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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191704194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170419
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-04
- Tag 1917-04-19
-
Monat
1917-04
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1917
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« 8» 7V. Jahr« Dounerstag. IS. April 1017, aveiidS Tre neneu VuLksmilli^rdeZ. Die sechste Kriegsanleihe >,at dem Reiche den Riesen- betrag von 12 770 Milliarden Mars, also noch nm 600 Millionen mehr ass die bisher größte, die dritte 'Anleihe, gebracht. Er ist wiederum eine VoikSauleihe, alte Schich ten des Volkes Naben sich an der Zeichnung beteiligt. Die Banken und Bankiers, die Sparkassen, Gemeinden, Kreise, Provinzen, Provinriaweroände, LanbcSversicheriinesonstal- tcn, PrivatvcrsicheruugSgestllfehaslcn, Schn len, Feld- und Garuisontruvven, sie alle Naben dazu beigctragen, l>cr An leibe den großen. Mi lliarde.nerfosg zu sichern. Binderen Sank müssen »rar wieder den minderbemittelten Personen abstatten, die ihre wenigen Taler dem Reiche dargebracht und durch .Häufung der kleinen Beträge so wirksam zu dem herrlichen Eraebni? beigetrchsen haben. Auch der Arme siebt in Deutschland nicht z:,ritck. wenn es gilt, die Wider, staudslraft Les -Vaterlandes mit seinem Gute zu Seelen. Sie Entwicklung der Aricgsauleibezeichnnngen ist der art, daß kein vernünftiger Mensch von eitv" Erschlaffung der deutsch-n Finauzkraft sprechen kann. Es wurden ge zeichnet: auf Korrettur ser HmtenLe-KrieMrelc. Der Schein mutz gewahrt werden. Die Entente ver> stand sich auf den schein von je besonders gut. Amerika ist ihrer darin würdig. ES müßte ja sonst auch weniger stolz auf seine „angelsächsische Verwandtschaft" sein. EL führt bekanntlich mir Deutschland nur Krieg aus „Friedens liebe". Und nun gilt es, diesen Sawin, der schon in Zeiten der amerikanischen „Neutralität" nicht immer ganz sauber leuchtete, so gut es geht, auch mit der amerikanischen Kriegs erklärung in Einklang zu bringen. Schwierig -- aber was kann nicht alles die Entente mit gutem Erfolg ihrem leicht, gläubigem Publikum vorsetzen. Ist nur eines im Wege: die ausgesprochenen EroberungSziele der Entente. Die bat man der Welt kühnlich bekanntgegeben, noch ehe sich Wil son entschloß, seine „Friedensliebe" durch die Kriegserklärung zu bestätigen. Nun stehen diese Ziele schließlich doch in so mißtönen dem Gegensatz zu Wilsons Friedrnsschalmeien, datz selbst den nicht verwöhnten Ohren des EntcntepublikumS die Dissonanz auffallen könnte. Und wirklich ist sic ausgefallen, lämlich in Rußland. Eine peinliche Sache! Diese Revo lution, die erst so schön am englischen Leitseil sich führen ließ, wurde doch zuletzt selbständiger, als in London und Paris erwünscht sein konnte. Und mit einem Male bekennt sie de-n auch ganz harmlos vor aller Welt: Sie will keine Erol,Zungen! Das Programm der Entente ist ein aus gesprochenes Erobernngsprogramm. Da tut Rußland nicht mit. Es will nur st ne Freiheit ve'SeidiaeEs ist wie Diesmal schrerbnngen gegeben. M „ . anleihe genannt und ihr eure starte Anziehungskraft gesprochen. Diese Anziehungskraft hat sic auch bcwü Miie der größten Schlachten der Weltgeschichte. Ds» ßrstze Ri»,ki, t« Frankreich. Bon einem höheren Offizier. Dem feindlichen Operationsplane, der zu den en fl achen Angriffen im Raume von ArraS, zu den jranzö- tischen am Aisnefluß und in der Champagne führst, kann «an eine gewisse Großzügigkeit nicht absprechen. Er be ruhte auf dem Gedanken, sämtliche verfügbaren Kräfte zu »tnem einheitlichen großen Angriffe gegen die deutschen Stellungen etnzusetzen, um durch di« Uebermacht an Per sonal und Material den bisher in 2V, KriegSjahren ver geblich versuchten Durchbruch der deutschen Stellungen zu rrzwtngen. Was in den früheren Kämpfen nicht erreicht »ar, sollte jetzt durch die Ueberlcgenheit an Geschützen und Munition erzielt werden. In erster Linie baute also die Erstente ihre SiegeSboffmmgen auf ein rein mechanisches and materielles Prinzip aus. Noch immer hat sich aber in xr Kriegsgeschichte gezeigt, daß ein derartiges Verfahren vohl örtliche Erfolge, aber niemals einen entscheidenden Sieg herbeiführen kann. Noch immer haben sich am letzten Ende die lebendigen Kräfte des Heeres und die moratiicke« Faktoren als a chschlaggebendterwicstn. DicS stet sich auch setzt wieder auf der Westfront gezeigt und zur Vereitelung der französisch englischen „llübcrmastrialschlacht" geführt. Durch den beiderseitigen Flüge lang eis' gegen die dcmt- - schen Stellungen, den die Engländer im Norden, die Jaan- losen im Süden unternahmen, wck-lte die Enchntc wieder die ihnen durch den strastgiicb-n Rückzug des Gcueralfeld- inarschallS von Hindenburg zwischen Arras und SoissonS rntglittene Initiative an sich reißen. Es blieb ihr unter diesen Verhältnissen nur die Möglichkeit eines sofortigen Angriffes übrig. Die Offensive war auch geboten, um das eigentliche KriegSziel, die Vertreibung der Dornseben rus Nordfiank-eich und Belgien, erreichen zu können. So waren die Westmächte auf den Angriff angewiesen, wäh rend die deutsch? Führung cs zunächst bei der Verteidigung bewenden lassen konnte. Rein materiell bmrachrct, ist, vste iries namentlich Clausewitz vertreten und auch der Ge- ßeralfeldmarstMll Graf MvljFe verschiedentlich ausgedrückt hat, die Verteidigung die stärker? Kampfform. Die ma terielle Ucberstgenheit mußte nm so wichtiger erscheinen, penn der Gegner ge-ade durch materielle Machtmittel einen - Erfolg zu erzielen hoffte. Cs Mar damit ein gewisser Aus gleich gegen seine außerordentlich gesteigerten Angriffs mittel geschaffen. Mvltke hat eS in einer seiner Schriften als die wünschenswerteste Art dec Kriegführung bezeichn Net, zunächst den Gegner gegen die Stellungen des Verteidi gers ancenncn zu lassen, und erst später, wenn er dabei schwere Verluste erlitten hätte, selbst zum Gegenstoß über- tirgehen. In sehr bezeichnender st-eu'e bestimmt der gestrige veeresbericlft die "Aufgabe des Verteidiger?, den Feind durch schwere blutige Verluste entscheidend zu schwächen und ügt dann hiirzu,'daß diese Ausgaben dank ixm vortrefflichen Führung und der glänzenden Tapferkeit der Truppen er- üllt worden sind. Dieser Kampf wird also ganz im Sinne >er Moltkcschcn Lehre und An'cha ung geführt. Ebenso unbestritten, wie der Saß von der materiellen Ueberlcgenheit der Verteidigung ist der andere Grundsatz, daß eine rein paisive Verteidigung keinen entscheidenden Erfolg Kat, sondern immer »ur zu einem negativen Er gebnis: der Abwehr des feindlichen Vorstoßes, führen wird. Es ist deshalb erforderlich, auch die Verteidigung in ak tivem Sinne zu führen. Diese Lehre ist von den deutschen Truppen in dein jetzigen Kampfe sowohl bei Arras, wie an der Aisne und in der Champagne nach jeder Rich!ung hin befolgt worden.vDaS Bestreben, sich auch in der Ver teidigung die Operationsfreiheit und- Vorhand' zu wah ren, hat zn.einem ganz neuen Charakter der Verteidigungs schlacht geführt. Durch die Anlage mehrerer Stellungen hintereinander, durch biegsames Zurückweichen por dem überlegenen Stoße des Angreifers hat die Schlacht auch in der Verteidigung die Formen des Bewegungskrieges angenommen. Die freiwillige Zurücknahme dec vorder sten Linien in rückwärtige Stellungen bietet das Mittel, sich rechtzeitig vom Gegner loszulösen, ihn zu zwingen, an einzelnen Abschnitten über seine allgemeine Linie hinaus borzustoßen, um dann mit Gegenangriffen gegen ihn vor- Mhen zu können. Während früher der Gegenangriff in der Regel mit dec gesamten, bis dahin zurückgchaltenen Re serve in einheitlichem Stoße an einer Stelle am Lud? der Schlacht erfolgte, nachdem sich die Kräfte des Verteidiger? erschöpft hatten, finden jetzt die Gegenangriffe auch wäh rend der Kampfhandlung an verschiedenen Stellen, je nach der örtlichen Lage mit den einzelnen Verstärkungen und Spezialrcferven statt. Es hängt dies mit der großen Aus dehnung des Schlachtraumcs und dem lang- dauernder! Kampfe zusammen. So zerlegt sich die einheitliche Schlackst immer mehr in eine Reihe von Ciuzelhandlangen, di.: ein sehr verschiedenes Bild zeigen können. Erst die Gesamt summe dieser Eiuzclkämpfe wird zu in Endergebnis füh ren. So zerfällt auch der gewaltige Schlachtcnraum, der sich von Lens bis in die Gegend der Champagne erstreckt, m mehrere einzelne Kampffelder. Im Norden haben di? Engländer auf der Front Lens—Bapaume gekämpft, wei ter nach Süden vernichten Engländer und Franzosen ge meinschaftlich gegen St. Quentin vorzudriugcn, zwischen Oise und Aisne findet ein französischer Nebenangrifs statt und weiter nach Osten zwischen Soinon? und Reims, an den Ufern der Aisne, erfolgt der Hauptangriff des französischen Westflügels, während sich der Ostflügel die Ebenen der Champagne zum Schlachtgcfilde autzersehen hat. Auf alten diesen Abschnitten werden räumlich getrennte und für sich abgeschlossene Kampfhandlungen durchgesührt, dis auch zeitlich nicht übercinstimmen. Letzteres ist von der Kritik vielfach als ein Fehler bezeichnet wvrden. Auf welche Ursachen dies zurückzuführen ist, läßt sich noch nicht deutlich erkennen. Ter englische Angriff bei ArraS er folgte üm volle acht Tage früher, als der französisch« Vorstoß bei Reims und in der Champagne und während die Franzosen sich zu ihrem gewaltigen Durchbruchsvcr- suche anschickten, haben die englischen Angriffe wieder ge ruht. Ueberblickt man den Verlauf der bisherigen Kämpfe, so ist der französische Angriff an der Aisne zunächst voll- i kommen aescheitert. ES ist den Franzosen nicht gelungen, die deutschen Stellungen zu durchbrechen, dabei ist es ohne jede Bedeutung, daß sie einzelne Ortschaften und vorge schobene Teile der deutschen Linien besetzten und dabei auch Gefangene maclpm und Geschütze sowie Maschinengewehre , erbeuten konnten. Im Rahmen der Gesamthandlung sind dies lediglich örtlich beschränkte Ergebnisse, die an und für ! sich ohne entscheidenden Einfluß blieben. Das Gesamt- - ergebni- besteht darin, datz die deutschen Truppen ihre Lauptltnien erfolgreich behauptet und die dagegen gerich- j teten Angriffe avgewiesen haben. Die Absicht, de« Geg ner durch Verluste schiver zu schädigen, ist vollkommen er reicht worden, so daß die Franzosen nicht in der Lag« wa ren, am nächsten Tage ihre Angriffe fortzusetzen, son dern zunächst eine Ruhepause eingelegt haben, um neue Verstärkungen heranzuziehen. Iu der Champagne, beider seits von Auberive, ist der Kampf noch nickst entschiede« und wird noch durchgeführt, aber auch dort ist eS dem Gegner trotz zweitägigen schweren Ringens nickt geglückt, einen entscheidenden Erfolg zu erzielen. Da anch der eng- liche ?kngriff im Raume von Arras zunächst »um Still stände gekommen zu sein scheint, kann bisher der ganze feindliche OverationSplan als gescheitert betrachtet werden. Die große Frühjahrsoffensive der Entente, zu der sie sich seit Vielen Monaten vorbereitet hatte und für die sic schier unermeßliche materielle und personelle Kampfmittel ver einigt hatte, hat nicht zu dem erstrebten Ziele geführt. Ungebrochen und unerschüttert steht der deutsche Wall da, entschlossen, den Kampf mit höchster Energie weiter zu füh ren. Daß eine Fortsetzung der feindlichen Angriffe zu erwarten steht, und daß nur deshalb auf weitere schwere Kämpfe gefaßt sein müssen, ergibt sich an? der ganzen Kriegslage und dem bisherigen Verhallen unserer Gegner. Gestützt auf die vi.'-wriaen Erfolge, die Tapferkeit unserer Truppen und die geschickten Maßnahmen unserer Führung, können wir aber der weiteren Entwicklung der kriegerischen Ereignisse mit voller Rnhe entgegemelien. in dem bekannten Lustspiel vom König ohne Hose. Niemand „siebt" den peinlichen Mangel, weil der König und der ganze Hofstaat dczp „Schein wahren. Vis plötzlich ein harmloses Kindergemüt, das von solchem Schein und feiner Notwendigkeit noch nichts weiß, ungcsckeut die Wahrheit bekennt. Da gibt es denn nun diö grobe Verlegenheit. Nickt der Mangel der Hose machte sie, sondern der unver- ' mutet „wesenlos gewordene Schein. Zur Zeit ist Rußland das harmlose Gemüt, das die Wahrheit einfach so aussprickt, wie es sie sieht. Wenigstens das sozialistische Rußland. Miljukow wollte sich, den Eng. länder gehorsam, noch an den Schein halten. Aber Kerenski erklärte sofort, daß er die Friedensliebe, von der die Ent» entp redet, in ihrem Eroberungsprogramm nickt sehen könne. Und noch offener sprechen eS die weiter linksstehenden Gruppen aus. Da steht nun die provisorische Negierung mit einiger Scham. Es bleibt ihr wirtlich nichts anderes übrig, als die Hose der Friedensliebe mm wirklich anzu ziehen und die Blöße bisheriger EroberungSgier ernstlich zu verhüllen. Das wirkt ober nach bei der Entcntcgcsell- sckaft. Mit dem Zarismus Arm in Arm hätte man « schon fertig gebracht, der Welt vorzulügen, daß auch die Erobe rung Konstantinopels und Elsab-LothringcnS eigentlich keine Eroberung sei, sondern nur FrieacnSbürgsckast. Selbst Wil son sand ja seiner Zeit gegen diese KricgSziele der Entente nichts zn erinnern. Er tadelte nur, daß Deutschland über haupt keine Kriegsziele angegeben habe. Heute muß er im Hinblick auf Rußlands ehrliches Bekenntnis doch etwas ab- I rücken. Und fo verlangt er die Ncuformelicrung dcrKriegs- ' ziele auf Grund ermäßigter Bedingungen, damit sich Ame rika mit „reinem" Gemmen an-. Kriege voll beteiligen könne. O, dieses edle reine Gewissen Amerikas!^ Nur eine kleine Acuderuug im KrstgSziclpnigrawm und — der Schein ist von neuem gerettet. Es kommt in nur daraus an, daß Rußland wieder darauf herein fällt! -x » Dir AttsschreitMMN des t-rlrsUi,nuf;hen Pöbels gegen dort ansässige Deutsche und ihre Besitz,küincr haben sich nach nickt erschöpft. Erneut werden Angriffe aus Port Alegre gemeldet, wo die „Menge" 270 deutsche Häuser zu demolieren versuchte, indem sie die Firmenschilder beruntcrriß und die Fensterscheiben cinwurf. Auch, tätliche Angriffe auf eine vow Deutschen Tnrnerbund dort veran staltete Versammlung wurden ulnernommcn. Es war also noch nickt genug damit, dos; in Rio de Janeiro gegen die waffenlosen Deutschen mit Feuerwaffen vorgegangen wurde, und daß das Rowdptum entfesselter Brutalität mit Blut opfern den guten Namen der vrasiliansichen Republik be schmutzte. In England, haben wir, wie auch ganz im An fang des Krieges in Rußland, ähnlich skandalöse Szenen erlebt. Die Deutscvenhetzcn waren zu einem beliebten Sport geworden, gegen den machtlos zu sein die britische Regierung vorgab. Sckließiuv aber sorgte mau sich dort dock auch cm wenig uni die Landsleute in Deutschland und fand nun mit einem Mole Mittel und Wege, den Ausschreitungen des Londoner Pöbel?.Einhalt zu gebieten. Wenn auch der deutsche Gesandte bei dem brasilianischen Außenminister Protest erhoben bot gegen ein derartiges schmähliches Vorgehen, und wenn auch der Präsident der Republik mit dem KriegSminisler über Maßregeln beriet, wie die Ruhe micderhcrzulteüen sei, so müssen wir leider doch damit rechnen, das-, das Treiben de? Pöbels gegen die wehrlosen Deutschen sich in den bisherigen Wutausbrüchen noch nicht erschöpft hat. Das deutsche Volt bars noch diesen Vorgängen umso stolzer vorauf sein, das Beläsri- giNigcn feindlicher Ausländer in Deutschland nirgends vorgckouimcu sind. Nicht daß wir uns gegen die Brust schlagen und sagen wollten: Wir Wilden („Barbaren") sind dock bessere Menschen!, aber bei dem Friebeiisschlus; soll nicht vergessen werden, auch diese Rechnung zu präsen tieren. Kei« deutsches U-Bom im westliche» Atlantik. Wie ans Washington gemeldet wird, soll ein deutsches Torpedoboot 100 Meilen südlich von Newport aus einen amerikanischen Torpcdobootsjügcr einen Torpedo abgc- schossen, aber nicht getroffen haben. Hierzu wird von deutscher Seite gemeldet r )( Berti«, 18. April. (Amtlich.) i.'rentevs Tele gramm, betreffend Angriff eines deutschen Nnterseebsotes ans den amerikanischen Zerstörer „Smith", kann rnir als frivoles Mittel bezeichnet werden, Deutschland die Er- ösfnnno der Feindscliakcitrn znzuschiebeu. Tatsächlich befindet sich noch kein Unterseeboot in der westliche» -Hälfte des Atlantischen Ozcans. » -!- -!< Bouar Law über den Friedensschluß. Nach einer Sonderdcpesche des „Secolo" aus London hat Bouar Law in der Rede, .welcher der Vertagung des englischen Parlaments bis Ende November vorauging, u. a. erklärt, eS sei vielleicht möglich, daß da? gleiche Parlament, welche? den Beginn de? Krieges sah, auch noch den Friedens schluß erleben würde. Mau schließt daraus, das; Bouar Law an eine Beendigung des Krieges noch vor November glaubt. Da? gleiche Blatt meldet, daß die eugli,chen politischen Kreise mit sichtlicher Erleichterung die Nachricht ausnahmen, daß die Kopenhagener FricdcnSgcspröckc zwischen deutschen und russischen Sozialisten angeblich erlolgloS geblieben sein sollen. Die österreichische FriedsnLku«daelnrn« in Paris nicht veröffentlicht. Der TempS schreibt: Die österreichisch-ungarische Friedeusuote sei bereits vorgestern iu Paris enMtroffen. Die Zensur sei jedoch nicht zu überzeuge:: gewesen, eine Note von solcher Bedeutung unverzüglich zu veröffentlichen. Man habe noch einmal norgezogen, zu warten und zu ver handeln. Italienische KrregSzrclc. lieber die KriegSziel? Italiens äußerle sich Minister M-da einem amerikanischen Zeitungsvertreter gegenüber wie folgt: ES handelt sich jetzt nicht mehr nur um die Wiederherstellung Belgiens, um die Rückgabe Elsaß-Loth- ringenS und um die Herstellung der natürlichen Grenzen Italiens, sondern auch Polen muß wieder auferstchcn, Ar menien und Palästina müssen von dem türkischen Joch' be freit und alle Nationalitäten, die bisher von Oesterreich absorbiert waren., muffen weitgehend berücksichtigt werden. Es muß auch eine Ncucintcilnng der Einflußsphären am Mittelländischen Meere und iu Afrika stattfindcn, i/rz die ganze Welt muß auf eine fester? und gerechter« Grmrdlage gestellt werden. Dir russische Rrvoluiiou löst keine Ver wunderung mehr uns. — Im Gegenteil es ist natürlich, daß auch andere Lauder ihre staatlichen Einrichtungen einer Revision unterziehen werden. Während de? Krieges aller dings ist es ein schweres Verbrechen, das Ansehen und die Macht des Staate» durch sozialistische Umwälzungen zu Beilage z«m*„Riesaer Tageblatt". «vt-tto—dvick-«» »«lag: Langer » winterlich, Riesa, «efchäftgfta,«: «--«eflraße »«antwortlich für Redaktion: Arthur HSHn.l, Riesa,- für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrtch, «irs» ne?' Erschaffung Etz wurden <u" 4.480 Milliarden Mark 0.106 12.162 10.767 10.690 12.770 die erste Anleihe „ zweite „ dritte „ vierte „ funkte „ „ sechste „ zusammen 59.984 hatte das Reichsschatzamt anher den Schuldvcc- .'i -F,-o/oigc Schrwairtveisurkgen besonderer Art Mau hat diese SchatzanwcisungSanlcihc eine LoS- „ „ ... , ... .5 bewiesen. In dem Riesenergebnisse der sechsten Kriegsanleihe drücken sich Entschlossenheit und Pilichtbewußtsein des deut schen Volkes, Zahlungsbercitschaft. Flüssigkeit, günnige Lage der Volkswirtschaft und ein avher Grad von Spürsinn gleichermaßen aus. Glaubt das seindiicke Ausland noch immer, nn? finanziell niederringen zu können? Zwar Kat Engcand mit feiner letzten Anleihe einen ansehnlichen Erfolg erzielt, aber damit ist der Wirrwarr seiner Kriegs- scknildcnwirt.scha.ft nur zu einem Keinen Teil beseitigt. Ein Usberblick über die deutschen Anleihen zeige ein« erfreuliche Tätigkeit und Gleichmäßigkeit der BegebvngSbedingungen. Nicht hoch genug emzuschätzcu ist die Tatsache, daß nur die vielen Milliarden ans eigenem aufgebracht. Haden. 'Gr sind dem Ausland« nicht verschuldet. Denn auch, rein finanziell genommen, die Verschuldung an das Inland sich nicht wesentlich unterscheidet, so bedeutet doch die Inan spruchnahme des Auslandes eine pottlilche Abhängigkeit. Diese politische Abhängigkeit bestem beim Viervervandc gegenüber den Vereinigten Staaten in starkem Maße. Ge rade jetzt sucht der Viervcrband die erklärte Frcnnoschasl Amerika? durch einen neuen Pump auszunutzen. Da? wird eine weitere Verschärfung der polnischen Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten bedeuten. Rack, dem Krieg? wird das Volk am sichersten dastehen, das sich auf seine eigene Kraft verlassen sonnte. Deutschlcaud ,vur in dieser glück lichen Lage. Der Auleihesiea wird ungefähr zu gleicher Zeit mit dem Scheitern des westlichen DnckbruchSversuchcd bekannt. Wir haben bei dem Außenringen wie in: Iunern eine nniibmrcunbare Widerstandskraft bewiesen. Ter feindliche Verlnrnd zerfällt immer mehr. Deutschland aber Höll sich, nm mit Hindenburgs Worten zu sprechen, einsam und lall, von innerem Feuer erglühend und entschlossen, dem Feinde- die geeinte Macht fest bi? zum Ende dhruwieteu.
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