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Ant»«p«u statt. In »erbiuvung mit dies«« Borkongreß, dir tuSbesvnd«« di« Esperantist»« au» Ostdeutschland, Oesterretch-Uugarn, Polen und Rnßland und den Balkan^ lllnder», di« sich aus dem Weg« nach Eatu»«rp«n besindeu, hier oeretutßm, fest, mmden G»nd«t,gu«g»n d*s Gachstschen Sanditnerbande» Esperanto, de« Deutsch »Akademischen Esp«autobunde», der Delegierte« der Universal« Esperanto» »«oeta, der Esperanto-Stenographen nach GatelSberg«, der Variete« Esperantist« Liga u. a. m. abgchaltta «erden. El sind ein großer Propagandavortrag und ein abendlich«« Fest im Vereinshause geplant; die feierliche Hauptversamm lung de« Kongresse« wird im Repräsentation»^«!« der Au«stellvng stattfinden. Am ld. August ersolgt di« ge meinsame Abfahrt nach Antwerpen mit Sonderzug. — Der Umstand, daß wtederholt East wirt» ihr Lokal früher wie di« Saalwtrt« schließen mußten, hatte den Sächstschen Gastwirtsverband in Gemeinschaft mit dem Saalinhaberverband veranlaßt, folgende Eingabe an da« Ministerium de« Innern zu richten: »Da« Kbnigliche Ministerium «oll« genrigtest di« ihm unterstehenden Ver waltungsbehörden umgehend anweisen, daß dieselben der Verordnung Nr. 82 vom 8. Dezember 1910 im Sinne de« Gesetzgeber« Rechnung tragen, eine Beschränkung der Schlußzett für Gastwirtschaften und Stile an Vorabenden der Sonn- und Festtage vor S Uhr nacht« nicht mehr erfolg«.- Hierauf ist die nachstehende Antwort de« Mini- sterium» etngegangen, welch« den beiden verbänden durch da« Eewerbeamt zugestellt worden ist: »Auf Ihre Eingabe wird bemerkt, daß nach der Mtnisterialverordnung vom IS. Februar d. I. die Festsetzung einer allgemeinen Polizei stunde für Schankwirtschaften durch örtliche« Regulativ oder die Verfügung einer solchen im einzelnen Fall« und anderen al« kirchlichen, den Schutz der SonntagSfei« be treffenden Gründen neben den Vorschriften ber fitz 6 und 7 de« Gesetze« vom 10. September 187V in der Fassung oer Verordnung vom 5. Oktober 1S1V Geltung behält. Ebenso gilt die in der Mtnlsterial-Verordnung vom 8. Dezember 1S1V für öffentliche Tanzmusik allgemein auf 12 Uhr nacht« festgesetzte Schlußzeit selbstverständlich auch für Vorabende der Sonn- und Festtage, soweit nicht ausnahmsweise eine weitergehende Erlaubni« im Einzelfall« erteilt wird." — Für den achten verbandßtag de» LandeSoerbande» der Saalinhaber im Königreiche Sachsen, der vom 16. bis 18. August d. I. in Oschatz stattfindet, liegt nunmehr das Programm vollständig vor. Am Mitt woch, den 16. August findet der Empfang der eintreffenden Teilnehmer am Bahnhöfe statt, worauf sich dieselben nachdem Schützenhau» begeben, um die Teilnehmer- und Wohnung»- karten in Empfang zu nehmen.' Nachmittag» r/-8 Nhr ist eine Delegiertensttzung im Deutschen Hau» geplant, während iür die Damen und Gäste ein Konzert im Hotelgarten de« Goldenen Löwen arrangiert worden ist. Abend» »/,9 Uhr findet ein Kommers im Amtshof, verbunden mit Gesang»- '»nd Jnstrumentalkonzert und der Aufführung des historischen Lustspiel»: Norm Alt-Oschatzer Tore, statt. Die Haupt- Versammlung des Landesverbandes beginnt am Donnerstag vormittag im Gasthofe Hohenzollern (Alt-Oschatz), woran sich die Iahre»hanptversammlung der Vegräbniskasse an schließt. Für die Damen ist ein Ausflug nach dem Rosen garten von Böttger L Guericke geplant. Abend» 8 Uhr ver einigen sich die Teilnehmer zu einer Festtafel mit voll im Hotel zum goldenen Löwen. Für Freitag, den 18. August find Besichtigungen der Wagenfabrlk von Kopp L Haberland, de« Schlachthofe«, de» Elektrizitätswerke» und de« Altertum«- museum», sowie ein Spaziergang nach dem Collm, eine Besichtigung de» wüsten Schlöffe« und Metzrat» Grab geplant. Die Abschird»kneipe findet im Deutschen Hau» und im Hotel vürgergarten statt. —* In den meisten Fällen sind die durch Insek ten verübten Stiche harmlos« Leiden, bestehend in einem bald vorübergehenden örtlichen Schmelze und einer kleinen, kalten Umschlägen meist rasch weichenden Anschwellung. Immerhin enthalten JNsekten- nament lich Bienen, Hornissen und Wespen, ein Gift, da» Allge- meinerschetnungen erzeugen kann, die immer dann auf treten- wenn die Insekten in größeres Zahl den Menschen überfallen. Bei besonder» empfänglichen Personen ge nügt übrigen» ost schon ein Stich, nm Ohnmacht und Nebelkeit Ku erzeugen. Nicht selten sind e» gewisse HautauSschläge, wie die Nesselsucht, die sich nach In sektenstichen einstellen. Weitere Allgemeinerscheinungen bestehen in Herzklopfen, Kurzatmigkeit und Verdauungs störungen. Auch Bienenstiche können, wie unsere Imker wissen, schwere Vergiftungszustände, ja sogar den Tod herbetführen. Durch experimentelle Untersuchungen am Sperling, welcher für da» Bienengift besonder» empfäng lich ist, fqnd Dr. Phisolix, dah das Bienengift drei ver schieden wirksame Substanzen enthält, nämlich ein Ent zündung erzeugendes, «in Krämpfe und ein Lähmung erzeugend«» Gift. Ein Insekt kann demnach zwei in ihrer Wirkung entgegengesetzte Gifte produzieren. Die Behandlung der Bienen- und Wespenstiche must demnach neben der örtliche» nach Erfordernis auch eine allge mein« sein. Nach Entfernung des Stachels appleziere man auf die Stichstelle Salmiakgeist, Knrbolsalbe, Knlkwasser oder Bleiwasser, das mit Eis gekühlt ist. Auch Subli matumschläge tun gute Dienste. Sind die Körperteile gehörig durchstochen, so mach« man auf dieselben Eis umschläge. Zur Linderung des großen Durstes gebe man innerlich Eis. Zur Entfernung des Giftes aus dem Kör per wird der Arzt, der in! solchen Füllen sofort zu Rate gezogen werden muß, Brechmittel und schweißtreibende Mittel anwenden, behufs Hebung der Herztätigkeit Aetherninjektionen applizieren. —l— , Oschatz. Zum gemeinsamen Besuch der Hy firne- Ausstellung begeben sich am Sonntag der Stadtrat und da» Siadtoerordnetenkollegium noch Dresden. Zu dieser Studienfahrt ist ein entsprechender Beitrag au» dem städ tischen Dispositionsfonds bewilligt worden. Meißen. Bier Kinder, zwei Knaben und zwei vrr uchten «« hiesig« Hauptbahnhof, an« «it«u«der durchznbrennen. St« hatten sich »«rett» «tt Fahrkarte na- Dresden »«sehen, wurden ab« von de« Bahnsteig. schaffn«,d«ndte jung« Reisegesellschaft do- etwa« verdächtig vorgekommeU sein mo-t«, nicht dnr- -1« Bahnsteigsperre an den Zn« g^asseu. Da auf «etterG Befragen Ihr« Antwort»«, sowie Ihr ganz^ Benehwen darauf hindentet», daß ihre beabsichtigt, Abreif« ohne Mnverständnt» der Er- ztehungSpftichtigen in« Merk gesetzt werden sollte, wurden sie der dritten Polizeiwa-o zugesührt. Sie befanden fi lm vrfitze einer fitr Kinder erheblichen Geldsumme, von wek-er sie einen Teil s-on sür Näscherei«, verau«gadt zu haben schienen. An- über di« rechtmäßig« Erlangung de« Geld«« vermochten sich di« Kinder nt-t genügend »««zu weisen. Nachdem di« in einem Nachbarorte wohnenden Angehörigen von d«m Anhalten der kleinen Au«r«ißer in Kenntni« gesetzt wachen waren, wurde« st« von diesen am Abend hetmgeholt und dürsten wohl nachträglich di« nötigen Reise-Rat« und ander, Schläge in genügendem Maß« empsangen haben. Deuben (Veh. Dresden). Auf da» Vom Direktorium de« Be in» sächsischer Gemetndebeamten an sämtliche Gemeinden de» Lande» gerichtete Ersuchen um Gewäh rung von Urlaub und Beihilfe an die Gemeindebeamten zum Besuche der Hygiene-Ausstellung ist den hiesigen Gemeindebeamten außer dem sonst Üblichen Sommer urlaub ein weiterer Urlaub bi» zu je drei Lagen vom Gemeinderate einstimmig bewilligt worden, von der Gewährung einer Geldbeihilfe sah man wegen der Nähe der Ausstellung ab. 88 Dresden. Am Auftrage der Königlichen Staats anwaltschaft zu Dresden sand am Donnerstag vormittag unter einem großen Polizriausgebot «in« eingehend» Haus suchung nach dem Manuskript eine« Flugblattes im Ber- bandSbüro der Bäcker und im Büro der väckerkranken- kaff« statt. Da« Flugblatt soll unterzeichnet sein : »Verlag patriotischer Schriften". Di« Haussuchung verlief jedoch völlig resultatlo». Dem vernehmen nach fall die Hau«» tuchung nach dem Manuskript in sämtlichen Partei- und GewerkschastSbüro» vorgenommen werden. — Der in Pot- schappel wohnhafte verheiratete Arbeiter Wolf versuchte bei der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt, Filiale Potschappel und bei der Deubener Filiale der Deutschen Baak durch angeblich gefundene, dem Friebrich-Aupust-Mühl,»werke zu Döltzfchen gehörig« Wechsel, die er gefälscht hatte, größer« Geldbeträge abzuheben. In Potschappel entzog er sich der Festnahme, dagegen hielten in Deuben die Beamten der Bank den Fälscher sest und überlieferten ihn der Polizei. — Di« Dresdener Kriminalpolizei glaubte in de« dieser Tage auf einem Feldweg« in der Nähe de« Schonergrunde» sestgenommenen Einbrecher Breuer au« Gittersee den Mörder de« kürzlich im Ostragehege erschossenen Kutscher» Winkler erkannt zu haben. Diese Vermutung hat sich jedoch jetzt al» eine irrige erwiesen, vreuer kommt in der Winkler'schen Mordsache al» Täter nicht in Frage. Königstein. In Leupoldishain, hinter dem sog. Gchlüsselgrunde, entstand am Dienstag nachmittag ein WaLdbrand, der Vermutlich auf Unvorsichtigkeit der Pas santen zurückzusühren ist ES wurde ei» Bestand in einer Länge von zirka 800 Metern vernichtet. Hohenfichte. Ein schwerer vetrieb»unfall hat sich auf dem Fabrikneubau der Firma Max Hauschtld ereignet. Beim vbladen von Eisenträgern kam ein solcher in« Nut- schen und begrub den Handarbeiter Weber au« Leubsdorf so unglücklich unter sich, daß dem Bedauernswerten beide Beine gebrochen bezw. teilweise zermalmt wurden. Oberoderwltz. Auf gräßliche Art verunglückte die Frau deS Zimmermann» Rich. Hänsch. Beim Kirschen pflücken stürzte sie von der Leiter und fiel auf einen arm starken, unter dem Baum stehenden Pflock, sich denselben 30 Zentimeter tief beim After in den Leib stoßend. Die Unglückliche hatte noch die Geistesgegenwart und zog sich den Pflock selbst heraus, mußte aber von herbeigeeilten Nachbarn in ihr« Wohnung getragen werden. Die Be dauernswerte soll «ine Zerreißung der Nieren und de» Netze» erlitten haben. Sie befindet sich auch in anderen Umständen. Zschopau. Der Fleischer und ehemalige Kolonial- Warenhändler Louis Scheller feuerte in der Nacht durch da» Schlafstubenfenster zwei Schüsse auf seinen im Schlafe ruhenden Baler ab, um ihn zu töten, die Schüsse gingen aber fehl. Der Uebeltäter richtete sodann die Waffe gegen sich selbst und verletzt« sich durch mehrere Schüsse in den Mund schwer, aber nicht lebensgefährlich. Der Unhold entfloh hierauf, um sich in der Zschopau zu ertränken, wa» infolge de» niedrigen Wasserstandes aber vereitelt wurde. Am anderen Morgen stellt« er sich selbst der Polizei, die ihn einstweilen in» Krankenhaus einlieferte. Zwickau. Nicht gering war im Frühjahr d. I. die Erregung in einem Teil de» NordotertelS, al» für eine Anzahl Häuser» deren Besitzer in BermögenSverfall geraten pnd mit dem Wasserzia» im Rückstand gebliebep waren, da« Wasser abgesperrt wurde. Für di« zahlreichen Familien begann die Wafsrrkalamttät gerade an einem Sonntag. Diese» Lorkommnt«, da« «ine Bestimmung im Ortigrsetz über die Absperrung de» Wasser» bei Nichtbezahlung de» WasserzinseS zuließ, bildet« die Veranlassung zu ein« Um frag« in den größeren Städten Sachsen», wobei sich ergab, daß in Dresden «ine ähnliche Bestimmung schon seit mehreren Jahren nicht mehr besteht, daß Freiberg und Zittau au» hygienischen Gründen Wasser noch nie abge sperrt haben und daß die Städte Chemnitz, Blauen, Bautzen und Leipzig die größtmögliche Milde walten lassen, wenn Fälle, wie die oben angegebenen, eintrelen sollten. Gegen drei Stimmen haben nun die Stadtverordneten beschlossen, aus Streichung der Bestimmung zuzukommen. — Zweck» Beseitigung de» Mangel» an klein,ren Wohnungen be schloß da» Kollegium, eine Wohnungsaussicht bezw. ein WohnnngSantt städttfcherseit» einzurichten. Weißenberg. Reich« Fangergebnisi« hat diesmal bei un» die Fischerei geliefert, die unter Leitung de» Ftsch- mristM PeteLLglcht^uS yrfchezn aMErt.rvoxden. IS- Et»« 150 Pfund Fische, meist«» groß« Hecht«. Amr« in kurzer Zeit gefangen, kleiner« Hecht« wurden »Ed« tt, die Freiheit gesetzt. Außerdem wurde« »8 greß, Karpfen, meisten» Galtzi«, ««fang«. Schließlich bracht« der Fischs, «vch 100 Pfuud «ein, Rataugen und Weißfisch«. Celditz. Durch die Fahrlässigkeit tt»M «jung«, Bursche« entstand auf Abteilung 22 de» Elast«« Staat«. farstreMer« «in Waldbrand, d« »iaea Schaden von etwa 806 Mark »«ursachl«. Durch Aubwersn, von Grüben ge lang »s ein« wetteren Auldehnung de« Feuer« varzu- beugen. Werdau, vorgestern wurde d« 25 Jahr« alt« ver heiratete Fabrikarbeiter Langbein inn«halb de« sogenannten Kurvendreteck« von einem Personenzug überfahren und getötet. Hainichen. Im benachbarten Rischberg wurde d« Gasthof mit angebautem Saalgebäude vollständig «inge- äschert. E« wird Brandstiftung vermute». Marienberg, vetm Aufspringen an ein Reck, durch da« «in Strick qu« durchgezoge« war, glitt in Rüdenau ein 18 jährig« Bursche mit den Händen ab und fiel mit dem Hal« in da« Seil, da« ihn erwürgte. Wiederbe lebungsversuche blieben erfolglos. Annaberg. Ein Sutomobtlunglück hat sich auf d« hiesigen stark abschüssigen Frohnau,r Gaff« zugetragen. Der Chauffeur hatte da» Automobil auf kurz« Zett unbe achtet stehen lassen, ohne di« Bremse anzuztehen. Kaum hatte er sich von ihm entfernt, al» «» sich in Bewegung setzte und führerlos die steile Straße hinabsauste. Da» Automobil fuhr an ein Hau» an, zertrümmerte da» Laden- senst« und demoliert« «in« Mauer, sowie «inen eisernen Eartenzaun. Plauen i. V. Angesicht» der immer fühlbar« wer denden Wohnungsnot hat da» Stadtverordnelenkollegium beschlossen, au» Sparkaflenmttteln Personen, die Häuser mit kleineren Wohnungen errichten wollen, Darlehen bi» zur vollen Höh« d« vrandkaff« zu gewähren. Für die Ver zinsung und Tilgung de» Kapital» sind 5 Prozent zu ent richten. Davon wird ab« der den üblichen Zinsfuß für Spa«kaflen-Hypothekengrlder übersteigende Betrag al» Ab zahlung vom Darlehen gebucht. Zur Deckung etwaig« Berluste, di« bet diesem arbetterfreundlichen Verfahren ein treten sollten, wird vom Reservefonds der Sparkasse ein« Summ« von 200000 Mark berettg,stellt. — Hermann Hager, der Besitzer de» Rittergut«» Kloschwitz, einer der ältesten vogtländischen Landwirte, ist gestorben. — vetm Brieftaubenwettflug von Plauen t. B. nach Ludwigshafen a. Rh. haben die ersten Tauben trotz heftigen Gegenwinde» di« rund 800 Kilometer wette Luftstrecke in fünf Stunden zurückgelegt. Rochlitz. Dem Gemeindeverband der zu gründen den Ueberlandzsntrale Borna—Grimma—Rochlitz sind bi» jetzt 18 Städte, 841 Landgemeinden und 92 GutSbeztrk« beigetreten. Die Verzinsung de» Unternehmens ist gesichert. Der KreiSauSschuß Leipzig wird sich in d« nächsten Sitz ung mit der Genehmigung der Satzungen de» Verbandes beschäftigen. Pausa i. B. Auf dem hiesigen Friedhof« sollte, wie den »Dre»dn. Nachr." berichtet wird, die siebenjährig« Tochter de» StickmaschinenbesttzerS S. beerdigt werden. In seiner Grabrede erzählt« der Geistliche, Pfarrer Sturm, ihm hätte nacht» geträumt, da» Mädchen wäre al» Schein tote begraben worden. Dann forderte der Pfarrer zum Entsetzen aller Leidtragenden die Sargträg« auf, den Sarg wieder zu öffnen, damit er da» Kind vom Tode erwecken könne. Die Träger weigerten sich zunächst, den Sarg zu öffnen. Da der Pfarrer energisch auf seinem Befehl be stand, öffneten schließlich die Träg« den Sarg. Nun trat der Pfarrer an den Sarg heran und sprach: »Mägdlein, ich sage dir, steh« auf und wandle!" Da» Mädchen blieb jedoch tot. Und nun folgte endlich die Beerdigung. Zu diesem aufsehenerregenden Vorfall wird noch folgende» mit- geteilt: Pfarrer Sturm, früher in Zwickau, der erst seit einigen Monaten in Pausa amtiert, machte in letzt« Zeit eigenartige Gesten bet seinen Predigten und sonstigen geistigen Handlungen, so daß die Beteiligten oft vor einem Rätsel standen und nicht wußten, ob der Geistlich« e» damit ernst meint ober nicht. In den letzten Tage« muß der Geistliche von einem Nervenchok befallen worden sein und namentlich der Todesfall de» Mädchen» de» Stick- Maschinenbesitzer» Albert S. scheint ihn sehr beschäftigt zu haben, so daß er auf die Wahnidee kam, auch ein Christus zu sein und ein« solche Kraft zu besitzen, Tot« in» Leben zurückzurusen. Diese Ide« wollte « bei dem an Diphihe- ritt» gestorbenen Mädchen de» Sttckmaschtnenbesttzer» in die Tat umsetzen. Damit verursachte der Geistliche die peinlichsten Szenen, denn die Eltern de» verstorbenen Kinde« protestierten am Grabe ganz entschieden gegen di« Vornahme einer solchen Idee an ihrem toten Kinde und auch di« anderen Leidtragenden waren entsetzt über da» Gebühren de» Pfarrer», zumal, da « befehlerisch auf d« Oeffnung de» Sarge» bestand und er schließlich -um Ent-, setzen der Umstehenden seinen Willen auch durchsetzte. Die Tat deS Pfarrer» wurde sofort dem Bürgermeister gemeldet und dieser «stattete Anzeige bet der Smtdhauptmannschast. Wie man hört, handelt r» sich bet Pfarrer Sturm um eine zum Ausbruch kommende geistige Krankheit; seine Enthebung vom Amte ist deshalb verfügt worden. Leipzig. D« Rat hat vor kurzem die Anregung zur Errichtung einer städtischen Seefischhalle gegeben. Gegen diese» Unternehmen hat sich au» den Kreisen d« einheimischen Fischhändler lebhafter Protest «hoben. Eine Versammlung, di« vom deutschsozialen Verein einberufen war, schloß sich diesem Einspruch an. E« müsse ganz ent schieden im Interesse eine» zufriedenen und steuerkräftigen Grwerb»stande» gegen derartige Maßnahmen Verwahrung eingelegt werden. — Da» R«tch»g«icht hob auf die Revi sion de» angeklagten Redakteur» de» vorwärts, Wermuth, da» Urteil de» Landgericht» 1 Berlin vom 18. März auf, durch da» dieser wegen Beleidigung d« Polizei anläßlich der Krawall« am Wedding zu 200 M. Geldstrafe vrr- MM. Mvßw _wgk, _ Aü AulLrbo« «Mgw »NK» «Hf