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d«r wtttschastlichen Ber-ältuiss« der Beamten. Btt M>« Neuregelung d«s Beamtinrecht« müßt«» dt« Rechts- »erhältutssi der G»meiud»b«amt«u völlig betfett» g«Iaffm werbe«, wen« nicht da» nm» Slaatsdiiuirgefttz «tt zahl- reichen schwierig«» -ragen de» Kommuvalrechtes oha« dttngrnden Grnvd belastet werden faste. Rege« di« Ve- rstSstchttgnng de» Antrags Schnabel spräche« gewichtig, IRdmkea. Di« Regierung kann flch daher für den Antrag nicht ««»sprechen, ist aber bereit, bet den Beratungen über dl« Gemeindest,urrreform in Erwägung darüber rinzutrrtin, wie etwa bestrhend« Härten besttltgt werden könnten. Wiuanzwtntfter v. Segdewltz metn», der Wunsch, dah die -ahl der etatsmäßigeu Stellen nach dtenstltchen fachlichen Bedürfnissen bestimmt werden soll«, sei an sich berechtigt. Dt» Steuerzahler Hütt,» einen Anspruch darauf, dah die Arbeit»kräst, der Beamten in asten Zweigen d,r Berwaltung »ost In Anspruch genommen werden. Bedingung sei aber, dah Arbeiten m,hr «nt«rgrordn,ter und mechanischer Natur auch nicht von Beamten, sondern von Personen im Lohn» nerhältnt» erledigt werden. Um Ihren Bedarf an Beamten heranguziehen, sei «« nötig, daß die Verwaltung vorher Hilfskräften Beamtenfunktionrn überträgt. In dem Punkte geb« er den Antragstellern recht, dah zwischen der Zahl der Anwärter und Beamten ein verhältni» bestrhen müsse. E» werd« immer gefordert, dah mehr kaufmännischer Seist in dt« Verwaltung einzlehen solle. E» wäre aber nicht weniger al» kaufmännisch, über die Vedürsniffe hinaus höhere Stellen zu schassen. Der Minister bittet, die Anträge nach den Darlegungen der Regierung al» erledigt ansrhen zu wollen. Hierauf wird rin Antrag Opitz angenommen, di« 5 Anträge sofort in Schluhberatung zu nehmen. Abg. Wirth (Soz.) erklärt flch mit den Anträgen einverstanden, äußert aber verschiedene Bedenken. Die Abgg. Günther (Fortschr.), Dr. Schanz (Kons.) und Lvbner (Natl.) erklären flch eben» fast» für die Anträge, desgleichen Abg. Frähdorf (Soz.) der jedoch betont, dah einige wünscht der Beamtenschaft für ihn unerfüllbar seien. Finanzministrr v. Seydewitz geht nochmals auf einige Ausführungen der Debatteredner ein, worauf sämtliche Anträge nach den Schluhwortrn der An tragstellerin der Schluhberatung einstimmig Annahme finden. Nächste Sitzung Freitag, den 16. Februar, vorm. '/, 10 Uhr: Petitionen. Der Aufstand in China. Suntjatsen hat an Juanschikai ein Telegramm fol genden Wortlauts gesandt: Ich habe von dem Edikt und von Ihrem Briefe, in dem Sie sich als Anhänger der 'geeinigten Republik bezeichnen, Kenntnis genommen und mich über beides sehr gefreut. Indessen ist die ge einigte Republik außerstande, die Ernennung eines Or ganisators der Republik durch einen Kaiser der Tsching- Dynastie anzuerkennen. Wenn man auf diesem Punkte bestehen will, so können »ich ernste Folgen daraus er geben. Ich bitte Sie, sofort nach Nanking zu kommen, um die Hoffnungen des Dolles zu erfüllen. Wenn Ihre Anwesenheit im Norden zur Aufrechterhaltung der Ord nung und zur Leitung der Berwaltung nottvendig sein sollte, ernennen Sie einen Vertreter mit unbeschränkter Vollmacht und warten Sie alsdann die Entscheidung der Nationalversammlung ab. Nach Empfang dieses Tele- grammes hat .Juanschikai Tangschaoyi telegraphisch an gewiesen, mit den Republikanern im Süden über die noch strittigen Punkte zu verhandeln. Ter deutsche Generalkonsul in Moskau erhielt die Nachricht, daß die österreichischen Staatsangehörigen ge hörende Bierbrauerei in llrga von Mongolen überfallen und auSgcplündert wurde. Ter in der Brauerei beschäf tigte rcichsdeutsche Untertan Trittenhofcr ist von den Chinesen ermordet worden. Ter Generalkonsul hat de» deutschen Botschafter in Petersburg sofort von dem Vor fall in Kenntnis gesetzt. Kosen und Dornen. Roman von Arthur Zapp. 33 .Hast Du Geheimnisse vor mir, Bodo? Hast Du kein vertrauen mehr zu mir? Oder tust Du etwa», dessen Du Dich »»r mir zu schämen hast?" Da lief ein Zucken Liber das bleiche, vergrämte Gesicht de» «Ren Herrn, und er drückte die schlanken, feinen Finger zwischen den seinen. .Komm, laß uns nach Hause fahren. Ich werde Dir alles sagen!" Und sie bestiegen zusammen einen Straßenbahnwagen, und al» sie oben in ihrer im dritten Stockwerke gelegenen Woh nung angekommen waren, erzählte er, daß er schon seit Mo naten für «in« Annoncenagenturtätig sei und Inserate sammle. Das sei die einzige Beschäftigung gewesen, die sich ihm tze- beten habe. Gr hatte ja auch LebensoersicherungSagent wer de« können, aber da» sei doch noch peinlicher, denn da hätte « Privatleute besuchen und sich unerwünschten Begegnungen aussetzen müssen, die ihm zwar auch bei dem von ihm er wählten Erwerb nicht ganz erspart geblieben seien. Frau von Sterneck saß still an der Seite ihre» Gatten, sein« Hand in der ihren, während er sein Herz vor ihr er- Leichterte und von den Erfahrungen und Empfindungen, die « während der letzten Monate erlebt und durchlitten hatte, ausführlich berichtete. Wie man ihn ost habe warten und bei seite stehen lasse»:, und »vie mair ihn meist kur-, verdrießlich abgespeist habe, wie einen armen Bittsteller, mit dem man nicht viel Federlesens zu machen brauche. Schließlich habe er, nur um sich überhaupt Gehör zu verschaffen und sich »ine höfliche Behandlung zu sichern, di« Taktik gebraucht, im mer erst seine Visitenkarte in da» Bureau de» Chefs hinein- zusenden. Aber trotzdem sei ihm die Tätigkeit bitter schwer ge fallen, und jeden Morgen habe er immer von neuem «inen «arten Kampf mit sich gekämpft, und jedesmal, wenn er zau- Dernd an einer Tür gestände»», habe er immer erst die hem mende Unlust und den «mittenden Widerwillen hinunter- würgen müssen und die Zähne zusammengebissen und sich dmwrlich einen Ruck gegeben, bi» er endlich die Hand auf Hs Klink gelegt habe. re«e»«e»chichte. Zur PrilfÜstutumihl 1« Reichstage. So« welchen Erwägungen di» Fortschrittlich» Volks partei bei ihrer Bereitwilligkeit di« fehlenden Mitglich,r de» Präsidium» zu stellen/«»»»«gangen ist, wird in einer Meldung über die Beschlüsse dieser Fraktion mtt-etrttt. In dieser heißt es «Die demenstratlv, Weigerung der zunächst berufenen Parteien, in da» Reich»tagspräfldium «inzutreten, hat zu einer Präsident,nkrisi» gesvhrt, dt« die Geschäftstätigkeit des Reichstages aufzuheben droht, und damit ein« Notlage geschaffen. Angesichts dieser Gesahr hält es di« Fortschrittlich« Bolkspartet für ihre Pflicht, in die Bresche zu treten und di« formellen Voraussetzungen für den endlichen veginn der sachlichen Verhandlungen zu schaffen. In der erfolgten Erwählung eines Vertreters der stärksten, dl« größt« Wählerzahl vertretenden Fraktion zum Vizepräsidenten kann di« Fortschrittliche Volkspartei keinen Grund erblicken, das Amt des Präsidenten obzu lehnen, auf das sie einen Anspruch nicht «hoben hat. Für die spät«« Zeit nach Beseitigung der gegenwärtigen außer ordentlichen Lage behält sich dt« Fortschrittliche Volkspartei ihr« Entscheidung vor. Aus diesen Gründen hat dt« Frak tion ihre Mitglieder Kämpf und Dove dringend und ein mütig gebeten, flch für das parlamentarische Amt de« Präsidenten und des zweiten Vizepräsidenten zur Verfügung zu stellen." Der Kampf um das Präsidium ist nur unterbrochen und wird in 3V, Wochen wieder ausleben. Dann wird eß sich auch ziigen, wie »eit flch di« Stimmungen in der nationalliberalen Fraktion geklärt haben. vassrrma.m hat bisher aus Vaden, ferner von einem großen Teil der hessi schen Notlonalliberalen und dem Jungltberalen verband von Großberlin Zustimmung zu seiner Haltung bet der ersten Präsidentenwahl im Reichstag erhalten, während andererseits mehrfach« Kundgebungen nationalliberaler Organisationen gegen ihn erfolgt sind. Die Nationalzettung rühmt angesichts der Verworren heit der Lag« und des durchaus provisorischen Charakters der Präsidiumwahlen den opferwilligen Entschluß der Frei- sinnigen Bolkspartri, in die Bresche zu treten und dem Reichstag zu seiner so schwer bedrohten Geschäftsfähigkeit zu verhelfen und bekämpft fernerhin die Ansicht, als bedeute das Verhalten der Nationalliberalen bei der Präsidenten wahl in irgendeinem Ginne eine Konzession an die Rechte. Dl« Erfahrungen, dl« wir seit dem Sturze Bülows und dem letzten Wahlkampf gemacht haben, sind zu eindeutig, als daß die tiefe Kluft, die zwischen der Rechten und Linken klafft, so bald wieder überbrückt werden könnte. Zum Schluß spricht das Blatt, nachdem es vorher bekannt hat, nicht fraktionsaffiziös zu sein, den dringenden Wunsch aus, daß die Fraktion, deren Majorität aus frischgewählten Abgeordneten bestehe, schnell und energisch an der inneren Konsolidierung arbeite und Mittel und Wege find«, die eine solche Zerfahrenheit, wie sie in den letzten Tagen offenbar wurde, unmöglich mache. Innerhalb der vier Wände de» Fraktionszimmers sind alle Kämpf« auSzu- fechten, und nach außen hin müsse die Partei attchlossen und entschlossen austreten. / V Deutsche» «eich. * ' Die Fraktion der Fortschrittlichen Dolkspartek sm Reichstage hat folgenden Antrag auf Einführung dts.Ver- hältniSwahl zum Reichstag« gestellt: Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, alSbald einen Gesetzentwurf vorzulegen, der -um Schutze der Minderheiten und zur Beseitigung der durch die be stehende Wahlkreiseinteilung hervorgerufenen Ungerechtig keiten die Verhältniswahl und eine diesem Wahlverfahren entsprechende Gestaltung der Wahlkreise einführt. Nach den amtlichen Ziffern über die bayrische Landtags Wahl waren 1187127 Personen wahlbe rechtigt. Abgegeben wurden im ganzen 969125 gleich 81,7 Prvz. der Wahlberechtigten. Davon waren ungültig 4649 gleich 0,48 Proz. Tas Zentrum, der Bund der Land- Der erschütternd Zuhörenden traten die Tränen in die Augen, und zuletzt umschlang sie den Gatten, der für sie einst das Ideal eines Offiziers und stolzen Kavaliers gewesen und der sich nun so erniedrigen mußte, um für seine Fa milie zu sorgen. Schluchzend ihr Gesicht an seine Schultern pres send, weinte sie bitterlich, während er nur ihr Haar streichelte und ihr ganz zerknirscht zuraunte: .Weine doch nicht so, liebe Edith, weine doch nicht! Ich will'» ja nicht wieder tun, wenn Du's nicht magst. G» ist ja ohnedies kaum der Mühe wert. Weißt Du, was ich im ganzen letzten Monat verdient habe? Roch nicht ganz dreißig Mark! Ich versteh'S eben nicht; e» geht mir zu sehr gegen Natur und Gewöhnung. Der Kontrast ist denn doch zu groß. Zum Kuckuck, man kann seine Vergangenheit denn doch nich» ganz verleugnen! Ich geb'- auf, wahrhaftig, ich geb'» auf!" Da richtet« sich di« Weinende wieder in di« Höh« und faßte die Rechte ihre» Gatten und sah ihm bittend und be schwörend in die Augen. .Ja, da» mußt Du, Bodo, da» mußt Du mir versprechen. Ich will nickt, daß Du Dich so weit kerabwürdigst und de mütigst. Ich leide e» nicht. Lieber möchte ich ja selbst von Hau» zu Hau» gehen." Und er versprach e» ihr erschüttert in die Hand. Dann erhellte sich sein Gesicht; ein tiefer, . befreiender Atemzug schwellt« seine Brust nnd mit einem Freudenruf zog er die neben ihm Sitzende ar» seine Brust. „Weißt Du, Edith, mir ist ordentlich leicht um» Herz!" sagte er. ,,E» war zu furchtbar, Gott sei Dank, daß ich alle» da» nun hinter »nir habe!" 11. Kapitel. Ewald Bohm nahm seinen LuSttitt aus der Firma Oskar Müllheim und Kompagnie nach gütlicher Vereinbarung mit dem Chef schon am 1. Sepjember. In dem Hinterhaus« seines Grundstück» hatte Herr Genrich einein Flickschuster, einem säu migen Zahler, der hier «in leere» Zimmer inne hatte, ge kündigt. Hier schlug der jung« Kaufmann sein Kontor auf. Das Mobiliar war einfach: ein einfache» Pult, ein paar Stühle und ein Zahltisch, der den Kontorraum gegen die Kunden, die kommen sollten, abschloß. Das war vorläufig alle». Seine gemeinsam« Wohnung mit Arno Zöller behielt der junge Lhefder neuen Firma ,E. Bohm" nach wie vorbei Wirte und die Konservativ« erhielten 468 «1 Stimmen gleich 48 Pro», der gültigen Stimmen. Die Ltberalen- der deutsche und der bayrisch« Bauernbund und die So zialdemokraten erhielten 489746 Stimmen gleich 50Z Proz. Ferner waren 11299 Stimmen gleich 1,2 Pvoz. zersplittert. Staatssekretär Tr. Sols hat nach seiner Rückkehr von Antwerpen und Amsterdam sich dahin ausgesprochen, daß auch nach seiner Neberzeugung höhere Preise für die südwestafrikanischen Rohdiamanten zu erzielen seien. Bekanntlich ist die» von jeher die Auf- sassung der Lüderitzbuchter Unternehmer gewesen, die verschiedentlich durch praktische Versuche den Beweis da für erbrachten, den jedoch die Tiamantenregie nie aner kennen wollt«. Der preußische Minister des Innern und der Finanz minisher haben durch den Lberpräsidenten den Städten mit mehr als 10000 Einwohnern einen Erlaß übermittelt, der eine schärfere Ueberwachung des städtischen Anleihewesens bezweckt, als sie bisher erfolgte. Es heißt darin u. a.: „Die fortwährend stieigende Zu nahme des kommunalen Schuldenstandes und da» da mit verbundene Anschwellen der kommunalen Ausgaben zu Zwecken des Schuldendienstes hat sich zu einer so bedrohliche»» Erscheinung ausgewachsen, daß die staat lichen Aufsichtsbehörden vor die Aufgabe gestellt sind, mehr als bisher sich die Vermeidung einer Vermehrung und die Verminderung der bestehenden kommunalen Schuldenlast angelegen sein zu lassen. Die in der Presse neuerdings wiederum mehrfach verbreitete Nachricht, daß dem Reichstage demnächst der Entwurf eines Petroleum Monopols zugehen solle, beruht auf durchaus unzutreffenden Kombinationen. Unter der Beschuldigung, in die Wilhelmshavener Spionageangelegenheit verwickelt zu sein, wur den vorgestern zwei bei der Firma Karl Zeiß in Jena be- schäftigte Mechaniker namens Gauß, wie es heißt, Brüder des kürzlich von England ausgelieferten Wilhelmshavener Schutzmannes, verhaftet und dem Amtsgericht zugeführt. Ter Termin im Hauptverfahren gegen Pfarrer Traub ist, wie aus Breslau gemeldet wird, auf der» 12. März in Breslau anberaumt worden. Wie der Korrespondenz .Hoffmann vom bayrischen Kriegsministerium mitgeteilt wird, hat der Prinzregent das Rücktrittsgesuch des bayrische»» Kriegs ministers v. Hvrn genehmigt. Oesterreich. Ueber die Krankheit des Ministers des Aeußern Grafen Aehrenthal wird folgendes offizielle Bulletin auS- gegeben: Ter Krankheitszustand des Grafen Aehrenthal, welcher, Ivie bekannt, seit längerer Zeit an Leukämie leidet, ist nach wie vor sehr ernst. Blutungen aus der Nase in das Ohr, der Mundschleimhaut und der Haut halten an. Ter Grad der Blutarmut und der krankhaften Blutzusammensetzung ist ein höchst beträchtlicher. Da durch sind die Herzfunktioncn, die Nahrungsaufnahme und der gesamte Kräftezustand stark geschädigt. Tas .Sen- sorium ist zui^eit frei. Luxemburg. In den letzten Tagen haben sich Leim Großherzog erhebliche Schluckbeschwerden eingestellt, sodaß die Nah rungsaufnahme mit großer Mühe erfolgt. Als Folge hiervon ist eine bedeutende Gewichtsabnahme wie auch ein Verfall der Kräfte zu konstatieren. England. Tas britische Parlament wurde gestern mit einer von» König verlesener» Thronrede eröffnet. Türke». Zwei spanische Abordnungen aus Afsurien und Ka talonien sind irr Konstantinopel eingetroffen. Spanien legt voir Barcelona jetzt eine direkte Tampferlinie nach den türkischen Gewässern. Tie Abordnungen wollen den türkischen, für Italien verlorenen Markt für Spanien zu gewinnen suchen, namentliche für die bisher aus Ita lien eingeführten Oele, Früchte, Eisen und Handwaffen. Der Anfang war schwer. Dom frühen Morgen bis zum späten Abend war Ewald Bohm unterwegs, um sich seine Kundschaft unter den Kohlenhändlern zu suchen. SeineKontor- stunden waren de»Morgen» von 8—9, des Mittag» von 1—3 und de» Abend» von 7—8. Während der übrigen Zeit be suchte er di« Kohlenplätze in allen Stadtteilen Berlin» und Umgebung, um Brikett» und Steinkohlen »vaggonweise an die Händler zu verkaufen. Er führte nur da» Heinze-Brikett und «in paar Marken schlesische Steinkohlen. Wegen de» klei nen thin zur Verfügung stehenden Kapital» hatte er nur kleine Abschlüsse machen können. Für den ersten Monat hatte er nur dreißig Waggon» Heinze-Brikett» und ebenso viel Waggons Sternkohlen abschließen können. Dennoch Hatteer Mühe, diese wenigen rechtzeitig abzusetzen. Es hieß ja erst, sich bekannt zu machen und Vertrauen zu ge winnen. Auf zwei Dinge richtete er sein Hauptaugenmerk: die bestellten Waren richtig abzuliefern und bei den Gruben und bet der Brikettfabrik prompt zu regulieren. Besonder« da» letztere lag ihm wie seine heilige Pflicht am Herzen. Da seine Kunden, die kleinen Händler, eS mit dem Zahlen nicht so eilig hatten und er sie auch nicht zu sehr drängen durste, um mcht dt« Kundschaft auf» Spiel zu setzen, so geriet er zuweilen in di« bittersten Verlegenheiten, und manche Nacht wälzte er sich schlaflos auf seinem Lager mit der Sorge, wie er e» anstellen sollte, um am nächsten Ersten pünktlich die erhaltenen Lieferungen zu bezahlen. Einmal fehlten ihm an dem zu Ultimo fälligen Betrage noch SO Mark. Vergebens lief er von einem Ende Berlin» zum andern, um zu ver suchen, bei seinen Kunden, die ihm noch Zahlung schuldeten, den Betrag zusammenzubekommen. Aber es war wie verhüt. Niemand batte Geld. Als der Vorletzt« de« Monats heran kam und di« fällige Summ« abgefchickt werden mußt», war da» Manko noch nicht geringer geworden. Was nun? Er entdeckt« sich seinem Freunde. Uder Arno war natürlich eben falls einmal wieder ganz auf dem Trocknen. Er hatte schon, wie er mit grimmigem Schmem erzählte, seit vierzehn Tagen kein« Zeile an seinem Drama schreiben können, weil er vor Geldsoraen nicht in der Stimmung war und weil er rasch «in paar klem« Nooellen hatte schreiben müssen, um Geld zu schaffen. Aber auch davon hatte « bisher nicht «in« einzige adzuscheu vmrnoch«. IvsFg