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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192906219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-21
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1929
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"Dresden. Weitesten zur Grsindunaifrler der Seid, I schule. Im Anschluß an den Westakt der Technischen Vach» schule au« Ansaß ihrer GründnnaSftttr land «in Esten in der GaMStte Belvedere statt. Hierbei svrach »«nächst der Nektar der Technischen Hochschule, Pro'. Dr. Erich Müller, und dann volk«dtlduna«minifter Dr. VNnarr. Bemerkens- wert war hierbei inlbesondere, daß Beide in ihren An«- iiibrunaen vor einer übermäsiiaen Spefialifiernna de« technischen Studium« warnten. Der Minister schloß damit, daß Menschen mit weit reichender Grundlaa« technischen Allaemeinwisten« auch in erster Linie aeeianet seien, da« arobe vroblem zu lösen, wie da« Technisch« in da« Ethische de« Leben« «inzuordnen und wieder Zwiespalt au«»ualeich«n sei »wischen der T«chnist»i»n,na und Rationalisierung de« äußeren Leben« und der Pfleg« der inneren werte und der inneren Kultur de« Menschen. —a. D r »«den. Ein Dre«dn»r Musikschüler in der Talsperre Malter ertrunken, In den Nachmittaa«ftunden de« Mittwoch nahmen «in sunaer Musikschüler Georg Unterstell au« Dresden, besten Kapellmeister und ein Freund in der Talsperre Malter «in Bad und versuchten dies« in Richtung nach Seif«r«dorfer Flur »» durch schwimmen. Der Musikschüler versank plötzlich in de« Fluten, di« an der betrestenden Stelle mindesten« 20 Meter tiek sind. Di« Leich« de« Ertrunkenen konnte bisher noch nicht aeborgen werden. — Todessturz eine« Greise«. In der Rächt »um Donnerstag stürzte sich im Städtischen Der- sorabau» der StistSstrohe «in nahezu 75 Jahre alter Insasse Robert Eträtz von einem Fenster au« in den ge pflasterten Hof hinab, wobei er schwer« Schädel- und ander« Verletzungen erlitt. Während de« Tran«Porte« nach dem Krankend«»« trat dessen Tod ein. * Dresden. Betrüger mit gefälschten Rennwett scheinen. Obwohl von der Krtminalpolt«i in der letzten Zeit mehrere Personen ermittelt und der Staatsanwalt schaft »»geführt werben konnten, die Betrügereien mit ge- sälfchten Rennwettfchetnen verübt hatten, gelingt e» doch immer noch einigen derartigen, bisher unbekannten Be trügern. Opfer für ihre Schwindelmanöver zu sinken. Sie treten meist in den Abendstunden in öffentlichen Lokalen aus. Unter den Angaben, bet einem stattgefundenen Pferderennen einen gröberen Gewinn erzielt, infolge einer unaufschiebbaren Reise aber keine Zeit zum Etnlösen der Wettscheine »u haben, bringen st« die gefälschten Scheine an den Mann. Um Entgegenkommen zu finden, verzichten sie auf die volle Auszahlung des Gewinnes und geben sich mit einem kleineren Betrag zufrieden. Zweifler überzeugen sie an Hand der aushängenden Renndepeschen, denen die ge- fälschten Scheine natürlich angepabt sind. Erst beim Bor- legen der gekauften Wettfcheine in den Wettannahmestellen stellt sich der Schwindel heraus. Radeberg. Ein rnfiedUcher Unglück-fall, dem ein Menschenleben »um Opfer fiel, ereignete sich Mittwoch abend nach 8 Ubr in unserer Stadt Ein von der Ratbenauftrabe ftadtwärtS in die Dresdner Strab« ein biegender Radfahrer, d,r wahrscheinlich unsicher geworden war. kam zum Stürzen und fiel mit dem Kopf« so unglück lich in das Hintere Kettengetriebe eines hiesigen Laftkraft- wagen« mit Anhänger, der ebenfalls ftadtwärtS fuhr, aber die Mündung der Ratbrnauftrah« bereit« passiert batte, daß ihm die Sckädeldecke abgetrennt wurde, wodurch der Tod auf der Stelle ringrtretrn ist. Autzerdem wurde der Unglücklich« noch von dem rechten Hinterrad dr« Trieb wagens sowie vom rechten Vorder- und Hinterrad de« Anhängers überfahren. Es handelt sich um den 60 Jahr« alten bei den Eschebachschen Werken tätig gewesenen ver witweten Klempner Richard Kästner, wohnhaft Schul- ftrabe 3. * Bautzen. Beim Baben ertrunken — zwei Tot«. Al» Mittwoch mittag im benachbarten Nieder-Gurig der zwanzigjährige Schweizer Franz Krause, mit langen Hosen bekleidet, die Spree durchschwimmen wollte, verwickelt« er sich in seine Beinkleider und versank im tiefen Wasser; Rettungsversuche waren vergeblich. — Ein »weiter Fall be- traf den 22 Jahre alten Ludwig Benad, der erhitzt in die Spree sprang und einen Hihschlag erlitt; auch bei ihm waren Wiederbelebungsversuche erfolglos. —g. Demitz-Tumitz. Diebstahl von Sprengstoff. Unter erschwerenden Umständen wurde hier das Spreng- stofsmagazin eines Steinbruches aufgewuchtet und darau» 12^ Kilogramm Amonit in 188 Patronen verpackt und fer ner 290 Sprengkapseln entwendet. Am Tatorte fand man eine leere Bierflasche vor. bi« wiederum au» einer in der selben Nacht erbrochenen Steinbruchskantine stammte. In diesem Falle erlangten die Spitzbuben allerlei Leben», und Genußmtttel. ES wird angenommen, daß beide Einbrüche von den gleichen Personen zur Ausführung gekommen find. * Dir na. Wieder em Unfall am Bahnübergang. Donner«taa morgen, kur» vor 7 Ubr, stieß an einem schrankenlosen Bahnübergang der Strecke nach Gottleuba eine Lokomotive mit einem Lastkraftwagen,ug zusammen. Da der Führer de» Wagen nicht mehr zum Stehen bringen konnte, gab er Vollgas, um wenigstens mit dem vorder wagen über die Schienen zu kommen, um nicht selbst über- sahrrn zu werden. Di« Maschine suhr infolgedessen auf den Anhänger de» Autos auf. der zertrümmert wurde. Auch «in Mast der Fernsprrchleitung wurde dabei um geworfen. Die Lokomotive wurde leicht beschädigt. Der- sonen wurden nicht verletzt. Di« Feuerwehr hatte längere Zeit mit den BusräumungSarbeiten zu tun. * Pirna. Zusammenstotz zwischen Lokomotive nnb Lastkraftwagen. Am Donnerstag früh sieben Uhr wurde auf dem unbeschränkten Uebergang der Bahnlinie Pirna. Gottleuba ein Lastkrastwagen der Pirnaer Marmorwerk« von der Vorspannlokomotive eine» Zuge» angesahren. ES wurde niemand verletzt, die Lokomotive wurde leicht beschä- bigt und der Hintere Teil de» Lastkraftwagen» zertrümmert. Di« AufräumungSarbeiten waren nach ungefähr einer Stunde beendet. * Planen. Eigenartiger Unfall. Hier wurde der 66 Jahre alt« frühere Friseur E. Schurig in der Küche seiner Wohnung tot ausgesunden. Die Küche war mit Ga» gestillt, jedoch waren die GaShähn« sämtlich geschloffen. ES wirt angenommen, bah Sch. sich etwa» Wasser wärmen wollt« und deshalb den GaShahn aufgedreht hat. Au» irgend einem Grand« ist Sch. dann nicht dazu gekommen, da» Ga« zu entzünden, so bah diese» entwich. Dnrch den GaSgernch gewarnt, wird dann Sch. den Hahn wieder geschloffen Haden, bevor er infolge eine» Herzschläge» tot zusammen, brach. "Blauen. Frostschäden an der Wasserleitung. Roch Immer machen sich die Auswirkungen de« langen und harten Winter« an der Wasserleitung empfindlich bemerk bar. In den letzten Monaten wurden mehr al« 180 Haupt- rohrbrüche und über 400 ZweigleitungSrohrschäden au«äe- bessert und die Hauptleitungen in fünf Strabenzügen völlig au»gewechselt. Daß immer noch Robrhrüche vorhanden sein müssen, geht aus dem noch immer nicht normalen Wasserverbrauch einwandfrei hervor. "Auerbach. Mit dem Motorrad schwer verunglückt. Der 87 Jahr« alt« Apotheker Klaus Troeger, Geschäft«, führ» der hiesigen Adlerapothek«, fuhr in der Nähe von Hirschenftand gegen «ine Zollschranke. Dabei erlitt er eine Leder,«rreitzung, an deren Folgen er noch am gleichen Abend im Krankenftift Zwickau starb. Der DoziuSfabrer, Apotheker Dr. Schiller, hatte nur leichte Verletzungen davon getragen. "Adorf. Kirchen- und Schulrinbrecher. In der hiesig«, Mädchsufchuü »raage« Dieb« tu das Zimmer de» Schulleiter« ,»n und erbeuteten 100 Mark Milchaelder. Auch in die eoanarlische und katholische Kirch« ist ein- gebrochen worden. Im Keller der katholischen Kirche machten fich di« Dieb« über den dort lagernden Wein brr. Am Sonnabend war bereit« in Markneukirchen i» die Schul« ringebrochen worden. Dort wurden 200 Mark au» dem SchulaebLud, gestohlen. Glauchau. DienStag nachmittag ertönte in Lob«, dorf Feueralarm. E» wurde Grobfeuer gemeldet Das Grundstück de« GartengutSbesttzer» Johann Bogel brannte lichterloh. In wenigen Minuten war die LooS- dorfer Freiwillig« Feuerwehr zur Stelle, unterstützt von der später eintreffenden Grumbacher Wehr; sie konnte aber da» gewaltig um sich greifende Feuer nur auf fernen Herd beschränken. Neben dem zweistöckigen Wohnhaus, da» ntederbrannt«, wurde auch die große Scheune ein Raub der Flammen. Hartha. Zechprellerei. In einer hiesigen Gastwirt, schäft übernachtete ein au» Döbeln stammende» Händlers- Ehepaar. Am nächsten Morgen gab eS vor. kein Gelb zu haben und sich erst welche» zu verdienen und bann bezahlen jiu wollen, und borgte sich dazu noch einen Geldbetrag. Da» Ehepaar kam aber nicht wieder zurück, ist also unter Hin- terlaffung eine» größeren Schuldbetrages verschwunden. Die Ermittlungen haben ferner ergeben, bah sich das Pär chen unter einem falschen Namen eingetragen und auch in anderen Orten der Umgegend gleich« Betrügereien began gen hat. Di« Triebfeder soll di« »0 Jahre jüngere Frau sein, die bereit» erheblich vorbestrast ist. * Leipzig. Austritt au» der KPD -Opposition. In der Mittwoch-Gtadtverordnetenverfammlung erklärte der frühere kommunistisch« Stadtverordnete Kästner, der nach her der kommunistischen Opposition angehörte, er tret« zur Sozialdemokratie zurück. Der Grund seiner Trennung von der KPD.-Oppositton sei, bah er diese Opposition al» ein hoffnungslose» Unternehmen ansehe und daß er glaube, der Wiederherstellung der Einheit der deutschen Arbeiterbewe- gung durch seinen Austritt zu dienen. * Leipzig. Arbeitermandolinisten kommen nach Leipzig. Am 18., 14. und 15. Juli 1629 findet in Leipzig ein internationales Tressen der Arbeirerniandolinisten statt, die an der Gründung der „Klingenden Internationale" teil nehmen. ES sind u. a. Oesterrcicher, Russen, Schweizer- Tschechen, Franzosen, Holländer und andere ausländische Teilnehmer in großem Umfange angemeldet. Leipzig. S..^rnoabnzn>amni-»sto«. An der Kreu zung Berliner un!» Blüch^rstraße st eßen am Donnerstag abend 19,30 Ubr zwei Maarn der Linien 1 und 10 zu- sammen. Ein Waorn mußte au? dem Betrieb gezogen werden. Leider erlitten auch e niae Personen Verleitungen; Einem Handelsmann wurden bei dem Zusammenstoß Zähne eingeschlagen, eine SchloffrrSrhesrau erlitt Knievrrletzungrn und «ine Lehrerin «'nen Nerveuckok. "Leipzig. Fahrlässige Krastwagrnsübrrr. Der soll aenschwere Unfall in der Nacht vom 10. Februar am ReichSgrrichtSplatz, wo zwei Kraftwagen zusammenstieben und einer in da» Flußbett der Meitze stürzte, batte gestern ein Nachspiel vor dem Schöffengericht. Unter der Anklage; den Unfall durch Fahrlässigkeit berbrigeführt zu haben; batten fich die beiden Kraitwagenführrr, der 28 Jahre alt« Hans Herold und der 29 Jahre alte Erich Srnisch zu ver- antworten. Herold wurde zu 75 Mk., Ernisch zu 150 ML Geldstrafe verurteilt. " Elsterwerda. Motorradunglück Ein schweres Motorradunglück ereignete sich aus der Berlin—Dres. dener Chaussee in der Nähe von Wainsdors. Tort macht die Chaussee eine sehr scharre Kurve; um die Berlin-- Dresdener Bahnstrecke zu überkreuzen. Ein Dresdener. Motorradfahrer, der mit zu großer Geic^vindiaftit dies« Kurve zu nehmen suchte, sauste in den Straßengraben und wurde mit der Brust gegen einen Baum geichleuoert. Ein mit ihm fahrender Motorradler, der einige Meter vorauSgefahren war, bemerkte das Unglück erst, als er nach einigen 100 Metern seinen Gefährten vermißte, und sand ibn dann im Chausseegraben auf. Er und der Schräg- kenwärter bemühten sich um den Verunglückten und rieien einen Arzt herbei, der nur noch den Tod festste!len konnte. M1« NM dn tiMAn NM in Imdeo. —g. Während üeS Donnerstag waren im Dresdner Stadtgebiet eine Anzahl Unfälle zu verzeichnen. Im Stadt teil DreSden-Strehlen fliehen mittags an der Kreuzung der Josef- und Teplitzer Lrraße ein Lastkraftwagen mit Anhänger, die beide Ziegel geladen hatten, und ein Motor rad zuwmmen. Der Eigentümer und Führer des betreffen den Motorrades und sein Mitfahrer, zwei Dresdner kauf männische Angestellte, wurden beide erheblich verletzt Es machte sich deren Transport nach dem Krankenhause er- forderlich. — Nachmittags 4 Ubr lies aus dem Postvlatz eine im Anfang« der sechziger Jahre stehend« Arbeiterin Breitfeld au- der Oppelstraße in ein vorübersabrendeS Auto hinein, wurde mehrfach verletzt und mußte infolge- dessen nach dem Krankenhaus gebracht werden. — In der 6. Nachmilkagsstunde gerieten im Stadtteil Dresden-Cotta an der Kronprinzen- und Lübecker Straße ein Kraftrad fahrer und ein radfahrender Tii'chlerlehrling aneinander. Letzterer kam zum Sturze, zog sich dabei u. a. einen Bern bruch zu und wurde deshalb in das Krankenhaus über führt. — Gegen 7 Uhr lief in der Neustadt aus der Großen Klostergasse ein 2V, jäyrigeS Mädchen in ein vorübersah- renves Auto hinein. DaS kleine Kind wurde sofort zu einem Arzt gebracht, der erfreulicherweise nur unwesent- liche Verletzungen feststellen konnte. — In den Abend stunden fiel auf d«r Schandauer Straße eine Arbeiterin vom Rade und mußte bewußtlos aufgehoben werden. — Fast zu gleicher Zeit wurde in der Kreuzstraße ein älterer Mann von einem Radfahrer angestoßen und zu Fall ge- bracht, wodurch er sich Verletzungen zuzog. Letzterer und die gestürzte Radfahrerin mußten in Krankenauto» nach dem Krankenhau» gebracht werden. — Vormittags gegen 9 Uhr stießen an der Werner- und Löbtauer Straße ein Dresdner und ein Kraftwagen au» Hartha zusammen. Es entstand beträchtlicher Sachschaden. Der Führer de» erstgenannten Fahrzeuge», ein Werkmeister, wurde leicht verletzt. Eine Insassin de» Harthaer Auto» erlitt einen Nervenschock. — Auf der Leipziger Straße kam ein Motorfahrer au» Börlas »um Stur», zog sich Knochenbrüche zu, weshalb er in das Friedrichstädter Krankenhaus überführt werden mußte. — Im benachbarten Bannewitz, OrtSieil Welschßufe, überfuhr ein Bäckergehilfe mit einem Kraftrade eine jüngere Hau», tockter. Beide erlitten zum Teil erhebliche Verletzungen. Ersterer mußte in da» Krankenhaus, die Haustochter in die elterliche Wohnung gebracht werden. Faßet gestürzt ist r Morgenstern ven >al and Naundorf denhett de» Wege», er zu» Gturzkaru hat err«h«ru rauen, feier»», «uaeuwi-t werden, s« »en Kosten hat die Gemeind« »tegmarbeigetrag«,, di« auch da« Gelände a» den Verein abtrat. Nu» Erdgeschoß de« neuen Stenograv-enhetm» befindet fich em großer U«terricht»saal, wo auch Ltchtbtldervorträg« geholt en werden können, Bi bliothek, Geschäft«,immer nutz Küche. Die Festrede bei der Einweihung hält der Vorsitzende öe« Deutschen Steno- rraphenbundc», Regierung««» Dr. Blauert, Dresden. —* Eine Klag« gegen den Reichskanzler und die Reichrbank vom Reichsgericht zu rückgewiesen. Der 4. Zivilsenat de» Reichsgericht» haite am Donnerstag al» letztentscheibend« Instanz über die Klage de» Direktor» Mehlina au« Magdeburg gegen die Reich-bank und gegen den Reichskanzler zu befinden. Mehling hatte während de« Kriege« Gold abgeliefert und verlangt nun gegen Hingabe der für da« Gold erhaltenen Kassenscheine Schadenersatz von der Reichrbank in Höhe von 6000 Mark. Seine Klage gegen den Reichskanzler lautet «ms Beamtenverfchulden, weil vex Reichskanzler dir Neichsbank nicht genügend beaufsichtigt habe, so daß sie jetzt nicht mehr imstande zu sein scheine, seinen Ansprüchen zu genügen. Di« Klage wurde vom Landgericht und vom Kammergericht in Berlin kostenpflichtig abgewiesen, des gleichen auch die gegen dies« Entscheidungen von Mehlim» beim Reichsgericht eingelegte Revision. E» möge eine Härte sein, sagte der 4. Zivilsenat zu seiner endgültigen Ent- ichetbung. aber das Reichsgericht könne nur nach bestehen den Gesetzen urteilen; e» sei nicht seine Aufgabe, di« durch diese Gesetz« bedingten Härten auszugleichen. —" Kein verbot sür Hochelastik-Berei fung. Wie vom Verband Dächfischer Automobilbeslher e. V., Dresden, mitgeteilt wird, ist die in letzter Zeit wiederholt verbreitet« Meldung, nach der hochelastisch« Bollgummibereifuna vom 1. Juni ab durch Luftbereifung ersetzt werden muß, unzutreffend. Nach den Lesetzlichsn Bestimmungen ist oje Benutzung hochelastischer Reifen für Fahrzeuge mit über 3 Tonnen betriebsfertigen Eigen- gewicht auch nach diesem Termin zulässig. Nur Fahr zeuge von weniger al» 3 Tonnen müssen mit Luftberei- fung versehen werden. Dagegen ist reine Dollgummiberei fung ab 1. Juli verboten. —" Ein Reichsgerichtsurteil gegen daS Wort„Judenrepubli k". Der Handlungsgehilfe Erich Günther hat in einer AgitationSrede das Deutsche Reich als eine Judenrepublik bezeichnet und behauptet, daß die Revolution von Juden und Verbrechern gemacht worden sei und die Entwicklung der Dinge dahin führen werde, daß wir überhaupt nur noch von Juden regiert würden. Von der Anklage deS Vergehen» gegen da» Republikschutz- gesetz hat ihn aber das Landgericht Königsberg frei- gesprochen, da „Jude" kein Schimpfwort sei und sich die übrigen historischen Anmerkungen nur auf die Vergangen- heit und Zukunft bezogen hätten. Der von der staats- anwaltschaft hingegen eingelegten Revision wurde vom zweiten Strafsenat de» Reichsgerichts stattaegaben. Der Angeklagte hat ein Wort, daß von seinem Standpunkt au» einen beschimpflichen Charatter hatte und nach Laa« der Sache auch nur al» Beschimpfung aufgefaßt werben könnte, in Wortverbindung gebracht mit dem Worte „Republik", wobei die Beschimpfung auf die Republik übertragen wor- den sei. Die Republik sei aber die Bezeichnung für di« gegenwärtige Staatsform und so sei diese beleidigt wor ben. Aus ivden Fall sei daS Landgericht in seinem U».eil die Erklärung dafür schuldig geblieben, was denn der Angeklagte anders mit dem Worte „Judenrepublik" hat sagen wollen. DaS Urteil wurde aufgeyoben und an das Landgericht zurückverwiesen. —vbz. Die neue Wellenverieilung tm Rundfunk. Am Sonntag, den SO. Juni, tritt bekanntlich Rundfunk endgültig die neue Wellenvertetluna nach den Beschlüssen der Prager Funkkonferenz in Kraft. Es iß möglich gewesen, die Sender Köntgswusterhausen, München, Langenberg, Gleiwitz, Königsberg und Nürnberg annähernd auf ihren bisherigen Wellen zu lassen. Berlin wird au» der Nähe von Langenberg verlegt, wodurch die Störungen der drei Sender Berlin, Daventry und Langenberg ge mildert werden sollen. —"Hintere Leuchtzeichen der zweträd- rtgeu Kraft- und Kleinkrafträder, sowie der Fahrräder. DaS Ministerium des Innern hat unter dem 18. L. M. eine neue Verordnung erlassen betr. Hintere Leuchtzeichen der zweirädrigen Kraft- und Klein krafträder, sowie der Fahrräder. Die Verordnung bestimmt: Soweit die Hersteller von Hinteren Leuchtzeichen sür zweirädrige Kraft- und Kleinkrafträder, sowie für Fahr räder nicht in der Lage sind, bis zum 1. Juli 1929 den ge samten Markt mit vorschriftsmäßigen Rückstrahlern zu be liefern, bestehen keine Bedenken dagegen, baß die Polizei behörden bis zur allgemeinen BeschaffungSmögltchkeit sol cher Rückstrahler Nachsicht üben. Doch sind grunbsätz- lich die tm Verkehr befindlichen ungeprüften und ihren Zweck nicht erfüllenden Katzenaugen möglichst bald aus -em Verkehr zu ziehen. — Rückstrahler mit alten Prüfzeichen, die bereit» in den Händen der Verbrau cher sind, können bi» zum 81. Mär, 1980 benutzt werden. — DaS Prüfzeichen und die Angaben über den Hersteller können auf der Rückstrahlerwaudung selbst ober auf einem BerbinbungSblech oder dergl. angebracht werden. Wenn die Namensbezeichnung de» Hersteller», insbesondere bei einer Firma, lang ist, so können ausnahmsweise allgemeinver ständliche und handelsüblich« Abkürzungen,»gelassen wer- den. Nur muß in diese« Falle die «uSmittelung Le« Her steller» ohne Angaben der Prüfstelle sofort mögltch sei«. Such muß e» sich bet den AbkürzungSbezeichnangen um Ab- kürzungen der Namen (etwa um geschützte Firmenzeichen, die durch Anfangsbuchstaben oder «nfang»filben der Fir men gebildet find, oder um innerhalb, der Firma besonder» bervortretende Wortes handel», nicht dagegen um geschützte Sonderbezetchnungen etuzelner Fabrikate. Den Herstellern und Händlern, di« noch Rückstrahler mit alten Prüfzeichen vorrätig haben, bleibt e» überlassen, di« vorrätig«, Rück strahler im Einvernehmen «fit ber ,«ständigen Prüsstelle möglichst bald auf »en «ach - « der Verordnung »orgeschrte- denen Zustand ,« bringen. — Rückstrahler, die «fit dem vorschriftsmäßigen Prüfzeichen eine« Sande» versehen sind, sind damit für da» ganze Reichsgebiet »«gelassen. —* Di« Haftung ber Retchspast bet Un fällen. Am 4. September 1926 rutschte der mit einer Tanzstundengesellschaft besetzt« Postomnibu» von Thalwitz an der Wurzener Straße tu Eilenburg «tue« Abhang hin- unter und geriet in Brand, wobei 21 Personen verletzt wur den. Einige der verletzten Frauen klagte« auf Schaden ersatz. Da» Landgericht in Halle erklärte die Klaaeansprüche für gerechtfertigt, während ba» VSerlandeSgerickt fle ab- ivie». Nunmehr hat da» Reichsgericht fich dem Urteil Le« OberlandeSaertcht» angesLlossen, da «ach »em Postgesetz für Extrapostbefördernngen keinerlei Entschädigung ,u leisten sei. * Wülknitz, «m Sonntag, den 28. yuni 1929. findet in Wülknitz und Lichtens«« da» 25jährige Fahnen jubiläum des Sächs. Mttttärverrtn» Wüllnttz u. Umg. statt. Die Feier ist mit «rohem Milttärkonzert verbunden. Alle An,eichen spreche» dafür, daß de» Besuchern einige genußreiche Stunde« geböte« werden. * vfcha - " Mittwoch n-l hier. Ruf di brach plötzlich uLMLL, UN^ VMrMA
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