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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191703287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170328
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-28
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1917
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Die »erstam« llen istder Ar ig mögltch, daf -führt wem, blossen. Die Stadtver- onnerstag darüber Be- ei«, sollen s)'/,^ro»«nt mrm Die »uschäffen.' Für eine gla Sisenbahntranstport« ,tst Kräftrn'dafürsorgt, s«in«"Kärt so rasch wir möglich abzuliesern —*Da» Jnkrafttretc kür landwirtschaftlich herrscht Unklarheit darüber, wc ras' E« sei daher nochma!.. die neuen Preis« für die niise. wie au« - erst für die Sri bleiben di« Pn niffe der alter. Produkte unberührt, gelten, wie aus 8 " geht, vom 1. Mail. , nach 8.7 vom 1. Juli —* Preise ve: ftomm», werdj i«n an dieW «ter de» D« bezirken sofort greifbar »«mal einzelnen Liese es war-daher die Lksewma« --.HL- erzeuaer, der eine Anbaufläche über 7« d« im Jahre 1918 a e- babt hat, 4 Doppelzentner Kartoffeln für den d» sein« An» baufläche ob>,e Rückstchtauf seinen Wtrtschasttbedarf ab- mfordern. In solchen Wirtschaften, wo die Kartoffeln schon sehr knavp geworden sind, kann dadurch unter U« ständen «ine Verkletneruna der Aussaatfläche herbeihesüh werden. Da» ist bedauerlich. Alle Vedenken müssen ob gegenüber der unbedingten Notwendigkeit zurückstehen, «er endlich milde« Wett« etntritt, schnell Spetsrkartoffeln heran« »uschäffen. ' Für ein« glatte Abwicklung de« umfangreichen Eisenbahntransport« ist nach Möglichkeit vorgesorgt. E» ist dringend nötig, daß auch Ird« Landwirt mit allen seinen Kräften dqfür iorg^ feine Kartosfelpflichtmengr auf Abruf en d«r neuen Peets« >e Erzeugnisse. E» rrscht Unklarheit darüber, wann die durch die Bunde». it«vero,dttung vom,19. Mär» 1V17 f«fta»kosten neuen reise für landwirtschaftliche Erzeugnisse in Kraft treten. ' " ,al» ausdrücklich darauf hinaewtesen, dah ... ,ür di« landwirtschaftlichen Bodener^ug« S 1 der Verordnung zweifelsfrei hervorgeht. Uchte au» der Ernte 1S17 gelten. Demnach eist für alle landwirtschaftlichen Ackrrerzeug- n Ernte und für die au» ihnen hergestellten Die neuen Preise für Gchlachtschwetne S 8 6 der vorgenannten Verordnung hervor ¬ geht, vom 1. Mai d. I«. ab, diejenigen für Gchlachtrind« nach 8 7 vom 1. Juli ab. -5* Preise der VertragSschweine für Hee« reSlieferunge«. Bet der neuen Festsetzung der Schweinepreise hat der Präsident des KrlegSernähruna». amt» di« Befugnis erhalten, die Dreis« der Schwein« über 100 Kilogramm Lebendgewicht besonders fest,usetzen. Auf Grund dieser Befugnis ist von ihm für VertragSschweine, die auf MästungSvrrträge gegen Futterbergab« für die Zweck« der Heeresverwaltung geliefert werben, angeordnet worden, daß für Ablieferungen bis zum 1. September 1V17 di« bisherigen Vertragspreis« weiter gelten. Di« spätere Festsetzung neuer Preise ist dabei Vorbehalten. Umgebung von Er,euger-Höchstoreisen. In einzelnen Fällen ist versucht worden, die für den ersten Verkauf durch den Hersteller »der Erzeuger von Lebens mitteln festgesetzten Höchstpreise dadurch zu umgehen, dah die Waren zunächst an einen Hau-angehörigen verkauft wurden, der sich dann beim Weiterverkauf an die Erzeuger- Höchstpreise nicht gebunden erachtete. Solche unlauteren Manöver sind offenbare Umgebungen der Vrzeuaer-Höchst- preise und werden von den znstiindigen Kriegswucherämtern als solche strafrechtlich verfolgt. —* Lieferung der Fleischznlage. Die Mit teilungen des Krieg-ernährunaSamt» schreiben: In Ergän zung der W. L. V. Veröffentlichung vom 23. März über.die Kürzung der Brotration wird amtlich bekannt gegeben r Vom IS. April ab wird, solange die Kürzung der Brotration nötig bleibt, allen nicht durch Hausschlachtung selbstversorg« ten Personen eine besondere Fletschzulage von 280 o g«. geben: Kinder bi« zu sechs Jahren erhalten di« Hälfte. Die Ausgabe „erfolgt mittel« besonderer Lusatzyeischkarten, die nicht freizügig sind, sondern nur für die örtliche Zulage gelten. Damit die Zulage zu einem besonder» billigen Preise abgegeben werden kann, sollen die Kommunal« verbände Reich«- nnd TtaätSzuschüffe in Höbe von in»« gesamt 80 Pfg. für die Woche auf den Kopf der ve^or« gungsberechtigten Bevölkerung erhalten, wovon 70 Pfg. ledem Kommnnalverband unmittelbar zuaewiesen werden, während der Rest von den Landeszentralbehörden »um Au», gleich je nach der Gröhe de» besonders bedürftigen Be- völkrrungSantril« an die Kommunalverbände verteilt wird. Preußen bat dieser Regelung bereit» zugestimmt, die Zu stimmung der übrigen Bundesstaaten wird «ingeholt. Soll ten irgendwo in der ersten Zett noch Stockungen in der Lieferung der Fleischzulage entstehen, so ist Mehl als Er satz zu liefern. —* Um die WtrtschaftSberatung von selten der landwirtschaftlichen Schulen trotz Schließung dieser Schulen auch, fernerhin zu ermöglichen, werden Lehrkräfte tageweise für diese» Zweck zur Verfügung stehen. In Grohenbain wird Herr Dr. v. Rechender« Sonnabend» an wesend sein und schriftlich« oder mündliche Anfragen be antworten, auch »n Besichtigungen an Ort und Stell« de- rett sein. Die Wirtschaftsberatung «rstreckt sich auf all« Fragen de« Pflanzenbaues, der Pflanzenkrankheitetr, der Tierzucht sowie auf betriebSwirtschaftltcheSragen. —»MesseinLyon. Firmen, di« Mitteilungen über da» Geschäft in einzelnen bestimmten Warrn auf der gegen wärtig in Lpou stattfindenden Messe wünschen, wollen sich dieserhalb umgehend an di« Handelskammer Dresden, Älbrechtstraße 4, wenden. Strehla. Da« Eiserne Kreuz 1. Klaffe erhielt der Flieger Btzefeldwebel Walter Niemann au« Strehla, da» Stftrne Kreuz 2. Klaffe der Unteroffizier Martin Kümmel au« Paußnitz und der Garde-Grenadier Paul Schmidt, Sahla^än. Letzterer besitzt «» nunmehr V» dritter in der Meißen. Der Gtadtrat hat den Ankauf der Meißner Straßenbahn durch die Stadt brWloffen, Di« Stadtver ordneten werden am kommenden Do.....:^'„ ' schluh zu fasten haben. Al» Kaufpreis, sollen 07' der Aktien gewährt werden. Zu diesem Zwecke Stadt eine Anleihe von 810000 Mark aufnehl. Meißner Straßenbahn, di« n^en dem Personen- auch den Güterverkehr betreibt, ist im Jahre 1900, eröffnet worden. — Eine Betrügerin, die sich fälschlich GntSbrfitzerStochter Olga Schmidt au« Nauudorf bei Zehren genannt und an gegeben bat, ihr Vater stehe al» Feldwebel tm Heeresdienste, ist hier am IS. Mär, in zwei Gasthäusern aufgetreten und hat die dort bedienenden Kellnerinnen um 10 und. über 12 Mark betrogen. ES ist fettgtstellt worden. daLdie Be trügerin personenein« ist mit )>em Hausmädchen Johann« Schneider aus Dresden, SO Jahre alt. da« in letzter Zeit ähnliche Betrügereien auch in Plauen i. V. und in Döbeln verübt hat, außerdem ab« au» in Dresden «inen Gastwirt um 800 Mark und in der Gegend von Pirna «inen Müßten- besitz« um 1000 Mark bestohlen ,u Haden scheint. kf. Dresden. ES find in der Stadt di« tollsten G«. rüchte von Pockenerkrankunaen verbreitet. Demgegenüber sei hierdurch frstarstrllt, daß an den maßgebenden Stellen von Vockenerkrankunarn beim Militär «der der Zivilbevöl kerung nichts bekannt ist. Bautzen. D« Direttor dr« hirsigen StadAuftum«. Dr. Roch, ist auf dem Feld« der Ehre gefallen. SritlSIÜ steht er in Diensten der Stadt. Er hat die Bestände de ¬ inen Monat und zweimal zwei Monate für Melker, sechs Wochen für einen Mjlchkutscher und zweimal neun Monate und i« 8000 Mark Geldstrafe für ein Molkereibesitzerehe- paar feftstellen, Ferner erhielten ein Landwirt »wet Mo- nate Gefängnis und 80000 Mark Geldstrafe und ei« Fleischer ftch» Monate Gefängnis, «ine Woche Hast und ein Jahr Ehrverlust. Aus Wucherer, unter denen sich be zeichnenderweise auch «vei Berliner Krähenjäger befinden, entfielen neben zahlreichen kleineren Strafen sechs Wochen Gefängnis für einen Kaufmann, ie 1b 000 Mark auf zwei Garnhandler. «in Monat und 1000 Mark auf einen Vieh händler, je a»t Monate und einmal IS 800 Mark auf Znen Großhändler und einen Kaufmann, acht und sechs Monate auf «inen früheren Buchhändler und feine Ange stellten und zwei Wochen auf «ine Händlerin. ,, Bodenbach. Ein erschütternder Vorfall Dielte sich dieser Tag« am Bodenbacher Bahnhofe ab. Eine junge Frau» welche von den Eltern aus der Irrenanstalt al« gesund nach Hause gebracht werden sollte, glaubte auf dem Bodenbacher Bahnhof« in einem vorübergehenden Soldaten ihren in Sibirien gestorbenen Mann zu erkennen. Nur eine allerdings auffallende Aehnltchkeit sowie der gleiche Ruf- name hatten die Verwechslung begünstigt. Di« plötzliche Aufregung und Enttäuschung rief bet der Unglücklichen di« kaum gedampfte Krankheit wieder hervor, weshalb sie noch mal« der Anstalt übergeben werden mußte. r»ges«eschichtt. Deutsche« Reich. Oatackt über die Ernährung»frage«. Nach den dem Ausschuß de» Reichstage» für Ernährungsfragen vorliegenden Mitteilungen sollen die Ausschüsse zur Nach prüfung de» Ernteergebnisse» in jedem Kommunalverbano« einer au» Unterkommissionären der ReichSgetreibestekle, der ReichSgerstengesellschaft und der RcichShülsenfruchtstelle, so wie aus Sachverständigen aus anderen Gemeinden bestehen und zusammen mit Militärpersonen in jedem landwirt schaftlichen Betrieb die Erntebestände aufnehmen, die für den eigenen Verbrauch d«S Erzeuger» bestimmten Mengen sofort.aussondern, den ablieserungSpslichtigen Ueberschuß gegen Aushändigung eine» AnerkennungSscheineZ in «ln von der Gemeinde zu stellende» Lager bringen 'lassen und den Uebernahmeprei» vereinbaren. Liefert der Betriebs inhaber nicht freiwillig, io geht der Ueberschuß an den Kom munalverband über, und der Uebernahmeprei» wird durch die zuständige Behörde festgesetzt. Verheimlichte und ver steckte Vorräte verfallen dem Kommunalverband ohne Ent- tchädisung, außerdem erfolat rücksichtslose Bestrafung. In der Debatte äußerte Präsident von Datockt, die Verhand lungen mit der Heere-Verivvltung über den Umfang ihre» Verzichte« seien noch nicht abgeschlossen. Tie Ergebnisse der Volkszählung müßten hier und da berichtigt werden, aber nur denn Nachweise, daß zu lvenig Menschen gezählt worden seien. Ter Ausgleich für Herabsetzung der Brot- menae sei natürlich unvollkommen, aber ei» anderer nicht möglich. Allen bisherigen kriegswirtschaftlichen Erfah rungen zuwider sei die Ernte zum ersten Male überschätzt worben und diese Ueberschützung erst reichlich spät bekannt geworden. Der Ernst der Lage rechtfertigte weder eine Marse Kritik? noch utovistische VocMläge. Weiterhin er klärte Präsident von Vatockt, die Schwetnebe stünde reichten für die notlvendtgen Schlachtungen nicht hin, daber müßten die Rindviehbestände scharf angegrif fen werden. Die wohlhabenderen Gemeinden würden 78 Pfg.. di« ärmeren bi» zu SO Pfg. pro Kopf al» Zuschüsse für die Zusatzfleischmengen erhalten. Eine Vermehrung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse sei schon au» Mangel an menschlichen uw» tierischen Arbeitskräften unmöglich, ganz abgesehen von den LranSportschwiertaketten. Unmöglich und auSstchtSlo» sei die vorgeschlagene Aufhaltung der Be- scklagnahme und Wegnahme der Lebensmittel in der Land-- rv-irtschaft. E» sei unmöglich, ohne Brot uüd Kartoffeln zu leben. Die» müsse die Landwirtschaft sich klarmachen. Der KriegSzielantrag tm Herrenhaus«, Bei Beratuna.de» Anträge» de» Grasen Hvenöbroech und Genossen in Verbindung mit dem Antrag Oldenburg über den uneingeschränkten U-Bootkriea und den Frftdensschmß im Herrenhause «ab der Vizepräsident be» Dmatsministert- um», von Breitenbach, eine Erklärung ab, daß die Königliche Gtnatsregierung im Hinblick auf die Kommando gewalt in «ine Erörterung über diesen Antrag nicht ein treten könne, daß sie aber, fall», wre «» den Anschein habe, mit der Erörterung de» Anträge» ein« Besprechung inner politischer Fragen verknüpft werden soll«, anbeimsteile, diese Besprechung an ein« Kommission zu verweisen. Auf An trag de» Grafen HoenSbroech wurden die Anträge ohne wettere Erörterung an eine Kommission von 81 Mitglie dern verwiesen. „ Sin UrbeitSkammergesetz in Sicht? Da» dem Frieden nicht gelungen ist, will jetzt der Krieg ver suchen. Die führenden Parteien de» deutschen Reichstage« haben in einem dervit« vorliegenden Initiativanträge sich entschlossen, da» ArdeitSkammergesetz noch während de» Kriege» zustande zu bringen. Jedoch soll von diesem Jnmativantrag erst dann Gebrauch gemacht w«rden, wenn die Regierung mr» irgendwelchen Gründen davon Ab stand nehmen sollte, ihren früheren Gesetzentwurf über die ArbettLkammern erneut vorzulegen. ES ist also zu erwarten, daß die Angelegenheit zu dem gewünschten Ab schluß führen wird. Der Gedanke der ArbeitSkammer, die in gewissem Ginne «in Gegenstück zu den bestehenden Handwerk»- und Handelskammern bilden wird, beruht auf den kaiserlichen Erlassen von 1890, bi« do» sozialpolitische Programm unseres Kaiser» vorfteuten. Aber erst achtzehn Jahr« später, nämlich am 4. Februar 1908, veröffentlichte der Rrich»anzAser erstmalig den Entwurf «ine» Arbeit«- kammergeseve». Mit diesem Tag« beginnt die parlamen tarische GeMchte dr» jetzt erneut schwebenden Gesetze». Am IS. Februar 1909, als» ein runde« Jahr später, beriet der Mch»tag in erster Lesung über den Entwurf. Sin Au»schuß, der mit dem IS. Mai in einem Kommission»- bericht seinen Abschluß sand, beriet weiter. Da» Ende der.Session bereitete aber auch dem Gesetzentwurf ein vor läufige» Gide. Am 11. Februar 1910. also wiederum nach einem Jahre, tauchte der Entwurf erneut tm Reichstage auf «u.abermaliger erst« Äsung, Meder beriet ttzn_sm daß einmal hiß rechnet werden darf. Eine Frau in einem ReichStagSauSschuß. Auf Wunsch der Kommission für Bevölkerungspolitik im Reichstage wurde zu den Beratungen über die Ar beiterinnenfrage Fräulein Els« Lüders, hinzugezogen. Sie ist die erste Frau, die damit offiziell an Verhandlungen im Reichstage teilntmmt. Vermischtes. Die Weichfelüberfchwemmung in der Umgebung von Warschau hat Taufende von Personen obdachlos ge macht. Der Schaden wird als sehr groß bezeichnet. Der Prozeß gegen den Grafen Mtelezvnfki. Dox der Strafkammer in Vosen begann die Haupt- dlvng gegen den Grafen Ignaz Mielczvnskt auf vr sich unter der Anklage der Ueberschreituna der über die Beschlagnahme von Gerste, der Höchst- toeonung und anderer Krirgsverordnungen zu ver- «MMtzriea bat. Der Gras ist ein Bruder de« früheren ReickMaaSabaeordneten Graf Matthias Mielczynski, der tzor Antgen Jahren auf feinem Schloß Dokowy Mokr« seine semen Neffen erschoß, dann aber vom Schwurge- -.„'serttz freigesprochen wurde. Der Graf wird, wle da» O. D, berichtet, beschuldigt, in den Jahren 1918/16 weit größere Mengen Gerste, als ihm zur eigenen Bewirt schaftung und »um Verkauf zur Verfügung standen, zu übermäßigen Preisen verkauft zu haben. Außerdem soll er sich, nach den Behauptungen der Anklagebehörde, auch gegen eine Reibe von KrtegSverordnnnaen, die den Getrridehan- del regeln, verstoßen haben. Graf Mielczynski bat die Ge schäfte, die jetzt einer eingehenden Nachprüfung durch die Strafkammer unterliegen werden, in der Hauptsache durch di« Firma Katzenellendogen in Posen ausgefübrt. Er bat aber auch mit der Lbarlottenburger Firma Rodenbeck (In» Haber Rothstein) in Verbindung gestanden, und auch diese Geschäfte bilden den Gegenstand der Anklage. Außerdem ist noch eine Reihe von Getreidegeschäften durch eine Ge- tretdehandlung in der Provinz Posen getätigt worden, in der gleichfalls strafbare Handlungen erblickt werden. Die Verhandlung gegen den Grafen, der bald nach seiner Ver haftung seine» Leiden« wegen in das Lazarett des Unter suchungsgefängnisse« in Vosen übergeführt werden mußte, wird zwei bi» drei Tage in Anspruch nehmen. Ein seltsam-geheimnisvoller Schweine stall tvurde in Sangerhausen entdeckt. Im Hause Nähmen Nr. 2 fiel einem Mieter auf, daß von seiner Stubendecke seit einiger Zeit merkwürdige Flüssigkeiten l-ecuntertropf- ten. Durch polizeiliche Unterjuchung wurde nun festge stellt, dah in einem Über der Stube befindlichen LSohn- raume heimlich ein Schwein gefüttert wu-te. Ter moderne Schweinemäster hat nun neben dem Schaden auch den Svott zu tragen. Selbstverständlich wurde das Schwein sofort auSguartiert. Neueste Nachrichten mW Telegramme vom 88. März 1917. Mklduvgeu der Berliner Morseublatter. )( Berlin. Ter Lokalanz. meldet aus Rotterdam: Wie der Nienwc Rotterdamsche Courant meldet, bereiteten sich jetzt schon viele nach Amerika übergesiedette Belgier darauf vor, in ihr Land nach dem Kriege znriickzukehrcn. Biele hätten bereits Plätze aus Passagierdamysern belegt Das Berl. Tgbl. meldet aus Kopenhagen: Die erste Truppe russischer Flüchtlinge, die unter den jetzigen Um- ständen die Heimreise nach Rußland antreten wollen, fuh- reu gestern nachmittag von Kopenhagen ab. um über Malmö an die russische Grenze zu kommen. Wie das Bert. Tabl. berichtet, meldet Uniated Preß aus Washington: Das KriegSdepartemcnt erklärt die Nachricht für unrichtig, daß die Regierung Land erworben habe, um Internierungslager einzurichten. Der Lokalanz. meldet au« dem Haag: Wie die Time» berichtet, hat die englische Regierung noch keinen Entschluß gefaßt über die «vnvvvlisternn, de» Handel« mit Gviri- inase«. Sie prüft augenblicklich die finanzielle Seite der Laa«. E» seien Mengen von Trinkalkohol im Werte von etwa 180000000 Pfd. in den Lagern, die der Staat über nehmen mühte. Außerdem hätte er 380 bis 800 Millionen Pfd. Entschädigung an die Industrie zu zahlen. Der Aetraurnsmann der Voss. Ztg. berichtet seinem Blatte von einem au« Petersburg nach Schweden geflüch teten Offizier, daß schon in den ersten Tagen des Mär» die Kasernen mehrerer Regimenter BolksversammlangS* lokalen geglichen hätten. Die Zivilisten hätten Reden ge halten, Proklamationen und rote Schleifen verteilt. Die wenigen älteren Offiziere hätten ihre Ohnmacht einaesehen und gegen den 10. Mär» hätten etwa 100 Offiziere Peters- bürg verlassen, um der bereit« begonnenen Revolution zu entgehen. Der Arbeiter-Soldaten-Berdand ist tatsächlich schon Ende Februar gegründet worden. Wie der Lokalam. berichtet, ruhe iu de« meiste« Petersburger Fabrik«« die Arbeit. Fortgesetzt kämen Ausschreitungen vor. So sei in den Putilow-Wcrken der Zustand gänzlich chaotisch. In die vemlichste Lage sei die neue Regierung geraten infolge de« Streikes in der Noten druckerei der Meichöbank. Au» russischen Quellen berichten verschiedene Blätter Bauernu«r«heu. Die Bauernbevölkerung und die Geist- ltchkeit zeigten sich immer mehr al» Gegurr der neuen Rrgteruna und zarenfreundM. Der Lokalanz. schreibt: Miljukow und Genossen zeigten dem Auslande »hr wahre» Gesicht durch Kundgebungen, die. wa» imperialistische Gedanken, kriegerischen Ton und Beschimpfung de« Feinde» anbetreffe, von denen Ssasonow- scher Prägung kaum zu unterscheiden seien. Die Zerstörungen t« dem geräumte« Gebiet. )( Berlin. Di« Nordd. Alla. Ztg. schreibt über die Räumung-maßnahmen zwischen Arras und Patlly: Di« Zerstöruimrn in dem von den Deutschen geräumten Gebiet sollen nicht geleugnet werden. Da« ist auch nicht nötig. Sie waren lediglich rin« bittere, aber unumgängliche mili tärische Notwendigkeit. Umso schärfte ist Emspruch zu er heben gegen die haltlose, völlig au» der Luft gegrissrne An schuldigung, al» habe die deutsche Heeresleitung irgendwo unnötig« Härte geübt, al« wäre sie mit den Zerstörungen auch nur um Haaresbreite über da» Maa» de« militärisch Gebotenes binau»segangen. In erster Linie wurden all« Brücken und W«»e gesprengt, alle Bahnen abardaut. Aber auch di« Wälder mußten fallen. Denn dem Feinde mußt« olle» Material Dr Bauten und Befestigungsarbeiten, jeda Deckung »egen Sicht genommen werden. Au« dem gleiche« Grund« mutzten auch die Dörfer vernichtet werden. I« nicht geringeren Grade war die Zerstörung der Felder und Gärte«, der Alle«, und Vbstdäume, die der Feind al»
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