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10 — nur einen kleinen Bogen über unser» Hort-Put. llra- nu» im Skorpion steht noch am Abendhinnnel; er geht zuttst gegen 1 Uhr morgen», zuletzt schon «vr 11 Uhr abends unter. Neptun endlich in den Zwillingen geht zuletzt um Mitternacht auf, kann also 1« den Morgen stunden beobachtet werden. Ter bekannte Sternschnuppenschwarm der Perseiden, auch die Tränen de» heiligen Laurentius gemmnt, der sich vom 7. bi» -um 13. August zu -eigen pflegt, wird in seiner Sichtbarkeit durch den Neumond begünstigt. bleibt dann bi» -um nächsten Sommer ALenpstern. Mar», «erst in den Zwillingen, dann im -red», ist am Morgen- Wimmel zu suchen, wo er bald nach »'/, Uhr morgen» aus geht. Er ist wegen seiner großen Entfernung von un» immer noch recht lichtschwach. Jupiter steht im Widder und geht in der Mitte de» Monat» gegen S»/, Uhr abends auf. In den späten Nachtstunden wird sich der Planet mithin schon beobachten lassen. Saturn im Steinbock kommt am 10. August in Opposition zur Lonne und kul miniert dann um Mitternacht. Seiner südlichen Dekli nation wegen kommt er aber nur bi» -u einer Höhe > Am Fixsternhimmel finden wir an den August- von 21 Grad an unserm Himmel herauf und beschreibt, Abenden nur sechs Sterne erster Größer Wega in der Leher, Deneb tu» Schwa« und «wir im Adler im Süd osten, tu» Westen den gelblichen Arktur Im Boote», im Rordosteu die funkelnde Kapella im Fuhrmann und im Südwester» Antare» im Skorpion. Oberhalb de» letzt«» steh«» die «»»gedehnten Bilder des Herkules und de« OphiuchuS. Im Zentthe sehen wir den Kopf des Drachen»- der Schwanz desselben zieht sich in großem Bogen zwi schen dem großen und kleinen Bären hindurch Im Noch- osten haben wir die Bilder TepheuS, Kasftopeja und Per seus, im Osten Pegasus und Andromeda, während int Rordwesten das wohlbekannte Bild des großen Bären heruntergrüßt. j Ktrchennachrtchten Riesa» Lm S. Sonntage nach Lrin. (31. Jul 1904. Predigttrxt für den HauptgotteSdlrnst: Luk. 12, 42-48 sür den Frühgott »sienk: 1. Kor 10, 12-18. Früh 8 Uhr Predigtgottet dienst Ir der Klosterkirche (planer Friedrich) um S Uhr Predigtftolteitdienst in te TrinttatiNirchr (Pastor B^rkha di) Die kirchliche Unterred»»» mit L« Konfirmierten ebenda findet rrf nächst,» Sonntag statt. Wochenamt oom 31. Juli bit 7 August c für Tousrn und Trau .ngr, Pastor Seck und sür vek dizunger Pfarrer Friedrich. ik», Mäuuer- u. JäugliugSveretir AbmdS 8 Uhr Versammlung i? ÜrreinSlükale «d. Jnngsranennerei». Die Brrsammlung sällt au». «röbar Dom. S. p. Trio., Irüh 8 Um vrrdigt Psar»er Werner. Nach«. 1 Uhr Lälk Pastor Worin stommuniou sü Sranke, Alt« und Schwache in der Schule ru Boberseu. Der Iü glingSrerrin bleibt autges tz Dsnne.Stag, 4. August, abrndt 8 Uhr Jmgs-a'ieuvrrein im P'arrhause Zeithain» Sonntag, den 31. Juli, vorm 8 Uhr Predigtgottetdirust. Rödernur S. Sonntag nach Trinitatis, d. 31 Juli, siüh 9 Uhr PredigtgoitrSdienst Ponfitz mit Jahui-huuseur s Sonntag n. Tri». Boim. 8 Uhr P^edigtzottridikn! 'N Pausitz (Herr Realprogymnafial Uhr« lüo. tdsol. Böhlig in Riesa). «lanbitz »nd Zschaitenr s. Sonnt n. Tckn. Gloubltz: Spitt - Go teSdienst vorm. lv Uhr. gichoiten: Früh. G^t!e»di<nsi vorm. 8 U-r. Weidor S. Sonntag i c-ch drm Triaitatlßsrstc Vorm. 8 Uhr Pred'gtg''(e»die st ZIV88V NrmUuuis LT2-SSS», LLSi.UV'dSlUSdsSSS tz^rünäet 1892. unä VsrLaut von LtaatspLvivrvii, i?kaii<1briür6L 2ll KulLllt68t6L ützämxuüsstzli OjgkoülitzruvK von ^66d86lir O0miÄl8t6lItz kür ^66Ü86l Oonto-Oorrtzvt- uvä Oützok-Vtzrktzür ^ukbtz^akrunx dv2. Vvrvvaltuii^ von ^VsrtMpLtzr^u varlsüu auf dyr86UKLuLjxtz LKsLtvu V6rÄu8uv8 von öartzmiaSM xvxvu Vtzp08ittzn-Lu6k: bs! tsxliotrkr Vsrküxuuß 2 "/, ss bs! LLOnsMoksr LüueLxunZ 3 > be! cirmmolmtHolisr 4 ? k b«i sootullllonutlieLsr LülllLxrmß 4^/, °/g ! 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Aber »ach und nach dämmerte mir die Ahnung auf: So furcht bar deutlich kann kein Draum sein! Es war Wirklichkeit, grauenvolle Wirklichkeit. Und nun kam ein fieberhafter Zustand über mich. Ich sah die Gestalt Ninas vor mir, die sich in bangem, herzzerreißendem Schluchzen über die kleine Leiche warf, sah deinen Jammer, all das Herzeleid und den Kummer, Lea ich über Euch heraufbeschworen. Ich war meiner Lftme wohl nicht mächtig in jenen fürchterlichen Stun de»». Ich hob die Keine Leiche auf, trug sie in dos dich teste Gebüsch wühlte so gut ich konnte das Lockere Erd- reich auf, und verbarg das Kind unter welkem Laub und Land. Wie ein Irrsinniger lief ich umher. Ich wußte tatsächlich nicht Mehr, was ich beginnen sollte. Als eS dunkelte, schlich ich wie ein Verbrecher zur Hinteren Pforte de» Parkes, gelangte an das Häuschen, wo, wie ich wußte, die Gerätschaften der Gärtner ausbenxch-rt wurden. Ich stftg durch das niedere Fenster, nahm Hacke und Schaufel aw mich und eilte zurück in den dunklen Wald. Dann fftng Ich an -u graben. Die halbe Nacht brauchte ich zu He« schwierigen Werk. Der Schweiß rann mir in großen Tropfen von der Stirn, aber endlich war ich doch fertig. Ich senkte die kleine Leiche in die kühle Erde. Inbrünsti ger ist wohl noch an keinem Grabe gebetet worden, als ich es tat im rauschenden Walde. Dichtes Haselgebüsch rankt nun seine Zweige über jene Stätte, wo ich einst kniete in namenlosem Jammer. Die Vöglein singen dort ihre süßesten Lieder, wo das kleine, unschuldige Menschenkind ausruht. Ich war heute bereits dort, ehe iM hierher kam. Es ist alles unver ändert, nur das Gebüsch ist dichter und größer geworden. Mein Gott, wie doch die Zeit vergeht! Fünf Jahre! Und alles noch gerade wie damals, nur daß Euch jetzt frohe Kinder umgeben. Ach wie heiß habe ich zu Gott gefleht, daß er euch Kinder schenken möge, damit ihr vielleicht überwinden lernt, was durch meine Schuld über euch hereinbrach, damit ihr lernt, mir zu verzeihen! Als ich damals in wilder Hast von der Heimat floh, ungewiß, wohin ich mich wenden sollte, um die unerträglichen Ge danken los zu werden, da kannte ich nur noch einen Wunsch, sterben zu können. Oft ertappte ich mich aus dem Gedanken, ein Ende zu machen mit all der Qual. Aber da fiel mir ein, daß vielleicht ein unglücklicher Zufall die Entdeckung bringen könnte, daß ihr mich dann ver dammen würdet, weil ihr ja nicht wußtet, wie alles kam« Das war mir furchtbar. Einmal wollte ich euch noch sehen, einmal meine Schuld bekennen, und dann — entweder versuchen, die Last weiter zu schleppen, — oder —" „Halt ein, Eberhard," rief da Graf Arnold heftig erregt den Bruder unterbrechend. „Deine Schuld, wenn überhaupt von einer solchen gesprochen werden kann, ist längst gesühnt. Tu hast genug gelitten, armer Kerl. Ein unglücklicher Zufall war es, doch keine Schuld! Tu bist krankhaft erregt, sonst müßtest du längst eingesehen haben, daß du nichts verbrachst. An meinem Herzen und in der teuren Heimat sollst du genesen von der jahre langen Qual. Es wird meine eifrige Pflicht sein, dir zu helfen, daß du den früheren Frohsinn wieder erlangst« Tu bist ja noch so jung, das Leben liegt noch vor dir, —. du mußt zu vergessen suchen!" „Ja, ja, — vergessen, — das wollte ich, — aber siehst du, — die brechenden Augen des lieblichen Kindes, — der schmerzhaft verzogene Mund, — der kleine zuckende Körper, — das alles wird mich verfolgen bis ans Ende!" Tie Brüder hielten sich eng umschlungen, die beiden Frauen weinten. Nina reichte Eberhard die Hand. „Habt Tank, ihr Lieben, habt Dank," stammelte er erschüttert. „Eure Milde tut mir wohl, und läßt mich meine Schuld leichter tragen." „Sprich nicht von Schuld, Eberhard," bat Nina herz lich. „Wenn du einen Fehler begangen hast, so war eE der, daß du uns nicht alles sagtest, daß du uns in Unge wißheit ließest über das Schicksal des geliebten KindeS. Aber ich finde auch das begreiflich, und vielleicht war eS gut, daß wir die kleine Leiche nicht mehr zu sehe« bekamen. Ter größte Schmerz wurde uns dadurch erspart. Sie ruhe in Frieden an ihrem stillen Ort. Möge sie da weiter schlummern, wo sie nun schon seit fünf Jahren» schläft. Und ich denke, daß das, was wir heute vernah men, mit uns begraben werden soll. Mr wollen heut«! darüber schweigen für immer. Mögen die Leute bei der allgemein verbreiteten Ansicht bleiben, daß das Kind da mals in den unergründlichen Diesen des Wildbaches ver schwand. Eberhard soll die Wahrheit nur Lotte Reinwald! und deren Eltern erzählen, damit auch sie begreifen, wa» ihn damals von der Heimat forttrieb. Tie Förstersleute sind brave Menschen, sie werden zu schweigen verstehen^ Fortsetzrtng folgt.