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Pfarrer!" antwortete da» Fritzchen schlagfertig. „Vas bin ich noch?" — „Ter Herr Kchulinspektor l" Nun fragt er zum dritten Male: „WaS bin ich noch^ während ein wohlwollendes Lächeln ob der raschen Antworten sein gestrenges Antlitz erhellt. Feierliche Stille; endlich er hebt der Benjamin der Schule das Fingerchen und ant wortet mit Würde: „Die sind auch noch ein armer Sünder!" Die Schule und der Alkohol. Ueber den Al- kohvlgenuß der Kinder hat der Schöneberger Schularzt Tr. Goldfeld mit Unterstützung der Klassenlehrer interes sante Erhebungen angestellt; er berichtet darüber in der „Abstinenz". Es stellte sich heraus, daß gerade die Schü ler, die regelmäßig geistige Getränke — nicht bloß Wer, sondern Schnäpse mancher Art! — zu sich nahmen, als besonders faul, zerstreut, unbegabt, verlogen bezeichnet wurden. Tie in der Statistik aufgeführten Trinker tranken täglich Bier. Tas Quantum schwankte durchschnittlich zwi schen ein bis zwei Glas täglich Getrunken wurde meist Malzbier, aber auch viel Lagerbier; auch die schäumende Weiße hatte viele Verehrer. Andere Spirituosen wur den meist Sonntags eingenommen, wenn der Vater seine Kinder mit in die Kneipe nahm und ihnen mit einem Schnäpschen etwas Gutes antun wollte. Es wurden alle Sorten Alkoholika getrunken^ Rosenlikör, Nordhäuser, Rum, Kümmel, Eierkognak, Gilka, Weine verschiedener Art; manche Schüler hatten anscheinend eine große Vorliebe für Kombinationen von zweierlei Schnäpsen von ihren Vätern übernommen; auch die Mädchen sind einem Glase Bier sehr geneigt; die Statistik redet darüber eine er schreckende Sprache. Im übrigen bevorzugten die Mäd chen überwiegend süße. Getränke und verschmähten Kog nak ic. Aerztliche Belehrungen blieben ohne sonderlichien Erfolg. Die Kinder tranken ruhig weiter. Es ist eine schwere pädagogische Aufgabe des Lehrers, gelegentlich im Unterricht in dieser Beziehung auf die Schüler ein zuwirken. Ten überwiegenden Einfluß hat aber das Elternhaus. Was die Schicke aufbaut, zerstört oft das fchlechte Beispiel des Vaters; zumeist glauben überdies di« Alten» -er Bolkrschulkinder, diese« mit der Tarretch- «ng geistiger Getränke noch et« Stärkungsmittel zu gebe«. »eetcht «er die »ffmetltche Gch««, de» «. Echtzfsrw Gericht» zu Mief« «n 27. Juli 1904. 1) Oh»« E'fol, verblieb der Antrag auf gntchkltchr Ent sheid»ug de» Matmoihouer» F. L. R. zu R »rgro »tue lhm wegen Zuw derhandluag gegen da» Abgaben Reftautearigulaltv !är dir Stovt Riesa und vmltegrvdi Ortschaften zugrsuttgt« Stras«»fügu»g. Da» Schöffeng,rtch! verurteil-« den Angrllog. ecu zu derselbe» Strafe, wir st< vom Stadtrat aabgeworse» war, nämlich zu 8 Lagen Hast. L) Eia gleich'» Schicksal «idnsvhr »ine« rbeafolchea Antrag, di, Arbeiter» E. v R. zu R. E» r«,blieb ebrusallS beider vom Rate der Sadt Riesa au»g«wor!«n<o Haststrafe von 5 Lage». 8) Die wegen Diebstahl» berei» S mar vorbestrafte ledig« Wirtschaft,rin A. M. S. zu L. war teschuldigt, am 8. Jali zu R. eine dem Müller M. gehö ig? Büchse Kaffee i. W. v 1,80 Mk. au» dessen Küche «iggruom. mru zu habe«, um dieselbe sür sich zu verwende-. Da» Schiff grricht verurteilt« dl« geständige Lugeklagte wegru Diebstahl» nach ß 242 de, RSt«v». mit Rücksicht auf dl« «lltleren Vorstrafen zu «irrer GesLnguiSstraf, von 14 Lagen. 4) Der zu K. geboreue, z. Zt. beim Swtlgrricht Dr«»den in Haft tr fiadliche und vo« Erfchriaen znm heutige» Hauptvrrbaodlung». termiur «utbuudru« Fabrikarbeiter O. O. T. war beschuldig», mit zur Erkeuutui» der Strafbarkeit seiurr Handlungsweise er« lorderlichrn Einsicht iu der Absicht, sich einen recht»widrigen B-rmögen» vorteil zu verschaffen, am 11. Juli aus Bahnhof Riesa den Schnellzug Riesa—Dresden ohne Eisevbahvfohrkarte bestiegen und dir Fahrt zurückgelegt, ohne vorhrr rinen Beam ten Mitteilung gemacht, somit aber der E'srnbahnvrrwaltung ein Fahrgeld von 2,50 Mk. entzogen zu haben. Der Ang,, klagt« nwrdr wrgrn Betrug» nach 8 263 dr» RStBV». zu einer GefängulSstrof« von 8 Tag«» verurteilt, die durch dir srit dem 12. Juli erlittene Untersuchungshaft verbüßt gilt. 8) Der Gymnastiker L. A. W au» v. i. Schl., wiedeibolt vorbestraft, war augeNogt und beschuldigt, seit 27. Juni sich »weck., ziel« und mittellos im Land« umhrrgeirieleu zu haben. Di« I-is« halt« sich streckt, mckürlich i, Ve^eitme, Rus, Dame, voa Greblau «ach Lieg» tz SüUitz, Dresden, Meißel R rsa uad sollt« »eiter »mH Leipzig gehen. In Nies« ab«» erfuhr si, ein, U»tr»b,«chn»g. Bit dr» Vnfnch« de» A»S- bi«t,»» brfoad««» präparierter Postkarte» fa»d «r hie» «irw Wohnung offen, au» d«r «r, da niemand anwesrvd war, «i»« Schürze mit sortuahm. Lu» einer anderen Wohnung entnahm er «iuizr Wäsch,stücke, «laeu auf dem Lisch« stehenden, mit ziemlich 8 Stück Vatter gestillt,u Lops, »iu Stück Fletsch n»d Wurst und eotfirnt« sich damit. Der Diebstahl wnrd« ab«, sehr bald «ntdeckt nnd der Dieb «io,«holt. Er ward« weg«» Viebftohl» »ach 8 243 d«S RStSB». ,u 1 Monat Gesäugui» uod wegru Lavdstreicheu» »ach 8 261» ;d«»srlbr« Gesetze» z» 14 Lage» Hast verurteilt. 8. L«ch»ifche». * R«ttu»g bei FeuerSgefahr w. Da» bekannt« Privzip d«r Nürnberger Sch«« ist zu eine« veurn Zwecke ver wendet worde», nämlich zur Herstellung einer Vorrichtung, mit tel» welcher sich Personen bei Bränden x. sicher aa» der Höh« hrrablaflin können. — Bekanntlich ist dir Nürnberger Schere so gestaltet, daß sie sich, wen» au de« einen Ende gezoge» wird, streckt und di« Arme sich aoeloeinaudrr lrgeu. — I« vorliegenden Fall« nun sitzt aus der Milte der Scher«, welch« mit dem einen Eide durch Ring oder drrgleicheu am Fenster avgemacht wird, «ine Roll« mit dem Seil und aus dra untere» Schrrenarmrn fitze» zwei Klrmmrollrn, zwischrn denen da» Sell durchgehen muß. Ltßt sich nun eine Persou an dem Seile herab, so bewege» sich di« Klemmrollen durch da» Strecken der Schere gegeneinander und brrevfm da» Seil. Je größer die Last und je stärker also drr Zug, desto stärker ist auch di« Bremsung. Da» Verhält«!» zwischen Last und Bremsung regu liert sich derart vo» selbst, sodaß leichte wie schwer« Körper mit gleicher Sicherheit hrrabaesüh't werben. (Bericht vom Pateutbureau O Krueger L Eo., DoSden, Schloßstr. 2.) Gefuudeu «in Hrnfetl o« Reich-Hof i» Zeithai», Ab-uholen beim Gemeinde- vorAaud daietb». gfre»«dttche Wod«»»g. im Pretf« von 250—300 Mark pn bald oder 1. Oktober zu miete» gesucht Lffeiten unter >. G, H io die Exp d. Bl «rbrten. Eine Wohnung von 6—7 Zimmern mit Zubehör, ra-nt. mit Gnlen aus sofort g«f»cht. Offerten unter Z. L. in die Exoed d. Bl. erbeten Frvl Schlaift'. >r. vchlovstr. 20, 2?"r. Sä» Sch a'tt »>. «ldmaickNr. 26, 2, l. 2 r. Schlai-i f «i Bremarckftr. 19, r. Sch. Schlat». lkats W-lo.-Pl. 1, 3. Schia'fteUt frei Eldstaße Wohnung zu vrmiteteu, 1. Okt zu bezieh'« Parkftraße 7. Hüvsch mövl. Zimmer zu v r- mieten Kaiser Wilhelm-Platz 3d, 3. I. Eine Stube mtt Zubehör zu ver- mieten OSwald Lum«, Sageri». FrrundUwe Woh»u»g mit Zu behör zu vermi ten. 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