» Gewicht legte. Wohl war beim Austreten da» her gebrachte, stereotype Lächeln der Tänzerinnen aus ihrem Gesicht, aber es verschwand sehr bald, um einem Ausdruck der Gleichgültigkeit, wenn nicht de» Unmuts Platz zu machen. St« unterhielt nicht gleich den anderen hübschen Choristinnen durch Augen- und Mienenspiel stumm« Zwie sprache mtt dem Publikum, sonder« sie beschränkt« fich darauf, von Zeit zu Zeit einen suchende« Blick nach der Proszeniums löge oe» ersten Ranges hinauf zu senden. Wenn sie sich bann überzeugt hatte, daß dies« Log« noch immer leer geblieben war, pflegte der Mißmut in ihren Zügen um so deutlicher hervorzutreten, und vielleicht hatte sie ihren Part kaum je so mechanisch und ohne «tue innere Freudiakcit durchgeführt als gerade an diesem Abend. Auch Herr Frank Reynolds bekam etwas von ihrer schlechten Laune zu spüren, als er nach langem Warten an dem Künstlerpfürtchen de» Theater« mit höflichem Lüsten des Hutes auf sie zutrat, um sich ihr als der Losender der Bisitenkarte oorzustellen. Die Choristin maß ihn mit einem ungeniert prüfenden Blick, und dann, al» ob fie von dem Resultat der Musterung nicht sonderlich befriedigt sei, sagte sie ziemlich ungnädig: „Eigentlich muß ich Ihnen vor allem sagen, mein Herr, daß es sonst nicht meine Art ist, mir unbekannten Personen nach der Borstellung Audienzen zu bewilligen. Und ich habe mich in Ihrem Fall nur dazu verstanden, weil Sie es so überaus dringend machten. Wollen Sie mir also freundlichst mitteilen, was Sie von mir wünschen?" „Hier unter stetem Himmel dürfte sich das kaum er ledigen lassen, Fräulein Rosalba i Und es wird Sie, wie ich hoffe, nicht gereuen, mir «in halbe» Stündchen in irgendeinem Ihnen genehmen Restaurant geschenkt zu haben. Nein, schütteln Sie, bitte, nicht den Kopf! Es ist etwas rein Geschäftliches, das ich mit Ihnen besprechen möchte. Ich bin Impresario und eben im Begriff, eine neue Gesellschaft zusammenzustellen, die mit einem von mir erworbenen ausgezeichneter; Stück eine Tournee durch die Bereinigten Staaten unternehmen soll. Die führende Rolle diese» Stückes ist nun meiner Ansicht nach wie für Sie geschaffen, und es würde mich aufrichtig freuen, wenn wir uns über die Bedingungen eines Engagements ver ständigen könnten." Fräulein Rosalbas ziemlich ablehnende Haltung ver wandelte sich plötzlich in der überraschendsten Weise. Ihre Augen blitzten, alle kühle Vornehmheit war mit einem Schlage verschwunden, und in einem Ton, aus dem man oeuuuy ryre fteoeryasle ispanuuu^ yerau-yo»«,, ronme, fragte sie: „Eine führende Roll«? — Eine wirkliche, große Sprechrolle? y, mein Herr, Sie wollen sich doch nicht etwa über mich lustig machen? Das ist wirklich Ihr Ernst?" „Selbstverständlich, mein voller Ernst. Al» Geschäfts mann pflege ich meine Zeit nicht mit zwecklosen Späßen zu verlieren. Di« Rolle ist überaus dankbar, «nd für Sie besonder, deshalb geeignet; «eil die Trägerin notwendig eine Schönheit sein muß. Sie hat in ledem Bild «ine j Reihe von Tanzeinlagen, aus deren gute AUsfLhrung sehr viel ankommt. Schon seit vierzehn Tagen such« ich m Neuyork vergebens nach einer Künstlerin, die allen An forderungen vollkommen entspräche." Man konnte es deutlich aus Lucia Rosalba» Antlitz lesen, daß ihr die Worte des liebenswürdigen Henn wie s eitel Musik in» Ohr klangen. Aber ihr Mißtrauen war noch nicht ganz besiegt. j „Ja, tanzen kann ich — besser jedenfalls, al» Sie es heut« abend von mir gesehen Haven. Und daß ich meine Kostüme mit Anstand zu tragen verstehe, hat mir bis jetzt noch jeder zuaestanden. Aber ich bin etwas erstaunt, daß Eie mir «ine führende Rolle anvertrauen wollen, ohne zu willen, ob ich auch da» nötige schauspielerisch« Talent dazu Hao«. Die dummen paar Wort«, die ich bi» jetzt im Eldorado-Theater zu sprechen hatte, können Ihnen doch unmöalich al» «in Beweis dafür gedient baden." „Ich müßte «in schlechter Sachverständiger sein, mein Fräulein, wenn ich nicht auch au» einer kleinen Rolle meine Schlüffe ziehen könnte. Außerdem habe ich «inen vorzüglichen Regisseur, ber Ihnen da» Fehlend« schon bei- bringen würde, vorausgesetzt, daß Sie den nötigen Eifer und guten Willen mitbrinaen." „Oh, was das betrifft — ich habe ja keinen glühenderen Wunsch als de», endlich einmal eine wirkliche Rolle zu spielen und Kritiken in den Zeitungen zu hoben." „Nun, dann zweifle ich nicht, daß wir einig werden. Darf ich Sie also bitten, mich in eines der nächsten Wein restaurants zu begleiten, denn es ist nötig, daß ich noch heute abend weiß, ob ich bestimmt auf Sie rechnen kann oder nicht. Sie hatten bis dahin noch immer vor dem Eingang de» Theaters gestanden, und ehe sie ihm jetzt antwortete, blickte die junge Ehoristin noch einmal suchend nach allen Seiten hin aus. Aber der, den sie vielleicht zu sehen er wartet hatte, war nirgends zu erspähe», und so tagte sie denn zu. Daß es ihm nicht etwa um ein unter irgendwelchem Vorwande gesuchte« galantes Abenteuer zu tun war. bewies der Fremde durch sein Benehmen auch dann, als sie einander in dem vornehmen Restaurant, das er vorge- schlagen, gegenübersaßen. E» war immer nur von dein Stück und von den Engggementsbedingungen die Rede, auf deren materiell« Seite Fräulein Rofalba übrigens kein allzu großes Gewicht zu legen schien. Sic hatte sich immer mehr in Feuer geredet, je festere Gestalt das ver führerische Anerbieten anzunehmen schien; plötzlich aber schien sie sich auf etwas zu besinnen, daran die erste Be geisterung sie bisher nicht hatte denken kaffen. Ihre Stirn bewölkte sich, urkd nach einem schweren Atemzuge sagte sie. „Ja, das ist alles wunderschön; aber cs wird sich vielleicht doch nicht machen lassen, «nein Herr! Ick) bin Nämlich nicht — nicht ganz unabhängig, und zu einer monatelangen Tournee durch die Bereinigten Staaten müßte ich zuvor die Einwilligung eines — eines anderen einholen." „Die Ihnen, wie Sie fürchten, verweigert werden könnt« ?" „Ich weiß nicht," meinte sie nachdenklich. „Aber ick fürchte beinahe, daß er nicht damit einverstanden sein wird." Der Imöresario lächelte verständnisvoll. „Einer so unwiderstehlichen jungen Dame wie Ihner sollte es doch unschwer gelingen, alles durchzusetzcn, was Ihnen am Herzen liegt. Aber wenn ich Ihnen vielleicht behilflich sein kann — es würde mir ein Vergnügen sein, selbst mit der betreffenden Persönlichkeit zu reden." „Oh. wenn Sie das tun möchten! Es handelt sich um Herrn Ettore Dalbelli aus Saint Louis. Er ist äugen, bltckltch hier in Reuyork, und wenn Sie ihn aufsuchen wollen —" E, war ihr herausgefahren, ehe sie sich Zeit gelassen hatte, zu überlegen. Nun aber besann sie sich daraus, das; Dalbelli vermutlich sehr ungebalten sein würde, wenn ei erfuhr, daß sie zu einem Dritten so offen von ihren De Ziehungen gesprochen hatte, und sie beeilte sich, die erteilte Erlaubnis zurückzunehmen. „Rein, nein, es ist doch besser, daß Sie nichts Der- artiges versuchen. Ich selbst werde mit meinem Freunde sprechen. Dis wann bedürfen Sie einer endgültigen Ent scheidung ?" „Wenn ich Ihrer grundsätzlichen Bereitwilligkeit ver. sichert bin, kann ich Ihnen immerhin einige Tage Zeit ge währen, denn ich zweifle nicht im mindesten, daß es Ihnen gelingen wird, di« Einwilligung de» Herrn Dalbelli zu erhalten. Vielleicht darf ich am Freitqg dieser Woche bei Ihnen vorsprechen, um Bestimmtes zu erfahren." Lucia erklärte sich einverstanden und bezeichnete Ihm thre Wohnup". Dann begleitete der angebsiche Impresario