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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192012079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-07
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1920
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verlangt wurde« 1 MäR fbr Ju«e«Mche m,» »oxi «arff für Ledig« und Berhetratete «nd für letztere außerdem bret Mark Ha»Shaltgeld und ein« Mark Lulas« je Kink Da» Verlange« auf Verfahren der achte» llebrrtznn-e wnrb« esu. mittig abgelchnt. An de« Stttzc« fall »et »«« t» Vvicka« stattstndenben endgültige« Verhandln««««, a« d«»e» Vertre ter der Lande», und RetchSreaiernug totlnabn»«, f«»a«hal ten werden, Et»» Streikbeschluß wurde nicht «efaht. Der Schlichtungsau»schuß soll evtl, entscheide« bezw. dl« einzelnen Belegschaften der Werk« thr« endgültigen veschlüss« fass««. — Erster deutscher Lehrer-Farve« taa. Bet ungewöhnlich starker Beteiligung wurde am Sonnahentz «er- mittag in der Aula der Dresdner Jach, und Fortbildung», schule der erste deutsche Lehrerfarbentag durch Geheimrat Ostwald eröffnet. Im Name» der deutschen Werkstelle für Farbkunde begrüßte er di« au» allen Teilen de» Lande» er- schien enen Lehrer und Interessenten und richtet« Wort« de» Datt'eS an die StaatSregicrung und an die Sta-tvrrwaltirng Dresden. Jin Namen der StaatSregterung, und »»»ar in»« besondere im Auftrage de» Unterrichtsministerium» und de» WirtschastSmtnisterium» gleichzeitig auch al» erster Vorsitzen der des Verein» zur Förderung der deutschen Werkstelle für Jarbkunde, wandte sich Ministerialdirektor Dr. Alien mit herzlichen Begrüßung-Worten an di« Versammlung, um dann auf die bereits unternommenen Schritte zur Förderung der Ostwaldschcn Jarblchre zu sprechen zu konnnen. In Erkenn», nis der hohen Bedeutung dieser Forschungsergebnisse für Industrie, Gewerbe und Handwerk und auch für da» Sunft- gewerbe habe die Negierung mit den Stödten Dresden und Chemnitz die Deutsche Werkstrlle für Farbkund« eingerichtet. Bon größter Wichtigkeit sei jetzt die Einführung der neuen Lehre in -en Schulunterricht. Dann begannen bi« Vorträge. Zunächst sprach Geheimrat Ostwald über »Grundsätzliche» zum Farbunterricht". Im Nahmen diese» Thema» legte -er Gelehrte das Wesentlichste seiner Forschung und ihrer ver- Wendung im Schulunterricht dar. Den zweiten Vortrag hielt Professor Elßncr Dresden über Einführung in die Yard- lehre „mit Krctselversnchen" und zuletzt verbreitete sich Schuldirg'tor Kranße-DreSden über „Die Bedeutung der Farbkunde für Anschauung und Werktätigkeit in der Schirle". Der Nachmittag n>ar mit Berichten über die Erfahrungen mit Ostwald» Farbenlehre im praktischen Unterricht gefüllt, worüber Oberlehrer Doria-Chemnitz, Lehrer Fleischer-Met» ßen, Lehrer Hasenohr-Leipzig, Lehrer BorcherS-BöliH-Ehren- berg und Lehrer BorgeS-Freiberg sprachen. Ejn Austausch über daS Gehörte und eine Besichtigung der in einem Neben saal ausgestellten Lehrmittel und Darstellungen für -eu Farbunterricht beendeten die Tagung. —* Deutsch-tschechische SchtffahrtSver- Handlungen. Wie die Prager „Bohemta" erfährt, finden am 12. Dezember in Dresden Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Prtvatinteressenten statt, «m die Frage der Verteilung der Elbetonnage im Wege der Vereinbarung zu lösen. Sollten diese Verhandlungen kein Ergebnis zeitigen, wird der amerikanische Schiedsrichter ein« endgültige Ent- scheidung treffen. Gr osten Hain. Bei -er Stadtverordneten««»-! «nn Sonntag wurde» 12 Bürgerliche, 6 Sozialdemokraten und 2 ilnabdänaige gewählt. Es besteht also nunmehr in unserem Stadtoerordnetenkollcainm eine bürgerliche Mehr beit, während im alten 10 Bürgerlich« und 10 Sozial» drmokraten fasten. Bei der Stadtverordneten»»»-! im Jahre 1S19 hatte» die Bürgerliche» nur eine Liste aufgestellt, dies mal trat iede bürgerliche Partei mit einer eigenen Liste ans. ES erhielten die Demokraten 3 Sitze, die Deutsche Volks partei 5 Sitze und die Dentschnatloualen 4 Eitze. Die Wahlbeteiligung betrug 1919 80 Prozent, am Sonntag 78,59 Prozent. Löbau. Der ehemalige Malkereidirektor Schünemann, der, wie gemeldet, wegen verschiedener Straftaten ru Hast genommen worden war, ist ins Landgericht Bautzen ge- bracht worden, wo demnächst die Verhandlung gegen ihn stattfinden wird. Eine Haftentlassung gegen Kautron war abgelehnt worden, oa gegen Schünemann schwere Anklagen vorliegen, die sich im Laufe der Untersuchung noch wesentlich verstärkt haben. Der Angeklagte hat nicht nur schwere Schrebereien verübt und sich durch Ver dünnung der Milch und Terw' s erung von Quark bereichert, sondern auch die Molkerei selbst schwer geschädigt, so daß auch diese Genossenschaft Klage erhebt. Tas Vermögen Schünemanns, das in verschiedenen Bankdepots und einem Schah von Gold- und Silbermünzen oestand, bie er wider rechtlich zurückgehalten hatte, ist beschlagnahmt worden und soll zur Deckung der Einsprüche ter Molkereigenossen schaft und der Steuer dienen. Der Buchhalter der Molkerei ist aus der Haft entlassen woroen, aber der Sohn «Schüne manns,. der nicht so belastet ist wfe sein Vater, wird noch in Haft gehalten. Klingenthal. Ein nichtswürdiger Anschlag aus ein Automobil wurde ain Freitag ausgeführt. A!S das Auto, in dem sich außer dem Chauffeur em Fabrikbesitzer aus Klingenthal mit Frau uns Tochter befanden, von Plauen kominend, sich hinter Kottenhetoe auf dem Wese nach Zwota befand, fuhr es gegen ein über die Straße in dreifacher Reihe gespanntes Drahtseil, das durch die tergüter« tn der AmtShauptmcmnschaft Verbau am Donner». Kindern ausgel lag «»gebrochen, der -her bald wtrbrr beigel«at ««Wen jghr «och nicht konnte. «etrofte, mürbe« davon dir Rittergüter Rippert». W»»»«g der l Poss. Zta." zufolge hat der grün, Trünzig, SchweinSburg, Frankenhcmsen, Gablenz «sw. Die Schweizer haben bet den EtntgnngSver-andlnnaen, die am Donnerstag nachmittag in -er .Strippe" stattfan-e«, -le schriftliche Ansage gegeben, -aß -et sch»«-«-« DtfferenM» kei« Streik miAe, ftattsin-e« »»es«. Schedewitz bei Zwickau. LV kostenlos« rotenbe- Gatt«ng bat die hiesige Gemeinde nun endgültig «ngemtzet, nachdem da» diesbezügliche Ortsgesetz von den A»fs«-t-- behSrden genehmigt worden ist. Die Gemeinde metet da nach ihre« imterstützungSberechtigten Einwohnern de» Sarg, die Bekleidung der Leiche, die Aufbahrung, die Be handlung der Leiche durch die Heimbürgin und lne Gebühren str den Totendetter (Ärnbanfertigung, Transport her Bahre). Dagegen werben die Kosten für den Lricheulvage«, Läute«, AuSschlagen de» Grabe» mit Rei'kg, Blumenkorb. Orgrlsptrl, kirchliche Gebühre», AnSmauern de» Grabe» nicht übernommen. Adorf i. V. Der Müllerverband im Bezirk« der Amts» tauptmannfchast Oel«nitz bat b,schloffen, da hi« Sleich«- getreid,stelle di« Zuwrisuna von Mablgetrelde abgelehnt bat. znm Schutz« der gewerblichen nnd der Lebensintereffe« de» Müllerdernft« künftig jede Revision dnrch dle RelckSgetreide- stell« inrückzulveiien. Sollt« di« Reichsaetreldestelle di« yortsetznn« der Revisionen erzwingen, so schließen sämtliche Müller de« Bezirk» ihre Betriebe. Welter beschloß der Ver band. falls di« Schließung der Betriebe z»»r Tatsache werden sollte, dund zahlenmäßige Beweis« dle Derbrancherkrets« darüber aukzurlären, wo die Ursachen der Vrotoerteuerung und der Mrhlnot zu suchen sind. * Leipzig. Di« selbständigen Handel- und Gewerbe- treibenden Leipzig» veranstalteten gestern eine Protest«» iammlnag gegen di« drohend« Kommunalisierung nnd Goziailfienmg. Nach längerer Aussprache gelangte eine Entschließung zur Annahme, in der u. a. gesagt wird: Dle versammelten selbständigen Handel-und Gewerbetreibenden Leipzig» erhebt» schärfsten Widerspruch gegen die in An», sicht genommene Kommunalisierung von Handel und Ge werbe. Di« Versammelte» sprechen sich insbesondere gegen de« Abänderungsvorschlag de» KommunalisterumiSauS- sckuffeS der Soualisierungskommlssion aus, nach dem den Ländern Befugnisse über die Kommunalisierung eingeräumt werden sollen. Die Einführung der Kommunalwirtschaft würde die Bürokratisierung von Handel «nd Gewerbe ver ewigen. — Die in Leipzig nnd Umgebung wohnenden ab- stimmunaSbererbtigten Oberschlesier veranstalteten am Sonn tag im Zentraltheater eine Maffeuprotestkundgebuna gegen die Absicht, daß die im Reiche wohnenden Oberschlesier nach den Unterredungen in London getrennt von den in Ober schlesien lebenden Volksgenossen abftimmen sollen. Es gr- langte »ine Entschließung zur Annahme, in der u. a. gesagt wird: Die abstimmungsberechtigten Oberschlesier von Leipzig und viel« Leipziger Einwohner legen schärfst« Verwahrung dagegen ein, daß nach dem Vorschlag der Entente die im Reiche lebenden abstimmungsberechtigten Oberschlesier ae- trenat von den dort lebenden abstimme» sollen. Dies« Ab sicht widerspricht den Abmachungen de» Versailler Vertrages. u. mtmM ivW.-Iutb. LmMMe. Zu Begin« -er heutigen IS. Sitzung -er Synode teilt Präsident Dr. Seetzen mit, daß bie nächst« Titzang wegen -«S beginnenden Landtages in -en Räume» -er vormaligen 1. Kammer ftattsinben werde. Zugleich spricht er -em Prä sidenten der vormaligen Volkskammer den Dani.' der Synode dafür ans, -aß er Lie erforderlichen Räum« und eine« Teil -er Beamtenschaft znr Verfügung gestellt hab«, fvbaß -te Synode unter günstigen äußeren Verhältnisse« habe tage« können. Hierauf folgt di« Abstimmung über de« Antrag Michael «nd Genossen über da» «erhalten der Geistlichen «f». bet »»Stritten ans der Kirche. Diese Abstimmung hatte 1» der vorige» Sitzung vertagt werden müssen, da da» Han» nicht beschlußfähig war. Es handelt sich, wie -er Berichterstatter bereit» tn -er 12. Sitzung ««»geführt hatte, nut Abänderungs vorschläge -er Synode für die Verordnung -«- LandrSkon» ststorium» vom 20. Februar 1V29. Diese Verordnung, welche aus eine Anregung -er vorigen XI. LandeSsynode zurückgehe, habe bei ihrem Erscheinen vielfach enttäuscht. Hauptsächlich deshalb, weil doch zu viel Wichtige» bet der Behandlung -er an» der Kirche Ausgetretenen wiederum tn da» subjektive wurde, von der «anven t mit hen « et» Offener - L VW Ai Klinik in Plauen nach Hanse. Werda«. Ein Streik der GchweEer «m»r auf -en Nit- tergüter« tn -er AmtShauptmcmnschaft Vei" beenden geschlofbmen UntvS zerrissen is fiel auS den» Walde nn Schuß, der Automobil §t«G, »mn Glück aber me- schneller Aayrt eilte ha» AuMmMl en Insassen nL «inaentVl. M« E gen Gewesen, van» hätte» hi« Drähte, dt« m -enfsM. .Nmvmobn, DW» Ketßlichen aegeb« NNttkde«. Die Synode nimmt -tef, »bände- «ttegSvorWÜm« an, ««ter verückffchttaung eine» «ende- n,»a»ant«»akS VüsHmanmH«tniche». Demnach würde zu behMmrnseinr W«e an» d«r Kirche austritt, verliert all« R«W anthr« Gegmmaen und Güt«e, insbesondere ckuck ha» WaGtrrcht, den Unspemch auf seeklorgerliche ve-tennng, sowie »« Lulpench «» -te VohlfahrtGetnrichtunge« de« Kirche nn- KvchgeuwV-««. DE Tauf« »m» Ktnbrrn «»»getretener ,oll M nicht verweigert werbe«, wenn -te Paten -er Kirche ange boren. Die Zulassung »um Konfirmanbenunterrtcht von treten«« Eltern soll, solange sie ba» 1t. LebenS- vollendet baben, nur mit ausdrücklicher Zn« c»»«g -er Erziehungsberechtigten oder bet Mederetntrttt etiw» »lterntetle» gewährt werden, ««im «eaeäbni» der «»bar trete»«« ja» -t« kirchlich, Mitwirkung versagt werde«, nttt der AnSnaym«, -aß der ««»getretene -em »«ständige« Geistliche« Wiedereintritte^noch mttgeteitt Hmtsandach? für die Hinterbliebenen Ausgetretener ?rst nach der Beerdig««» gestattet. Die Wiederanfnahme Aus getretener so« n. U. von ettrer likngeren Wartefrist a-hängt« «mach« «erd«« N«L in -er Regel dnrch Teilnahme am Het- Ngen Abe «-mahl nn- Abnahme de» Handschlag» erfolgen. Abgelehnt wir- et« Gesuch be» Berel«» de« Sv.-luth. Kirchgemeinde Dödel«. auch »et HauptgotteSLienste« bie Mög lichkeit »« haben, ausnahmsweise vo« -er sonntägigen Ord- »mm t« Liturgie und Perikvpenrethe abzuweichen. Die Ge- snchsieller dachten -atzt hanvtsächlich an Evangelisationen im HanptgotteS-ienst. Die Ablehnung erfolgt auf di« Erklä rung von DD«. Dibeltn» hin, -aß die Möglichkeit, von der! vorgefchrirdencn Ordnung für -en HanptgotteSLienst in be sonderen Fällen abznwcichen, jetzt schon besteh«, e» bedürf« nnr »er Anzetge an die Snvrrintenbentnr. Nächste sl^te) Gttznng DienSMg, »en 7. Dezember, vvrM. 0 Uhr. . Neueste Nachrichte» und Telegramme »am 7. Dezember 1820. Mekbnnaen -er Berliner MargenbUItier. XB « rl 1 n. wie d«r.Lokalanzeigrr" an« Wien meldet, Kat sich die österreichische uegiernng bereit erklärt. 8000 öfterreichische Staatsbeamte fiir Eifenbahnzwecke zu über nehmen. Zabireicbe Beamte haben sich bereits gemeldet. Einer Mttldnna her .Poff. Zta." zufolge hat der Rheinische Proninzsallandtig »ine Kommlkkion eingesetzt, nm dl« AnSaestaltnna der Rheinischen Prodi«,iaiver- walt««« zu prüfen. Unter stürmischem Beifall erklärt« der Zentrumsabgeordnete »eß, dl« Rheinländer seien der aetrene Eckebard d»S Deutschtum lm Westen, sie sind und bleiben deutsch bi» auf die Knochen. Nach einer Meldung der „Voff. Zig." aus Breslau warf ... der Leutnant WiSiet in betrunkenem Zustande eine Hand- ««anate tn ei« Restaurant, in dem ihm die Verabreichung vo« Schnaps verweigert worden war. Durch die Explosion wurde« 2 Leute getötet und 6 verwundet. Der Täter wurde verhaftet. Die hasst»« Resistenz der Karlsruher Postbeamte«. X Frankfur 1 a. M. Die .Frankfurter Zta." meldet auv Karlsruhe, die passive Resistenz der Postbeamten im OberpostdtrettionSbeztrt Karlsruhe ist im Abflauen be« griffe». Streik her Textilarbeiter iu Münchrn-Eladbach. XFrankkurta. M. Dl« Frankfurter Zeitung meldet aus München-Gladbach: Heute baben 28000 Arbeiter der Textilindustrie im München-Gladbacher Bezirk die Arbeit nievergelegt. Ihre Forderungen waren bewilligt worden. Die Einführung der 48ftündigen Arbeitswoche jedoch nicht. Palsagier-aorpfrrlieie Danzig—Libau. )s Bremen. Der Norddeutsche Lloyd eröffnet am 15. Dezember eine regelmäßige Passagicrdampferlinie mit i v wöchentlich zweimaligen Fahrten zwischen Danzig und Libau über Pillau mit dem kürzlich käuflich erworbenen Passagter- -anlhfer »Nymphe". Es werden Gepäck, Expreßgüter und in geringerem Umfange auch Frachtgüter befördert. Et« Astjästriger Mntterw-rdrr, XDan »io. Vorgestern ermordete in Langfuhr der 28iahrige KaufmannSlehrllng Erich Lange, Sobn eine» EiienbahnobersekretärS. feine Mutter in der elterlichen' Wohnung durch Erdrosseln mit einem Handtuch, weil sein« Mutter ihm Geld verweigerte. Er wurde verhaftet und ist geständig. Durch eine« Eieinwurf verletzt. ' X Wieu. Lei einer Versammlung ausständiger Metall arbeiter auf dem Schwarzenbergplatz wurden durch Stein würfe die Fensterscheiben mehrerer üaffeehüüfrrzertrümmerk Durch einen Steinwurf wurde dem „Neuen Wien. Tagbl." zufolge di« Gattin des französische» Generals Hallier. dl« gerade lm Automobil vorüberiuhr, verletzt. Nach amtlicher von 5 Mark mindeste«» 28 000 Mitglieder umfassen. Herr Vogt meint« jedoch, e» müsse bet eifriger Werbearbeit wohk möglich sei», diese Zahl in kürzester Zeit znsammenzubrin- geu und er fordert« die B. S. K. oder den schleunigst zu grün-' -enden BvlkSbühnenverein auf, am 11. Dezember in der Ge neralversammlung der «Iberttheater-AFtkengesellschast et» Pachtangebot »» machen. Schnelle Entscheidung sei notwendig, da sonst über da» Hau» ander» versagt würde. In -er sorgen den Diskussion wurde zwar vo« sämtlichen Rednern die Notwendigkeit ei«e» BvlkSbühne«vereln» betont, alle aber «utzertrv begründet« Zweifel daran, baß es möglich sei, l» Kürz« eine so große Organisation in» Leben zu rufe», wie sie dte Uebcrnahme de» AlberttheaterS erfordere. Zum Schluß wurde au» der Versammlung eine Kommission ge wählt, -te Herr« vostS Vorschläge prüfen, ««abhängig davon aber zugleich die Gründ««« etner Volksbühne auf breitester Bast» in die Wege letten soll. SS gehöre« zu dieser Kom mission außer dem sechSkopfigen ThcateranSschuß der B. v. K. noch ebenso viel Herren der verschiedenensten Körper schaften. Die Kommtsfion wirb t« einiger Zeit ba» Ergeb», nt» ihrer Arbeit t« et««r neuen Versammlung bekanntgebe«. Der »erbvtene Ghakespeare. Selbst-er alte Shakespeare muß sich noch bt« Zensur gefalle« lasse», «ub zwar in eine« so aufgeklärten Ort, wie Lausanne tu der französischen Schweiz. Wie vo« dort berichtet wird, spielte eine Genf«« Schanspielergesellschaft Shakespeares „Maß für Maß" i« der Nrbertragvng von Guy be PourtakeS. Am nächste« Tag» , erhielt -er Direktor eine Mitteilung -«» Lausanner Polizei« chef», -atz von dem Publikum zahlreiche Beschwerden über die „pornographische Tendenz" -e» Stückes eingelanfe« seien. Er könne daher weiter« Snfführuugen diese» ^»«anständigen Stücke»', ba» „elnen schlechter» Einfluß auf den ante« Ruf der Stadt" haben »Nüsse, nicht gestatte«. Der Direktor mußt« daher „Matz für Maß'vo« Svlelvla« absetzen. Lara »«Auihrnls Rn« Budapest wird nn» am . mrldet. daß st» Veit« »e» Flüßchen» «ranka bet Nag«. '< Stent Mtklo« elu großer Sara aesündrn nmrde. Die ' Hedungsarbetteu sind aegenwärtlG tm Zuge. Lisch Ansicht von Archäoloaeu kSnut« cs sich nn», den Sarg Attila« bandel«, desseu Leichnam der Ue-erNeserung zufolge b«. kauntlich in drei Särge gebettet in ntze« Flusse versenkt wurde, ,yu der Gemaktuiig der StadtRagy-Gzent-Mitta» war«« fttnerzelt sehr schöne Goldgesäße aus der Zett .der Volkerwan-eruiig aestmden worden. Dieser Goldschatz, der unter dem Namen Attila-Sund bekannt ist, wurde seinerzeiß tn dt« Schatzkammer der Hajdurg /»«bracht, SUuatton »n helfe« — nur fest anschauen «rnßte man ihn. Seine Lippen sangen und sprachen dann die gefährdete Stell« mit «nd sei« Hände vermochten tn ihrer vielsagend«« Beweg lichkeit den richtigen Weg zu weisen." Zunächst war Mahler ei« »temltch unruhiger beweglicher Dirigent; tu dev letzte« Jahre» feine» Leben» aber hatte er seine» Körper zu eherner Ruhe gebäublgt. „Umso gelvaltiger entströmte Kraft u»b Will« dieser unheimlichen Gelassenheit. Ich sah oft tw Sou- zertsaal fein Dirigieren, oder ich setzte mich tu unsere Künst- lerloge in der Oper und sah von oben dem kleine» «lesen zu. Er war ganz obsichtölo» tn seinen Bewegungen, da» Dirigiere» wurde üurch ihn nicht zur schauspielerische» Lei stung, er wollte nicht wirken, nicht gefallen, nicht interessiere»», e» war kein Schaudirigiere«. er wollte nur diene» m»d rrsülleu." Kunst NU» Wissenschaft. Nlberttheater «nd BvlkSbühne. Di« Begründ«»» einer DreS-ner Volksbühne nach Art der Berliner Freie« Volks bühne ist wiederholt Gegenstand vo« Erörterungen aewesev, oh»e -aß jedoch bt»hcr irgend welche greifbare« Erfolge er- zielt worbe« wäre». Nun hatte zum Mittwoch die V. V. K. (Bereinigung für Volksbildung und Knnstpslege) eine Reihe lnteressterter Körperschaften, -te beiden sozialistische« Par- tete», dt« Gewerkschaft«« aller Richtungen, den Rat u»d da» Kollegium -er Stabt und den Beretn Volk-Wohl zu etner Vorbesprechung -er BolkSbühnen-Angelegenheit etngelaben. Den nnwtttelbaren Anstoß gab die Sorge nm da» künftige Schicksal -e» AlberttheaterS. Diese» Hau» ist tnfolge seine» schlechte« Geschäftsgänge» tn Gefahr, an» etner Lunftstätt« t» «tn nnr vo« retn «kapttaltsttschrv Gesichtspunkte» an» ge- leitete» BergnügunaSunternehrne« 'lKtvv, Barlelee »der ähultche») u»»s«wandelt zu werde». Die Dtrrktisn «>ar -ar»»m a» die v. v. K. mtt -eu, Vorschlag herangetrrtei», eim» VolkSbühneu-Verri« zu schasse», der eine tragUhiae vesucherorgantsatio» -arstelle und da» Alberttheater t» Pacht t« eigen« Regt« übrruehmen köune. Diese» Plan rutwickelie Herr Karl Vogt in der Versammlung ausführlich«!. Er gab «tuen Ueberbltck über die wirtschaftliche Notlage -«» Alberi- theater», di« vor allem durch die Kädtischr vuwttsteuer ver- schuld«» sei; eine Volksbühne dürst« Hoss««, van tbr befreit ,« nwrben. Immerhin müßte der Verein, um allen finanziel- len Verpflichtungen, die ihm an» der Uebernahme be» Han- le» ««wüchsen, gerecht zu werde«, bet et»«m LsionatSbeitrag Wie Gustav Mahler dirigierte! Die mit Spannung erwartete« „Erinnerung««' -er be- rühmten Sängerin Anna Bahr-Mildenburg sind nun im Ver lag der Wiener Literarischen Anstalt erschiene» mr- lasse« nn» ein reiches, der Kunst geweihtes Daset« mtterlebe», in dem die Gestalt des genialen Lehrer» der Künstlerin, Gustav Mahler, und die Festspiele von Bayreuth ein« Hanptroll« spielen. Besonder» ist da» Werk ein literarische» Denkmal für Mahler, und wohl nirgend» sonst tritt uns di« Persön lichkeit dieses „großen Musikanten' so lebendig entgegen. Sie erzählt, wie Mahler den Sängern auf -er Bühn« mit dem Taktstock folgte. „Mahler verständigte Le« Künstler auf m«»- mgsaltige Welse vom Pulte her, wenn er über Vortrag «nö Teurpo einer Stelle nicht einverstanden war. Auf einmal ging ein Frage» lo», ein Kragen mit den Auge« «nd mit be» Händen, eine Verwunderung, ein Nichtbegreifen, ein Achsel zucken, wobei der Taktstock -rängen- und -roh««- dnrch -te Luft schnitt. Mancher Künstler verstand ihn «nd paßte sich rasch seinen Wünschen an, aber viele wurden auch ängstlich, verwirrt und vermochten nicht ihr« Gangart z« Luder«. Da kam dann oft ein Augenblick, wo Mahler plötzlich wie «ab- kräftet mtt hoffnungslos resignierter Gebärde beide Arme und dann langsam auch -en Kopf finke« ließ, sich zurücklehnte und den Taktstock nur ganz lässig tn dem vo» Künstler so hartnäckig behaupteten Tempo »wischen den Finger« -irr «r»d her schaukelte. Tiefer Sänger bekam dann sicherlich «»mittel bar »ach dem Aktschluß in seine Garderobe eine roentg ange- nehme Botschaft vom Kapellmeister. Noch eine «»der« Art Mahlers, sein Mißfallen auSzndrücken, konnte Süvger rwd Orchester sehr beunruhigen. Hatte etner falsch gesptett »der gesungen, so führte der Kapellmeister mit dem Taktftock durch die Luft einen Stoß nach ihm, reckte Kopf und Hal» drohend nach ihm aus, fixierte ihn mit stechende« Augen ««- blleb eine Weise tn dieser ausfallende« Stellnng, während er rntt der freien Hand weiter dirigierte und, ohne htnznseh««, -e» andern Milwirkrnbcn ihre Leiche« gab. Erschreckend wütrn- konutc er dabet auSsehen, und ich «ahm mir fest vor, fall» ich mich irren würde, nicht zu ihm htuunter-uschaueu.' Al» sie daher einmal in etner Koloraturarte unglücklicherweise u» eine frühere Stelle geriet; dreht« ff« sich «infach um ««- übee- lscß alles den Göttern, bi» dann schließlich die „Sehnsucht nach den: erlösenden hohen C deS Schlußtaktes' sie bewvg, ihn anzusehe», und sic nun den richtigen Uebergang sand: m« ^erstand r», -e« Sänger» au» jeder «och ja verw^eltA ueve» Versammlung bekanntgebeu. »erbotene Shakespeare. Selbst -er alte Shakespeare Nebertragung chesti, -ätz von dem Publikum zähl reiche Beschwerden über die „pornographische Tendenz' -e» Stückes eingelaufe« seien. Er " ' ' Stücke»', ba» Stadt' H>be» -ahe '
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