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«in «erbot de» »rkoholMennss«» »et Schulau»slügen und Schulfesten Ist nun auch für die württembergischen Volksschulen ausgesprochen worden durch Erlaß de- Oberschulrat» beider Konfessionen, D» schon vor einem Aahr eine solche Verfügung auch in dem Bereich der höheren Schulen erlassen wurde, ist nun für das gesamte Schulwesen Württemberg» eine Be stimmung getroffen, die ein wichtiger Beitrag ,u der alkoholfreien Erziehung der Jugend ist. GS ist übrigen ausdrücklich hervorgehoben, daß auch Most al» alkoh^ lischeS Getränk au-geschlossen ist. Sch. CK. Ein Charaktrbild de» türkischen Sol daten Eine interessante WesenSfchilderung de» in den Wüsten von Tripolis gegen die Italiener kämpfenden tür- kifchen Soldaten gibt der in Achurian weilende bekannte englische Kriegskorrespvndent Man Ostler. ES ist schwer, den Türken mit den europäischen Soldaten zu vergleichen. Der Türke hat die Furchtlosigkeit de» französischen Pion- piou, aber nicht dessen Fröhlichkeit, er hat die Zähigkeit des Russen, aber nicht dessen mürrische Gleichgültigkeit, er hat die Disziplin de- Deutschen und doch nicht dessen kriegerischen Sinn, er ist ein Rätsel, ein wahre» Rätsel de- Mute- und der Dummheit. „Wenn ich ihn beschreiben toill, so muß ich von zwei Eigenschaften sprechen, die er in höchstem Maße besitzt: von seiner schlechthin bei spiellosen Ausdauer und von seiner übermenschlichen Dummheit. Seine Ausdauer ist ein Wunder. Schlecht gekleidet, schlecht genährt und ganz besonders schlecht bezahlt, wird er Tag für Tag vom Morgen bis zum Abend marschieren und kämpfen und er braucht nur eine Hand voll Mehl und eine Tasse schlechten Wassers, um seine Kraft aufrecht zu erhalten. Cr schläft ohne Zeltdach im Regen oder im Sandsturm, marschiert fünfzehn Kilo meter tveit zum Lazarett mit einer Wunde, die jedes andere menschliche Wesen töten wüicke; er liegt in einem schmutzigen, überfüllten Kraulenraum, wo die Acrzte ihn nicht Pflegen können, »veil sie keine Instrumente und keine Arzneien haben. Und wenn es Gott gefällt, wird er wieder gesund, um sofort wieder seine Pflicht zu er füllen; oder er stirbt still und ruhig : nie aber; nie wird auch nur ein Wort der Klage seinem Munde entfliehen. Ter türkische Soldat murrt nie und übernimmt wortlos jeden Befehl, wie hart die Aufgabe auch sein mag. Wenn man heute irgendeinen dieser türkischen Soldaten vom Lager in Ghurian rufen würde und ihm befähle: „Geh hin ins italienische Lager und ermorde den feindlichen General" — er würde salutieren, Kehrt machen, sein Gewehr holen und zwei Minuten später auf dem Wege gegen den Feind sein. Ich habe Soldaten gesehen, die zwei Tage nichts, aber auch garnichts gegessen hatten; sie waren halb verhungert; endlich hat der Zufall ihnen einen Brocken rohes Fleisch in die Hand gespielt. Und dann hockt sich dieser türkische Krieger hin, macht ein Feuer, wartet eine halbe Stunde, bis das feuchte Holz endlich aufflammt und sitzt dann friedlich vor dem Tops und wartet. Und erhält er dann irgendeinen belanglosen Auftrag, vielleicht einen ganz überflüssigen, der ihn aber zwingt, seine langersehnte Mahlzeit im Stich zu lassen: ohne Ucbcrlegung wird er ausstehen, davongehen und tun, was er tun soll. Bor ein paar Tagen brachte mir ein Soldat einen Mantel, den ich in einer weit entfernten Borpostenstellung liegen gelassen hatte. Ter Mann mar schierte fünfzehn Kilometer durch den Sand, um mir den Mantel zu bringen, war um keinen Preis der Welt zu bewegen, eine Belohnung anzunelMen, gab seinen Mantel ab, machte Kehrt und marschierte geradenwegs wieder ans seinen drei Stunden entfernten Posten davon. Und dabei war er von Morgengrauen an im Dienst ge- wesen und mußte ichon todmüde sein, als er seine Wan drung zu mir antrat. Dieser treue türkische Soldat lebt ein .Hundeleben. Ja, die meisten Hunde werden besser behandelt, werden «orgsamer gepflegt als er. Bis vor kurzem noch behandelten die Vorgesetzten ih>re Unter- gebenen sehr hart, ja unmenschlich; aber nie gab es ein Wort der Klage. Der Mann, der «rrrt, würde »och i« selben Lugenblick von seinen Kameraden verachtet und aurgestoßen. Aber tn diesem unerschütterlich« Geh«, sam, in dieser beispiellosen Ausdauer im Ertragen der furchtbarsten Entbehrungen und Anstrengungen waltet auch eine Macht, die zum echten türkischen Soldaten ge hört: seine Dummheit. Sie übersteigt europäische» ver- ständni». Und der türkische Kämpe weiß da». Zwei von den Soldaten hier waren beauftragt, die Quartiere des Stabe- täglich auszukehren, die Betten zu machen und die Räume sauber zu halten. Emin und «hmed. Eine» Morgens treffe ich Ahmed bei seinem Werken den Besen in der Hand; er kehrt und fegt mit so wilder Energie, datz die Staubwolken hoch aufwirbeln. Ich erhebe Ein spruch, ich mache «hmed darauf aufmerksam, datz er sein Geschäft auch etwa- sanfter erledigen könne. Ahmed bleibt unbeweglich stehen und erwartet weitere Befehle. Ich erkläre ihm, er möge wetterkehren, aber vorsichtiger, damit nicht so viel Staub aufwirbele. Sofort beginnt er mit gleichem Ingrimm weiterzukehrcn. Während ich mich vergeblich bemüh«, ihin das Problem klar zu machen, er- scheint Emin. In kaum zwanzig Minuten habe ich Emin erklärt, was ich will. Und dann sagt mir Emin, Ahmed sei nun einmal schwer von Begriff. „Ahmed hat den Geist eines Viehs, sehr dumm. Nicht wahr, Ahmed?" Und Ahmed gab da» ohne weiteres zu und war nicht im geringsten gekränkt. Er sagt sogar: „Selbst Lutfi" (einer der berüchtigsten Dummköpfe des Lagers) „nennt mich einen Esel." Emin aber erzählte noch tagelang, daß er mich „fast auf der Stelle" verstanden habe." CK. Ein Hut für 4000 Mark. In der Londoner Regent-Street wird seit einigen Tagen ein Hut bewundert, der großes Aussehen macht, denn diese Kopfbedeckung kostet nicht weniger als 4000 Mark. Doch dieser Hut ist nicht etwa aus Gold gewirkt oder mit Edelsteinen beseht: es ist ein ganz einfacher Strohhut, dessen einzigen Schmuck ein paar herrliche Straußenfedern bilden. Dieses Muster einfachen Geschmackes ist Eigentum einer indi schen Prinzessin, der Prinzessin Pretiva, der Schwester des Maharadscha von Cooch Behar. Und diese Jndierin, die glückliche Besitzerin des 4000-Mark-Hutes, wird künf tig den europäischen Modisten noch manches zu verdienen geben, denn sie ist die Braut eines großen englischen Industriellen, Lionel Mander. CK. Eine französische Millivnärsktati- sti k. Einen interessanten und lehrreichen Ueberblick über die Kapitalsanhäusungen in Frankreich und über die Zahl der französischen Millionäre gibt eine von dem französischen Standesamt herausgegebene Statistik über die Erbfälle des Jahre- 19lO. Nach Abzug aller Passiven wurden im vergangenen Jahre durch den Tod der Be- sitzer den Nachkommen und Erben insgesamt 5 319 982 380 Franks hinterlassen. Darunter befanden sich nicht we niger als 564 Erbschaften, deren Wert über eine Mil lion hinausging, und zehn Erbschaften, die je mehr als 15 Millionen Franks betrugen. Es zeigt sich dabyt, daß verhältnismäßig die meisten Großkapitalisten Frankreichs im »Seine-Departement ansässig sind, also in Paris und Umgebung. Von den 564 im Jahre 1910 in Frankreich verstorbenen Millionären wohnten mehr als die Hälfte im Seine-Departement, genau 346. CK- Der Dämon des englischen Alkohols. Tie Verwüstungen, die der Alkohol in England besonders auch unter der weiblichen Bevölkerung anrichtet, werden zumeist mit einer alten Vorliebe des Briten für den Whisky erklärt, aber der englische Alkohvlisnrus ist, wie Max W. Karstensen in einem interessanten Aufsatz von „lieber Land und Meer" ausführt, keineswegs eine na tionale Gewohnheit, sondern eine Krankheit, die hervor gerufen wird durch das Gift, mit dem in England fabri zierten Whisky oder das englische Bier sehr bald meiden wie die Pest. Alle Versuch«, ein Gesetz für Bier zu schaffen, das die Verwendung von Chemikalien und Leck bier verbietet, sind an dem Einfluß der Brauer geschei tert, tne au» ihren kolossalen Dividenden die WenHE- -assen füllen. Im englischen Braugewerbe wird Keckdie» stet» wiederverwendet und dee Braunrtscher nimmt, MA« er einer Schenke neue Fässer bringt, die Reigen r-gÄ- mäßig mit, die sorgfältig aufgehoben werden und »«ttve- lich mit Spülwasser, Schnapsresten usw. verinischt sind; dieser Abhub ivird dann zur Herstellung von Wort« gang offiziell verwendet. Ebenso werden Chemikalien »M- arbeitet, und als vor einiger Zeit in einer Stadt eine ganz« Anzahl von Personen nach Biergenuh an Arsentb- vergistung starb, wurde gerichtlich festgestellt, daß sich zufällig aus den chemischen Ingredienzen de» viere» Arsenik gebildet hatte. Ta» Bier, da» in de» Handel kommt, ist zumeist eine unverdauliche fuselige Jauche, die besonders »Magen und Nieren angretft, ab« d«e Fabrikanten enormen Gewinn gewährt. Wer sich vom Bi« . dem Whisky (Kornbranntwcin) oder Gin (Wacholder schnaps) zuwendet, kommt au» dem Rogen in die Traufe. Fast aller englischer Schnaps wird au» scheußlichem EHriH Fusel und Chemikalien fabriziert und durch einen Ge schmackszusatz gebrauchsfähig gemacht. Trotz endlos« Ge richtsverhandlungen und Parlamentsdiskussionen ist e» ebenso wenig gelungen, ein Gesetz gegen die Schnap»- fabrikation durchzubringen, wie die „Pure Be« Bill". Während in Deutschland solch« Brenner und Brau« in» ZuchthauS wandern würden, überläßt e» da» freie Eng land jedem einzelnen, sich durch Enthaltsamkeit geg« da- Alkoholgift zu schützen, und wirklich gibt e» 1» keinem Land so viel absolute Abstinenzler wie in England Wer aber einmal hier dem Bier- und Schnap-teufel ver fallen ist, der ist meist rettungslos verloren, denn die Wirkung schon des ersten englischen Rausche» ist fo zer störend und wirkt so nachhaltig auf die Nerven, datz das starke Reizmittel nicht mehr entbehrt werd« la»» und den Unglücklichen für immer in seinen Bann zwingt. WM in SW..UH». rnMWrt, Gütig vom IS. MSrz bi« so. Mär, 1912. Ab Mühlberg — «.so 2.co . LSSnig — «.VS 2.2S —E . Kretnttz EM 720 2.V0 amm ' « Strehla ME 7.40 3.10 - Gohlis-Zschep« 8.00 3.30 —7 l« Riesa —— 8LV 4.0V »»» ab Riesa 7LS I.LS 4.S0 . Grildel 7.VS 1.V5 4.V0 . Rüi chcitz 8.10 2.10 V.0S « Boritz-RosenmLhlr 8.20 2.20 V.1V » Merschwitz 8.3V 2.3V v.so «mm> . Hirschstein 8.40 2.40 V.SK EN» » Niederlommatzsch 8L0 2.80 V.4S mm» . DteSbar v.oo s.oo V.SS mm» . Meißen 10.18 4.20 7.1S —m in Dresden 1.09 7.10 — —» Ab Dresden 7L8 11.18 2.1» . Meißen SL8 1.30 4.15 , DteSbar 10.18 2.10 4.VS » Niederlommatzsch — 10L6 2.20 S.0S . Hirschstein — 10L0 2LV V.10 » Merichwttz E», 10L8 2L0 V.1S » Borttz-Rosenmühle — 10.40 2.3V 8L0 » Mnchritz — 19.80 S.4V V.S0 » Grödel — 102SV 2.V0 V.SS in Riesa — 11.20 S.1V «.VS ab Riesa 10.00 — 4.1V d» GohliS-Zschepa 10.15 — 4.30 — » Strehla 10.30 —»» 4.4S mm» . Kretnttz 10.40 4.SS »»— » Lösntg 10.S0 — S.OS »nm . Mühibera 11.18 -- S.30 — Kost fflnrlsn- nsflpung liikvmsaenä wnAvie NäMPUNg. Via tzinilerg«lild«n vaeritgstkd »«»ei v. lellten niedt »n VenstuvngrrtSnMtz- Kurszettel der Dresdner Börse vom 20. März 1912 Kur» 6S Juli 10V.7S Jan. «W Ich H empfiehlt sich r Juli MMklMM JVJ- «ew. 12 S s v 11 0 so,so 174 Dwtd. 8 10 0 o 11 s 7 16 10 28 340 ,72 72 SO 162 6 7 6 5 IS 7S 162 1S4,7S 123,SV ISS.S2 ISS WAkr. AM». so 100,10 100,SS 12 7 10 S IS 10 so 1v 10 A./O. oersch. SVJ- ü.-r. oersch. Jan. April Juli Kur» 129.7S ISS V./O. J-?J. 81,10 SV,LV ici.ii. 81,38 81,«0 S1,20 05,60 81,10 so,so 101,30 SI,40 I0v,70 »I^S 100,70 SS,60 SS VS,2V so,SV 24 100 V0,7V »7,S0 166 «8 S 7- 8 7 132 27S.2S 184,SV «IS IIS 200 114 200 1S4 2S4 «.Id. oersch. 12'/, 8 Jan. Juli Jan. NIMM Wil-AM Heb«. Unger ««reinigt* Gschebachsch« Wb». 13'/, 0 April Juli Jan. 166,7S 122,2» 123,1V 107,bv 124 220,SV 860 Bergmann Elektr. verte «lektr» «kt.^es. «lektr. «kt..»es. v. PSg« Sachsenwerk Borz.-»kl MebltchRähm^Stahlapparat» Seidel-Naumann da. Gemißschetn, Hüt Jan. A./O. 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Leipziger Stadtanl. a. IV04 Plauener Stadtanl. v. ISO» Riesaer Stadtanl. o. I8V1 do. ». 1901 12 März am» 200 2 Okt. «ME 7 11» 28 U S8S,VO 8 Okt. 18 sio S S Im. Okt. 75 los 2S 740 SO 1000 « 1» 0 »1 5 Aug. 101 st c»!t. 92^» 19S 6 127 11 «V, Ä »1 iso 12 Ja«. EM IS E» 12 zpaaH 10 194 11 am» 10 »7^8 20 ME 5 M 124 1» Jan. »«5 » »15 14 m 27» M MM 9 EE 4 A«U ME 14 Jem. 70 1» 250 1» 17»