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Sonnabend, «. April ISIS, abends. 8«. SS. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BeiugLpreiS bei Abholung in der Expedition In Riesa I Mark 80 Psa., durch unsere Träger srei ins HauS I Mark 05 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalteu I Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei inS HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemen'tS tverden aiigenonim'cn. Anzeigen-Annahme sür die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag 0 llhr ohne Gewähr. Preis siir die klclngespaltene 43 rar» bnile KorpuSzeile 18 Psa. (LokalprcIS 12 Psa.) Zeitraubender und . tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. " " RotatiouSdnick und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 89. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur H « hneI in Riesa. Die Schulvorstände im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Großenhain werden hier, mit veranlaßt, über die in ihrem Schdlbezirke zu Ostern diese- Jahre- in da- schul pflichtige Alter getretenen blinden Kinder bi« zum 15. Mai ISIS eine Liste hierher einzureichen und dabei mit anzugebrn, ob diese Kinder zur Aufnahme in die Blindenanstalt angemeldet worden sind. Sind dergleichen Kinder nicht vorhanden, so ist die- durch Fehlschein hierher anzuzeigen. Großenhain, am 2. April 1912. 434 ä L. Königliche Amtshauptmaunschast. Herr Gemeindevorstand Mertig in Promnitz ist auf die Zeit bi- Ende Dezember 1918 wiedergewählt und heute sür diese- Amt neu in Pflicht genommen worden. Königliche Amtshauptmannschaft Strotzenhaiu, 951 6/L. am L8. März 1912. Da« zum Nachlasse des Schuhmachermeisters Bernhardt Clans gehörige, in Röderau gelegene HauSgrundstl'ick, Blatt 216 des Grundbuchs für Röderau, soll von den Erben an den Meistbietenden verkauft werden. Da- Grundstück ist auf 8000 M. geschätzt. Die Brandversicherungssumme beträgt 7000 M. Gebote werden bi- zum 3V. April 1912 auf der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Gericht- entgegengenommen. Der Privatmann Richard Robert Zschoche in Röderau Nr. 17 ist zur weiteren AuSkunftSerteilung bereit. Riesa, am 6. April 1912. Königliches Amtsgericht. Straßensperrung. Wegeck GaSrohrauSwechselung bleiben die Gchützenstraße, zwischen Hauptstraße und Poppitzer Straße, und die Poppitzer Straße, zwischen Echützenstraße und Felgenhauerstraße, vom 9. April diese- Jahre« ab bis zur Fertigstellung der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Der Rat der Stadt Riesa, am 28. März 1912. Rtg. Die Königliche Amt«hauptmannschaft Großenhain mit dem Bezirksausschuß hat da« neuaufgestellte Regulativs über Erhebung einer Hundesteuer im Bezirke des OrtSarmen- verbande« Gröba genehmigt. Dasselbe liegt vom S. April bis 24. April 1912 im Gemeindeamt — Zimmer Nr. 5 — zu jedermanns Einsicht öffentlich aus. Gröba, am 6. April 1912. Der Semeindevorstaud. Die in diesem Jahre gemusterten Militärpflichtigen au« Gröba werden hiermit aufgefordert, ihre Losimgsscheine binnen 14 Tagen im hiesigen Einwohnermeldeamt, Zimmer Nr. 3, persönlich in Empfang zu nehmen. Gröba, am 6. April 1912. Der Gemeindevarstand. M G «g sür das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN« bis spätestens vormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetage». Die «efchSstSsteke. Leben und Schaffen für fein Volk und Vaterland auf gefaßt. Christlicher Mille war seines Wirkens Kern und Triebkraft. Ter 1. April, Bismarcks Geburtstag, ging diesmal Ostern vorauf. Christliche Gedanken verbinden den 1. April mit dem Osterfest. Bismarcks politischer Glaube floß aus seiner christlichen Zuversicht. In der unwandelbaren Gewißheit dqx christlichen Heilsw'ahrheitcn wurzelte seine Kraft im Kampf um Deutschlands Ein heit und Größe. Ter eiserne Kanzler vermochte er nur zu sein- weil er niemand als Gott Allein fürchtete. Während des Krieges gegen Frankreich, im Schlosse zu Ferneres, bekannte er: „Ich habe die Standhaftigkeit die ich zehn Jahre lang an den Tag gelegt habe, nur aus einem entschlossenen Glauben. Nehmen Sic mir sol chen Glauben, und Sie nehmen mir das Vaterland." Ans seinem christlichen Glauben leitete Bismarck die Treue zu seinem Könige ab : „Wenn ich nicht mehr Christ wäre, diente ich dem Könige keine Stunde mehr. Wenn ich nicht meinem Gott gehorchte und auf ihn rechnete, so gäbe ich gewiß nichts auf irdische Herren." Den selben Gedanken , enthält sein Bekenntnis: „Meine Trene und mein Gehorsam gegen den .Herrn, den Gott mir auf Erden gesetzt hat, beruhen !auf derselben festen Grundlage, wie mein Glaube." Alles irdische Regiment hatte für Bismarck nur Bestand und Wert in dem Glau ben an die ewige sittliche Weltordnung: „Wie man ohne Glauben an eine geoffenbarte Religion, an Gott, der das Gute will, an einen höheren Richter und ein zu künftiges Lieben Zusammenleben kann in geordneter Weise — das Seine tun und jedem das Seine lassen, begreife ich nicht." Daß Gottes Wille geschehe, hat Bismarck als den Beruf und den Zweck feines Daseins erkannt. Aus sol cher Auffassung! entströmte ihm der Heldenmut: „In er gebenem Gottvertrauen setz' die Sporen ein und laß das wilde Roß des Lebens mit Dir fliegen über Stock und Block- gefaßt darauf, den Hals zu brechen, da Tu doch! einmal scheiden mußt von allem, was Dir ans Erden teuer ist, und doch nicht auf ewig!" . 7Zch bin die Auferstehung und das Leben", sagt Jesus; „wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebet und glchubet an mich, der wird nimmermehr sterben". Diese Osterbotschaft war der Mittelpunkt in Bismarcks Handelns und Wirken. Möge solcher Glaube unserem Volle lebendig bleiben, und aus ihm möge cs die Kräfte nehmen, um unser Reich zu er halten in dem christliche Geiste und Leben, aus dem heraus cs geschaffen worden ist durch Bismarck und dessen königlichen und kaiserlichen Herrn Wilhelm I.- der gleich seinem größten Diener ein wahrer christ licher Held/ gottergeben und gottbegnadet/ gewesen ist. Oertliches mW Sächsisches. Riesa, 6. April 1912. Nationalspende für eine deutsche Luftflotte! AIS Beiträge für die Nationalspende für den Bau und Ausbau einer deutschen Luftflotte gingen bei unS ein: 1. und 2. Quittung (siehe Riesaer Tageblatt Nr. 78 Settel) zusammen 47,37 M.; ferner Baumeister A.Zäncker, Riesa 50 M., A. N., Riesa 3 M., O. L., Riesa 3 M., Untertertianer H. W. 50 Pfg., Quintaner H. S. 50 Pfg., Offizierskorps des Pionierbataillons Nr. 22, Riesa 50 M., Martha Schwartz, Riesa 1,50 M., Gemeindebeamten von Gröba 7 M.; insgesamt 169,87 M. Ueberall in Deutschland sammelt man jetzt fleißig, um Deutschland auch in der Beherrschung deS LuftmeereS gegen über anderen Kulturländern nicht zurückstehen zu lassen. WaS der Staat aus allgemeinen Mitteln nicht voll leiste» kann, da- müßen private Mittel ermöglichen. Der Kaiser ist mit einer Stiftung oorangegangen, in den größten und- größeren deutschen Städten werden durch öffentliche Aufrufe die Kosten für eins oder mehrere Flugzeuge aufgebracht und der Deutsche Luftflottenoerein hat kürzlich mit dem gleichen Zwecke an das ganze Land appelliert. Er weist mit Recht auf die mit Feuereifer in Frankreich betriebene Sammlung für den Ausbau der französischen Luftflotte hin, die schon 2^/z Millionen Francs ergeben hat. Deutschland hat bereit» einmal anläßlich de» dem genialen Grafen Zeppelin widerfahrenen Mißgeschicks bewiesen, daß e» Gleiche» mit Leichtigkeit zu leisten vermag. Auch diesmal wird der nationale Sinn der deutschen Volkes sicherlich abermals einen imponierenden Beweis seiner Opferwilltgkeit liefern. Gilt er doch der Stärkung unserer deutschen Wehr- macht gegenüber den angesichts ihrer Erfolge in der Luft wieder einmal in Reoanchegelüsten schwelgenden Franzosen! Jede Gabe ist willkommen, für Deutschland» Sicherheit und Schutz! Beiträge, selbst die kleinsten, nimmt die Geschäftsstelle de» «Riesaer Tageblattes" entgegen. LK. " yUPNzRUVst «Atz BrauseUMOMtde« / keimfreie« Waffen Ostergedniikcii. :,O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Oster- zeit!" so klingt und singt es wieder durch die Lande in fröhlicher Feststimmung'. Noch vor wenigen Tagen die wehmütigen, klagenden Karfeeitagslieder voll tiefen Schmerzes, und heute Jubel und Freude überall. CS haucht aus den Lüften auf die schlummernde Erde, und zahllose Keime regen sich in in ihrem Schoß und streben .zum Lichte empor. Geheimnisvolles Weben durchzieht den toten Wald, und freudiger blinkt die Sonne aus den befreiten Gewässern. Bald grüßt die Daseinslust' der Schöpfung aus Millionen lachender Blumenaugen, und der dunkle Mutterschoß der Erde läßt eine Früh- lingSwelt erstehen. Anstatt des winterlichen Schweigens erhebt sich das Jubcllicd der leichtbeschwingten Sänger in Busch und Hain. Der Lenz ist erwacht und mit ihm die Natur, die ihn grüßt mit der stillen Freude des neuen Lebens. Es ist etwas Schönes und Großes, die ses Erwachen. Wie ein Heiligtum umfängt uns der stille, sprießende Wald, und so schön und fromm dünkt uns die Welt, wenn wir die weite Flur durchwandern, und wenn 'ans blauer Höhe dann das jubelnde Lied der Lerche zu uns herniedcrtönt. Auf den Feldern grünt das junge Korn freudig der Sonne entgegen, und die ganze weite Welt atmet Hoffnung und Frieden. Es ist ja Ostern. Aber nicht nur als Fest der Auferstehung der Natur, sondern als christliches Fest feiern wir Ostern. Gewiß wollen wir uns in der Osterzeit auch des Frühlings freuen und die Losung: „Fröhliche Ostern!" wahr machen. Unser christliches Ostern aber bedeutet weit mehr als ein bloßes Frühlings- und Freudenfest. Die Osterbot- schaft enthält die höchsten Gedanken, die über den be ständigen Wandel auf Erden, über das Sterben und Wie dererstehen in der Statur emporheben, Wahrheiten von bleibendem Werte künden und Kräfte zu sittlichem, ewigem Leben spenden. Alle Arbeit in der Familie,- in der Gemeinde, im Staat, für das Vaterland sott sich mit dem Willen erfüllen, den das Christentum verleiht, nur das Christentum verleihen kann. Tas Christentum hat das Leben, das menschliche Streben und Wollen am höchsten gefaßt. Es fordert ein Leben voll Tatkraft, Ver trauen und hofsnungssrohen Ausblick in die Zukunft/ die in Gottes Hand steht; es will von jedem einzelnen treue Arbeit im Dienste des Ganzen, der Genleinschuft/ in die er hineingestellt ist; es verlangt vor allem opfer freudige Hingabe für das Vaterland. Das Christentum adelt und beseligt die Arbeit für das Vaterland, indem es sie zu einer sittlichen Pflicht, zu.einer gvttgegebenen Aufgabe erhebt. In diesem echt christlichen Sinne hat Bismarck sein —* Morgen am 1. Osterfeiertag spielt da» Trompeter- korp» de» 3. Feldartillerie-Regiment» Nr. 32 von 7 Uhr Norm, ab in nachstehenden Straßen Wecken: Kasernenstraße, Schulstraße, BiSmarck-Straße, Klötzerstraße, Wettiner- strotze, Hauptstraße, Echützenstraße, Kaserne de» Feld- artillerie-Regiment» Nr. 32. —* Platzmusik spielt bei günstigem Wetter am 1. Osterfeiertag von 1130 bi« 12--0 mittag» auf dem Katser-Wilhelm-Platze da» Tromprter-Korp» de» 3. Feld- artillerie-Regiment« Nr. 32 nach folgendem Programm: 1. Prinz Ettel Friedrich-Marsch von Blankenburg. 2. Ouver türe ,Da» goldene Kreuz" von Brühl. 3. Die moderne AIÜNK" beste» alkoholfreie» Tafel- von und ErfrischungSgttränk. —7 . — ' - - - - Messer G Tageblatt «nd Anzeiger tWeblatt «nd Anzeiger). Telegramm-Adreff« Fernsprrchstell, Tageblatt Ries» vlr. 20. für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba.