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vertliche» ««» eSchfischtS. i«. »Ur, l«ll. —* Di« Prüfung der Schüler der Fort» Hilduagrfchulen zu Niesa fand a« gestrtgea Mon tag von ü Uhr ad in der Turnhalle am Alberiplatz statt. Der Prüfung »ahnt« ein« groß« Anzahl der Lehrherreu und Mit« der Schüler, sowie viel« Freund« und Gönner der Schul«, darunter Herr B«zirk»sch«Nnsp,ttor Dr. Barthel- Großenhain, Herr Gewerberat Benisch-DreSden, Herr Stadt rat Riedel und andere Herren der städtischen Kollegien bei. In der Allgemeinen Fortbildung» schul« wur den geprüft die Bäcker in Raumlehre (Berechnung de» Back raume» und ähnliche Aufgaben), die Fleischer im Rechnen (Aufgaben au« dem Berufsleben) und di« HauSburschen in Verufttunde (Fürsorge-Eeseße in Staat in Gemeinde). Ja der Gewerblichen Fortbildungsschule wurden dann geprüft die Klaff« der Bekleidungsgewerbe in Beruf»- künde (Genossenschaftswesen), di« Klaffe der Sattler und Landwirt« im Rechnen (Beispiele au» dem Berufsleben), die Klaffe der graphischen Gewerbe in Buchführung (einige Hauptbuch-Abschlüsse), di« Klaffe 3 der Metallbearbeiter in Deutsch (Anfertigung «ine» Schuldscheine»), die Klaffe 2 der Metallbearbeiter in BerusSkunde (Feinde be» Eisen« und Schutzmittel), die Klaff« 1 der Metallbearbeiter in Deutsch (Eingabe an eine Behörde), die Klaffe 2 der Hol,- bearbeiter im Rechnen (Aufgaben au» dem Berufsleben) und die Klasse 1 der Holzbearbetter in Wechsellehre (Heber- blick über da« JahreSpensum und Anfertigung «ine» Wechsels). Die Prüfungen zeigten, daß unsere Fort bildungsschulen «» mit der Erfüllung ihrer Aufgaben ernst nehmen und daß auch die Schüler bestrebt sind, sich die Kenntnisse anzueignen, die st« für ihr spätere» Leben so notwendig gebrauchen. GS darf aber bet dieser Gelegen heit vielleicht ausgesprochen werden, daß unsere« Fort- bildungSschulen di« Erreichung ihrer Ziele durch unerfreu liche Verhältnisse nicht wenig erschwert wird. Hierher ge hört vor allem die Ueberfüllung einiger Klaffen, so der Klaff« der Hausburschen, die 61 Schüler aufweist, und der Klasse 1 der Metallbearbeiter, in der 3S Schüler zu unter richten find. Klaffen mit über 30 Schülern sind insge samt 5 vorhanden. Wenn sich ein« Teilung der beiden erstgenannten Klaffen ermöglichen ließe, so wäre die« im Interesse der Schüler gewiß sehr zu begrüßen. Den Lehr kräften ist e« bei den gegenwärtigen Verhältnissen nur unter größter Anstrengung möglich, da« gesteckte Ziel zu erreichen und die Schuldtsziplin in den erforder lichen Grenzen zu halten. Im Anschluß an die Prüfungen fand 540 Uhr die Entlassung der ab gehenden Schüler beider Fortbildungsschulen statt. In seiner gehaltvollen EntlaffungSrede wie» Herr Ober lehrer Nitzsche die abgehenden Schüler insbesondere darauf hin, daß die Zett de« Lernens auch jetzt für sie noch lange nicht vorüber sei. Oft genug würden sie erkennen müssen, wie viel ihnen noch fehle, um e» anderen im Beruf, Ge- sellschaft usw. gleichzutun. Deshalb gelte e» für st« bald mit Ernst Versäumtes nachzuholen, sich umzubltcken und zu sehen, wie andere es tun, darnach zu trachten, e« ande- ren gleichzutun, ja eS besser als sie zu machen. Die goldenen Worte des Redner« klangen aus in einer ein dringlichen Warnung vor der französischen Fremdenlegion, deren Werber vielleicht auch einmal mit ihren Lockungen an die abgehenden Schüler heran treten würden, wenn sie auf ihren Wanderungen nicht nur das Vaterland, sondern auch manch andres Land durch- querten. Haltet Euch immer fern von solchen, welche heimatfremd sind, so rief er den inS Leben htnauStretenden jungen Leuten zu, bewahret Euch die Liebe zur Heimat, wo Ihr di« wißt, die in Liebe Euer gedenken und rpit Sehn sucht dr» Tage» gedenken, an welchem Ihr wieder froh und glücklich hetmkehrt, reicher an Kenntnissen und Erfahrungen, di« Euch mtlhelfen, gute, treue Mitbürger der menschlichen Gesellschaft zu werden. Da» walt« Gott! Nach der Snt- laffungSred« erfolgte durch Herrn Oberlehrer Tränkner an 9 Schüler die Aushändigung von Prämien für gute» Be- tragen, Fleiß und vorzügliche Leistungen. ES waren die» di« Schüler Max Kleber und Arthur Griesheim der Holzbearbeitungsklasse I, Friedr. Heinitz der Klaffe der graphischen Gewerbe, Franz Böhmtg der Klaffe der Sattler und Landwirte, Erich Kntss« und Rich. Kümmel der Klaffe der Bekleidungsgewerbe, Richard Lehmann und Richard Vrettfeld der Klass« I der Metallbearbeiter und Steudte der Klasse II der Metallbearbeiter. Herr Oberlehrer Tränkner richtete an die jungen Leute die Mah nung, au« der ihnen gewordenen Auszeichnung deutschen Sinn und deutsche Art, deutsche Kraft und deutsche Treue zu lernen. Tut Ihr da«, so führte er aus, und bemüht sich überhaupt die deutsche Jugend schwer Errungene» zu erhalten und allezeit treu und fest zu Kaiser und Reich, zu König und Vaterland zu stehen, dann lieb Vaterland magst ruhig sein! Dann wird Deutschland groß und sei« Volk glücklich sein. Hierauf erfolgte die Entlassung der abgehenden Schüler. —* Man schreibt unS: Mit zwei riesigen Sonder- zügen trifft Zirkus Lharle» am Sonnabend, 1. April, in Riesa «in. Bei dem Transport der 54 eigenen Zirkus- wagen werden die indischen Elefanten de» Zirku« ihre schätzenswerte Kraft dem Unternehmen ebenfalls zur Ber- sügung stellen. In knapp fünf Stunden wird mit Hilfe von 150 eigenen eingerichteten Arbeitern der mit allem Komfort der Jetztzeit ausgerüstete ZirkuS aufgebaut sein, sodaß bereits abend« 8Vi Uhr di« Gala-Premiere statt findet. ES wird dabei ein Programm von größter Reich haltigkeit geboten werden, u. a. werden Miß Charles, die kühnste und anmutigste Löwenbändigerin Europa« mit ihren 23 männlichen Berberlöwrn, Herr Wagner mit seinen 7 wild eingefangenen Königstigern, TexaS-Tex in ihrer Wtld-Westszene mit echten Indianern, Direktor Charles mit seinen wunderbar dressierten Seeiöwen und Eisbären auftreten. Ferner sind zu erwähnen die erstklassigen Frei- hrttSdrefluren, «in tollkühner Sprung von vier Personen ans «in rmgesattelte» Pferd, ein« ganz« Gesellschaft vr- komisch« Slownt und Auguste, «in« ganz« Herd« Elefanten, exotisch« Milke« wie Araber, Indier, Chinesen mit ihren geheimnisvolle« Künsten «sw. —* Li« in manche« anderen vrt«a, so soll auch in unssrer Stadt da» hrutzutag« vi«l und lebhaft erörterte Thema: »Religion und moder», w«ltanschau- uug" behandelt werden. Al» Referent ist Herr Professor Dr. Goldberg au» Dre»den gewonnen worden. Er wird am 6. April e., abend» 8 Uhr in der »Elbterrasse" in einem öffentlichen Vortrag»adend über diese» Thema spre chen. Dir möchten nicht verfehlen, unser« Leser schon jetzt aus diesen Vortrag aufmerksam zu machen. —* Dank der Bemühungen unserer Polizei ist e» dieser Tage in Elsterwerda gelungen, den Berübrr der in den letzten Wochen hier au»g«sührt«n mehrfachen Fahr- raddiebstähle festzunehmeu. E» ist die» der in HilberS- dors bet Freiberg geborene Arbeiter Ernst v»wald Männel. Der verhaftet«, der zuletzt in.Tolkewitz in Arbeit stand, ist bereit» erheblich mit Eesängni» und Zuchthaus vorbe straft. Seine Festnahme in Elsterwerda erfolgt«, al» er eben im Begriff war, abermals einen Fahrraddiebftahl auSzufvhren. Jedenfalls hat die Polizei in ihm einen ganz gefährlichen yahrradmardrr in die Hände bekommen. wegen Betrug», Unterschlagung und Be- leidtgung verhandelte di« 2. Strafkammer de» Leipziger Landgericht» gegen den SO jährigen belgischen StaatSangr- hörigen Camille Marte Joseph van Calster. Der An geklagte, der vor 14 Tagen in Leipzig von der Staat»- anwaltschast in Haft genommen wurde, war früher Ange höriger der Handelsmarine und dann kaufmännischer Agent, in Belgien ist er wegen allerlei Betrügereien mit 23 Mo- naten Gefängnisstrafe vorbestraft. Calster hat im vorigen Jahr« in vielen deutschen Städten di« I^ear-sokools kor langvagoe gegründet. Er mietete in Hotel» in Naumburg, Weißenfels, Meuselwitz, Pößneck, Riesa, Oschatz, Zeitz, Wurzen, Döbeln, LetSnig, Grimma, Apolda und anderen Städten ein oder zwei Zimmer und ließ dann in großen englischen und französtsch-belgtschen Zeitungen, .Time»", »Daily Mail-, »Le Patriot«", »Etoile beige" und anderen Annoncen lo», in denen er männliche und weibliche Lehr kräfte suchte. Monatliche» Gehalt 100 Mark, freie Woh nung, Feuerung und Licht. Wenn die Reflektanten sich meldeten und nach hier kamen, mußten sie die Bedingungen unterschreiben, daß sie 3000 Mark Konventionalstrafe ge- mätz der Konkurrenzklausel bezahlen würden, 300 Mark Kaution mußten gestellt werden, wer da» Geld nicht hatte, dem sollten monatlich 5 Mark, und jedem monatlich 20 Mark für die Wohnung abgezogen werden, der erste Monat mußte gratis unterrichtet werden usw. Bon drei Lehre rinnen hat Calster 300 Mark Kaution bekommen, von einer auch 500 Mark Darlehen. Gegen mehrere Lehre- rinnen hat er sich sehr zudringlich benommen, al» er sie in Leipzig von der Bahn abholle und in« Hotel begleitete. Die Lehrer und Lehrerinnen find fast alle in große Not ge- raten, da kein« Schüler vorhanden waren und Calster seinen Verpflichtungen nicht nachkam. Calster wurde wegen Betrug» und KamionSschwtndeleien vom Landgericht zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. — Aon einem Reisebegleiter deS Königs aus seinem Faydausflug nach dem Sudan geht dem „Leipz. TM." folgender Bericht zu: Am 2. März früh lag unser Schiff bei der Station Panfisia. Das Ufer ist mit herr lichen Delep-Palmen bepflanzt. Auch ein nettes Sta tionsgebäude steht unS gegenüber. In der Nacht setzte ein starker Nordwind ein und kühlte die Luft angenehm auf plus 24 Grad Reaumur ab und erzeugte auf dem Wasser mächtige, nilabwärtstreibende Wellen. Wir gin gen an Land und besahen den Ort. Auf der Weiterfahrt wurde dann um 2 Uhr nachmittags an der Missions- station Lul angelegt, wo wir vom Pater herzlich begrüßt wurden. Frische Gemüse, Datteln, Salat, Bananen usw. wurden an Bord 'gebracht. Nach einer Stunde erfolgte die Weiterfahrt. Um ^5 Uhr erreichten wir Kodok (Fa- schoda), um Post abzugcben, die aber vor dem 5. März nicht abgeht. Auch die Post vom 22. Februar liegt noch hier. — Am folgenden Tage legten wir bei der Holzstation El Rom an und verschiedene Wteilungen gingen zur Pirsch, doch kehrten die meisten Teilnehmer ohne Beute zurück. Am 4. März früh halb 6 Uhr, ging es wieder zur Pirsch, mit dem gleichen Ergebnis, bloß Herr von Schmal- hatte eine Gazelle erlegt. Mittags 3 Uhr fuhr der Dampfer eine Stunde stromabwärts, wo der König im Boot auf die Krokodiljagd ging. Am Abend erfolgte die Rückkehr nach der Holzstation El Rom. Am 5. März (Sonntag) früh fand ein gemeinsamer Gottesdienst statt, bei dem Major von Könneritz den Geist lichen vertrat. Nachmittags bemerkten wir Scharen von Nilpferden; der König fuhr im Boot an eine Insel und schoß eins der Tiere tödlich durch den Kops, so daß es verschwand. Vom Schaff ar'^S traf der König noch ein zweites Nilpferd, und nun begann ein interessantes Schauspiel. Das Nilpferd bäumte sich ungefähr zwanzig mal im Todeskampf über dem Wasser, und jedcSmal prasselte ein Kugelregen auf dasselbe los, bis es im Nil verschwand. Die Tiere verenden erst nach vier bis fünf Stunden, dann kommen sie wieder über Wasser und schwimmen auf der Seite. Der König war sehr besrie- digt von diesem Erfolg. Auch seinen Namenstag feierte der König hier. Wir hatten auS diesem Anlaß das Speise zimmer mit grünem Laub dekoriert. (Blumen gab cS in der Wüste nicht.) Am 6. März begab sich der König mit Herrn von Schmalz zur Pirsch nach ber Holzstation El Rom. Das übrige Gefolge blieb an Bord und fuhr auf die Suche nach den gestern erlegten Nilpferden. Um 9 Uhr vormittags kam un» ein Postdampfer ent gegen und brachte uns die zweite Post aus der Heimat, ausgegcben am 13. Februar. Ter Dampfer meldete auch, daß die Nilpferde schon weit stromabwärts treiben. In zwei Stunden hatten wir sie eingeholt, und die Schwar zen nahmen die mächtigen Tiere, die auf 40 bis 60 Zent ner geschätzt werden, an» Schlepptau. Erst um 2 Uhr kamen wir wieder an der Holzstation an. Zum Glück hielt doch noch der Postdampfer, auf dem sich der Kö nig bet feiner Rückkehr einstweilen aufgehalten hatte. Er war sehr vergnügt und meldete unS: „Ich habe Dejd- mannshett gehabt und eine schöne Giraffe geschossen." Die Nilpferde wurden nun mit großer Mühe an Land gezogen. Die Eingeborenen waren scharenweise zugegen, und e» begann ein Kampf um da» Fleisch. Kinder und Frauen lagerten um ein Feuer und verzehrten das Fletsch zum Teil roh. Auch viele Hunde und Aasgeier hatten sich «»gesammelt. Bei dem Kampf gab e» viele Verwundete mit durchschnittenen Fingern und großen Wunden an Armen und Beinen. Dieses Schauspiel dauerte von nachmittags 3 bis abends halb 7 Uhr. Nach dem die Haut und die Köpfe der Nilpferde aufs Schiff gebracht waren, fuhren wir weiter, bi» zu der ver lassenen Kautschukstatton Meshra Leras, wo wir am 20. Februar schon angelegt hatten. Am folgenden Tage früh begab sich der König mit Herrn von Könneritz zur Pirsch. Beide kamen um 9 Uhr sehr abgespannt, aber vergnügt zurück, und riefen schon von weitem: „Heute haben wir endlich einen großen Büffel geschossen. Es wgr sehr schwierig, und wir dachten, er würde unS angehen." (Einen Büffel zu jagen ist gefährlicher, als fünf Löwen zu schießen.) Vor unS an Land hatten sich wieder viele Dinganeger eingefunden und nahmen das Fleisch von den Nilpferdköpfen. ES blieb kein Stück übrig. Halb 5 Uhr fuhr König Friedrich August mit dem General arzt im Doot zur Kvokodiljagd und schoß ein drei Meter langes Tier und einen schönen Pelikan. Am 8. März unternahm der König mit verschiedenen Herren eine Dampferfahrt stromauf, doch schon um 12 Uhr erfolgte die Rückkehr an die alte Landungsstelle. Seit Sonntag warten wir vergebens auf einen Postdampfer, welcher unsere Briese nach der Heimat besorgen soll. Heute nachmittag endlich wurde er gesichtet. — Ueber die Zusammensetzung deS Eisenbahn rates verordneten die Ministerien deS Innern und der Finanzen folgendes: Der Eisenbahnrat besteht aus 1. zehn Vertretern des Handels und der Gewerbe, von denen je einer von den Handels- und je einer von den Gewerbekammern zu Dresden« Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zittau gewählt wird. — Zur Reichstagswahl. Der Nationalliberale Verein zu Treuen faßte in einer zahlreich besuchten Versammlung den einstimmigen Beschluß, dem bewährten Vertreter des 22. ReichStagswahlkreiseS Herrn Stadtrat Robert Merkel, Mylau, telegraphisch den Wortlaut einer einstimmig gefaßten Entschließung zu übermitteln, in der ihm für seine aufopfernde Tätigkeit im Reichstage der wärmste Dank ausgesprochen und er um Wieder annahme einer Kandidatur für die kommenden Wahlen gebeten wird. 8 Großenhain. Der Arbeiter Messerschmidt, jetzt in Dresden, früher in Blochwitz bei Großenhain wohnhaft, wurde unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet. M. hat im Jahre 1907 auf Anstifter, de» Gutsbesitzer» W. in Blochwitz ein Gut in Brand gesteckt. W. soll dem M. bi» jetzt gegen 10 000 Mark Schweigegeld gegeben haben. Durch einen Zufall kam die Sache an den Lag. Meißen. Die Berufung des Mühlenbesitzers Alexander Beyer in Meißen (Buschmühle) gegen das Ur teil des Ehrengerichts der Produktenbörse zu Dresden, wodurch er wegen ^Hebung des Difserenzeinwandes für ein halbes Fahr vom Bürsenbesuch ausgeschlossen war^ ist von der Berufungskammer in Börsen-Ehrengerichts- sachen zu Berlin kostenpflichtig zurückgewiesen worden. Das Urteil gegen Beyer ist damit rechtskräftig geworden. Deuben. Eine Niederlage erlitten am Sonntag die Sozialdemokraten bei den Gemeinderatswahlen in Deu ben. Hier wurde trotz größter Anstrengungen seitens der Sozialdemokratie der nationale Kandidat in der Klasse der Unansässigen gewählt. 88 Dresden. Während in anderen Städten, selbst in Berlin und Paris, der Hoscnrock, wo er sich zeigt immer noch al» ein sog. Wunder angestarrt wird und nicht selten die Trägerinnen diese» Kleidungsstückes zwingt, vor der Neugier deS Publikums Reißaus zu nehmen und in Droschken und Straßenbahn zu flüchten, hat man sich in Elbflorenz bereit« in da« Unvermeidliche gefügt und auf der Straße, auf dem Rennplatz, im Theater und im Kabaret ist er schon fast eine tägliche Erscheinung. Damen der besten Kreise genieren sich in Dresden gar nicht mehr, auf der Straße den Hosenrock öffentlich zur Schau zu tragen und om letzten Sonntag« sah man mehrere Trägerinnen des vielgelästerten Bekleidungsstückes auf dem grünen Rasen in Reick. Daß aber der Hosenrock die wirksamste Reklame für Gastwirte und Restaurateure werden würde, daran hat wohl der Pariser Erfinder selbst nicht gedacht. Seit einigen Tagen tragen in mehreren großen Dresdner Lokalen, die von den besseren VolkSkreisen ganz besonder» stark frequentiert werden, di« Kellnerinnen Hosenröcke. Die be treffenden Lokale gehören keineswegs zu den sogenannten Antmierlokalen, sondern sind echte volkstümliche Münchner Bierstuben. Di« Hosenrock-Bedtenung trat am Sonnabend abend zum ersten Male in Aktion und der Andrang zu de» Bierstuben war ein derart starker, daß zeitweise da» Publikum sich an den Eingängen staute und überhaupt keinen Zutritt erlangen konnte. Noch größer war der Andrang am Sonntag. Don Mittag bi» Mitternacht konnte in Lokalen mit Hosenrock-Bedtenung nicht einmal der bekannte Apfel zur Erde fallen. Der Vierkonsum war ein geradezu ungeheuerlicher und da« Publikum war schon zufrieden, wenn e» nur im Siehen den braunen Gersten saft schlürfen konnte. Ein anderer Wirt war auf die Jdce gekommen, «in Schlachtfest zu arrangieren, bei dem eben- fall» die Kellnerinnen im Hosenrock bedienten. Dresden. In einer Vorstandssitzung öe» Vereins zur Förderung Dresden» und de» Dresdner Fremdenver kehr« teilt« der Vorsitzende, Herr Rudolf Sendtg, mit, daß di« Bereinigung der Dresdner Mitglieder dr» Jnternatto-