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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191703271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170327
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-27
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1917
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am in I A einem r de» «nd sich gegeni „ ... chleppen Lasten über Lasten nach send -rotze ein- wttu oeuithert, nachd-m »eutschen vertauscht hat ten sind rechtzeitig er- en-TranSport" als auch „jnengewehrfeuer bi» auf ,1et worden. den Sümpfen de» Ostabschnitte» bewährte sich liche Anartff«aeist, der unsere Truppen be- :otzer Ueoerpahl drängten sich die freiwillig . .. n »u den Patrouillen wie »u den größeren Unternehmung«» und wetteiferten, um da» Gelingen de» aanien nckerzustrHeir. E» ist Ächt deutsche Art, SWHu-gbewegungen, auch wo solche ohne Druck und Einwirkung de» Gegner» er- folgen und in ihrer Durchführung weit über da» erhoffte Matz hinan» gelingen, al» Stege zu feiern. Li« „triumphäw Liquidation de» Gallipoli-Unternehmen»", di« -geniale Räumung Polen»" überlassen wlr unseren Fein den. Dennoch haben wir da» Recht, anf da» Gelingen der Rückverlegung unserer Front beiderseits de» Ancre- Vache» mit Stolz und Genugtuung hinzuweisen. Liefert sie doch de« Beweis, datz, wie die Heimat, so auch die Truppe in unbedingtem vertrauen zu ihrer Führung auch dann Verbarrt, wenn e» gilt, au» höheren Rücksichten da schwerste Opfer zu bringen, das dem Soldaten überhaupt zuaemutet werden kann: auf Befehl «ine mit Einsatz der Vesten Kräfte durch Monate barten Ringen» hindurch zähe verteidigte Stellung planmätzig aufzugeben, ohne den Feind auf der Klinge zu spüren. Tiere. Am Westen, Mär» 1S17. Wenn ich zurückdenrc, in die letzten Tage, in die Wüste der Landschaft, die einmal da» Artois hieb, au» der Spitzhacke, Feuer und Pulver da» grob« Grauen schu fen, dem Willen der Feinde gemäß, so springen au» dem bunten Wirbel der Menschen und Wagen, immer wieder Wagen und Menschen, die sich in aller Ruhe vorwärts bewegen. Tag und Nacht, Nacht und Tag, Tiere, sehr viele und sehr verschiedene Tier«, von denen ich auch et wa» sagen muh, um das große Gemälde des Ganzen auch nur einigermaßen vollständig zusammen zu bekommen. Immer und immer wieder Pferde und Pferde. Vom zähen Schlamm der Straßen, die von Stuirde zu Stund« ungangbarer werden, sind sie völlig mit einer grauen Kruste überzogen, die fast auch die Augen des immer spitz nach vorn gestreckten Kopfes zuklebt. Wann hat man so etwa» schon gesehen? Im Sankt IohanneS-Hospital zu Brügge, auf Meister MemlingS Bild von der mystischen Hochzeit der Heiligen Katherina, auf dem rechten Seiten flügel, der die Brsion des .Heiligen Fol-anneS darstellt? Krieg, Hunger, Cholera, Pest, kommen da aus Flammen hervorgeritten. Aber die Pferde hier leibhaftig vor mir in den unbestimmten Lichtern der Märznacht, die so gütig Nebel vor die Sterne gelegt hat und nichts von einem Monde wissen will, sind lange nicht so feist, schnauben schon gehetzter, stolpern die Füße durcheinander, schmeißen sich gegenseitig Treck unter die Bäuche, keuchen, ziehen, schleppen Lasten über Lasten nach rückwärts, dieselben Lasten, die sie allmählich in den langen letzten Winter monaten nach vorne geschafft haben. Und auf einmal weiß ich eS, wo ich ihre langgestreckten Köpfe schon ge sehen habe: in der TreSdner Gallerte, aus dem letzten Bilde von Bücklin. Mer hier ist alle» verhundertfacht, vertausendfacht. Und noch ein anderer Unterschied ist da: Trotz der wahnsinnigen Arbeit, trotz der Rufe und Schreie geht hier alles in der ordnungsmäßigen Ruhe" eine» gewal tigen Uhrwerks «b. Lin Großer hat das alle- vorher bis in die kleinsten Einzelheiten bestimmt. Nun sind die Stun den der Ausführung gekommen. Der Feind weiß nicht» davon. Der Feind ahnt noch nicht einmal, was da im Dunkel der Nacht, im glücklichen Dunste des Morgens vor sich geht. Denn sonst würde er mit der ganzen Macht seiner leichten und schweren Artillerie vernichtend da zwischen fahren, Menschen und Pferde und Wagen krachend auSetnanderreißen. Nichts geschieht, als daß vorne wie in jeder anderen Nacht sonst auch gelegentlich Handgra naten in» Ungewisse poltern, daß «m Niaschinengewehr den Graben drüben auf einer verdächtigen Strecke eisern ab streikt. Die gewöhnliche Zwischenaktmusik, hinter der sich der große Szenenwechsel der deutschen Divisionen absptelt. PserdekSpfc nicken, Pserdeköpfe schieben sich in unendlicher Reihe durcheinander und übereinander. Morgen schon wer ben sie alle wieder sauber vom Schmutze dieses Umzuges sein, werden sie wieder in Scheunen stehen und gute» Fut ter haben... Auf den Wagen, die ganz unwahrscheinlich hoch aus Brettern, Türen, Fensterrahmen, Matratzen, Oesen, Koch herden, Schränken, Töpfen getürmt sind, schaukeln Sol daten, lachend« braune Gesichter. Das soll ein Rückzug oder gar eine Flucht sein? Aber was wimmelt da zwi schen den Gegenständen und Menschen? Hat kleine blanke Augen, ist struppig, kuschelt sich wohlig zusammen, kleiner und größer. Hunde sind e», die ihr Heimathaus verloren haben, weil da» Pulver die Dörfer zusammenschmiß, weil das Feuer die letzten Reste der «ingestürzten Wände fraß. Bei den deutschen Soldaten sind sie gut aufgehoben, das wissen diese Tier« genau. Haben ihnen doch diese Hände seit Wochen Nahrung gegeben. Das ist ein schier lustiges Leben. Wenn sie auch dessen Sinn nicht begreifen kön nen. Kläffen, Bellen, zufrieden«- Knurren. Argendnwhm wird «S schon gehen, wo es besser ist al» in dem elenden Land, da» längst hinter ihnen allen liegt... Line Szene, sie sich in verschiedenen Dörfern wie derholt Lat, denen aus rein militärischen Gründen der völlige Untergang bestimmt werden mutzte. Sin Hau soll mit samt den Kellern in die Luft fliegen. Plötzlich entdeckt ein Soldat noch im letzten Augenblick eine alte Katze, die sich in da- hinterste Zimmer verkrochen hat und die auch durch da» freundlichste Zureden, da» sogar mit französischen Worten aeschiebt, nicht zu bewegen ist, herau-zukommen au- ihrer Ecke. Muß man sie eben packen, um sie vor dem sicheren Tode zu bewahren. Husch — flitzt sie schon wieder in da» Hau», nachdem sie ihrem Reiter noch schnell «ine tüchtige Schramme betgebracht hat. An demselben Augenblick geht da» Hau» hoch, finkt schon krachend in sich zusammen. Da» arme Tier! Aber da ist a» ja wieder, ganz lebendig wühlt «» sich au» den rauchenden Trümmern hervor, guckt sich giftig um, stellt den Schwan» hoch, sitzt nun wie ein Denkmal hoch oben auf all dem Schutt, durch ein« dünne Nebelwand, wie auf dem Theater, etwa- au» der gräßlichen Gegenwart ent rückt, schießt da» Feuer der großen glühenden Augen auf WrS. T«e Katz« wird noch viele Stunden so, unbeweg- lich, da gesessen haben und auch di« Engländer also stumm empfangen.... Ta» Hau», in dem ich die letzte Nacht schlafe oder mich doch wenigsten» »um Schlafe hin gelegt habe, weiß' noch nicht, daß e» auch für e» selbst die letzte Nach sein wirb. Stundenlang liege ich mit wachen Augen und horche Rolle« der lange« Kolonnen, auf daö «ß- mpeln der Pferde, auf jeden Ruf, aber auch ch« über mir. La» ist et» wÄe», hetzendes, ndeS, hungri «W He Beteiligten aber wahnsinnige Ringen ganzer , geht e» um ein Dasein, da» morgen kurzerhand beendet sein wird für immer, indem auch diese» Hau» durch die schon eingemauerten Sprengladungen in die Lüste gehoben wird mit seinen sämtlichen unheimlichen vierfüßigen Be wohnern. Dieser Gedanke läßt mich »licht in Schlaf fal len, narrt mich für Sekunden mit gräßlichen Traumbil dern. Die Ratten rennen immer noch rasend durchein ander, beißen sich, zerfleischen sich — ein entsetzliches gleich förmiges Geräusch, fast schon wie «in Mechanismus... Die Zone der großen Verwüstung wächst mit jeder halben Stunde. Die letzten, schon lange angesägten Bäume fallen schwer Über die Wege, die diesen Namen längst nicht mehr verdienen, die durch geheime Stollen vollends anS- einandergeboben und metertief »ertrichtert werden. Arn Horizont« schwülen die Reste ehemaliger Dörfer. Davor, dazwischen flattert bisweilen etwa» Schwarzes auf: Züge von krächzenden Krähen. Das ist das einzig Lebendige, da» den im Lrob«rungStaumel nachrückenden Feind hier in dieser Wüste empfangen wird. Und weiter wächst dia jZone der Vernichtung. Kräh... kräh... kräh::: Wer hört die kleine Drossel, die ihre Stimme fast zu grell in den eben aufblai^nden Himmel wirft? War dieser Ton e», der die Schneeglöckchen au» ihrer Schüchternheit hervorrief? Sind e» diese Blumen, die ein zartes Lrcht de» Frühling- über den kleinen Zug der Firmlinge in einem anderen Dorf, wett, wett hinter dieser Linie des Grauens legt? Ihre Kirche darf den Turm noch in die Sonne deS Mittags streben — für wie lange, wer könnte das heute sagen! Aus langer Erstarrung ist der Krieg wieder in Be wegung übergegangen. Einzig au» dem freien Willen der deutschen .Heeresleitung ist das geschehen — zu einem glück lichen Ende dieses größten Kampfes. Alfred Richard Meyer, Kriegsberichterstatter. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 27. März 1S17. Wtldrnrßerr der Bertturr MoraenblStter. )( Berlin. Zur AmtSentsetzung de» Großfürst«» Nikolai erfährt di« Dosfische Zeitung, e» fei zweifellos, datz di« neue Regierung entschlossen gewesen fei, den Oberbefehl dem Großfürsten zn übergeben. Dieser habe seine Abreise nach Petersburg nicht sofort angetreten, weil er vernkutlich durch feine Petersburger Vertrauensmänner epfabren habe, daß die neue Regierung mit den Forderungen der soziali stischen Nebenregierung iw rechnen hätte, und datz diese seine Ernennung nachdrücklich bekiimpie. Am 19. habe der Grotzfürst von der neuen Regierung eine telegraphische Ein ladung nach Petersburg erhalten und daraus wahrscheinlich geschloffen, datz die Dumareaiernng bezüglich feiner Gr- nennnng mit der Nebenreaiernng zu einem Einverständnis zu kommen sei. In Witklickkeit habe e» sich nur um eine Fall« gebandelt, um den Großfürsten nach Petersburg zu locken. Seine Verhaftung dürfte unmittelbar bevorstehen. Die Germania schreibt: Man mutz ganz entschieden den Versuch verurteilen, der immer wieder ans den Kreisen der dentschen Sozialdemokratie heraus gemacht werde, die deutsche Regierung zu veranlaßen, den neuen Männern in Rußland ein Friedensangebot gn machen. Dieses Drängen gegenüber unserer Regierung sei falsch und gefährlich. Der Berliner Lokalanzeiger meldet aus Genf: Unter den schwere« Fliegerverlnsten der letzten Woche beklagen die Kranzofen auch die von der Freiwilligen amerikanischen Abteilung erlittenen, darunter den des tüchtigsten Piloten, Mac Connel. Der Berliner Lokalanzeiger erfahrt, nach Meldungen au» Rußland habe General Sverth bei der provisorischen Regierung feine Entlastung eingereicht. Bon EvertyS Nach folger, General Lestschinsky, erwarte man einen entscheidenden Einfluß auf da» Offizierkorp» der ehemaligen Gverth'sche» Armeegnwpe. Das Berliner Tageblatt meldet au» dem Haag: Wie die Times an» Chicago melden, teilt der Chicagoer Herald . mit, daß alle leitenden Bankiers Chicagos für einen weit gehenden Plan zur finanziellen Unterstützung der Alliierte« eintreten. Eine der stärksten Waffen in den Händen Amerikas sei der Kredit. Die amerikanische Regierung solle höchstens 8—3für eine Anleihe von einer Billion Dollar nehmen. Anerkennung der dentschen Leistungen durch französische Kritiker. * Genf. Die vom Kaiser an Hindenburg gerichteten anerkennenden Worte veranlassen den Fachkntiker Roussrt zu bemerken, datz Hindenburg und Ludendorff in der Tat wegen der geschickten rechtzeitigen Ausführung der Front veränderung das Lob ihres obersten Kriegsherrn verdient hätten. Allerdings hätten beide, fügt Herv« in der„Victoire" hinzu, nickt so leicht«» Spiel gehabt, wenn die englisch, französischen Heerführer vor einigen Wochen den richtigen Wagemut gezeigt hätten. Bielleicht wären damals die deutschen Bewegungen empfindlich gestört worden. Heute, nachdem die Deutschen ungestört ihre vorbereiteten Stellungen bezogen haben, ist Vorsicht seitens der Entente am Platze. Zurückgabe der Appam. -(Washington. (Reuter.) Der oberste Gerichtshof hat die sofortige Nebergabe der Appam an die Britischen Eigentümer angeordnet. Gerüchte über eine Vermittlung »wische» Deutschland und Amerika. * Bern. Die Agentur Radio erfährt aus New Bork: Gerücht« über verschiedene Versuche, zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten zu vermitteln, waren am 22. Mär» hier im Umlauf und erhielten sich mit großer Hartnäckigkeit. Der Vertreter der Agentur bemerkt dazu, daß die genannte neutrale Macht die Schweiz sei. Die Schweiz sei tatsächlich im Begriff, ein BermittlungSangebot zu machen. Et«eS««d,eb«»-fürdeP schwedische« Wtnister- PeLstde»te». -(Stockholm. Wie die Stockholmer Abendblätter berichten, wnrde gestern von einer Abordnung dem Staats minister Sammarskjöld eine Huldigungsadresse überreicht, die von über 600000 Männern und Frauen aus dem ganzen Lande unterzeichnet ist. Außerdem sind im ganzen Telearsmme, und Symoathiekundgebunaen von über löOOOO Personen eingegangen. Allehanda nennt diesen Nnschlliiß an bi«PolttikdeS schwedischen Ministerpräsidenten »ine Meinungsäußerung ohne gleichen in Schweden und wAl au« im Anslande. Im Anschluss« daran schreibt da» Bluttr Daß da» Volk sich in dieser Zeit der Unruhe um den König und dessen ersten Ratgeber zu einer so raschen und großartigen Kundaeduna »usammenlrhlteßt, ist ein -e- wattige« Zeugnis für den Willen zur Einheit und zur ge- s-ltzsssnen Front nach autze ,. * 10.Pfennig-Gutsch.ine tz«t st» iandel- und Gewerbetreibenden chstebender Eingabe aewendet: üblichen Rat der Stadt Leipzig bringend, von der beabsichtigten Ausgabe von lO-Pfennia» Gutscheinen al» Zahlungsmittel abzusehen. Dem Rickel mangel ist durch die LO-Pfennig-Gutscheine schon etwa» ab- geholfen. Ein« weitere Abhilfe schasst die vom Bundesrat vorgesehene Prägung von lO-Pfennia-Marken au» Zink, die den Kleingeldmangel sogar vollständig beheben kann, wenn diese neue Münze i» erheblichen Menge« Hera,stellt wird. Sine Notwendigkeit zur Ausgabe von 10-Pfennig- Sutfchetne» liegt also nicht mehr vor und wir hoffen be stimmt, daß der Rat der Stadt die Leipziger Einwohner mit den papiernrn lO-Pfennig-Stücken verschont." Prag. Eine behördliche Requirierungskommission, be stehend au» sieben Personen, ist bei der Uebersahrt über " lbe beim Bezirke Preleue ertrunken. Infolge de» asser« drang Wasser in den Kahn. Die fünf mili» «n Begleitpersonen sprangen in voller Ausrüstung Elbe, nm sich zu retten. Di« zwei ZtviltstenmU-lieder Immission folgten ihnen nach. Alle find ertrunken. Ohrmann, der im Soote geblieben war, blieb, nn- orgau. Da» städtische KrlegSgeld ist in Torgau zur Au-aabe gelangt. Die Geldstücke (zunächst SO-Pfg.- und ö-Psg.-Ttücke) sind au« Zink und haben achteckige Form. Auf der Vorderseite tragen sie die Wertttffer und die Inschrift „Kleingeldersatzmarke", anf der Rückseite da» Torgauer Stadtwapven «uv die Umschrift „Stadt Torgau 1V1?". Di« V-Pfa.-Stücke haben die Grüße von sonstigen lO-Pfg.-Gtlicken, die LO-Pfg.-Stücke von sonstigen 1-Mark- Stllcken. — Bei den» letzten Verkauf der Freibank in Kirch» Hain war die Nachfrage nach Fleisch so gering, daß da« vorhandene Fleisch — ei» Rind und ei» Kalo — nach Finsterwalde abgegeben werden mußte. Die Kämpfe an der twere. AuS dem Große» Hauptquartier wird uns geschrieben: . 3. Tine weitere Gruppe von Kämpfe» entspann sich im Ostabschnitt des auszugebenden Gebietes. Hier >var e« bet dem Dorfe Warlencourt besonders wichtig, das feind lich« Nachrücken »ach Kräften aufzuhalteu. Mit Freuden entsprach die Truppe dieser Aufgabe. Tie in diesem Ab- schnitt ausgestellten Divisionen hatten kett Anfang No vember die an und für sich infolge der tiefen Lage und des moorigen Untergrundes schlechten, im Kampfe entstandenen und anfangs nur aus Granattrichtern bestellenden Stel lungen befestigt und ausgebaut, und jetzt mußte ohne Znxmg zuruckgegangen ivcrden, obwohl der Gegner sich an diesen Stellungen so oft den Kopf cingcraunt hatte! Tie Vor bereitungen waren schwierig, denn der Feind durfte nichts merken. Dabei konnte eS keinem Zweifel unterliegen, datz er wenigstens im allgemeinen unterrichtet war, was be vorstand. Er mutzte wissen, daß rückwärts unserer vor dersten Linie eine Anzahl guter Stellungen entstanden war. Mer e» stellte sich sofort nach Beginn der Bewegungen heraus, daß dem Feinde »ventgstcn» der Zeitpunkt unseres Zurückgehens verborgen geblieben war, daß er also di« vor- aenommenen Sprengungen und Zerstörungen nicht er kannt hatte, und unsere kühnsten Hoffnungen sahen sich übertroffen, al» der Gegner mit Artillerie und Maschinen gewehren noch tagelang die verlassenen Stellungen be- tzuerte. Das ist dem hervorragenden Verhalten unserer Patrouillen zu verdanken, die in den verlassenen Gräben wacker ausharrten. Trotz der Gefahr, überrannt oder ab geschnitten zu werden, verstand«» sie es, dem Feinde bauernd das Weiterbestehen der vollen Besetzung vorzu täuschen. Als sie merkten, daß diese Absicht gelang, hatten sie sogar die Kühnheit, über unsere längst von den Haupt kräften geräumten Gräben vorznstotzen, und «L kam zu Patrouillenzusammenstößen im Vorgelände ohne jeden Rück halt! Hierbei tvurde festaestellt, datz der Feind nach wie vor an seinen Drahthindernissen arbeitete. Die Täu schung tvar also vollkommen gelungen. Erst am dritten Tage nach der Räumung kam der Feind dahinter, datz eine Veränderung vorgegangen sei, und alsbald begann er auch seine Artillerie vorzuziehen. Wußte aber noch nicht, wie wett wir eigentlich zurückge- aangen seien, und streute deshalb planlos das Hinterge- länd« der verlassenen Stellungen ab. Allmählich wurden seine Patrouillen kühner: der Grund dieses gesteigerten Gelbstbewußtsetnö war allerdings an ihrem — schwankenden Gange zu erkennen. Nunmehr zogen sich unsere Vortrupps allmählich in »ine Wetter rückwärts gelegen« Linie zurück und hielten nur noch die sogenannte „Bastion", eine Höhe nördlich de» Lorfe» Warlencourt, die nach Süden und Westen tt» Bogen vom „Warlencourt-Riegel", nach Osten vom „Leipziger Riegel" umschlossen war. Auf dieser sich stark im Gelände abhebenden und «inen Angriff geradezu her- auSsordernden Vorstellung lag nun alsbald schweres feind liches Feuer. Nur durch eine flach« Mulde von der „Bastian" ge trennt, hob sich, nach Südosten bi» Osten sich hinziehend, di« hochgelegene Grupp« der Törfer Le Baraue, Lianh-Lhtlloy und Thalloy ab: auch diese lagen natürlich völlig in Trümmer. Hier nisteten sich, au« der englischen Linie vorspringend, allmählich feindliche Pa trouillen und dann auch stärkere Kräfte ein. TaS legte den Gedanken nabe, durch einen kräftigen Gegenstoß den in die Dörfer vorgedrungenen Feind „abzukneisen". Aus diesen Erwägungen ergab itch der Aufbau eine» größeren Gegenangriffs, der am 2. Mär» zur Ausführung mm. Liese» Unternehmen, das seine» dramatischen Ver lauf» wegen einer eingehenderen Schilderung wohl wert wäre, kam »war nicht zur volle» Entwicklung, weil gleich- ^itig ein heftiger Angriff der Engländer auf die „Bastion" einsetzte. Diese mutzte nach hitzigen Kämpfen dem Feinde überlassen werden, aber die Haltung der Verteidiger war über jede» Lob erhaben. Di« schließliche Räumung er folgte, den Weisungen zur planmäßigen Aufgabe ent sprechend, nach erbittertem und für den Feind verlustreichem Widerstand, und «S wurde dabet da» gesamte eingebaut« Material an Maschinengewehren und Minenwerfern bl- auf da» letzte Stück zurückgeschasft, vor allem aber auch die verwundeten. Nicht einmal die Toten lieh man in der Land de» Feinde». Durch diesen AuSgana de» Kampfe» um die „Bastion" wurde dem Erfolg de» unternehmen» gegen hi« Toiff- gruppe ein gewisser Eintrag getan, da «» sich in srtmnc rechten Flanke der Deckung entblößt sah. Dennoch ge langten die anarsetzten Kompagnien in konzentrischem Zu sammenwirken in die Dorfstätten hinein und kehrten vlan- nvätzja Lt die. Gräben zurück, wobei sie eine erheblich« Anz-R-rMM-r»Wsches ziere. Lww» Wä» ftchm teu wieder«» tzkRpüchchv, unzweifelhaft «Weesen, dal Wznittr aelungen »ar, um Wßch, verumzukömme«, sich wyer ^/^v^8mäMhm^ «mut und sowohl der „Per die „Flankendeckung" durch den ' "" MW"
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