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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192101289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-28
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1921
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wweien »rat «n den VNrgerrlcv« «der, fi» daß f«r 8 Bürgerlich« gegen 4 Sozialdemokraten stehen. La» Wahl recht übten 84 Pvozent au». . —* r tallmt^ preise vom «Irt'chaft»nnnlsta 1u« wird geschrieben: Mit Rücklicht auf die vorhanden« Preis- «n'tcl»rhe»t auf dem Gebiete der Tta'lmtstver-or«i>na und vor allem jm Interesse der desjährigen Gemüseerzeuguna ivar ed wünsel>en»w«rt, angemessene Dlafimistpreij« fest- zuseden. Zwischen den beiden in erster Lime deeillm« Gruvven ver Fuh-Herren und der Gärtner haben über tif« Frage unter Vermittlung des Älrt!chast»m1nlst,«um- Ver handlungen stattgesunden. Das Ergebnis tvar »tne Ueber- etnkunft der Fuhrherren Dresden», den Stallmistv.etS ab Grube für 1 Zentner auf 1,25 bi» ILO Mart je nach den beiondrren Verhältnissen festzukeben. Die Vertreter,«« Gürtnerschaft bezeichneten ernen Preis von 1 Mr. b»S 1,2Ü Mark al» den angemessenen. * Plauen i. V. Der im Dezember vorigen Jahre« infolge Lohnstreitigkeiten in der vogtliindischen Tüllweberei ausgebrochen« Streik ist fetzt auf gründ von neuen Ver- «inbanmgen »wischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern beendigt worden. Der Arbeiterschaft sind im wesentlichen di« von ibr verlangten Lohnforderungen bewilligt worden. Dir Arbeit soll am kommenden Montag in sämtlich« Ve- trieben wieder ausgenommen werden. . ' L'tvstg. In letzter Zeit „sind bei der Polizei An- zeigen darüber ring,gang«, baß sich Werber der Fremd«, lealon. ihrem Auftreten nach wahrscheinlich französische Offiziere, in hiesigen Schankwirtstbaften an jung« Leut« berangemacht und sie unter glänzenden Versprechungen »um Eintritt in die Fremdenlegion »u Überreden versucht hab«. Sie legten dabei sogar Verpsti«tungSsormular« »nr Unter schrift vor. Die Polizei warnt vor diesen Volksfeinden und ersucht, ihre sofortig« Festnahme zu veranlassen. Schönberg (O.-L.) Beim GutSberver Jeremie» wurde van einer Zuchtsau ein Ferkel mit acht Annen, vier Ohren und zwei Schwänzen geworfen. Sächsischer Landtag. wsl. Dresden, 27. Sann«. Ans der Tagesordnung steht zunächst der Antrag auf landrSorsrbUckirn Schutz der Arbeiter tn Baubetrieb«. Abg. Castan (Soz.) betont in der Begründung, vast die Zahl d«r hier in Fcxrge kommenden Arbeiter eine sehr große sei. Die Gefahren seien ebenfalls groß. DaS Ban ge,eh werde nicht immer streng beachtet. Deshalb sollten diejenigen mit »um Schutze des Gesetze» herangezog« werden, die sckwn einmal am eigenen Leibe die Folgen der Nichtbeachtung erfahren haben. Eine Vecbesserung ae» Bau- arbeitcrschutzcS sei dringend notwendig. Ministerialdirektor Schmidt gibt eme Ueberstcht llb« die Erlasse bauvolizeiitcher Vorschriften. Tie Regierung haben schon früher sich nicht dazu verstehen tonnen, eine lande-gesetzliche Regelung vorzunehmen. Die Kontrolle der Bauvorschriften sei den BennSgenossensclxisten Vorbehal ten. ES müsse streng auf die Durchführung der Vocschifi- te» geachtet werden. Bauiontrolleure seien in den drei Großstädten Chemnitz, Leipzig und Dresden «»gestellt worden. Im Lande draußen erst in den KreiShauptmann» schäften Zwickau und Chemnitz. Die Negierung werd« nach den Wünschen d«S Ausschusses verfahren. Abg. Kuntzsch (Dntl.) schlägt vor, daß erst die Er fahrungen der Vauausseher abgewartet werden möchte», ehe gesetzliche Vorschriften für das ganze Land erlass« würden. Abg. Noack (D. Vv.) betont, daß die Bauunternehmer an der Durchführung der Vorschriften am meisten inter essiert seien. Die Vorschriften müßten den luaenditüfen Bauarbeitern, namentlich den Lehrlingen scharf eingevrägt werden, damit s.e ihnen in Fleitch und Blut übergingen. Die in Dresden, Leipzig und Chemnitz tätigen Baukon- trvlleure hatten b:S setzt noch nicht hinreichende Ersah- rungen sammeln können. In der weiteren AuSspvache wird dafür etngetreten, den Antrag dem NechtSauüschutz zu überweisen, dec für eine retchSgcsevliche Regelung sorgen solle. Die Kammer entspricht diesem Anträge. Es folgt die 1. Beratung über, dm Antrag der Amu Abg. Bulrmann (Tntl.) über eine zeitgemäß« Berbefferuna der wlrtschaftttchen Laa« der Hebamme». Frau Bültmann begründet den Antrag und erklärt ibn aus der allgemeinen Teuerung aller LebsnSbeoücf- nisse. Die Gebührenordnung entspreche nicht mehr den Ver hältnissen, ebenioweing die Altersversorgung. Ministerialdirektor v. Pflug erklärt namen» de» Mi nister» des Innern, daß d esem die Notlage der Hebammen bekannt sei. Sen einem Jahr hätle sich Indessen die Ge ¬ le Mieten«« Weber erheblich aetzvtzbn. «Ntzervem sei «w 3M peoz Erhöhung der Gebühren tare erfolgt. Indes'« st-'e die Regierung aus dem Standpunkte, daß sie dm Wünsch«, die im «»»schütz geälchert werden sollten, nach ivttzjfich- leit nachkommen wolle. Dl« weiter, vedrndlang der sei indessen nur gemeinsam mit dem Antrag aus li nmg der «nentgeltlich« Geburtshilfe, welcher sich tm «nSschutz befindet, zu erledigen. Im verlaufe der Auslprych« wlrd für amtlich« An- steNung der Hebammen mit festem Gehalt etngetret«. Der Antrag wird an de» RechtSauslchnß verwie m. Nächste Sitzung Freitag vormittag V,iO Nbr. Tages ordnung: Abstimmung über den Antrag Dr. Senfes (Dem) bete, d« Ankauf de» Grand-Unton-Hotel», S. «eriptuna über dm NacktragSetat »um Ainanzgesetz, 1. Ve atuna Über die Vorlage betr. BoltSbegehr und BolkSentschetd. Antrag betr. die Beschaffung von Saatgut für die Land» Wirte de« Vogtlande». vr Lvskk I>kt SklM« »MkMlM. Der gestrig« BeerdigunaStaa von S? in OelSnitz b«- yeimateken Vvse« des großen Grubenunglücks hatte nn- gezählte Scharen Leidtragender nach OelSniy ge'Ührt. Dem wöb'md des ganzen Vormittages anhaltenden Reg« folgte mittag» ern yettt,«) Gewitter, welche» die Wolken ver teilte und Aufklärung brachte. Die nächsten Angehörigen der verunglückt« versammelt« sich um 2 Uhr m der Schulturnhalle, wo die 87 Letchm in blumen« und Palmen- geschmückten Särgen aufgebahrt lagen.. Hier bot« der Schulchor und der Leh ergesangverein Trauergeiänge. Um Uhr trafen Ministei-prältdent Buck und zahlreiche an dere Vertreter von Behörden, die Grubenvorstände, Bank direktoren, Bergwerk»- und Vereinsdeputationen, letztere mit umflorten Fahnen, bei der zur Trauerkarel e umgewandcltrn Turnhalle ein. Bald danach wurden die Särge geschlossen «nd auf mit Trauerveikletdung versehene Tafelwagen. ie fünf auf ein«, gehoben. Die Angehörigen der Tot« schlossen sich dm Wag« an und um 8 Uhr setzt« sich der gewaltige Trauer»«« nach dem Fnedhos tn Bewegung. Die Straßen waren dicht vom Publikum besetzt. Die Berg, kapelle, die dem Zuge voranschritt, spielte Tranerweisen. Aus dem Friedhof bildeten Bergveretne und Bergknappen tn Paradeuniform b:S zu den Gräbern Spalter. Nachdem die Särge dem Schoße der Erbe übergeben waren, hielt der Ort-geistlich« Pfarrer von Funke und Superintendent Herrmann aus Stollberg die Gedächtnisrede. Es foltsten Ansprachen de» Ministerpräsidenten Duck namen» der Re- gierung, des Präsidenten Fiäftdorf namens de» sächsischen Landtage«. Für die Gewerkschaft Deutschland rich'ete Berg direktor Dr. Pütz einen Schecdegrutz an die in ihrem De- ruf verunglückten Bergleute. Es schlossen sich weitere Widmungen an von den Kameraden der Verunglückten und anSwärtiaen Deputationen. Die Beerdigung»,e er zog sich bi» in die 6. Abendstunde hin. Die allgemeine Teilnahme an dem Unglück, welche sich bet der gestrigen Benetzung in so überwältigender Weise kundgab. findet auch ih m Ausdruck in einem Ausruf, den der „OelSnitzer DolkSvote" tn ferner aestrigen Nummer verSlsentlicht und nach welchem eine Eeldsammlung für die bedürftigen Hmte^bliübenen veranstaltet wird. ——' Tagesgrschichte. D«tkcke< Reick. Sm Ausschüsse dr- NeichötagrS für Kriegsbeschädigten, fragen wurde zur Verbesserung der Nentenbezüge ein ae- mriiisamer Antrag der Parieirn vorbereitet, wonach die Reicksregterung unverziialich Schritte unternehmen toll, nm di« Teuerungszulagen mit Wirkung vom 1. Januar 1V21 um 107, »n erhöben und die Stillen des «inkommensteuer- pflichtige» Einkommen» um 2000 M. zu erhöhen. Zusammenschluß sämtlicher Roten-Kreuz-Vereine. Unter dem Vorsitz de» Vorsitzenden te» Zentralkomitee« der deutschen Perrine vom Roten Kreuz, Landesdirektor v. Wmterfeldt, ist Douner«tag nach zweitägiger Beratung dir Grupp, dr» brutschen Roten Nr,uze«, d. b. der Zusammen schluß sämtlicher vioten Nrruz-Vrrrlne zu einer rmbeitlichen Institution, vollzogen worden. Dadurch sind mehr al» ein jährig, Vorbereitungen und langwierige Verbandlunarn zum Abschluß grbracbt morden. Er wird, wie zu bossen ist, der charitativrn Arbeit Deutschland» neu« Perspektiv« er öffnen und auf diesem Wege dem deutschen Volk« zum Wohl» gereichen. Die Ausfuhr deutscher vücher. Der Meichsmlnlfter Dr. Simon« erklärte im Hmcptausschuffe de« Reichstag«»: Zur Bekämpfung der Schwierigkeiten der Aussuhr deutscher Bücher habe er schon im Jahr« ISIS «inen unmittelbare» Vsteme««Aankck «fi »e« An«««« «onmemmw«, »am« der deutsch» vuckßcmdel und di» d«tsch» Aulturprovaaanda fm AnSlande nick» nnter der schwankend« Valuta leivem! Ur fel auch fetzt noch für »Inen solch.» Versuch. Neber die!« Frage der international« Verftändl-,mg««rsnch» werde er »ine Dennchrifi vorlearn lassen, die auch di» Hemmnisse be- rüetstchtige. vedanerllchrrweise werd« D«tlchland an der im Mär» drvarstrtzenden ln»e«ationak« Taanna des Not,» Aren»»« nick» teiknebm«. Die Znlaffnna Deutschland« sei! nachdrücklich »on der Abgabe einiger Erklärung« abbänaig gemacht woeden, dl« mit der Würde Deutschland« nicht ver einbar seien. Deutsche» Eta««»» in Italien. In die freundschaft lichen Erklärungen und Ankündigungen' de« neu«! italienischen Botschafter« in verl'n Fraffatl gegenüber vrrltner Pressevertretern fällt der Mitzklana der Beschlag nahm« de« deutschen Eigentum« in Itall«», soweit sein Wert fünszigtansend Lire übersteigt. Maßgebend«. ttali«Ifch» Kreis« sollen versichert baden, die Negierung in Rom lei einem AnSalelch aenelat, aber mangel« sachkundig««! deutscher llnt«rkändl»r schließlich gezwungen gewesen, di« Vorteile dr« Versailler Vertrage« au«,«nutzen. Es fällt schwer, an »in« derartige Versäumni« der Berliner diplo- matliwen Zentralstelle zu glanben. welk nicht angenommen! werden kann, daß der deutsch» Votsckafier in Rom da« Au«, wärtig» Amt zu spät über di« Dringlichkeit dieser Lacke unterrichtet Haven könnte., Berechtigter erscheint irdensall« »in gewisser Argwohn, die italienische Regiernna habe vier fremden, gegen Deutschland arbeitend« Einflüssen Raum gegeben. Wie dem auch sei, zu wünlcken ist ein unverzüg liche« Einsetzen von Bemühungen, daß bei etwaigen Liquidationen deutschen Eigentum« der nun glücklich bet! der deutsch« Botschaft in Rom bestallt« sachkundig« HandelSbeirat für dir deutschen Interessen das Mög-. lick« heranshokt. Di» italienische Regierung wird sich da gegen wohl nicht sperrrn wollen, denn sie Kälte am wenig sten Veranlassung, von dem Vertrag-recht de« »Sieger«* gegenüber Deutschland Gebrauch zu macken. In diesee Hinsicht deckt Frankreich den Preftige-Vedarl sehr reichlich. Wenn da« italienisch» Volk, wie der Botschaiter Frassatt erklärt«, den Wiederausbau ersehnt, dann kann sein« Regierung nicht den Staat durch Beschlagnahm« voa Privateigentum schädiarn, dessen Mitarbeit »um Wieder ausbau sehr wertvoll ist. UngülttakeitSerktSrnnaderVerltnrr Stadtverordneten wahl««. Der VezirkSanSichuß Berlin erklärte gestern nach! mehrstündiger Verhandlung die Berliner Stadtverordneten- wählen für ungültig. Der Einspruch gegen die Wahl der Vezirköverordnetrn wurde zuri'ickgrwirirn. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung wird gegen diese Erkenntnis! sofort Perukung an da» OberverwaUungSgericht einlegen. Ein« Schadenersatzsorveruna von 27« Million«» Dollar« wegen Versenkung eine« Dampfer« durch ein deutsche« U-Boot wird von der Newoorker Portorico-Schiff- sahrtSgesrllschast bei Deutschland geltend gemacht. Austrag-mangel taz. «nglisch« Schiffbau veranlaßt« di» dortigen Wrrstleitnnaen, von der Regierung de» Ver zicht ans di« deutsch« Echisss-Mrstlieierung zu fordern. Die Durchführung d«- R«ich»b«foldungSgeket,eS. In letzter Zett ist beim Reichsfiuanzminister wiederholt KlagH über «in« zu langsame Durchführung dr« NeichsbesoldungS- qrsetzeS geführt worden. Demgegenüber wciit das Reick«- finanzminifterinm daraus bin, daß das Ende Dezember verab schiedet« revidierte Besoldungsgesetz selbstverständlich »«» Zeit noch nicht überall dnrckgesührt werden kann. Bei de» «msangrrichen Bestimmungen de» Besoldungsgesetzes kann nicht erwartet werden, daß innerbatb weniger Wochen nach Verabschiedung de« Gesetzes alle Behörden sämtlicher Reichs verwaltungen von ihren Ministerien oder sonstigen Aussichts behörden mit den nötigen Weisungen versehen und auch be reit« all« Folgerungen au« dem Gesetz sür jeden einzelnen Beamten gezogen worden sind. Sowohl die Einreibung der einzelnen Bramlen in di« Besoldungsgruppen wie auch die Festsetzung des BesoldungSdieustaiter« war tn zahlreichen Fällen mit Schwierigkeiten verbunden, di« im Interesse dev Beamtenschaft einer »inaebrnden Prüfung und sorgsamen Entscheidung bediirsen. Der Rrickekinanzminister legte den größten Wert auf schnellst« Durchsührung des Besolduirg«- geletze«. Er bat demgemäß, soweit sein« Zuständigkeit ge geben ist. erneut Weisung zu dessen sofortiger Ausführung « teilt. Im übrigen sind a»r« einzelnen Kreisen Beschwerden darüber taut geworden, daß den Beamten übrruiatzig hohe Gehaltsabzüge sür »mpsanarn, Vorschüsse gemacht würden. Soweit selten« einzelner Behörden nach dieser Richtung hin Maßnahmen getroffen wurden, di« sich nicht mit den er gangenen Bestimmungen decken, wird unverzüglich Abhilfs« geschaffen werdtn, Amertka. Die kalifornische AniteblungSfrage Einer Reutermeldung aus Wachinüton »uiolge srns die Veriiano-, l>Mks „MlNe Kmövie" - kille MeEW. Dantes „Göttliche Komödie" gehört zu den Dichtungen der Weltliteratur, die das grüßte»Heer von Deutern «nd Srklärern in Bewegung ge/etzt Haden. Unter den manchen Dunkelheiten dieses tiefsinnigen, in sich tue ganze Welt des Mittelalters beschlieveuden Werkes, über deren Ginn man sich noch nicht geetmgt hat, ist die Rolle, die Beatrice in dem Werke spielt, am meisten umstrickend. Man hat in ihr — trotz der Überlieferten persönlichen Beziehungen zu Dante — eine reine Allegorie sehen wollen, die mit der von- dem Dichter so glühend gefeierten Jugendltcbe nur den Namen gemein hat; höchstens daß man das Vorhanden sein einiger WirllichkettSelemente in dieser JdeatgestaU zu gab. Stun aber behauptet der bekannt« Kirchenhistoruer Professor Engelbert Krebs, daß die himmlische Heilrge der „Göttlichen Komödie" niemand anders ist, als jene Bea trice, die das grüßte HerzenSerlebniS Dante« geweien ist. Seine Abhandlung «r>ü>eint In dem soeben d« Eugen Diederichs rn Jena herauSgeaebenen fünften Bund de« Deutschen Dante-Jab rbuche«, da» nnt seinem reichen Inhalt nach langer, durch den Krieg noch vergrö ßerter Pause der Dante-Forschung wieder eme würdige Pslegcstätte in Deutschland «rösmet und zugleich een schöne» Geschenk der Neuen Deutschen Dante-Gesellschaft darstellt. Tritt die wirkliche Beatrice, die einst tn Floren- den Jün»- Ung so unsäglich beglückte, tn den Mittelpunkt der gewal tigen Dichtung feiner Reifezeit, so wird dadurch dre „Gött liche Komödie" zu dem großartigste« LiebeZlird, da» die Weltliteratur kennt. Die neue Auffassung stüot sich auf die Lehren der Scholastik, die dte für Dante maßgebende Weltanschauung war. „Gerade dte Scholastik well rch zur Zeugin aufrusen," sagt Krebs, „daß dte Commeeta m erster Linie ein persönliche- Liebeslied ist, da» »war zum Bußgesang und politischen Streitlred, »um Hymnu« de« Weltgerichtes und de- GottlobeS emvvrwächst, du» aber seinem innersten Kern nach persönlkch bleibt und von einer wirklichen Frau Dinge sagt, „dte noch von ternee sterb lichen Frau jemals gesagt woroen stno." Der bisher jo verschiedenartig gedeutete JnhaltSkern de» Werke» erhält dadurch einen ganz einfachen, allgemein menjchluhen, auf da« tiefste ergreifenden Sinn. . „Beatrice» Gebet bat Dante au» den Verirrungen sinn licher und geistiger Art -ur Reinheit und »um ernsten Schaffen -urückgeführt," so skizziert der Gelehrte sein« Auffassung. „Beatrice» Gebet hat ihn über da» Studium der Philosophie und Theologie, über dte ernste Bejchäjtt- mma mtt Virgil »um Beschluß einec großen, Himmel und Erde umspannenden epischen Lichtung geführt: so soll «LZ'»?? MLLL Sonnabend, v. 2. Di« Schneider von Schönau. 7—7.10. Sonntag. S. 2. Jkdar» 7—7.lO. Montag,'7. 2. Der Nosrn- kavaliet. 7,7—10. Schauspielhaus r Sonntag, SO. 1. Da« gewandelt« Teusetcben.2—b. Die Braut von Messina. 7—7,10. Montag, 8 l. 1. Dvkerpott» Erden. 7,8—7,10. Dienstag, 1.2. Der Biberpelz. 7,8—10. Mittwoch, 2.2. Ro-inrrsholm. 7—10. Touner«tag, 8. 2. Zum ersten Riale: Die Gab« Gottes 7 Ubr. Freitag,. 4. 2. Wa« ihr wollt. 7,7—7.10. Sonn abend, ö. 2. Die Gabe Gotte«. 7 Uhr. Sonntag, S. 2. Di« Räuber. Karl Moor:> Emil Heß vom Stadttheaier it» Zürich a. G. 8—10. Mbntag, 7.2. Der Biberpelz. 7,8—lA Antrag auf Verstaatttchung de» Leipziger «»»- fervatortum-. Die Stadt Leipzig beabsichtigt bet der. Regierung tn Dresden die Verstaatlichung des Leipziger! Konservatoriums sür Musik oder eine wesentlich höher«! finanziell« Unterftützimg desselben zu beantragen. , Geb. Hofrat Dr. v. Has« k Der Gebeime Hofrat, Dr. Oskar von Hase, der Geniorchef des weltbekannten Leipziger Buch« und MmtkalienverlageS von Breit kops ck Hertel, ist infolge eine« Herzschläge« tm Alter von 7ö Jahren in Leipzig aestorben. ..... Lt« Bayreuther Zukunft-Pläne. Skegcried Wagner erklärte einem Berichterstatter der „Leipz. Zta." über die Baureuther Zukiüist-pläne, daß eine Ä:tion im Gange sei, um Geldmittel zur Wiederbelebung her Fest spiele zu beschaffen. Bon ihrem Erfolge hänge die Fest setzung derckünfttgen FestspiMermme ab. Waldeyer. Am 23. Januar starb in Berlin der Ge heime Mediztncilrat Profesior Dr. v. Waldeyer-Hartz nach kurzem, ihm nicht mehr bewußt gewordenen Leiden. Er! war Direktor des anatomischen Institut» und Sekretär der mathematisch-physikalischen Klafi« der Preußischen Aka demie. Wilhelm Waldeyer wurde am S. Oktober 1836 in Hehlen a. d. Weser geboren. Nach dem Besuch de» Gym nasium» in Paderborn studiert« er in Güttingen, Guts»- wald und Berlin und habilitiert« sich 1864 m Breslau.! Sein besondere» Gebiet war die mttro»koptsch« Anatomie. 1872 wurde er nach Straßburg berufen, 1883 nach Berlin al» Nacdsolger Reicherts. 1888 wurde durch sem Gutachten! dte Krankheit Kaiser Friedrich« festgestellt. Au seinen» 80 Geburtstag würde er geadelt mtt dem Zusoq de» Namens seiner Matter. Bit» 1917 war er tn wund,«barer Frische tätig, unberührt von dein neuen Lltersge.etz. Roch zu rechter Mit verfaßte er seine kürzlich erschienenen „Leben»«rinnerungen", dl« Ihn un» al» herrlichen Mensche« erkennen lassen, der echt deutsch empfand un» dachte. Von seinen zahlreichen ivtsfenschaftlichen Schrift« i«ien zwei genannt, dte allgemeineren Wert Haden: „Wie lall man! Anaiomie lehren und lernen?" (1864) und „Die Btldntssa Friedrich» de» mrd Irtua.-chAw ^ErschetruurgA dorgcstellt werden, wie sie al« Heilige ihren verirrten Jugendfreund durch Betrachtung der letzten Dinge zur Reinheit und mystischen GotteSlrebe zurückgeltitet hat." Nach der Lehre der Scholastik sind dte Heiligen »n ihrer Liebe zu den Menschen völlig mit Gotte» Willen einig. Deshalo „bewahren sie die Zuneigung der Liebe zum Näch sten, aber sie bringen ihm nur tn der Wer>e Hilfe, wie Gott e» in seiner Gerechtigkeit anoronet. Und so müssen wir glauben, daß sie dem Nächsten viel Yelien, indem sie be» Gott Fürbitte einlegen." Beatrice entsendet nun Virgil, damit er zunächst da» von ihr geplante Werk der Gnade vorbereitet. In dem Gang durch Hülle und Aegeseuer mit dem verehrten Führer lernt Dante die Sünde hauen und seine eigenen schwersten Sünden erkenne»: die de» Hoch mute» und der Sinnlichkeit. Nachdem er die Feuerivand de» LänterunaSberge» durchschritten, tritt ihm an der Schwelle de» Paradiese» Beätriee entgegen. Tie Spannung de» Gedichte», so weit e» Liebeslied und LtedeserlebntS Dante» ist, erreicht damit ihren Höhepunkt. Ihn ergreift „der alten Liebe starke» Walten." Aber gerade »n die em Augenblick höchster Erwartung soll er zur letzten schmerz lichsten Läuterung gesühct werde«. Er mutz erkennen, dnß alle irdische Liebe nur «tn Vorspiel der himmlischen ,ft. Deshalb begegnet ihm Beatrice streng un» hart. „Ich kenne keine psychologisch tiefer gefaßte, tn ihrer Grüfte grau samere, in ihrer Erhabenheit gewaltigere Stelle in der Commedia," sagt Krebs, „al» diese» Wiedersehen veS Lic^ ter» mit der Geliebten und dieses Aufelnanderprallen ter irdischen und der himmlisch« Liebe, bet welchem die irdi sche im Feuer der himmlischen lautto- zu Asch« verbrennt." Beatrice übernimmt nun di« geistige Führung de- Lich ter», und sie handelt hiermit ganz nach ^der icholastisch« Lehre von dem persönlichen Interesse der Heiligen an ihr« Schützling«. Die Scholasttt kennt überhaupt leine rein allegorischen Figuren uu» Personifikationen, und ed«- sowenig kennt sie Tante. Durch diese wissen'chastliche Begründung des rein menschlichen Grunderledinfie» der Dichtung wird fie un» sehr viel näher gebracht,/und be sonder» «ruck dte Frauen werden sie besser verstehen, denn fie dürs« ja tn Dante den reinst« «nd erhabensten Lob redner jenes „Swia-Weiblichen" verehren, da« den Mann htnanzieyt und erlöst. Simst mw Wiffeiischeft. USochenspielpla» der Stichs. Gtaatötheater. Opern- banbr Sonntag, SO. 1. Tarn,«. 7,7-7.10. Montag, 31.1. Mignon. 7—7,10. Dienstag, 1. 2. Ildar. 7-7,10. Mitt-
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