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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192212151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-15
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1922
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dem Ausstieg in die Hitze wachst, läßt st» noch «ich«» Genaue» sagen. Doch Ist die ultraviolette Strahlung tn größeren Höhen zwei fest o» stärker. Au» dieser vergleichen den Beurteilung der TtrahlungSklimate ergibt sich sür die Heilkunde, daß die günstigsten Verhältnisse rm Hoch gebtrae liegen und dann im Mittelgebirge. ES ist sehr wichtig, daß wir im deutschen Mittelgebirge, dessen kli matischen Verhältnissen sich die meisten Kranken gut an zupassen vermögen, eine ausreichend starke Sonnenstrah lung da» ganze Jahr hindurch haben. Im deutschen Tief land und an der Rüste ist die Ausnützung der Sonnen strahlung zu Heilzwecken nur im Frühiahr, Somnier und Frühherbst möglich, während sie im Spätherbst und Winter auf nur noch 50—60 Prozent der Gebtrg»strahlung her- untersinkt. Rruesie Nachrichten und Telegramme vom 1k. Dezember 1V22. Diebstähle im Lübecker St. Annru-Musrum. XLübeck. In den lebten Tagen sind au» den Aus- stellmigSräumen de« St. Annen-Museums vier Lichthalter mit Tropfteller und von zwei an der Wand befindlichen einarmigen Leuchtern je ein Lichtbalter gestohlen worden. Auch von einem au« dem 17. Jahrhundert stammenden Ebenbolzkabtnrtt wurden kleine silberne Beschläge entwendet. Der Altertumswert der Dteberbeut« ist ganz erheblich. Rückgang der LebeuDhaltungskoste» in Wien. )l Wien. Nach dem Gutachten der paritätischen Kommission verbilligten sich die Kosten der Lebenshaltung vom IS. November bi« 14. Dezember um drei Prozent. Gntspanmms t« Lausanne. )< Lausanne, lieber die Beratungen über bt« Minder- ßeitenfrage am Donnerstag, die nach der lebhaften Rede Lord Curzon» zu einer völlige« Entspannung führten, er- lührt man folgend« Einzelheiten: JSmet Pascha antwortete in längeren Ausführungen auf die Rede Lord Curzon», -essen Borwürfe er zunächst zurückwie», die dieser tn der »rmentschen Frage gemacht hatte. Wa» den Bevölkerung»- ,»»tausch betreffe, erinnerte JSmet Pascha daran, daß der Gedanke von Nansen ausgehe und später von BenizeloS und Lord Curzon aufgegrtsfen wurde. Di« Schaffung einer Heimstätte für die Armenier sei äußerst schwierig, da das stark verringerte türkische Gebiet nunmehr von einer tür kischen Mehrheit bewohnt werde, die ihre Heimstätte keiner fremden Rasse abtreten könnte. Auf Lord Curzon» Krag«, ob die Türkei -em Völkerbund beitreten wolle, antwortete JSmet Pascha: Wir haben niemals erklärt, baß wir nicht etntreten werden. Wir find vielmehr dazu bereit, sobald der Friede geschlossen ist. Wir werden dann unsere Ansicht darüber bekannt geben. Wenn die Türkei sich jedoch in der Frag« der Kontrolle deS Minderheitenschutzes so sehr emp findlich zeige, wie Lord Curzon meine, so liege das eben daran, daß bisher die türkische Souveränität stet» unter dem Vorwande der Menschlichkeit mit Füßen getreten worden sei. Die Türkei nehme die Grundsätze de» Minderheiten schutzes an, aber nicht unter dem Druck der gestrigen Rede Curzons, sondern in Ueberetnstimmung mit -em nationalen Pakt. Auf eine Bemerkung Curzons tn der letzten Sitzung über einen etwaigen Bruch wegen der Minderheitenfrage, er klärte Ismet Pascha folgendes: Wir wollen weiter sür den Frieden arbeiten. Wenn sich aber trotzdem dieser Bruch vollzieht und wenn man glauben sollte, daß hierfür die Minderheitenfrage ein passender Vorwand wäre, so sind wir sicher, daß die Wahrheit bald bekannt gegeben wird und daß die Stimmen, die sich zugunsten der türkischen Abordnung erheben, in der ganzen Welt ein Echo finden werden. JSmet Pascha schloß, in»«« er de« türkische» Staub»««« folgender, «»aßen zusammenkaßte: ^Die Türkei «» »erttt, «ach dem Kried«.»s»l»ß ßch de» völkerduud anznfchließe«. 2. Sie erkennt die Rechte der «icht moha»««danische« Minderheit«« a«f Grnnd der »»« Verschiede««» ««ropäische» Staate« erklärte« Srnndsätz« an. ». Sie »trd «tue «»«estte erlasse«. Lord C«rz»n -rückt« i« seiner Antwort sein« Genug tuung üßer de« versöhnliche« Ton der türkische« Erklärung au» und «ab -er Hoffnung Autbruck, baß den tn -te Türkei zurückkehrenben Armeniern annehmbare LebenSbedingungen »«gebilligt werde» würben und daß die türkisch« Delegation sich nicht -en Erörterungen be» Unterausschüsse» über bi« Frage einer nationale« Heimstätte widersetzen werbe. Die größte Bedeutung legte er den Erklärungen JSmet Pascha» über den Völkerbund bet, die bi« wetteren Verhandlungen in Lausanne bedeutend erleichtern würben. Er hofft nunmehr, daß brr FriedenSvertrag bald, vielleicht schon in vier Wochen abgeschlossen werben könne. — Barrere und Sarraut schlossen sich den Ausführungen Lord Curzon» an. — veuizela» gab hierauf die griechischen Grundsätze über -en Bevölkerungs austausch bekannt. 1. Der Austausch soll sich freiwillig, ohne jeden Zwang vollziehen. 2. Den Griechen, die ottomantsch« Untertanen sind, und ans Anatolien flüchten mußten, sowie den Grtechen in Ostibr'-zien soll die Heimkehr gestattet werbe«. v. Auch Griechen in Konstantinopel sollen darüber entscheiden leinen, ob sie auSwandern ober in Kon. stantinopel bleiben wollen. 4. Die Muselmanen in Griechen land sollen entsprechend behandelt werben, v. Et« besonbrres Abkommen soll über den Austausch der Kriegsgefangenen und der Zivilgeiseln abgeschlossen werben. Nach einer kurzen Erklärung JSmet Pascha» wurde hierauf Montana-Jtalien zum Vorsitzenden des Unteraus schusses sür die Minderheitenfrage ernannt, der heute seine nächste Sitzung abhalten wird. lStehe auch tn der Beilage.) )l Lausanne. Im Unterausschuß für die juristischen Fragen der Kapitulationen schlugen die Alliierte» vor: 1. daß durch irgend eine internationale Instanz, ». B. durch den internationalen ständischen Gerichtshof im Haag, Richter angewiesen werden sollten, al» Beamte des türkischen Staates gemeinsam mit türkischen Richtern die Gerichts- barkeit sür Ausländer zu organisieren; 2. daß diese Richter gemeinsam mit türkischen Richtern das türkische Straf gesetzbuch in neuzeitlichem Sinne ausarbeiten sollten. Di« Türken verhielten sich diesen Anregungen gegenüber nicht ablehnend, warten aber Weisungen au» Angora ab. Dle gestrige Rede vouar LawS. )l Pari». Zur gestrigen Rede Vonar LawS im Unter. Haus schreibt „Petit Parisien", der Wille, den Bonar Law bekunde, Frankreich tätigere Hilfe zu bringe«, al» die» seit Unterzeichnung de» FriedenSvertrag«» geschehen sei, und Deutschland zur Zahlung zu verpflichten, sei offenbar. ES gebe Gründe zu der Annahme, daß während de» Kabinetts rates am letzten Montag der Premierminister nach dieser Richtung die Zustimmung aller seiner Kollegen fand. Der Wunsch Bonar Law», die Zusammenarbeit mit Frankreich zu verbessern, stoße allerdings auf gewisse Schwierigkeiten, die Frankreich tn seinem eigenen Interesse nicht übersehen dürfe, wenn e» Bonar Law entgegenkommen wolle. Die neue englische Regierung sei geneigt, sich tn der Frage der interalliierten Schulden großmütig zu zeigen; jedoch könne sie nicht vollkommen darauf verzichten, von Deutschland und keinen Verbündeten die Summen zu verlange», di« England Amerika bezahlen müsse. Nach dieser Richtung sei also bt« Handlungsfreiheit -e» Ministeriums stark begrenzt, aber viel mehr noch hinsichtlich der Maßnahmen gegenüber Deutschland. Bonar Law habe sich dagegen verwahrt, die Krage ter Besetzung -«» Ruhrgebtete» zu erörtern. Seine Gedanken hätten sich trotzdem nicht weniger klar gezeigt. Set« Wunsch sei, Frankreich durch die Tat zu beweisen, daß er entschlossen sei, Deutschland zu zwingen, aber Unglück, ltcherweis« — und im Widerspruch zu den Tatsachen — werbe die Nubrdesetzung dem englischen Publikum als Maßnahme ttngeftellt, die eine wirtschaftliche Katastrophe in Deutsch land Hervorrufen würde. Solange dieser Irrtum nicht be? srttigt ober solange der Plan der Besetzung nicht für die öffentlich« Meinung Englands eine beruhigendere Form an. genommen habe, müsse die Negierung fick der Gefahr aus setzen, die Mehrheit deS Landes gegen sich zu Haden, wenn sie auch nur durch Untätigkeit Entgegenkommen übe. Da» Problem sür die französisch« Politik sei, jetzt klar,»stellen, tu wekchem Mab« man auf die Schwierigkeiten eines auf richtigen treuen Verbündeten Rücksicht nehmen könnte, wenn eS sich darum handele, einem eigenen Plan endgültige Form zu «eben. lStehe auch in der Beilage.) Clemenceaus neueste Ansicht. * Pari». Ter Newyorker Korrespondent des „Petit Varisien" hatte eine Unterredung mit Clcmencenu vor seiner Abreise aus Newnork. Siemenceau äußerte sich ausführlich über di« Frag« der Nnhrbesetznug. Er sagte u. a.: „Ich bin gegen diese Beletznna. Vielleicht hat es eine Zeit ge geben, tn der die Politik -er Macht hätte erfolgreich sein können, aber eine solche Politik hat jetzt, nachdem man Deutschland Konzessionen gemacht hat, ihre Wirksamkeit ver loren. Gegen eine Besetzung des Ruhrgebiets würde ich heute schwere Bedenken haben. Man muß vor allem mit der Möglichkeit eine» allgemeinen Streik? der Gruben arbeiter und dessen katastrophalen Folgen rechnen. ES gibt sicherlich andere Lösungen, und vielleicht ist die Lösung, die mir heut« rin amerikanischer Freund vorschlug, nicht die schlechteste. Dieser meinte, daß Frankreich und England, wenn sie sich über die Mittel, die arnuwcndcn sind, um Deutschland zum Zahlen zu brinnen, nicht einigen können, sich über die Einsetzung eines Schiedsgerichtes verständigen sollten, das vielleicht unter Leitung de» Präsidenten Harbin« stehe« könnt«. Die Rubrsrage. )l Part». Die radikal-sozialistische Kammeraruppe besprach gestern die Londoner Konferenz und ini Zusammen- Hang damit die Rubrfraae. Die Mrnvve, die die Besetzung de» Ruhrgebiet«» grundsätzlich ablehnt, behält sich vor. darauf ,n gelegrner Zeit zurilckznkommen. ist aber ent schlossen, sich nicht ohne weiteres in die politischen Jntrigurn in dieser Frage verwickeln zn lassen. Poinear« vor dem Rücktritte? )( Paris. Hier gilt BoincaröS Stellung Mr sehr er schüttert, sodaß lein Rücktritt nach der heute beginnenden Aussprache mit Sicherheit zu erwarten sei, selbst wenn die bevorftebendeKammrrdrbattemiteinerArtvon provisorischem Vertrauensvotum abschließe. Sport. Da» Dresdner Stadion im Bau. Da« Dresdner Stadion ans den Güntzwiesen ist bereits im Bau. Täglich wachsen dir Bera« von Schutt und Schlacken, die die Grundlage der Tribüne bilden. Das Wetter ist glücklicherweise milde, sodaß die Arbeit rasch fortschreitet. Man darf mit Be stimmtheit darauf rechnen, daß das Stadion zur Eröffnung der JahreSschau „Sviel und Sport" Mitte Mai 1923 fertig wird, sodaß eS mit ihr zusammen dem Verkebr übergeben werden kann. Die großen sportlichen Veranstaltungen, darunter da» Fußballändrrspirl Finnland—Deutichland, werden gewiß viele Tausend« von SportSfreundrn nach dem Dresdner Stadion ziehen. Kirchennachrichten. 8. Advent 1SSS. «iesa. TrinitatiSkirche: 9 Uhr Pr. (Luk. S, 18-17, Friedrich), '/.II Nhr Kinderg. (Friedrch). Klosterkirche: 6 Uhr Adventsand. m. Ä. (Matth. II, 2 10, Lut» Hardt), Mionlag Großmutterverein. Mittw. 7,8 Uhr Bibelstunde «Friedrich). Weida. Vorn, !' Uhr Gottesdienst. Pausitz. 8 Uhr Beichte, 7,9 Uhr Predigtgottesdienst. Nödcrau. 9 PredigigotteSdienst (Pf. Guderley) mit Adventschorlied, 10 hl. Abendmahl (Guderley), 7,11 Kindergottesdienst. Dienstag 7 Frauenverein in LammS Restaurant (Bescherungsfeier). Mittwoch Jungmännerverein (AdventSfeier). ErSba. 8 Uhr still. Abendmahlsfeier (Denecke), 9 Uhr Predigtgottesdienst (Denecke), 7,11 Uhr Kindergottes dienst (Berger), 11 Uhr Kindergttsd. in Bobersen. Blaubttz. 7,9 Uhr Lesegotterdienst. 1 Uhr KindergotteSd., Dienstag Jungfrauen»., Mittw. 9 Uhr Abendmahl. Zetthain. 7,9 Uhr Predigtgottesdienst, nachm. 7,4 Uhr Abendkommumon in Zeithain, 4 Abendkommunion im Betsaale des Lagers, letztere nur für Zeithainer Parochtaner. Anmeldung vorher ist nötig. Vor anzeige : Am hl. Abend <4. Advent) ist 4 Uhr Christ vesper. Kollekte für Bedürftige. Kath. St. Barbara-Kapelle, Lessingstr. 9. 7,8 Früh, messe, 9 Hochamt mit Predtgt, 4 JünglingSverrin, punkt 7,8 Frauenbund mit Vortrag, Dienstag 7, Mittwoch keine, sonst 7,8 hl. Miesse. RkviS«» Plviel I gefunden. 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Und doch sehe ich da einige HauS- sraucn gar pfiffig schmunzeln. Wissen sie doch, daß sie bereits vor der WahnsinnSsahrt unserer LebenSmittel- vreisc ihre Vorräte für Weihnachten beiseite geschafft haben. Denn ohne D-reSdner Chrtstftollen hat la da» Leben überhaupt keinen Wert! --- Wohl, ihr mögt euch freuen, aber in der Minderzahl seid ihr Vorsichtigen doch. Fröhlich und stolz geht ihr mit breitgespreizten Armen, die das schwerbeladene Kuchenbrett tragen, vom Bäcker heim. Laßt euch so gern beneiden von Nachbarinnen ttid Vorübergehenden. Euch sieht man und denkt: Nun mr so schlimm kann e» ja noch nicht sein, trotz aller Teuerung! — Niemand aber schaut tn Magen und Seele dec vielen, die abseit» stehen. Wie sehr hängt doch die Geelensttmmuua vom Maa« ab. mckw al» leder duckt. cktaschen, als sie gewollt. Heut ist sichere Zukunftsbild lockt, destomehr füllt, so drängt eine enden WeihnachtSver- Und so wird e» auch bei un» in dieser Zeit verschärfter Gegensätze mehr neidvoll hungernde Menschen geben al» früher, und statt der früher genießenden, daneben die Prasser und Schlemmer. Und doch ist die Kaufstimmung groß. Weihnachten reizt zum Geben, und die Erwägung, daß unser Geld ja doch keinen Wert blitzt, lockt Vatern und Müttern, Gat ten und Bräuten, Brüdern und zärtlichen Vettern mehr Scheine au» den Brieftaschen, als sie gewollt. Heut ist ja noch heut! Das unsichere Zukunftsbild lockt, destomehr den Augenblick zu genießen. So sehen wir trotz schwin delnd hoher Preise die Theater gefüllt, so drängt eine weihnachtsfrohe Menge in die lockenden WeihnachtSver- kaufSmenen und durch die Reihen der Duden, die nach altem Brauch sich zu Füßen grober Prunkhäuser ange nestelt haben; so sehen wir hier einen Vater sorglich den Puppenwagen heimschaffen, dort eine Mutter um ein Schaukelpferd feilschen. Die Leichtsinnigen jonglieren mit ihren Tausendmarkscheinen und fühlen sich, die früher kaum solch einen braunen Lappen gesehen, geschweige ausgegeben haben, al» neue Rothschild«; die Vorsichtigen aber denken an Kohlen- und MietzmSsteigerung, und die unheimlichen Nullen geben für alle Gebefreudigkeit ein Schwergewicht. Aber müssen e» denn enorme Ausgaben sein, um da» schönste deutsche Familienfest zu schmücken? Den Armen gehört da- Himmelreich, welch große Weisheit und Wahr heit liegt in diesem Wort, und bringt auch die böse Zett manch schlimme Erscheinung mit jtch, und löst sie häß liche Eigenschaften im Menschen aus, da» Gute lehrt sie den übersättigten Großstädtern doch, daß im schlichten Erfassen, im Nippen am Kelch des Leben» mehr Genuß wat. ott wer tü« auLlMürtt bis aul treu «rund. Und näher, immer näher rückt der Tag des feierlichen Geben». Weihnachtlich hat Herr Winter die Stadt auS- geputzt und so ist eS uns just am liebsten. Das Getriebe der Geschäftswelt ebbt ab, es wird still und dunkel. Nur au» den schönen alten Kirchen strömt gelbes Licbt, hallen feierlich: Orgelklänge. Die WeihnachtSmessen, ein Genuß für Gläubige und Ungläubige, haben begonnen, und von den Türmen hallt es: Friede auf Erden! Regina Verrholo. Kmst md Wissenschaft. Wochensvielplan der Staatstbcater. Opernhaus» 17. Dez. Rosrnkavalier. 6—'/.IO. 18. Ter Barbier von Sevilla V,8. Kein öffrntl. Kartenverk. 19. Figaros Hochzeit. 7. Kein össentl. Kartenverk. 20. Mörder, Hoffnung der Frauen. Arlechino, Petruschka. 7. 21. Othello. 7. 22. UI. Sinfonie-Konzert, Reihe ö, vorm. '/,12 öffrntl. Haupt probe. 28. Di, Boheme 7,8. 24. geicbloflen. 25. Parsiml. k. 26. Parsifal 5. Schauspielhaus: 17. Der Wider- spenstiaen Zähmung. '/,8. 18. Der Pupprnschuster. V,8. IS. Und Pippa tanzt. .7,8. 20. Der Puppenschustcr. 7,8. 21. Der König. 7,8. für die Sonnabrndaboiinenten des 28. Dezember. 22. Der Puppenschustec. 7,8. 23. Außer Abonnement, ,um ersten Riale, Die Polarreise. 7,8. 24. geschlossen. Sk. nackm. 2 Uhr. Der Puppenschuster, abends 7,8 außer Abonnement, Propheten. 26. nachm. 2 Uhr, Tei Pupvrnschuster, abend» 7,8 außer Abonnement, Polarreise, Der »Um Stetnach'sch« Forschungen. Die Filmoder- orüfnngrstelle in Berlin hat vorgestern den von der Ufo bergrftellten Film: „Steinach s», Forschungen" zur öSent- licken Porlübruno fteigegebeu.
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