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tzanze Größe durch einen eigenartigen Versuch vargesteNt Wurde. Ter Redner hatte ein schwieriges Diktat, das einem der für die Hand des Lehrers bestimmten Uebungsdücher entnommen war- zunächst! selbst ge schrieben, und er, der noch dazu auf die vielen darin enthaltenen Fallen vorbereitete Mittelschullehrer, hatte immerhin noch fünf Fehler gemacht, von denen einer allerdings nicht im Luden zn finden »rar. Schlimmer gestaltete sich die Sache, als er die gleiche Uebung mit Erlaubnis eines dortigen Professor» einen» von diesem geleiteten Kursus von SO Kollogen diktierte. Tie Herren machten 4 bis 23 Fehler; der Durchschnitt ergab IS Feh ler. Acht Frauen mit höherer Mädchenschulbildung, die dann folgten, lieferten Arbeiten mit l3—30 Fehler» (im Durchschnitt 24); zehn Akademiker, darunter Dozenten der Universität, machten 14 bis 30 (durchschnittlich 24V, Fehler). In den Arbeite» einer Anzahl studierender Tamen fanden sich 12 bis 21, durchschnittlich 16 Fehler; gleichzeitig schreibende Studenten lieferten 14 bis 32, durchschnittlich 21 Fehler. Der einzige Oberlehrer, der daS Experiment mitmachle, gab eine Arbeit mit 18 Feh lern ab. Ter Redner schloß daraus, daß wenige dieser Diktate, wenn sie in der Schule gestWeben worden wären, mehr als ungenügend erreicht hätten. Eine Aendc- rung fordere auch, die Praxis gebieterisch, da von der fehlerlosen Rechtschreibung der Ausfall aller Prüfungen, der Erfolg vieler Stellengesuche abhängig sei. Im An schluß an die Ausführungen erklärte der Leiter der Ver sammlung Stadtschulrat Hacks, daß er kopfschüttelnd das Tiktat gehört habe. Er hätte sichrer 50 Fehler darin gemacht. Für sich selbst, nehme er daS Recht in Anspruch, das Wort, dessen rechte Schreibweise er nicht weiß- zu schreiben- wie c§ ihm einfällt. Ist dies dem Er wachsenen erlaubt, so sollten den Kindern nicht erst solche Falle» gestellt werden. Schon jetzt sollte man bei Beur teilung der Arbeiten derartige Feller »richt anrechnen und bei den Aufnahmeprüfungen mehr auf Begabung als auf Rechtschreibung sehen. Tem pflichtete Professor William Stern bei, der sich selbst als der Professor bekannte, dessen Arbeit 23 Fehler auigewicsen habe. Seine Vor schläge gingen dahin, die Oefsentlichkeit aufmerksam zn machen und zu diesem Zwecke den Vortrag in den Schriften des Bundes abzudrucken. Im übrigen warnte er davor, sich etwa nunmehr auf das phonetische Prinzip zu versteifen, da dies infolge der vielen Dialekte einen Verzicht auf den großen Vorteil der einheitlichen gemein samen Rechtschreibung für das ganze deutsche Sprachge biet bedeute. Wenn er auch er^r für die Kindeskinder einen wirklichen Vorteil voranSsah, so meinte er doch, daß Vereinfachungen, wie z. B. die Anwendung des gro ßen Anfangsbuchstabens nur am Anfang des Satzes und bei Eigennamen, schon jetzt durchführbar seien. Die Ein st ur z la t a strophe in San Remo. Die Einsturzlatastrophe, bei der fünf Schulkinder getötet und zahlreiche verletzt wurden, ereignete sich auf der am Meere gelegenen Promenade, die nach dem ver storbenen Kaiser Friedrich III. benannt ist. Ter Lehrer hatte das herrliche Wetter benutzt und führte die Schüler zu einem Spaziergange nach dem Meere. Ta es kalt war, stampften die Kleinen, in Reihen zu vieren, um sich zu Wärmen, im Takt mit dem Fuße, als plötzlich der Boden mit lautem Getöse unter ihnen nachgab und die Kinder in ein riesiges Loch verschwinden ließ. Ter Lehrer selbst blieb von der Katastrophe verschont und leitete sofort, unterstützt von Soldaten und dem Perso nal eines benachbarten Hotels, die Rettungsarbeiten ein, die mit den größten Schwierigkeiten verbunden waren, da ein weiteres Einstürzen des Erdbodens zu befürchten stand. 25 Kinder würden aus dem Wasser gezogen, wovon zwei so schwere Verletzungen erlitten haben, daß sie kaum mit dem Leben davonkommen dürsten. Tie fünf Todesopfer, die die Katastrophe gefordert hat, wurden in einer benachbarten Kirche, die Verwundeten im nahe gelegenen Hospital untcrgebracht. Schreckliche Szenen spieltest sich ab, als die von dem Unglück betroffenen Ätern an der Uufallstelle ankamen. Eine Hundertzweijährige. In dem Dörfchen Schönow in der Neumark hat vorgestern eine Frau ihren 102. Geburtstag gefeiert. „Gott, so alt möchte ich nicht Werden '." wird manch« sagen, was aber nur heißen soll: -,So gebrechlich möchte ich n'.cht Werden!" Tie Witwe Luise Gillert geb. Stein in Schönow ist aber durchaus nicht gebrechlich, sie hat sich von ihren 102 Jahren noch nicht unterkriegen lassen. Sie ist klein, aber noch aufrecht und kräftig, und bestellt ohne fremde Hilfe ihren kleinen Haushalt und ihren Garten. Baut ihren Kohl selbst und wandert noch manchmal stundenweit allein durch den märkischen Wald nach dem Oertchen Spiegelberg, wo ihre Tochter wohnt. Dieses „Töchter- chjen" ist 73 Jahre alt. Außerdem leben ihr noch eine zweite Tochter und zwei Söhne. Tas steinalte Mütter chen ist geistig noch ebenso frisch wie körperlich, und ihre Erinnerung reicht weit zurück in ihre Jugend. Lang, lang ist's her, da schaukelte sie auf dem Gute Spiegelberg zwei Knaben auf ihren Knien, die heute berühmte Männer geworden sind: Hans und Fedor von Zobeltitz, beide in Spiegclberg geboren. Nun ist sie Urgroßmutter und schreitet schon rüstig in ihr zweites Jahrhundert hinein. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 15. Februar 1912. * Berlin. TaS Zentrum hat den Antrag aus Auf- hebung des Jesuitengesetzes im Reichstage wieder ein gebracht. Tie sozialdemokratische Fraktion des Reichs tages hat beschlossen, den Antrag einzubrmgen auf Aus hebung der Salz-, Zündholz- nnd Leuchtiuittelstener und dafür die Einführung einer ReichSeinkommrnswuer ab 0000 Mark, sotoie Einführung einer Besteuerung der Nachlässe von 20000 Mark eb. — Eine LiebeStragödie spielte sich tu früher Morgenstunde in einem Restau rant sch RettrichEtbMf Auch einem Wortwechsel /Host der 24 jährige Max Ritsch auf seine frühere Braut- die 19 jährige Grete Reschdors. TaS Mädchen wurde in hoff nungslosem Zustande in da- Krankenhaus gebracht. TS verschied dort kurz nach der Etulieferung. Der ehe malige Bräutigam hatte "sofort nach der Tat sich selbst erschossen. — Neuyork. An verschiedenen Teilen des Landes Wurden 54 Arbeiterführer verhaftet, die ver dächtig sind, an den Tynamitattentaten beteiligt zu sein. ES handelt sich meist um Beamte roter Gewerkschaften. )( Berlin. Der Deutsche Landwtrtschast»rat sandte an den Reichskanzler «in Telegramm, in dem «r lebhaft bedauert, den Reichskanzler nicht begrüßen zu können und der Hoffnung Ausdruck gibt, daß e« dem Reichskanzler ge lingen möge, dem deutschen Volke au» de» wirrevollen Lagen zu helfen. In dem Aniworttelegramm bedauert der Reichskanzler nochmal«, dem Festmahl« de» Deutschen Landwirtschafttrates fernbleiben zu müssen. Hoffentlich geling« «S. die Unkrautsaat der Zwietracht zu ersticken von der Frucht der deutschen Einigkeit und Treue. X v « rlin. Bei den gestrigen Festmahle de» Devtschen LandwirtschaftSrate» im Hotel Adlon hielt, nachdem der Vorsitzende gesprochen, der Staatssekretär de» Inneren. Dr. Delbrück, »in« Rede, in der er zunächst dem Bedauern de» Reichskanzlers Ausdruck gab, in letzter Stund« am Er scheinen verhindert zu sein. Sodann führte er u. a. aus: Dir wissen di« Bedeutung eine» vermehrten bäuerlichen Besitzes zu würdigen. Die Landwirtschaft hat tetlgenommen an dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwünge, der in erster Linie nur möglich war unter dem Schutze d«S neu- geeinten Deutschen Reiche», wer diesen Aufschwung zu erhalten bestrebt ist. der wird nie vergessen, daß seine letzten Wurzeln im Vaterland« liegen, in der Einheit und Eröße de» Deutschen Reiche«. Der Staatssekretär wie» sodann die Auffassung zurück, al» ob der Zolltarif da» Ergebnis de» EgoiSmu« einzelner Erwerb»gruppe« gewesen sei, und erinnert weiter daran, daß dieser Zolltarif geschaffen sei durch diejenigen Parteien, die bi»her die Träger de» Reich», gedanken» waren. Wa» un» trennt ist nicht die Scheidung zwischen den Festangesessenen ländlichen Besitzern und den heimatlosen Industriearbeitern. Diesseits der Kluft stehen alle oder sollten alle diejenigen stehen, deren Ueberzeugung und Streben wurzelt in den Traditionen de» Deutschen Reiche» und der deutschen Monarchie wie sie sich verkörpert im friederiekantschen Staate. Und sie alle müssen sich wieder zusammenfindrn, wenn in ihren Herzen die Vater, landslirbe lebt. Wenn e« un» gelingt, auf dieser Vast» zu sammeln, dann werden wir auch über die anderen Schwierig- ketten hinweg kommen. Dann wird e» un- gelinge», denen, die jetzt abseit» stehen, die Ueberzeugung beizubrlngen. daß kein Volk auf materieller Ernndlage blühen kann, daß e« die sittlichen Moment« sind, die der Familie und dem Staate ihre Konsistenz verleihen. Redner schloß mit einem Hoch auf die deutsche Landwirtschaft. )( Paris. Ter kürzlich abgesetzte Postamtsleiter Temange weigerte sich seinem Nachfolger Rechnung zu legen und als dieser zur Siegelung der Angelegenheit in Begleitung eines Richters im Postamt erschien, feuerte Demange auf den Richter einen Revolverschuß ab, der jedoch fehlging. Temange tötete sich hierauf durch einen Schuß in den Kopf. )( Pari». Nach einer Depesche de» Marinemknisterium» au» Cherbourg stießen in der vergangenen Nacht während einer Schießübung ein Torpedoboot und ein Torpedoboot- Zerstörer mit Torpedo» zusammen und erlitten schwere Havarie. Beide Schiffe konnten den Haken erreichen. Ber- unglückt ist niemand. — Zu der Meldung au» EhabeS über die Ausfahrt französischer Kriegsschiffe wird anscheinend offiziös gemeldet, daß r» sich um eine schon vor längerer Zeit geplante Uebung eine» Küstenpanzer» und zweier Unterseeboote handeln dürfte. )( Pari«. Au» Marseille wird gemeldet: Der Generalrat de» Departement» Earonnemiindung nahm zwei von den sozialistischen Mitgliedern eingebrachte Be- schlnßanträge an, tu denen «ine allgemeine Slnmestie für alle Preßdeltkte, die Aufhebung aller die freie Meinungs äußerung einschränkenden Gesetze und Freilassnng de» an geblich ungerecht verurteilten Militärsträfling» Rousset ge- fordert werden. Der Präfekt erhob gegen diese Beschluß anträge Einspruch und entfernte sich vor der Abstimmung. )( London. Die Time» meldet au» Peking vom 14: Die Gesandten find heute von Wangtschungho, dem Minister de» Autwärtigen dec Nankinger Regierung, auf gefordert worden, die Republik in China anzuerkennen. X London. Tie „Times" meldet aus Nanking vom 14.: Präsident Sunjatsen richtete gestern an die Natio nalversammlung eine Botschaft, in der er seinem Rück tritt von der provisorischen Regierung anheimstellt. Ter Rücktritt soll nach der Wahl eines Präsidenten durch die Versammlung und nach Ankunft des neuen Präsi- denten in Nanking erfolgen. Eine weitere Botschaft em pfiehlt, daß Nanking die Hauptstadt fein soll, während eine andere persönlich? Botschaft die Wahl Juanschikai zum Präsidenten befürwortet- da dieser sich für die Republik erklärt hat. X Buenos Ayr«». Eine Abordnung der Au»- ständigen erklärte dem Präsidenten Saenz Pena, die Eisen- bahnarbelter würden die Arbeit nur wieder aufnehmrn, wenn alle Ausständigen wieder eingestellt würden. Der englische Premierminister ASquith über die deutsch-englischen Beziehungen. )( London. In der Unterhansdcbatte, die sich an die Verlesung der Thronrede und die Eröffnung des Par- laments durch den König schloß, hat nach einer Rede des Führers der Konservativen Bonar Law der Minister präsident Asquith das Wort ergriffen, ber im Laufe seiner Rede eine bedeutsame Erklärung über die deutsch? englischen Beziehungen abgab. Der allgemeine Vorwurf, gegen unT und besonders gegen den Staatssekretär der Aeutzeren Grey ist der, daß Geheimniskrämerei und eine unterirdische Politik getrieben wvrdeu sei. Tie englisch« RegtenuUi n«Koy> 8» erklärte F»qinth, demgegenüber iher diplomatischen Schritte in vengallschent Lichte vor. (HekDe- kcit). Aber da» ist, führt« er aus, «ine sehr ernste An- gelegenhett, und ich» möchte mit Bezug auf sie eine ernste Sprache gebrauchen, aber auch — ich fnue mich, da» sagen zu können —eine hoffnungsvolle Sprache. ES ist eine Höchsts beklagenSlvbrte Erscheinung, daß die traditionellen Gefühle der Freundschaft und des guten Willens zwischen Deutschland und unserem Lande mäh- rend der letzten Monate, ernstlich getrübt waren. As quith erklärte weiter, er schäme sich. saft, der Behaup- tung widerspreche» zu iiutssen, daß iu den Betvegungen der englischien Schisse irgend ein agressiveS Vorgehen gegen Teutschland gelegen habe. Nirgends und zu keiner Zeit lag ein agressiver oder provokatorischer Charakter in den Belegungen unserer Schisse. Schon die Tatsache, daß derartige Gerüchte Glauben finden konnten, ist ein höchst bedauerliches Symptom. Beide Regierungen sind von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, eine bessere Vor- ständigung herbeizusühren. lind im letzten Monat hatten wir Anzeichen dafür, daß der Besuch eines britischen Ministers in Berlin nicht unwillkommen sein würde. Lord Haldane würde auf jeden Fall früher oder später in Angelegenheiten der Londoner Universitätsmission nach Teutschland gegangen sein. Unter diesen Umstän den hielten wir cs für gut, daß Haldane seinen Besuch dazu benutze, in freundschaftlichen lind vertraulichen Mitteilungen mit den verantwortlichen Leitern der deut- schien Politik Fühlung zu nehmen. Tiefe Unterhandlungen sind vollständig zuMndegelommcn. (Beifall). ES herrschte vollkommene CrklärungSsreiheit nnd die Möglichkeit voll kommen freimütiger Auseinandersetzung über ein tveite» Diskussionsgebiet. Die Tatsache eines solche,: Meinungs austausches sollte an sich ielbst jeden Argwohn zer stören, daß eine der beiden Regierungen gegen die an dere irgendwelche Angriffspläne hege. Ich hoffe ernst lich, fuhr Redner fort, daß diese Unterhandlungen mehr als dieses negative Resultat gehabt haben werden. Ich kann freilich in diesem Stadium keine Prophezeiungen aussprochen; aber ich darf sagen, daß im Laufe des Besuches Lord HaldancS auf beiden Seiten der aufrich tige Wunsch zutage trat, eine gegenseitige bessere Stel lung zu begründen, ohne die besonderen Beziehungen zu anderen Mächten in irgendeiner Weise zu opfern. In diesem Sinne sind die Verhandlungen geführt worden. rr London. In parlamentarischen Kreisen ist man allgemein der Ansicht, daß Asquiths Auslassungen über Lord Haldanes Mission trotz ihrer sagen Form als ein günstiges Anzeichen für die deutsch-englischen Bezieh ungen zu betrachten seien. Man schließt daher aus der mit großer Zurückhaltung gefaßten Erklärnng, daß es zwar bei den Unterhandlungen Haldanes in Berlin zu keinerlei definitiven Abmachungen gekommen, jedoch gilt der Umstand, daß die britisch« Ouvertüre nicht zurück gewiesen wurde, sonder» zu einem so wichtigen Resul tat wie Haldanes Berliner Konferenz geführt habe, als ein gutes Omen für die Zukunft. X Paris. Der „Figaro," sagt über die von ASquith abgegebene Erklärung: Wir verzeichnen mit Vergnüge« die Versicherung des englischen Premiers- daß da» System der Bündnisse und Ententen nach wie vor fort bestehen ivird. Wir haben nicht einen Augenblick! an der Aufrichtigkeit und Loyalität unsers englischien Freunde» gezweifelt und wenn es dank gegenseitigen guten Wüllens gelingen sollte- einen die Ruhe Europas gefährdenden Zustand zu beseitigen. Werden wir uns aufrichtig darüber freuen. Der „Gaulois" sagt: Cs handelt sich nicht darum, die Richtung der englischen, deutschen, französischen und russischen Politik aufzugeben. Tie Windnisse und Freund schaften werden fortbestehen; es handelt sich einfach darum, der Politik der beiden Mächtegruppierungen eine Entwickelung im Sinne des Friedens zu ermöglichen. In dieser Hinsicht können die deutsch>englischen Annähe rungsbestrebungen eine bemerkenswerte Tragwette haben. Wir brauchen uns über nichts zu beunruhigen. Jin Gegenteil, wir können uns dazu beglückwünschen. Wir machen keine Gefühls- sondern ein« Interessenpolitik und eS liegt in unserem Interesse, daß eine Ruhe pause cintritt, die uns gestattet, das mühsam errungene nrarokkanische Protektorat aus eine feste Grundlage zu stellen. i ! > X London. Oberhau». In der gestrigen Sitzung de» Oberhause» erklärte Lord LanSdowne: Wir können un» beglückwünschen, daß der europäische Frieden augenblicklich nicht bedroht ist. An die Regierung find zahlreich« Auf forderungen ergangen, eine BerflSndtguug mit Deutschland zu erreichen. Wenn der Besuch Lord Haldane» irgendwie zu diesem Ziele beiträgt, so beglückwünschen wir ihn. Der Earl of Crewe sagte: E» ist richtig, daß die deutsche und die englische Regierung sich bemüht haben, dem durchaus unnatürlichen Zustande der öffentlichen Meinung rin End« zu machen. Der Regierung schien e« besonder» angesichts der Vertrautheit Lord Haldane» mit Deutschland möglich, daß zwischen ihm und Vertretern der deutschen Regierung Be sprechungen stattfinden könnten. Haldane ging nach Berlin und hatte eine Anzahl Besprechungen mit hervorragenden Mitgliedern der deutschen Regierung. Am wichtigsten ist der Seist der Offenheit, der auf beiden Selten zutage trat, und ebenso die offene Anerkennung der Ansprüche aus die Plätze in der Welt, die Deutschland und wir innehaben. Ich darf sicherlich sagen, daß der Besuch Haldane» in Berlin Gute» erreicht hat und daß auch weiter Gute» darin» sprießen wird durch Herstellung von Beziehungen der Freundschaft untr Offenheit zwischen der deutschen Regierung und nn» selbst. * /r Pari». Echo de Paris meldet au» London: Trotz aller Bestreitung der deutschen Presse, kann e» al» sicher gelten, daß die Anregungen zu den Besprechungen zwischen England und Deutschland ven Berlin und nicht von Lon don au»gegangrn find.