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Beilage zam „Riesaer Tageblatt". Natatlonsdnuk und Berlaq »o» Lanqar t Winterlich in Riel«. — 6ltt di« Redaktion ixnnmoortttL' Arthur Hähne! in Rtria I8S Wittwoch, 16. August lUII, edeudS. 64. Jahr». La sstq s« Ma «ü sti Mn. ,» Ter Olymp, der ehrwürdige Bater der griechischen Berge, zu dem einst die Griechen betend und flehend als zu dem Sitze ihrer Götter ihre Augen emporhoben, ist so recht ein Symbol der Vergänglichkeit, denn, dieser einst so hoch gepriesene Berg ist heute eine vergessene Größe; statt dev hohen und «erhabenen, Götter, die hier in ewigem Glanze und stolzer Heiterkeit thronten, haben sich nun die Räuber in seinen dunkelgrünen Wäldern, in seinen Schluchten und Abgründen eingenistet, und wenn man heut« von dem alten Eötterberge hört, dann ist es stets im Zusammenhang mit irgend welchen Untaten. So ist der Olymp seit einigen Wochen wieder in aller Munde durch den Ueberfall auf den Ingenieur Richter, der noch immer in den Händen der Räuber schmachtet. Ein interessantes Bild von dem heutigen Olymp und seinen Bewohnern entwirft Ernst Klein in -,lieber Land und Meer". Von Saloniki aus! geht dreimal wöchentlich ein kleiner Dampfer nach den zwei Hafen plätzen am Fuß des Olymp hinüber, nach Lefterchorion und Katerini. Nach gefährlicher Fahrt auf diesen schmutzi gen und unsicheren Schiffen fühlt man endlich festen Boden unter dien Füßen und ist sogleich von wild aus sehenden Gesellen umgeben, die sich aber als friedliche Wächter des Lagerhauses entpuppen. „In dieser schönen Gegend weiß überhaupt kein Mensch« vom andern, ob er ehrlich ist. Ter Vater traut nicht dem Sohn, und der Bruder nicht dem Bruder. Griechen Hausen um den Olymp herum, aber Griechen der schlinnnsten Sorte, Menschen, die ein wahres Wort als Sünde ansehen und sich auch sonst durch allerlei zweifelhafte Eigenschaften, wie Hin terlist, Habsucht und ähnliche Qualitäten auszeichnen. Ferner sind auch noch Kutzowalachkn da, Rumänen, die, soweit sie nicht von den'Griechen abgefärbt haben, fleißige und brave Ackerbauer und Viehzüchter sind." Auf einem entsetzlich harten Wagen geht es dahin über eine furchjtbav holprige Straße, die „echteste Türkei" ist, denn der Olymp liegt ja bekanntlich auf türkischem Ge biet. Tis Reise zum Olymp hinan erfolgt dann nicht mehr zu Wagen, sondern zu Pferd. „Durch herrlichen Wald zieht sich die Bergstraße. Mächtige alte Bäume ragen hier auf, Eichen, Buchen, Fichten, sodaß man sich in einem Wald der Heimat wähnt, wenn nicht die Gendar men wären, die neben und hinter dem Reisenden her reiten und ihn durch ihre Anwesenheit ständig daran erinnern/ daß dies kein deutscher Wald, sondern der Olymp ist, das Paradies der Räuber. Droben in seinen unzugänglichen Schluchten und Höhlen verbergen sie sich und kommen immer herunter, wenn sie irgendwo sichere Beute wittern. Da die ganze Gegend, die Bauern, die Städter, die Hirten und last not least die Mönch« der einsamen Bergklöster mit ihnen unter einer Decke stecken, sind sie stets auf dem Lausenden«, wo es einen guten Fang zu machten gibt. Und regelmäßig kommen sie immer gerade dort zum Vorschein, wo die Gendarmen sie am wenigsten vermuten. Im Nu haben sie ihr Opfer beim Kragen, und ehe die Soldaten und Gendarmen noch recht wissen, was eigentlich los ist, haben sich die Räuber ihrem ferneren Wohlwollen entzogen und sind längst in das Gebirge hinein verduftet, wo es keinen LWeg und keinen Steg gibu" Die Räuberbanden sind so frech, daß sie die Firmen, die in den Wäldern des Olvmps Holz schlagen lassen, ge zwungen haben, durch einen namhaften Tribut ihre Ar- Auf dornenvollem Made. Roman von M. Weidenau. 81 „Na, na, da schau einer. Wenn Du so viel auf hin hältst, warum käst Du ihn also an die Luft gesetzt?" Dabei musterten Friedas hellblaue glitzernde Augen scharf der Freundin verfinsterte Miene, während Frau Gerlich, die sich bislang schweigend verhalten hatte, sich nun in ihrer ge zierten Weise an Leni mit der Frage wandte, wie „ihre Leute" die Sache ausgenommen hätten? Leni zuckte die Achseln, fand aber keine Zeit zu einer Ent gegnung, da Frieda ganz ungeniert sich erkundigte, ob Leni nicht bald um Ersatz sür den „Abgedankten" sich umschauen wolle, worauf Leni kurz meinte, daß sie heute noch nicht an dergleichen denke, vielmehr vorläufig ihre neu gewonnene Freiheit genießen wolle. „Na schau, daS ist wieder vernünftig von Dir. Ins Ehejoch sich zu spannen, dazu ist immer noch Zeit. Das Leben recht genießen ist auch eine Kunst und die sollst Du jetzt erst lernen." Nach kurzer Pause fragte Frieda so unvermittelt nach Herrn von Möllendorff, daß dunkle Röte in LeniS Wangen stieg. „Wie kommst Du auf den?" „Herrgott, tu doch nicht wie ein unschuldiges Lämmlein. DaS ist doch so naheliegend. Du bist nun endlich frei, also . «in ausdrucksvoller Blick folgte. „Nein, war Du denkst, wird nie sein," rief Leni mit zit ternder Stimme. „Heiliger TappSnachi," Frieda schlug die Hände zusam men, daß die Armbänder klirrten, „und an was denkst Du denn? Am Ende gar an eine Heirat mit ihm ?" Sie lachte bi» zu Tränen. „Udo Möllendorff und ..." „Und ich .. nein, das geht nicht, außer wenn ich reich wäre," sagte Leni mit hartem, rauhem Ton, den Blick starr ins Lampenlicht gerichtet. „Ja, wenn Du reich wärest, dann würde er mit allen beiden hocharistokratischen Händen nach Dir greifen, unbe kümmert um Deine Herkunft. So sind sie alle, durch die Bank. DaS Gold blendet sie, idealisiert ihnen alles.. Na, und Du würdest ihn auch nehmen, was, Leni?" ,Ja," stieß Leni, der nun die Geduld auSging, heftig her beiter gegen Angriffe zu versichern. Nach einem wild romantischen Mit durch die Berge des Olymps kommt der Reisende abends nach dem öden GebirgSnest Kvki- noplo, dessen Bewohner mit deu Räubern in engster Verbindung stehen. „Ist eS doch heute erwiesen, daß die Bewohner von Kokinoplo den armen Richter den Räubern auSgeltefert haben. Während die ihn begleitenden Gendar men von der Bande massakriert wurden, entkam er und floh dem Ort zu. Mein hier ließ man den fetten Fang nicht los, und als hie Briganten ihre Beute suchen kamen, lieferte man sie prompt aus. Zum Tank dafür Prügeln die Gendarmen die Bauern nun halb tot, um etwas aus ihnen herauSzubekommcn. Mer die fürchten die Räuber mehr. Oder sind selber welche. Auf keinen Fall verraten sie etwas." So wimmelt eS denn heute zwischen Katerini und Elassona von Räubern, die die ganze Macht an sich ge rissen haben, denn diese wilden und trotzigen Banditen haben einen gewaltigen Schutzpatron: den ebenso wilden und trotzigen Olymp. Taaeszeschichte. Zur Streikbewegung irr England wird dem „Dresdner Anzeiger" aus London von gestern gemeldet: Wie am Montag bereits zu befürchten stand, hat das Streikfieber in England immer weiter um sich gegriffen, und aus allen Teilen des Landes kommen Nachrichten von neuen Ausständen. Am schlimmsten sieht die Lage in Liverpool, Manchester und in London selbst aus. In der Hauptstadt handelt es sich hauptsächlich um die Hafenarbeiter, von denen erst ein Teil die Arbeit wieder ausgenommen hat, allein es besteht auch bei die sem wieder starke Lust, von neuem in dm Ausstand zu treten. Die Leute verlangen nämlich auf einmal sür die sreigewordene Mittagsstunde ebenfalls Bezahlung und weigern sich außerdem, mit Kameraden zusammenzu arbeiten, die keiner Gewerkschaft angehören. Wenn sie auf diesen Forderungen beharren, so stehen neue Schwie rigkeiten zu befürchten, und es kann jeden Augenblick wieder ein allgemeiner Ausstand der Londoner Hafen arbeiter erfolgen. Wie gefährlich die Regierung dis ganze Situation crachjtet, geht am deutlichsten aus ihren Maß nahmen hervor. So haben die Truppen von Sllbershot und Dover Befehl erhalten, sich zum! sofortigen! Abmarsch zu rüsten. Alle auf Urlaub befindlichen Offnere, Unter offiziere und Mannschaften wurden telegraphisch zu den Fahnen berufen, und die Kavallerie erhielt Befehl, die Hufe der Pferde mit scharfen Eisen zu beschlagen, damit die Tiere auf dem glatten Siraßenpflüster nicht so leicht zu Fall kommen. In Liverpool sind weitere Truppen eingetroffen, die Stadt gleicht einem Heerlager, überall auf den Straßen ziehen größere und kleinere Infanterie abteilungen mit schußbereitem Gewehr, inzwischen tau chen ab und zu Kavalleriepatrouillen auf, die in der ganzen Breite der Straßen in einer Linie reiten. Tie Territorials erhielten Befehl, Unteroffiziere zu stellen, welche dis Depots und Arsenale der Armee in London zu bewachen haben. Ten Territorials in Liverpool wur den am Montag die Gewehre abgenvmmen, sie sollen an Reservisten ausgegeben werden. Tis Reeder von Liver pool schlossen 28 000 Arbeiter aus«, weil diese nicht unter den Bedingungen zur Arbeit zurückkehren wollten, dis man ihnen als Ultimatum gestellt hatte. Diese Maß nahme dürfte das Signal zu einem allgemeinen Streik vor, „ich würde ihn nehmen, wie ihn jede nähme, um die er anhielte. Welche möchte denn auch nicht gern eine noble Frau werden?" damit griff sie nach Hut und Jacke. „Na, bist Du aber heute schief gewickelt, Mädel. Was hast Du denn? Bleib doch noch. Uebrigens wenn Ihr Euch, auch nicht heiraten könnt, so wird Euch doch niemand verbie ten, daß Ihr..." „Jetzt werde ich Dir etwas sagen, Frieda," unterbrach Leni, flammendrot bis unter die Stirnlöckchen, die Freun din, „ich habe mich nie bester gemacht, als ich bin, und ich leugne eS auch gar nicht, daß mein Sinn stets nach einem reichen, sorglosen Leben stand und mir oft angst und bange wird vor meiner armseligen Zukunft, aber an das, was Du meinst, denke ich trotzdem nie. Nein, wenn ich nicht seine rechtmäßige Frau sein kann, seine.." sie schwitz, denn sie scheute sich, das häßliche Wort auszusprechen, während die andere frivol auflachte. „Na, nur Geduld, Kinder! Du wirst eS schon noch billi ger geben .. ich wäre nicht so dumm. Und wenn Du so schreck lich streng denkst, dann wundert eS mich nur, daß Du dein armen Kerl, dem Rolf..." „DaS ist meine Sache. Und wenn man einen Mann nicht mehr gern hat, dann ist eS schon bester, man heiratet ihn nicht, als daß man ihn hinterher betrügt. Bettogen habe ich den Rolf nicht, das darf ec mir nicht nachsaaen. Frei und offen habe ich ihm gesagt, wie eS um mich steht und ..." „Na, daß Du den noblen Herrn von Möllendorff gern hast, wirst Du ihm aber doch nicht gestanden haben," lachte Frieda. „WaS hast Du nur immer mit dem? Laste mich in Ruhe," brauste Leni auf. „Ich habe nicht-mit ihm zu tun." „Regen Sie sich doch nicht auf, Fräulein Leni," mischte sich nun Frau Gerlich ins Gespräch. Eigentlich haben sie recht," fuhr sie mit ihren Ringen spielend, fort. „Ohne Liebe geht eS nicht gut in einer Ehe. Ich nnd mein Feodor haben auch aus Liebe geheiratet. Sie sind schön und werden schon noch Ihr Glück machen." „Ich bitte Dich, Mama, rede doch keinen solchen Unsinn. ViS sich vielleicht einer findet, der uns arme Dinger noch neh men will, sind wir längst alt und häßlich geworden. Und gelt, Leni, alt und häßlich werden, da- ist grauslich. Na, in Liverpool! geben, an welchem« sich etwa! 90000 Arbeiter, Hafen- und SchisfSarbeiter, Cisenbahuangestellte, Fuhr leute usw. beteiligen werden. Auch! am Montag kam cs in Liverpool wieder zu ernsten Unruhen. Mgesehcn von einer Reihe kleinerer Zusammenstöße zwischen den Strei kenden und der bewaffneten Macht, sammelten sich Plötz i ltch große Pöbelmassen an und steckten die Bureaus der Shipping Federation in Brand. Polizei und Militär eil ten herbei und nach einem! heftigen Kampfs wurden die Ausständigen auseinandergetrieben. Sie hatten eine ganze Reihe von Verwundeten, dies Polizei verhaftete etwa ein Dutzend Streikende. Ferner werden aus Bristol, Sheffield, Manchester und Glasgow neue Ausstände ge meldet und mit jeder Stunde treffen neue Nachrichten über die Ausbreitung des Streikfiebers ein. Bisher ist allerdings nur der Frachtenverkehr gestört, lvährend der Passagiertiienst nach wie vor funktioniert, allein wie lange, weiß mau nicht. * Im Unterhaus«! erklärte gestern der Staatssekretär des Inner», Churchill, daß sich die Lage in London merklich gebessert habe, in allen Be trieben kehrten die Hafenarbeiter, wenn auch üoch nicht vollzählig, zur Arbeit zurück, und man habe Grund zu der Annahme, daß sämtliche Transportarbeiter sich die Vorteile, welche ihnen zugesichert seien, vergegenwärtig ten und einsähen, wie töricht cs wäre, diese Vorteile durch eine Fortsetzung des Ausstandes aufs Spiel zu setzen. Sodann erstattete Churchill eingehenden Bericht über die Ausschreitungen in Liverpool und stellte die Meldung, daß auf die Bevölkerung Salven abgegeben worden seien, dahin richtig, daß nur zwölf einzelne Schüsse abgegeben wurden, die aber niemanden verletzten. Zur Marokko-Angelegenheit schreibt man uns aus Berlin: In alldeutschen Blättern geht daS Toben über Niederlage und Rückzug der deutschen Regierung weiter. Irgend welche sachliche Begründung ist in den Artikeln nicht zu finden. Im Manuskript einer vdn dem Vorsitzenden des Alldeutschen Verbände» heraus- gegebenen und in Tausenden von Exemplaren verbreiteten Broschüre: „Westmarokko deutsch" soll die Forderung ge standen haben, Deutschland müsse, um eine Mittelmeer macht zu werden, Frankreich den Nhonedistrikt abnehmen. Schade, daß die Stelle vor dem Druck gestrichen worden ist. Sie kennzeichnet recht die phantastische Verwirrung der Köpfe. Nach dem Verzicht auf den Nhonedistrikt hat sich da» Verlangen auf da» zu einem paradiesischen Sied lungsgebiet auSgemalte Hinterland von Agadir konzentriert. Alle Schätze GolkondaS sollen hier vereinigt sein, während in Wahrheit der Erzreichtum durchaus nicht feststeht und sogar einzelne alldeutschen Autoritäten daS ziemlich dicht bevölkerte Land wegen seines heißen Klimas für ungeeignet zu europäischer Ansiedlung erklären. Der Wirklichkeit ent nommene hemmende Vorstellungen kommen nicht in Be tracht, mögen sie noch so nahe liegen, wie z. B. die, daß es außer Deutschland noch andere gleichberechtigte Alge- siraSmächte gibt, daß ein unveräußerliche« Recht Deutsch lands auf einen Teil Marokkos durchaus nicht besteht, und daß noch andere, für uns vorteilhaftere Möglichkeiten einer Lösung der marokkanischen Frage vorhanden sind al- gerade diese. — Inzwischen scheinen die vertraulichen Ver handlungen zwischen dem Staatssekretär v. Kiderlen und dem Botschafter Cambon so weit gediehen zu sein, daß bald die technische Ausarbeitung der Einzelheiten und die Redaktion eines Vertrags beginnen kann. Da« würde also heißen, daß einmal über die Garantien für die deutschen siehst Du, darum muß man nicht dumm sein und zugrei fen, wenn sich etwas Glänzendes einem bietet. Leni gab keine Antwort. ES würgte sie etwas in der Kehle und in oie Augen stieg eS ihr heiß empor. Mechanisch setzte sie, diesmal ganz ohne Spiegel, den Hilt ans und zog mit Friedas Hilfe die Jacke an. Dem Erwin wird es leid tun, Dich verfehlt zu haben, Du weißt eS ja auch, daß er ein ganzer Narr in Dich ist. Komm nur bald wieder." „Und warum kommst Du nicht zu uns?" fragte Leni. „Ich käme schon, aber weißtDu, dieNanni mit ihrem ewi gen Ernst, die geniert mich. Ich muß ja jedes Wort auf die Goldwage legen und das bin ich nicht gewöhnt. Und beson ders jetzt, woDu ihm den Abschied gegeben .. ich kann mir lebhaft denken, wie sie jetzt dreinschauen wird. Oder weint und klagt sie vielleicht gar?" schloß sie, mit den Augen zwinkernd. „Habe wirklich nicht darauf geachtet, möglich ist eS schon," meinte Leni spöttisch und verabschiedete sich. Sie war unzu frieden mit sich, mit MölleNdorff, mit der ganzen Welt und konnte nur mit Mühe die aufquellenden Tränen zurückdrängen. Warum diese Tränen, daS wußte sie selbst nicht. Sie wußte nur daS eine, daß sie sich auf einmal so amenloS elend fühlte. Es war Frühling geworden. Ringsum breitete er seinen goldigen, blumengestickten Zaubermantel aus und Frau Wil helmine Destart, welche in jüngster Zeit viel von ihrer Be weglichkeit verloren hatte, sprach oft davon, sobald als möglich ihre Sommerresidenz zu beziehen. Es gefiel ihr nicht mehr in der lärmvollen Stadt, daS Gesellschaftsleben griff sie an und dann hatte sie auch ihre Angst vor einem Einbruch in ihrer Wohnung noch immer nicht ganz überwunden, obgleich man seit langen Wochen nicht» mehr von etwas derartigem in der Residenz vernommen hatte. Die Einkäufe für Iduna» wahrhaft herrschaftliche Aus stattung an Wäsche, Toiletten, Spitzen und Schmuck besorgte sie, von dieser begleitet, mit ungewöhnlichem Eifer. Stun denlang fuhren beide in der Stadt von Geschäft zu Geschäft und, wenn Iduna die sichtbar ermüdete Tante bat, eS für heute genug sein zu lasten, wurde sie unwillig, leugnete jede Ermüdung ab und erklärte,selbst Freudean all dem bun ten, glitzernden „Tand" zu haben. 180,80.