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Riesaer H Tageblatt und Attiei^r ElbebM Md Aurria«). Postscheckkonto r Dretden 1SS9 Eirokasse Riesa Nr. 52. Uttd Anzeiger (Lldebiatt Mld AuMer). »rahtanschrlstk Lageblatt Riesa. Da» Riesaer Ta-edlatt eathLlt die amtliche« Vekamitmachua-e« " -er Amtryaaptmauuschaft Srokrnhaia. de» Amtsgericht», der Amt»a«waltschaft beim Amtsgerichte «rrd de» Rate» der Stadt Riesa, de» Ktvamamt» Riesa ««d de» Ha«dtzallamt» Meitze«. 128. Soiineben», S. Juni 1S2S, abends. 7». Jahrg. »a« Riesaer Lag,blatt erscheiut je»»» La, abend« '/>« vhr mtt Ausnahme der Eon«. und Festtag». ve»N»»brtts, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Voten. Für den Fall de» Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Srhvhungen der L5hn, und Materialienpreis« behalten wir uns da» Recht der Preirerhöhung und Nachforderung vor. 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Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. «eschäftSstelle: Eoethestratze 59. verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeiaenttil: Wilhelm Dtttrich. Riesa? MMkktzkksWMÜMM. Von einem orientalischen Korrespondenten. Alexandrien, Anfang Juni. qu. Paris und Madrid jubeln. Die Begeisterung der französischen und der spanischen Presse ist grenzenlos. Der Triumph der Sieger ist unbeschränkt. Er hat seinen Grund in der Niederlage der Nifkabyle« und der Unterwerfung AbA el Krims, des Führers der langjährigen Kämpfe um die nationale Selbstbestimmung und die Freiheit des eige nen Landes. Nm 27. Mai hat sich Abb el Krim den franzö sischen Militärmächten ergeben und befindet er sich nun auch in deren Gefangenschaft. Zwar setzen einige Stämme des westlichen RifgebieteS ihren. Kampf immer noch fort, aber schon heute können die Franzosen und Lte Spanier darauf stolz sein, -atz sie Herren der Lag« im Rtfgebiet sind. Die langjährigen marokkanischen Kämpfe werden allgemein als beendet betrachtet, wenn cs auch zweifelhaft scheint, daß das jetzige Ende der marokkanischen Fretheitskümpfe ein endgültiges sei und datz der Steg der geeinigten fran zösisch-spanischen Waffen zugleich auch den erwünschten Sieg der französischen nnd namentlich der spanischen Diplo matie bedeutet. Ganz im Gegenteil: wie das Nifgebiet im Laufe von Jahren französischen und spanischen Milita risten gar viele Schwierigkeiten verursachte, wirb es dem nächst zweifellos auch deren Diplomaten viele Kopfschmerzen bereiten. Schon ein Rückblick auf die Geschichte der marok kanischen Frage nnd deren internationale Stellung wäre in dieser Hinsicht lehrreich genug. . Wenn wir von der älteren Geschichte der Rifkabylen abseheu, die auch eine ununterbrochene Kette von Frei- hcitskämpfcu gegen die fremden Eindringlinge darstellt, fallen die Anfänge der allerletzten Periode, der marokkani schen Kriege in bas Jahr 1921. Historisch betrachtet, ist auch der heutige Kampf zwischen den Spaniern und den Kabylen eigentlich nur eine Fortsetzung des alten Kampfes zwischen den Spaniern und den Mauren, deren Nachkommen ja die heutigen Rifkabylen sind. Die Bezeichnung ,^kabyle" ist verhältnismäßig neu; sie ist arabisch und bedeutet: der Stamm. Der Name „Rif" aber ist lateinischen Ursprungs nnd bedeutet die Küste, die Kiistenzonc. Rifkabylen heißt also: Knstcnstämmc. Die Rifkabylen gehöre» der weißen berberische« Rässe an und haben auch in ihren Bergen stärker und reiner deren charakteristische Züge erhalten können. Ihre Haut farbe ist braun, die Haare sind schwarz und wellig; bis weilen kommen auch, wenn nur in Minderheit, Helle Typen vor. Diese letzteren werden als Herkömmltnge der alten Vandalen angesehen. In den anderen Teilen, des Landes, und namentlich in den Ebenen aber ist die Bevölkerung nicht mehr so einheitlich, sondern mit Arabern stark ver mischt. Auch die Sprache ihrer Urväter haben die Nifleute bewahrt: das Kabylische, das ein Zweig der nordafrikani sche», hamitischen Sprachengruppe ist. Die eigene Sprache, die Angehörigkeit zu einer besonderen Raffe sind auch die Hauptfaktoren, worauf das erwachende Nationalbewuhtsein der Risleute ruht. Abd el Krim war eben -er Träger des erwachende» kabylische« Nationalgedankens. Sein Vor bild war ein anderer nordafrikanischer Freiheitskämpfer: der Führer der Algierer Abd el Kadir, der in der ersten! Hälfte des vorige» Jahrhunderts 15 Jahre lang f18S2 -iS 1847) die französischen Imperialisten erfolgreich bekämpfte, schließlich aber erlag. Es gelang den Franzosen, wenn auch mit schweren Opfern, Algerien und viel später auch das Nebeugebiet Marokko zu besetzen und es zu ihrer Kolonie zu machen. Der weitaus größte Teil Marokkos: 580 000 Quadratkilometer mit 5H Millionen Einwohner», fiel den Franzosen zu, die Spanier aber erhielten nur einen gerin ge» Teil des Landes: 28VVV Quadratkilometer mit 50VV00 Einwohnern, das heitzt: das eigentliche Rifgebiet. Die Stadt Tanger aber mit der Umgebung wurde internatio nalisiert. Der FrethettSkanrpf der Rifkabylen war bis zum vorigen Jahre allein gegen die Spanier gerichtet. Bier Jahre hindurch dauerten die spanischen Kolonialkriege der jüngsten Vergangenheit im Rtfgebiet. Schon 1921 erlitten dort die Spanier kolossale Verluste: nicht , weniger al» 180 VW Soldaten und Offiziere sanden de« Tod auf de« Bergen der Kabyleu. Milliarden vo» Pesetas haben die Spanier in Nordafrika vergeudet; auch da» Marokkoaben teuer war der Vorwand, daß Primo de Rivera im Sep tember 1923 seine Militärdiktatur errichtete. Im Spätherbst 1924 eröffnete der spanische Diktator seine Feldzüge gegen da» Rifgebiet wieder, aber ebenfalls ohne Erfolg. Abd el Krim erwies sich als tatsächlicher Herr der Lage und Alleinherrscher des Landes. Spaniens Kolo nialherrschaft näherte sich in Marokko ihrem Ende. Nur an dem schmalen Küstenlands konnte sie sich noch weiter be haupten. Abd el Krim befand sich also damals auf,der Höhe seines Ruhmes. Nun beging er aber Le« größte« Fehler, der auch schließlich seinen und seiner Sache Untergang herbeiführte: im Mat 1925, als er nämlich die Spanier schon ««schädlich gemacht hatte, rückte er seine Streitkräfte in der Richt««« -er französischen Marokkozone vor und be setzte auch -aS Uergatal; damit setzten die französisch-kaby- lischen Feindseligkeiten ein. Bald verständigten sich die Franzosen mit de» Spa niern und unternahmen auch gemeinsame Angriffe gegen Abd el Krim: die Spanier vom Horden, die Franzosen vom Süden her. Trotzdem vermochten die Rifkabylen, langis Zeit auf zwei Kroate» erfolgreich zu kämpfen. LS gelang ihnen sogar im Sommer 1925, auch die französische« Streitkräfte zu bedrängen und zeitweise sogar die Eisen bahnlinie Rabad-^Fez—Algier zu unterbrechen. Der General Liautcy wurde abgefetzt und der Marschall Pötain nach dem Kriegsschauplatz geschickt. Die Franzosen mach- ten, wenn auch unter gewissen Bedingungen, den Friedens vorschlag, der aber abgelehnt wurde. Man verlangte die bedingungslose Anerkennung des Nifgebietcs als eines unabhängigen Staates. Abd el Krim überschätzte eben die eigene Kraft. Auch die Friedensverhandlungen, die erst vor einigen Wochen zwischen den Rifkabylen und Frank- reich—Spanien eingeleitet waren, führten zu keinem gün stigen Resultat. Tie Feindseligkeiten wurden wieder aus genommen und die Niederlage Abd el Krims kam viel früher» als er und auch seine Gegner hätten erwarren können. » Tatsache ist es nun, -atz der Freiheitskamps der Rif- kabylen für absehbare Zeit ein Ende gefunden hat, und daß Frankreich und Spanien aus dem gemeinsamen Krieg mit diesem winzigen Volke als „Sieger" hervorgegangen sind. Aber die politischen «ud die diplomatische« Folgen? Werden die Spanier und die Franzosen solidarische, alleinige Nutz nießer ihres Sieges sein? Schon heute verlautet nämlich, daß die Franzosen von den Spaniern für ihre Hilfe bezahlt sein und demgemäß die Grenze ihrer Einflutzzone vor rücken wollen. Es kommt auch die Haltung der Engländer und damit auch die der Italiener in Betracht, ebenso auch der Vertrag von Algeciras 190« und die anderen inter nationalen Abmachungen, ganz besonders aber die Tanger- Angelegenheit, die alle Objekte der Weltpolitik sind. Das sind Fragen, die den Siegern viel größere Schwie rigkeiten bereiten werden, als cs die Rifkabylen auf dem Kriegsfelde getan haben. Die italienische Presse erhebt schon heute ihre Stimme und verlangt auch eine Revision -eS Tanger-AbkommenS, bei dessen Fassung Italien be kanntlich ausgeschaltet war, und verlangt eine neue terri toriale Gestaltung Marokkos. Es werden weiter Stimmen über die Einberufung einer neue« Marokkokosferenz laut. „Man kann nicht", sagt der „Messagero", eine bekannte italienische Zeitung, „Italien das Recht streitig machen, unterrichtet zu sein über die Lösung derjenigen marokka nischen Probleme, welche durch ihre Natur und ihren Cha rakter keine lediglich französische oder spanische Angelegerr- heit sind. Schon jetzt sieht man Fragen austauchen, die noch nicht durch die bestehenden Verträge geregelt sind und die den marokkanischen statuS auo wesentlich ändern würden." Aehnlich spricht sich auch das Blatt „Popolo di Roma" aus. Es macht nämlich darauf aufmerksam, daß das augenblick liche Gleichgewicht diesseits und jenseits der Meeresenge von Gibraltar nicht ohne Zustimmung Italiens geändert werden dürfe, weil eben dadurch auch die Interessen Ita liens beeinträchtigt würden. Die italienische Presse gibt also die Stimmung des Landes und namentlich die der Regierung Mussolinis getreu wieder. In England zieht man zur Zeit noch vor, zu schweigen. Daß man aber auch dort an allen diesen Fragen Lebensintereffe hat und auch mitreden wirb, ist selbstverständlich. Die Marokkofrage tritt also erst jetzt wieder in ihrer ganzen Bedestung in den Vordergrund der internationalen Politik. Dl. Erivaatzian. Ak M MM IM lkMWW öMl. Phantasten über deutsche Rüstnnge«. * Paris. Brian- gab in seiner Senatrede am Frei tag zunächst eine umfassende Darstellung der Verhandlun gen, die den Locaruoabmachungen voraus gingen. Er ging sodann auf den deutsch-russische« Vertrag ein. ,Hch ver sichere", so sagte er an einer Stelle, „daß der deutsch-russische Vertrag im ersten Augenblick für mich eine kleine Abküh lung war. Doch darf man Deutschland keinen Borwurf daraus machen, datz es diesen Vertrag unterzeichnet hat. Ich glaube nicht, daß der Vertrag dev Charakter hat, den man ihm manchersetts beimißt. Der Vertrag hat unter den Stgnatarmächten des Vertragswerkes von Locarno eine ziemlich starke Erregung hervorgerufen. Doch können wir die Zusicherung geben, daß der Vertrag durchaus friedlich ist und daß er keiner der Verpflichtungen Abbruch tut, die sich für Deutschland aus den früher abgeschloffenen Ab machungen ergeben. Ich bin ausdrücklich ermächtigt, diese Erklärung abzugeben. Wenn Deutschland verkündet, datz es diesen Vertrag getreulich beobachtet, so will ich ihm gern glauben. Trotzdem bleibt es mir unbenommen, zu wün schen, datz mein Land auf seine Sicherheit bedacht sei« möge. (Lebhafter Beifall!)." Die Schlußworte Brianbs klangen in einer Aufforde rung zur Versöhnung der beide« Völker aus. „Beide Völker haben eine große Vergangenheit und können mit Recht darauf stolz sein, beide Völker haben Fehler und Vor züge. Daß das deutsche und das französische Volk jedoch ewig verdammt sein sollen, sich gegenseitig zu zerreißen, das kann und will ich nicht glauben." An einer anderen Stelle sagte Brianb: „Frankreich zählt 40 Millionen Einwohner, während Deutschland 60 Millionen hat. Das müssen wir uns immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen, wenn cs anch Anlaß zur Bewun derung sein kann, daß wir 1011 trotz numerischer Unter legenheit dem Anprall bcS Feindes stand hielten. Wir dürfen bas um so weniger vergessen, weil wir ein zweites Mal diese Kraftprobe nicht wieder werden ablegen können. Aus dieser Erkenntnis heraus ergab sich für uns die Not wendigkeit, den Weg von Locarno zu beschreiten. Ein großer Teil der Sitzung wurde mit einer Rede -es Gsnerals Bourgeois ausgefüllt, der zahllose Taten nnd Angaben über die militärischen Rüstungen Deutsch lands verlas. N. a. behauptete er, daß erst unlängst im Schwarzwald große militärische Manöver stattgesnubc» hätte». Ter Schwarzwald sei von Patrouillen durchzogen worben, die von Offizieren der Marine geführt worden seien. Diese Patrouillen hätten Hebungen anhand von Karten abgehalten und sind dabei stets in allernächster Nähe der Eisenbahnstränge zu sehen gewesen. Wahrscheinlich seien sie damit beauftragt gewesen, die Möglichleitcn zur Be förderung der Artillerie durch die Eisenbahn zu studieren^ Die Pntschhypnose. (Stimmuugsbild aus dem preutzischs« Landtag.) )s Berlin. Während die preußische Regierung Lurch ihr Fernbleiben von den Lübecker Feierlichkeiten trotz des Rücktritts Bürgermeisters Tr. Neumann beweist, daß sie nach wie vor au ihrem Standpuntt in der Frage der an geblichen Putschasfäre festhält, hat heute im preuß. Land tag die Deutsche VolkSpartci durch den Abg. Tr. von Campe neuerlich die Erklärung verbreitet, wonach auch Außen minister Tr. Strcscmann das Vorgehen der prenßischen Re gierung keineswegs billigt, wie Ministerialdirektor ALegg dieser Tage mitgeteilt hatte. Dabei konnte auch sestgestellt werden, daß Polizeivizepräsident Tr. Friedensburg die Tar- stcllung Tr. Strelemanus bestätigen mußte. Es verhalt sich nunmehr also die Angelegenheit so, das; Tr. Strcscmann das Vorgelie« der Polizei bcsiirwortetc, solange er noch nicht i« der Lage war. sich aus Grund des Aktenuraterials davon z« überzeuge«, daß zu einem solche« Borgeheu kein Grün vorlag. Ter Äbg. Tr. v. Campe wies die Heranziehung Tr. Strescmanns zur Rechtfertigung der Polizcimaßnahmeu zurück und bezeichnete sie als eine grobe Irrcsühruug der öffentlichen Meinung. Es besteht leider bisher kein Grund zu der Annahme, daß die preußische Regierung ihren Standpunkt, der sich mehrfach als unhaltbar erwiesen bat, aufgeben wird und es bleibt zu befürchten, daß man in Preußen auch iveiterhin in der Putschhypnose beharrt. ReichsratSveschlüsse vdz. Berlin. Der Reichsrat, in dessen öffentlicher Sitzung vom Freitag abend Minister Dr. Külz dem ver storbenen Geueraldirektor Oeser eine« Nachruf widmete, erklärte sich damit einverstanden, daß als Nachfolger des in -en Ruhestand tretenden OberreichsanwallS Tr. Ebcr- mayer Geheimer Regierungsrat Karl Werner lReichs- juftizministerium) dem Reichspräsidenten vorgeschlagen wird. Der Reichsrat nahm -en deutsch-schwedischen Handels vertrag au. Der Vertreter des Freistaats Sachien er klärte, baß die sächsische Regierung zwar im Interesse der deutschen Hartstein-Jndustrie lebhaft bedaure, daß Schweden Zollfreiheit für Pflastersteine zugebilligt worden sei, daß sie aber auS überwiegende« Interessen der deutschen Volkswirtschaft nicht gegen den Vertrag stimmen werde. Dieser Erklärung schloß sich Bayern an. Die drei Hanse städte ließe« erklären, daß sie den Vertrag nicht deshalb scheitern lassen wollten, weil Schweden die deutsche Küsten schiffahrt ausschließe. Der Reichsrat genehmigte die Ausprägung von zrvei- -«uderttauseud Dreimarkstücke« zur Erinnerung au Lübecks Jubelfeier. Angenommen wurde ein Nachtragsetat für 1926, worin das ReichSoerkehrsminifterium siebenundzwau- zig neue Planstellen forderte. Auf Antrag Preußens wurden jedoch in namentlicher Abstimmung mit 40 gegen. 22 Stimmen die geforderten zwei Ministerialratsstellcn für die Wasserstraßeuabteiluug gestrichen. Der Reichsrat stimmte einer Verordnung zu, wonach der Eigenverbrauch im Haushalt vou Laudwirtcn von der Umsatzsteuer besreit bleiben soll, wenn die Gesamtsumme der im vorausgegangenen Wirtschaftsjahr vereinnahmten Gelder zehntausend Mark nicht übersteigt. Die Vorzugsaktien der Reichsbahn im Betrage von 150 Millionen Goldmark, für die das Reich eine Dividenbcn- Garantie übernommen hat, wurden für mündelsicher er klärt. Angenommen wurde ein Gesetzentwurf, wonach für di« Gesellschaft«« mit beschränkter Haftung die Borkriegs- beftimmuug wieder etngeführt wird, wonach das Stamm kapital mindestens zwauzigtauseud Mark und die Stamm einlage eitles jeden Gesellschafters miudefteus fiiushuudert Mark betragen soll. Bereits bestehende kleinere Gesell schaften sollen von der Neuordnung nur betroffen werden, wenn sic ihren ganzen Betrieb wesentlich ändern. Die 7VV-Jahrfeier Lübecks. Anszeichnuug für Dr. Nenmam». )s Lübeck. Tcm vom Amt znrückgetretenen Lübecker Bürgermeister Tr. Neumann als Vorsitzenden dcS hansi- ichcu Gcschichisvcrciiis ist vom Hanseatischen Museum iu Bergen das Ehrenkreuz der Bcrgcnsahrcr in besonderer Ausführung vcrliehkn worden. >. „«ündurgvr «okbrSu"