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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192603267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-26
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1926
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eine gefeierte Solotänzerin sie durch ihre Tänze schuf, mimisch, zu einem Erlebnis. rch«lfahr»e«l>e. Mit de» heutioen Freitag findet da« Schuljabr 1S2V/2S fein Ende. Mit Schulschluss brnt« mittag begannen die Osterferien, di» di« «inickNetztt» 11. Avril wSbren. Man» «a«. de» 1>. Avril, öffnen sich di« Bforten der Schule wieder r» neuer Arbeit, «erde» intbriondrre di« A«f- «adme« der S»«1anftin,e« im Lauf« de« vor« oder Nach« mittag«« erfolgen. Damit hat da« lang« und anstrengend« Winterhalb jahr. da« nur di« «ine Unterbrechung der Welbnacht«s«ri»n erfährt, in der Schule fein Ende erreicht. Nötige und will kommen« Erholung und Entspannung sollen di« Serien bringen. Doppelt nötig haben die« die Kinder, di» 'm letz ten Vierteljahr reichlich anaespannt waren und Arbeit in Fälle bewältige» mutzten, um »n Ostern aut abzuicknriden. Gibt es doch deute nach Jahresfrist wieder Zensuren. Be greiflich und nützlich ist da« reae Interesse, mit dem Eltern und Kinder diesem Lag« «ntaegensrhen. bringt er doch zu gleich den froh oder bang erwarteten Augenblick der Ver letzung in die nächsthöher« Klaffe. , IS, »u meist zu wenn r5 ... — bleibt, La e« sich dann stetiger und angemessener entwickeln —* Kakkeeftn»»« »er ^VreSdner vansfr»«' E» waren wiederum einige Stunden angenehmster Unter haltung. di« aestern abend de« sehr zahlreich erschienenen Damen und Herren geboten wurden. In dem vollbesetzte« Hövfnerf-e« Saale gab r» wieder«» viel Schöne» zu sehen und »« hören. Der unermüdlich« künstlerische Leiter der Veranstaltung, Herr Bernhard Springer (Dresden), batte abermals eine Bortragdfolg« »usammenaestellt. die zur Begeisterung htnritz. Nachdem dieser in seiner ge- Winnenden Art die Erschienene« freundschaftlichst begrübt hatte, sprach Krau Direktor Liefman» (Dresdens b«. herztgenSwerte, warme Wort« zur Berufswahl unserer Kinder. Die geschätzte Rednerin leitet« ihren Bortrag ein mit dem Hinweis auf die gegenwärtige dar- ntederliegende allgemeine Wirtschaftslage, di« «in« er- schreckende Zunahme de» Arbeitslosenheere» zur Folge habe. Gerade jetzt, in de« Tagen der Schulentlassung, wo wieder viel« unserer Ktnder im Begriff« feien, den freiwillig er wählten od«r für sie bestimmte« Berus zu ergreifen, sei e» nwbl berechtigt, zu der Krage Stellung zu nehmen: Wel chen Berus soll unser Kind ergreifen? Freudig soll« man an diese Krage Herangehen. Denn ebenso wie e» in der Statur immer wteder Frühling werbe, so «erb« auch da» beutsche Volk — und damit unsere Sinder — «inst der Frühling wieder grüben. Wir haben das feste vertrauen, datz den künftigen Generationen besser« Zeiten beschtedcn sein werben. Bet der Berufswahl bilde die gesundheitliche Eignung wohl die Hauptfrage. Man solle -le jungen Leute in die verschiedensten ««rufe hineinbltcken lassen unter -em Wahlspruch: Freie Bahn dem Tüchtigen! Oft in den späteren Jahren stelle eS sich heraus, datz der ergrtsfen« Beruf «in Fehltritt war. Man solle eS deshalb einem Menschen, der au» Ueberzrugung tn jüngeren Jahren seinen Beruf wechsele, nickt übel deuten, denn »Nicht» Erlernte» ist verloren!* Allen Widerwärtigkeiten zum Trotz habe bisher jeder Strebsame sein Ziel erreicht. Frau Liefmann schloh ihre beifällig ausgenommen«« Ausführungen mit dem wohlgemeinten Hinweis: Geben Sie Ihren Kindern gute Vorsätze! — Die sich anschliebenden k tt n st l« r i s ch c n Darbietungen standen wiederum auf gewohnter Höhe. Wir lernten gestern zunächst .. . Gtsa Kosta kennen. Was sie dem begeisterten Publi kum bot, war eine Sinfonie von Schönheit und Anmut. Die entzückenden Bilder, die ' ' gestaltete die Künstlerin, auch An dem herrlichen Förster-Flügel, vom MusikhauS B. Zenner zur Verfügung gestellt, begleitete Herr Burk hardt. der sich auch durch einige Solovorträge al» hervor ragender Pianist erwies. Marianne Fritzsche vom Neustädter Schauspielhaus (Dresdens bot wiederum Gaben ihrer VortragSkunsr. Sic vermittelte diesmal Schöpfungen des fernen Ostens. Gcrta Badura-Herrtnger (ein Riesaer Kinds wurde bei ihrem Erscheinen freudigst be grünt. Ihre Lieder zur Laute erquickten Herz und Gemüt und fanden jubelnde Aufnahme. Auf stürmischen Hervorruf mutzte sich die Künstlerin zu einer Zugabe verstehen, und erntete auch damit wohlgemeinten, starken Beifall. Bernhard Springer bewährte sich ausS neue als vielseitiger Künstler in Ernst nnd Humor. Seine Persön lichkeit bedeutet Sieg auf der ganzen Linie. Ter humor volle Schwank: »Der selige Oktav" versetzte die Be sucher nochmals in heiterste Stimmung und beendete die hervorragenden Darbietungen des Abends. — Die Pausen wurden angenehm ausgefüllt durch Besichtigung der reich haltig beschickten h a u s w i r t sch a f r l i ch e n Ausstel lung. Als Kostprobe wurde diesmal Tcll-Kakao ver abreicht. —* Filmschau. Kinoim Höpsnersaal morgen, Sonnabend, den 27. März, sowie Montag, den 20. März. »Die Frau in Versuchung", Drama in 6 Akten. Nein, eS ist noch nicht alles dagewesen! Noch kann eS geschehen, datz ein genialer Einfall den Reiz des absolut Neuen über einen Film breitet. Dieser einzigartige prickelnde Reiz ist dem Film »Die Frau in Versuchung" eigen. — Ein reicher Weltmann schüttet über seinen eigenen Rivalen Fortunas Füllhorn aus, um die Treue der ge liebten Frau zu prüfen. Es ist leicht, so meint der Er fahrene, einen jungen Liebhaber abzuwcisen, der nichts hat anher der fiebernden Leidenschaft seiner Jugend, doch schwer, wenn die werbenden Hände über den Gegenstand -er An betung Gold zu streuen vermögen. Lächelnd nnd kühl setzt er si« an das Schachbrett des Lebens, mit der diskreten Geste -cs überlegenen Menschenkenners schiebt er die Figuren von Feld zu Feld. Doch da schlagen die Flammen der Eifersucht tn sein Herz hinein. Er wirft das Schach brett um. Nun starrt er auf die Frau, die er liebt, mit brennendem, angstvollem Blick: Wird sie der Versuchung er liegen? Die Antwort gibt der Film in einer leidenschaftlich bewegten Handlung, in deren Mittelpunkt Sascha Gura und Alfred Abel stehen, die zum Schluß zu stärkster Woge an schwillt. Hieran schließen sich zwei Lustspiele: »Monty auf der Gänsejagd" und „Ruddy als Erfinder". Ferner als Extraeinlage der sensationelle Entscheidungslampf um die beutsche Meisterschaft zwischen Samson-Körner nnd Breiten- sträter. (Siehe auch Anzeige.) —*Gegendie„rotenFetertage"in Sachsen. Die sächsischen Handelskammern, die sich bereits mehrfach für die Beseitigung der „roten Feiertage" eingesetzt haben, planen jetzt einen neuen Vorstoß gegen den 1. Mat und den 9. November, die nur noch in Sachsen als Staats feiertage gelten. Die Handelskammern sind der Ansicht, daß für solche Sondcrfciertage bei der gedrückten Wirtschaftslage Deutschlands keinerlei Raum ist. Da der Sächsische Landtag eine Linksmehrheit hat, ist nicht anzunchmen, daß diese Ab sichten noch im Laufe dieses Jahres verwirklicht werde». Auch die sonst verhältnismäßig sachlich arbeitenden Rechts sozialisten sind dafür nicht zu haben. Um hier eine Aende- runa herbeizuführen, bedarf eS bei den Landtagswahlen im Herbst d. I. aller Anstrengungen, eine bürgerliche Mehrheit zustanbezubringcn. Im übrigen fallen beide sozialistischen Feiertage in diesem Jahre auf den Sonnabend, was für die Industrie nicht ganz so wichtig wie für den Handel ist. —* Zum BolkStra vertag. Der von allen ange- schlossenen Gliederungen und nahestehenden Verbänden be schickte 3. Bundestag des Bundes Sächsischer Feldkameraden- Vereinigungen, Sitz Leipzig, faßte znr Frage der Festsetzung und würdigen Ausgestaltung de» BolkStrauertagc» für den Freistaat Sachsen folgende Entschließung: »Der 3. Bundestag de» Bunde» Sächsischer Felbkameradenvereini- gungen bedauert lebhaft, daß keine einheitliche Festsetzung des deutschen Bolkstrauertages stattftnbet. Er bittet deshalb die Reichsregterung und die Landesregierungen, vom näch ste« Jahr« an rechtzeitig etne« t« gesamten Reichsgebiet würdevoll zu begehende» Tag gesetzlich zu bestimmen. Dieser ist möglichst im Sommer, amJahreStageeiner der bedeutendsten Schlachten, festzusetzen, und es sind an diesem Ehrentage unserer Gefallenen alle Lustbar keiten, Konzert- und Theateraufführungen zu verbieten. Da» beutsche Bott Ist da» seinen Toten schuldig. AlS sächsische Feldkameraden wünschen wir in diesem Jahre die Festsetzung des Totensonntage» al» Trauertag für den Freistaat Sachsen." . „. . . —* (Line Bekanntmachung deS Reichs patentamt». Der „RetchSanzeiger" veröffentlicht etne Bekanntmachung des Reichspatentamts, wonach dieses be absichtigt, eine Reihe von Akten zu vernichten, bei denen zehn bis fünfzehn Jahre seit Ablauf der Schutzfrist be ziehungsweise rechtskräftigen Erledigung verstrichen sind» salls nickst bis zum 31. M« 1S26 Anträge auf Sonder behandlung der Akte« eingereikdt werden gleich d«n froh oder, bang «warteten Augenblick der Der- ' Nicht jede» Kind kann ein „Licht" sein. Seine gesamte irperliche nnd geistige Beschaffenheit ist dabei in Rechnung > setzen. Und muß e» gar sttzenbleiden, so ist auch da» " zu feinem Vorteil, und es liegt in seinem Interesse. «s noch ein Jahr auf der früheren Klassen«»)» ver» kann und sckivere innere und äußere" Hemmungen sich i» der Regel günstig ausaleichen und fallen. Go sollt« man einzig di« gewiß schmerzliche Krage de» Sitzenbleiben» be- trachten. Vorausgesetzt dabei immer wieder, datz wirklich nur noch vorhandene» Unvermögen dazu führe», nicht aber Faulheit, Unaufmerksamkeit und andere Untugend»». Bei der Hobe» Bedeutung, die den Zensuren al» Entwicklungs kontrolle und EntwicklungSmrfser des Kinde» zukommen und die demzufolge mit vollem Reckt auch beim Uebertritt au» der Schul« in« Erwerb«, und Berufsleben von Lehr- Herren und Meistern verlangt und eingesehc» werden, sind sie jedenfalls eine Angelegenheit, die man im Elternhaus« nicht ernst genug nehme» kann und die dem End« des Schuljahres ein besonderes Gewicht geben. Oertliches mro SiichsischeS. Riesa, den 28. März 1U26. -* Wettervorhersage iür 27. Mär». (Mit- ««teilt von der Säcki. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweilig verstärkte Bewölkung. Auskommen tiefer liegen der Wolken. Sehr mild, auch im Erzgebirge zeitweise Wärmegrade. Schwache vis mäßige Winde aus südlichen Richtungen. — WitiernngScharakter der nächsten Tage: Milde Witterung mit zunehmender Neigung zu zeitweiligen Regeniäilen. —* Dvch Mieterhöhung am l. Avril? DaS bisherige Gesetz über die Mictzinsstcucr iür Sachsen hat bekanntlich nur bis 31. März 1026 Geltung, so daß eine Neuregelung bis dahin notwendig wird. Die entsprechende Negicrungsvorlagc ist aber im Rccktsausschuß des Sächsi schen Landtages unerledigt geblieben, so daß die Regierung infolge der dreiwöchigen Vertagung des Landtages am 25. Mürz gezwungen ist, die gesetzliche» Grundlagen für die Zeit nach dem 1. April ans dem Wege der Notverordnung zu schaffen. Wie verlautet, plant die Negiernng die Miete bereits ab 1. April um 5 Prozent zn erhöhen, so daß die Aprilmiete 92 Prozent der F r i c d c n s m i c t c ausmachcn würde. Die Mieterhöhung soll allerdings ledig lich dem Wohnungsbau zugute kommen. Soweit wir unter richtet sind, ist über die Erhöhung noch keine endgültige Uebereinstinnnnug im Kabinett erzielt worden. Die Not verordnung dürfte bereits am Sonnabend veröffentlicht werden. —* Gestohlene Hühner. In einem Grundstücke der Kolonie in Riesa sind seit Ende Februar 1026 nach und nach 5 ein- und zweijährige Hühner verschwunden. Ein Einbruch in den Hühnerstall kommt nicht in Krage und die Tiere können nur während des Tages beim Umhcrlaufen weggcfangen worden sein. Es handelt sich um eine weiße, eine rebhuhnfarbigc, eine grau und weißgcsprenkrltc, eine schwarz und grau und eine hell und dunkelbraun gefiederte Henne. Personen, die über den Verbleib der Hühner sach dienliche Angaben machen können, werden gebeten, dies -em Kriminalposten in Riesa mitzuteilen. —* D i e R a b a t t - M a r ke. In seiner letzten Sitzung hat der Rabatt-Svar-Verrin beschlossen, ab 1. April 1S26 wieder Rabatt«Marken anSzngeben. Wie wir erfahre», wird in den Kreisen der Kundschaft diese Maßnahme sehr begrüßt. Einmal deshalb, weil die Nabatt-Marke immer eine willkommene Hilie iür die Hausfrau zn Weihnachten ist. Mit den angriammelten Marken - Bücher» konnte iie sich schöne WeihnachtS-Einkäufe für die Familie schaffen. Andererseits bezweckt der Rabatt-Spar-Vereni. damit dem Bora-Uiiwesen restlos Einhalt zu gebieten, denn die Kapi talien sind allenthalben im Einzelhandel sehr angespannt. —* Der Sinn der Rcichsgesundhettswoche. Bom Lanöesausschuß Sachsen für hygienische VolkSbeleh- rung wird nns geschrieben: Die Neichsgesundheitswoche ist nicht von der Zeitlage abhängig. Zn allen Zeiten spielt die Frage der körperlichen und geistigen Gesundheit und Widerstandsfähigkeit des einzelnen dieselbe Rolle für die Gesundheit eines Volke». In normalen Zeiten, in denen Gel- und Arbeitsleistung für die öffentliche Wohlfahrts pflege, für die Schaffung von gesundheitlichen Einrichtungen, für die Bekämpfung der Krankheiten leichter zur Verfügung stehen, wurde in Deutschland hierin Großes geleistet. In Zeiten der Not, wie heute, darf aber der Mangel an Gelb und Arbeit nicht dazu führen, davon abzusehen. Ja, gerade wegen der gesundheitlichen Not der Zeit ist der persönlichen uud allgemeinen Gesundheit doppelte Aufmerksamkeit zuzu wenden! Gesundheit wirkt schöpferisch nicht nur im mate riellen Sinne! Krankheit wirkt zerstörend und entzieht der Allgemeinheit wertvolles Kapital. In dem Worte Krank- heits Verhütung, nicht Krankheits Vergütung findet die Forderung des Tages ihren treffende» Ausdruck. Ter Zett entsprechend soll die Reichsgesundheitswoche möglichst mehr im Arbeit-- und im Alltagskittel durchgeftthrt werden, als mit Festen und kostspieligen Veranstaltungen. Frei schaffend möge sich der Wille zur Gesundheit in der Reichs- gesundheitswoche zeigen, das Bedürfnis nach Gesundheit eindringlich erwiesen werde». Auch gehe man nicht ab schreckend vor, indem man etwa die Krankheiten zu sehr in -en Vordergrund drängt: das Wichtigste sind die einfachen Fragen der Hygiene: Wohnung, Kleidung, Ernährung, Fort pflanzung, Säuglingspflege, Jugenderziehung, Leibes- übungen u. ä. Dann besteht auch keineswegs di« Gefahr, daß eingebildete Krankheitsfälle zurzeit eine wettere Zu nahme der Krankmeldungen bewirken. Gerade in der Zeit der Not zeige man unseren Volksgenossen, wo die Quelle« der Kraft liegen. Die Mahnung möge überall durchklingen,daßGcsun dH eitet »Fußwegt st, der von jedem persönlich beschritten werden muß. Noch gilt der Satz, daß ein Pfennig Frohsinn ein Pfund Sorgen vertreibt — und Frohsinn ist dort, wo Ge sundheit ist. . —*Der diesjährige deutsche Muttertag. Auch in diesem Jahre findet im ganzen Reich der vierte deutsch« Muttertag im Mai, und zwar am zweiten Sonntag, statt. Die einheitliche Durchführung im ganzen deutschen Reich liegt in den Hände» der Arbeitsgemeinschaft für BolkSgrsundung in Berlin, der über SM Verbände nnd Vereine der verschiedensten Richtungen angehören. —» Keine KaufmannSlebrlina« ohne Lehrvertrag! Auch im KauftnannSderufe ist für neu eintretend«« Lehrlinge der Abschluß etne» schritt- lichen Lehrvertraae» unbedingt« Notwendigkeit. Leider wird dieser Tatsache nicht immer die gebührende Beach, tung geschenkt. Das hat nicht nur »ur Folge, daß die vielen Mißstände tm kaufmännischen Lehrltng»wesen jort- bestehen, sondern auch, datz bei Streitigkeiten und recht lichen Auseinandersehunaen die «ringst, Handbabe fehlt, um in Fällen mangelhafter Ausbildung, zu geringer Lehr, entschädig»«« usw. wirksam eingreifen zu können. Im In teresse einer geregelten und guten Ausbildung aller Kans. mannSlehrlinge mutz de» Elten», deren Söhne diesen Be ruf ergreifen wollen, geraten werden, sich vor Abschluß eine» kaufmännischen Lehrvertrages an den Deutjchnatw. nalen Handlungsgehilien-Verband, Geschäftsstelle Riesa, Goethestraße 1ü zu wenden. Der D. H. B. hat enien eigenen kaufmännischen Muster-Lehrvertrag herauSgegeben, der bei der obengenannten Stelle bezogen werden kann, die sich außerdem zu jeder Auskunft kostenlos zur Ver- fügung stellt. —' Deutsche Dichter-GedächtniS-Stts» tun« tn Hamr urg-Grokborstel. Nachkriegszeit und Inflation haben naturgemäß auch die „Deutsche Dich- ter-Gedächtnis-Stistung" in ihrer Entwicklung gefährlich gehemmt. Es bedurfte mühseliger Kleinarbeit während »Weier Jahre, um die Schäden wieder auSzubessern i uk> die Hindernisse wegznräumen. Die Deutsche Dichter-Ge- dächtnis-Stistung kann sich jetzt mit verjüngter Kraft wie der ihren kulturellen Ausgaben zuwenden. Seit IVOl hat die Stiftung etwa eine Million guter Bücher im Werte von annähernd IV» Millionen Goldman verteilt, besählgr durch Beiträge und Spenden aus allen Kreisen des Vol ke». Bedürftige Volks- und Schulbüchereien, besonders in den Grenzlanden, können die Hilfe der Gedächtnis-Stif tung nicht entbehren. Di« Bitten um Zuwendungen gehe» lausend ein. Leuchtturmwärter, Segelschisfsbesatzungen, Feuerschiffsmannschasten ersuchen um Auffrischung der ihnen von der Wanderbüchcrei zur Verfügung gestellten geistigen Kost. Kleinrentner, Jugendbünde', jkraukenüäuscr, Gefängnisse und ähnliche Anstalten sind dankbare Ab- nehmer. — Zur Erfüllung ihrer schönen Ausgabe braucht die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stistung neue Helfer und neue Unterstützung. — Wer ist dabei? —WK. Leistungen der Wohlfahrtspflege und öffentliche Fürsorgelasten. Dir Tätig keit der sächsischen Wohlfahrtsämter vom 1. April 1025 bi» 3l. März 1026 ist gegenwärtig der Gegenstand einer be merkenswerten Erhebung, die das Sächsische Arbcits- nnd Wohlfahrtsministcrium veranstaltet. Dabei werden sowohl die Organisation der Wohlfahrtsämter selbst, ihr Personal bestand, die ärztliche Versorgung der einzelnen Bezirke erfaßt, als auch über die Leistungen ans den einzelnen Fttrsorgegcbictcn genaueste Angilben ringefordert. Gleich zeitig wird der vom Reich geplanten Neichsfürsvrgestatistik nnd NcichSstatistik der öffentlichen Jngendhilfe i» der fach- fischen Erhebung vorgearbeitet, insofern, als die durch Ncichsgesctze geregelte Fttrsorgctätigkcit mit ersaßt wird. Ganz neu ist die Berichterstattung über die Tätigkeit der Wohlfahrtsämter auf den Gebieten der Bekämpfung dec Geschlechtskrankheiten, der Gefährdetcnfürsorgc, der Be- kämpfung des AlkoholismuS, der Wandererfttrsorge und der Strascntlassencnpslege, also Gebieten, die durch bas säch sische Wohlfahrtspflegegcsetz erstmalig in Sachsen Pslichl- aufgabcn der Wohlfahrtsämter geworden sind. — Ferner werden mit dieser Erhebung auch die seither unzulänglichen Versuche, ein klares Bild über die Finanzierung der öffent lichen Wohlfahrtspflege zn bekommen, durch genaueste Er fassung aller Einnahmen und Ausgaben der Wohlfahrts ämter erfolgreich sein. Damit werden endlich einwandfreie Zahlen über die öffentlichen Fürsorgelasten, die viel um strittene Frage der „sozialen Belastung", von der bisher nur ungenaue schätzungsweise Angaben iu die Ocssenilich- kett gedrungen sind, geliefert. —* Verband der sächsischen Textil in- dustriellen. Die in Chemnitz stattgejundens Al), ordent liche Jahreshauptversammlung von Arbeitgebern der säch sischen Textilindustrie nahm zur Frage der Ratistlaiwa des Washingtoner ArbeitszettabkommenZ eine längere Ent- Schließung an, in der es u. a. heißt: Die znr ordentlichen Jahreshauptversammlung des Verbandes von Arbeitgebern der sächsischen Textilindustrie zu Chemnitz anwesenden Textilindustriellen Sachsens und der ostthünngischen Spin- nereien und Färbereien haben zu den Londoner Beschlüssen der Arbeitsminister Deutschlands, Englands, Frankreichs, Italiens und Belgiens in Fragen des Washingtoner Ar- beitszcitabkommens Stellung genommen. Sie sehen in einer erneuten reichsgesetzlichen Festlegung des Achtstun dentages eine große Gesaqr für den wirtschaftlichen Wie deraufstieg Deutschlands. DaS Verlangen unserer füh renden ehemaligen Kriegsgegner, das deutsche Volk ans eine achtstündige tägliche Höchstarbeitszeit international zn binden, entbehrt jeder Berechtigung und steht unmittel bar im Widerspruche zn den uns durch das Dawesabkvni- men auferlegten Verpflichtungen und deren Crjiillungc- möglichkeiten. Die Arbeitszeit bietet einen Faktor bei der Abtragung der uns auferlegten Lasten und der hierzu er forderlichen Preisbemefjung. Der Verband vertritt daher nach wie vor den Standpunkt, daß eine Ratifikation des Washingtoner Arbeitszeitttberernkommens durch Deutsch land nicht erfolgen darf und fordert in Ansehung der schwerwiegenden Gründe die Rcichsregierung auf, cinc Ratifikation des Washingtoner ArbeitSzeitübercinkvmmcnS abzulehnen. —* Der Paßzwang für deutsche NetchSan- gehürtge. Deutsche Reichsangehörige bedürfen, falls sie nicht als Bewohner der Grenzbeztrke lediglich tm sog. kleinen Grenzverkehr mit Len durch die getroffenen zwischen staatlichen Beretnbarungen hierfür -»gelassenen besonderen Ausweisen die Grenze überschreiten wollen, zum Betreten und zum Verlassen deS Reichsgebietes stets eines Reise passes. Diese Bestimmung ist durch die inzwischen erfolgte Aufhebung deS Sichtvermerkszwanges im Verkehr mit Oesterreich, der Schweiz, den Niederlanden, Danzig, Kuba, Haiti, Panama und der Domirrtkantschen Republik nicht aus gehoben worben. Deutsche Reisende, die ohne Reisepaß an der deutschen Grenze eintreffen, müssen gewärtigen, am Grenzüberschrttt gehindert zu werden. —* Der Bund der Ausländsdeutschen beab sichtigt, bei genügender Beteiligung mit Beginn am 5. Mai b. IS. eine Gesellschaftsreise nach den Hauptstädten -erBalkanländer zu veranstalten. Der Zweck der Reise ist, die Teilnehmer mit den reich-deutschen Kolonien und den deutschfreundlichen Kreisen der tn Betracht körn menden Länder tn engere Verbindung zn bringen. Sowohl wirtschaftlich wie kulturell dürsten sich wertvolle persönliche Beziehungen anknüpfe« lassen. — Als Teilnehmer au der Reise solle« namentlich Parlamentarier, Wissenschaftler, Künstler und Wirtschaftler in Betracht kommen. Es liegen bereits Nachrichten vor, nach denen ein entsprechender Emp fang der Reisetetlnehmer in den einzelnen Städten gesichert ist. Berührt werden sollen die Städte Wien, Budapest, Belgrad, Sofia, Bukarest, Kouftanttnopel und Athen. Die Reise wird als gemeinnütziges Unternehmen (ohne jeden geschäftlichen Gewinn) vorbereitet. Anfraaen sind zn richten an den Bund -er Ausländsdeutsche» e. B., Berlin 0 2, Klosterstr. 78. —»Einführung der Et «he lt Skurzschr i s t 1« Oesterreich. Durch Mintstererlaß ist die deutsche EinbritSkurzschrift ft, amm vekerretch etngesübrt morden.
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