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"'N. sf Dounrrst«« S April 1SI7. avriivs 70 Jalirp N WWMKkM IN W IM MMU r K i sa. 7. ;4. ;e r< !s l- s. k K- !N !N lf 's >l) 'S ,0 Io. »a, b« ir^ ter »d. >L ri. re- en ns zu er, er- l. "4 T mit der deutschen Erklärung zunichte wird. Mehr zu sagen, wäre gerade in diesem Augenblick nicht angebracht. Die GrttLrrmge« des Reichskanzlers. Kein neues deutsches Friedensangebot. Köln. Zeitung" meldet aus Berlin: WaS der fier am 29. März im Reichstage über Rußland en !_Sk UM Das amerikanische Aünsmilliarden-Geschenk an Frankreich. Der Basler Vertreter von Havas meldet aus Washing ton: der Abgeordnete für Virginien Gackson hat einen Ge setzentwurf vorbereitet, den er deck Kongreß vorlegen wird. Er schlägt vor, daß das Fünf-Milliartzen-Geschenk an Frank reich zum Ankauf von Kriegsmaterial bestimmt werden soll. Bon den fünf Milliarden sollen 2Vs Mlliarden als eigentliches Geldgeschenk betrachtet werden. Die andere Hälfte soll in Form einer zinslosen Anleihe, deren Rück zahlung in das Ermessen der französischen Negierung ge ltest wird, bewilligt werden. Verschärfung der Blockade. „Daily Chronicle" schreiben: Politische Kreise halten eine sofortige Verschärfung der Blockade für wahrscheinlich als Folge der Teilnahme Amerikas am Kriege. Auf Rechnung der englischen Negierung sind in Amerika 300 Ubootszerstörcr gebaut worden. Diese gelangten bei der deutschen Erklärung des ungehemmten L-Bootskricges noch zum Versand. Dre Feinde sehen in kmien die wirk- s.w'steu und furch''rlichsten Gegner der U-Bsote. Die Ankunft der „Orleans" in Amerika. Der Newyork Hcrald meldet, daß das amerikanische Schiff „Orleans" bei seiner Ankunft in New-Dork von allen auf der Reeder verankerten Schiffen herzlich und laut empfangen wurde. .Kapitän Tucker sprach in dankbaren Ausdrücken von dem Empfang in Bordeaux und erklärte, das französische Volk verdiene die Hilfe und Sympathie der Amerikaner. für dir denken, die nicht nach ihren Kräften Kriegsanleihe gezeichnet haben." Frage: „In vielen Kreisen bestehen Sorgen darüber, daß nach dem Kriege die Flüssigmachung deS Geldes Schwierig keiten bereiten könnte. Könnte man diesen Sorgen nicht noch wirksamer als bisher entgegentreteu?" Antwort: „Die Dabrlebnskasfen sollen noch mehrere Jahr« «ach dem Kriege bestehen bleibe». Die Zeichner der Kriegsanleihe, die hierfür Darlehen ausgenommen kaben, können versichert sein, das; bei der Bemessung de« Zinssatzes auf sie gebührend Rücklicht genommen wird. Es werden ferner Einrichtungen vorbereitet, die nicht nur di« Beleihung der Anleihen durch die Darlchnskasscn, sondern auch den Verkauf ermöglichen werden. Daß der Zinssatz für Darlehen ans Kriegsanleihe. Zeicbnnngen auf herabgesetzt worden ist, haben sie gelesen: damit wird die Benutzung der Darlehnskassen noch weiter erleichtert. Weiter konnten wir im Zinssatz natürlich nicht heruntergehen, da wir dem unsoliden Bei spiel, das uns England vor einiger Zeit auf diesem Ge biete gab, nicht folgen wollen." Frage: „Könnte nicht eine Beschlennignng in der Ansgabe der Anletbettücke eintreten? Biete Leute stoßen sich daran: daß sie so lange auf die Stücke warten müssen." Antwort: „Die Stücke der 5. Anleihe bis M. 500. sind jetzt fertig und werden in diesen Tagen ansgehändigt. Eine Beschleunigung der Herstellung ist nicht mehr mög lich. Die Stücke müssen sorgfältig "genau hcraestellt werden und was heute die Anfertigung von Drucksachen bei dem Mangel an Arbeitskräften und bet der Beschrän kung der Rohmaterialien heißt, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Das Publikum wird verstehen, daß die An fertigung von 35 Millionen Stück Anleihescheine Zeit er- fordert. Es hat doch inzwischen bei allen Kriegsanleihen gesehen, dasi jeder seine Stücke erhält, auch wenn es manchmal etwas länger dauert." Frage: „Ueber die Verwendung der Kriegsanleihe »« Zwecke» der Stenerzahlung bestehen noch viele Zweifel." Antwort: „Die Kriegsanleihe kann zur Zahlung der Kriegssteuer (Krieasgewinnsteucr) und des soeben zum Gesetz gewordenen SV"/» igem Zuschlages benutzt werden. -Der Vorteil liegt für die Zahlungspflichtigen auf der Hand. Die Anleihe wird zu 100 angenommen, obwohl der Ausgabekurs nur 98 oder 97,80 ist." Wie sie wissen, ist auch das sogenannte Sicherungs gesetz vom Rcichsag angenommen und damit eine Wiederholung der Kriegsgewiunsteuer für später in Aussicht gestellt worden. Auch für diese spätere Kriegs steuer, wie überhaupt für etwaige sonstige zur Schulden- tilgung bestimmten Abgaben, wird die Möglichkeit ge schaffen werden, in Kriegsanleihen jeder Art, der Steuer pflicht zu genügen. Es wird auch zu erwägen sein, ob nicht bei dem mit der Demobilisierung sich ergebenden Verkäufen der Heeresverwaltung von Pferden, Wagen und anderem Material an Landwirte und Gewerbetreibende Zahlung des Kaufpreises in Anleihe unter besonderen Umstände» zugelaffen werden könnte." Dre „I— — .. Reichskanzler am gesagt hat, gehört zu den bedeutsamsten Kundgebungen, die während des Krieges vom Regierungstisch aus erlassen worden sind. Die ausdrückliche Erinnerung an die Tatsache, daß der Kaiser im Jahre 1905 dem Zaren geraten bat, sich den Verechtigten Neformwünschen seines Volkes nicht zu wiedersetzen, macht dem Märchen ein Ende, die deutsche Regierung habe sich zu einer Unterstützung des früheren Regimes in Rußland Herbeigelaffen. Das ist eine wichtige Feststellung, gegenüber den Versuchen unserer Feinde, m Rußland das Vorurteil gegen die deutsche Regierung zu befestigen. Ebenso bedeutsam ist die ausdrückliche Erklä rung, daß wir uns nicht in die inneren Verhältnisse Ruß lands einmischen. So selbstverständlich auch diese stets eingenommene Haltung ist, so nötig ist es geworden, sie aufs Neue dem russischen Volke in Erinnerung zu bringen, und es ist im deutschen Volke lebhaft begrüßt worden, daß diese Feststellungen erfolgt sind. Ebenso einmütig stimmt man in Deutschland der Erklärung des Reichskanzlers zu, daß mir den Wunsch haben, möglichst bald wieder mit dem russischen Volke in Frieden zu leben und zwar in einem Frieden, der auf eigner für alle Teile ehrenvoller Grund lage aufgebaut ist. Diese Kundgebung des Reichskanzlers muß maßgebend sein für die Beurteilung der Gerüchte, die sich in Rußland wie im Jnlande an die Rede wie auch an die Aellßcrungcn geknüpft haben, die der österreichisch ungarische Minister des Acußeren Graf Ezernin dem Leiter des Wiener Fremdcnblattes gegenüber getan hat, und an die vom Wolffburecru mitgeteilte Stellungnahme leitender deutscher politischer Kreise zu diesen Auslassungen. Es ist aus der Lage heraus verständlich, daß au alle diese Aenße- rungen wie auch an die Nachricht.von der Fahrt des ver bündeten Kaiserpaares und der leitenden Staatsmänner in das Große Hauptquartier zahlreiche Kommentare geknüpft worden sind. Es ist bedauerlich, daß einige davon den richtigen Weg verfehlen und dazu beitragen, den Eindruck zu erwecken, als stünden mir im Begriff, mit einem neuen Friedensangebot an die Feinde herauzutretcn. Diese Deu tung dessen, was sich, in den letzten Tagen abgespielt hat, ist unrichtig. Daß wir grundsätzlich bereit sind, in Ver handlungen für einen ehrenvollen Frieden cinzutrctcn, ist von der deutschen Regierung wiederholt offiziell erklärt morden und über die Vorbedingungen dazu lann niemand im Unklaren sein. Daran kamt auch die Gestaltung der Dinge in Amerika nichts ändern. Diese klare Sachlage darf nicht durch falsche Auslegungen der Kundgebungen und Vorgänge der letzten Zeit verdunkelt werden. Wir sind in der Lage, in Ruhe abwarten zu können, wie sich die Dinge im Lager unserer Feinde entwickeln, und wir lassen uns diese Ruhe, die sich auf die Erfolge unserer Waffen zu Lande stützt, nicht rauben. Bei der Möglichkeit, daß dir Gerüchte und Dcutungsversuche noch weiterhin den falschen Weg gehen, erscheint es nötig, noch einmal aufrichtig festzustellen, was sich aus Grund ver maßgebenden Erklärungen de« Vor vcr endgültigen Entscheidung Tic amerikanische Regierung hat am 3. April beiden Häusern eine Entschließung zugehen lassen, in welcher er klärt wird, daß der Kriegszustand mit Deutschland besteht. Die Beratung der Entschließung wurde auf den nächsten Tag verschoben. — Nach einer Neutermeldung wurde Wil sons Rede in: Kongreß mit begeistertem Beifall ausge nommen. Der Kongreß soll am 4. April die Resolution über den Kriegszustand in Verhandlung nehmen und man nimmt an, daß der Kongreß sie in ein oder zwei Tagen annehmen wird. — Rcuterbüro meldet weiter, daß Roose velt, der am 3. April in Washington war, den Wunsch äußerte, eine Division amerikanischer Truppen zusammen- zubringeu und sich an ihrer Spitze an die Front in Frank reich zu begeben. Die amerikanische KriegSbegeisternag. Tie „Times" melden aus Washington: In Washington rrad überall in den östlichen Tistriktcn herrscht Begeisterung. In Baltimore fand eine patriotische Versammlung statt, die dann eine pazifistische sprengte. — Wie der „Temps" meldet, wurden >ie in Washington unternommenen Fne- dcnSkundgebungkn von den Behörden verboten. — Die Polizei von Philadelphia verbot ebenfalls die ungesagten Friedensvcrsammlungen. Amerikas Kriegserklärung — nur moralische Bedeutung. Die Mailänder „Italia" mißt in einem stark zensurier ten Artikel der Kriegserklärung der Bereinigten Staaten an Deutschland nur moralische Bedeutung bei. angesichts der Tatsache, daß der Konflikt doch bald beendigt sein werde, und daß mit der russischen Revolution ein neues unberechen bares Element dazwischengetrcten sei. Berlin, den 4. April. Der Vorsitzende de« Verein« Deutscher ZeitungSverleaer, Dr. Faber, ,md der Vorsitzende de« ReichSverbande« der deutsche» Presse, Chefredakteur Marx, baden sich entschloflen, einige immer wiederkebrende Zweifel «und Unklarheiten in Bezug aus die Kriegsanleihe dem Reichsschatzsekretür Grafen von Roedern vorzutragen. Der berufene Mann bat da- durch Gelegenheit gefunden, diese Frage in einer jeden Zweifel behebenden Weise zu beantworten. Ueber die Unterredung berichten die Vorsitzenden der beiden Organi sationen gemeinsam folgendes: Frage: „Können Ew. Exzellenz schon Mitteilungen über da« Ergebnis der sechsten Kriegsanleihe machen?" Antwort: ^Soweit eS sich übersehen läßt, laufen die Zeichnungen überall gut ei«. Insbesondere bleiben die «rosten Zeichnungen nicht hinter den früheren zurück. Nach den vorläufigen Meldungen ist jedenfalls die Ein- zahlungSsumme am ersten — freiwilligen — EinzahlungS- taae größer als bei der letzten Anleihe. Ick möchte auch bei dieser Gelegenheit meine Freude über die sachliche und erfolgreiche Mitarbeit der Presi« bei- der im volle« Gange befindlichen Kriegsanleihe Propaganda Ausdruck geben. Ich weiß, daß die Presse zum Schluß der Zeichuungsfrist ihre Arbeit noch, ver doppeln wird, um ihrerseits nach Kräften zu einem großen Erfolge der sechsten Anleihe beizutragen, der ent sprechend der Steigerung unserer KrieaSauSgaben aber auch dringend nötig ist. Es muß für jeden Zeichner der Grundsatz gelten, daß wir auch auf dem Felde der Anleihen unseren alten Vorsprung götzenübec England beibehaltcn wollen. Ter Reichstag hat durch seine Be willigung der Steuern auch in diesem Jahre gezeigt, daß er für lausende Deckung des Zinsbedarses der Anleihen schon mährend des Krieges sorgen will." Frage: „Glauben Em. Exzellenz, daß die immer noch umlaufenden Gerücht« den kleinen Zeichnungen, besonders denen aus dem Lande, Abbruch tun?" Antwort: „Die Gerüchte sind so häufig widerlegt worden, zuletzt noch von den Abgeordneten im Reichstage, daß man nickt gut annehmen kann, daß sie heute noch von irgend jemanden geglaubt werden. ES ist selbst verständlich, daß das deutsche Reich vor dem Jahre 1924 eine Zinsherabsetzung nicht vornehme» kann, und wenn das Reich dann den Zins herabsetzen will, muß eS den Besitzern der Anleihe die Rückzahlung zum vollen Nenn- wert anbieten, also etwa 2°/, über den Ansgabeknrs der Anleihe. Ich habe bereits bei der letzten Anleihe gesagt, daß jede Regierung und jedes Parlament, die für die Verwaltung des Reichs und seine Gesetzgebung verant wortlich sind, es als ihre vornehmste Aufgabe betrachten werden, den Gläubigern des Reiches, zu denen viele Millionen wirtschaftlich Schwache gehören, das gegebene Zahlungsversprcchen «u halten. Ich kann dies nur wiederholen. Eine vorzeitige Herabsetzung des Zinsfußes wäre aber auch eine Sondersteuer für die, welche dem Vaterland in schwerer Zeit halfen, und da möchte ich dem preußischen Herrn Finanzminister beistimmen, der am vorigen Sonntag in der großen Versammlung hier in Berlin sagte, an eine Sondersteuer soll man doch eher Die «ittitSrisch, «r,ft »er vereinigte« Staate«. Kn -Sherer Offizier schreibt un«: Wle heuchlerischen Redensarten von Völkerrecht und wenschlickkeit, durch die Herr Wilson das amerikanische Volk in den von ihm und den Geldmagnaten gewollten Krieg hiveinrcißt, können eS nicht verhüllen, da» eS sich bei seiner Entscheidung um ganz nackte materielle In- tereksen handelt. Das ist zunächst der Wunsch, die wankend« Kraft deS AugelsachsentumS zu stützen und ihm wenn mög lich noch »um Triumphe zu verhelfens das find zweitens die großen finanziellen Interessen seiner Industrie und feiner Bankherren, und endlich nicht zum geringsten die gute Gelegenheit, die militärische Schwäche der Vereinig ten Staaten durch einen kräftigen Mtiilarismus in Siärke umzuwandeln. Auf Deutschland haut man, Japan aber und Mexiko meint man. Der Imperialismus der Ver einigten Staaten bedarf eines mächtigen Heeres; man würde eS nie durchgeseht lwben. Jetzt fegt die Woge des Kriegs- taumels alle Bedenken hiinvcg. Und Japan, der Ver bündete Englands, kann keinen Einspruch erheben, keinen Präventivkrieg beginnen. Das augenblickliche Heer der Vereinigten Staaten ist nach Starke, Gliederung und Ausdehnung ein Ting, über das man mit einem geringschätzigen Worte zur Tagesord- Uipzg übergeht. Das zeigte sich bei der kläglich verlarife- nen Unternehmung gegen Mexiko; fast drei Monate brauchte man; um eine Division an der Grenze zu versammeln, und die taugte nichts. Jetzt erst soll nun eine gewisse 'Dienstverpflichtung der Jugend vom 18. bis 2tt. Jahrd eingeführt werden, während man ein Heer von 500000 Mann anfstellen will. Der Präsident aber soll die Ermäch tigung erhalten, es im Notfälle zu verdoppeln. Wir wissen, welck>e Mühe Großbritannien hatte, ein großes Feldl>eer in Europa.aufzustelleu. Hätten nicht Franzosen und Russen die ersten Schläge aüfgefangen, Ame rika nicht Ausrüstung, Waffen, Schießüedarf geliefert: nim mer wäre es ihm geglückt. Und doch batte eö in seinem Offizierskorps und in seinem Untcroifizierskorps, auch in seinem Territorialheer, das weit höher stand, als die ame rikanische Mi iz, einen verhältnismäßig tüchtigen Nahmen für die Erweiterung seines Heeres. Die Vereinigt-n Staa ten müssen atles aus dem Nichts schaffen, ttnd wir haben nicht vergessen, wie ümp' es im Sezessionskriege dauerte, bis etwas leidlich BraucyoareS geschaffen war. Das eng lische Heer ist noch jetzt wesentlich aus den Stellungskrieg gedrillt, während der Bewegungskrieg weit höhere Aus gaben an Moral, Ausbildung, Gewandtheit von Führer und Truppen stellt. Ob die Amerikaner wirklich daran denken, Truppen nach Europa zu werfen, wiisen wir nicht. Mit dem Wunsche werden wir immerhin rechnen müßen, wenn anch die Eng-' lündcr so tun, als käme cs ihnen nur auf finanzielle Unter stützung an. Wenn man nur bluffen will — und wann wollten Angelsachsen nicht bluffen?, — ist es immerhin möglich, den Versuch zur Versendung von einigen Tausend Mann mit Geschützen, Pferden. Fahrzeugen zu wagen. Ob sie binüberkonunen, steht bei Gott und unseren U-Booten, die sich Mühe geben werden. Zur Entsendung von Streitkräften, die irgendwie in die Wage fallen könnten, bedürfen die Vereinigten Staaten der Zeit und zwar einer beträchtlichen Zeit Selbst in Monaten noch improvisiert inan kein schlagfähiges Feld heer. Dann aber könnte die ganze Lage doch so verändert sein, daß selbst 100 000 Mann keine. Wendung der Kriegs lage mehr Hervorrusen möchten. Man muß aber immer bedenken, was es l-eißr, ein Heer von 100000 Mann mit allem, was zn seinen: Leben notwendig ist, über die ganze Breite des Atlantischen Ozeans hinüber zu führen. Je geschlossener die Transportflottc führe, desto tveniger könnte sie gegen die Angriffe unserer U-Boote gesichert werden; es würden sicher schon aus Mangel an Schiffsraum ver schiedene aufeinanderfolgende Staffeln entsandt werden. Tas würde wieder einen großen Zeitaufwand bedeuten. Allerdings bleibt cs möglich, daß Amerikaner in ver mehrtem Maße in kanadische und englische Truppenteile eintreten — aber das würde nicht viel ausmaclwn, würde Militärisch von geringer Bedeutung sein. Anch ihr Her überkommen wird übrigens voraussichtlich nicht ohne er- l>eblicl»e Opfer abgchen. Tas ist ja überhaupt das fre velhaft Widersinnige in Wilsons Beginnen, daß er, um das angeblich bedrohte Leben von Amerikanern zu schützen, die blutigen Opfer des Krieges um tausende zu vermehren trachtet. Alles in allem: die militärischen Leistungen der Ver einigten Staaten werden diesen Krieg, soweit menschliches Ermessen irgendwie reicht, nicht merklich beeinflussen t.»n- ncn. Ihr neu entstehendes Heer wird sich erst spätere Gelegenheiten suchen müssen und suchen, seine Tüchtigkeit zu beweisen. Amerika segelt mit tausend Segeln ans das hohe Meer kriegerischer Weitpolitik unter pazifistischen Re densarten. Beilage zum „Riesaer Tagevlarr". «VfiMMhrnck axd Vak«: L-n-e, » »Ixterttch, Mesa. «efchäftsWM^r G«e1hefNwtz« I». verantwortlich für «Hatton: Arthur HLHurl, «Ursa; für «x^gentckl: »tlhet» Ltttrich. KlesA Friedenstaube«. Alle Hoffnungen, die, namentlich in der neutralen Welt, auf den Frieden gerichtet sind, sammeln sich um das neue „Angebot" der Mittelmächte. Hier ist vor allem an deren ein Mißverständnis, zum mindesten ein Formirrtum zu beseitigen. Ein „Angebot", daß, seinem Wesen nach amtlich sein müßte, ist, wie von deutscher Seite ausdrücklich festgettellt wurde, nicht erfolgt. Graf Czernins Aenßerun- gen sind in einem Gespräch mit einem Pressevertreter ent halten, die entsprechenden deutschen Erklärungen wurden in einer Form gegeben, die keineswegs bindend ist. Natür lich soll damit nicht gesagt sein, daß in ihnen nicht die Meinung der deutschen und der verbündeten Regierungen enthalten sei; aber auch inhaltlich kennzeichen sich diese Worte weniger als allgemeine Aufforderungen zum Ver handeln, denn als Erläuterung unseres Verhältnisses zur russischen Revolution. Sie stellen fest, daß Deutschland gleich seinen Verbündete» sich jedes Eingriffs in iiinerrussi- sche Zustände enthält, daß es dem russischen Volke nicht feindlich gesinnt ist, und daß es seine Bereitschaft, einen für beide Teile ehrenvollen Frieden zu schließen, nach wie vor erfülle. Diese Tatsachen sind denn auch ans russische, wie auf neutrale Kreise nicht ohne Wirkung geblieben. Haben anch einzelne Fanatiker unseren Grundsatz des Nickteiumi- schcns mit dem Versuch beantwortet, ihrerseits uns über die für Deutschland beste Ncgiernngsforin zu belehren, so erkennen andere doch an, daß eines der reichlichen Hetzinittcl > Reichskanzlers von selbst verstehen wollte.