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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-20
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1922
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Rachen wird aem nnt den Eierschie am Dienstmädchen kaum 8 Menschen. Man kann' aber auch rein rechnerisch Nachweisen, daß eine Großstadt mit KlcrntzSujern m'cht wesentlich mehr als iÖÖÖ Menschen auf 1 Hektar. Das -- --- - Hochbau. ;r Stock- 700 Menschen auf 1 Hektar, d. h. auf einen ^Menschen iel gennaer Sechstel b,S tel bl» zwei davon ab und vergleicht eine Hoch- 1 von 1 Nstllwn Bewohner bei plan- . Saure Gurken Pfeffergurken Sauerkraut empfiehlt satzweise H. (Rknhle, MkkEr. 3^8. s^«^. tzrt*a.°Ä"^ «« Büttner wurde gestern vormittag ,m Bett ermordet aus gefunden. Dxr Macher hatte sein Opfer durch Knebelung mit Stricken »ufammengeschnürt Die »or fünf Tagen geschehe« sein. Zweiiel- d vor. von dem Täter kehlt lebe Spur, trafen für Lierlchieber. Au» da« vS Mer tn« Ausland ver'chieben naten Gelängni» und 4000 Mark Geld- T Verhaftung. In ähnlichem Ausmaß die Strafen gegen eine Anzahl anderer Üä r m , -er tötet. „Mehr Menschen werd«, durch Arm getötet, al» die Welt ahnt, und dt« öffentliche Meinung rmrß aufgeklärt werden über die groben Gefahren und die ungeheure Berschwendung von Kräften, die durch diese un nötige Lärmerzeugung hervorgerufen werden." Mit diesen Worten eröffnet der Setter der Londoner Polytechnischen Ingenieur-Schule Prof. Henry Spooner eine» Aufsatz, tn dem er die durch de« Lärm hervorgerusenen Nervenschädi- gungen, besonder» der Großstabtbevülkerung, betont und dl« Vermeidbarkeit sehr vieler Geräusche erörtert. Den Lärm tu den Hauptverkehrsstraßen schreibt er zum groben Teil der mangelhaften Sorgfalt de» Wegebau«» zu, denn schlechte Wege und Strotzen verursachen einen sehr viel stärkeren Lärm als gute Wege. Besondere Störenfriede der Ruhe find die Kraftwagen, die allerdings früher durch noch ärge re» Geraffel und Getute die Nerven der Menschen marter ten al» heute. Die teuersten Kraftwagen fahre« heut« be reit» fast geräuschlos und rufen nur et« surrendes Tönen hervor. Aber wie wett sind wir noch von dem Ideal ent- ftrnt, datz alle Auto» so still geworben sind! Die meisten Auto Omnibusse, Kraftdroschken und Lastkraftwagen er rege», wen« sie durch die Straßen toben, einen so uner träglichen Lärm, datz e» buchstäblich „zum Himmel schreit", und dieser Höllenradau ist ganz unnötig, könnte durch Sorgsamkeit und Vorsicht verhütet werben. Auch das Grille Pfeifen der Lokomotive wirkt sehr ungünstig auf da» Nervensystem ein LS gibt einzelne Lisenbahnverwaltun- gen, die diese» wüste Gepfeife durch melodische Töne ersetzt haben, so -. B. die kaledonische Eisenbahn, und auch die Glockensignale, die auf den amerikanischen Bahnen gegeben werden, sind sehr viel weniger aufreizend als unsere Loko- motivpfeifen. Der Lärm der Schreibmaschine ist für viele Schriftsteller und Geschäftsleute eine Marter, die sie an der Sammlung ihrer Gedanken htndert. Dabet ist bereit» s-tt elntger Zeit eine geräuschlose Schreibmaschine erfunden, die sich mehr etnbürgern würbe, wenn die GesunbheitSschädi- gung durch den Lärm allgemeiner bekannt wäre. Der Lärm auf den Korridoren der Geschäftshäuser und da» Gepolter, da» den Unterwohner tn Mietshäusern rasend macht, läbt sich durch teppichbelegte Futzböden und Treppen vermeiden. In der Industrie sollte an die Stelle der lärmenden Dampf hämmer der hydraulische Druck gesetzt werben, bann würben nicht Fälle von Taubwerden vorkommen, wie sie durch da» Getöse mancher Fabriken festgestellt sind. Auch da» lästige Hähnekrähen, da» gar manchmal den „Schlaf mordet", läßt sich vermeiden, wenn man die Hähne tn Käsigen hält, in denen sie sich nicht zu voller Grütze aufrtchten können. Der Hahn kann nämlich nur krähen, wenn er den Kopf empor hebt, und diese Stellung kann man ihm während der Nacht unmöglich machen. Der Lärm der Grotzstadt und de» mo dernen Lebens ist nach Ansicht Svooners der Volksgesund heit so schädlich, datz die größten Anstrengungen gemacht werden mützten. um ihn nach Möglichkeit zu vermeiden. Wird eine Großstadt mit Kleinhäusern zu «roß? Der Kampf gegen die alte vierstöckige Miets kaserne ist eins der wichtigsten Ziele unserer heutigen S>ed- lungsbeweguna; man hat im KlcinbauS die allein men schenwürdige Wohnung erkannt und vermag auch d'e dagegen angeführten Gründe zu entkräften. In einem Vortrag „Klcinhaus- und GrosthauS-Wirtschaft" des bekannten Archi tekten Friedrich Paulsen, der in der „Heimatschuh-Thromk" wiedergegeben wird, finden sich alle die geistigen Waffen zum Kampf für das Kleinhaus vortrefflich zusammenge- stellt. Paulsen widerlegt hier auch die allgemeine Annahme, daß die Ausdehnung einer Millionenstadt mit lauter Klein- häukern zu groß werde. Schon em Blick auf die enalische» Verhältnisse lehrt, daß der Einwand unbegründet ist. In einem Hause Berlins leben 77, m einem Hause Londons kaum 8 Menschen. Man kann aber auch rein rechnerisch Nachweisen, datz eine Großstadt mit KlcinhSutern nicht zu, groß wird. In manchem Teile Groß-Berlins leben ist das Ergebnis „voller Boden auSniitzüng" 'im Nehmen wir nun eine Bauweise von „nur" vier werken an, so haben wir i'n einer retnen Wohngegend etwa 700 Menschen auf 1 Hektar, d. h. auf einen Menschen kommen etwa 14 Quadratmeter Boden. Beim Flachbau „Wimderliebltch l" sprach er mit Ueberzriiguug, zu Marta von Kempin «mporlächelnd, al» st« fetzt geendet. .Gestatte« Sie, daß ich al» Erster Beifall klatsch«?' Er legte die Hand, flächen aneinander. — „Aber nein, wirklich," fuhr er tn and«, rem Tone fori, da er sah, wie ihr Blick zu forschen schien, ol e» ihm ernst sei mit seinem Lob, .mir ist die» Lied nies» schön oorgekommen wie heute." „Es ist s, ergreifend, nicht wahr?" fragte fl« hastig mR beklommen. » .Hm," macht« «r anlkwetchend, «nd dann mit einem tn» n«en Borwurf gegen sich, daß er der Unschuldigen ihr« Id«» ale zerstört«: .Wenn wir un« tn solche Lage denken — ge- miß!" „Nein, nein!" murmelt« sie gepretz». Eie schüttelt« deP Kopf. T» schien ihr an Worten zu fehlen. „Dieler Schmer«, diese« Sehnen, diese.Ruhrlosigkett — wollen wir nicht etivuH andere» —?" Die Tränen tn ihrer Stimm« waren unverkennbar. Er sah ntcht auf und blättert« mit Sorgfalt in den Sloten Abrr hott« «» für ihn nicht auch «in« Zeit gegeben, wo jede« Sehnsucht»- li«d mit tausend Stimmen zu seinem Herzen sprach? Lung, lang war «»Herl — Da plötzlich wurde ihm schwül. Eia Tropfen war auf seinen Arm gefallen. Er sprang empor. .Gnädige» Fräulein—Marta—süße» Wesen l Weinen Si» doch nicht l O, liebst« Matta i" tz- Er hatte ihr« Hände ergriffen. — Sie sah ihn an — b«» bend, schluchzend — erglühend. Fassung»!»» vor Rührunz neigt« « da» Antlitz gegen da» ihre. — La warf sie di« Arm« um s«in«n Hal» und lag schluchzend an seiner Brust. Für «inen Moment versank ihm jegliche» ander« Gefühl tn dem Bewußtsein, si« trösten, schützen zu müssen, st« ua» leinen Prei» bloßsten«,, «nttäuschrn zu dürfen, und dann -» st« war doch so sehr lieb, und ihm war ja längst d«r Bodm unter den Füßen entschwunden l vielleicht, daß er hier, in der neuen, der süßen Pflicht sich wiederfand. Er schloß st« au sich »nd küßt« immer wieder ihr dunkle» Haar. — - Al» Udo an de, Seit« d«» Vater» heimfuhk, war «»schm» spät in d«, Nacht. Di« Bäum« ftand«u a»i« schwarz« Nies«». »M Himmel tunkill« ttt^Sstr»^ — kkfk, NEU tttrfr WkkllMNIUftll Ttzp«N Ak «INkM AIN pttMHt nveren Verfahrest gegvfsen worden sind al» die Ma nzer Lettern der ersten Drucke Gutenbergs. Durch eine genaue Analyse sämtl cher Frühholländ scher Drucktypen gewann er Anhaltspunkte für ihre zeitliche Aufeinanderfolge und zeigt, daß man durchaus der Nachricht der Kölner Thronet Glauben schenken kann, der zufolge die Gutenbergsche Er findung ihren AnSgang von den holländischen Donat- Trucken genommen hat. Die holländische Erfindung bo- schränkt« sich freilich auf einen noch sehr umständlichen und kostspieligen Letternguß, der sich nur für den Druck von Büchern geringeren UmfangS eignete. Diese Früh drucke der Donate, o. h. der lateinischen Grammatiken de» MttelalterS. haben ihre Stätte in Haärlem, und ihr Urheber ist Coster. Gutenberg hätte also nach den Ausfüh rungen ZedlerS da» von dem Haarlemer zuerst gelöste Problem des Letterngusses aufgegnsfen und dann tn jahr zehntelangem Ringen durch die Einführung der Metals matrize und vor allem durch die Erfindung des Hand- «neßinstruinentS die Erfindung vervollkommnet. Lurch feine Tat ist der Buchdruck im größeren Umfange erst möglich geworden. Gutenbergs unvergängliche Verdienste werd«, also durch diese neuen Feststellungen nicht geschmälert: aber auch Coster erhält sein Reckt, da er es gewesen ist, der Gutenberg» Genre die Richtlinien gab, nach denen es sich entfalten konnte. Kunst nn» Wissenschaft, ttapellmeifter Fritz Reiner in Amerika. Der lefthor an der Dresdner Hofoper tätig gewesen» Kapellmeister Fritz Reiner wurde von der Chicagoer Oper gastweise al» Dirigent verpflichtet. Woldemar st. Geidlitz j». In Dresden ist am Montag abend nach längerer Krankheit Woldemar v. Seidlttz ge storben, «in Mann, dem da» Knnftleben der sächsischen Hauptstadt sehr viel zu verdanken hat. Am 1. Junl 1880 zu Petersburg geboren, wandte er sich d-r Kunftgeschicht« zu und wurde 1885 al» Nachfolger R ' ann» in di« Generaldirektion der Sammlungen für Z c und Wissen schaft von Berlin nach Dresden berufen. Hude März ISIS trat er von dieser Stellung zurück. vnd bescheidenen Gärten kastn mckn ckber «o MenickstK auf 1 Htttar rechnen. Mrd nun die Stadt 3'/, Mal io groß, wenn man statt 700 nur 200 Menschen au, l Hektar anstedelt? Zunächst tst der Aufwand für Ttraßentlächen und Grünplätze in der Flachbaustadt lehr viel al» tn der Hochbaustadt r er beträgt nur ein S ein 1 Fünftel der Gesamtfläche statt ein Drittel Fünftel. Sieht man d ' bau» und Flackbaustadt i mäßiger Erbauung, so kann in beiden Fällen e»n'Ge schäftskern von 1000 Hektar angenommen w«rd«n, dessen Bewohner nicht zählen. Dieser Kern der Stadt hat einen Durchmesser von fast 8,5 Kilometer. Legt man darum einen Ring von Hcchbauhäusern mit 700 Menschen auf 1 Hektar, so wird die ganze Stadt 2480 Hektar groß, d h. ste bedeckt eine Kreisfläche von 5,6 Kilometer Durchmesser. Bei 200 Menschen auf 1 Hektar ergeben sich 6000 Hektar Gesamtfläche, also em Kreis von 8,74 Kilometer Durch messer. Lei: Weg vom Rande zum Ntittelpunkt wird 4,87 Kilometer statt 2,8 Kilometer bei der Hochbaustadt, tst also um 1570 Meter länger. Legt man um eine solche kreisrunde Flachbaustadt von einer Million Einwohner einen Ring von weiteren 3 Millionen, wieder ie 200 auf 1 Hektar, so ergäbe daS einen Gürtel von etwa 3»/« Kilo meter Breite. Der Durchmesser der 4 Millioncn-Stadt käme also auf 17 Kilometer, d. h. von Pankow bis Marien- dorf oder von Schmargendorf bi» Lichtenberg. Ein? plan mäßig gebaute KleinhauSstadt beansprucht also nicht mehr Raum als daS heutige Berlin mit seinen Hochbauten Nock weit günstiger liegen die Verhältnisse sttr e'ne Mittelstadt von 300Ü0 oder 100000 Einwohnern. Nehmen wir für eine solche Mittelstadt einen Kern von etwa .'10 Hektar an und darum eine Wohnfläche von 30000 Menschen, ie 120 auf 1 Hektar, so ergibt daS zusammen eine Wohnfläche von 280 Hektar, also einen Durchmesser von 1880 Meter, d. h. man geht vom Rande brS zum Mittelpunkt dieser Stadt m etwa 10 Minuten. Bel emer Stadt nnt 100000 Bewohnern würde sich dieser Weg auf 20 Minuten ver längern, unk man würde in einer solchen Stadt mit einer gutangelegten Straßenbahn durchkommen. Tie Verkehr-« schwierigkelten der Flachbaustädte werden eben wesentlich überschätzt. 25000 Berufe. Das englische Arbeitsministerium bereitet ein Lexikon vor, in dem sämtliche Berufe Groß britanniens verzeichnet sein sollen. Dieses Buch wird eine Summe von S5000 verschiedenen ErwerbSzweigen ent halten, mit denen sich Arbeiter in Großbritannien ihr Brot verdienen. Diese Namen sind z. T. nur im engen KreiS bestimmter Industriezweige bekannt, und eS bedarf der Angaben von Sachverständigen, um genau festzustellen, was die einzelne Bezeichnung bedeutet. Es werden da sehr feine Unterschiede gemacht, von denen der Laie keine Ahnung hat. Diese Aufnahme sämtlicher Berufe und die genaue Bezeichnung sowie Erklärung der etnzelnen Ar beitsleistungen soll nicht etwa nur sprachwisscnschaktlicken oder kulturgeschichtlichen Zwecken dienen, sondern dem Ar beitsministerium eine wichtige Unterlage für alle Bestim mungen und Erlasse bieten. Wieder eine Riesenerbschaft Diesmal tst e» ein Schuhputzer, ein armer Londoner Schuhputzer, der einen reichen Onkel, zwar nicht aus Amerika, aber au» Monte Carlo beerben kann. Patrick Canning, der sich gegen wärtig in Amerika aufhält, erhielt dort dieser Tage die Nachricht, daß er der Universalerbe eines in Monte Carlo verstorbenen Majors Canning ist. Dieser Major hat dem Schuhputzer em Vermögen hinterlassen, das sich auf 10 Millionen Dollar beläuft. Wer war der Erfinder der Buchdrucker kunst? Jedes Kind sagt uns heute, daß Gutenberg den Buchdruck erfunden hat: aber die Wissenschaft ist sich über diese Frage nicht so einig. Jahrhunderte lang hat ein er bitterter Streit getobt, in dem der Holländer Laurens JanSzoon Coster gegen Johann Gutenberg auSgespielt und als der eigentliche Erfinder des Buchdrucks gefeiert wurde. Die Holländer hatten diese Streitfrage zu einer nationalen Angelegenheit erhoben und schon vor 200 Jahren Coster em Denkmal errichtet. Bor 100 Jahren, im Jahre 1823, und ebenso 1856 wurden dann große Coster-Feste gefeiert, die ihren Höhepunkt in der Einweihung des Erzstandbiloes von Coster zu Amsterdam fanden. Allmählich aber war es um Costers Ansprüche still geworden, und die Forschung hatte sich zu dem Standpunkt durchgcruugen, dai; Guten berg das alleinige Verdienst dieser wichtigsten Erfindung der Neuzeit zuwmme. Nun lebt der alte Kampf von neuem auf. Ein Vorkämpfer für die Anrechte Costers bat sich in dem bekannten Forscher auf dem Gebiet des Früh drucks, Pvof. GottsNed Zedler, gefunden, der in 20 jähriger Arbeit die alte Streitfrage zu klären gesucht hat. Wie im „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel" berichtet wird, -ging er von der eingehenden Untersuchung der Buchstaben bilder in den holländischen Frühdrucken aus und stellte „Gönnen Si« c» mir doch," sprach Udo. „Da Frau Baro nin mich al» großen Ignoranten in Hinsicht auf alle», wa» Musik heißt, kennt, so wußte st«, wie mir diese Mitteilung im ponieren würde." „Nun," fragte Frau von Kemvin, „können Sie da» herr liche „Zigeunerkind hat keine Ruh" (um ihre Lippe» zuckte e» «in wenig), Marta» Lieblingslied, begleiten oder nicht?" „Wenn ich mich sehr zusammen nehme, halt« ich e» für möglich," entgegnete Udo. Man plaudette behaglich über dem Nachtisch. Udo erhob sich, der Baronesse den Arm bietend. Ohne fernere» Wider streben nahm sie ihn, aber Udo fühlte, wie sie vor Erregung zitterte. Während er die Schwelle de» Nebenzimmer» Über schritt, dessen Doppeltür ans «inen Wink der Hausfrau ge öffnet worden, beschlich ihn wieder jene» peinliche Gefühl, al» erwarteten die anderen, die nicht so harmlos waren, wie di« Familie Keinptn «nd er, jetzt etwa» ganz Bestimmte» oo» ihm, wonach sie schon lange spioniert. Hätte nicht Marta» Liebreiz und schlicht« Natürlichkeit ihn immer von neuem überwunden, so wär« «in mehr reservierter Ton gegen st« wohl ratsam gewesen. Da« Piano stand an einem Platz, den man vom Speise- »immer au» nicht übersaht Um de« jungen Mädchen« willen, da» heut« so besangen war, mußt« er «» ja willkommen hei ßen. Wie leicht doch so «in süße», zarte» Wesen zu erschüt tern istl Er lächelt« st, ermntigend an, während er sich am Instru ment niederlieb. Da lächelt« st« auch, und e» schien ste plötz lich wie Freud« zu überkomme«. Mit der schlichten Selbstver ständlichkeit. die ihr sonst bei allem Tim eigen war, setzt« st« an gegebener Stell« ein. „Sie kann ganz ruhig sein," dachte Udo, während be gleitet^ „jene hören ja doch nicht ans unS.anSgenomine» viel leicht Papa." — Herr von Lessenheim war früher ein groß« Musikliebhaber gewesen, und im Saal daheim stack ein« ganz« Reihe der kostspieligsten Instrnment«, di« Zeugnis von seinem einstig»,, Steckenpferd ablegten. Wie er sich doch verändert hatte I „Wein, Weib und Kartenspiel l" hatte Harry gesagt. — »L. bat. lest» Gedanken imnierjott dies« Richtung Kircheimachrichten. s. Epipbanienionntaa 1SSS. Meso. V Uhr Predigt (Röm. 12, 17—21. Becks, 8 Ayr Ipttvi« (Matth. 9, 35—88), danach Ab«ndmahl(Friedrick>'. Montag Grotz- mutterverein. Mittwoch Helferinnen-Vorbereilung. Donners tag MissionSabend. Krtedrich-Auguft-Ltroße ». Dienstag 8 Uhr GemeinschaftSstunbe- Wttda. Vorm. S PredigtgottrSbienst. Unterredung II. Eröba. 9 Uhr PredigigottrSdienft (Pfarrer Wittig), v,u Uhr KindergotteSdienst in der Kirchschuir. Penfitz. 9 Uhr PredigtgotteSdienst (Herr k. Tenecke-Gröba), 2 Uhr Juvafraiienverein. Aöderau. 9 Uhr kurzer Gottesdienst, Dienstag >',8 Uhr abend» chrisil. Elternvereinigung. Mittwoch Iungfraucnv-rein. Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 5—8 Konfirmandenanmeldunß durch die Eltern. Aetthot». 9 Uhr PredigtgotteSdienst, darnach Dorbereiwng de» Kinder aus Zeithain Tr.-Pl. und Grödel, welche Ostern 192» konfirmiert werden. Glattbitz. '/,9 Uhr Predigt, 1 Uhr KindergotteSdienst. Morttag ^/,8 Uhr abends in den „Drei Lilien" Dortrag: Gibt eS einen Gott? Dienstag abend Jungfrauenverein. Donnerstag'/,8 Uhr Bibelstunde. Kath. St. Varbara-Kapelle (lNethildcnftraße v). Um Uh» Frühmesse, 9 Uhr Hauptnottesdienst mit Predigt und Legen, Werktag» hl. Mess« '/,8 Uhr außer Donnerstag. Karle Köpfe. Roman »an Maria Gerbranbt. 84 Ob er ihre Gedanken erriet? Er sah sie nur freundlich an and senkte di» Lider. Da» hatte er schon öfter auf irgend «ine Be merkung von ihr getan, und«» durchrieselt« ste dann jedes mal wie ein warmer Strom. War e» nicht gerade, al» ob er sagen wolle: „Du verstehst mich ja nicht ganz, aber Du bist so lieb." — Jedoch über diesen Gedanken erschrak st« so, daß ste sich hastig -u ihrem Nachbarn recht» wandt«. Udo hatte e» übrigen» fast «in wenig peinlich gefunbm, so ausschließlich mit ihr allein zu sprechen. Nicht nur, daß Kurt und Franz von Westerwick ste beständig beobachteten, auch von den «litten Hettschasten fing er hier und da einen nachsichtig-wohlwollenden Blick auf, der ihm wenig am Platz« lütten. Ab« e» war ja überhaupt merkwürdig, wie »iel« Menschen ihm gegenüber «in ProtektionSbedllrfni» zu hegen schien«,, da» ste veranlaßte, ihn zu schonen, P» behüt«,, ihn liebreich zu belehren über Ding«, mit denen er innerlich durch- ott« in, Rest,«, war. O, er hätte diese Schonung verwünschen mögen, ebenso wie di« ewigen Anspielung,» auf sein, vor Jahren angegriffen gewesen« Gesundheit I Ab« « brachte »» ja nur in ganz schweren Fällen über dir AnfangSgründr de» Zorne» hinaus». Sein Gewissen, da» ihm sagte: Sie meinen «»ja so gut I lqt« chn immer gleich lahm. — Wied« stürzt« er in einnn Verdruß, den« sich selb« kaum zu erklären wußte, sei» Ela» hinunwe. Di«Baronin, welch«»»» gavbbnstch in Gefprächlwest« »o« ihm saß, sah es und lächelt«. *Jch muß Ihnen heut, E»a» »«raten," sagt« sie. »Uns«« Matta ist nicht mehr —" Mamachen!" «les ba» jung« Mädchen, sich sofort um- i „Richt »eße solch «ine Kein« Banaustn st, Bezug aus Kunst, äK« st« einmal war," fuhr di« Mutt« lachend fort. „Nicht nur, daß st« schon di« Namm Sudermeum und Hauptmann oh«, Schaub« hörm kann — »st trttbm «ch Mustl und
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