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Riesaer H Tageblatt Freitag 13 Februar Ii>14, abeubs 36. «nd Anzeiger fEideblatt uud AnMger). Amtsötatt sür Lke König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Mat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba 67. Aabrg. Da» Riesa« Tageblatt «scheint jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Biertchkihrlichrr Bezugspreis bei Abholuyg in der Expedition in Riesa I Marl SO Psg., durch unsere Trager srci ins Hau) 1 Mark kü Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postaustalte» 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger srei iuS HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonncmentS tverden angenommen. Auzeigrn-Auuahme für die Nummer des Ausgabetage» bi» vormittag g Uhr ohne Gewähr. Preis siir die kleingespaltene 43 mm breite KorpuSzeilr 18 Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste 58. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. -E-—-- Nachdem die im Borwerk Görzig auSaebrochene Maul» and Klauenseuche erloschen ist, werden die mit Bekanntmachung vom 29. Dezember vorigen Jahres — Nr. 301 des Riesaer Tageblattes vom 30. Dezember 1913 — angeordneten Schutz- und Sperrmaß- nahmen wieder aufgehoben. Zur Vermeidung von Irrtümern wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dost die durch Verordnungen deS Königliche» Ministerium» des Innern vom 6. Dezember 1913 — abgedruckt in Nr. 285 de» R esaer Tageblattes vom 9. Dezember vorigen Jahres — und vom 12. Januar d. I. — Nr. 11 des Riesaer Tageblatte« v. 15 Januar d. I. — in Kraft gesetzten Bestimmunoen bettiglich der Beschränkung deS Handels und VeikrhrS mit Klauenoieh bis ans weiteres Gettnuz behalten. Großenhain, am 13 Februar 1914. 527 b k. Königliche Amtshauptmaunschatt. Wir geben hiermit bekannt, daß der aus bre Zeil b>S 31. Dezember 1917 slS Mitglied deS RatSkollegiumS an Stelle deS auSge'chiedenen Herrn Raff» gewählte Herr Kaufmann Heinrich Wilhelm Senrig am 12. Februar 1914 verpflichtet und etnacwiesen worden ist. Ter Rat der Stadt Riesa, am 13. Februar I9l4. Fnd. Stadtvibliothek, über 5500 Bände, jeden Montag, ausschließlich schulfreier Tage, abend« von 7—uhx geöffnet.' Eingang: Haupttor des KnabenschulgebäudeS Goethestr. Leihgebühr siir den Band 1 Woche 3 Pf., 2 Wchn. 5 Pf. 3 Wckn. 8 Pf., 4 Wchn. 10 Pf. Die Verwaltung der Stadtbibliothek. Kurze. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 14. Februar ds. Js., von vormittag» »/z9 Uhr an, ge- langt Rindfleisch »um Preise von 40 Pfg., sowie rohes und gekochtes Schweinefleisch zum Preise von 50 Pfg. pro V, ^'8 »um Verkauf. Riesa, am 13. Februar 1914. Die Direktion des ftSdt. Schlachthofes. Morgen Sonnabend, sowie Montag von nach- A4v!vUti4 mittag 3 Uhr an kommt Rindfleisch, roh, Pfund 50 Pfg., zum Verkauf. Ter iSemeindevorstand. Oertliches «nd Siichsischcs. Riesa, den 13. Februar 1914. —* In vergangener Nacht in der dritten Stunde kehrten in da» .Restaurant zur Burg" zwei junge Burschen im Alter von 18 bis 20 Jahren ein. Eie hatten verabredet, daß einer sich auf den Boden schleichen solle, während der andere draußen warte. Nachdem die WirtSleute zur Ruhe gegangen, wollten beide einen Ein bruch auSsühren. Vom Wirt war eS aber bemerkt worden, daß einer der Burschen sich nach dem Boden begeben hatte, er spürte ihm nach und holte ihn wieder herunter, konnte aber nicht verhindern, daß er ihm wieder entwischte und auf die Straße gelangte. Glücklicherweise hatte der Wirt vorher schon zur Polizei geschickt und al» eben ein Schutz, mann sich nach dem Restaurant begeben wollte, lief ihm in der Nähe der Klosterkirche der flüchtige Einbrecher direkt in die Hände. Der Bursche wurde festgenommen und als ein 18jähriger au» Gerisan stammender Fürsorgezögling und Dienstknecht namens Robert Mox Türschmann er mittelt. Er ist angeblich Dieser Tage einem Gutsbesitzer, bet dem er in Diensten stand, entlaufen und hat sich seit- dem ziellos Herumgetrieben. Sein Helfershelfer ist ent kommen. Den beiden Burschen fällt wahrscheinlich auch ein Einbruch zur Last, der in vergangener Nacht bei einem Fleischermeister in der Hauptstraße verübt wurde. Dort sind die Täter vom Hofe au» in den Laden ringedrungen und haben in diesem die Ladenkaffe erbrochen, wobei sie 6 Mark erbeuteten. Außerdem stahlen sie 3 Cervelat- uud 3 bi« 4 Mettwürste, sowie eine Blutwurst. ES ist ferner nicht ausgeschlossen, daß der Festgenommene und sein ent wischter Helfershelfer identisch sind mit zwei Einbrechern, die Dienstag abend in Strehla mittelst angelegter Leiter in die in der ersten Etage gelegene, hell erleuchtete Woh- nung des Baumeisters E. Obenan« eindrangen und ver suchten, den dortfelbst allein anwesenden Wohnungsinhaber zu überwältigen und zu berauben. Infolge der Hilfeschreie deS Herrn ObenauS sind beide Einbrecher unverrichteter Sache wieder von dannen gezogen. Der eine Einbrecher versuchte schließlich seinen Gegner dadurch wehrlos zu machen, daß er ihm Pfeffer in die Augen streute. Etwaige sachdienliche Wahrnehmungen, die zur Festnahme deS zwei ten Einbrechers oder zur Aufklärung der Einbrüche bet dem hiesigen Fleischermeister und in Strehla beitragen können, wolle man sofort zur Kenntnis der Polizei oder Gendar merie bringen. —* Dieser Tage wurde hier in der Bahnhofstraße ein Fahrrad, Marke .Eminent" Nr. 160336, gestohlen. E« hat schwarzen Rahmenbau sind vernickelte Lenkstange und einen Wert von etwa 50 bi« 60 Mark. —* Bon der hiesigen Polizei fest genommen wurde der au« Dresden gebürtige Arbeiter Ernst Johann Schneider, der vom Amtsgericht Dresden steckbrieflich gesucht wurde. —* Im Hotel Höpfner feierte gestern abend der K. G. Krtegerverein .König Albert" sein Winter- vergnügen, an dem sich die Mitglieder mit Angehörigen und Gäste, darunter Offiziere der Garnison, äußerst zahl- reich beteiligten. Wer vieles bietet, wird für jeden etwa» bringen. Da« mochte auch der Leitgedanke für da« Der- gnügen gewesen sein. In steter Abwechslung bot die LortragSsolge etwa» neue», da» die Aufmerksamkeit der Zuhörer fesselte. Mit einem Huldfi,ungSma»sch an Kaiser Wilhelm I!. leitete die Musikkapelle des Feldart.-NegtS. Nr. 32 unter Leitung ihre» Musikmeister» da» Konzert ein, dem sie die Ouvertüre zu „Raymond" folgen ließ. Unter Klavierbegleitung deS Herrn Lehrer Krauße sang Frau User „Die Lotosblume" und „In der Fremde" und nach einer Musikeinlage auch Herr Inspektor Schneider „DaS Grab auf der Heide". Rauschender Beifall lohnte diese Dar- btelungen. Einen wirkungsvollen Abschluß fand der erste Teil der VortragSfolge durch Wiedergabe des Tonstücke» „Traum und Erwachen eine« alten Veteranen". In seiner Begrüßungsansprache gedachte der VeretnSoorsteher des Kaisers, dem er unter Gelöbn's der Treue ein Hoch er klingen ließ. Der zweite Teil enthielt als Musikstücke die „Freischütz"-Ouvertnre, rin Potpourri au» „Der Obersteiger" und den Marsch „Kaiser-Parole". Auch Frau Ufer brachte wiederum zwei Gesänge, „Widmung" und „Postillon d'amour", recht eindrucksvoll zum Vortrag. Der lebhafte Beifall nötigte sie zu einer weiteren Zugabe. In die heiterste Stimmung versetzte der Soldatenschwank „Ein fideler Kaisertag" und „Professor Puzzli mit seinen Musik automaten", zwei wohlgelungene Aufführungen, die von VeretnSmitgliedern auSgestthrt wurden. In ausgiebiger Weise wurde schließlich noch den Freuden deS Tanzes gehuldigt. —* In der letzten, unter dem Vorsitz deS Landtags abgeordneten Dr. Zöphel-Leipzig abgehaltenen Vorstands sitzung deSDeutschenJndustrieschutzverbandeS, Sitz Dresden, wurden die Entschädigungen für die Mit glieder festgesetzt, die im vorigen Jahre von einem Streik betroffen wurden. Es wurden von den Mitgliedern im Jahre 1913 insgesamt 440 Arbeiterbewegungen gemeldet. In 231 Fällen gelang eS den betreffenden Mitgliedern, ge- stützt auf den Rückhalt des Verbandes, die entstandenen Differenzen beiznlegen, für die 209 Fälle, in denen eS zum AuSbruch eines Streiks kam, wurden vom Vorstand rund 140000 Mk. als Entschädigung bewilligt. Der Borstand genehmigte weiter einige Verträge mit Arbeitgeberverbänden über den Anschluß dieser Verbände an den Deutschen Jndustrieschutzverband. —y. Vor der fünften Strafkammer des Dresdner Kgl. Land gerichts hatte sich der 43 Jahre alte, inGröba wohnende Hand arbeiter Ernst Hermann Seifert wegen Betrugs zu verantworten. Es machte sich eine umsichtige Beweisaufnahme notwendig. Die Ehefrau des Angeklagten ist Eigentümerin eines HauZgrundstücks in Lcckwitz. Zwischen Seifert und dem Monteur Krumbholz haben wegen dieses Hauses Verkaufsverhandlungen stattgefunden. Der Angeklagte soll sich hierbei deS Betrugs schuldig gemacht haben. Da das Gericht den SchuldbcweiS nicht siir erbracht hielt, mußte Seifert kostenlos srcigesprochen werden. — Taß eine Henne ein Ei legt, ist nichts Außcrge- gcwöhnliches, das; aber in einem Hühnerei von normaler Größe sich ein Ei mit fester Schale vorfindet, dürfte zn den größten Selten heiten zählen. Tie Butter- und Eierhandlung von Otto Neumann, Tresden, Schreibergasse, bezog aus Rußland einen größeren Eicrtransport. In einer Kiste befand sich ein Ei, das dieses Naturwunder (das innere Ei hat die Größe eines Tanbeneies) in sich barg. — Eine heitere Episode spielte sich in der Geraer Kaserne ab. Beim Appell wurde bemerkt, daß ein Sol dat aus Hohenleuben keine S trü m p f e b es a ß. Ter Soldat erklärte, daß er kein Geld zum Strümpsctaujcn habe. Er gab aber zu, Geld zu besitzen, das sei jedoch in Hohenleuben ans der Sparkasse. Um das Geld abzu heben, müsse er aber selbst nach Hohcnlcnbcn, weil er das Sparkassenbuch versteckt habe. Ter Soldat bekam auch schleunigst Urlaub, nm* Geld zn holen. ES ver gingen jedoch zwei Tage, ohne daß sich der Soldat wieder sehe» ließ. Als ein Bote nachgesandt wurde, fand dieser den Gesuchten behaglich die Pfeife rauchend bei Verwandten. Zur Rede gesetzt, warum er nicht' zü- rückgekehrt sei, erklärte der Soldat, daß er warten müsse, bis die Sparkasse geöffnet sei. Ta die Sparkasse in Hohenleuben wöchentlich nur einmal geöffnet ist, so blieb au,ch weiter nichts übrig, als den Ltrumpflosen warte» zu lasse», bis er Geld bekommen konnte, da er ohne Strümpfe nicht wieder autreten sollte. * Gröba. AuS der Konfirmandenfparkasse Gröba werden die Spargelder an die diesjährigen Konfirmanden in Gröba Sonntag, den 15. Februar vormittags von 10 bi» 12 Uhr im Temeindeamte und in Bobersen Sonn abend, den 14. Februar nachmittags 2 Uhr bei Herrn Kläber ausgezahlt werden. Insgesamt kommen rund 14000 Mk. zur Auszahlung. Röderau. Bericht über die GemelnderatSsthung vom 11. Februar 1914. Der Gemeinderat war in beschluß fähiger Anzahl erschienen. Herr Gemeindevorstand Haase teilte zunächst mit, daß Herr Fleischermeister Karl Jllgner von der freiwilligen Feuerwehr in Anbetracht seiner Ver dienste um die Wehr auf Lebenszeit als Hauptmann ge wählt worden sei; der Gemeinderat stimmt dieser Wahl einstimmig zn. Der 1. Gegenstand der Tagesordnung betraf die Wahl dreier Mitglieder in Le» Schulvorstand. Herr Johannes Zimmermann stellt zuvor den Antrag, beim Schulvorstand dahin vorstellig zu werden, daß die Gemeinde Röderau vier Milglieder in den Schulvorstand wählen könne, so daß dann der Cemeinderat ans jeder Klasse einen Vertreter in den Schulvorstand zn wählen habe. In der nun vorgenommenen Wahl wurden die Herren Däweritz, Knöfel und Schröder gewählt. 2. Von einer Verordnung de» Kgl. Ministeriums des Innern, betr. Förderung des KleinwohnungSbaue», wurde Kenntnis genommen und der BauauSschuß beauftragt, mit einem Sachverständigen das Weitere zu beraten und dann dem Gemeinderat das Resultat vorzulegen. 3. Gegen die von Herrn Gerstäker eingereichte Bauzeichnung, Neubau eines Doppelhauses an der Moritzer Straße, wird Bedenken nicht erhoben. Von der Legung deS Kabel» in der Langenberger Straße wird Kenntnis genommen. Weitere Anträge wurden nicht ge stellt und die Sitzung deshalb geschloffen. * Pahrenz. Gestern abend lief hier ein 5^/zjährigeS Kind in «in aus einem Gehöft herauSfahrende» Geschirr hinein. Das Handpferd wurde dadurch unruhig und riß da» Kind um, da« unter die Räder des Wagen» geriet. E» erlitt einige Rippenbrüche und andere Verletzungen. * Strehla. Zu der am 3. Juli stattfindeudeu Rin derschau wird uns mitgcteilt, daß es gelungen ist, Taut dem Entgegenkommen des .Herrn Uhlig und der Frau Berge, ein an der Elbe nnd in nächster Nähe des Bahnhofes gelegenes, sehr geeignetes Wicseugrundstück festzumachen. Ta mit Sicherheit anzunchmcn ist, daß seitens einer Anzahl von Vereinen, Genossenschaften und Privatpersonen noch besondere Preise gestiftet werden, rUdkI-Szii!cbsi. zv unk s -M» Wich Anzert