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ArnSdvrf. Die LandeSirrenanstalH die hier er richtet wird und deren werdender Gebäudekomplex einen OrtSteil sür sich bildet, ,oll bereit» Mitte ISIS mit Kranken beiegt werden. Für den weiteren Ausbau der Heil- und Psiegeanstalt sind in den Jahren ISIS und ISIS, wie bereit» mttgeteilt, noch je 1.450000 Mark er forderlich. < Sebnitz. Der jetzt noch im vau befindlich« Schorn stein der Papierfabrik in Sebnitz wird der zwettzrößt« i« Königreich Sachsen zugleich der größte in der deutschen Vapirrindustrte werden. Da« Fundament ist IS Meter breit, di« Este wird im vollendeten Zustande eine Höhe von -1 Metern erreichen und eine Oberlichteweite von SV, Meiern im Durchmesser besitzen. Die Erbauerin diese» Riesenschornstetn« ist die bekannte Firma H. R. Heintck«, Chemnitz, die auch die größte Este Sachsen« in Halsbrücke, 140 Meter, errichtete. Chemnitz. Auf der benachbarten Station Prfen- schlag wurde gestern vormittag der 40 Jahr« alte Als«, bahnwiirter Feldmann im Augenblick, al» er einen auf dke Schienen gelaufenen vierjährigen Knaben vor dem ein- fahrenden Personen,ug au« Aue retten wollte, samt dem Kinde von der Maschine erfaßt und überfahren. Beide wurden auf der Stelle gelötet. Oberwiesenthal. Eine interessante Meteore» scheinung wurde hier beobachtet. Da» Meteor zerplatzte m der Höhe, verwandelte sich in einen Feuerball und hin terließ einen minutenlang anhaltenden Schein. Plauen i. D. In einer Versammlung der Milch- hündler hat man sich entschlossen, eine Erhöhung de» Preises der Vollmilch von 22 auf 24 Pfg. das Liter ein treten zu lassen. Leipzig. Ein Gauner, der sich auf sein Metier versteht, schreitet immer mit der Zeit vorwärts und weiß die Konjunktur auszunutzen. Auch der türkisch italienische Krieg hak gerissenen Geschäftsleuten Ge legenheit zu einem gesegneten Fischzug gegeben, indem sie, wie «S jetzt in verschiedenen sächsischen Städten geschieht, Teppichliebhabern minderwertige Teppiche zu hohen Preisen aufhängen- unter dem Borwand, die türkischen Teppichchändler hätten des Krieges wegen ihre Ware an sie losgeschlagen und es ihnen aus diese Weise ermöglicht, dem deutschen Publikum echt orientalische Teppiche zu Spottpreisen anzubieten., —> Und die Dummen- die darauf hineinsallen, werden nie alle. Leipzig. Unter dem Namen einer Lehrerin Sioli und Mathilde Alexander ist hier eine Heiratsschwindlerin aufgetreten, die in hiesigen Tage«blättern Inserate erließ, nach denen sich eine Blondine mit großem Vermögen zu verheiraten wünsche. Mit den Einsendern von Offerten setzte sie sich in Verbindung und führte eine Zusammenkunft herbei, wobei sie den betreffenden Personen größere Geld beträge ablockte und dann spurlos verschwand. — Sonntag mittag wurde da» Söhnchen einek Restaurateurs in seinem Bettchen erstickt aufgefunden. Wahrscheinlich war da« Kind zu fest zugedeckt gewesen. Heinrich von Kleis». Zur l00. Wiederkehr seine« Todestage« (2l. November I8N). Von Theodor Johanne«. Gegen das Ende des 18. Jahrhunderts machte eine Schar von Dichtern großes Aufsehen durch ihre kühnen Bestrebungen, das gesamte Leben und die Poesie ihrer Zeit gänzlich umzugestalten. Um dieses Ziel zu erreichen wandten sie sich zunächst zu der ersten Blüteperiode des Mittelalters und suchten dem deutschen Volke die Schätze jener Zeit nicht nur zu erhalten, sondern haben auch manche Stoffe aus dieser Zeit neu bearbeitet. Vom Mit telalter wandten sie sich dann zu den romanischen Völ kern, den Italienern, Franzosen und Spaniern- und machten uns deren Poesie zugänglich und bildeten ihre Formen nach Daneben führten sie uns auch zurück in die Märchenwelt des Orients und die blütenreiche Dichtung desselben, während sie auch mit der Literatur und der Poesie des Nordens Bekanntschaft machten und sich beson ders für dio englische Poesie begeisterten, die durch Shakespeare zur höchsten Blüte gelangt war. Durch sie wurde der Sinn für altdeutsche Literatur geweckt, durch sie wurden Volkslieder, Volkssagen und Legenden gesam melt und bearbeitet. Und wenn sie auch ihr Ziel nicht erreichten, so haben »is sich doch durch ihre Bestrebungen ein großes Verdienst um die deutsche Literatur erworben, ganz abgesehen davon, daß sie auch einer gründlicheren Sprachforschung den Weg bahnten. Zu der „Roman tischen Schule", Wie man jene Männer genannt hat, ge hörten außer eines Anzahl Philosophen, wie Fichte, Schelling, Schleiermachcr u. a., Dichter wie Dieck, Har denberg, Brentaiw, Chamisso, Eichendorf u. a. Auch Hein rich von Kleist, dessen Todestag am 21. November d. I. zum 100. Male wiederkehrt, zählt zu ihren Anhängern, und eS dürfte daher nicht unpassend erscheinen, im fol genden einen kurzen Lcbensabriß des unglücklichen Dich ters zu geben, der von den Zeitgenossen kaum beachtet und auch noch lange nach seinem Tode vergessen und abfällig beurteilt wurde. Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist ist geboren am 18. Oktober 1777 zu Frankfurt a. O. als Sohn eines preußischen Offiziers. Im Jahre 1792 trat Kleist, den UebeEeferungen seiner Familie folgend- aber ohne eigenen Antrieb, als! Gesreiter-Kvrporal in dar erste Garderegiment ein und machte als solcher 1794 den Rheinfeldzug mit, wo er auch Gelegenheit sand, sich auS- zuzeichnen. Unbefriedigt von dem Dienst und von heißem BÜdungstriebe erfüllt, nahm Kleist trotz des Einspruchs seiner Familie 1799 seinen Abschied auS der Armee uns kehrte in seine Vaterstadt zurück, um an dec dortigen Hochschule Mathematik, Philosophie und KameraNvissen- schasten zu studieren. Den Freuden des StudcntenlebenS blieb er fern, dagegen arbeitete er mit solchem Eifer, daß er später selbst glaubte, in jener Zeit den Grund gelegt zu haben zur Zerrüttung seiner Nerven. Dabet tzemühte er jich eifrig um die Bildung sein« Schwestern «nd ihrer Freundinnen Am meisten Verständnis fand er bet feiner Schwester Ulrike, mit der er stet» im innig sten Verkehr blieb. Eine tiefe Wandlung erfuhr Kleists Seelenleben durch die Lieb« zu Charlotte Wilhelmine von Zeng«, der ältesten Tochter de» im Februar 1799 al» Chef de« dortigen'Infanterie-Regiment» nach Frank- furt versetzten Obersten von Zeuge, mit der er, obgleich Hau» bei Hau» wohnend- in lebhaftem Briefwechsel stand und mit der er sich auch verlobte. Nachdem er drei Semester in Frankfurt studiert hatte, begab er sich auf den Wunsch ihrer Eltern nach Berlin, um eine An stellung tn der Zoll- und Steuerverwaltung oder in der KönigL Seehandlung zu «halten. Jedoch reiste er zu nächst tn Begleitung seine» Freundes Brocke» nach Würzburg, später nach Leipzig, wo er schließlich im Ok tober 1800 für einige Monate eine Beschäftigung im Handelsministerium erhielt. Endlich faßte er den Plan, „nach Paris zu gehen und die neueste Philosophie in die ses neugierige Land zu verpflanzen". Ende April 1801 brach Kleist in Begleitung seiner Lieblingsschwester Ulrike von Berlin auf und kam nach kurzem Aufenthalte iu Dresden, Leipzig, Halberstadt- Kassel, Frankfurt und Straßburg im Jüli in Paris an. Aber das Treiben, das er hier beobachtete, wurde ihm bald zuwider, er faßte eine tiefe Abneigung gegen die Franzosen und beschloß, sich in der Schweiz als einfacher Landmann niederzu lassen. Im Dezember 1801 traf Kleist in Basel ein, aber er sand nicht, was er suchte. Diese Reise führte die Auflösung deS Verlöbnisses mit Wilhelmine von Zenge herbei, die es ablehnt:, ihm als Bauersfrau in die Schwei- zu folgen, und die beständigen Aufregungen zerrütteten seine Gesundheit unk warfen ihn schließ lich auf» Krankenlager. Seine Schlvester Ulrike, die 1801 nach Hause gereist war, kehrte im Oktober 1802 zurück, um ihn KU pflegen, und geleitete ihn auch nach seiner Genesung nach Jena und Weimar, wo er Goethe kennen lernte und glänzende Aufnahme bei Wieland sand. Aber auch hier kant seine Seele nicht zur Rübe, «S trieb ihn wieder hinaus, und so begab er sich nach der Schweiz und Oberitalien und sodann nach Lyon und Paris. Nach Deutschland zurückgekehrt, blieb Kleist zunächst wegen eines schweren Nervenleidens einige Monate in Mairlz. Jin IM 1804 traf er, leidlich genesen, wieder in Pots dam ein. Nach seiner Heimkehr bewarb sich Kleist auf Anraten seiner Freunde um eine Staatsstellung, die er auch als Diätar an der Tomänenkammer in Königsberg erhielt. Zudem war ihm von der Königin Luise „zur Begrün dung einer unabhängigen Existenz und zur Aufmunte rung in seinen liitearischen Arbeiten" eine jährliche Pension von 60 Louisdor ausgesetzt worden. Tief be wegte ihn die nationale Not, besonders nach der unglück lichen Schlacht bei Jena. Ende August 1807 war Kleist in Dresden- das er am» 29. April 1809 wieder verließ. Er begab sich nach Prag, Frankfurt a. O., Gotha und Frank furt a. M. und ließ sich endlich im Februar 1810 in Berlin nieder, wo er die „Berliner Wendblätter" her- auSgab. Immer unheilvoller zogen sich die düsteren Schatten über dem Haupt« des unglücklichen Dichters zusammen. Seine hohe Gönnerin, die Königin Luise, war am 19. Juli 1810 gestorben, wodurch Kleist auch seine kleine Pension verloren hatte; alle Versuche, eine feste Anstellung zu finden, waren fehlgeschlagen, seine finanziellen Verhältnisse befanden sich in dem denkbar traurigsten Zustande, dazu kam die Bekanntschaft mit Henriette Vogel, der leidenden Gattin des Rendanten LouiS Vogel in Berlin, die ihn vollends in den Ab grund riß. In einem Augenblick der Aufregung hatte diese ihm das Versprechen abgenommen, ihr jeden Freundschaftsdienst zu erweisen, den sie von ihm ver langen würde. Im November 1811 nun bat sie ihn, mit ihr nach Potsdam zu fahren, und am 21. November begaben sich beide an das User des einsamen Wannsees, und hier mahnte sie ihn an sein gegebenes Versprechen, worauf er erst sie und dann sich selbst erschoß. Hier befindet sich auch seine letzte Ruhestätte, die von dem Besitzer des Grundes und Bodens, dem Prinzen Fried rich Leopold von Preußen, dem deutschen Volke geschenkt worden ist. Zu Füßen des Obelisken aber, der sich aus seiner Grabstätte erhebt, stehen unter seinem Namen die Worte: Er lebte, sang und litt tn trüber, schwerer Zeit- Er suchte hier den Tod und fand Unsterblichkeit, Eingesandt. Bekanntlich ohne Verantwortlichkeit der Redaktion. Am vergangenen Freitag fand im RathauSsaale zu Lommatzsch eine öffentliche Veriammlung der Fortschrittlichen VolkSpartet statt. Vor vollbesetztem Saale sprach der Kandidat der Liberalen über da« Thema: „WaS ist natio nale Politik?", indem er diese Frage vom fortschrittlichen Standpunkte au» eingehend beantwortete. Etwa die Hälfte der DersammlungSbesucher zollten dem Redner am Schluffe seine» Vorträge» reichen Beifall, wa» für Lommatzsch schon etwa» bedeuten will. Interessant wurde die Versammlung besonder» dadurch, daß der bürgerliche Gegenkandidat, Herr Curt Fritzsche, Dresden, zum ersten Mal in unserer Ver sammlung erschienen war und al» erster Debatteredner da» Wort nahm. In IV,stündiger Rede übte er an den Suisührungen seine» Gegner» reichlich Kritik und brachte seine konservativen Anschauungen besonder» den auch sehr zahlreich vertretenen Landwirten zu Gehör. Au« dem Vortrag war zu entnehmen, daß Herr Fritz'che auch sür höhere Landwirtschaftszölle und Au«nahmegesetze gegen die Arbeiterschaft, welch« übrigen» zur Versammlung gemäß Partetoerbot nicht erschienen war, zu haben sein würde. Er hatte ebenfalls den Beifall der anderen Hälfte der Versammlung auf seiner Seite. Da e» sich Herr Fritzsche leider nicht hatte versagen können, in seinem vortrog Herrn Pastor Krusp« in ganz ungerechtsertieter Weise persönlich anzugrrtfrn, so war letzterer gezwungen, im Schlußwort auch dazu Stellung zu nehmen. Herr Pastor Kruspe be- tonte, daß er bisher in keiner Weis« der Person seine» Gegner» zu nahe getreten sei und sich dieselbe zum Gegen stand der Polemik erkoren habe. Heute habe ihn leider' Herr Fritzsche gezwungen, von seinem Vorsatz abzuweichen. Go kam e», daß Herr Kruipe am Ende seine« Schlußworte« eine» sehr starken Beifall erzielte, worüber Herr Fritzsche und sein« Freunde allerdings etwa» betroffen waren. Wenn so etwa« den Rechtsstehenden tn Lommatzsch passieren kann, wie soll e« da in den liberalen Städten Meißen, Großenhain und nicht zuletzt auch Riesa werden? Sport. CK. Ein neuer Weltrekord im Schnelläu fer». Der französische Sport, der erst kürzlich in einem Wettkanrpfe mit den Engländern aus dem Fußballplatz einen Triumph feiern konnte, kann sich eines neuen großen Sieges rühmen: im Stadion von Colombcs hat ein französischer Amaterrrläufer Jean Bouin den eng lischen Weltrekord iin Schnellaufen gebrochen. Seit nahe zu 40 Jahren bemühten sich die Bcrufsläufer aller Na tionen vergeblich darum, den im Jahre 1863 von dem Engländer Whi-le ausgestellten Weltrekord zu brechen. Am 11. Mai jenes Jahres gelang White dis imposante Leistung, in 30 Minuten eine Strecke von nicht weniger als 9,712 Kilometer zurückzulegen. White war von Beruf Schnelläufer; unter den Amateuren hielt bisher eben falls ein Engländer, Alfred Shrubb, mit 9,660 Kilometer in einer halben Stunde den Rekord. Ter junge Franzose, der jetzt in Eolombcs diese Leistungen Überboten hat, hat nicht nur seinen Amateurbollcgen, sondern auch den be rühmten englischen Berussläufer geschlagen. Er hat in 30 Minuten genau 9,721 Kilometer zurückgelegt. Diese glänzende Leistung ist um so höher zu veranschlagen, als Jean Bouin mit sehr ungünstigen Windverhältnissen zu kämpfen hatte. Der junge Meisterläuser will jetzt in Marseille versuchen, auch den Stundenrekord von 18,878 Kilometer zu überbieten. Laubwtrlschaftlichr Waren-BSrke m Großenhain am 18. November lüll. Kilo .-sr Kilo Weizen, weiß 1000 — bis — 88 — 85 16,30 bis — - braun, 191,75 bis — bis — Weizen, neuer M — bis -,- 85 bis — Roggen . 176,— dis — 80 14,10 bis — Roggen, neuer bis 80 bis — Braugerste W . —- bis L0 - — bis Gerste . 168,— bis — 70 11.75 bis Hafer . 190,- bis 198,- 50 9,50 bis 9,90 neuer » — biS — '» —' . -- bis —,— Haidekorn - LOO,— Roggennachgangmehl Roggcngriesklele Roggcnklcle, garantiert Roggenkleie Weizenkleie Maiskörner - Cinqnanliu Maisschrot Heu, gebunden „ lose, neues Schüttstrvh Majchinenbreitdrusch, StrohS. „ Bindf. Maschinenbundstroh Kartoffeln, Speiseware, Butter bis — 75 15,- bü 10,- 50 8,20 50 , 50 7,20 50 7,— 50 9,50 50 10,- 50 10,20 .50 5,30 50 4,80 50 2,80 kO 2,50 50 2,40 50 50 3 80 1 3,- bis — bis 10,50 bi« 8,50 bi? — bi« 7,50 diS — biS — bis — bi« bis — bis —,— bis — bis 2 70 bis 2,50 bis — bis 4,— bis 3,40 Bericht über die öffentliche Kemeinder-rtssitzung in Hrüba am 18. November 1911. Anwesend waren Herr Gemcindcvorstand Hans als Vorsitzender und 11 Gcnicindcratsniitglieder. Entschuldigt fehlten die Herren Gartenschläger und Wehner. 1. Der Vorsitzende berichtet über eine unvermutet stattgefundene Revision der Gemcindehauptkasse, Steuerkasse, Gas- und Wasscr- wcrkskasse und Sparkasse. Dis Revision hat ergeben, daß An stände nicht zu erheben und die Barbestände buchmäßig vorhanden waren. Vom Vorsitzenden wird ferner'mitaeteilt, daß der Ge meinde sür gründliche Ausbesserung der Oschatzer Straße aus Staatsmitteln eine Beihilfe von 815 M. gewährt worden sei. Der Vorsitzende erhält die Ermächtigung, der Kgl. Amtshaupimannschaft hierfür zu danken. — Der Genieinderat hatte in einem früheren Beschlüsse festgclegt, daß die Beaufsichtigung des Fleischocrkaufes aus der Freibank vom Schutzmann ausgeübt wird. Da die gesetz lichen Bestimmungen die Beaufsichtigung durch den Trichmen- beschauer vorschreiben, so ersucht die Amtshauptmannschaft den Gemeinderat, darnach zu verfahren, und zwar bezieht sich die Auf sicht nicht während des ganzen Verkaufes, sondern nur während der Fleischzerkleinerung und vor dem Verkauf am anderen Tage, falls sich derselbe auf mehrere Tage erstreckt. Dem Trichinen beschauer ist sür die Beaufsichtigung eine Entschädigung von 50 Pf. pro Stunde zu gewähren. Der Genieinderat erklärt sich mit der Durchführung dieser gesetzlichen Vorschrift einverstanden. 2. Dem Gemeinvcraie, als Mitglied des Gesamtvorstandes der gemeinsamen Gemeindekrankenversicherung, ist die Rechnung vom Jahre 1910 zur Nichtigsprechung vorgelcgt worden, nachdem dieselbe von der Verwaltungsdeputation vorgeprüft worden ist. Die Rechnung, welche außerdem noch von der Gemeinde Ober reußen und den Gutsbczirken Forberge und Gröba richtig zu sprechen ist, schließt mit einem Kassenbestand von 132,32 M. ab. Die Richtigkeit der Rechnung wird vom Gemeinderat ausgesprochen. 3. Einverstanden erklärt sich der Gemeinderat mit der neu ausgestellten Dienstanweisung für die Straßenwärler. Die Be stimmungen sind der Dienstanweisung für die Staatsstraßcnwärter entlehnt und besagen u. a., daß die Straßenwärter dem OrtSbau- meister unterstellt sind und ein Bekleidungsgeld von jährlich 20 M. erhalten. 4. Abermals beschäftigt den Gemeinderat die Angelegenheit über Herstellung eines Fußwege« au der Oschatzer Straße. Er ist darüber einig, daß hier in Anbetracht des sich immer mehr steigernden Verkehrs auf dieser Straße etwas geschehen müsse. In Betracht komme zunächst der Straßenteil vom Grundstück Nr. 9 bis 23. Außerdem bestehe Aussicht, daß durch die evtl, geplante Ansiedelung einer Gesellschaft für größere Speichereien der Fuß weg bis zur R-Straße ausgebaut werde. Auf Grund der Bau bedingungen sind die Besitzer der genannten Grundstücke zur Her stellung des Fußweges ausgefordert worden. Während Hestermann und Halfter bitten, ihnen mit der Durchführung des Fußweges bi« zur Fertigstellung der Schleuse Gestundung zu gewähren, um den Bau einer zweiten Senkgrube zu ersparen, womit der Ge- mcinderat sich auch einverstanden erklärt, hat Mauersbcrger auf die Aufforderung noch nicht reagiert. Die Besitzer Schrapel und Weber, von welchen mit Rücksicht auf die s. Zt. bestandene Wohnungsnot Baukautionen nicht gefordert wurden, sind zum Bau de« Fußweges erbötig, ersuchen aber, denselben einstweilen au« Gemeindemitteln zu bauen und die ea. je 800 M. betragenden Kosten in Ratenzahlungen von 20 M. vierteljährlich an die Ge-