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««d Tageblatt Nirs» Fernruf Kr. SL Postfach Nr. «. Postscheckkonto: Dresden ISSll. Girokasse! Riesa Ne, ST AuMgers. Da» Riesaer Tageblatt ist da» zu, Veröffentlichung der amtlichen Vekanntmachustgen der SmIShauptmannschafl Großenhain, de» Amtsgericht» und der AmtSamvaltschaft beim AmtSgettcht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riela und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. I? 8«. 88. Jahr,. eis« behalt«» vetr un« da» N« da» Geschein«, an bestimmte« Sonuavend, IS. April 1AZS, abends. , für «in«, Monat S Mark R» Pfennig ohne Znstell- der PrtteerhShnag und Nachforderung vor. Auzetge» - , nnb PläAen w«d mchl übaimsmmen. Eruirdsneei- für iold-Pfomtge; die 89 mm breit» Reklamezeil« 100 Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/. Aufschlag. Fest« Tarif«, »inge-ooeu «erde» muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»» und Erfüllungsort: Riesa. 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Der deutsche Delegierte, Graf Bernstorfs, versucht in einer besonderen Denkschrift, die dringlichsten Probleine lestzustellen und Weg« zu ihrer Lösung anzudenten. Ein Marler, moralischer Ansporn für die Kommission. Aber auch wenn wir diese Denkschrift für sehr klug und vcr- tändig halten, wollen wir uns dadurch nicht verleite,» affm, di« Dickfelligkeit der vorbereitenden Abrüstungskom- muiton »u mnetzschmMe, Abrüstrmgsvorbereitung. Don der wirklichen Abrüstung ist die Menschheit noch weit entfernt. Aber die Abrüstung wi»d doch wenigstens vorbereitet. Wenigsten» könnte man da» meinen, wenn man jetzt durch die Zeitungen daran erinnert wird, daß am 15. April in Genf die vorbereitende Abrüstungslommissivn wieder zusammen tritt. Leider dauert die Vorbeveitungs- arbeit dieser vorbereitenden Abrüstungskommission schon so verzweifelt lange, daß auch sonst reiht vertrauensselige Menschen den Glauben an ein volitives Ergebnis in ab- sehbarer Zeit verloren haben. Man sieht also allgemein ohne irgendwelche Illusionen den auf drei Wochen fest gesetzten Beratungen in Genf entgegen. Wann die vorbe reitend« Kommission wenigstens so weit gediehen sein wird, vast sein Termin für die erste wirkliche Abrüstungskon ferenz festgesetzt lverden kann, wissen die Götter. Wir Men schen müssen un» bescheiden und mit unendlicher Geduld auf der diesjährigen Tagesordnung Wied« die gleichen Punkte konstatieren, die wir dort auch tzor Jahr und Tag schon gelesen haben. - Eigentlich schienen wir vor zwei Jahren schon wei ter zu sein, als heute. Damals hatte die Kommission einen Entwurf für ein Abkommen zur Rüstungsbeschrän kung angenommen. 'Dieser Entwurf enthielt wenigstens einige brauchbare Vorschläge, und niemand dachte da mals daran, daß seine Durchberatung noch jahrelang auf sich warten lassen würde. Jetzt geht die Tendenz nun wieder dahin, die Beratung des Entwurfs noch weiter hin« anszuschieben, so daß man die Tituativn am besten kenn zeichnet, wenn man sagt: die vorbereitende Abrüstungs kommission ist vor zwei Jahren stecken geblieben, und Vie nächsten Anstrengungen, die gemacht werden müssen, haben mir dem einen Zweck zu dienen: den Wagest'wieder anzu kurbeln. Deutschland möchte das, und die Neutralen möch ten das. Die vom Nüstungsficber geschüttelten Großmächte dagegen haben eine geradezu krankhaft« Scheu selbst vor der Weiterberatung dessen, was man Vor zwei Jahren doch immerhin in Völkerbundskreisen für angängig hielt. Begründet werden die Berschleppungsversuche damit, daß sich erst die großen Seemächte über Schiffstonnage und Sckiffskategorien verständigen müßten, ehe man dem Völ kerbund zumuten dürfe, sich seiner Arbeit wieder zuzu wenden. Eine efwas merkwürdige Begründung! Eigentlich sollte doch in der Frage der Abrüstung, gerade beim Völkerbunde, und nicht bei den großen Militärmächten die Initiative liegen. Eigentlich schreibt doch Artikel 8 der Völkerbundsverfassung der Abrüstungskommission ihre Aufgabe sehr genau vor, die gerade dahtn geht, irgendein Heilmittel gegen das ewige Wettrüsten zu fiuden. Nun beschließt gerade diese, für die Abrüstung berufene In stanz, zuerst einmal die Rüstungen ans Ziel kommen zu lassen. Nachher wird man dann sehen, was für die Ab rüstung noch übrig bleibt. Offenbar sieht die Welt, von Genf aus gesehen, sehr viel anders aus, als vom Stand punkte normaldeukender Menschen in allen übrigen Welt gegenden. Läßt man den Entwurf von 1927 auch diesmal wieder unbearbeitet liegen, so wird aus den sonstigen vorliegen den Anträgen auch nicht mehr viel werden. Deutschland hat vorgeschlagen, bestimmte Tabellensormulare aufzu stellen, in die die Mächte ihre militärischen Rüstungen einzutragen hätten. Die DölkerbundSsatzung verpflichtet ja die Mitglieder, sich gegenseitig ehrlich über ihre sstüstungsmaßnahmen zu unterrichten. Auch diese erste Voraussetzung einer wirklich praktischen Abrüstungspolitik ist bisher noch unerfüllt geblieben. Das militärische Jahr buch des Völkerbundes beantwortet immer nur diejenigen Fragen, die jttw Regierung gerade für gut befindet zu beantworten. Durch die Formulare sollen die Mächte gezwungen werde«, wirklich in allen Rubriken der mili tärischen Rüstung die erforderlichen Eintragungen zu machen. Wie wett diese dann der Wahrheit abf««t ent sprechen würden, bliebe freilich immer «och die Frage. Insbesondere ist die Einschätzung der militärischen Reser ven et« schwieriges Problem. Welche Mannschaften können N AW W He» L Mj W MM. wfl. Dresden. Mitteilnng der StaatSkanzlei. D«S Urteil d-S Staatsgerichtshofes «der die RechtSgültigkeit der Landtags««»! vom »1. Oktober IW« ist hente Sonnabend »ormittag der Regier«,, z«gestellt worden. Es steht in der Begründung ausdrücklich fest, daß de« Landtag von, Tag« »er Urteilsverkündung od, «lso de« SS. Mär, IW», die Stel. lang eiues Landtages nicht mehr znkommt und etwa «eitere Haudlnnge«, die er vornimmt, ohne Rcchtsbedentnng find. Ans den »eitere« J«h«lt d«S Urteils wird «och zurttLzn» komme« fei«. M MUMM I« ll Paris, 18. April. „HavaS* berichtet über den In» halt deS Memorandums, bas im Laufe der heute vormittag stattfinbenben Vollsitzung der Reparationskonferenz über reicht wurde, dah dieses Schriftstück in Wirklichkeit nicht ei» Vorschlag der Delegationen der reparationSberechtigten Länder a« die deutsche Delegation sei, sondern eine schrift liche Mitteilung dieser Delegationen an die Reparation-- konferenz, um sie über die Ergebnisse ihrer Arbeiten und über ihre Schlußfolgerungen in Kenntnis z» setzen. Uebcr dem Inhalt des verhältnismäßig kurzen Schriftstückes sei bekannt, daß eS ziffernmäßige Angabe» über den Betrag un- die Anzahl der Annuitäten enthalten werde, die die Sachverständigen der hauptsächlichsten reparatiouSderechtigte» Länder mit der Zahlungsfähigkeit Deutschlands vereinbar erachte». Dem Memorandum sei eine Aufstellung von Normalannuitäten betgefügt, deren Annahme geeignet wäre, die Mindestforderungen der reparationsberechtigten Mächte zu befriedigen. Es sei sehr wahrscheinlich, baß die Sachver ständigen die allgemeine Diskussion über das Dokument erst am Montag beginne« würden, damit die deutsche und di« japanisch« Delegation in Muß« daS Memorandum prüfen „Matin" will über die beigeftigte Auuuitäteuliste selbst berichten können, daß die darin vorgeschlagene» Anfangs- anuuitäte« 1800 Million«» RM. betrage» und nach und »ach auf 24V0 Millionen steige« würde», «m »ach 87 Jahre» für 81 Jahre aus 178» Millionen Mark znrückzugehe». „Journal" sagt bereits voraus, daß die endgültigen Ziffern unter diesen eben genannten Ziffern liegen würden, aber nicht sehr viel darunter, denn die vier Delegationen seien entschlossen, ihre Position zu verteidigen. »Rewnork Herald" glaubt, daß da» Memorandum der Gläu- bigerdelegationen zwar nicht eine Herabsetzung der amerika nischen Reparationsforderung vorsehe, daß aber, da di« künf tigen Annuitäten unter der Normalannuität des DaweS- planeS liegen würden, bei Annahme des vorliegenden oder eines ähnlichen Vorschlags die Bereinigten Staaten mög licherweise jährlich eine geringere Summe erhalten würden, als sie nach dem Dawesplan erhalten hätten. Ak WM «MW SkkAkSMMlNskkNr dauerte von 11,8» Uhr dlS 18,4» Uhr fra»zöfischer Zelt. Seite»s der vier Ha»ptgläubigerdelegati,ne» »»rde, wie augekündigt, das Memorandum de» ?«^5rftSn»igena«S- sch»ß als solchem und nicht etwa »er de»tsche« Delegation übergebe«. Das Dokument soll als Beitrag ,»r Erleichte rung und Klärung der Disrnssto» über die Ziffer« diene». DaS Memorandum, du» als Vorschlag z» gelte» hat, nicht »der al» et« Beschluß »er Hauptgläubiger, w«r»e i» »er heutige« Sitzung zur «erkeftma gedracht. Die nächste Vollsitzung sindet a« Montag, vormittag» 11 Uhr statt. Sie wird darüber z« entscheide« habe», ob et« Veröffentlichung des Textes des Memorandums er- solge» soll »der nicht. Sine Diskussion über de« Inhalt des Dokuments fand hott« «icht statt, jedoch eine Besprech»«« über die Zweck mäßigkeit »er Veröffentlich«»«. lieber di« Ziffer« ist amtltch nichts mitgetetlt worden. Im La»se »er Besprechung des Pressea«Ssch«fles, »er a»s je einem Mitglied der 7 vertrete««» Delegationen besteht «nd der «ach Schluß der Vollsitzung z«samme«getreten ist wnrde wiederum wie vor 8 Tage» Beschwerde über das verhalte« eines Teiles »er französische» Presse geführt. DottfcherfeitS ist darauf htngewiese» worden, daß die Pressekampagne der letzte« Tage den Charakter der Repa. r«tt,nSk»«fere»z dadurch entwertet hat, »aß man von Par. RWHIMMW. leie«, die einander gegeuiibersteheu, gesprochen hat, ««ihre»» i« Wirklichkeit ei«e Üovsereuz tagt» die ein die Allgemein» heil interessierendes Problem ohne Rücksicht ans politische Fragen z« löse» hat. Die Arbeit der Sachverständige» ist begründet ans ihrer Kenntnis von den sinanzielle« «nd wirtschaftliche« Zusammenhänge« in der Welt »ad ihrer verbind»«« mit dem Revarationsprodlem. Die Anfgab« der Sachverständige« -«steht darin, in gründlicher gemein, lamer Untersnchnng z« erforsche«, wieviel Deutschland im Rahme« seiner Leiftnagssähigkeit bezahle« darf, ohne an» »em Rahme« der Weltwirtschaft auszuscheideu und «aS di« reparationsberechtigten Länder an Zahlungen »nd Lei. stnmge» i« normale« WirtschastSaustansch erhalte« könne». Di« Tatsache, daß der Vorsitzende Owen Aonng das Memo randa», der Delegationen der vier hauptreparationsberech tigte« Länder eutgegeugeuomme« hat, ist «icht i» »em Sinne a»s,«lege«. »aß er sich selbst mit diese« Memo, ra»d«m identifiziert. .SM!" M die MMijMmdmtmm. -t Paris, W.T.B. berichtet: Unsere Pariser Vertre tung meldet unS: Temps bespricht in feinem gestrigen Leit artikel die Verhandlungen, die die Delegierten der repara- tionsberechtigten Länder seit einer Woche führen. ES ist wiederholt heule und gestern von französischen Blättern er klärt worden, daß die Zahlen, die man setzr der dcntschen Delegation unterbreiten werde, nicht als ein Ultimatum anfzufasseu seien. Vor ein Ultimatum würde sich ohne Zweifel die deutsch« Delegation nicht stellen lassen, denn ein solches würde den Charakter der Konferenz verwischen. Aber es ist doch höchst seltsam, daß -er TcmpS von eineM Minimum spricht, unter das die reparationsberechtigieit Länder nicht heruntergehen könnten. DaS ist ein Manöver, das einem Ultimatum gleichkommt und das offenbar den Zweck hat, der öffentlichen Meinung klar zu machen, daß mau jede Verantwortung bei der deuksck>en Delegation suchen solle. Der TempS greift dann ans den Ursprung der jetzt ge- führten Sonderverhandlnngen zurück und spricht davon, daß die Deutschen geglaubt hätte«, sie könnte« die Alliierten vernneimge», indem sie ihre gegenseitigen Interesse» aus spielte«. DaS entspricht nicht den Tatsachen, denn die repa rationsberechtigten Delegationen haben getrennt, ohne mit einander Fühlung zu nehmen, Forderungen gestellt, die addiert eine Höht angenommen haben, die selbst maßgebende Delegierte der Reparationskonserenz als übertrieben be zeichnet haben. Der TempS spricht alsdann von einer Ein heitsfront, die trotz aller Opfer aufrechterhalten werden solle, und die man nicht zermürben lassen dürfe. Wir können versichern, daß die deutsche Delegation, waS ihr Verhalten im Lause der letzten neun Wochen hinlänglich bewiesen hat, niemals ein« derartige Absicht gehegt hat. Worüber man sich aber vmndern mich, ist, daß der Temps jetzt in diesem Stadium der Beratungen den Verßandlnngen der Reparationskonseren» einen politischen Charakter zu gebe» versucht, den öi« Verhandlungen nicht haben. Das Blatt schreibt nämlich: Dav Problem habe eine politische Seite, die man nicht berechtigt sei ans dem Auge zu ver lieren. Sie ergebe sich aus der Tatsache, daß Deutschland von der endgültigen ReparationSregelnng die vorzeitige Rheinlandräumung verlange. ES wäre nicht nur unzulässig, wenn Deutschland ohne Gegenleistung vor der durch den Versailler Vertrag vorgesehenen Frist die Räumung feines Gebietes erhielte, dessen Besetzung als Garantie für die Ausführung der Vertragsbedingungen beschlossen worden sei, fondern auch wenn die Alliierten diesen bedeutenden Deutschland zu gewährenden Vorteil mit einem unmöglich zu rechtfertigenden Opfer an ihren eigenen Interessen und ihren sichersten rechtlichen Ansprüchen bezahlen müßten. Ella 7ha» ttSttNtl lttnl-SRMmeleelSlMG- M VUlkllllulljj M UkUku AkWmlUMl. Verl in. (Annkspruch.) Der Reichspräsident hat hente ans Vorschlag des Reichskanzlers »e« ReichSmintfter «och. Weser ans seinen Antrag ans dem Amte »es Ministers der Jnftiz entlassen und de» Reichsminjfter a. D, ». Gnärard, M. d. R., znm Reichsminister der Jnftiz ernannte Ferner hat der Reichspräsident ans Vorschlag des Reichskanzlers de» preußischen Ministerpräsidenten a. D: Dr. Stegerwald, M. d. R., znm Rcichsvcrkehrsminister «nd den Reichskanzler a. D. Dr. Wirth, M. d. R., -nm Minister sür die --setzten »Äditt« ernannt.' Ak M SW» W MAllir »kW. )( B « rlin. Wie der Präsident des Reichstages mit teilt, fällt im Einvernehmen mit dem Aelteftenrat die auf Dienstag, 16. April, nachmittag« 3 Uhr anberaumte Sitzung de» Reichstage« au». Die nächste Sitzuna wird einige Tage nach dem für den 15. April in Aussicht genommenen Wiederzufammentritt des HanshaltausschuffeS stattfinden, spütrftenS jedoch am Montag, dem 22. Avril. Ferner sind in Abweichnng von dem «nter dem 21. Mär» mitgeftilten Arbeitsplan de» Reichstage» der 27. April (Sonnabendf al« SitzuugStag, dagegen der 10. und 11. Mai al» sitzung-freie Lage in Aussicht genommen