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sichen Gütern sind sodann noch zu erwähnen da» Sammer, gut und Schloß Pillnitz (mit zusammen 252 ks), die Landes- schulgüter zu Slosterbuch und Rimbschen mit zusammen 625 k», sowie endlich die Teichwirtschaften zu Moritzburg mit 444 ks und diejenige zu Mutzschen mit 195 kn. Die erstere befindet sich in königlicher Berwaltung, die letztere ist verpachtet. z- — Der Regen der letzten Tage ist für die gesammte Landwirthschast noch gerade zur rechten Zeit eingetreten, um die Hackfrüchte, als Kraut, Nübenarteu, auch Kartoffel» re., welche bereits durch die Trockenheit litten, vor weiteren, Schaden zu bewahren. Da die Witterung in diesem Jahre dem Einbringen der Ernte außerordentlich günstig war, so hat die letztere auch nur kurze Zeit in Anspruch genommen. Tas Korn hat zwar weniger Schocke gegeben, doch verspricht cs einen ausgezeichneten Schutt. Der Weizen stellt eine gute Mittelernte in Aussicht. Der Hafer — und das gilt auch von der Gerste, — ist bei der verschiedenen Bvdcnbeschaffenhcit sehr verschieden. An manchen Stellen ist er leidlich, an manchen jedoch auch sehr gering. Die Vluth der Kartoffel war weniger gut, und da die letztere durch die anhaltende Trockenheit im Wachsthum sehr gehindert worden ist, so ist wohl nur eine Mittelernte zu erwarten. Der Klee, welcher im Frühjahr in das Getreide gesät wurde, ist gut, jedoch war der zweite Schnitt vom diesjährigen Klee gering. Mit dem Grummet sieht cs Heuer ebenfalls nicht besonders aus. Ganz besonders haben die trockenen Wiesen durch die anhal tende Dürre sehr gelitten. Auch die Runkeln und Zucker rüben werden voraussichtlich nur die Hälfte dcS Ertrages geben. — Die Beiträge dcr Betriebsunternehmer zu den Lasten der Unfallversicherung sind immer noch in stetigem Steigen begriff?». Zum einen Theil liegt dies daran, daß in der Zahl d,r versicherungspslichtigen Betriebe und in der Höhe der aus den vermehrten Unfällen erwachsenden Entschädigung^, betrüge der Beharrungszustand bisher nicht cingetrcten ist, zum anderen an den Einlagen in die Reservefonds der Bcrussgcnossenschaflcn. Wie erheblich diese Einlagen alljährlich gewesen sind, g?bt schon daraus zur Genüge hervor, daß die angcsammclten Reservefonds der 112 Berufsgenosfenschaftcn gegenwärtig über fl25 Millionen Mark betragen. Rach der Borschrist des 8 18 des UnfaUversicherungsgcsctzcs waren im laufenden Jahre 30 Procent des Gcsammtbelrages der im Vorjahre gezahlten UnfaUenlschädigungcn in die Reservefonds zu legen, in den beiden nächsten Jahren werden cs nur noch 20 und 10 Prccent fein. Dann aber hört die Erhebung solcher Zuschläge auf, und cs erfolgen neue Einlagen in den Reservefonds, und zwar von den Zinsen desselben, nur inso weit, als der Fonds den doppelten Jahresbedarf nicht erreicht hat. Der Fall der Erreichung des doppelten Jahresbedarfs ist indessen bei verschiedenen gewerblichen Berufsgenossenschaften schon eingetreten, indem sie über einen Reservefonds von mehr als 3 Millionen Mark verfügen. Diese werden also bereits im Jahre 1898 dadurch, daß die Zinsen des reichen Reserve, sonds mit zur Deckung der Ausgaben verwendet werden dürfen, ihren Mitgliedern zum ersten Male eine gegen die Borjahre um ein Beträchtliches niedrigere Beitragsrechnung vorlegen können. — Der Zinss. ß der sächsischen Sparkassen ist ein sehr verschiedener. Er schwankt zwischen 2^ Prozent, die von der Chemnitzer Sparkasse als niedrigster Zins gewährt werden, bis zu 3^ Prozent, welchen Zins die Kassen zu Eppendorf, Forchheim und Lippersdorf (alle in der Kreis- Hauptmannschaft Zwickau gelegen) gewähren. Von den 233 Sparkassen, die 1893 vorhanden waren, wurden die Einlagen wie folgt verzinst: 1 Kasse mit 2*/« Proz. 44 Kassen mit 3»/, Proz. 44 Kassen - 3 - 2 - - 3«/io - 2 - - 3'/e - 107 - - 3'/, - 1 - - 3'/» - 16 - - 3«/to . 9 - - 3»/j< - 2 - - 3-/, - 2 - - 3->/.» - 3 - - 3->/i - Nahezu die Hälfte der Kassen zahlen also 3^ Proz., und etwa je ein Fünftel 3 bez. 3'/, Proz. Zinsen. Als Durchschnirtszinssuß für die Gesammthcit der Kassen kann der letztere Zins (3>/, Proz.) gellen Von den Kassen in den drei Großstädten zahlen Dresden 3'/, Proz , Leipzig 3 Proz. und Chemnitz 2^ Prozent. — In der „Radfahrer-Welt" schreibt ein Sportsgcnosse: Ich habe es des Qefteren erlebt, daß Leute, die von einem Radfahrer überholt und durch sein Klingelzeichen überrascht wurden, erschreckt zur Seite sprangen und dann dem Dahin sausenden böse Blicke und Worte nachsandten. Dieser Un wille hat schon manches Mal die unangenehmsten Belästigungen der Radfahrer zur Folge gehabt, und man kann ihn zum Theil begreifen. Es paßt dem Fußgänger oft sehr wenig, eiligst auszuweichen vor einem Rade, das dcr Meinung des Publikums nach ebenso gut ablenken könnte. Zum großen Theile ließe sich das aber vermeiden zur Befriedigung beider Seiten. Der Radfahrer will, wenn ich als Sportsman mein Urtheil geben soll, durch sein Klingelzeichen nicht gerade zum Ausweichen auffordern, sondern, wo es die Straße er laubt, nur aufmerksam machen, daß der Fußgänger genau die Richtung beibehalten soll, damit wir Radfahrer ungehindert herumsteucrn können. Sonach wäre das Ausweichen geradezu falsch. Ich möchte den Nadfahrerverbänden anheimgebcn, sich darüber unter sich und mit dem Publikum zu verständige»; ich bin fest überzeugt, daß damit manche Reiberei beseitigt und der schöne und segenbringende Sport gefördert würde. — Die Statistik wirft indiskrete Blicke in die dis kretesten Angelegenheiten, auch ins Heirathen, und vrrräth so manches Interessante. Zunächst beweist sie, daß die Redensart vom „wunderschönen Monat Mai" kein leerer Wahn ist, denn im Mai werden thatsächlich die meisten Eben geschlossen. Das Jahr 1893 weist für Sachsen im Mai 3639 Eheschließungen auf. Ihm am nächsten kommt der Oktober, während der Februar mii 2027 Eheschließungen der Monat ist, da die Standesbeamten da» HeirathSregister am Seltensten in die Hand nehmen. In Bezug auf die Geburten leistete im Jahre 1893 der September mit 13085 das höchste, während auch auf diesem Gebiete der Februar mit 11778 der schwächste Monat war. Freilich, das muß zum Lobe dieses Monats gesagt werocn, daß cr auch die wenigsten Menschen sterben ließ, nämlich 7084, während sich der Juli mit seinen 11090 Todesfällen als der schlimmste Monat zeigte. Zufriedenstellend ist, daß in keinem Monat des Jahres 1893 die Zahl der Gestorbenen die der Ge borenen übertraf, und so kommt es, den am Schluß des Jahres Sachsen einen Ueberschuß von 19 684 jungen Seelen gegenüber den Gestorbene» hatte. — Als heirathslustigstes Alker ergab sich bei Männlein und Weiblein das 20. bis 25. LebenSjc.hr. Ueber 38 Prozent aller Heirathenden standen in diesem Alter. Die nächstfolgende Altersstufe von 25 bis 30 Jahren stand nicht viel nach. Die Heirathslust dauerte zur Illustration des Sprichwortes „Alter schützt vor Thor- heit nicht" bis in sehr späte Tage. Gab es doch 25 Per sonen, die mit vollen 70 und mehr Jahren nochmals das süße Joch der Ehe auf sich nahmen. Eine reichlich 70fährige Wit we freite einen noch nicht 40 jährigen Manu. Die Fälle, daß Männer Frauen heirathen, die älter sind als sie, kommen übrigens sehr häufig vor. Im Jahce 1893 erkoren in Sachsen 3719 Männer über 5 Jahre ältere Bräute. Sehr große Unterschiede im Lebensalter werden aber, nach Lage der Dinge, am Meisten von dcr Männerwelt beliebt. Drei mehr als 50 jährige heiratheten Mädchen unter 20 Jahrcn, 5 Männer über 60 Jahre heiratheten Mädchen unter 25, und einer über 70 hcirathcte ein Fräulein von noch nicht 30. Die Zrhl der Eheschließungen bietet ein wahres Barometer für die wirtschaftliche Lage eines Landes. Im Jahre 1893 kamen auf 1000 Einwohner 8,62 Hei- rathende. In den Jahren der wirthschaftlichen HochfUttb, 1872—1875, betrug dre Ziffer 10,11—10,62, sie war aber noch niedriger als jetzt 1855 (6,55) und in mchreren anderen Jahrcn des wirthschaftlichen Tiesstandes. Strehla. Der 25. Gedenktag dcr Schlacht von St. Privat wurde von Seilen der Kampfgenossen, des Militär vereins und Kricgcrvere'Ns durch Kirchgang, Riederlegcn von Eichenklänzen am SiegcSdenkmal und Abends durch ein Bei sammensein der Kampfgenossen in Eißners Restauration gefeiert. — Vergangenen Sonnabend wurde von der Gendarmerie hier ein fremder Seminarist aufgegrifscn, welcher sich an der Elbe aujhielt und durch verdächtiges Wesen Aufsehen erregte. Derselbe hatte sich von zu Hause aus gut mit Geld ver sehen und wollte nach Bremerhaven. Er wurde noch an demselben Tage seinen bekümmerten Eltern wieder zugesührt. Oschatz. Der für das hiesige Bismarck-Denkmal be stimmte granitene Steinkoloß in der Schwere von ca. 150 Ceninern, aus den Leißnitzer Brüchen stammend, ist am 16. dss. Mts. hier eingetroffen. Die Einweihung des Denkmals findet am diesjährigen Scdanfeste statt. Lommatzsch. Der Gedenktag an die Schlacht von St. Privat wurde von den Kampfgenossen von Lommatzsch und Umgebung durch Feldgottesdienst, Konzert, Festtafel und Ball gefeiert. Am Vorabende wurden die Veteranen von Herrn Localrichter Walther, dein Theilnehmer an zwei Feld zügen, bewirthet. Meißen. Das Osfizicrcorps des Gardereiter Regi- mcnts feierte St. Privat durch ein Festdincr, an dem Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg rheilnahm. Die alten Herren des Regiments, sowie Herr Pastor Hühn aus Wante witz hatten hierzu Einladungen erhalten. — Unsere Stad! passirlen Sonntag die Theilnehmer der vom Sächs. Radfahrer bunde veranstalteten Dauerfahrt zwischen Zittau uns Leipzig. Gemcloet hatten sich 21 Radfahrer. 6 Preise waren ausgesetzt für Diejenigen, welche dre 204 Kilom. in der kürzesten Zeit durchfuhren. Dresden. Se. Majestät der König und Se. königl. Hoheit der Prinz Georg begaben sich gestern in Begleitung des Kammerherrn von der Decken und des Flügeladjutanten Major von dem Bussche-Streithorst früh 6 Uhr 46 Min. von Bahnstation Pirna nach Schandau zur Hochwildjagd auf Mittelndorfer Revier. Die Jagdtafcl findet in Villa Quisi- sana in Schandau statt. Die Rückkehr nach Pillnitz bez. Hosterwitz erfolgte Abends 9 Uhr 14 Min. ab Bahnstatton Krippen. — Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Prin zessin Friedrich August wird sich nach der Rückkehr von Blankenberghe, dem Vernehmen nach in der ersten Hälfte des Monats September, zum Besuche der Großherzogl. Toska nischen Familie nach deren Besitzung Villa Toskana in Lindau am Bodensee begeben. — Sr. Excellcnz dem Kriegs- und Staatsiuiuistcr Edlen v. d. Planitz soll durch Mitglieder des Königl. Sachs. Kriegcrvereins in Auerbach ein Ehrendiplom überreicht werden. Die Urkunde, umrahmt von einer stil vollen Holzschnitzarbeit, wird z. Z. daselbst ausgestellt. — Das amtliche „Dresdn. Journal" schreibt: „Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, entbehrt diese Nachricht, daß zur Vollendung der Dresdner Bahnhofsbauten dem Landtage noch eine Nachforderung von 18 Millionen zugehen werde, inso fern der Begründung, als eine Nachsorderung nicht in Frage kommt, die für die Zwecke der Dresdner Bahnhofsbanten in den nächsten Etat einzustellende Baukostenrale sich vielmehr innerhalb des bereits dem letzten.Landtage bezeichneten Ge- sammtauswandcs halten wird." Pirna. Ein in vieler Beziehung lehrreiches Schrift stück ist die den Mitgliedern des Aufsichlsralhcs der Vereins bank kürzlich zugeganzene Klageschrift, die mit den Anlagen 65 eng beschriebene Folioseiten umfaßt. Sie beginnt mit der Feststellung des sich voraussichtlich ergebenden Defizits. Von scn angemeldetcn Forderungen sind 1792291 Mark 48 Pfg. anerkannt. Zu dieser Schuldenmasfe werden wahr scheinlich mindestens 15000 Mk. noch von denjenigen Gläu bigern hlnzukommcn, die aus den ihnen verhafteten Pfändern volle Befriedigung nicht erhalten. Es sind also 1807 291 Mark 48 Pfg. Schulden zu decken, wobei 36 000 Mark von Mitgliedern des AufsichtsratheS angemeldete Forderungen noch gar nicht berücksichtigt sind. Die TheilungSmasse wird sich demgegenüber, abgesehen von dem Resultat des Prozesses, auf höchstens 900000 Mk. stellen; die fehlenden anderen 900000 Mk. bilden den Gegenstand des Prozesses. —X Tharandt, 19. August. Heute Vormittag von 10 Uhr ab wurde im Hotel Albert Salon der 17. VerbandS- tag der Schneider-Jnnungcn Sachsens, der sächsischen Herzog- thümer und Thüringens abzehalten. Anwesend waren 51 Delegirte und 39 Gäste. Die Schneider-Innungen von 28 Städten hatten Vertreter entsandt, darunter auch Riesa, Lommatzsch, Großenhain und Meißen. Herr Maycr-Drcsden erstattete den Geschäftsbericht, Herr Winkler-Dresden brachte den Kassenbericht zum Vortrag. Darnach besitzt die „Ver bandskasse" einen Vermögcnsbcstand von 426 Mk. 15 Pfg., das „Heim für invalide Schneidergescllen" einen solchen von 6291 Mk. 12 Pfg., die „Unterstützungskasse für alte Meister" einen solchen von 4748 Mk. 56 Pfg. Der Jahresbeitrag wurde einstimmig wie im Vorjahre auf 65 Pfg. festgesetzt. Auf den von der Riesaer Innung gestellten Antrag hin, betr. die Gründung einer Verbandskrankcnkasse für Meister und deren Personal, beschloß dcr Verbandstag, die Errichtung einer Verbandskrankenkasse abzulchncn, hingegen den Einzel- Innungen die Errichtung von Krankenkassen nach dem Muster der Salzburger Innungen anzucmpfehlen. Für den nächsten Verbandslag wurde Grimma in Aussicht genommen. Durch Stimmzettel hierauf wurde. Herr Tenncrt-Dresdcn als Ver bands-Vorsitzender, und die übrigen Mitglieder Les Vorstandes per Acclamation wicdergewählt. Brüx. Nach dem vom Bürgermeister im Gemeinde ausschuß erstatteten Bericht beträgt der zahlenmäßig sestge- stcllte Schaden durch die Einstürze 2033130 Gulden. Hier von entfallen auf 31 gänzlich zerstörte Objecte 981958 Gulden, auf 35 theilweis zerstörte 670084, auf Mobiliar schäden von 700 Parinen 381000. Die Siadtgemeinde erleidet einen Schaden von 40000 Gulden durch Wasser leitungs- und Kanalstörungcn. An Unte-stützungcn gingen bisher 135000 Gulden ein, wovon an etwa 600 Parteien Theilentschädigungen im Gesammtbelrage von 70000 Gulden ausgezahlt wurden. Berlin. Zu der Feier der Grundsteinlegung des Kaiser Wilhelm - Denkmals hatten sich die Vorstände der nationalliberalen Partei des Reichstags und des Abgeordneten- Hauses zahlreich cingefundcn. Um 3 Uhr versammellcn sich die Thcilnchmer zu einem Diner im Kaiserhofe, bei welchem Herr von Bennigsen in eindrucksvoller politischer Rede auf das Zusammenwirken dcr Parteigenossen und unter Hervor hebung der nationalen Bedeutung des Tages auf die Zu kunft des Reiches einen Trinkspruch ausbrachte. Auch die anderen Parteien waren, mit Ausnahme der gänzlich fehlen den Socialdemokraten, Welfen und süddeutschen Volkspartei, zahlreich vertreten. — Die Kunde von einem schrecklichen Doppelsclbstmord alarmirte Sonnabend nach 11 Uhr Abends die Anwohner der kleinen Wolgastcrstraße. In dem Hause Nr. 1 hatten sich zwei junge blühende Mädchen im Alter von 18 resp. 16 Jahren aus einem Flursenster der vierten Etage auf den schmalen Hof hinabgcstürzt, wo Beide in Folge des furchtbaren Sturzes mit zerbrochenem Genick und ein geschlagenem Schädel sofort todt waren. Die beiden Selbst mörderinnen, mit ihren besten Kleidern angethan und mit Blumen geschmückt, hatten sich mit Stricken fest zu- sammengesch, ürt. — Die Unsicherheit im Thiergarten wird u. A. durch einen Vorfall gekennzeichnet, der gestern zur Kennttriß der 137. Abtheilung des Schöffengerichts ge langte. An eurem Märzabende nach 10 Uhr begab sich dcr Schneidermeister B. durch den Thiergarten nach Hause. In der Nähe der Bendlerstraße bemerkte er drei Männer, die auf sein Naherkommen zu warten schienen. Er zog es vor, einen Seitenweg einzuschlagen, um nicht an ihnen vorüber zu müssen. Nach kurze? Zeit entdeckte er, daß die drei Männer ihm wieder den Weg o rstellt hatten. I tzt wandte er sich zur Flucht. Jeder Zweifel, daß es auf einen Ueberfall ab- gcsch.'n war, schwand, als die drei Personen hinter ihm her liefen. Dcr Verfolgte rief um Hilfe und setzte die Hilferufe fort, als ihm die Männer ergriffen und zu Boden rissen. Zum Glück für den Ucberfallenen hatte ein Sergeant vom Alexander-Regiment die Rufe gehört und eilte herbei. Die drei Männer ließen von ihrem Opfer ab und flüchteten, be vor sie ihm ein weiteres Leid hatten zufügen können. Der Sergeant nahm die Verfolgung auf und ergriff einen der Männer. Es war der Lithograph Wilh. Frank, welcher dem Schöffengerichte vorgeführt wurde. Er wollte seine beiden Genossen nicht kennen und behaupt, te, daß er sich in ange trunkener Verfassung nur einen „Scherz" habe leisten wollen. Der Staatsanwalt gewann aus der Beweisaufnahme die Ansicht, daß ein räuberischer Ueberfall geplant war und be antragte eine Gefängnißstrafe von sechs Monaten. Der Gerichtshof erkannte auf drei Monate Gefängniß. Frankfurt a. M. Der Magistrat beantragte bei den Stadtverordneten 10000 Mk. zur Feier des Sedanlages. Straßbnrg i. E. Die zu Sonntag, den 18. August im Dorfe Neumühl bei Kchl in Baden anberaumte Ver sammlung, wo Bebel seinen Straßburger Wählern über seine Tbäligkeit im Reichstag Bericht erstatten will, wurde auf Grund von 8 4 und ß 11 des badischen Vereinsgcsetzks vom 21. November 1867 verboten. Aachen. Es hat sich hier ein Comitö zur Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm l. gebildet. — Die Stadtverwaltung beabsichtigt, wie sie dcr Behörde miitheilte, das Kloster Mariaberg anzukaufen, um daselbst ein neues Krankenhaus einzurichten. Basel. Der Raubmörder Kegler ist, von drei Land jägern begleitet, an Händen und Fußen geschlossen, von Genf aus in den Thurm von Thun uvergcsührl worden, wo er sich wegen der Ermordung des Abbe Olivier an der Beateu- bucht zunächst zu verantworten haben wird. In Genfjj war