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-ne Er die wird sich lil Hascn- im Amte abgeführt gerichtspe- hcrausge- verbergen, vorgenom- t zuständig irendanten ur Unter- in einem mpfangene llen hatte, !luch Höra ; der Bor vorläufig rnd kirch- )rtschaften idorf und ihren An- nd Dank eingeführt ist endlich jedem der m waren, her Feier, eicht einer chburkers- tgangeuen ißglückten stellt, daß i Landge- e Frau in en, als er hlossen, so firbeirufcn ßte. Die !gen Frei" eilt. Erbauung um einmal tte dasselbe tung einer lushin von Oie für die i Schuckert die Stadt irbauungs- selben nzch tadt Theil t nun die ^gegangen, beschlossen, i Auge zu Loncurrenz mehr dem gerer ein- >us seiner der Rath np. wegen man So- Au- der Eine Audienz bei Li-Hung-Tschang. Li-Hung-Tschang, der mächtige Vice-König der ausge dehnten Provinz Petschili, gilt, nachdem die Sonne kaiserlicher Gunst ihm nieder leuchtet, als der mächtigste Mann Chinas. Ein Engländer, der ihn vor einiger Zeit besuchte, schildert in der Zeitschrift „World" den Verlauf der Audienz in fol gender Weise: „Der Palast oder Tamen des chinesischen Vice- Königs steht mitten in Tientsin und ist ein Durcheinander von Höfen und Gemächern. Ueberall findet sich das Pago dendach. Der Chinese liebt starke Farben. Schreiendes Blau macht sich mit Blutrot den Rang streitig, und Grün sührt den Krieg fort. Im Hofe steht in malerischer Lässigkeit die chinesische Garde. Jeder von ihnen ist ein Riese mit dem roten Drachen auf der Brust. Jener stattliche Europäer in ziegelrothen Reithosen ist Herr Detring, Provinzialaufseher und Rathgeber des Vice-Königs, ein vielsprachiger Deutscher, der soeben auf einem großen Fahrrad, auf dem man eine Krupp'jche Kanone montiren könnte, nach seiner Amtswohnung zurückkehrt. Der andere große Europäer in der braunen Jacke mit dem gesprenkelten Pony ist der Instrukteur des Militär- kolleges, ebenfalls ein junger Deutscher. Der fette junge Chinese in Heller blauer Seide gehört zum chinesischen Kriegs amte und ist ein Stutzer; er horcht auf den Vortrag des Krupp'schen Agenten, eines blassen Oesterreichers . . . Endlich werde ich in das Audienz-Wartezimmer getragen, wo schwacher Thee servirt wird. In der Thüre erscheinen chinesische Herren aus des Vice-Königs Umgebung, die mich einer kritischen Musterung unterziehen, bis schließlich mein Dolmetsch mich zum Vice-König entbietet. Ein großer stattlicher Mann em pfängt mich; er trägt die berühmte gelbe Reitjacke. Langsam werde ich mir der Bedeutung seiner Persönlichkeit bewußt: ich befinde mich dem Herrn von China gegenüber. Ich stammele eine Menge von Höflichkeitsausdrücken, die mit einem Lächeln entgegengenommen werden. Das Zimmer hat einen europäischen Anstrich; an den Wänden hängen Oclgemäldet darunter ein Porträt Gordons. Auf dem Kaminsims steh- ebenfalls eine Statuette Gordons, ein Beweis, daß Li-Hung- Tschang seinen alten Kriegsgefährten im Taipingaufstande nicht vergessen hat. Die Sitzung beginnt mit Rauchen. Li- Hung-Tschang hat eine ungeheure chinesische Pfeife, die ihm sein Pfeisenträger mit vielen Kniebeugungen in die Hand ge drückt hat und an der Se. Excellenz mit der Ruhe eines Säuglings saugt. Mir werden Cigaretten gereicht. Der Vice-König sitzt in einem breiten Lehnstuhl, die Beine unter dem Tische ausgestreckt. Ich fühle instinktmäßig, daß er mich beobachtet, abwägt; er ist aber nach einigen Fragen mit seinem Urtheil fertig, und ich schmeichle mir, daß es nicht ungünstig ist. Li-Hung-Tschang hat seine besondere Art und Weise den Interviewen, gegenüber; er „interviewt" sie selbst, bis daß der arme Kerl sich ringesteht, daß er tausend Fragen beant wortet hat, ohne eine einzige der seinigen beantwortet zu er halten. Auch hat der Interviewer persönliche Auskunft zu geben, darunter finden sich Fragen: „Wie alt sind sie nach und eldeutsche dt Chem- r privile- mß 1000 und 25 en Ehren ¬ erschien e, welche aenhause il es ihr u haben, s Kindes ,ar aber ide Halle die eben- iaztcn m >e, welche erfolgte Die Ge- Vermischte* Ueber einen schrecklichen Unglücksfall berichtet ein Telegramm aus Triest. In einem alten Hause der Spirito-Santo-Piazza in Rovigno starb ein junger Mann, welcher der angesehenen Familie Macerotto angehört. Es versammelten sich zahlreiche Verwandte und Freunde zur Beerdigung. Als sie vor der Schließung des Sarges im Sterbezimmer beisammen standen, stürzte unter entsetzlichem Krachen der Boden des Zimmers und mit ihm das ganze Haus ein, den Tobten und alle Lebenden begrabend. Erst in der Nacht gelang es, bei Fackellicht elf entsetzlich ver stümmelte Leichen und 25 Schwerverwundete aus den Trümmern heroorzuholen. Man befürchtet, es seien noch Menschen vergraben. Ganz Rovigno ist in größter Auf regung. Ein Bittgesuch an den Kaiser. An den Kaiser hatte unlängst ein dreizehnjähriger Volksschüler aus Schlesien folgendes Bittgesuch gerichtet: „Lieber Kaiser! Unser Herr Lehrer hat uns schon oft erzählt, daß Sie ein so guter und milder Herr sind und schon Manchem seine Bitte erfüllt haben. Deshalb wollte ich mich auch mit einer kleinen Bitte an Sie wenden. Ich wollte gern Lehrer werden, aber meine Eltern sind arme Landleute, da haben wir kein Geld. Wir waren 14 Geschwister, von denen sind ihrer 7 gestorben und 7 leben noch: 4 Jungen und 3 Mädel. Ich werde den 21. Sep tember d. I. 14 Jahre. Und wenn Sie wollten so gut sein lieber Herr Kaiser, und könnten mir dazu verhelfen, daß ich Lehrer könnte werden, so bitte ich Sie darum. Es grüßt die Hohenzollern 17. 17." — Die angestellten Ermittelungen müssen für den Knaben nur Günstiges ergeben haben, denn er hat in einer Präparandenanstalt Aufnahme gesunden und sich dort bisher der kaiserlichen Huld würdig erwiesen. Eine Berliner Gerichtsverhandlung. Der Bräutigam auf Probe. „Mir von so'n Kerl lummern lassen, nee Justeken, noch lange nich!' Mit diesen Myrren betrat , die Friseurin Wittwe Lindner, eine kleine bewegliche Frau, us. > im cuo:r.:, oc.r China gekommen? Sind Sie verheirathet? Leben Sie glücklich mit Ihrer Frau?" Während der Unterhaltung kann man sich kaum der Ueberzeugung erwehreu, daß, wenn auch jeder Satz dem Bice-König übersetzt wird, er doch englisch vollkommen versteht. Diese Verheimlichung giebt ihm jedenfalls den Bor« theil, daß er Zeit gewinnt, seine Sätze bei sich zu überlegen. Der Bice-König spricht sehr vergnügt von England; eS ist ihm daS größte Land unter der Sonne. Er möchte gern London besuchen, aber auf meine Einladung antwortete er: „Ich bin alt und der Weg ist weit." Er scheint unsere Staatsmänner und Politiker zu kennen und setzte mich durch ihre scharfe Charakteristik in Erstaunen. Indessen gelingt eS mir nicht, ihn über auswärtige Politik auszufragen. Meine Audienz wird in angenehmer Weise durch die chinesische Gastfreund schaft unterbrochen. Der Vice-König hat mehrmals seine Pfeife gewechselt, und mir wird aufs neue Thee gereicht. Schließlich tritt die Champagnerflasche auf. Besagte Flasche ist unerschöpflich wie der Oelkrug der Wittwe. Der Wein wird nämlich nur aus Höflichkeit eingegossen, nicht aber um getrunken zu werden. Indem man mit dem Lippen sich Ge sundheit wünscht, stellt man das Glas wieder auf den Tisch, und nach der Audienz kehrt das schale Getränk wieder in die Flasche zurück, die dann bei Seite gestellt wird, um im Noth- salle eine neue Freundschaft zu besiegeln. Es gilt bei diesen Gelegenheiten, einen Etikettenkodex zu beobchten, in de» durch den Dolmetsch vorher sorgfältig eingeweiht wird, bald alle Zeichen der Höflichkeit erschöpft sind, ist die dienz zu Ende, und für eine große Gunst gilt es, wen» große Minister den Besucher in den Hof begleitet. Li-Hung-Tschang ist ein vielbeschäftigter Mann, vereinigt in sich die politische, richterliche und militärische Au torität seiner Provinz. Trotz seiner 60 Jahre besitzt er eine große Arbeitskraft. Er ißt wenig, raucht viel, ein gemüthlicher alter Herr, mit einem Geschmack für gute europäische Anekdoten. — Eine der wichtigsten Persönlichkeiten neben dem allmäch tigen Vice-König Li-Hung-Tschang ist der kaiserliche Zollauf seher Sir Robert Hart. Er befindet sich jetzt über 35 Jahre im chinesischen Dienste. Im Jahre 1854 trat er in die englische Konsularlaufbahn ein, ging aber nach 5 Jahren in die chinesische Zollverwaltung über, die sich damals in der Kindheit befand. ES gab nur 3 Vertragshäfen, während ihre Zahl jetzt 30 beträgt. Tie Verwaltung verfügt über 700 Europäer und 3000 Chinesen für den Landdienst allein, während die gesummte Küstenlinie von 20 bewaffneten Kreu zern neuester Konstruktion, meist von Armstrong gebaut, be wacht wird. Dazu kommt noch eine ganze Flotille von be waffneten Dampfpinassen, ferner eine Menge von Leuchtthürmen an der Küste. Alles dies steht unter dem Oberbefehl Sir Robert Harts, der 1863 zum Generalinspector ernannt wurde. Er verwaltet jährlich über 00 000 L. Dienstgelder, kann Beamte einsetzen und absetzen, wie es ihm beliebt, stellt überhaupt, wie der Vice-König, eine ungeheure Macht im Staate dar. Von der chinesischen Armee hält Sir Robert Hart nicht viel. „Obgleich China", sagte er, „viele der schönsten modernen Kriegsschiffe besitze, ist die Armee noch, was sie vor 300 Jahren war, eine bewaffnete, undisciplinirte Horde. Noch scheint China aus seiner Lethargie nicht er wachen zn wollen; aber wenn es erwacht, so wird das Ergebniß der Armee von solcher Bedeutung sein, daß -adurch das Gleichgewicht im Osten erheblich beein- lußt werden wird." Ueber Japan drückt, sich Hart sehr vorsichtig aus, er bewundert seinen Fortschritt, hält ihn aber ür oberflächlich und äußerlich und wenn er daneben die tetige, nie um einen einzigen Schritt zurückweichende Ent wickelung Chinas stellt, so wird er an die alte Fabel vom Hasen und von der Schildkröte erinnert. ß hftr- zahlung ichzritig werbe, r statt- ter des n ihren streichen ündeten Triebe, »ach sich lernen, inglücks- mde der m einer mit dem Grund« d, Plötz- e. Nach dauerns« de» SerichtSsaal. Vorsitzender: Krau Lindner, «oh« dattrt pch Ihr« Bekanntschaft «ft dem Maurerpolier Vera«? — Angeklagte: Hott, Herr Jertcht-ak-effer, wat soll ick Ihn' dadruf sagen? Seit ick wieder Jefiehle gekriegt hatte. — Vorsitzender lachend: wann war das? — »«geklagte: wie ick d« schwarze Trauerkluft ruuterzoch un «tr wieder br bunten Kleeder« inwickeln durfte. Et «ar een Jahr, nach dem se «ei« ^erstorbenen Lindner injebuddelt hatten. — Angeklagte: Bor Michaeli, « hatte sich zu sehr an sausten — Vorsitzender: Wer ist das? — Ange- Rum. Er is an't Defiliriu« kredenz Neiße, 14. Juni. Bei einer Schießübung eines ober- schlefischeo Jnfantene-Regiments wurden zwei Mann der ersten Compagnie durch einen scharfen Schuß tödtlich r erletzt. Beide sind heute gestorben. Neusalz a. O., 11. Juni. Heute Nachmittag gingen, wie bereit» mitgetheilt, über unserer Stadt und ihrer Um gegend schwere, von wolkeubruchartigem Regen und Hagel begleitete Gewitter nieder, wie wir sie seit Jahren nicht er- lc bt haben. Ein Schlag traf u. A. da« SchulhauS in Kusser. In der engen Schulstube waren 95 Kinder beisammen, al ber Blitz durch den Giebel in den Raum einschlug. Eine wahre Panik entstand, die Kinder drängten schreiend nach dem Ausgange. Nur mit Mühe konnte der Lehrer verhüten, daß die fallenden Kinder von den folgenden zertreten wurd. n. Als die Mehrzahl der Kinder das Zimmer verlassen Halle, zeigle sich erst, welche» Unheil der Blitz verursacht hatte. Etwa 25 Kinder lagen mehr oder weniger stark betäubt unter den Bänken. Zum Glück erholten sick jedoch die Meisten bald wieder. Leider mußte aber der die Kinder hinaustragende Lehrer bald erfahren, daß auch ein Menschenleben dem Blitze zum Opfer gefallen war. Der 10jährige Knabe Friedewald, der an der Wand, an welcher der Blitz cintrat, gesessen hatte, w«r erschlagen worden; die Leiche zeigte drei Löcher im Kopf. Schwer beiäubt wurde ferner ein Mädchen, das noch an Abend besinnungslos war; die Aerzte hoffen aber, da» Kind am Leben zu erhalten. Un das Unglück voll zu Machen, hatte der Blitz auch das Haus entzündet, es gelang aber den schnell herbeigeeilten Dorfbewohnern, den Brand bald zu löschen. Aus Ob er Hessen, 13. Juni. In dem gesegneten Landstriche zwischen Vogelsgebirge und Sp ssart, in der Wellerauebcne, namentlich ferner im Niddalhale, Kinzigthale re. bis zum Taunus hin und in die Darmstädtische Provinz Starkenberg hinein haben mehrere furchtbare Gewitter mir Wolkenbruch und verheerendem Hagelschlag großen, vorläufig noch unübersehbaren Schaden an Flur und Feld angerichlct. Es fiel nahezu neun Viertelstunden ein Hagelwetter, dabei waren die Körner wie Taubencier stark und zerschlugen und verwüsteten den Saatenstand in einer großen Anzahl von Ortschaften. Auch mehrere Feuersbrünste entstanden durch Blitzschlag, ebenso sind mehrere Personen durch Blitzschlag getövlet worden. Der Schaden ist sehr groß. tzmßt tzichkiltzt« «0 rrlrpamr vom 15. Juni 18S5. 7 Hamburg. Dem „Hamb. Corresp." zufolge ist der Afrikaforscher Otto Ehlers auf seiner Expedition durch die Grenzländer Assans von Apa Tanang überfallen worden. Er liegt fieberkrank in einem Dorfe der Nagas darnieder. Straßburg i. E. Ein Sonderzug stieß mit dem Zirkus Drexler-Lobe in Weißenburg auf einen dort halten den Zug. Der Schaden an Material ist bedeutend. Nähere Nachrichten fehlen noch. s Wien. Aus Baden wird berichtet, daß daselbst der Librettist und Komponist Richard Geuse gestorben ist. Wien. Dem „Fremdenblatt" zufolge fanden gestern im Abgeordnetenhause eine Ministerkonferenz und eine Be sprechung der Parteiführer unter Theilnahme des Statthalters von Badeni über die politische Lage statt. Namentlich in parlamentarischen Kreisen wird dieser Konferenz eine besondere Wichtigkeit beigelegt. — Der Finanzminister Dr. v. Plener wurde in längerer Audienz von dem Kaiser empfangen. -f- London. Gestern Nachmittag brach in Mar-Lodge, der Residenz des Herzogs von Fife, Feuer aus, welches das Besttzthum vollständig zerstörte. Die Königin reiste von Balmoral Abends nach dort, um den Brand zu besichtigen. f Athen. Bei starker Besetzung des Hauses legte Ministerpräsident Delyannis gestern in der Kammer da» Budget für 1895 vor. Betreffs der Einnahmen hält De lyannis an den von seinen Vorgängern aufgestellten fest. Bezüglich der Ausgaben schlägt er eine Ersparntß von fünf Millionen vor. Diese Ersparniß soll durch Verminderung des P rsonals in den Ministerien und durch Reorganisation einzelner Dienftzweige erreicht werden. Der Ministerprä sident legte noch weitere Entwürfe vor, darunter den Ent wurf betreffend die Bildung eines Rathe» der öffentlichen Schuld. Zu der Frage der Einigung mit den Gläubigern äußerte Delyannis, daß dieselbe im gemeinsamen Interesse beider Parteien geregelt werden würde. Errichtung ein« elektrischen Centrale und Erzielung »och günstiger« Bedingungen in weitere Verhandlungen einzMretev. Wurzen, 13. Juni. Eine Tochter entwendete in ei ne« Dorfe bet Wmzea ihre« alt« Bat« die mühsamen Ersparnisse, bestehend in etmem Sparkaffenbuch von über 1500 Mark. — Ferner stahl hier ein I8jähriger Gehilfe seinem Bat« eia Sparkaffenbuch üb« 350 M., erhob sofort daraus 150 M. und verschwand damit. An- Da blos Vorsitzender: Wann starb Ihr Mann? — Angeklagte: Bor zwee Jahren zu Michaeli, « hatte sich ' Heinrich jewöhnt. - - - - klagte: Kirsch mit Rum. jestorbeu. Wie nu det Trauerjahr u« war, wollt ick mir uf den nich mehr ungewöhnigltchen Wege durch die Zeitung wieder verehelichen, un dadruf hat sich nu Werner gemolden. Un Allen«, wat recht iS. vropper sah er au« und Bildung hatte 1« ooch. Een' Kaisermantel ooch. Mit den that er mächtig dicke, aber et kleidte ihm jut. — Vorsitzender: Kurz und gut, Werner wurde Ihr Bräutigam. — Angeklagte: Nee, Justeken, noch lange nich. Bi- Ostern uf Probe, erscht da durste er mir ausführen, aber immer „Sie" sagen. Ick weeß doch, wat sich for 'ne jebildete und repotirliche Witt- frau jehört. Un de Vorsicht war ju', denn da habe ick seine schwarze Seele kennen jelernt, noch ehe er mir als seine jlückliche Braut umärmeln durfte. — Vorsitzen)«; Kommen Sie endlich zur Sache. — Angeklagte: Wat Sache? Etwa von wejen den Katzenkopp? Na, nich mal darf als zukünftige Braut, da hört do Jeberhaupte war jrade de Probezeit zu Ende. - der: Erzählen Sie uns etwas vom Ostersonnta klagte: Na, det war'n Knaatsch! Raus nach dann seitwärts in de Gebüsche nach Friedrichs da rethur, allens in de größte Jemiethlichkeit. - der: Wo sind Sie am Abend in Berlin eingekehrt? geklagte: Ach, det meen Se, Herr Jerichtsakzesser? fingen wir zwee Beede, ick mit mein Werner, man noch zu Schwendlern von wegen dem Durschre. — Vor sitzender: Und in dem Schwendlerschen Restaurant kam es dann zu argen Scenen. — Angeklagte: Janz meine selbichte Meinung. Da sitzt son oller dösiger Vater mir zwei schon's bisken icberjejangene Döchier, un die eene jlubscht man immer so uf mein Werner, det mich himmelangst bei wurde. Ich jeh hin und verbitte mir det, indem ick sage: „Freilein, wenn Se mein' Herrn Breitjam anjlubschen, da wer ick Jhn'n mit meine Jreifer an de Oogen jlubschen, det Sc det Jlubschen verjehn wird, Du dämliche Jöhre! Weiter habe ick nischt jesagt. — Vorsitzender: Das genügt vollständig. Als nun Werner, dem die Scene peinlich wurde, Partei für die Dame nahm — Angeklagte: Na, wie finden Se det? Streit't mir der Kerl in't Jesichte, det die ihn anjejlubscht - hätte. So wat kann er doch mit mir nich machen, nee Justeken, noch lange nich. — Vorsitzender: Da schlugen Sie mit ihren Fäusten auf ihn los. — Angeklagte: Ach wat, mit'n Rejenschirm man blos, un erscht, wie ter entzwee war, habe ick mit de Faust jekitzclt. — Vorsitzender: Sie geber deten sich wie eine Wahnsinnige, sodaß es einem Schutzmann kaum gelang, Sie nach der Wache zu bringen. —Angeklagte: Weil ick det vor jänzlich überflüssig halten dhat. (WeinendH Un ich kan doch nich etwa Loscht im Hotel Barnim kriejen, wo höchstens de Jlubscherin rin müßte. — Die Angeklagte kommt mit einer Geldstrafe von 20 Mark davon. — An geklagte : Von det Brautsein bin ick kurirt, wenn jetzt wird« eener kommt, strich ruf uf't Standesamt. Mir wieder von so'n Kerl lummern lassen? Nee, Justeken, noch lange nich.