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Wilhelm Hönel, Adolph Hähne, Robert Spalteholz in Posta, G. Ad. Schulze, Tedanstraße 80, C. G. KroegtS, A. Dechert in Bobersen b. Riesa. Der Verkauf Vo« LhristbSumeu innerhalb de« Stadtbezirk« Riesa ist nur Wald- besttzern und solchen Personen gestattet, die sich über den rechtmäßigen Erwerb der Bäume schriftlich auSweisen können. Wer diesen Erfordernissen nicht entsprechen kann, hat eine Geldstrafe bi« zu 20 Mark oder im Unvermögensfalle entsprechende Haft, außerdem aber auch Beschlagnahme der zum Verkauf gestellten Chrtstbäume zu gewärtigen. Diejenigen Händler, die ihren Wohnsitz in Riesa nicht haben, hier aber Christbäume feilbieten wollen, machen wir noch darauf aufmerksam, daß, sie nach 8 1 Ziffer 1 de« Besetze« vom 1. Juli 1878 oder dafern die Feilbietung im Wanderlagerbetrtebe erfolgen soll, nach Z 4 cit. Gesetze« der Steuer vom Gewerbebetriebe im Nmherziehen unterliegen und daß sie außerdem, wenn ein Wanderlagerbetrieb in Frage kommt, die in 8 2 de« Gesetzes vom 23. März 1880 festgesetzte Steuer an die hiesige Gemetndekafle im voraus zu entrichten haben. Zuwiderhandlungen werden nach 8 16 de« Gesetze» vom 1. Juli 1878 bez. 8 5 de« Gesetze« vom 28. März 1880 bestraft. Riesa, am 2. Dezember 1907. Der Rat der Stadt Riesa DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl SO Piff., durch unsere Trager sret inS HauS 1 Mark 6ü Psg., bei Abholung am Schalter der lagert- Postanstalten 1 Mark SS Psg^ durch de» Briettrllger frei ins HauS 2 Mart 7 Pjg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Armahme sür di« Nummer der Ausgabetage« bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. - - - * Die Anmeldung zur Teilnahme am Unterrichte in den sächsischen Schtffrrschule« hat bei den OrtSvorständen der einzelnen Schulen zu erfolgen und zwar für die Schule in Schandau bet Herrn Schiffseigner und Fährmeister Emil Schmidt, , Königstein . St. Wehlen , Pirna , Dresden , Meißen . Riesa Bet der Anmeldung ist der Betrag von 3 Mark al« UnterrichiSgeld zu entrichten. Der Tag de« Unterrichtsbeginn«« und die Zeit der Unterrichtsstunden wird für jede Schule von dem betreffenden Ortsvorstande noch besonder« bekannt gemacht. Direktion der sächsische« Schifferschule«. Freibank Gröba. Freitag, den 6. Dezember 1907, von vormittag« 9 Uhr an, wird Schöpsenfleisch verkauft. Preis: 50 Pf. und soweit Keule in Frage kommt 60 Pf. sür */, kg. Markenausgabe am 5. Dezember von nachmittag« 3 Uhr an im Gemeindeamt«, Zimmer L Gröba, am 4. Dezember 1907. Der Gemeiudevorstand. für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi« spätesten« vormittag» 9 Uhr de« jeweiligen Ausgabetage«. Die «eschSftsstelle. Zahl der Vvrgeschlagenen 3, während 2 Herren zu wäh- te,i sehr vorteilhaften Erfahrungen mit Interesse Kennt- schlag zu dem Staatshaushalt nicht eingestellt, da einer seits Oberrealschulen noch nicht vorhanden seien und anderseits Unterstützungen seitens des Staates, die auch der Mitentschließung der Stände unterlägen, überhaupt nur für solche Schulen gegeben würden, die völlig aus gebaut und sich als lebensfähig erwiesen hätten, an denen auch die erste Reifeprüfung abgelegt sei. Müsse sich daher die Regierung ihre Stellung! von Fall zu Fall Vorbehalten, st> könne doch erklärt werden, daß man etwaige Unter stützungen grundsächlich nicht habe ausschließen wollen, und daß die nur für die Realschulen gültige Bestimm ung in Paragraph 49 Absatz 2 des Gesetzes von 1876, wonach solchenfalls die Besetzung der Stellen des Direk tors und des ersten Oberlehrers der obersten Schul behörde zukommt, nicht auf die Oberrealschulen Anwen dung finden solle, da diese in jeder! Beziehung den Real gymnasien gleichgestellt würden. — Eine feiertagsreiche Zeit winkt uns dies mal wieder zu Weihnachten und am Jahresübergange. Bon Weihnachten, den 25. Dezember, bis Montag, den 6. Januar, sind 13 Tage. Davon sind sechs offizielle Feier tage und der nichtoffizielle dritte Weihnachtsfeiertag, der aber in vielen Geschäften und Familien noch! hoch in Ehren steht und gefeiert wird. Rechnet man ferner Weih nachtsheiligabend und Silvester hinzu, die vielfach auch eine gewisse festtägige Auszeichnung durch Nichtarbeiten erfahren, sv ist „zwischen den Jahren", wie am Main und Rhein die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr be zeichnet werden, viel Zeit zum Feiern. Zweifellos wird mancher der vielen Feiertage überdrüssig werden und nicht selten dürfte jenes bekannte Wort erklingen: „Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen!" —* An der landw. Haushaltschule zu Freiberg beginnt am 8. Januar 1908 ein neuer UnlerrichtSkursus. Zu demselben sind bis jetzt 22 Schülerinnen angemeldet, es können miihin noch 6 weitere solche ausgenommen werden. Obwohl ältere, geistig reifere Schülerinnen natur gemäß einen höheren Nutzen aus dem Unterrichtsgenuß ziehen, so werden doch auch schon junge Mädchen nach erfolgreichem Besuch der Volksschule ausgenommen» wenn sie nur körperlich genügend kräftig entwickelt und gesund sind. ES empfiehlt sich, Anmeldungen recht bald zu be wirken, und zwar entweder bei der Vorsteherin der An stalt oder bei Herrn Professor Dr. Kohlfchmidt, beide in Freiberg, oder bet der Kanzlet de« landw. Kreisoereins, DreSden-A., Große Plauenschestr. 21. Die genannten Stellen find auch gern bereit, auf Wunsch nähere Aus künfte zu erteilen bez. Prospekte rc. zu versenden. — Gleich dem deutschen AnwaltStage wird nunmehr auch der Sächsische Rtchteroerein Stellung zu dem Entwurf einer Abänderung, deS GerichtSoerfassungsgesetzes, der Zivilprozeßordnung und deS Kostengesetzes nehmen. ES soll zu diesem Zweck alSbald nach Weihnachten eine Versammlung nach Leipzig einberufen werden, in der ein oder mehrere höhere Richter über die Entwürfe sprechen werden. — Zu den Tagen, die — obwohl sie keine Feiertage sind — allgemein wegen ihrer besonderen NamenSbezeich- Antwvrt auf das Flugblatt würde sein, wenn die Bür- gerschafi morgen möglichst vollzählig zur Wahlurne geht und ihre Stimmen auf die Namen der bürgerlichen Kan didaten vereinigt. Darum nochmals- Auf zur Wahl! —U. Etwas mehr Selbstbeherrschung muß sich der Fahrer Karl Friedrich Müller I noch angewöhnen, der vorm Kriegsgericht der 4. Division Nr. 40 in Chemnitz stand, sonst kann er sehr leicht nochmal« auf die Anklage bank kommen. M. ist am 27. September 1886 in Win- darf bei Leipzig geboren und steht im ersten Dlenstjahr beim 6. Feldartillerie-Regiment Nr. 68 (Riesa). AIS am 8 November die Rekruten die den Vorgesetzten gegenüber zu erweisenden Honneurs einüben mußten, machte M. seine Sache nicht gut genug. Er sollte deshalb im Laufschritt zur Abteilung zurückkehren, um die Uebung zu wiederholen. M. weigerte sich mehrfach, sagte vielmehr: .Gottver . . . ., ich schmeiß den ganzen Dreck hin, hier ist e« doch schlechter wie im Zuchthaus." Dabet wollte er seinen Säbel loS- schnallen, um ihn hinzuwerfen, kam aber nicht dazu. M. behauptete, er habe sich damals aufgeritten gehabt und deshalb nicht schnell laufen können, daS wurde aber als durch die Beweisaufnahme für widerlegt erachtet. Das Urteil lautete auf zwei Monate Gefängnis, wovon eine Woche als verbüßt gilt. —* In der ersten Deputation der ersten Kammer richtete der Berichterstatter gelegentlich der Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betr. die Oberrealschulen, an die Königliche Staatsregierung noch die Anfrage, welche Erfahrung man mit den seit Ostern dieses Jahres zu nächst an den Realschulen eingeführten T u r n s p i e l e n in Verbindung! mit der Abkürzung der Schulstunden auf die Tauer von 40 Minuten an vier Wochentagen gemacht habe, und ob die Ausdehnung dieser Neuerung auch auf die anderen höheren Schulen beabsichtigt sei. Ter Herr Regierungsvertreter antwortete, daß amtliche Berichte hierüber gegenwärtig noch nicht vorlägen, daß Erwäg ungen über die weitere Einführung, insbesondere auch über deren finanzielle Folgen wegen etwaiger Vergrö ßerung der Schulturnplätze und Entschädigung der aus« sichtssührenden Lehrer im Gange seien, jedoch zurzeit ein abschließendes Urteil! noch nicht vorliege. Werde man dazu gelangen, sv sollte^ die bisherigen zwei Pflicht turnstunden neben den Schulspielen bestehen bleiben. Tie Deputation erkannte den hohen Wert der Schulspiele als Gegengewicht zu der zunehmenden geistigen Belast ung der Schüler an, nahm von der Mitteilung über die auch an der Handelshochschule zu Leipzig damit gemnih- nis und erhofft von den gegenwärtigen Erwägungen der Unterrichtsverwaltung einen den Schulspielen gün stigen Erfolg. — Nach Abschluß der Beratungen über den Gesetzentwurf selbst erörterte die Deputation noch die Frage, ob die Gemeinden, welche Oberrealschulen er richten, auf Ansuchen in gleicher Weise wie für ihre Realgymnasien oder Realschulen Staatsunterstütz ung erhalten sollen, und wünschte deren Bejahung. Re- gierungsseitig wurde hierzu bemerkt, man habe hierzu noch nicht Stellung genommen und Mittel in den Voran-1 Weihnachts-Ausstellung. M Mn, > Oertliches und Sächsisches. Riesa, 4. Dezember 1907. —* Bei leider recht trübem, regnerischen Herbstwetter fand heute königliche Jagd auf Revier Jahnis hausen statt. Se. Majestät der König traf hierzu mit Len übrigen Herren der Jagdgesellschaft vormittag« 9 Uhr mittels Sonderzug« auf Bahnhof Ntckritz ein, worauf die Jagd sofort begann. An derselben nahmen außer Sr. Majestät dem Könige teil die Herren: Generaladjutant von Minckwttz, Oberhofmarschall Frhr. v. d. BuSsche- Streilhorst, Oberstallmeister von Haugk, Kämmerer von Crtegern, Generalmajor von Müller, Hofmarschall von Tümpling, Oberst Frhr. von Mtlkau, Rittmeister von Arnim, Rittmeister von Fritzsch, Rittergutsbesitzer Frhr. von Fritzsch-Seerhausen und Gutsbesitzer Däweritz-Prausitz. Nach vier Fasanentreiben wurde gegen Mittag das Jagdfrüh stück im Gasthof Jahnishausen eingenommen. Nach diesem wurden noch drei Feldtretben auf Oelsitzer Revier abge halten. Geschaffen wurden insgesamt 1 Reh, 190 Fasanen- Hähne, 60 Fasanenhennen, 98 Hasen, 18 Kaninchen und 1 Raubvogel. Der König erlegte hiervon 98 Fasanen, 10 Hasen, 1 wilde« Kaninchen und den Raubvogel. (Die gesamte Strecke wurde von Herrn Cl. Bürger, Wildhandlung in Riesa, erworben.) Nach beendeter Jagd stattete König Friedrich August Frau von Arnim auf Schloß Jahnis hausen einen Besuch ab und begab sich dann per Geschirr nach Riesa, um hier im Kreise deS Offizierskorps deS 32. Feldartillerieregiments an einem Festmahl teilzu nehmen. Die übrigen Herren der Jagdgesellschaft bestiegen 4 Uhr auf dem Bahnhof Nickritz den Sonderzug wieder und kehrten nach Dresden zurück. —* Auf zur Wahl! Tie SttadtvervrVnete Ir in ah len stehen wieder Vor der Tür. Morgen von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags soll die Bürgerschaft darüber entscheiden, welchen Mitbürgern sie das Ver trauen schenkt, im StadtvervrdnetenSollegium über das Wohl der Stadt mit zu beraten. Tie Wahlvorbereitungen sind bis gestern verhältnismäßig ruhig vor sich ge gangen. Tie Vereine, die sich dazu berufen fühlen, Stadt verordnete vorzuschlagen, haben dies getan, wobei zwar verständlichcrweise nichjt eine völlige Uebereinstinrmung der Listen in die Erscheinung getreten ist, wobei aber doch die Zahl der Vvrgeschlagenen in mäßigen Grenzen sich gehalten hat. Bei den Ansässigen, von welchen vier Herren zu wählen sind, hat man insgesamt 7 Kändi- daten aufgestellt und bei den Unansässigen beträgt die len sind. Tie Zahl der Vvrgeschlagenen hat sich aber noch so ziemlich in letzter Stunde erhöht, nämlich um die von sozialdemokratischer Seite präsentierten Kandi daten. Tie Sozialdemokratie liebt es, wie sich früher wie derholt gezeigt hat, in letzter Stunde erst ihre Kandi daten zu nennen. Ihr letzter Drumph war auch diesmal ein heute verbreitetes Flugblatt. Eine Ueberraschung wird das sür niemanden gewesen sein, auf ein solches Flug blatt war man gefaßt. Sein Inhalt hebt sich im wesent lichen von demjenigen anderer Jahre nicht ab. Tie beste Riesaer W Tageblatt Mittwoch, 4. Dezember 1907, abends. «0. Jahrg. 28S. ««d Anzeiger (Llbeblatt mü> Anzeiger). Lelegramm-Adresi« 6 Fernsprechstell« .Tageblatt, Rtasa. Nr. 20. für die Königs. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.,