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s bereit- -eipmmt auf Leitung segnete erueu Dttigenttn und die «klärte Marie »och emMÄ lern," il taucht «« meine Ruhe auf der Bühne wieder dem ich »er- »«wollen «t- Dame Emladung der Ern- sichert Fryrydin!" > ' :te sie zu ettiem Sofa »ich ließ sich Mit ihr »lcher uieder. dry unmdlick gütig, Frau Gräfin," er« " «tt - inden erwm Frau Grabert, die die «rann nur selten und nur aus einiger Entfernung sah, bejahte Marie fchrred einrge Zeilen an die Gräfin und suchte »Ur bestimmten Zeit das Haus auf. Ern Diener führte sie in die erste Etage und über gab sie dort Babette. Diese vermochte beim Anblick Marres ihre Uederraschung nur nur Mühe zu verbergen. Die Gräfin äing rn fieser, seelischer Erregung rn ihrem Zimmer aus und ab Sie erwartete Marie mit fie berhafter Ungeduld. Babette klopfte, öffnete daun mit einem „Fräulein Marion!" die Türe und lieh Marie eintreten. Marie trat bescheiden und mit dem ihr angeborenen Anstand ein. Die Augen der Gräfin, die den Ausdruck der tiefen Erregung ihrer Seele wiederspiegelten, waren auf sie gerichtet. Marie bebte dock zusammen, als sie die Frau vor sich sah, die, da die Jahre mit der Gräfin sehr milde um gegangen waren, ihr weit ähnlicher wär an Gestalt und Zügen, als fie nur entfernt geahnt hätte. Ein unbeschreibliches Durcheinander von Glück, Angst, Freude, Zweifel und Hoffnung, lieh der Gräfin Herz noch stürmischer pochen als vor Maries Eintritt, und ihr Blick hastete forschend auf dem so jugendlich schönen Menschen bilde — Maries schlanke, ebenmäßige Gestalt, die cm einfaches, dunstes Kleid umbüllte. das vornehm anmutige Gesicht. ,L?ch bin gestern fo emgefchSchtert worden, rrotzoem t» ganz sicher in der Partie bi«, die mir em großer Musiker emstudiert hat, da- es mvr ganz unmöglich ist, «ter diesem Dirigenten «och einmal vor dem Publikum gewiß die Schuld nur an mir und meiner aber Me Tatsache blecht dieselbel" " — —. - E da? ich sehr tzioruur. aus dem vie vunreigraueu rrugen scheu auf die ihr fremd« Dame blickte«, verwirrten die Gräfin dermaßen, daß chr alles Blut zum Herzen drängte, denn das Mädchen vor ihr stellte ihr ein «genes Selbst von vor zwanzig Jahren dar. So standen sich die beiden Frauen sekundenlang schweigend gegenüber. Da» Scheue in Maries kindlichem Gesicht wich einem Zug von Verlegenheit, da faßte sich di« und sagte, wenn auch mit leicht bebender „Verzech« Sie, Fräulein Marion, mir war zwar nicht unbekannt, daß Ihre Züge Verwandtes mit den meine» haben, und doch bi» uh überrascht. Sie mir so ähntA-u sirch«!" Marie, betroffen durch das Aeutzere der Gräfin und sehr bewegt durch den AuZvruck «m-gster Teilnahme, der Ihr aus den, großen, feuchten Augen der vornehmen Dam« «ckgegeichtrühlke, fand nicht gleich ein« passende Er- Mit herzgewinnender Freundltchkett fuhr die Gräfin fort. „Meinen innigen Dank, daß Sie Meine Bitte erfüllt sich ans rt, daß können Bor st» »hr VÄ«. Herr Baron, Lehrer Und väterlicher Freund, ihm verda»ke ich, was ich dm, und er ist dadet — nicht »am nremem, aber »ach dem Urteil hervorragender Mufik- kundrger — nn trefflicher Dirigent. Sollte» Sie AuS- vmst über Ihn al» Musiker »d Mensch wünschen, so werd feen F«md, der Herr Oberbürgermeister von »., Ihne» solche »Miß gern geb«!" ,^sch »ckl es m Ueberlegung ziehen, Fräulein Marrosi, »ad auchnllt dem HoskaveNmeister sprechen!" Doma verabschiedete sich der Intendant Zn ihrer Überraschung fand Marie bei ihrer Heim lehr eine» Brief vor, der da lautet: »Mein verehrte-, liebes Fräulein? Eine kleine Un päßlichkeit verhindert mich. Sie «ufzusuchen, um Ihnen für den künstlerischen Genuß, den Sie mir bereitet habe», zu danke« Wolle« S«e usir alten Fra« eine Freude bereiten, so geben Sie nur Gelegenheit dazu, indem Sie heute abend ganz zwanglos zu einer Tasse Tee zu mn komme«. In der Hosfirung, keinen Korb N» erhall«, Ihre ergäbe« Hermme Gräfin Stcrn- - , Marie entsann sich deS RamenS, und daß man da- von gesprochen hätte, daß sie dieser vornehmen D ähnlich sehe. Sie zeigte pH Bries Fra« Grabert. „Gewiß, liebLS FvauselN, nehmen Sie die Emlal a», die Gräfi« ist eine wirklich vornehme Frau, der Sie sich sicher Wohl fühlen werden, und die la-ung ist schmeichelhaft für Sie?" „Es ist gewiß sehr freundlich von der Gräfin, ich «»erde d»e Einladung aunehmen. Es ist auch Davie, der ich ähnlich sein soll!" i« „Sie sind »y ,i widerte Marie, die datz ihr hier, wo sie erstem wonnigen Gefühl empfchrd, günstimren Falle neugierige Teile riete, seltene HerzeuSwärme ve- ! ttüfängfiche Scheu in em hry- > ganz per Offenheit, threS Lharak- -Sie'haben «ich, Kctzüeist MMöu", fuhr die Gräfin die die Sicherheit ihrer Berlehrssormeü wredergewvnnen Lall«, fort, ,church Ihre so sehr sympathische Stimme, Ihr« seelenvolle« Vortrag so sehr erfreut, und Sie müfsrn Mir die Eitelkeit verzmhen, auch ein wenig durch Ihr« äußere Erscheinung, so für sich eingenommen, daß im Sir eine Stutche für mich allein haben wollte. Mit dem Egoismus, der darin liegt, müssen Sie Nachsicht haben!" Mit einem leichten Lächeln erwiderte Marie, der von Minute zu Minute die Gräfin sympathischer wurde: ,^fch will nur wünschen, Frau Gräfin, daß Sie eS lohnend find« mögen ei« armes, wenig unterrichtetes Mädchen näher kennen -u lernen!" .Mir wollen sehen," erwiderte die Gräfin, gleich falls yrit einem Lächeln, „was ich der Seele, die in Ihrem Gesang lebt, in traulichem Verkehr entlocken kann!" Sie war entzückt von dm einfachen Manieren Maries, ihrer ungesuchten Ausdrucksweise, dem Hauch« von fin- schuld, der über dem schönen Geschöpf qusaebreüct war. Ihr Herz fühlte ein unsägliches Gluck in der Nähe deS Mädchens. Babette kam und richtete den Teetisch her. „Sie sehm, Fräulein Marion, ich empfange Sie ganz einfack» hausmütterlich, denn ich wünsche, daß Sie sich bei mir behaglich fühlen!" Und Marie fühlte sich am Teetisch der Gräfin, m der Nähe der so liebevollen Dame hc Mischer, als sie sich in ihrem ganzen Leben, selbst den Freundeskreis in K nicht ausgenommen, gefühlt hatte. Man plauderte, und in zwanglosem Gespräch suchte die Gräfin ihrm allgemeinen Bildungsgrad zu ermitteln, und war nicht wenig erstaunt, diesen viel bedeutender zu finden, als sie erwarten konnte. Marie war in der klassischen Literatur, nicht nur der Deutschen, sondern auch der Franzosen und Engländer zu Hause, las Racine und Corneille im Original, und zeigte nicht geringes Verständnis für die großen Dichter. Sie hatte dm Unterricht, den ihr Hoffmann erteilen ließ, mit Feuereifer benützt, und durch gutgewählte Lektüre ihren Geisteshorjzonr erweitert. „Als ich Sie singen hörte, wär ich über nichts mehr erstaunt, als über die hohe technische Vollendung Ihres Vortrages, die Sie schon »n so jungen 'Jahren Ihr eigen nennen!" „Ich hatte einm strengen Brummbären zum Lehrer", sagte Mane ganz vergnügt, „der mich erst singen ließ, nachdem ich buchstabieren tonnte!" Und nun sprach sie von Hofsmann mit all der kind lichen Liebe und Bewunderung, die sie für ihn fühlte. Mit innigem Vergnügen lauschte ihr die Gräfin. „Es ist ein Glück, daß sie in Ihrer Vaterstadt einen solchen Lehrer gefunden haben. K. ist doch Ihre Vater stadt?" fragte die Gräfin gespannt. „Ja, meine Vaterstadt — — —" Dies schlug die Gräfin, die eine andere Antwort er» wartet hatte, nieder. „Ich freue mich, Fräulein Marion," sagte sie dann, „in Ihnen nickt nur eine selten begabte Künstlerin, ion- altm, ernsam« der Dankbarkeit dem y wmn auch nur haben mußte, der i sckmeller schlag«» Doch nun lächelte Marie wieder , tote über ei« - - - ------ ------ - - wie ä«u rvm«e ich wieder?« e Grast«. Sie dann BabGte mW LeW, das Frifir- EßUktN MU-, fvATP UNk kUlkUt V-Vk AM ^abe ich «och Glück auf dies« Erde zu erwart«?" unbewußt mehr und mehr zurück, sah in das und sagte etwas kleinlaut Das war eine kindliche Zuneigung «S nicht, auch hatte Herzen geruht. Freund, und immer noch gedachte sie deS Augenblicks, ist dem zum ersten Male sein Auge mit so herzlicher, inniger Teilnahme aus ihr ruhte, als sie ihm ihr Lied gesungen hatte. „Sie war immer sehr gut gegen mich," sagte sie m einiger Verwirrung, fuhr aber dann lächelnd fort: „Wenn ich erst eine berühmte Sängerin bin und viel Geld ent nehme, will ich sie reich machen, sie und meinen lieben Onkel Hossmann!" „llnd eine große Sängerin wird ans Ihnen werden, wenn Sie es nicht vorziehen, Jyr Erdenglück an der s«tw eines braven Mannes ,u find«!" Marie lachte bei den» Gedanken Heller aus, eS vor ein melodisches, kindliches Lach«, und sagte: »Ich lebe nur für die Musik, sie ist meine Freund«, mei« Trösteri«, sie hat mir et« «eueS Dasein geöffnet Plötzlich wurde sic rot, denn das Bild des iung« ManneS, der ihr bei dem Vein« Unfall Savalierdienste gtteistet hattt. stteg si» ihrer Seele empor. Die Gräfin bemerkte da» wo " M «wahr«, dach deutlich sagte diese» junge Herz dach einmal ,Um Fürsten, zu^lhm sÄbst, stich ein« E gtwor- st« hatte. Dre Kenntnis von semeSvat Leben» füh- der« auch eine Dame «nS der Gesellschaft kennen zu lernen!" Etn leise», silberhelles Lachen Maries antwortete chr. „O Gott, Kran Gräfin, verzeihen Sie mern kindi sches Benehm«, aber der Gegensatz zwischen meiner frü her« Lebensstellung nick» der Vermutung, eine Dame Von Rang zu sein, erregte ganz unwillkürlich »eine Hei- terkrett!" Die Gräfin sah mit innigem Vergnüg« nr da» jetzt so knlllliche Gesicht Marie» und sagte lächelnd: „Ist der Gegensatz so herausfordernd?" Mit der Offenheit und dem Vertrau« der Jugend und dem köstlichen Gefühl, fi, der vornehm« Fra« «tue wirklich teilnehmende Seele geftmde« zu hab«, plau derte nun Marie von ihrer Kindheit, von der kchule,vem Waschfaß, ihrem einsam« Leb«, de« mürrischen Kapell meister und von dem angstvollen Augenblick, in de« ihr» Stimme «checkt, und «un au» einem verdrießlich« Gries gram der ernste, verständnisvolle Lehrer, der »ich«, alte Baler wurde, von ihren vtudi« und dem Gesellschafts kreis, in den Hoffmann sie ««geführt hatte. Ost« lag m w«tg« Augemmck« da» Lebe» mch: hie Seele des Kindes vor der gerührt lauschend« GriWn. ' „Also «ustt schlrcklle», thüringisches Volkslied War GH wa» den Genius in Ihnen erkenn« lleß?" »Memgstens, was meinen lrev«, alt« Bär« mir ge wann!" ^Vollen Sie es mir nicht evmüll Vorsingen?" fragte die Gräfin. „Gern!" gab Marie zur Antwort. Sie letzte sich an den Flügel und. begann «ach knr> »em Vorspiel. Die edle Klangschönheit ihrer Stimm«, da» fiese Gefühl, das ihre Seele tu der Nähe dieser so liebevoll« Dame bewegte, kam zu einer Geltung, wie u»e zuvor. Al» sie schloß und sich ru der Unter ihr stehend« Gräfin wandte, sah sie mit Erbebe», wie dieser langsam - die Trän« über die Wang« rollt«. „O Kind," sagte sie leise, legte d« Arm um ihre -" Schulter, küßte/sie und drückte sie mit einer Innig kett an ; da» Herz, daß Marie ein Wonneschauer überlief. Es hatte sie «och niemand liebevoll an da» Her» gedrückt. . . ,Mä» wär schön —: Ihre Seele sang — La» Unsterb liche in Ihn«." Sle Wlschte sich die Trän« Sb und sagte mit fünftem Lächeln: ,,'Ske seh«, ekNe cktte Fran sann auch noch, kindisch sein!" Marie war fies gerührt. ^ie gmgfil langsam zurück zum Sofie. «Wie alt sind Sie, Sind?" > ,-Jch beging im Juni «etn« zwanzigsten Geburtstag, Frau Gräfin d" Gleich einem elektrisch« Schlage durchzuckte eS diese, - da» war der MonM, der chr da» Glück gewährt hatte, Mutter zu sein; ach, auf nur kurz« Zeit! . Wieder und immer wieder schaute sie sir. da» jugend liche Angesicht da» dem ihrig« so ähnlich war, wieder - und wieder fShtt« sie sich versucht, fie «chr Herz zu - ptesf« und chr Kind zu nennen und immer hielt tue Furchi/ eine Enttäuschung zu erleb«, die für immer die kaum aufgetauchte Hoffnung zerstören mußte, sie dayo« zurück. Und dann, alle-, was Marie von ihrm Eller», von ihrem einfachen, hart« Leben erzählt, war so einfach und wahr, daß daran gar nicht zu zweifeln war. Warum sollte in einer schlichten Handwerkerfamilie nicht em seltenes Kind aufwachsen, wie ost auf scheinbar wenig geeignetem Boden eine seltene Blume erblüht? Dann fragte Frau Sternfeld: „Sehen Sie auch Ihrer Mutter ähnlich, Fräulein?" Marie rief sich die gfwöynlichen, durch das arbertS- und sorgenvolle Leb« hart gewordenen Züge ihrer Mut ter, der sie fest mehreren Jayren äußerlich und innerlich <-- - > mehr entfremdet war, ins Gedächtnis ... so schöne, gütige Gesicht der Gräfin, sagte etwas kleinlaut: „Nein, Fran Gräfin!" Doch Sie lieb« sie gewiß sehr?" peinliche Frage. Hatte sie jemaG zu ihrer Mutter gefühlt? Sie wußte sie nie in stillem Glück am Mutte» am nächst« stand ihr Lehrer, ihr Pflichtgefühl, wie da» Fürst« gegenüber, der in« zog«, hatten ihn mit ernste Lebensgana einhalt« lasse» „ gungen sich auch ander« Gebieten andten Die Kenntnis seiner traurigen aulllimverhältnisfe, der wohlgemeinte Zwang, den ich militärische Er- «Fhung auf ihn auSübte, die No so manches m seiner jung« Stele zu verschließ«, halt« sein Innen leben reicher entwickelt, al» es sein« Jahr« gemein Hin eigentümllck ist. Daher und vielleicht auch durch besondere Eharattev- beanlagung kam e» Wohl, datz keiner semer Gespielen sich rühm« konnte, ihm wirklich nahegestanden zu hab«, und auch später hatte er keinen Vertrauten, so liebens würdig, off« und herzlich seine Lerkehr-fonn« auch war«. Auch al» dem schöne«!, jungen Männe merklich Frauen dunst winkte, war sein Herz durchaus unberührt ge- Seine Dienstpflichten, seine künstlerisch« Neigungen schienen ihn ganz auLznfüllm. Niemand ahnte, wie sehr der lmtsell-e, allgemein, geliebte und anscheinend so glückliche Prinz unter semer mneren Vereinsamung litt. Dm LebenSkreiS diese» Mannes streifte Marte. Ihr Aeutzere», ihre edle Stimme, der Hauch von, Neinyeit, der auf ihr ruhte, das Gewinnende ihres Wesens, die» alles übte ein« Zauber aus fern unbe rührtes Hetz au», dm er mn so widerstandsloser auf sich wirk« keß, als er dessen Macht gar nicht erkannte. Set« so unvermutetes Zusammentreffen mit ihr bei GrabertS , ihre Nähe, ihr anmutiges Plaudern, dep innige Vortrag seines wirklich schön« und von fies« Empfindung zeugenden Liede», dies alles verstärkte da» Vaud, das ihn, ihm selbst noch unbewußt, an fie fesselte. Er sehnte sich danach, sie wrederzüseben, aber zn Grabert hrnzugehm, wagte er nicht, leicht hätte da» « der Nein« Stadt schlimme Gerüchte Über Marte zeitige» können. Um so mehr gedachte er ihrer, ja, er gedachte ihrer unaufhörlich. Seine Umgebung bemerkte, daß er zer streut sei und die Einsamkeit suche, eme Erklärung Hatfi man dafür nicht. Der Park, der da» Schloß auf einer Seite umgab, war dem Publikum zugänglich und barg ein« alt«, mas siven Turm von stattlicher Höhe, der letzte Ueberrest da Burg, die einst, un Mtttelauer, den Vorfahr« de» Für, sten als Residenz und Festung gedient hatte. Er war wto- oer hergestellt und bot von ferner Zinne ein« köstliche Aussicht über Berg und Tal hin. Während der Prmz, in Gedanken versunken, durch de» Park schlenderte, wandelte ihn, als er den Turm vor sich r-h, die Luk an, ihn zu ersteig«. (Fortsetzung folgt.)