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Riesaer W Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt mW Aryügrr) Montag, SS. November 1WA, abenvs. S71 «2. Jabrg Mr 80 nur SS ?sg pro Monat kostet diese Zeitung bet Abholung in der GejchäftSstelle; durch dir Post sret in« Hau« SS Pfg.; bei Abholung an jedem Postschalter Deutschland« und durch di« Austräger frei in« Hau«? Fernsprechstell» Nr. Sv. ^Rsg. 245/VS. 246/ Da» Riesaer Tageblatt erschein« jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«, vierteliährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Ntesa 1 Mark SV P>g., durch unsere Trüget irr! in» Hau» 1 Mark SS Psg„ bet Abholung an» Schalter der kallerl. Postanstatten I Mark SS Pjg, durch den Briefträger irrt in» Hau» 2 Mark 7 Pjg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Auzrigen-Annahm« für die Stummer de» Ausgabetage» bl» votmittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich tu Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste VS. — Für die Redaktion vemmwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Gröba (19. ländl. Krei«) und Träber-ArnSdorf (9. ISndl. Krei«) den Forderungen der Saalinhaber zugestimmt haben. Dies« nenn Forderungen find in Kürzer 1. die Anerkennung der wirtschaftlichen Notlage de» Saalwirtegewerbe«, 2. die Unterstützung der Saalwirte in ihrem Bestreben, ihre wirt schaftliche und soziale Lage aus gesetzmäßigem Wege zu bessern, 3. die Verneinung weiterer Sonderbelastungen de» Saalwirtegewerbe«, 4. die Verneinung der Gutheißung weiterer Beschränkung de« Saalwlrtegewerbe«, 5. die Unter- stützung der Eingabe de« Verbände«, die stille Zeit vor Ostern nur auf die Zeit vom Palmsonntag ab bi« mit ersten Osterfetertag zu erstrecken, 6. die Stellung zur Zu ziehung de« Saalwtrtegewerbe« in den Kreis- und Bezirk«- auischüfsen, sowie Städten mit revidierter Städteordnung bet Lanz- und Gchankkonzesston«erteilungen, 7. die Unter stützung einer Eingabe de« Verbände« an den Landtag, bei Erlaß von neuen Gesetzen und Verordnungen der könig lichen, städtischen oder Ortibehörden, die hierbei in Frage kommenden gewerblichen Stände vorher in Kenntnt« zu setzen bezw. gutachtlich zu hören, 8. die Stellung zu einer weiteren Eingabe an den Landtag, in welcher die Staat«- regierung ersucht wird, den Herbstbußtag in Wegfall zu bringen und 9. die Stellung zu den KonzesfionSertetlungen für Gchankbetrieb an Warenhäuser im Nebenbetrteb. Von den gewählten 91 Abgeordneten haben sich 25 Abgeordnete voll und ganz für die Forderungen der Saalwtrte erklärt. Unter diesen seien alle Parteien vertreten, Konservative, Nattonalltberale, Freisinnige und 1 Sozialdemokrat. 257 Fratzebogen seien an die aufgestellten Kandidaten versandt worden, davon feien 177 beantwortet worden. Mit dieser Maßnahme habe der Verband nicht parteipolitisch gehandelt, sondern nur die wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder im Auge gehabt, da« sei der Zweck der Fragebogen ge- wesen. Der nächste Punkt der Tagesordnung lautete: „Entspricht die Errichtung einer freiwilligen Begräbnis- unterstützungSkasse einem zeitgemäßen Bedürfnis des Ber- bandeS?" Hierzu gab Herr Thoma» in längeren Aus- führungen die Vorteile und Segnungen einer solchen Kaffe innerhalb de« Verbände« bekannt, erläuterte an der Hand der am 14. Oktober d. I. in einer sechsstündigen Beratung von den Vereinsdelegierten in Dresden gutgeheißenen Satzungen die Einrichtungen dieser Kaffen und führte nach dem Vortrag einiger Fälle auS Kollegenkreisen die Not wendigkeit einer Begräbniskaffe vor Augen. Nach einer erfolgten Aussprache über Angelegenheiten der Begräbnis kasse trat auch ein großer Teil der Kaffe bei. (Gr. Tbl.) — Um eine im Betriebe befindliche Ueberland- zentrale, sowie die Verwendung der elektrischen Kraft in landwirtschastlichen und gewerblichen Betrieben durch Augenschein kennen zu lernen, unternahmen am 6. No vember d. I. 15 Herren unter Führung des Ritterguts- Inspektor« Herrn Vogt in Hirschstein eine Besichtigungs fahrt nach der Ueberlandzentrale in Marklissa bei Lauban in Schlesien. Besichtigt wurde die in Eisenbeton auSge- Oertliches und Sächsisches. Riesa, 22. November 1909. —* Der gestrige Sonntag galt den Verstor benen und der alte schöne Christenbrauch, am Toten sonntag die Gräber unserer Lieben zu schmücken, führte auch gestern die Menschen zum Friedhof« hinaus. So stark wie andere Jahre war der FrtedhofSbesuch diese» Jahr allerdings nicht» denn die unfreundliche Witterung hielt viele in den Wohnungen zurück. Die Grabhügel waren mit tiefem Schnee bedeckt und viele FriedhofSbesucher mußten, um zu den Ruhestätten ihrer Angehörigen zu ge langen, den Weg durch fußhohen Schnee nehmen. Da» schlechte Wetter war auch auf die Schmückung der Gräber nicht ohne Einfluß geblieben, viele werden e» vorgezogen haben, mit der Darbringung ihrer Blumenspende bi» zum Eintritt günstigerer Witterung zu warten. Immerhin war der Grabschmuck ein sehr reicher. Einem buntfarbigen Garten gleich lagen die Ruhestätten im neuen Teil de» Friedhöfe« da; auf fast jedem Grabe leuchtete e« von weißen und roten Rosen, von grünen Lorbeerblättern und Kranzgewinden — ein sichtbare», sinnige» Zeichen, daß die Toten, die da schlummern, un» unvergessen geblieben sind und daß die Lieb« auch über da» Grab htnau» zum Schmücken und Geben bereit ist. Die bunte« Blumen freilich, die gestern so lebensvoll auf den Gräbern lagen, sind bald dahin, heute früh bereit» hatte der Winter über all die bunte Pracht sein weiße» Leichentuch auSge- breitet — der Sinn de» Totensonntag» liegt aber nicht in dem äußeren Bilde de» Friedhofes, sondern in dem inneren Gedanken, der all die Hunderte zu ihm hinauSführt. —* Da» Unteroffizierkorp» de» hiesigen Pio nierbataillon» ließ am gestrigen Totensonntage auf dem Grabe seine» verstorbenen Kameraden, de» Unteroffizier» Hirsch in Gohlis, durch eine Deputation eine schöne Blu menspende ntederlegen. —* Kurz vor Torschluß veranstaltet da« Dir. Zahn'sche Ensemble noch einen Sudermann-Abend. In Szene geht heute abend da» fesselnde Schauspiel „ES lebe da» Leben". Nach der vortrefflichen Wiedergabe, die mehrere Sudermann'sche Stücke durch da» Ensemble gefunden haben, darf man wohl annehmen, daß der heutigen Aufführung ein zahlreicher Besuch zuteil werden wird. —* Ein« öffentliche Versammlung für Kaufleute und Handlungsgehilfen findet morgen, Dienstag, den 23. d. M., abend» r/,9 Uhr im Saale de» Gesellschaftshauses statt. Auf Veranlassung der hiesigen Ortsgruppe de» deutsch nationalen Handlung»gehtlfen-Verbande» wird Herr Stefan Feist au» Leipzig über da« Thema: »Wa« bringt un» da« neue Weltbewerbtgesetz?" sprechen. Da» Gesetz, welche» am 1. Oktober d. I. in Kraft getreten ist, ist viel schärfer und weitgehender al« da» alte; e« enthält Bestimmungen, die bei der noch herrschenden Unkenntnis über die Trag weite derselben auch dem reellen Geschäft«manne verderblich werden können. Die ZZ 12, 18 und 17 enthalten ferner Bestimmungen, die für da« kaufmännische Dienstverhältnis von großer Bedeutung find. E« verdient Häher wohl die sem Bortrage von Seiten der selbständigen sowie ange stellten Kaufleute ein große« Interesse entgegengebracht zu werden. —* Der „Städtische Verein" hat in einer am Sonnabend abgehaltenen Versammlung folgende Herren al« Kandidaten für die Etadtoerordnetenwahl aufgestellt: Robert Schönherr, Max Bergmann, Herm. Langenfeld, Baumeister Gust. Reinhardt, Franz Kuhnert, Fletschermstr. Otto Müller, Stellmachermstr. Paul Müller; Direktor Ketzer, Prokurist GSpig. —* Unsrer Gemeindebiakonie, deren Segen die Gemeinde je länger je mehr empfindet, find alljährlich in der Zeit vor Weihnachten für die Armen der Gemeinde von freundlichen Händen Geldmittel und Naturalien und auch alte Sachen aller Art übergeben worden. Die Gemeinde schwestern haben damit manchen Armen, zumal verschämten Armen in aller Stille eine herzliche Weihnachtsfreude be reiten können. Wir möchten darauf Hinweise« mit der Bitte an die Freunde und Freundinnen der Gemeinde diakonie, La« doch auch diese» Jahr wieder zu tun. E« sind vielleicht hie und da allerlei alte Sachen vorhanden, di« auf diese Weise ihre gute Verwendung finden könnten. Die Gemeindeschwestern wohnen BiSmarckstraße 41. — Im Bergkeller-Etablissement in Zschieschen bei Großenhain fand am Freitag «ine Versammlung der Gaalinhaber im Bezirke der AmUhauptmannschaft Großenhain statt, die vom geschäft-führenden Vorstand de» Landesverband«» einberufen, von den Mitgliedern nur leidlich besucht war. In ruhiger, sachlicher Weise ent- ledigte sich der Herr Referent, Verbandssekretär Thoma». Dresden, seiner Aufgabe. Zum Punkt 1 der Tag«»ordnung: „Ist e» notwendig, daß di« Saalinhaber Sachsen» geschlossen zusammenstehen, gemeinsam ihre beruflichen Interessen ver treten?" gab der Herr Referent von den Arbeiten de« Landesverband«» Kenntnis, durch welche mancher Erfolg erzielt worden sei, so die Erteilung der Genehmigung zur Abhaltung von Tanzmusiken am 4. Sonntag im November und 2. Sonntag im Dezember an Stelle de« auf den 3. Sonntag im November entfallenden Totenfestsonntages und de» in der geschlossenen Woche vor Weihnachten liegenden 3. Sonntage» im Dezember. Auch die Ber- kürzung der stillen Zeit vor Ostern werde angestrebt. Durch die jetzig« Zusammensetzung d«S Landtage» werde Gewähr dafür geboten, daß den berechtigten Forderungen der Eaalinhaber in mancher Beziehung Genüg« geleistet würde. Zum 2. Punkt der Tagesordnung: „Welche Etel- lung nehmen die neugewählten Mitglieder der Zweiten Ständekammer de« Landtag« zu den Forderungen der Saalwtrte ein?" gab der Herr Referent bekannt, daß die für den Bezirk Großenhain in Frage kommenden vbge- ordneten Knobloch-Radeberg (3. städt. Wahlkreis, Greulich- Gas- «iw Wasserrohr-Brüche. Damit bei plötzlich vorkommenden Rohrdefekten an den an die städtische Wassers lettung angeschloflenen HauSleitungen zur Verhütung größeren Schaden« da» Wasser an der Zuleitung alsbald abgestellt werden kann, hat der Rat beschlossen, an den nachgenanuten Stellen Abstellschlüffel ntederzulegen: 1. bet Herrn Hufbeschlagmeister Geißler, Altmarkt Nr. 10, 2. „ „ Klempnermrtster Gelbrich, Schützenstraße Nr. 7, 3. „ „ Schlossermeister Dombois, „ Nr. 9, Da« unterzeichnet« Amtsgericht hat die Herren Herman« Robert Albrecht, Gutsbesitzer in Jakobtthal, al« Ort«richter und Otto Max Prasser, Gutsbesitzer in Kobeln, al» GerichtSschöppen für ihre Wohnorte in Pflicht genommen. Riesa, den 19. November 1909. - Königliches Amtsgericht 5- . 6- . 7. . 8. , S. . ro. „ n. . 12. , Im Auktionslokal hier kommt Dienstag, den SS. November 1V0S, vor«. 11 Nhr rin Harmonium gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 20. November 1909. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. 4. bei Herrn Klempnermeister Holey, Hauptstraße Nr. 25, Schloffermetster Kranke, Parkstrabe Nr. 13, „ Pfeiffer, Goethestraße Nr. 33, Klempnereiinhaber Weiße, Hauptstraße Nr. 64, Klempnrrmetster Müller, Pausitzer Straße Nr. 12, „ Albrecht, Wettiner Straß« Nr. 12, „ Weber, Goethestraße 94, Schlossermetster Langenfeldt, Goethestraße Nr. 77, „ Weinhold, Weststraße Nr. 3. Etwa vorkommrnde Rohrbrüche «olle man sofort an der zunächst gelegenen Stell« und in der Garanstalt melden. E» wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Abstellung de« Wasser« nur bei Rohr defekten und wenn Gefahr im Verzug« ist, von den unter 1. bi« 12. bezeichneten Stellen bewirkt werden kann. Bei Rohrbrüchen und sonstigen Defekten an der Gasleitung ist lediglich die Gas anstalt — Telephon Nr. 1 — alsbald zu benachrichtigen. Der Rat der Stadt Riesa, am 20. November 1909. Freibank Röderau. Morgen Dienstag früh von 8 Uhr ab Rindfleischverkanf (roh), Pfund 40 Pf. Der Gemeiudevorstaud. Amtsblatt für die Königl. Amtshanptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.