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Srie-Simchrtchttit. Die Lentsche« Grf»l,e »et M»lD«che» ,»L «»,»»»<. Eine amtliche Meldung aus PerNn Lesagt: Net Mül« L Hausen haben die deutschen Truppe« 10 französisch« Ossi- Arre und 51S Wann gefangen genommen, Außerdem jourden 4 beschütze. 10 Fahrzeuge und eine sehr große Anzahl Gewehre erbeutet- Der deutsch« Boden ist vom Feinde gesäubert. Bet Lagarde find den deutsch«« Truppe« über 1000 unverwundete Kriegsgefangene in die Hände ge fallen, über ein Sechstel der beiden französischen Negi« tnenter, die im Gefechte standen. (Bereits Mittwoch abend durch AuShang bekannt gegeben. D. Red.) rtegtösreude tu Elratzdurg. Die Montag in später Abendstunde bekanntgegebene Nachricht von dem deutschen Siege bet Mülhausen ivnrde nach der dauernden Spannung der letzten Tage, die noch durch andauernde Gerüchte von Kämpfen in Oberelsaß verstärkt wurde, mit großer Freude und Ge nugtuung ausgenommen. Aber erst DienStag morgen ivnrde durch die eingetroffcnen Depeschen der Sieg in seinem vollen Umfange klar und auch DienStag morgen erst sind hier die amtlichen Einzelheiten der ErstÜr« nung von Lüttich bekannt geworden. So herrschte denn »ich ans den Straßen der Stadt zu dieser Stunde leb- lüfte Bewegung und freudig erregte Stimmung. Hier sehen alle Wünsche auf schnelle und entschlossene Siege lber die Franzosen. Daß es zum Teil elsässische Triip- reu gewesen sind, die den ersten Sieg über Frankreich nit errungen haben, darf der Freund des Lande- auch >cr großen Ocffentlichkeit zur Kenntnis bringen. Ja Besprechung der deutschea Stege betont da? Wiener „Fremdenblatt": Ein mehr als 10- jähriger Friede hat die deS Steges gewohnten deutschen Massen nicht rosten gemacht- Wie vor 44 Jahren sei heute ein Kaiser Wilhelm dec oberste Befehlshaber deS deutschen Heeres und ein .Moltke der GeneralstabSchef der Armee. Der neue Triumph der deutschen Waffe» hei Luneville sei diesmal schon aus französischem Bo den errungen. Beinahe am Jahrestage der Schlacht von sWörth hat die deutsche Armee ihre ersten Lorbeeren den Franzosen gegenüber in diesem Kriege errungen. Oesterreich-Ungarn blickt voll Stolz aus die verbündete plrmee und freut sich von ganzem Herzen ihrer herr lichen Erfolge. Stu Aufruf des französische« »eneralisstma« a« die «lsässer. Am Sonntag haben Flieger über Mülhausen Paket» bon in Belfort gedruckten Aufrufen herabgeworfen, die folgenden Wortlaut hatten: Aufruf des französischen Generalissimus an die Elsässer! Kinder des Elsaß! Nach Jahren schmerzlichen Wartens betreten französische Soldaten wiederum den Boden Eures edlen Landes. Die. find die ersten Arbeiter deS großen Werkes der Revanche. ES erfüllt sie mit Rührung und Stolz. Um oaS Werk vollbringen, geben sie ihr Leben dahin. Die fran- ßölische Nation steht einmütig hinter ihnen. In der Falte ihrer Fahne sind die zauberhaften Worte „Recht" Und „Freiheit" eingegraben. Es lebe das Elsaß! ES lebe Frankreich! Der französische.Generalissimus Joffre. Gebracht durch die französischen McadrilleS von Mül hansen. (Um auch diese Prahlereien in das rechte Licht Lu rücken, brauchen wir nun auf die gestern abend von pns bekanntgegebene amtliche Depesche zu verweisen, in her es heißt: Der deutsche Boden ist vom Feinde gesäubert! Die Franzosen haben dem Boden des Maß also sehr schnell wieder den Rücken kehren müs sen, schneller jedenfalls, als sie sich hatten träumen lassen.) Koffnung und Krack. Roman von E. v. Vuchholtz. 83 Sie hörte die jungen Paare, den singenden und zwit- ischernden Vögeln im Frühlingslaube vergleichbar, sich direkt oder Indirekt ihre Liebe versichern, sie sah, wie mütterlich glücklich sich Frau von Landes mit der kleinen Fra,» Affeflsr über ihre Kinder unterhielt, und auch an Meta dacht« sie mit einem Gefühl de« Neide». Die hatte ihre Kunst. Ja, wenn sie hätte singen können. Aber sie allein war au« dem Reiche der Freude auSgestoßen. Langsam tropften ihr die Träne»» au» den Augen. Sie krampfte die Hände in ihr Kleid, aber sie ließe»» sich nicht hemmen. Meta sah auf. Ihr« Augen richten In liebreichem Brr- stehen auf der Stummen. Schnell erhob st« sich und um» schlang die Weinend«, indem sie sie innig küßte. »Ich fühle mit Ihnen, liebe» Fräulein Magdalene. Glau« Len Sie, ich weiß m Ihren Blicken zu lesen. Sie sehn«»» sich nach Liede. Ich habe Sie lieb, Magdalene, vom ersten Sehen empfand ich, daß wir sympathisieren — auch ohne Worte." Magdalene trocknete sich di« Augen. Ei« tonnte wieder lächeln. Wie wohl di« Wort« taten, wie wohl. Langsam stieg der Abend hernieder. Tag und Nacht standen flüsternd beieinander. Leis« frohlockte der Tag, leis« klagte di« Nacht und di« Dämmerung kam und legt« ihren Arm lind und freundlich um beide. Und der Schmerz, der sich so heftig gebärdet hatte, duckt« sich und wurde müde und ließ sich IN ihre grauen Schleier ein hüllen, wie sich «in schluchzende» Kmd im Gewand« der Mut ter verkriecht. Da wurde alle« weich und leise, die Umrisse der Landschaft, di« Laut« de» Tage» und der schluchzende Schmerz. »0. Kapitel. Nun war Viola« Polterabend gekommen. Gan- Herrenkirchen stand auf dem Kopf. Frau von Laudeck hatte sich kein« Muhe und keine Kosten verdrießen lassen, Lail FH zu «inem'recht glänzenden zu gestalten. V»L uuu rollten die ersten Wagen auf di» Rantpe. Gt Die belgische» Htz«»e». Au» H«rb«»tal etugetrafseaen Meldungen zufolge ver- teidtgten die i« de« Lütticher Vaffe«fabriken beschäf tigte»» Frauen die Häuser, indem sie kochendes "aus di« stürmenden deutschen.Soldaten gossen . Die «ggfsihrikrschtffi. D,. „Nordd. All«. Mg " schreibt: Die »rutsche Re- -ieruug hat der britischen, französischen, russischen und belgischen Regierung den Vorschlag gemacht, daß die bei Au»brüch der Feindseligkeit in den beiderseitigen Häfen befindlich«» feindlichen Kauffahrteischiffe sämtlich fceige- lassen werden Di« britische Regierung hat diesen Vor schlag nur für Schisse bi» zu 5000 Tonnen angenom- men, während sie die übrigen Schiffe sesthalten oder requirieren will. Außerdem hat sie Antwort bi» zum 7. August verlangt, während ihr Gegenvorschlag erst am 8. August beim Au»wärtigen Amte in Berlin etngegangen ist. Die deutsch« Regierung hat den Gegenvorschlag gleichwohl angenommen unter der Voraussetzung, daß britischerseitS in «ine entsprechende Verlängerung ge willigt wird. In diesem Falle würde die Freigabe der britiichen Schiffe bi» zu SOOO To. erfolgen. Von der französischen, russischen und belgischen Regierung ist bis her keine Antwort erfolgt. Lar-es-Galaam do« Lea Eußländer« ongegrisseu. Englische Zeitungen bringen die Nachricht, daß der Hafen von Dar-cS-Salaam von den Engländern angc- griffen und daß der dortige Funkentnrm von ihnen zer stört worden ist. > Moaleaegr» aas Le« Krieg-pfoLe. Die Wiener Blätter melden: Montenegro hat dem deutschen diplomatischen Vertreter in Eetinje seine Pässe zngestellt. Der deutsche Gesandte v. Eckhardt hat Tetinjr bereits verlassen. Da» Unterstützung-werl Ler christlichen Gewerkschafter». Die Vorstände der christlichen Gewerkschaften beschlossen, au» ihrem Vermögensbestand« vier bi» fünf Millionen M. den Hinterbliebenen brr Krleg»teilnehmer und sonstigen durch den Krieg Geschädigten zuzuwinden. Mehrere vor- stände zahlen zu de« staatlichen und kommunalen Unter stützungen monatlich noch 12 bi» 18 M. Zuschuß, andere gewähren, obwohl dir Mitgliedschaft sür Kriegsteilnehmer ruht, an die Hinterbliebenen der im Felde Gefallenen Sterbe geld, sowie Witwen- und Waisen-Untrrstützung oder dergl. An einzelnen Orten werden Fürsorge und veratung«stellen zur Erteilung von Auskünften, zur Anfertigung von Sin- gaben usw. errichtet. Di« nicht am Kriege teilnehmenden G»wrrkschas1«beamten verzichten, je nach ihrem Familien stände, auf 25 di» 40 Prozent ihre« Gehalts. Begünstige Worte etueS Engländers. Ein in Wien lebender Engländer »amen« Harry Lowe richtet« an di« »Neu« Frei« Presse" «ine Zuschrift, in der e» heißt: Er hab« während der vielen Jahre, die er in Wien leb«, Eelegenheit gehabt, di« Vewvhner der Monarchie schätzen und achten zu lernen. Br sei überzeugt, im Namen aller in Oesterreich-Ungarn wohnenden Engländer zu sprechen. Wohl niemal« habe sich der Begriff der Menschlichkeit glän- zender dokumentiert al« in der Kriegserklärung der Mo narchie an Serbien. Unglücklicherweise erleb« die Welt heute da« traurig« Schauspiel, daß Nationen, die bi« heute in größter Harmonie gelebt hätten, jetzt miteinander in einen Krieg verwiSelt seien. Wir all« hoffen, heißt e« weiter, daß diese Kraftprobe Deutschland und England zu der Uederzeugung bringen wird, daß die Kraft ihre» gemein- samen Blute» und ihrer gemeinsamen Religion, ja gemäß ihrem natürlichen Denken und Fühlen sowie ihrer vielen gemeinsamen Interessen zusammengehvrrn und zusammen- arbeiten sollten, um dem Frieden Europa« sür alle Zelt ein feste« Vollmert zu sein. Deutschland ist nicht England» Feind. Lber England» natürlichster Feind ist Rußland. Möge Gott Kaiser Franz Josef segnen in diesen schweren war «in« zahlreiche Gesellschaft, die Nachbarschaft von Land und Stadt, gebeten. Natürlich befand sich auch die ganze Familie Halemeyer darunter. Di« kleine Frau Assessor war unter Zittern und Zagen der Einladung gefolgt. Sie fühlte sich so gesellschafts unkundig, daß sie da» Freudenfest al« eine Tortur empfand. Außerdem «wie» sich ihr »Schwarzseidene»" al« etwa« schä big und entschieden unmodern, trotz verschiedener Aenderungen am Attmelschnttt, ein« Wahrnehmung, die sie al« Unglück auffaßte. Nur etwa« tröstete sie, der Anblick ihrer Töchter, di« in ihren billigen, aber geschmackvollen neuen Kleidern sehr gut aussahen. Waldemar Hansen hatte versprochen, etwa« früher zu kommen, um bet den Vorbereitungen zu helfen. Nun er da war, kümmerte er sich um nicht«, sondern saß neben Viola, ihr« Hände in denseintn. Gr hatte ihr einen wundervollen Schmuck geschenkt, den sie sofort anlegte. Ihr rosa Taftkleid stand ihr übrige»»« allerliebst, und wenn Waldemar« Liebe einer Steigerung fähig war, so war«» in dem Augenblick, al» st«, sich araziö» z»r ihm bengend, ihm neckisch in« Ohr flüstert«: »Weißt Du wa« Nene», »nein kleiner Walol? Du bist ein liebe«, süße» Tierchen." Jetzt kamen die alten Hansen« an. Er: furchtbar rot, in eine»» viel zu enge»» Frack gezwängt, »nit zu kurzen, weißen Handschuhen «inen erbitterten Kamps kämpfend und dabei fortwährend über dies« überflüssigen Albernheiten schimpfend. Sie: ebenfalls rot, ab« nicht so intensiv wie der Mann, eng, ab« nicht ganz so eng gekleidet, und dm Kampf mit d^» Handschuhen etiva« welliger leidenschaftlich kämpfend wie dieser. Da« arausetden« Kleid war von kostbarem Stoff, doch konnte sich Frau Halemeyer beruhigen: e« war anch nicht neu und modern. Hansen« liebten Überhaupt nicht unnötige Ausgaben. Al« General Wulfsen« kamen, ging «in Flüstern durch den Saal. Die schöne Gertrud sah hinreißend au». Ei,» leis« grlbrot getönte« Gewand hatte sie angelegt, darüber blitzte und flimmerte e» von Lerlmntterpailletten und geschliffenen Perlen. E« wirkt« wie da« durch Lichteffrkte zu wunderbarer Wirkung gesteigerte Spiel «in« Fontäne. . Bel Alfred« Begrüßung hielt sie sein« Hand fest und Tagen. Möge Oesterreich« gerecht« Kampf von Sieg g«r krönt sein. G»«,e>Le» Grgetut« Ler freiwilligen Kriegtspen-eu. Nach den bi« 10. d. M. erfolgten Veröffentlichungen haben die Sammlungen für die Krankenpflege im Krieg und für die Familien der Krieger ergeben r In verltn »in- schließlich Vororten 4.S Millionen Mark, In Hamburg 4,1 Millionen Mark, in Bremen 2.7 Millionen Mark, In Frank furt S S Millionen Mark, in München 8,0 Millionen Mark und in vreSlau 2,5 Millionen Mark. Wenn dies, bisher bekannt gewordenen Fahlen von sich« deutschen Großstädte» einen Rückschluß auf da» ganz« Reich »»lassen, so ist bi«, her mit sreiwilltgen Spenden von Über 220 Millionen Mark zu rechnen. Begonnen haben di« Sammlungen erst vor acht Tagen. v»>» »«seren Kriegsschiffen „Goebeu" »uL „vrt-l«u." Len beiden kühnen Schiffen, Uber deren «usbruch au» de« Hafen von Messina wir gestern berichteten, scheint e« gelungm zu sein, ein englische» Schiff zu vernichten. L« »Berliner Lok.-Avz" berichtet folgende«: Ami.August besonden sich die Schiffe »Torben" und »Vrerlau" vor Vrindtst. Nach der Kriegserklärung fuhren sie schnell nach Messina, wo sie Kohlen einnahmen, bi» zur Grenze der GifechGsähigkett. Km 4. August frühmorgens bombar- dierten sie an der algerischen Küste die Hafenorl« Philippe- vllle und Vone. Dann waren sie blitzschnell wieder ver- schwundm und gingen zum »weiten Male nach dem Hafen von Messina, obwohl dieser schon von englischen und fran zösischen Schiffen umstellt war. Trotzdem gelang «» ihnen, in dm Hafen einzubrtngen. Am 5. August gingen der Admiral und die Offiziere nochmal» cm Land zum deutschen Konsul und hinterlegten dort ihr« Testamente, Briefe in di« Heimat und Wertsachen, darunter auch eine Photogra phie de« Kaiser« mit dessen eigenhändiger Unterschrift. Dann brachen sie, nachdem sie in Begleitung der Schiffs musik »Heil dir im Siegerkranz" gesungen hatten, wieder au«, und die zurückblrtbenden Deutschen hatten bald da« frohe Gefühl, daß die beiden Schiffe sich durchgeschlagen hatten. Man fand nur die Trümmer von einem englischen Schiff. — Wir wünschen unserer deutschen Flotte von Herzen, daß sie noch recht viele Beweise so außerordentlicher Schlagfertigkeit geben kann, dem Feinde zum Trutz, dem Vaterlands zur Ehre. Der Untergang Le« „Amphion". Die »Daily News" vom Sonnabend, den 8. August, bringt Einzelheiten über den Untergang de» englischen kleinen Kreuzer« »Amphion". Nach den Aussagen eine« Matrosen vom .Amphion" explodierte dir Mine, die da« Schiff ver- Nichten sollte, 80 Seemeilen von Aldeburgh. In weniger al« 20 Minuten sank der Kreuzer. Die TorprdobootS- zerftörer, die da» Schiff begleiteten, eilten sofort herbei und nahmen die Ueberlebenden auf. Absage -er österreichischen Slawen an Rußland. Da» Prager Blatt „HyaS-Naroda" sagt in einer Be sprechung der Rede» de« russischen Kaiser« und de« Ministers Sasonow: Der russische Kaiser will glauben machen, daß Rußland auch für seine slawischen Brüder kämpfe und glaubt zu sehen, daß die Vereinigung der Slawen mit Ruß land stark und unzertrennlich vor sich gehe, während Urteils- fähige gerade daS Gegenteil sehen. Von den slawischen Nationen Oesterreich-Ungarn« sehnt sich keine einzige nach Bereinigung mit Rußland. Man hat in der tschechischen Nation niemals den Ruf nach Bereinigung mit Rußland vernommen, da« die slawische Solidarität nur zu egoistischen Zwecken mißbraucht hat. Rußland kämpft «inen arotzen Kampf, aber nicht sür die Slawen, sondern sür die Geltend machung der eigenen egoistischen Ziele, zur Verbreitung seiner Macht über alle slawischen Slämme und zur Unter drückung der internationalen slawischen Völker. Die sla wischen Völker werden mit aller Kraft danach trachte», daß der furchtbare Kampf nicht auf die Rechnung de« Slawen tum« geführt werde. zwang so seine Augen, die er förmlich verwirrt vor ihrer Erscheinung gesenkt hatte, zu sich empor. »Sie sollen mir sagen, wie Ihnen mein Kleid gefällt," flüsterte sie ihm zu. Seine Stimme klang rauh: „Ihr Schneider wird Ihnen wahrscheinlich ein bessere« Urteil darüber geben können, als Ich." Di« schöne Wnlffen fing an zn schmollen. „Sie finden Ge fallen daran, mir unhöflich zu begeanen," tlagce sie. »Ich will »richt unhöflich sein," mtgegnete er schnell. „Nur — ach gnädige« Fräulein," setzte er in verändertem Tone hinzu, „warum wollen Sie durchaus einein Manne sein biß chen männliche Energie rauben, warum finden Sie ein grau same« Vergnügen darin, ihn seine» Grundsätzen untreu zn «rächen ?" — Gr ergriff ihre Hand, feurig, heftig. „Sie wissen doch, — müssen wissen, was ich für Sie empfinde," raunte er, „geben Sie mir Gelegenheit, zu erproben, daß auch Ihrs Gefühle von Dauer sind. Daun — ein Vierteljahr ist kurz." Ihre Strenenaugen sahen in flirrendem Licht zn ihm empor. Sie hätte jauchzen mögen. Endlich ein Geständnis. Nnn konnte er al» Ehrenmann nicht mehr zurück, jetzt war er an sie gebunden. Um Magdalene kümmerte man sich wenig. Trotz ihre» hübschen Aeußeren wurde sie in der großen Menge der Gäste »ücht sehr bemerkt. Der Onkel, der heute durchaus zngegen sein wollte, saß in seinen» Lehnstuhl« in der Ecke eine« abgelegenen Zimmer« und langweilte sich. Die Gäste hatten ihn alle begrüßt. Auf «ine Unterhaltung ließ sich aber niemand -ein, man ver stand sein« lallende Sprache nicht. Nnn saß er einsam vor seiner Tafle Tee und warf abwechselnd den Löffel, Kuchen und Untertafle auf die Erde, bi« Frau von Landeck ihm ernstlich bedeutete, daß der Diener ihn in sein Zimmer brin gen müsse, wen»» er noch mehr derartige Sachen angäbe. Die Drohung schüchterte ihn so ein, daß er nicht mehf wagte, sich zu rühren. Schließlich schlief er ein. Die alten Hansens sahen sich in Gegenwart de« Braut paare« di« in einem besonderen Raume aufgestellten Hoch« zrittgescheilk« an. 223,20