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sauber gekleidetes, doch sehr kindlich «Ssehende» Mäd chen ins Zimmer. „Gnädiges Fräulein wünschen" Kaste sie schüchtern ES klang so auswendig gelernt und patzte gar nicht zu der ganzen Art des blutjungen, kaum der Sckule ent- wachsenen DingeS. Und jedesmal mutzte Dagmar über drei« Krage aus diese« Mund lächeln. „Das Fenster schließen und die Borhänge ruziehen. Die Sonne blendet abscheulich, and der Kogel singt so laut! Und die Fliegen haben mich so gestört, datz ich kern Aage habe zrrtuu können." Sie -Hute »ad dehnte ihren Körper bequem aas dem Dstvan, während sie mit halbgeschlossenen Augen den Be- wegrmgeu beS Mädchen« solgte, da« ihre Befehle aus- ^Sie sp« ist -» eigentlich?" ist halb Vier." Sie uratzk buch etwa» geschlafen habe« — Koh der störende» Fliegen — seit et» Uhr lag ne doch schon hier! »Ich gniviqe» Fräulein. Die Turmuhr hat eben ge schlagen. Und Krau Pfarrer läßt fragen, ob Sie den Kakao »Ach Weitz aicht, ich habe noch leinen Appetit. Ich werde klingeln Vorläufig will ich nicht gestört sein! — Sie können also perschwmd-u, teure Liuak" Peucht über diele Anrede, sah das Mädchen sie an; Dagmar amtzte lant lachen und feuerrot vor Verlegenheit, lief Lina hinaus. Dagmar war allein. Sie verschränkte die Arme im Rasten und starrte uach der buntbemalten Teste, an der ein,?« Sonnenstrahlen, die sich durch den herzförmigen Ausschnitt des Fensterladens stahlen, ihr lustige- Spiel trieben. Ihre Stimmung war keineswegs so rosig nud beiter, wie der schöne Eommertag sie wohl hätte verursachen können Sie war verdrießlich darüber, datz sie hier in diesem weltverlassene» Törschen scheu mutzte, während sich ihre Bekannte» tu Norderney oder Heringsdorf oder Sissiugeu «der sonst in eine« Modebade amüsierten. Und sie war »nr größten Langeweile verdammt! Auch eine lächerlich altnwdische Idee ihres Hausarztes, sie aufs Land zu schickens Aber er wollte durchaus, datz sie in vollständiger Ruh« und Abgeschiedenheit lebte. Und die genotz sie ja nun «ehr aw genug in dem Pfarrhaus« von Hohensdorf. 3» den ersten Lagen ihrer Anwesenhe t in dem trau- Scheu Heim d«S Pfarrers Wagners hatte ihr die Stille und Einsamkeit wohlgetan nach der anstrengenden „Saison", die sie hinter sich hitttr. Keine Woche war ja ohne meh rere Festlichkeiten und Bälle vergangen, ganz abgesehen von Theatervorstellungen und Konzerten, bei denen man gewesen sei» mutzte. ES war zu viel gewesen; ihre Nerven hatten unter diesem Hasten und Treiben gelitten, sodaß die Notwendig lett eintrat, für eine Weile auszuspannen. Nun war es aber genug. Sie langweilte sich über die Matzen Nicht drei Lage wollte sie bleiben, geschweige noch drei Wochen, wie mau ihr vorgeschrieben. Sie hielt es einfach nicht «ehk anS! Jetzt, nachdem sie sich wieder gesund und kräftig fühlte, sehnte sie sich von neuem nach dem bunten, flirrenden Leben; die Einsamkeit von Wald und Flur dünkte sie un- erträglich geworden. Dagmar Odenberg war ein richtiges Weltkind, eitel und kokett, genutzsüchtig und oberflächlich. Sie konnte nicht ohne Geselligkeit, nicht ohne Bewunderung sein, die man ihr, der anerkannten Schönheit in reichlichem Matze zollte und die sie auch als einen ihr schuldigen Tribut forderte. Also stand eS jetzt fest bei ihr — übermorgen reiste sie ab. Und noch heute wollte sie es den guten Pfarrers leuten sagen, di« wirklich — mau konnte es nicht leugnen — in rührender Weise um sie bemüht waren. Es war, als ob dieser Gedanke sie elektrisierte; mit einem kurzen Entschluß sprang s e auf, legte den bequemen buutseidenen Kimono ab und schlüpfte in ihr weißes Leinen- Neid, das ihr Lina am Vormittag mit Hilfe der Frau Pfarrer frisch gebügelt hatte. Als sie den Panamahut. der ihr so gut stand, aus das dunkle, lose frisierte Haar legte, n>ckie ne ihrem Spiegel bilde befriedigt zi». Sie läclielte die Uninntsfalten aus ihrem Gesicht, und sie freute sich an ihrer Schönheit, deren sie sich voll be wußt war. Selten war wohl ;emand so wundervoll ge wachsen wie sie, wenn sie auch hier in den fünf Wochen der ihr anserlegten Langeweile viel von ihrer gepriesenen mo dernen Schlankheit eingebützt hatte Ihr stolzes schönes Ge sicht mit den dunllen Samtaugen und dem üppigen roten Munde prangten in den Färbet» der Gesundheit. Berückend sah sie aus — und es war niemand da, der ,ie bewunderte, was sie mit Bedauern sepstellte. Tann hätte es sich viel leicht eher gelohnt, zu bleiben — sie war ganz von Ver langen nach Flirt, uach Amüsement erfüllt. Sie griff jetzt — nach einem letzten Blick in den Spie gel — nach den Handschuhen und dem Sonnenschirm, da sie beabsichtigte, spazieren zu gehen, und ging die Treppe hinunter. In dem Hausflur stand gerade die Pfarrerin, die dem Mädchen einige Anweisungen gab. „Ah, da sind Sie ja, Fräulein Dagmar! Bor einer halben Stunde schon hatte ich den Kakao gebrüht. Lina meinte. Ihnen sei nicht wohl, weil Sie keinen Appetit hätten." Etwas besorgt blickte die rundliche Pfarrerin in da» Gesicht ihre- jungen GasteS. „Dann hat Lina eben falsch gemeint, mir ist ganz wohl!" lächelte Dagmar liebenswürdig. Trotz ihrer Launen nnd Ansprüche hatte sie sich doch die Herzen der Pfarrers leute gewonnen. Wenn sie wollte, konnte sie unwidersteh lich lein. „Ra. das ist ja gut!" Da fällt mir ein Stein vom Herzen! Gehen Sie nur immer in den Garten: mein Mann sitzt schon dort in der Laube bei seinem Satter Ws jetzt hat er aus Sie gewartet! Sie wissen doch, ohne Sie schmeckt es ihm gar nicht «ehr. — Ach ja, der Briefträger hat auch außer der Zeitung noch etwas für Sie gebricht! — Ich komme gleich nach, will nur schnell frischen Kakao für Sie aufbrühen" Und wichtig kippelt« di« freundlich« Krau davon. Dagmar schlenderte über den Hof nach dem ziemlich großen Garten, der in seiner Anlage «in wahres Kunst werk zu nennen war. Jeder Platz war auSgenutzt, und das Gemüse und das Obst aus dem Pfarrgarten waren berühmt. Als der Pfarrer seinen jungen Gast kommen sah, legt« er die Zeitung aus der Hand und erhob sich. Mit herz lichen Worten begrüßte er Dagmar, die in dem bequemen Sorbstuhl Platz »ahm, der vor ihrem Gedeck stand Die Sonnenstrahlen drängten sich durch das üppige Blattwerk des wilden Wein» und leuchteten in grüngol digem Schimmer ans den mtt einem blütenweißen Tuch gedeckten Tisch, in dessen Mitte sich ein großer Rosenstrauß neben srischgcbackenen goldgelben Waffeln befand. Es war so einladend, so kanlich, datz Dagmar wider Willen davon eingenommen wurde. Sie wechselte einige liebenswürdige Worte mit dem Pfarrer und griff dann nach den für sie gekommenen Post sachen. Es waren mehrere Ansichtskarten und Briefe von Freundinnen und Bekannten, die begeistert von ihre« Amüsement aus verschiedenen Modebädern schrieben und sie ein wenig mit ihrer diesjährigen Sommerfrische neckten, in der es sicher bedenklich nach Suhstoll röche und so weiter. Bor Tagmars geistiges Auge trat di« qanze lebens frohe Gesellschaft, die ihr im Grund« eigentlich herzlich gleichgültig war — und ohne die sie doch nicht leben konnte „Nun, Fräulein Dagmar, haben S»e gut« Nachricht«» erhalten", fragte Pfarrer Wagner, „haben die Eltern auch geschrieben? Sie erwarteten doch schon gestern einen Brief —" „Ja, Herr Pfarrer, man hat große Sehnsucht nach mir" — sie spielte mit dem silbernen Kaffeelöffel und ließ ihn auf ihrem Zeigefinger bilanzieren —, „ich muß des halb an die Heimreise denken." „O nein, Fräulein Dagmar! Das liegt doch noch in weitem Felde! Bon den ausgemachten acht Wochen sind ja kaum fünf verstrichen!" „Wenn auch, Herr Pfarrer! Ich habe Sehnsucht nach meinen Ellern bekommen: Mama schreibt eben, daß sie nächste Woche schon nach Ostende reise Papa bleibt nur wenige Tage dort, »veil er nach England will. Da ich ihn nun vor Antritt seiner Reise gern nock sehen möchte, mutz ich doch wohl daran denken, übermorgen zu fahren — so leid es mir tut, von hier fortzugehen." Ein lebhaftes Bedauern zeigte sich am dem gütigen und stzmpathischen Gesicht des Pfarrers. „Ack, Fräulein Dagmar, das kann dock» Ihr Ernst nicht sein! — hör mal, Mütterchen", rief er seiner eben ankommenden Gattin entgegen, die aus einem Tablett das übliche Nachmittagsgetränk Tagmars vor sich hertrug, „hör mal, Mütterchen, Fräulein Dagmar will uns übermorgen Verlassen." «Ach nein!" Förmlich erschrocken setzte die Ange redete das Tablett nieder. „Wie kommt denn das so plötz lich?" „Ich sagte schon zum Herrn Pfarrer, daß ick die Eltern gern sehen möchte, ehe sie ihre Reise antreten, auch sic l;aben Sehnsucht nach mir. Ueberdies kann ich doch Ihre Gastfreundschaft nicht noch länger »n Anspruch nehmen." „Ach, es gefällt Ihnen nicht mehr de» uns". Nagte d,e Pfarrerin. Mgütigend faßt« Dagmar nach ihrer Hand. ,Lm Gegenteil, zu gut! Ich fürchte sogar, wenn ich noch läpaer bleibe, werde ich so dick sein, datz man mi« 1 mtt Rücksicht auf Dagmar unterlassen batt die ersten Zü« daraus nnd vertiefst« sich die Zeitung, seiner Krau, hie mit eine« S schäfttgt war, ab und zu daraus vorlejrnd. SortteyuuM folgt. M der 1. siMmmMM du Mm SMlMksU i« Wii. Bon Kurt Schubert, Schüler der Knabenschule. Ter sehnsichst erwartete 8. August war heraugekom- «en, und wir hatte» uns pünktlich H7 Uhr aus dem Bahnhof erngefunden. Nachdem unser Lehrer Fahrkarte« gelost hatte, bestiegen wir den Zug. Jeder Junge hatte einen gefüllten Rucksack, mancher sogar »och ein Päckchen, mitgebracht. Begleitet von vielen guten Wunsch«» unserer Eltern verließen wir »/«7 Uhr unsere Heimatstadt Rich tung Berlin! Als wir über die Brücke fuhren, sandten wir noch einen letzten Blick nach der soeben verlassenen Heimat. Friedsick lagen die Slbkähne tu der Helle» Morgen- sonne am Kai, und an der Wilhelmstraße sahen wir die weißen Rauchwölkchen einer Lokomotive. Unten an dem Dampfschiffhalteplatz lag ein Elbdampfer — ich glaube, eS war „Pillnitz" — und einige Leute grüßten freundlich zu uns herauf. Weiter donnerte der Zug über die Brücke- Wir fuhren auf der Strecke Riesa-Elsterwerda. Gröditz kannten wir die Gegend; denn »vir waren am der- gangcnen Ostersonnabend bei den Knaben des Sport vereins Gröditz zu Gaste gelogen. Bei Prosen sahen wir an einem Bahnwärtcrln»us den schwarz-weißen Schlagbaum der preußischen Eisenbahn uud einen Bahnbeamten in blauem Tienstanzug. Nun wußten »vir. datz wir in Preußen waren. Bald langten wir in Elsterwerda an und muß ten in den Berliner Zug umsteigen. Wir hatten das Glück, ganz allein in einen Wagen am Ende des Zuges zu kommen und hatten so Aussicht nach dre« Seiten. Bald wurde uns das Hinausgucken langtvettig, Senn recht» und links an der Bahnlinie sahen wir nichts als Sand, Heidekraut und Lkicscrnwald. Wir waren ,n der Mark Brandenburg. Stur hie und da lugte das rote Dach eines Häuschens aus dem Grün der Kiefern und an manchen Haltestellen sahen wir Sägewerke und einmal sogar «ine Brikettfabrik. Zum Zeitvertreib »nachten »vir allerlei Spiele „Rätsel raten" und „Schnelle Post". Bei Zossen rief uns unser Lehrer nnd zeigte uns fast endlose Güterwagenzüge. die an der Bahnstrecke entlang standen. Bon da an blieben wir am Fenster, und wir sahen das Gefangenenlager der englischen Kriegsgefangenen bei Zossen und Wilnsdorf. Trauben bemerkten »vir immer mehr Häuser. Es wurde „großstädtisch". Auf einmal r»ef einer: „Gucke, 'ne Straßenbahn, dort, 'ne Straßenbahn!" Wir sahen «ne „Elektrische" zwischen den Häusern hcrvorkommen. Jeder von uns wollte sie zuerst gesehen haben! Nt, was ihr bei uns nicht gefällt. Ich habe aber met««A Wissens nicht das geringste versehen und auch Lina befotw ders eingeschärft, ja aufmerksam zu sei»." „Quäle dich doch nicht mit unnütze» Gedanke«, Mütter chen! begütigte Pfarrer Wagner. „Wir sind wahrlich mich» die Ursache ES ist hier in unserem liebe« traulichen Hohen»-; darf emsach zu eintönig und zu langwellig. Sie sehnt sechs nach Abwechselung. Ta» allein ist es, weshalb sie fort-, „Meinst du?" , „Natürlich, Mütterchen! «e ist viel zu sehr «Ä»< And. Der glänzende Schein lockt sie. ES ist ja viel, viel, Spreu mtter dem Weizen, und her Mann, der sie der« Aist beimführen wird, hat viel zu erziehen Mein alte?, Freund Odenberg hat eben manches v«sehen in der Er») ziehung seiner Lnzigeu." ' „Da hab« wir es ander» gewacht, gelt, Alterchens Unser Einziger, der ist doch ein ganzer Mensch!" Scherzend drohend hob er den Finger. . „Nicht übermütig sein, Mütterchen — erst abwartenk-i Und doch strahlte sei« Gesicht in Batrrstvlz, al* er dest» Sohnes gedachte Unwillkürlich umschloß er die Hand lein«, treuen Lebensgefährtin nnd blickte liebevoll in ihre gut«/ blauen Augen. Lächelnd nickte st« ihm zu; sie verstanden sich., Daun stand sie auf und hotte dk laug« Pfeife an» der Ecke „Hier, Väterchen, deine gesichte Freundin, oha«, die du di ' noch ein kaum wiedererkennen wird. Mir passen meine Kleider gar nicht mehr — es ist beängstigend. Sie mästen mich ja förmlich, und leider schmeckt es mir auch so gut — vwl »esser als selbst zu Hause." „Freuen Sie sich darüber! Immer tüchtig esien und Kinken, das hält Leib und Seele zusammen!" Mtt stol zem Blick, der deutlich ihre Genugtuung verriet, blickte Frau Pfarrer Wagner auf das vor ihr sitzende Mädchen: „Wie wohl Sie anssehen! Gott behüte Sie! Wenn ich daran denke, wie blaß und spitz Sie waren, als Sie her kamen — und jetzt — wie das Leben selbst, wie Schnee wittchen, so weiß wie Schnee, so rot wie Wut, so schwarz wie Ebenholz —" „Und das hab ich Ihnen »u verdanken, bebe Frau Pfarrer!" entgegnete Dagmar herzlich, „die Eltern wer den sebr überrascht sein, wenn sie mich sehen." ,Son Abreisen wird jetzt nicht mehr gesprochen, wenn -cke mich nicht ernstlich bö»e machen wollen!" erklärte Frau Wagner in bestimmtem Tone, „tranken Sw erst mal Ihren Kakao und machen Sie dann Ihren Spaziergang!" Sie goß das würzige Getränk in Lagmars Taste und reichte dem jungen Mädchen den Zucker und die irischen Suchen. Dagmar lieb «S ruhig zu daß die Pfarrerin sie bediente. Es schmeckte ihr sehr gut. Der Kakao war mtt Ei abgequirlt und die Waffeln waren heute besonders gut geraten. Doch Koh allen Zuredens beharrte Dagmar auf ihrem Vorsatz, abzureisen. Tw Langeweile war zu drückend geworden, um io mehr, da sie sich gar nicht beschäftigte. Und nur ans kn« beiden ältlichen Leute cmgewiesen zu sein, sing ihr all- mählich aus die Nerven. Gekränkt und traurig sah die Pfarrerin Dagmar nach, als diese sich erhoben m>d den üblichen Spaziergang ange- keten hatte. Sinnend sagte sie: „Und ob nicht doch etwas Eine Unmenge «leise uud etu unübersehbares Häuiev- meer kündeten Bersin an. Auf einmal schie» es uuS» als ob es donnerte — wir fuhren in hie Riesemhalle de» Anhalter Bahnhofs ein Einen so großen Bahnhof hat ten wenige von «ns schon «sehen. Al» wir unsere Fahrkarte»' abgeliefert hatten, empfing uns ein Herr vom Sport-, Verein „Viktoria". Wir betraten die Straße. Ein Heide»-/ lärm tönte uns entgegen. Wir hörte« Autohape« und» Straßenbahngeklingel. Dazwischen schallte das Schrei«? der Händler, ZeitungSverkäuser und Stiefelputzer. An«. Askanischen Platz warteten wir aus eine Straßenbahn. Endlich erschien ein Wagen, der die Nummer 71 trug. Mr bestiegen ihn und staunte«, daß die Straßenbahn so schnell fuhr. Bald erblickten wir eine neue Sehen»-, Würdigkeit, die Hochbahn, welche am Landwehrkanal ent langfährt. ) Gleich darauf siel uns ein Hobe» Gebäude mtt vieles Schaufenstern auf. ES war das Kaufhaus Jandorf amt' Hallcichen Tor. Wir fuhren am Kreuzberg um> drm Ten»- pelhoser Feld vorüber und langten schließlich nach dr«-' viertelstündiger Fahrt in Martendorf an. Wir hatte» noch etwa 5 Minuten bis zum Biktoriaaarten zu laufe». Hier bekamen wir Mittagessen mit Fleisch und Pudding!» mtt Himbeersaft. Nach kurzer Rast brachen wir wieder auf, und sichre» zurück in die Stadt. In der Nähe des Kaiserschlosses ver sieben wir die Straßenbahn. Es hatte angefangen z» regnen. Wir waren aber trotzdem guter Laune uud Ve li hen den Schloßeingang und das Denkmal Kaiser WÜ- >elms I. Am besten gefiel es unserem Sotschek. Ter rieb ich immer die Hände und freute sich, weil er soviel Schöne» ah. Wir »vvllten den Tom besuchen. Da die letzte Füy- rung schon vorüber war und an dem Tage keine mehr stattsand, mußten wir auf den Besuch des TomS ver zichten. Wir gingen über die Svrecbrücke nach Sem Zeug haus und kamen an einem Kahn vorüber, der am Ufer, lag und in dem ein Walfisch gezeigt wurde. Mr ge-» langten aus die Straße „Unter den Linden". Diese ist, nicht weniger als 40 Meter breit, also doppelt so breit» wie unsere breiteste Straße in Riesa. » Von weitem sahen wir das „Brandenburger Tor".j Ter Lehrer erzählte uns, daß im Jahre 1806 nack der» Schlacht bei Jena und Auerstedt Napoleon l. die Viktor»« »wm Brandenburger Tor geraubt l»nd nach Paris ge-' bracht habe. Später haben die Franzosen diesen Ra«, wieder herausgebrn müssen. Wir bogen »n die Siege»-- alle« ein uud bewunderten d»e schönen marmornen Stnnd», bilder der preußische» Herrscher, die Kaiser Wilhelm ll , vor dein Kriege hier «reichten ließ