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Montag, 6. März 1911, abends. 84. Jahr«. S4. M WMW Srr schchsliihtiM M«i>er io M« findet In einem ZwangSoersteigerungSverfahren betreffend die Grundstücke Blatt 1 und 69 Lichtens«, Eigentümer Friedrich Hermann, ist für die Erben der Marie verw. Schönitz in Lichtens« am 28. Mat 1881 der Betrag von 107 M. 92 Pf. hinterlegt worden. Die Beteiligten werden aufgefordert Ansprüche und Rechte spätesten» im Aufgebots termine anzumelden. Unterbleibt die Anmeldung, so werden sie mit ihren Ansprüchen an den Staat ausgeschlossen. Aufgebotstermin wird auf den 4. Mat 1911, vormittags S Uhr anberaumt. Riesa, den 25. Februar 1911. Königliches Amtsgericht. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 8V Psg., durch untere Träger srei In» Hau» 1 Mark 68 Pfg,, bei Abholung am Schaltet der kaiserl. Postanstalteu 1 Mark 68 Psg, durch den Brieströger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonuements werden angenommen. Auzeigen-Auiiahme siir die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — vrI»Lst»sirlle: ivoetbestraste 8S. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Im AukttonSlokal hier sotten Mittwoch, den 8. Marz 1911, vorm. 1« Nhr 1 GlaSkrug mit Neustlberbeschlag und Glaskasten, 1 Teppich und 1 Büfett von Nußbaum gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 2. Mär, 1911. Der Gerichtsvollzieher de- Königl. Amtsgerichts. .Dienstag, den 14. MSrz, nach«, von 2—5 Nhr in der Expedition des Unterzeichneten statt. Beizubrinaen ist für alle Kinder -er Impfschein, für auSwSrtSgeboreue außer dem noch die Ge-nrtSarknn-e mit Danfbescheintgang oder Familienbuch. Kinder, die nach dem 30. Juni 1911 daS 6. Lebensjahr vollenden, können Ostern 1911 nicht ausgenommen werden. Der Schuldirektor. Gröba, den 3. März 1911. Börner. M aa * t aa iür das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens vormittags - Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Riesaer WTageblalt Amisötatt Telegramm-Adrefi« .La,«blatt-, Sites» und Anzeiger iLlbtblatt und Atyeiger). FauiVrechstülo Nr. LL für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat 'Gröba. o»tt- t^_ «NS' >rz rr rchen. >Psg- ichem Sirs: U ärz Sl !t ike. M pfiehlt -gel. Pfg- e ogen Zucker Pfg- SL_ >«!>»« »t ««- ebück: Pfb.25 . 46 . 54 . 56 . 63 , 63 , 80 10 Pfd.. »illiger. M Oertliches und Sächsisches. Riesa, 6. März 1911. —* An Stelle des im Januar verstorbenen Herrn Schul direktors Dr. Schoene wählte der SchulauSschuß in seiner am Freitag abgehaltenen Sitz'»! Herrn Schuldirektor Julius Karl Dankwarth in Mügeln b. Oschatz zum Leiter der hiesigen Mädchenschulen, sowie der Allge meinen und Gewerblichen Fortbildungsschule. Herr Schul- direkor Dankwarth ist am 27. Juli 18o8 zu Neustadt- Magdeburg geboren, steht also jetzt im 43. Lebensjahre. Er hat zunächst die Bürgerschule in Neustadt und sodann die Gymnasien zu Magdeburg, Bielefeld und Freiberg i. Sa. besucht. Seine Ausbildung für den Lehrerberuf erhielt er im Seminar zu Zschopau. Nachdem er hierauf als Hilfs- lehrer in Freiberg und dann als provisorischer Lehrer in Dresden gewirkt, studierte er in Leipzig Pädagogik und legte 1896 die Staatsprüfung ab. Ostern 1898 wurde er Bizedirektor in Waldheim, 1901 Schuldirektor in Unter- sachsenberg-Georgental und 1902 Schuldirektor in Mügeln bei Oschatz. —* Durch Verfügung des Kriegsministeriums vom 25. Februar 1911 ist Herr PcoviantamtS-Jnspektor und AmtSoorstand Hauschild in Riesa unterm 1. März d. I. zum Prooiantmeister ernannt worden. —* Nach der im hiesigen Einwohner-Meldeamts ge- führten Einwohner-Statistik sind im Monate Fe bruar 1911 13 Haushaltungen mit 225 Personen, davon 125 männliche und 100 weibliche, in Zugang und 6 HauS- Haltungen mit 223 Personen, davon 122 männliche und 101 weibliche, in Abgang gekommen. ES ist somit ein Zuwachs von 7 Haushaltungen mit 2 Personen zu ver zeichnen. Die Zahl der Einwohner hiesiger Stadt ist dem zufolge von 15411, Stand am 31. Januar 1911, auf 15413, davon 8556 männliche und 6857 weibliche, Stand am 28. Februar 1911, und die Zahl der Haushaltungen während desselben Zeitraumes von 3366 auf 3373 gestiegen. —* Bet der am 2. und 3. MSrz dss. IS. im Hotel „Kronprinz-, hier, für Riesa-Stadt stattgefundenen Musterung sind von rund 260 Militärpflichtigen, die an genannten Tagen zur Vorstellung gelangten, 66 für militärdiensttauglich befunden worden. Die übrigen Milt- tärpflichtigen wurden zum Teil ein Jahr zurückgestellt und zum Teil der Ersatzreseroe bez. dem Landsturm überwiesen. Einzelne Militärpflichtige sink auSgemustert, d. h. für lauernd untauglich -um Dienste im Heere und in der Narine erkannt worden. —* Am Sonntag Judica, am 2. April, soll wiederum «in Kirchenkonzert stattfinden. — Während vorige» Jahr ein ältere» Werk — die JohanneS-Passion von Seb. Bach — zur Aufführung kam, sollen diesmal kürzere Werke von Fran- Schubert, Mendelssohn, Albert Becker re. (neuere Kirchenmusik) dargeboten werden. —* Am Freitag, den 3. MSrz, hielt der Unter- offizier»vereindr»3. Feldartillerie-Regiment» Nr. 32 im festlich dekorierten Saale dr» Hotel zum Stern sein 22. Stiftungsfest ab. Al« Gäste waren der Brigade- Kommandeur, Herr Generalmajor Hilgendorff, und da» Osstzierkorp» de« Regiment« mit Damen, di« Beamten der hiesigen Militärbehörden und ferner die Vorstände hiesiger und auswärtiger Mtlttäroereine und anderer patriotisch gesinnter V*Z:nigungen Riesa« erschienen. Ein schneidiger Marsch, gespisit. vgn dem gesamten Trompeterkorv» de ll. Feldartillerie-Regiment« Nr. 68, leitete da» Fest ein. Nachdem der Vorsitzende der UnteroffizierS-Beretnigung die Begrüßungsrede gehalten hatte, die mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät Kaiser Wilhelm II. und Se. Ma jestät König Friedrich August III. schloß, dankte der RegimentS-Kommandeur Herr Oberst Devrient im Auftrage des Herrn Generals Hilgendorff und im Namen de» ge samten OffizierkorpS mit herzlichen Worten den Unter offizieren für die Einladung. Darauf spielte sich der konzertliche und theatralische Teil ab. Besonders gelangen hiervon die Vorträge der GesangSabteilung de« Verein». Im ersten Teil wurden die Lieder „Sonntag ist'»- und „Ein blanke« Wort- gesungen. Im zweiten Teil sang der Männerchor mit Musikbegleitung den Text eines Koschat-WalzerS: „Aus der Bauernstube-, der von den Zuhörern mit lautem Beifall ausgenommen wurde. Lach salven lösten da» Gesamtspiel „Tante Müllern au» Hainichen- und eine von Mitgliedern de» Trompeterkorps aufgeführte Pantomime „Eine schaurig spaßige Geschichte" au«. Gan- besonder« aber wurde den turnerischen Leistungen, die au« Turnen am Reck und Pyramiden an zwei Barren be- standen, Beifall gezollt. Zum Gelingen deS Festes trug auch da» Trompeterkorps der 68 er unter Leitung ihre» wackeren Musikmeisters ihr Bestes bei. Nachdem die Auf führungen ihre Erledigung gefunden hatten, begann ein flotter Tanz, der die Festteilnehmer bis in die vorgerückte Morgenstunde fesselte. —* Ueber die wettere Reise de« Königs ist folgender Bericht mit dem Datum 14. Februar ringegangen: „An Bord deS „Omdurman- auf dem Weißen Nil. Unter dem 12. Breitengrade: Se. Majestät der König und alle Herren seiner Begleitung befinden sich wohl und munter. Dia Fahrt auf dem Nil ist äußerst interessant. Unser Dampfer hat rechts und link» zwei Beischiffe, die mit dem Hauptschiffe fest vertäut sind. Auf dem Dampfer wohnen und essen wir und auf dem linken Seitenschiffe haben wir ein Deck, auf welchem wir uns in der Hauptsache aufhalten, um zu lesen, zu schreiben usw. Im rechten Seitenschiffe sind unsere Tiere, 9 Esel, 1 Kuh (mit Kalb), welche unS die Milch liefert, 9 Ziegen, einige Hammel und viele Hühner uniergebracht. Da unser Dampfer öfter» zum Holzfafsen an Stationen halten muß, hatten wir Gelegen heit, an Land zu gehen und Ortschaften, wie z. v. Ll Dueim zu sehen. Oberhalb von Kosti passierten wir die große Eisenbahnbrücke, deren Mittelteil geöffnet werden muß, um Schiffe durchzulafsen. Don Kostt führt jetzt die Eisenbahn über Sennar am Blaue» Nil nach Chartum. Die Strecke von Kostt nach El Obetd ist noch im Bau begriffen. Der Sirdar, weicher sich auf der Reise nach Sado befinde», passierte heute nachmittag unser Schiff und kam an Bord, traf jedoch nur den Pater Ohrwalder, da Se. Majestät und die anderen Herren auf der Jagd waren. Am 12. sahen wir das erste Krokodil und heute früh die ersten Nilpferde, die wir zunächst für Steine hielten. Ge schossen wurden viele Vögel, deren e» hier die verschieden artigsten in Mafien gibt. Die Temperatur nimmt zu, der Nordwind hat abgrflaut, die Sonne meint e« sehr gut. —88 Die Vorarbeiten sür da» vom 17. bi» 21. Juni in Bautzen stattfindende 13. Sächsische Bunde», kegeln sind im vollen Gange. Der vauousschuß be- richtet, daß in einer 1700 Quadratmeter großen Halle 15 Asphalt- und 1 Bohlenbahn angelegt werden. Die Festhalle erhält Vaumwollsegeltuch-Vedachung, wodurch ein mildes Helles Licht erzielt wird. Arn Abend werden die Bahnen durch elektrisches Licht erhell». In der Festhalle wird eine PosthilfSftelle mit öffentlicher Fernsprechstelle eingerichtet. Vom Preis- und Finanzausschuß wird mit- geteilt, daß bereits eine hübsche Anzahl wertvolle Ehren preise gestiftet sind, und daß der Gabcntempel eine wert- und glanzvolle Ausgestaltung erfahren wird. Der Ver- gnügungSauSschuß hat bereits eine vorläufige Festordnung aufgestellt, die viel deS Schönen und Guten verspricht. Borbereitet wird u. a. ein Festzug und eine Beleuchtung deS malerischen Standbildes mit dem Schloß Ortenburg und der Nikolai-Kirchenruine. Auch die Herstellung eines geschmackvollen und zweckentsprechenden Festplakates ist in die Wege geleitet. — In der letzten in Dresden stattge fundenen BundeSoorstandSsitzung des Sächsischen Kegler bunde« wurde beschlossen, ein Bundesjahrbuch sür das Jahr 1912 herauszugeben. Mit der Vorbereitung dieses Jahrbuches wurde Direktor Alwin Risse-Dresden beauf tragt. Ferner beschloß der Bundesvorstand, dem bisherigen DerbandSoorfltzenden des Obererzgebirgischen KeglerverbandeS, Herrn Blechschmidt in Lauter, für seine verdienstvollen Leistungen für den Bund und seinen Verband die BundeL- Ehrennadel zu verleihen. — Die sächsische Staatsbahn hat kürzlich neue Per sonenwagen dritter Klasse in ihren Wagenpark eingestellt, die in jeder Weise den Anforderungen der Neu zeit entsprechen. Schon von außen fallen die Wagen durch ihren dunkelbraunen Anstrich auf. Die Klaffenbezeichnung ist in großen weißen arabischen Zahlen auf schwarzen Tafeln an den Türen angebracht. Die in je ein großes Raucher- und Nichtraucher, sowie ein kleineres Frauenabteil getrenn- ten Wagen haben zu einer Seite der Sitzbänke freie Durch, gänge. Durch Vermeidung deS alten Abteilsystems wird daS Innere deS Wagen» frei und luftig. Die im Innern geschmackvoll au»gestatteten und hell lackierten Wagen be sitzen GaSglühlicht, Waschräume und Aborte mit Wasser spülung. — Gegen daS Zuspätkommen in den Theatern will die Neue Freie Volksbühne in Berlin jetzt energisch vorgehen. Auf Grund zahlloser Beschwerden erklärt der Vorstand in einer Bekanntmachung in der VereinSzeitschrift, daß den Zuspätkommenden nicht pestatlet ist, ihre Plätze nach Beginn de» Spieles vor dem ersten Fallen deS Vor hänge» aufzusuchen, und daß deshalb niemand verpflichtet ist, solche Störenfriede an sich vorbeipassieren zu lassen. Wenn in allen Theatern die gleichen Maximen streng durchgeführt würden, so wäre das im Interesse der wirk lichen Theaterfreunde, die durch die Störenfriede fortwährend belästigt werden. — Der erste diesjährige sächsische Bußtag fällt auf Mittwoch, den 15. März. Er wird nur in Sachsen ge- feiert, im Gegensätze zu dem zweiten auf den 22. Novem ber fallenden Bußtag, der ein allgemeiner ist und infolge dessen im ganzen Deutschen Reiche mit geringen Ausnahmen gefeiert wird. > — Reich»tag«kandidatur. Für den Reichs- tagSwahlkrei» Leipzig-Land wurde der Geschäftsführer des RetchSoerbandeS zur Bekämpfung der Sozialdemokratie Dr. Henrici-Leipzig al» konservativer Kandidat aufgestellt. Vom Verbände nationalgesinnter Vereine deS 12. und 13. sächsi schen Reich«tag»wahlkriifeS wurde bereits Redakteur Dr. Arno Günther (natl.) al» Kandidat für diesen Kreis nominiert.