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Turne«, Sport, Spiel, Mmder«. volkstümliche Wettkämpfe,«m Fabnenjubiläu^ v«6 TV. Riesa. Im Rahmen seiner aroßztiaigen Veranstaltunarn wird der Jubilar morgen norm. 7 Uhr auf dem Städtischen Sportplatz siir Turner und Turnerinnen Wettkämpfe in einer großen Reibe volkstümlicher Hebungen »um Auttraa bringen. Es sind gegen 100 Meldungen eingelaufen. Die Ausschreibung umsaßt: 1. Dreikamp? kür Aeltere über 50 Jabre: 50-w-Lanf, Weitsprung, Kugelstoßen (10 da mit Anlauf). L. Deutscher Seckßkamvk für Turner »wischen l8 und 85 Jabren: 100-w.Lauf, 1500-m-Lauf, Hochsprung, Weitsprung, Steinstoßen, Schlruderballwurf. 8. Dreikamvf für Turner über 85 Jahre: 75-in.Lauf, Hochsprung, Kugel stoßen. 4. Deutscher Bterkamvf für Turnerinnen: 100-m. Laus, Hocksprung. Weitsprung. Kugelstoßen t5 tg). 5.4xiav- Meter-Ttasfel für Turner. 6. Dasselbe für Turnerinnen. -/,10 Uhr beginnen die Faustballspiel«, die auf 3 Feldern gleichzeitig vereinen: ». Tv. Riesa 1.—Lommatzsch 1. d, Tv. Riesa 2.-Strebla 1. ATV. Leipzig (Mäqerlein)-Riege Wacker. Bei der Gleichwertigkeit aller drei Mannschafts paare sind spannende Kämpfe zu erwarten. '^11 Ubr wird ein Schlagballspiel ansgetragen zwischen Turngemeinde Kötzschenbroda 2. und Tv. Riesa 1. Handball. Allgemeiner Turnverein Riesa. Zum ersten VerbandSsoiel in dieser verbstrunde trifft kommenden Sonntag ATD. Riesa 1. (Meisterklaffe) auf Tv. Döbeln 1. (Meisterklaffe). Da sich beide Mannschaften »um ersten Mal gegenübersteben. ist der Ausgang des Spieles ungewiß. Das Spiel findet hier ans dem Städtischen Sport platz statt. E—. Verein sür Bewegungsspiele Riesa, GrSba lE. v.s. Kommenden Sonntag stellt VfB. 6 Mannschaften in» Feld. Die 1. und 8. Elf weilen in CoSwig bei der Spielvereinigung zum Sportfest und zur Platzweibe. Beide Spiele werden als Kranzspiele ansgetragen. Die 2. Elf säbrt nach Mügeln und trägt gegen Mügeln 1. da» fällige VerbandSspiel aus. Die 2. Mannschaft bat bis jetzt noch keinS ihrer Verband«, spiele gewonnen und wird wobl auch kaum den Sieg bei diesem Spiel an ihre Farben heften können. VfB. 1.. die für diesen Sonntag das fällige VerbandSspiel gegen Oschatz 1. auSzutragen bat, fährt bekanntlich nach Coswig und wird dafür eine znsammengestellte 1. Mannschaft dem SB. Oschatz gegenübergestellt, um den Coswiger Verein nicht im Stiche zu lassen. Nach der Papierform müßt« Oschatz als Sieger öeroorgeben, dock — erstens kommt es ander», zweitens als man denkt. Dieses Spiel findet nachmittags aus dem Städt. Sportplatz statt. — BfB. JugendauSschust. Im Verbands- spiel stehen sich nachmittags auf dem Städtischen Sportplatz VfB. 1. Jugend und BC. Mügeln 1. Jugend gegenüber. Den bisherigen Ergebnissen angemessen, müßte VfB. den Sieg Lavontragen. — Die 2. Jugend kämpft nachmittags in Nünchritz gegen Nünchritz 1. Jugend um die Punkt«. Wg. Riesaer Sportverein e. B., Riesa. Abteilung für Jugendpflege. Anläßlich der Sportwochr der Sportfreunde Freiberg e. V., verbunden mit deren Feier des 20jäbrigen Bestehens, weilt der Jugendmeister in der schönen Berg- ftadt Freiberg und spielt vor dem Haupttreffen der 1. Herren mannschaften: Dresdner Svortgesellschast 93—Sportfreunde Freiberg, gegen die 1. Junioren letztgenannten Vereins. Dieselben find im Gau Ostsachsen, Bezirk Freiberg, mehr maliger Meister und werden den Nordsachsen ein großer Gegner sein. Die Freiberger dürften knappe Sieger werden. — Die 2. Jugend trägt in Mühlberg gegen Wacker 1. Jugend das letzte VerbandSspiel aus. Beendet sie auch dieses Spiel stearel», bann steht ff«, gleich der i. Jugend, ohne Punkt- Verlust an der Spitz, der Herbstspielserle. Der Ausgang de« Spiel,« ist völlig ungewiß. (S. Vereinsnachrichten.) Keglrrsport. StSdtrwettkamvf Hartha-Riesa. Am 17. August weilte «ine .Zehner-Mannschaft' der Svort- abteilung de« Keglervrrbande« Riesa »u einem Städtewett, kampf in Hartha. Da« Gegenspiel wurde am 31. August auf der hiesigen .Herold'-Bahn auSgetragrn. Geschoben wurden von jedem Kegler 100 Kugeln in Hartha und 100 Kugeln in Riesa in die Vollen. Das Ergebnis war Riesa SS4V Hol» mit 1160 Spitzen, Hartha SS83 Hol, mit 1085 Sp tzen, sodaß sich für Riesa »in plu« von 266 Hol, mit 75 Spitzen ergab. Die betten Würfe wurden erzielt von Kegel- bruder Rob. Werner-Riesa 1054 Hol», Röder-Riesa 1052 Hol», Rich. Richter-Riesa 1037 Hol,. Die drei besten Hartbaer Kegler waren Rost 1009, Schumann und Reinsch je 1007 Holz. Diesem Wettspiel schließt sich «in Städte- Wettkampf Nossen-Riesa an. Vorigen Sonntag fand da« erst« Spiel in Riesa statt, wobei di« Riesaer Kegler (10 Mann) gegen Nossen (10 Mann) einen Vorsprung von 455 Hol, verbuchen konnten. Da« Gegenspiel, welche« am 28. ds. MtS. in Nossen stattfindet, dürfte sehr interessant werden. Ptr. Riesaer Wseuvahn-Fahrtzlan (Ohne Gewähr.) Gültig ab 1. Juni 1VD4. Abfahrt von Riesa in der Richtung nach: »re»»«« 2,05 4,10 -,4S 8,02* 10,84* 1,14 8.16* S,4S 7,05* 10,15* 11,07 Leipzig 3,5Iv (nur 4. Klaffe bi» Dahlen) 4,10 0,43 8,12* 11,28* 11,32 2,54* 4,15 6,25 (nur 3. u. 4. Klasse bis Dahlen) 7,11 8,02*9,08*10,06 Chemnitz 4,S1v 6,50 11,28 4,11* 4,20 6,20 (nur 3. u. 4. Klaffe bis Döbeln) 7,15 9,50* 10,25 (nur Sonn- und Festtag«) Rossen 7,03 9,47 1,23 4,2Sv 7,22 Elsterwerda 5,05v 6,55 8,23* 11,40v 1,22 5,28v 7,23 10,37 RSderau 7,04 10,46v 2,42* 8,34 5,13 7,59* 10,25 Berlin über Elsterwerda 6,55 8,23* 5,23 Berlin über RSderau 7,04 10,46v 2,42* 5,18 7,59* Avkanft in Riesa in der Richtung von: Dresden 12,24 4,05 4,59 (von Priestewitz, nur 4. Klaff«) 6,36 8,11* 11,14 11,22* 2,53* 8,50 7,04 8,01* 9,07* 9,47 Leipzig 2,03 5,35v (von Dahlen) 6,48 8,01* 10,03 10,88* 1,09 8,15* 5,41 7,04* 7,54v (von Dahlen) 10,14* 11,01 Chemnitz 12,23 5,46v 8,18 10,29 2,86* 5,07 7,56* 8,56 Nossen 6,32v 8,57 11,16 8,02 8,50 Elsterwerda 6,29 11,06 2,33 4,09* 6,56 11,35 «öderau 6,17 9,42 8,21 4,04 9,40* 9,59 Berlin über Elsterwerda 11,06 4,09* 6,56 11,87 Berlin über Rödera« 9,42 4,04 9,40* 9,59 Abfahrt von Rödera« in der Richtung nach: Dresden 3,56 9,19* Berlin 7,15 1O,57v 8,07* 5,26 8,19* Ries« 6,10 9,35» 8,15 (nur 3. Klasse) 8,58 9,34 9,58 Ankunft in Rödera« in der Richtung von: Dresden 3,oo* 5,19 8,12 Berlin 9,28v 8,49 9,15 9,50 Mesa 7,10 1O,52v 2,48* 8,40 5,1» 8,04 10,82 Bemerkungen: Die mit * bezeichneten Züge sind Schnellzüge Die mit v bezeichneten Züge verkehren nur Werktags. MW» dkl Ws.Mm. rmWffM. Gültig vom 8. September 1924 bi» auf wettere». 1.80 » 3.45 ss« 4.25 4.85 8» 4.40 «ß 4.45 zss 5.00 Zs 5.80 12.15*) 12.50 1.00 1.20 1.80 1.40 3.05 6.15 11.00 1.15 1.55 2.05 2.10 2.15 2.80 3.00 4.15 4.30 4.45 5.80* 5.30 ffI 6.05 ü p 6.80 ß, 6.35 6.45 Zff 6.30* - 7.40 SA 8.00 ZA 8.35 LZ 9.00 uff 9.35 "" 10.00 SZ 10.05 Za, 10.15 »Z 10.25 11.40 ' ? 2.55 8.00*) 10.15 10.55 11.05 11.10 11.15 11.30 12.00 Ab Mühlberg - Strehla » GohliS-Zschepa in Riesa ab Riesa » Nünchritz , Merschwitz - Hirschstein - Niederlommatzsch - Diesbar in Meißen » Dresden Ab Dresden - Meißen - Diesbar - Niederlommatzsch - Hirschstein - Merschwitz - Nünchritz in Riesa ab Riesa - GohliS-Zschepa » Strehla in Mühlberg 0 Da» Schiff I2.I» a» Mesa Vtrk-N nur «onntaa»; von M-richwItz ad tlstUch. ') «-» VE S.°0 früh ad Dr««dt» vrM-rt U Nchwch »°,Iich°° ' Baumaterialien aller Art sowie Zementwaren fichtene Stangen und Zannmaterial empfiehlt * Baiiffeschäft Müller, Nünchritz. VS8 ist IlrerWvgen? Tberapogen ist das wohlriechende und ungiftige Spülmittel für dir Frau. * Zu haben in allen Apotheken und Drogerien. WBesti: Reichsapotheke Riesa. vi*. HioinpGoee« 8»lff«npielffss»i» (»«nie» Sole«e»n) p,te»ß so PGg. hatte seinen Beifall gefunden, und als er den Boten ab- gefertigt hatte, fühlte er sich erleichtert wie jemand, der eine schwere und widerwärtige Arbeit glücklich hinter Ni hat. Erleichtert, aber nicht erheitert. Seine Stimmung war gedrückt und umdüstert. Nur mit dem stärksten Mißvergnügen konnte er sich seines gestrigen Gespräches Mit Holthausen erinnern. Die peinlichen Eindrücke, di« da» Benehmen des Freunde» in ihm hinterlassen, hatten sich über Nacht eher gesteigert al» abgeschwächt; aber stärker und verdrießlicher noch al» da» Gefühl de« Wider willen» gegen die Handlungsweise eine» anderen macht« sich daneben eine ander« Empfindung geltend — ein« Empfindung der Unzufriedenheit mit sich selbst, wie er sie gleich intensiv bisher nur in wenigen Situationen seine, Leben» verspürt hatte. Er war sich ja keine» eigentlichen Unrecht» bewußt, und er fragte sich vergeben«, wie er den« hätte ander» sprechen und handeln sollen; aber der dumpf« Sewissen»druck wollt« darum doch nicht von ihm weichen, und er sehnte sich inbrünstig nach seiner Arbeit zurück^ die ihm ja noch immer die beste Helferin in allen großen und kleinen Widerwärtigkeiten de» Alltag» ge- wesen war. Nach dem Erwachen war er halb und halb ent schlossen gewesen, sich einer nochmaligen Begegnung mit Holthausen ebenso zu entziehen, wie er sich der gestern verabredeten Wiederbegegnung mit Luisa Magnus ent zog. Aber das in seinem innersten Wesen begründet« Widerstreben gegen alle», wa» nach Feigheit aussah, Uetz ihn rasch wieder anderen Sinne« werden. Auch ver- langte es ihn aufrichtig, Inge Holthausen noch einmal zu sehen. Er hatte sich zu diesem jungen Mädchen hin gezogen gefühlt, schon damal», al» sie noch kaum dem Backflschalter entwachsen war, und al» er sie nur ge legentlich in Gesellschaft ihre« Bruders getroffen hatte. Ihr liebenswürdig natürliches, frische» Wesen, ihre Klugheit und ihre unverkennbar« Herzensgüte hatten ihn in hohem Maße gefesselt, und vielleicht war er gar nicht sehr weit davon entfernt gewesen, «ich ernstlich in sie zu verlieben. Sie war damal» die Schülerin eine« bedeuten- den Gesanglehrer» gewesen, und Gerhard hatte ost von ver ungewöhnlich schönen Stimm« seiner Schwester wie von ihrer großen musikalischen Begabung gesprochen. Er selber freilich hatte niemai» Gelegenheit gehabt, sie singen zu höre«, und da bei seinem letzten Besuche von ihren Gesangsstudien mit keinem Worte mehr die Rede gewesen war, so mußt« er wohl annehmen, daß di« Erwartungen sich nicht erfüllt hätten, dl« damals aus ihr Talent gesetzt worden waren. Lebhafter al» zuvor erinnerte sich Rodeck an dies alle», während er in vorgerückter Dormittagsstund« den Weg nach Doktor Holthausen« Wohnung «tnschlua. Er Lackt« an dl« kröblicken Stunden, dl« er in Ina«» Gelell- schäft verlebt hatte, und erst jetzt kam lhm die Veranoe- rung zum Bewußtsein, dl« während dieser wenigen Jahre in ihrem Wese» vor sich gegangen war. La» heiter« Naturklnd von damals, da» immer in harmloser Lustigkeit übersprudelte, war sie jedenfalls nicht mehr, und auch die Art, wie sie ihn begrüßt und behandelt hatte, entsprach eigentlich nur wenig dem kameradschaft lich herzlichen Verhältnis, das einst zwischen ihnen be standen. Er nahm sich vor, st« heut« jedenfalls aufmerk samer zu beobachten, als bet jenem ersten Besuche, wo seine Gedanken zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen waren, und er ertappte sich zuletzt sogar auf einer gewissen Ungeduld, die ihn veranlaßte, seinen Schritt zu beschleunigen, und die ihn in seltsam erwartungsvoller Stimmung die Glock« unter Doktor Holthausen» Namens schild in Bewegung fetzen ließ. Wieder war es da» kleine, schüchtern« Dienstmädchen, das ihm austat; aber diesmal zögerte es nicht, den Be sucher einzulassen. .Der Herr Doktor ist auf Krankenvistte; aber da» Fräulein ist daheim.' Rodeck hätte freilich solcher Bestätigung nicht bedurft, um zu wissen, daß Inge Hotthausen daheim sei. Denn au» einem der nächstliegenden Zimmer tönte der Klang einer Stimme auf den Sang hinaus, di« unmöglich ein« andere al» die ihrige sein konnte. Zu diskreter Klavier begleitung sang sie ein Schumannsche« Lied, «in Lied, da» Hermann Rodeck ost genug — auch von berühmten Sängerinnen — gehört hatte, und dessen schwermütig« Schönheit, dessen Empfindungswärm« und tiefe Innigkeit Rodeck ost genug — auch von berühmten — gehört hatte, und dessen schwermütig« sen Empfindungswärm« und tiefe Innigkeit sich ihm doch nie zuvor so ergreifend und entzückend offenbart hatten. Als da» Mädchen sich der Tür näherte, offenbar in der Absicht^ ihn anzumelden, griff er fast er schrocken nach ihrem Arm. »Um de« Himmel» willen. Eie dürfen Fräulein Inge nicht stören! Denn sie ist es doch, die da drinnen singt?' .Jawohl — zum ersten Male seit langer Zeit. Da» Fräulein musiziert jetzt so selten. Und früher tat sie es täglich mehrere Stunden lang. .Um so weniger darf sie jetzt unterbrochen werden I" flüsterte er behutsam. .E» ist doch wohl gestattet, hier draußen den Zuhörer zu machen?' Statt der Bejahung öffnete di« Kleine leise eine der benachbarten Türen und bedeutete ihn mit einem Lächeln, einzutreten. Dann zog sie sich zurück, und Rodeck, dessen Ohr die süßen Klänge jetzt noch voller und reiner er reichten, blieb andächtig lauschend inmitten de» Gemache» stehen. Er hatte gehofft, daß dem ersten Liede noch «in zweite» folgen würde; aber er sah sich zu seinem Be dauern in dieser Erwartung getäuscht. Unmittelbar nachdem der letzt« Ton de« Machkv'-l« o-». klungen war, hörte Rodeck, wie drinnen der Deckel des Klavier» geschlossen wurde, und noch ehe er sich au» dem Bann der herrlichen Tondichtung befreit hatte, sah er Inge Holthausen vor sich stehen. Eie war ahnungslos eingetreten, und bei seinem un erwarteten Anblick fuhr sie wie in leichtem Erschrecke» zu sammen. Aber sie faßte sich schnell und begrüßte ihn mtt freundlichem Ernst. .Guten Morgen, Herr Rodeck i Leiber treffen Sie e» heute noch schlechter, als bei Ihrem ersten Besuch. Ger hard ist auf der Rundfahrt zu seinen Kranken, und er hat mir gesagt, daß ich ihn zum Mittagessen nicht er warten dürse.' ; .Wenn man einen Arzt aufsucht, muß man immer daraus vorbereitet sein, ihn nicht zu finden. Sie werden; also die Güte haben müssen, ihm meine Abschiedsgrüße auszurichten, Fräulein Inge.' j .Es entging ihm nicht, daß e» bei seinen letten Worten wie ein Schatten der Traurigkeit über ihr Gesicht geflogen war, und e» war wohl mehr als konventionelle» Bedauern, wa» aus ihrer Erwiderung klang. > .Sie wollen Hamburg schon wieder verlassen? vor» gestern glaubte ich verstanden zu haben, daß Sie «och ein« Zeitlang hisrbletben würden l* ' > W .Ich hatte in der Tat an solche Möglichkeit gedacht Aber es geschah nur unter dem Zwang« einer vermeint lichen Notwendigkeit. Und da dies« Notwendigkeit jetzt entfäll- habe ich auch reisten vernünftigen Grund mesH mich meiner Arbeit zu entziehen.' Auf ihr« stumme Einladung hin hatte er Platz -W nommen, und Inge hatte sich ihm gegenüber an d« kleinen, runden Tisch gesetzt. Er sah sie an, und er fand, daß sie wohl reifer und ernster, aber sicherlich auch viel hübscher geworden war, al» er sie in der Erinnerung gt« habt hatte. Wohl hatte ihr fein geschnittene«, regelmäßig«; Gesicht nicht den nahezu zauberischen, unmittelbar des strickenden Reiz von Luisa Magnus' fremdartiger Schäm hei- aber es bereitete dem Maler ein ganz eigens wohliges Behagen, in die« rein», ruhige Antlitz und 1« dies« klaren, stetigen Augen zu blicken, vielleicht aach erschien sie ihm heut« noch um soviel anmutiger al» btt zwei Tagen, weil ihr Gesang so stark auf ihn aewtrkl hatte. Noch war er ja ganz erfüllt von dem tiefen Eindnea dieser künstlerischen Offenbarung, und er empfand daß unwiderstehlich« Bedürfnis, ihr dafür zu danken. .Sie verzeihen mir doch, daß ich soeben de« 2» Hörer gemacht habe, ohne Ihr« au»drückllch« ErlantWA dazu zu besitzen?' sagte er, noch eh« st« ans seine letzt« Wort« hatte antworten können. .Aber den möchte « sehen, der stark genug gewesen wär«, solch« versiHMU zu widerstehen l Sie sind ja eine vollendet» KünME Fräulein Ina«.'