Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192004175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-04
- Tag 1920-04-17
-
Monat
1920-04
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1920
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dreier Krettsekreb hatte -men Sohu schon früh oFeniX... zeichnete sich abev bal Flöte, d»e man Ihm zu ! v. Kapitel. Bami von Holten hatte sich immer wieder gefragt, ob eA recht von ihr gewesen, Georg Küpper für diesen Abend zu sich zu bitten. Aber alle aussteigenden Zweisel schwanden bei der Erwägung, baß sie doch unter dem Schutze der alten Frau Dingediel stand, die Mutterstelle an ihr vertrat. Und hatte Georg Äuyper bisher nicht etwa die Dame in ihr respektiert ? Mit keinem Wort, mit keinem Blick war er ihr -unahe ge treten. Bon einer Zartheit und Güte war er gegen sie, die sie diesen Deutschen nie zugetraut hütre. Noch nie hatte sie seit ihrer Ankunft in Europa so glückliche Stunden verlebt, wie die mit ihm. Al» er am letzten Sonnabend -um Tee bei Ibr gewesen, hatte sie ihm all di« großen und kleinen Dinge au» ihrer Heimat gezeigt und erklärt. So hatte ihr noch nie mand zngehört, so konnte sie hier mit keinem anderen Men schen von dem sprechen, was ihr Inneres bewegte. Dann hatte er gebeten, sie solle wieder etwas singen, doch ihre indische Gitarre war nicht in Ordnung. Aber wenn er das nächste Mal käme, dann wollte sie ihm die schönsten in dischen Melodien singen und spielen. DaS hatte sie ihm ver sprochen, und er hatte ihr dankbar und glücklich die Hände geküßt und sie bann fast schüchtern gefragt, weshalb sie nicht, wie das erstemal, al» er sie sah, bi« Tracht der Heimat »ragrl Da war sie errötet und hatte ihm gesagt, daß sie das nächste Mal, wen« er käme, ihr schönste» indisches Gewand Berauschte». Großer Speicherbrand. Vorletzte Nacht sind in Harburg a. d. E. die umfangreichen Gebäude der Nieder lagen, in denen große Borräte an Futter- und Nahrungs mitteln lagerten, niedergebrannt. Der Schaden beträgt ohne den Gebäudeschaden 25 Millionen Mark. Fe st genommene Schieber. Nach einer Meldung deZ,,Berl. Lokalanzeiger" aus Magdeburg srnd dort wegen Prelswuchers und Verschiebung von Kartoffeln ein sozial- demokratücher Abgeordneter und zwei Händler verhaftet worden. Auch vier Schieber wurden festgeuommen, die eine aus dem Magdeburger Santtätsdepot gestohlene Waggon- ladung Heeresverbandsstoffe im Werte von 30000.' Mark nach Berlin verschieben wollten. kär Heiratete «ine Wienerin, und da» Paar ,, dessen »rote» mustkaltfthe» Talent Ach arte. Svau» sollte auch Veamter werden, I .Id durch seine Virtuosität auf der «löte, tue man Ihm zu blasen erlaubt hatte, au» uud wurde nach melen Kämpfen mit der Mamille Schüler de» Wiener Musikkonservatortum», bt» er dann al» Kapellmeister am Joiesftädttschen Ttzütter in Men und später al» Kapell meister an verschiedenen anderen Wiener Bühnen da» ihm gemäße Gebiet de» Schassen» gesunden hatte. Er bat für die Bühnen, an denen er tätig war, Hunberte von Possen, Auil- stattungSstücken und Zaubersvielen musikalisch Illustriert und io die beste Hebung für seine späteren Operetten gehabt. Auch der „ernsten" Ntusik wandte er sich zu und komponiert« eine Mene, eine Reguiem, eine Sinfonie, Ouvertüren, Quartette usw., die »war keine große Bedeutung haben, aber doch für ieme seine musikalisch« Bildung »engen. Der stattliche Mann mit dem langen Schnurr- und Vollbart, der wegen seine» kriegerischen veußeren in Prag sogar ein mal für den russischen General Tschernaief gehalten wurde und von den Tschechen eine leidenschaftliche Huldigung er fuhr, tvar wegen seine» lteben»würdtgen Wesen» allgemein beliebt und errang mit seinen Kompositionen bald große Erfolge. Die Singspiele, die Supp» in den Mer, 40 er und 50 er Jahren schuf, sind noch ganz m der Art der alten Wiener Ntusik gehalten. Erst die Erfolge Offenbach» gaben ihm den Ansporn, auch seinerseit» richtige Operetten »u schaffen, und so bot er mit dem im Jahre 1860 aufge führten „Pensionat" die erste deutsche Operette, zugleich in der anmutigen Melodik und leichten Führung der Hand lung ein Ntusterbeisviel. Schon die beiden nächsten Ar beiten „Zehn Mädchen und kein Manu" und „Flotte Bur- scheu" sanden den größten Anklang, und danach folgte «in Schlager nach dem andern. Unter seinen Werken befindet sich übrigens auch tine Operette „Franz Schubert", 'mit der er also bereits die Idee des „DveimäderlhauseS" vor- auSnahm. Unermüdlich schuf er weiter, und mitten in der Arbeit an der Operette „Das Modell" überraschte ihn am 21. Mm 1895 der Tod. Er wurde in einem Ehrengrabe, da» ihm die Stadt Wien widmete, auf dem Wiener Zen- tralfriedhof nicht weit von den Ruhestätten der Beethoven, Schubert, Brahms und Johann Strauß bestattet. Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 17. April 1920. Die Lstste iir )( Berlin. Zur Laa« in Bommern erfährt die .Deutsch« Allgemeine Zeitung", daß dieselbe jetzt al» entspannt ange- sehen werde. Kenner der Verhältnisse hätten nicht die Em pfindung, daß die dortige Bewegung Wirkungen «»»lösen konnte, die da» politische nnd wirtschaftliche Leben stören würden. Zu Befürchtungen bestehe kein Anlaß. )( Berlin. Aus dem Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Der Polizeipräsident Richter hat es abgelebnt, die Schutzhaft gegen die vom Reichswebrminister in der Nacht »nm Freitag sestgenommenen Offiziere und Zivilpersonen zu verhänge»», da keinerlei Beweis dafür erbracht ist, daß die im Rrich». wehrministerinm ftattaebabte Zusammenkunft der festae- »ommeiien Personen einen Umsturz der Regierung zum Ziel batte. Der Polizeipräsident hat deshalb die sofortige Frei lassung der Feftgenommenen veranlaßt. "Berlin. Der Regierung war schon seit langer Zeit bekannt, daß zwischen deutschen und russischen Offizieren »n Berlin Zusammenkünfte stattsinden. Nach den Beob achtungen schien es sich um kameradschaftliche Besprech ungen zu handeln. Was die in Berlin befindlichen russi schen Offiziere anbetrifft, so sind es Angehörige der ehe mals russischen Armee, die vor der bolschewistischen Ntacht- ftellung in Rußland geflüchtet sind und sich in Berlin niedergelassen haben. Sie bezwecken die Förderung von Erwerbsmögltchkeiten für diese russischen Flüchtlinge. Nun gibt es unter die en russischen ehemaligen Offizieren Ele mente, die Mit einem politischen Umschwung in Rußland rechnen. Diese phantastisch veranlagten Elemente sind mit dem Vorschlag an deutsche Offiziere herangetreten, durch Einführung des Bolschewismus in Deutschland den Fric- densvertrag von Versailles zu Fall zu bringen. Es ist leicht möglich, daß diese verworrenen Jdeengänge auch bet dem neuesten Putsch.im Reichswehrmmistertum eine gewisse Rolle gespielt haben. Die „Zittauer Morgenzeitung" bemerkt in ihrem Kom mentar zu vorstehender Meldung u. a.: Zu rechnen aber ist auf alle Fälle mit den Versuchen eines kommunistisch-natio nalistischen Zusammengehens, wie wir eS ja wirklich heute »n Rußland sehen. Denn der russische Bolschewismus ist eine durchaus nationalistische, politische und keine rein wirt schaftliche Bewegung. Wir haben das immer betont. Außer dem sei daran erinnert, daß Oberst Bauer während der Kapp-Tage auch mit dem Unabhängigen Däumig zu ver- „Jawoll, jawoll! Na, Sie wisse:: ja schon gut Bescheid?" Aber Wsivel hörte nicht mehr bin. Er wart seinen Groschen auf das Zahlbretr, eilte hinaus und entzifferte mtt Mühe im trüben Licht der Straßenlaterne die Haus nummer. Richtig, das stimmte ja. Ta toohnte der Kapitän! Und nun fiel ihm auch ein, daß Georg vor der Abreise Hol leno in dessen Wohnung gewesen, um die Angelegenheit wegen des Schisse? „Prezima" zu besprechen. Er tonnt« ein Lächeln der Genugtuung nichr unterdrücken. Wirklich, das Schicksal schien ihm heute wohl zu wollen. Erst Kuvvers Mitteilung von einer möglichen Verschiebung der Hochzeit — und nun die:e Enrdeckungl Er würde schon ein Mittel finden, davon den richtigen Gebrauch zu machen! Eigentlich schade, daß man sechst so wenig zu solchen kleinen Abenicuern kam. Aber da? Geschäft ließ dazu keine Zeit. Eigentlich schade! Wichel schntl sinnend durch den dichten Lebet seiner Wohnung zu. ausgefallen. Der wollte ihn offenbar gern los sein. Das hatte doch sicher «inen Grrmd! „O, ich will Sie durchaus nicht aufhalten," entgegnete er harmlos. „Ich begleite Sie gern bis an Ihr Ziel." Sie waren nur noch einige Häuser von Pamis Woh nung entfernt. Georg Küpper blieb mit einem Plötzlichen Entschluß stehen. „Kommen Sie," bat er, „wir trinken noch schnell ein Glas Porter zusammen. Aus die Viertelstunde kommt es nun auch nicht mehr an!" Sie betraten zusammen ein kleines Restaurant und als die Gläser gebracht waren, kam Mispel wieder auf sein Thema zurück. Der Zeiger der Nhc- rückte immer weiter, und Georg begann, sich in sein Schicksal zu ergeben und die Auseinandersetzungen des Prokuristen zu Ende anzuhören. Er mußte wohl oder übel gute Mrene machen. Es tvar bereits halb neun Uhr, als Georg mit einem schnellen Entschluß aufstand. „Nun gut, Herr Mispel, ich wäre im Prinzip nicht abgeneigt. Aber vorläufig denke ich noch 'nicht daran. Im übrigen hängt das alles ia auch vvn meinem Vater ab. Und wenn es einmal so weit ist, dann gibt es ja für den Fall, daß ich keine Lust habe, genug ander«." Er reichte Mispel die Hand und verließ hastig den Raum. Draußen braute ein dichter Nebel. Georg sah sich noch einmal um. Er war allein. Schnell ging er noch die we nigen Schritte -iS zu dem bekannten Hause. Mispel aber war ebenso schnell gewesen und war ihm unbemerkt gefolgt. Zwar konnte er in dem unsichtigen Wetter nur den Schatten Georgs erkennen, aber er sah ihn in einem Hause verschwinden. Einige Augenblicke war tete er noch, dann folgte er vorsichtig in größerem Ab stand die Treppe hinauf. Jetzt endlich hörte er Georg still stehen, anscheinend ganz oben in dec vierten Etage. Nun würde er wohl läuten. Aber, was war penn da»? Lautlos öffnete sich eine Tür und schwß sich wieher. Leise schlich Mispel die wenigen Stufen wieder hinab, trat in die kleine Kneipe im Keller de» Hauses ein und ließ sich am Büfett einen Kognak geben. „Wer wohnt denn eigentlich hier in der vierten Etage?" fragte er w»e beiläufig den Wirt. Der lächelte. „Aha, die Frage kenne ick schon! Sie wollen wissen, wer die lüttje schwarze Deern is, die da oben wohnt? Das ist die Tochter vom Kapitän van Holten." - Mispel stutzte. „Kapitän von Holten von der Reederei Kuvver?" Heimgrfnntzen. Roman von Hans Possendorf IS. Fortsetzung. Georg machte ein mißmutiges Gesicht. Gerade heute, wo er das erstemal zu Aami von Holten zum Abendbrot geladen war und pünktlich um sieben Uhr dort sein wollte, paßte ihm diese Störung nicht. Doch da kam auch schon Herr Mispel in Hut und Ueber- zieher die Treppe herunter. „Entschuldigen Sie!" rief er in seiner liebenswür digsten Art. „Aber ich hätte gern ein paar Worte init Ihnen gesprochen. Wenn Sie erlauben, begleite ich Sie ein paar Schritte." Er wollte in der Meinung, Georg gehe nach Hause, nach rechts einbiegen. „Nein, Herr Mispel, ich mutz nach der anderen Rich tung gehen. Ich habe eine Verabredung." Georg wendete fick dem Hafen zu. „DaS patzt noch besser. Dann haben wir ja denselben Weg." Georg war sehr ärgerlich, aber er beherrschte sich. Wie sollte er von Mispel loskommen? Er konnte sich doch nicht von ihm bis zu Kamis Hau» bringen lassen. Der wußte doch sicher, daß dort die Wohnung Kapitän von Hottens war. T»e gingen nebeneinander die Straße entlang. Der Prokurist erzählte von seinen Plänen und schloß mtt der Frage, ob Georg Lust habe, persönlich die Einrichtung «ine» ZweighauseS für Export zu übernehmen nnd nach dem Indischen Archipel zu gehen: darüber wolle er sich erst vergewissern, ehe er mit Herrn Küpper senior spräche. Aber d»efer Vorschlag, der Georg seither mit Entzücken erfüllt hätte, ließ ihn jetzt ganz kalt. Sollte er nun. da er Hier Kami von Holten gefunden hatte, die Heimat wieder verlassen? Unmöglich! Und wenn man ihm da» glän zendste Angebot gemacht hätte. Mispel war mr höchsten Grade enttäuscht, als er di« ablehnende Haltung Georgs bemerkte. Al,o batte ihm Allda — wer konnte wissen, au» welchen Gründen — die Unwahrheit gesagt? Da» machte nun den zweiten Strich lunch feine ZukunftSvläne. „Herr Kuyper," sagte er, seinen Aergcr verbergend, „Ne Killten sich die Sache überlegen." „Gern, gern; aber heut« nicht mehr. Ich mutz wirklich eilen!" MvossZgrtztz, lwn Herr« Wstzrl Georg» Lästige» Wesen Ltzert. Rastwuueu Droösto*. 1«. Atm«. Mit besonder«. In- tereff« siebt man dem Start de» Leipziger Steher« Schenkel, de« früheren bedeutenden Straßenfahrer», am nächsten Sonn tag aus der Dresdner Radrennbahn entaegeu, dem «« »um Ofterrenne» in Leipzig oelang, den S. Platz vor Sbert und Taldom »u erringen. Jedenfalls wird da» Zusammentreffen Schenkel» mit dem Berliner Fritz Hoffmann spannend« Kämpf« dringen. Hoffmann errang bei dem Osterrennen m Hannover mtt großem Vorsprung de« Sieg. Die Dr«»d- per Nasenlöcher, Schröder und Arnold »erbe» all«» daran setzen, um ihren beiden Rivalen den Sieg streitig zu mache«. Die Flieger-Rennen sind mtt auswärttarn Fahrern gut bi« setzt. Im Herrenfahrer-Reunr» start«, dl« besten Dresdner Amateure. Beginn de» Rennen» S Uhr. , Fußball. Dl« kommenden Sonntagrjplele der R. S. v sind: 10 Uhr vorn». R. T. V, a^H.: Fortuna II. — '/,2 Uhr N.S.B.U: l.vatl. 1V. - kK.SV.Jod.: Sp.«.Jgd.(Mar- strahe). — 3 Uhr St. S. v. ft: Gp.-Aotg.S.B.Plauen ftA. Dte Gport-Abtrilunä Ist für die durch Lerbandetpiel ver hinderte Teutonia-Mannschaft eingesprungen. Lei der be kannten Spielftärke dieser Mannschaft ist «ln harter Kampf »u erwarten. Literarische». «»» Taschenkalenber für SleiugarteuHa«. einem Not geber be» Gartenbesitzer», ist dte Ausgabe für k»2l> «rschteuen (Verlag der G. Braunschen Hosbuchdruckeret in Kar1»ruhe, Preis ü Mark.). Der Kalender beschäftigt sich eingehend mit dem Gemüsebau, dieser wichtigsten und ertragreichsten Kultur de» Kleingärtners. Bearbeitung de» Boden», Gestaltung de» Gartens, Aussaat, Pfleg«, Ernte.und Aufbewahrung der Gartenfrücht«, Bekämpfung der Schädlinge usw. werde» be sprochen. Grimmelshausen. Der abenteuerliche Simplt- zissimus. Der „VolkSverband der Bücherfreunde" bringt al» zweites Buch seiner JahreSreihe diesen bedeutungsvolle« Kulturroman an seine Mitglieder zur Versendung. Bear beitet ist dte Lebensbeschreibung des StmpliztssimuS in un wesentlicher Kürzung von E. G. Kolbenheuer. Dieser Band des VolksverbanbeS der Bücherfreunde reiht sich dem vor drei Monaten erschienenen „Faust" würdig an. Die altschwabacher Drucktype auf holzfreiem Papier wird -em Seifte der Dich tung feinsinnig gerecht. Der vom Maler Belling geschaffene Einband, der unter Zuhilfenahme des Offsetverfahrens künst lerisch die Vision eine» sommerlichen Walde» erweckt, erhöht die Freude an diesem Buch. Auch dieser Band ist nur sür Li« Mitglieder des Volksverbandes der Bücherfreunde erschienen. Beitrittserklärungen zum Verband sind an den VolkS verband der Bücherfreunde, Bez.-Dir. M. Ntch. Gohrtßh, Leipzig, Härtelstraße 1«, zu richten. Er«restmdt. lFür Veröffentlichungen unter dieser Rubrik übernehme« wir nur die preßgesetzliche, nicht die ideelle Verantwortung.) Erwiderung auf das Eingesandt in Nr. 86 dieser Zeitung, betitelt Die teure« Tckmhwaren und Reparaturen. In dein Eingesandt wird die Ansicht zum Ausdruck gebrachte daß die von der Schuhmacher-Innung veröffentlichten Preise als nicht gerechtfertigt anzusrhen seien. Da hierdurch beim Publikum dte Meinung erweckt werden könnte, daß di« Schuhmacher-Jnnung einewillkürlichePreiSsteigerungherbei- sühre, muß sie dieses auf das entschiedenste zurückweisen. Kenntnis von den tatsächlichen Verhältnissen in der Leder, wirtschaft scheint Einsender denn doch nicht zu haben. Dte Preise, welche heute für Schubwaren und Reparaturen ge fordert werden müssen, haben eine beängstigende Höhe er reicht. Kinderreichen Familien ist es unmöglich, sich mtt Schuhwerk zu versorgen. Glaubt betreffender Einsender, uns als Schuhmacher ging« das Verständnis kür die wirt schaftlichen Nöte unserer Mitmenschen verloren und wie wollten nur Raubbau treiben? Wir sind gewöhnt, die Flut von Verwünschungen über uns ergehen zu lassen. — Wa» zur Lebensfähigkeit unseres Berufs erforderlich ist, wirst uns wohl niemand oorenthalten wollen. — Seit Freigabe der Lederwirtschaft erhoffte man erschwingliche Preise für Schuhwaren herbeiführen zu können. Tas Gegenteil trat ein. ES folgte eine Preissteigerung der andere». Wir Schuhmacher sind dagegen machtlos, müssen die Preis« zahlen, wenn wir Leder erhalten wollen. Heute werden sür das Kilo Leder 180—250 M. gefordert. Ta man für Zohlen und Absatzfleck nur Kernleder verwenden kam», welches besonders hoch im Preise steht, stellt sich demzufolge die Besohlung entsprechend hoch. Ter im Eingesandt an geführte Rückgang der Preise für Rshhäute ist ja ein er- neulicher Lichtblick in der Lrdermißwirtschaft. Wollen wir hoffen, daß er im Lederhandel seine gesunden Folgen zeitigt, damit wieder erträgliche Verhältnisse eintreten und e« Abbau der Preise stattsinden kann. Lchuhmmher-Fnnunz. Handeln »ersucht Hat. Bor allem Kilt Major Bischoff al ber Träger der Idee eines nationalen Bolschewismus, ba» heißt eines Zukmmenwirkenst der Gewaltponttler recht» und links. Er hat von den Kämpfen im Ataltikum noch Be gehungen zu den Bolschewiki und soll allen Ernste» an die Möglichkeit glauben, gemetnsam mit Bollchewikk geaen Frankreich Krieg zu führen, wobei e» ihn, ganz gleichgültig ist, daß e» sich bei den Militaristen um einen Revanche- krieg, bet den Bolschewiki um stle Verwirklichung der Welt- revolutton hanbelt. G»ßl««d erhebt vsrftellimffe« tzei LenNchlimd. XPart». Hasta» meldetr Gestern bat Lord Eure»« tu Landau energisch« Schritte dem deutsche« «e- schättSträger gegenüber »«tau, um «tu« Znrückugstme der tisteettlstlige« Druststen au» dem Ruhrgebiet »u erreiche». X Pari», Rach eine, »on der „Liberte" ster»ffent- lichte« Mitten«»« ill dte Unterredung zwischen Lord Derbst und Millerand geller« durch die bennrubigendeu Gerüchte veranlaßt worden, die England wie Frankreich «ud die Kontrollsterjonr« in Deutschland über dte Bor- bereit««» »« «tue» ««neu reaktionäre« Sta«t»llreiche erhalte« haste«. U A « * ste« B« «a. Wie „Nieuwe Eourrent" an» Loudon meldet, hat dte Enteule aus Ersuchen Frank- reich» Deutschland uutersaat, Steinkohle «ach de« An», laude,« liefern, solange nicht dte verabredete Me«,e a« Frankreich geliefert iß. G-rüchte üker HSl,. )( Le ipzi a. Höl, soll gestern in Leipzig gewesen sein, und angeblich in einem Auto mit 8 Genossen die Stadt passiert haben. D i« polizeilichen Nachforschungen haben noch nicht ergeben, ob e» sich um Tatsachen oder bloße Gerüchte handelt. Uebernahm« der badische« Staat»eise«bah«en durch da» Reich. )i Karlsruhe. Der badische Landtag hat den Staat-Vertrag betr. den Uebergang der badischen Staats bahnen auf bar Reich mit allen gegen fünf Stimmen an- genommen. Austritt au» der drutschnationalen Partei. )( Berlin. Wie die „Tägl. Rundschau" erfährt, ist der stellvertretende Vorsitzende der drutschnationalen Fraktion in der preußischen LandeSorrsammlugg, v. Kardorff, aus der dentschnationalen Partri auSarschieden und hat sich drr Drutscken Volkspartri angrschlossrn. Die «eschiiftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika. )( Daris. Nach einer Meldung der Chicago Tribun« aus Washington bat Senator Mac Cumber «ine neue Tagesordnung im Senat eingebracht, die geschäftlichen Br- »iehungen mit Deutschland wieder anfzunehmen, als ob man niemals im Kriege mit ihm gewesen sei. Gescheiterte Verhandlungen im Bolzgewerbe. X Berlin. Am 15. und 16. April fanden zentrale Verhandlungen »wischen dem Arbeitgeberschutzvrrband für das deutsche Holzgewerbe und dem Deutschen Holzarbeiter» verband über die von diesem geforderte Teuerungszulage statt. Di« Verhandlungen sind, wie der „Vorwärts" be richtet, gescheitert. Natürlich! )( VariS. Hava»berichtet, daßdiepolnischeRegierung dem französischen Geschäftsträger in Warschau mitgeteilt bade, sie billige durchaus die Besetzung deutscher Städte am Main, da auch Polen auf restlose Durchführung des Ver sailler Vertrages dringen müsse. Revolutionäre Verschwörung i« Buenos AireS. )( Amsterda m. Ans Buenos Aires wird gemeldet, daß die oberste Militäranklagebebvrd« die Todesstrafe für 35 italienische Offiziere, darunter 6 Generale, erklärte, weil diese an einer revolutionären Verschwörung teilgenommen hatten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)