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Sil verloren drei Sitz«. Bi»h«r Halle« sie sünf Sitz« im Stadtoerordnetenkollegium. Gewäblt wurden neun Stadt» verordnete, von 1988 Wahlberechtigten gaben 15SS ihre Stimm« ab. Dresden. Gestern früh */,6 Uhr verfocht« der Metallschletfer August Wiener, hier, fein, Ehefrau zu er» schieben. Der Grund zur Lat ist Eifersucht. Li« Frau wurde schwer verletzt in» Krankenhau» gebracht, während Wiener verhaftet wurde. Dresden Ein tödlicher Nnglück«fall trug sich gestern am Neustädter Tlbkai zu. Der bet der»Elblager» Hau«-Gesellschasl* beschäfligt» 32 Jahre alte Arbeiter Gustav Miiller, Anuenstraße wohnhaft, stlirzte von Deck au« aus den SchiffSbvden eine« leeren KohneS und fiel so unglücklich, daß «r da» Geulck brach. Der verunglückte war ans der Stelle tot. Nach der behördlichen Feststellung de« Unsale« wurde der Leichnam nach dem Annrnfrtedhofe gebracht. — Im Fieberwahn stürzte sich in der Nacht zum Dt»n«tag der 1876 in Radeburg geborene Handarbeiter Eurt vöhme, der im Johamistädter Krankenhaus« schwerkrank darnieder- lag, zwei Stock hoch zu «inem Fenster hinan« und verstarb bald darnach an den erlittenen Verletzungen. Bautzen. Siner, der e« »von der Pike aus" bi« zum General gebrach« hat, ist der lm Jahre 1848 in Bautzen als Sohn eine» Klavierbauer« geborene Otto Jeremias. Er trat nach vollendeter Schulzeit bet seinem Baler in die Lehre. Am 2. Januar 1869 wurde er al« Rekrut elngezogcn und der 11. Kompagnie de« 4 In fanterie-Regiment« Nr. 163 zugetrilt, in der er al« Unter offizier den Krieg 1876/71 mitmochte. Noch Ableistung seiner aktiven Militärzeil wanderte er 1872 nach Amerika au» und trat bald darauf in die Armee der Bereinigten Staaten ein, in der er bis zum General oufrückte. Sein, Ernennung zum General erfolgte am 20. August 1912, anläßlich der 100jährigen Jubiläumsfeier der Stadt Findlay Für die Festschleisen wurden zu Ehren de« General« die Farben seiner Vaterstadt Bautzen — blau und gelb — gewählt. Der Träger der GeneralstabSfahne beim Feldzuge war ebenfalls ein ehemaliger 103 er, der Sergeant Schindler von der 11. Kompagnie. — Jeremta« hat übrigen« vor einer Reihe von Jahren seiner Vaterstadt Bautzen einen mehrtägigen Besuch abgestattet, währenddem er bei einem ehemaligen Regiments» und Kriegskameraden Wohnung genommen hatte. Er stand damals noch im Range eine« Obersten der Armee der Bereinigten Staaten von Amerika. Zum Dank für die srenudliche Aufnahme feiten« seine« Bautzener Gastgebers verehrte er diesem rin Bild, das ihn in dem Moment zeigt, als er eine Parade über sein Re giment abnimmt. Der Fall, daß ein gemeiner Soldat eS bis zum General gebracht hat, dürfte gegenwärtig wohl einzig dastehen, denn bet nn« find die Zeiten längst vor- über, wo jeder gemeine Soldat »einen MarschallSstab im Tornister" trug. * Werdau. Hier wurden aus einer Gastwirtschaft drei Stück weißgelbe Billardbälle von Elfenbein im Werte von 75 M. gestohlen. Heinersdorf an der Tafelfichte. Infolge der in den letzten Wochen wiederholt hier vorgekommenen Schmugge leien von Streichhölzchen und Rauchtabak wurde am Sonn tag in dem um 10 Uhr abend« abgehenden Personenzuge eine außerordentliche Zollrevision vorgenommen. Dabei wurden mehrere Personen angetroffen, die Streichhölzer und Rauchtabak ohne Zoll über die Grenze brachten. Eie mußten auf dem Bahnhofe in MefserSdorf aussteigen und nach erfolgter Legitimation hohe Geldstrafen zahlen. So mußte ein Herr aus der Friedeberger Gegend für einige Schachteln Echwcdeubölzer 40 M. Stroke erlegen. Chemnitz. Ein tödlicher Unfall ereignete sich auf der Maxstraßc. Als der vierjährige Knabe des Tapezierers Tnchschcrer hinter einem Lastwagen weg über die Straße lief, wurde er von einer entgegenkommenden Droschke über fahren. Die Näder gingen dem Kinde über die Brust, wodurch es solche schwere Verletzungen erlitt, daß der Tod bald eintrat. Hohenstcin - Ernsttahl. Die Einfuhr von Gänsen nach unserer Stadt war dieses Jahr sehr enorm und beträgt bis jetzt gegen 100000 Stück, eine Zahl, die in den Vor jahren nie erreicht wurde. Lugau. Der hiesige Gcmeinderat bewilligte in seiner letzten Sitzung für die Säuglingsfürsorge einen weiteren Betrag von 1000 Mark und für das neuerrichtete Volksbad 300 Mark. Oberwiesenthal. An das alte NnterkunftShauS mit seiner Ausstellungshalle ist ein großer Anbau ange schlossen worden. Ist der Bau infolge des ungünstigen Sommers auch noch nicht fertiggcstcllt, so erkennt man doch schon an seinen Umrissen und Türanlagen, daß man hier ein Denkmal altdeutscher Baukunst setzen will. 45 Fremden zimmer mit 00 Belten, umfangreiche Küchen-, Keller- und Badeanlagcn, Zentralheizung und elektrisches Licht sollen nach Beendigung des Baues zur Verfügung stehen. Plauen. Im Bahndtrnste schwer oeru-glückt ist auf Bahnhof Herlasgrün der dort stationierte 36 Jahre alle HtlfSweichenwkrter Richard Melitzer. Beim Rangieren kam er zu Fall und wurde einig« Meter wett geschleift, wobei der Aermste den Fuß achtmal und da« Vein drei mal gebrochen hat. Dem Verunglückten, der Vater von fünf Kindern ist, mußte da« Bein abgenommen werden. — Dem verwerflichen Treiben einiger Vogelsteller ist einmal da« Handwerk gelegt worden. Schon mehrmals tauchten Anzeichen auf, daß im Wald« hinter Hasrlbrunn Vogel steller ihr unsaubere» Handwerk treiben. Bor einigen Tagen wurde die Polizei benachrichtigt, und gestern vor mittag legte sich rin Poltzcibeamler in Zivil an der be zeichneten Stell« aus die Lauer. Er . braucht« nicht allzu lange zu warten, da tauchte einer der Vogelsteller auf und begann sofort mit der Auslegung der Fanggeräte; Leim ruten wurden selbst auf hohen Bäumen untergebracht Bald darnach kam einer zweiter und kurze Zeit später etn dritter Mann hinzu. Alle drei »arbeiteten* nach be stimmter Methode. Einem der Vogelsteller ging der au» der Lauer ltegrnde Beamte nach und nahm ihn fest. Da» durch komUm» «ach dl« Namen d« beiden anderen er» mtttelt werde«». In der Wohnung de« einen wurden «übrigen» mehrer« Vogelkäfige mit Inhalt beschlagnahmt. Reichenberg i. B. Ja der Gemünd, Wtesenthol »et Gablonz wurden gestern der Gastwirt Geitzler, feine grau, sein« drei Kinder und eia zu Besuch weilender Knabe tot ankgefuaden. Gi, find einer Gabvergiftung er- lege». G» steht noch nicht test, ob e» fich um ein ver» brechen oder um einen unglücklichen Zufall handel«. Gr ei». In allen Ortschaften, die von der im Bereiche de» Verbände» sächsisch-thüringischer Färbereien eingetretenen Aussperrung betroffen wurden, fanden heute vormittag Arbeitervcrsammlungrn statt, wobei u. a. bekannt gegeben wurde, daß der Zentralausschuß de» deutschen Textilarbeiter- verbände» beschlossen hat, den Kampf in vollem Umfange aufzunehmen. Schlau. Nach dem Tode de» bi»herigen Rentmeister« wurden in der tschechischen Stadt Schlan Abgänge in der Gemeindeverwaltung entdeckt, deren Höhe bisher mit 30 000 Kronen festgestellt wurde. E« wird behauptet, daß der Abgang weit größer sei. Di« Untersuchung ist noch nicht beendet. Vermischtes. Versicherung gegen verregnete Aus flüge. Ein BersichcrungSunternehmen in London hat im letzten Sommer eine originelle Einrichtung geschaffen: Die Versicherung gegen verregnete Ausflüge. Wer von uns wäre nicht schon mit zusammengebissenen Zähnen und in ohnmächtigem Zorn dagesessen und hätte in die graue Wolkendecke geblickt, die nicht weichen wollte und Stunde auf Stunde unserer kostbaren Ferienzeit un- genutzt verstreichen ließ? Eine kleine Entschädigung für solche Wetterstückeu soll nun die viergestufte Versicherung bilden. Der nach Liste „A" versicherte Ausflügler erhält bei einer Prämie von 25 Mark wöchentlich eine Entschädi gungssumme von je 200 Mark sür jede Woche, in der mehr als zwei aufeinanderfolgende Regentage waren. Vorschrift ist nur, daß die Niederschläge an beiden Tagen die Höhe von 5 Millimetern erreichen. Die Liste „B", die allerdings eine höher« Prämie verlangt, bietet sogar einen noch größeren Vorteil. Danach genügt cs schon, wenn die Ausflugswoche nur durch eiucu unschönen Tag gestört ist, um ein ganz hübsches „Schmerzensgeld" cin- zustreichen. Die übrigeil Skalen „C" und „D" lassen alle möglichen Kombinationen zu. Uebcr die Erfahrungen, die das Institut mit dieser Einrichtung gemacht hat, ist leider noch nichts bekannt geworden. Eingesandt. Bekanntlich ohne Verantwortlichkeit der Redaktion. Es wird immer wieder bei d«r Stadtoerordnetenwahl dafür agitiert, daß man noch mehr Beamte und Kaufleute in da« Kollegium wählen soll, nicht bedenkend, daß schon 6 Beamte (die Herren Stadlv. Ketzer, Romberg, Richter, Hugo, O. Müller und Geißler), sowie 4 Kaufleute (die Herren Stadt». Schönheit, B. Müller, Winter und Schlegel), dazu ein Rechtsanwalt im Kollegium find. Der übrige bescheidene Teil gehört dem Handwerker- und Gewerbe- stände an. Wen» von Seiten der sich mit Ausstellung von Stadtoerordnetenwahllisten befassenden Vereine weiter solche Vorschläge gemacht werden, dann ist der Handwerker- und Gewerbcstand auf dem Au»stelbe-Etat. Früher waren Hausbesitzer- und BürgeroereinSoorsitzende aus dem Hand werkerstände, jetzt aus dem Beamten- und Kaufmanns- stände, dazu kommt noch der Allg. Beamlen-Berein. Gibt da» nicht zum Denken Veranlassung? Man mache daher in erstgenannten Vereinen in Zukunft geeignete Vorschläge und der Handwerkerstand wird sich dann gern an der Wahl beteiligen. Gin Kenner. Reueste Nachrichten und Telegramme vom 28 November 1912. )( Dresden. (Fernsprechmeldung.) Die Zweite Kammer nahm heute bei fortgesetzter Beratung des Dolksschulgesetzes gegen die Stimmen der Konservativen den K 8 Absatz 2 nach dem Deputationsantrage an, wo nach die Schulgeldfreiheit für die allgemeine Volksschule eingeführt wird. Die Regierung hatte sich in der Debatte gegen die Annahme dieses Antrages ausgesprochen. * Berlin. Der Untersuchungsrichter beim Land- qericht 1 in Berlin hat für die Ergreifung de» Bank- beamten Hrinr. Schürmann, der, wie bereit« berichtet, noch Unterschlagung von 20000 M. flüchtig geworden ist, 1000 Mark Belohnung ausgesetzt. Sch. ist 1883 zu Oelde (Kr Borkum) geboren, 1,80 groß, schlank, dunkelblond mit hoher Stirn, gestutztem englischen Schnurrbart, gebogener Nase, schwebendem Gang, er trug znletzt graue« Lodensackett und blaue Tuchmütze mit dem Wappen de« Reicheflugverein» <R. F. B ). Wahrnehmungen, di« für die Ermittelung de» Täter« von Wert sein können, find der nächsten Gendarmerie oder Poltzeistell« zu melden. * Düsseldorf: Im Alter von 102 Jahren starb dl« älteste Einwohnerin der Stadt, Witwe Röder. — Heidelberg: Auf dem Hauplbahnhofe feuerte ein neun zehn Jahre alter Nrchnnnp«gehiife zwei Reooloerschüsse aus einen SO Jahre alten Goldwarensabrikanten au« Pforzheim ab, al» brtde gemeinsam den Zug verließen. Der Fabrt- kant wurde sehr schwer verletzt. Der Täler richtet« darauf di« Waffe gegen sich selbst und war sofort tot. -New- York: Die Homrstead-and Thompson Werke de« Stahl- lruste« in Pil«»burg sind wegen eine« Streik« geschloffen worden. Die Vu«stäudtg«n errichteten Barrikaden au« Stahlwagqon«, die sie mit den Waffen verteidigten. )( London. Der Präsident der Metropolitain-Pv- lizei Henry erhielt vor seiner Wohnung in Kensington bei London einen Schuß in die Leistengegend. Die Wunde soll ernster Natur sein. Ter Täter wurde verhaftet. Der va.ktmkries. )( Wien. Da» Fremdenblatt schreibt: In der öffent lichen Meinung machen sich seit einiger Zett Zeichen einer immer steigenden Bewegung bemerkbar. Die intran sigenten Erklärungen des serbischen Ministerpräsidenten, die an aufregenden Zwischenfällen so reiche Angelegen- heit deS Konsuls Prohaska und die aufreizend« und ge hässige Sprache der nationalistischen Presse Serbiens gegen Oesterreich-Ungarn haben cS verursacht, daß ein Gefühl deS lebhaftesten Unwillens in der Monarchie zu- tagetritt. So begreiflich, so verständlich dieser Unmut weiter Kreise der Bevölkerung ist, darf die Regierung eines Großstaates sich nicht allein von den Impulsen der öffentlichen Meinung leiten lassen. Sie darf sich nicht von der festen vorgezeichneten Richtlinie ihrer Politik abbringen lassen. Oesterreich-Ungarn hat nirgends stö rend in die kriegerischen Operationen eingegrifsen und wünscht ein gedeihliches Ende der Friedensverhandlungen. DaS Blatt bezeichnet die Behauptung eines Teiles der ausländischen Presse von einer Ermunterung der Türkei zur Fortsetzung des Krieges seitens Oesterreich-UngarnS als leichtfertige und böswillige Erfindung. Oesterreich- Ungarn bewies den Balkanstaaten ein wohlwollendes Entgegenkommen, das gewiß auch voll anerkannt und gewürdigt wurde. Dies« Haltung der Monarchie berech tigt zu der Annahme, daß sie Bemühungen Oesterreich- UngarnS mit den Balkanstaaten in die besten, freund lichsten Beziehungen zu treten, nur dann von Erfolg sein können, wenn diese Bemühungen nicht einseitig blei ben, sondern auch von feiten der Balkanstaaten in dem selben Sinne Oesterreich-Ungarn gegenüber gehandelt wird. )( Pari«. Bezüglich der vom »Malin* veröffent lichten angeblichen Berichte Htlmt Pascha« erfährt da» „Echo de Paris", der österreichisch ungarische Börse alter Graf Szeclen habe vor mehreren seiner Kollegen erklär», Oesterreich Ungarn protestiere mit Entrüstung gegen die dem Grafen Berchiold zugeschriebenen Worte. )( Paris. Uebcr die Probemobilisierung, die auf einen Irrtum zurückzufühcen ist, liegeu folgende Blätter meldungen vor: Im Bezirke Arracvurt erhieltet: alle Männer zwischen dem 25. und 40 Lebensjahre den Befehl zum Abmarsche. Die meisten bestiegen den Zug nach Toni. Während dieser Zeit läuteten die Sturmglocken. Ti« ganze Bevölkerung war auf den Beinen. Die Aufregung war sehr groß. Frauen und Kinder weinten. — Das „Journal des Debats" meldet, daß nicht nur die Offi ziere, sondern auch alt« anderen Personen, die unter irgend einem Titel au der Mobilisierung teilzuuchmcu hatten, verständigt wurden. Um 5 Uhr früh war di« Mobilisierung vollständig durchgeführt. In Belfort wurde gleichfalls eine Mobilisationsübung vorgenommen. )( Paris. Die in der Angelegenheit der irrtüm lichen Mobilisierung angeordnete Untersuchung hat ergeben, daß die Schuld an dem Irrtum den Postmeister von Arracvurt, Defraut, trifft. Dieser erhielt in der vorletzren Nacht ein amtliche« Telegramm, worin er beauslragt wurde, den Gendarmen und Zollbeamten gewisse Weisungen belr. die Mobilisierung zu übermitteln. Infolge eines Miß- Verständnisse» teilte jedoch der Postmeister den Gendarmen und Zollbeamten jene Weisungen mit, denen zufolge eins tatsächliche Mobilisierung vorgenommcn wurde. Defraut, gegen den eine Disziplinarunteriuchung eingeleitet worden ist, wurde vorläufig seines Amtes enthoben. (Siehe unter: Der Balkankrieg.) )( Wie n. Dir „Polit. Korresp.* stellt gegenüber der Annahme, daß das Wiener Kabinett seine Stellung in der österreichisch-serbischen Streitfrage geändert habe, lest: Die serbische R.gierung versuchte, durch ihren Wiener Gesandten di« Rechtmäßigkeit ihrer Ansprüche zu begründen. Darauf hin legte der österreichisch-ungarische Gesandte in Belgrad den Standpunkt seiner Negierung dar, ohne daran die Aufforderung zu einer Tepenäußerung, die auch bisher nicht erfolgt ist, zu knüpfen. Daher ist auch die Ansicht unzu treffend, daß au« dem Ausbleiben der Antwort Schlüffe auf den Stand diese» Teiles der Balkanfrage gezogen werden könnten. )( Pari«. Der Sonderberichterstatter de« „Malin* meldet aus Belgrad: Die serbische Regierung bestehe nicht mehr darauf, den Hafen von Durazzo zu erhalten. Sie würde sich mit einem nördlich gelegenen Hafen begnügen und al« Südgrenze eine vom Kap Rodont an der alba nischen Küste nach Dtbra gehende Lmie annehmen. Der Gnu d sür diele nachgiebige Haltung Serbien« sei entweder in dem Widerstände zu suchen, den die Türkei de» Ver bündeten an der Tschataldschalinie entgegensetze, oder darin, daß Serbien, das saft vollständig von Truppen entblößt sei, di« Erregung Oesterreich-Ungarn» belchwichligen wolle; vielleicht aber auch in der Tatsache, daß die Großmächte keineswegs geneigt seien, alle Forderungen Serbien« zu bewilligen. )( London. Wie dar Reutersche Bureau erfährt, herrscht in amtlichen Kreisen kein Pessimismus hinsicht lich der politischen Lage. Alle Gründe sprechen für die Annahme, daß unter den Großmächten bald ein Weg gefunden werden wird, um alle diejenigen Fragen za regeln, die Anlaß zu Meinungsverschiedenheiten unter den am unmittelbarsten betroffene:: Mächten geben könn ten. Diese Annahme wird auch durch die letzten Berichte bestätigt. )( Rom. Die „Tribuna" meldet aus London aus diplomatischen Kreisen, daß die albanische Frage als gelöst zu betrachten sei, da die Großmächte ihre Zustim mung zur Erklärung der Autonomie Albaniens als Für stentum gegeben hätten. Ein weiterer Vorschlag verlangt von den Großmächten, daß sie die Neutralität Albaniens gewährleisten sollen. rr Köln. Nach einem Telegramm der »Kölnischen Zeitung* au« Belgrad herrscht dort die Anficht vor, daß r» nicht zu einem Krieg« zwischen Oesterreich und Serbien