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nalen Hotelbefftzernereius beschloß« habe, «ähr«» dir International« Hygtenr-Ausstevuug nicht dvrch «in« da sondere Erhöhung der Preis« den Auf Dresdens all Fremdenstadt zu schädig«, dagegen durch kulante Be dienung dahin zu wirken, daß dieser Auf gewahrt bleibe. — Dieser Beschluß verdient alle Anerkennung. Hoffentlich wird er avch befolgt. — Der Streik der Lands-astsgärtner von Dresden. Tolkewitz. Blasewitz. Loschwttz und Umgegend ist am Sonntag einstimmig beschloßen worb«, da die Arbeitgeber di« Erhöhung des Anfangslohnes auf 50 Plg. für Gärtner und 45 Pfg. für Arbeit«! mit der Begründung abgelehnt hab«, daß die gegenwärtig« Gefchästslag« «in« Erhöhung nicht erlaube. — In der Zeit vom L. Januar bi« 25. März 1911 kamen hier mehr al« 40 Grundstücks versteigerungen. besonder» von größeren Mietshäusern und Baustellen, vor. Dies« Zwangversteigerung« erbracht« «inen Hypothekenausfall von nahe-u einer Million Mark. — Auf der Windmühlenstraß« verübte «tu« Fleischersfrau nach einem vorangegangenen Streit dadurch Selbstmord, daß sie sich mit Petroleum begoß und diese» anzündet«. Der Ehemann, der ihr zu Hilfe eilte, «litt erheblich« Ver letzungen. Pirna. Durch ein« neu« Trick hat ein Unbekann ter verstanden, hiesige Geschäftsleute um größere Beträge zu prellen. In der vorigen Woche erschien in einem hiesigen Bureau, das Hypotheken vermittelt, «in fremder Mann, der sich Dr. med. Sprick nannte und angeblich im Auftrage der Dr. v. Melknersch« Teftamentsoerwaltung Hyphoth« aus leihen wollte. ES wurden dem sehr gewandt auftretenden Manne auch etliche Namen genannt und er ging zu den Geldsuchenden, gab an, von der Geschäftsstelle de« Haus- befltzeroerein« und dem Hypothekenbureau zu kommen und versprach, die Hypotheken zu beschaffen, die er großmütig bewilligte. Um sein« Worten größer« Glaubwürdigkeit zu geben, stellt« er folgenden Schein aus : ,Namen« und in Bollmacht der Dr. o. Merknerschen Lestamentsoerwol- tung bewillige ich Ihnen hiermit ein Darlehn von 4V OVO Mark zu 4 V,»/» auf Ihr Grundstück Da« Darlehn wird ge geben auf 10 Jahre fest. Zinszahlung halbjährlich mit 14 tägiger Zahlungsfrist. Das Darlehn wird ab 1. April 1911 abgenommen und verzinst. Beide Parteien sind mit dieser Abmachung einverstanden. Dr. med. Sprich BreSlau, Weststraße 47." Durch da« gewandte Auftreten gelang eS, die Darlehnsucher so zu täuschen, daß in zwei Fällen je 58,50 Mk. Vorschub bez. Gebühr für die Prüfung der Ge bäude gezahlt wurden. ES wurde auch auf Veranlassung de« Dr. med. Sprick «ine Anzeige, Hypothekenausleihung betr., veröffentlicht, die zahlreichen Offerten aber holte der Herr nicht ab. Da Bedenken aufgestiegen waren, fragte einer der Geprellten in Breslau an und vom Einwohner meldeamt wurde geschrieben, daß ein Dr. med. Sprick nicht registriert worden ist und eine Weststraß« in Breslau nicht vorhanden sei. Die v. Merknersche Erbschaft dürfte auch in der Luft hängen. Die gutgläubigen Dahrlehnsucher sind eben hereingefallen. Der angebliche Dr. med. Sprick ist von großer hagerer Figur und hat auf der linken Wange eine Narbe, die von einer Mensur herzurühren scheint. Bisher hat sich der Betr<ffende nicht wieder sehen lassen. Weesenstein. Ertrunken ist in der Müglitz das vier Jahre alte Kind des Herrn Franz Lange von hier. Der Leichnam ist gesunden worden. Kamenz. Der Leiter der Offizier-Fliegerschule in Lindenthal bei Leipzig, Kahnt, unternahm am Sonntag nachmittag im Hofe der hiesigen Kaserne trotz des böigen WindeS einen Ausstieg. Dio Maschine, ein Grade-Ein- decker, schraubte sich bis in 50 bis 60 Meter Höhe empor, wurde dann aber von einem solchen Windstoß ersaßt, daß der Apparat in der Luft stillstand, ein beängstigen der Anblick. Dennoch aber gelang es dem kühnen Flieger den Flug fortzusetzen; 7 Kilometer legte er in Kurven zurück. Der Abstieg gestaltete sich infolge des räumlich beschränkten Kasernenhofes, der nur 30 Meter breit und 150 Meter lang ist, besonders schwierig. Nur eiuen Meter vom Blitzableiter des einen Kasernengebäudes entfernt, glitt der Eindecker zu Boden, wo er glatt landete. Brau sender Beifall lohnte dieses Wagestück des Aviatikers. Zittau. Ein Dan? des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern ist den Redaktionen der hiesigen bürgerlichen Zeitungen für die Artikel über den prinzlichen Geburts tag und das hiesige Regimentssest zugegangen. Es ist eine künstlerisch ausgeführte Karte mit dem wohlgelunge nen Bildnis des Prinz-Regenten. Sayda. Ein mit 7 Saydaer Herren besetztes Ge schirr geriet, als es einem entgegenkommenden Lastwagen ausweichen wollte, auf einen an der Straße lagernden Erdhaufen und kippte um. Hierbei wurden sämtliche In sassen herausgeschleudert und trugen Armbrüche, Quet schungen, Kopfwunden und Verstauchungen davon. Chemnitz. Die Metallarbeiteraussperrung im Chemnitzer Bezirk zieht, wie der „DreSd. Anz." berichtet, immer weitere Kreise. Ein genaues Bild von der Summe der streikenden, ausgesperrten und nachträglich zur Ar beitsniederlegung gezwungenen Arbeiter ist vorläufig noch nicht zu gewinnen, da viele Fabriken ihre Arbeiter mit einer Kündigungsfrist eingestellt haben, die bei der Arbeitsniederlegung eingehalten werden muß. In den größeren Chemnitzer Betrieben ist der Stand des Aus standes folgender: Bet der Firma I. C. Reinecker sind gegenwärtig 700 Mann im Ausstand und man erwartet, daß die Zahl noch zunehmen wird. In der Sächsischen Webstuhlfabrik sind rund 55 Prozent der Arbeiter im Ausstand und ausgesperrt. Außer den Metallarbeitern sind hier auch die Tischler in eine Bewegung eingetreten. In der Maschinenfabrik Kappel'sind 600 Arbeiter (50<H) ausgesperrt, während bei der Maschinenfabrik Germa nia die Aussperrung nur etwa 40 Prozent beträgt. In den Zimmermannwerken sind Aussperrungen bis jetzt noch nicht vorgenommen worden, dort sind auch bis jetzt noch keine Arbeitsniederlegungen erfolgt, aber man rech net auch hier mit der Möglichkeit größerer Arbeits niederlegungen. — Als die Feuerwehr zu einem Brand nach der Ziegelstraße auSrüÄe, um einen dort auSge- tzrvchene« Brand z« lösche«, Pietz der erst« MannschastS- waaen, als er einem Möbelwagen und einem Auto auS- weichen wollte, mit «rperem zusammen. Drei Feuer wehrleute stürzt« von dem Mannschaftswagen herab und erlitten schwere Verletzung«. G«l«ua«. Der bet der Firma Gebrüder Schüller A.-G -Spinnerei Wetßbach angestellt« Spinnmeister Karl Louis Förster wurde tot «ms dem Laßer gegagsn. Gr hat jedenfalls in der Dunkelheit den richtig« Leg verfehlt und ist 1» d« tief« Grab« gestürzt. Gersdors. Am Sonnabend nachmittag geriet in der Wäsch« des Kohlenbergwerkes Kaiirrgrube der 18 jäh rig« Handarbeiter Kühnel in dt« Transmission und wurde mehrere Male -«rumgeschleudert und «litt Arm- und Bein brüche sowie and«« Verletzung«. Klingenthal. Et« Nachschlüssel «m Geldschrank ist eine schöne, ober gefährlich« Sach«. Zwei Buchhalter einer hieflgea Muflktnstrum«nt«sabttk, welch« seit mehrer« Jahren «inen über ihr Einkommen hinausgehenden Auf wand trieb«, kam«, als st« kürzlich seid« ihr« Stellung kündigt««, um nach Berlin bez. nach Danzig überzustedeln, in den verdacht, den Geschäftsgeldschrank geplündert zu hab«. Um sie zu »klappen-, wurd« verschteden» Geld stück« gezetchnet und in den Tresor gelegt. Am Mittwoch abend gingen die Gauner in die Falle. Nachdem der abermalige Abgang von 25 Mark sestgestellt worden war, wurde ein« polizeilich« Haussuchung bet den Verdächtigen veranlaßt, und man fand bei ein«» auch dt« gezeichnet« Geldstücke vor. Der Entlarvte gestand nun, daß die beiden seit Jahren den Geldschrank mittels Nachschlüssels geöffnet und den Raub, der sich auf mehrere tausend Mark be- zisfern dürfte, brüderlich geteilt hab«. Nun traten sie statt d« n«« Stellung d« Weg zu« Gesängntß« an. Reichenbach i. B. Eine an einer leichten Darm kolik erkrankt gewesene 28 Jahr« alte Arbeiterin trank an statt von der verschrieben« Medizin versrhentltch aus einer Flasche mit Expeller. Das Mädchen starb unter großen Schmerzen. Es stand kurz vor der Hochzeit. rr Reichenbach i. Bogtl. In einem Gasthaus« am Jnnenplatze wurde am Sonnabend nachmittag aus den oberen Zimmern «in« golden« Damenuhr und andere Gchmucksachen im Werte von über 100 M. gestohlen. Es gelang jedoch, den Dieb festzunehmen. Er ist 23 Jahre alt und nennt sich Schapira. Der angebliche Schapira ist vorige Woche in Plauen aufhältlich gewesen und hat auch dort in mehreren Hotels und Gasthäusern Diebstähle aus geführt. Plauen i. D. Am Sonnabend fand hier der Mav- geritentag statt. Der große Tag, der mit einer Morgen musik eingeleitet wurde, dürfte trotz aller Wetterunbill einen vollen Erfolg gebracht haben. Die Auflage der Festzeitung betrug 10000, die Zahl der zum Berkaus stehenden Festposttarten 136 000. rr Plauen. Wie der ,Sogtl. Anz." meldet, ist die große Fabrik der Gardinenfabrik Plauen-Aktiengesellschaft. Bleicherei und Appretur, Pfortenstraße Nr. 1, heute früh gegen 2 Uhr vollständig niedergebrannt. Der Schaden ist bedeutend. Es sind etwa 110 Arbeiter brotlos. Wie das Feuer entstand, ist noch unbekannt. — Der Mar geritentag in Plauen hat zirka 65000 Mark für den edlen Zweck der Jugendfürsorge eingebracht. Die genaue Höhe des Betrages war bis zur Stunde noch nicht er mittelt. Leipzig. Tödlich Verunglückt ist auf einem Neu bau in L.-Connewitz der 20 Jahre alte Klempnergehilf« Rudolf Krause. Der junge Mann, der auf dem betreffen den Neubau beschäftigt war, nahm dort nach beendeter Arbeitszeit in einem Baderaume ein Bad. Später fand man den Bedauernswerten tot in der Wanne auf. Wahr scheinlich ist er beim Baden von einem Ohnmachtsansall heimgesucht worden und hKrbei ertrunken. Neueste Nachrichten und Telegramme oom 28. März 1911. * Berlin. Der Generalintendant Graf v. Hülsen- Haeseler hat sich als Präsident des deutschen Bühnen- Vereins gegen die LustbarkeitSsteuer erklärt. Es sei eine berechtigte Klage, daß die Eintrittspreise zum Theater ohnehin für einen großen Teil der Bevölkerung, da- ein lebhaftes Bedürfnis nach Bildung durch die Kunst habe, zu hoch seien. —7 Koblenz. In einem Seitental der Mosel, im sogenannten Goldbachtal, sind zahlreiche Gold sunde gemacht worden. ES wurden Stücke im Werte von 50 bis 100 Mark gesund«. — Halle. Die ärztliche Untersuchung der 22 Jahre alten Karoltne Hopf, die den Mord an einer Frau im 'Schwarztvald und au einer Rentiere in Ohrdrufs beging, hat ergeben, daß die Mör derin geistig normal) aber eher als Mann zu bezeichnen ist. Die Aerzte haben geraten, sie im Gefängnisse in der Abteilung für Männer unterzubringen. —Berlin. Beim Sechstagerennen stürzte gestern abend Arend in einer Kurve und brach das linke Schlüsselbein. Später brach auch v. Natzmer daS Schlüsselbein und gab endgültig auf. — Newyork. Ueber 100000 Menschen suchten gestern die Eastsidebrücke aus, sie in eine zeitweilige Leichen halle umgewandelt ist, um die verkohlten und verstüm melten Leichen aus der Brandkatastrophe festzustellen. Dabei spielten sich herzzerreißende Auftritte ab. Die bisherigen Feststellungen ergaben als Ursache des Un glücks den Umstand, Laß die Mehrzahl der auf die Trep pen führenden Türen geschlossen war. Der Chef der Feuerwehr erklärte, daß etwa 30000 solcher Feuerfalleu in Newyork beständen. — Paris. Die Geschworenen, haben den Gattenmörder Machet sreigesprochcn. Machet hatte als Hotelier einem arabischen Tierbändiger Quar tier gegeben. Dieser war mit der Frau de» Hoteliers durchgegangen. Nach einem Monat kehrte die Frau zu ihrem Gatten zurück. ES kam zu einem heftigen Streit, wobei Machet seine Frau durch einen Rcvolverschuß niederstreckte. — Rom. In Menaggero wurde ein Per- fonenzng mit Postwagen von 10 maskierten Briganten Überfall« und sämtlicher Pakete beraubt. — London. Tin« privat« chwesisch« Gesellschaft soll ein T«l«gramm au» Peking erhalten Hatz«, wonach eine starke russische MiLtärabteisung aus MH marschiert, da» sich auf chine sischem Gebiet befindet. Sim Bestätigung liegt nicht vor. )( Berlin. Nach Meldungen, die bei der hiesigen portugiesisch« Gesandtschaft eingetroffen sind, herrscht in ganz Portugal vollkommene Ordnung. Die Aus stände geh« zu Ende, ohne datz Gewalttätigkeit« Vor kommen. Die Finanzlage ist fest und bessert sich weiter, ebenso die wirtschaftliche Lage. Der Wert de» Außen handels hat sich seit der Ausrufung der Republik gegen über dem gleichen Zeiträume de» Vorjahre» um 1049 Conto» Rei» vermehrt. Die Weinausfuyr hat um 850 Conto» Reis zugenommen. Die Geldsendung« aus Bra silien hab« wieder begönnern Rus Deutsch-Ostasrtka meldet ein soeben etn- getrosftne» Telegramm de» stellvertretenden Gouverneurs, daß gegen den Referenten beim kaiserlich« Gouverne ment, Regierungsrat Freiherrn v. Wächter, das Haupt- verfahren wegen Meineide» eröffnet worden ist. Er ist von Berliner Schretbsachverständkgm als Schreiber der anonymen Schriftstücke be-Achnet Word«, der« Urheber schaft er im Vorjahre in einem Verfahren gegen Unbe kannt eidlich adgeleugnet hatte. Freiherr v. Wächter be- streitet jede Schuld, ist jedoch einstweilen vom Dienste suspendiert. Die Hauptverhandlung wird frühestens in: Mai stattfind« können. X Hamburg. Glue vo« Arbeitgeberschutzoerbande der Holzindustrie und der Ttschlerianung für Hamburg, Altona und Wandsöeck eindernfene Versammlung aller vetrlebe des Holzgewerbrs beschloß, heute in sämtlichen vetrteb« di« dem Holzarbetterverbaud« angehörigen Arbei ter auszusperren. X Prag. Drei Wiener Skiläufer, die vorgestern in der bösen Steingrnpp« bet Ttteben von einer Lawine »er- schüttet wurden, sind gestern als Leichen geborgen worden. s( Rom. Der Minister Marquis di San Giuliano hat an d« deutschen Reichskanzler folgendes Danktele gramm gerichtet: Ich bringe H»nen meinen Dank und den der königlichen Regierung zum Ausdruck für die Ge fühle, die Sie mir zu übermitteln die Güte hatten und die ein aufrichtiges Echo in den Herzen der italienischen Nation finden werden, welche mit der deutschen Nation durch die Bande des Bündnisses gegenseitiger Sympathie und durch die gemeinsame Arbeit für Frieden und Fort schritt verknüpft ist. X Parts. Der gemäßigt« republikanische Deputierte Neyffon hat ein« Interpellation angekündtgt über d« Fortbestand etner behördlich nicht genehmigten Kongregation in einem Bezirke de« Girondedepartemeni», dessen Vertreter der Unterstaatssekretär Constans ist. Er behauptet, daß Constans sich für dies« Kongregation verwandt habe. — Der Gemeinderat hat einen Beschlußantrag angenommen, in dem di« Regierung aufgefordert wird, sich mit dem Plane etner im Jahr« 1920 abzuhaltenden Weltausstellung nicht wetter zu befassen, dafür aber Maßnahmen zu treffen, um ein« Reihe internattonaler Sonderausstellungcn zu veran stalten. — In den Werkstätten deS FeuerwerkSlaboratoriumS in Lagoubran ereignete sich während der Entladung von Geschützpatronen eine Explosion, durch die sechs Arbeiter verwundet wurden. Ein gleichzeitig ausgebrochener Brand konnte rasch gelöscht werden. u Parts. Infolge des im Kanal herrschenden Stur mes sind heute fast gar kein« Nachrichten aus England eingetroffen. Der Lelegraphenverkehr ist vollständig, der Telephon verkehr teilweise unterbrochen. )( Madrid. In der Kammer begann gestern die Debatte über den Prozeß Ferrer. Die Tribünen waren dicht besetzt. Der Abgeordnete Soria,10 (Republikaner) erklärte- Ferrer sei das unschuldige Opfer eines furcht baren Justizirrtums geworden. Der Redner wies daraus hin- daß das Kriegsgericht das 1200 Seiten umfassende Aktenstück FerrerS in 4 Stunden durchgeprüft habe und daß der Verteidiger FerrerS für das Studium der Akten nicht mehr Zeit gehabt habe als daS Gericht. Dieses habe zudem die Zulassung zahlreicher Entlastungszeugen abgelehnt. In jedem Falle habe Ferrer nur als Anstifter einer Auflehnung gegen die Militärbehörde zu ZuchthauS verurteikt werden können. Ferrer habe nicht den ge ringsten Anteil an den Ereignissen in Barcelona ge nommen. )( London. Während der Vorstellung eines Kine- matographentheaters in Middlesborough entstand infolge Feueralarms eine Panik. Es wurden 3 Personen getötet und 13 verletzt. X Fez. Die Lag« ist neuerdikig« sehr beunruhigend geworden. GS heißt, daß die Konsuln abermals eine Be ratung abgehalten und beschlossen hätten, den Europäern di« Abreise zu empfehlen. Zahlreiche Läden, die von ihren Besitzern im Stich« gelaßen worden waren, wurden aus- geplündert. Gegen Mittag verbreitete sich das Gerücht, daß an 2000 Zemmurleute gegen Fez marschierten. Falls dies richtig ist, müßt« man sich auf ernste Ereignisse gefaßt machen, da die Stadt, wenn die Mahallah nicht zu Hülfe kommen kann, einem Angriffe nicht widerstehen könnte. Der Oberleutnant Mangin ist in Begleitung eine» Unter offiziers nach Fez zurückgekehrt. )( Konstantinopel. Ueber einen Zwischenfall an der türkisch-montenegrinischen Grenze sind im Ministerium des Innern Depeschen «tngegangen, wonanch die nach Mon tenegro geflüchtet« Albanesen gemeinsam mit Montene grinern mehrere türkische Grenzposten in Kaza und Tuzi angegriffen, mehrere Soldaten getötet und viele gefangen genommen hätten. Die Zahl der Angreifer soll auf 3000 geschätzt worden sein. X Newyork. Bel dem erst« öffentlichen verhör über da« vrandunglück sagt« die Zeug« aus, es habe sofort di« größte Panik geherrscht. Die Treppen dr» Ge bäude» sei« ,u eng und die anderen Ausgänge angeblich geschloffen gewesen. Die einzig, yruernotlriler sei un- brauchbar gewesen.