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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192709214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-21
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1927
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«ud schMaleRisse vor, die Gefahr dringen, wen« sie durch eine dünne Eid« oder Schneedecke unsichtbar werden. Daß die Eisdecke aber gerade in dem Augenblicke zersprang, al« die Postervedttion die SteNe passierte,, ist ein eigen- tümliche» Geschehen. in der Elbe gesunden. Gestern '?«Ä^e in Magdeburg in der Elbe eine Kiste mit etwa 1300 Stück falschen und unfertigen Fünfztapfenntg- und Einmarkstücken gefunden, die von zur Zeit süßeren Zuchthausstrafen verbüßenden Falschmünzern seinerzeit in die Elbe geworfen worden war. Der Fassadenkletterer Wald vor Gericht. Bor dem Großen Schöffengericht Eharlottenburg begann gestern der Prozeß gegen Fritz Wald, der den Beinamen Mnig der Fassadenkletterer" führt und für etwa zwei Millionen Mark Juwelen zutammengestohlen hat. Die An klage gegen Wald lautet auf schweren Diebstahl tm Rück falle und wirft ihm 18 vollendete Einbrüche, davon vier in Berlin und 14 in Hamburg, vor. Mit Wald zusammen haben sich zu verantworten Kaufmann Traugott Lobrer, Frau Elsa Strunk und Frau Anna Albrecht, denen Heh- lerei bezw. wissentliche Beihilfe zur Last gelegt wird. Der iedt 37 jährige Fritz Wald, Bäcker bezw. Kaufmann, wie die Anklage seinen Beruf bezeichnet, stellt den Thpu» des Gentleman-Einbrecher» in reinster Form dar. Er pflegte nur in bester Gesellschaft zu verkehren und ent sprechend hochelegant gekleidet häufig 5-Uhr-Tee« In ersten Hotels und Kabarett» zu besuchen. Millionär ist Wald trotz der großen Würfe, die ihm gelangen, nicht gewor den, denn seine Hehler zahlten ihm als Erlös seiner Diebesbeute nur 45000 Mark aus. Sein Haupthehler, der Juwelier Plückhahn, ist bereit» zu einer erheblichen Zuchthausstrafe verurteilt worden. 33000 Mark unterschlagen. Wie der Dillinger Anzeiger meldet, find der Kassierer K. und der Buch- führer P. von der Kreissparkasse Saarlouis nach gemein sam begangenen Unterschlagungen, deren Höhe erst noch festgestellt werden muß, in der Nacht zum Sonntag kurz por der angesetzten Revision mit einem Betrage von 33000 Mark flüchtig geworden. Schmuggler auf dem Rhein. Seit der Inter- Nationalisierung des Rheines kommt cS vor, daß Schiffe au» Holland oder aus Frankreich Schmugglerware mit sich führen, die Holländer in der Hauptsache Tabak, Kaffee usw., die Franzosen vornehmlich Seidenwaren, kosmetische Erzeugnisse, Liköre usw. Sie verstehen e», die Zollver- Müsse zu lösen, zollpflichtige Waren zu entnehmen und dre Verschlüsse wieder herzustellen. Die deutsche Polizei arbeitet mit der englischen und französischen zusammen, um diesem Schmuggel das Handwerk zu legen. Das Berliner Apollo-Theater ohne So listen. Zu der Meldung, nach der sich da» Avollo-Theater in Zahlungsschwierigkeiten befindet, teilt die Direktion des Theaters mit, daß sämtliche Ballettgagen bezahlt wor den sind. Die Gagen für vier Solisten ständen noch au». Die Vorstellungen erleiden keine Unterbrechung, müssen aber in veränderter Form stattsinden, da die vier So listen sich weigetzn, ohne Befriedigung ihrer Ansprüche aufzutreten. Großmama auf der Schönheitskon- kurrenz. Das gesamte Aussehen der Menschen zu Prä- miieren, ist schon seit langer Zeit nicht» mehr Neue». Die findigen Amerikaner find daher zu neuen Mitteln geschritten —: es wurde eine Konkurrenz der Fußknöchel ausgeschrieben! Die Teilnehmerinnen mußten sich hinter einen Vorhang stellen, der nur die Füße und die Fuß- knöchel den Blicken der sich vor dem Vorhang befindenden Preisrichter freiließ. ES war auf diese Weise nicht mög- lich, im Urteil irgendwie durch die übrige Erscheinung beeinflußt zu werden. Nach der Entscheidung wurde der Vorhang beiseite gezogen und die Fußknöchel, die mit dem ersten Preis prämiiert waren, gehörten — einer 84 jährigen Dame, die die stürmischen Glückwünsche ihrer acht Enkelkinder freudig entgegennehmen konnte. . . Auch eine Ehesorge. Ein Mann aus Paris war auf die Idee gekommen, sich au» Afrika Krokodile mit in die Heimat zu nehmen. Er kaufte sich 70 Stück, natürlich junge Tiere und ließ sie einpacken. In Pari» angekom- men, quartierte er die Amphibien im Badezimmer ein. Der Mann besaß aber auch Frau und Kinder, und die Krokodile hatten die Frechheit, jede Gelegenheit zu be nützen, dtt übrige «»»nun, »u kriech««. Darauf- hin packte die Frau ihre Sachen und zog mit den Kin dern zu ihrer Mutter. Der Mann klagte auf Scheidung, um seine Frau zur Rückkehr zu zwingen; aber da» Ge richt erklärte, e» sei machtlos. Also haust der Mann mit 70 Krokodilen ohne Weid und Kind in seiner Wohnung, und der Frau wird nicht» übrig bleiben, al» zu den Un getümen zurllckzukehten. T»e kann «och von Glück sagen, daß ihr Mann nicht 70 Elefanten mitgebracht hat. Mit 82 Jahren täglich ein Bad in der Nordsee. Westerland« ältester Badegast, der Hamburger Senator -. D. Dunker, stellt eine eigene Sport»leistuna auf. Obwohl er 8S Jahre alt ist, nimmt « täglich noch im September trotz Seegang und Wind sein katte» Mor genbad. Mit ihm wetteifert die 80 jährige Frau Professor Bernhard au« Berlin. Senator Dunker war bereit» vor Sb Jahren, also 1878, Badegast auf Sylt. — Man de- obachtet im übrigen viele „weißhaarige Jugendliche" in Westerland, die mit 60 und über 70 Jahren die kräftig« Stzlter Brandung nicht scheuen. Die G»t»ickl««s der veffeutliche« Berficherungsauftalt der Sächsische« Sparkasse« biS z«m Herbst 1SS7. a) Die Anstalt wurde tm Jahre 1010 gegründet und nahm ihren Betrieb am 1. April 1020 auf. Die Zahl der MttgliebSgemetnden beträgt rund Söv. Mehr al» 200 wet- tere Gemeinden bekunden ihr Interesse dadurch, barste mit der Anstalt einen Arbeitsgemeinschaftsvertrag abgeschlossen haben. Da» Stammkapital der Anstalt beträgt rund 1200 000 Reichsmark. Das Vermögen der Anstalt beztsfert sich auf rund 18 Millionen Reichsmark. An Hypotheken und Darlehen find ausgeliehen rund 18 Millionen Reichs mark. E b) In der Lebensversicherung wurden bi» Herbst 1827 Versicherungsanträge über «ehr al» 20« Millionen Reich», mark gestellt. Die Ueberschußrücklage für die Versicherten der LebenSversicherungSabteilung betrug am 81. Dezember 1926 2 287 518.41 Reichsmark. Trotzdem die Anstalt, und zwar mit Wirkung für ihr« sämtlichen Versicherten schon dreimal eine erhebliche Herabsetzung ihrer Beiträge sin»- gesamt rund 20 Prozent) vorgenommen hat, gewährt sie allen Versicherten nach zweitährigem Bestehen der Versiche rung eine Dividend« in Höhe von zur Zett 10 Prozent. e) In der Unfall-, Haftpflicht- und Kraftfahrzeug«-» stcherung beläuft sich der Bestand auf rund 14000 Versiche- rungen mit einer JahreSprämie von rund 1000 000 Reichs mark. An Schadensällen wurden im Jahr« 1027 bisher ge regelt rund 700 mit einer Gesamtsumme von rund 270 000 Reichsmark. d) In der kleinen Lebensversicherung lBolkSverstche- rung), di« seit Herbst 102« betrieben wird, beläuft sich der Versicherunasbestand auf rund 14 000 Versicherungen über rund 7,7 Millionen Reichsmark Versicherungssumme. es In der Krankenversicherung, die seit dem 1. April 1027 betrieben wird, zählt die Anstalt einen Bestand von rund 7500 Versicherungen. An Schäden wurden bisher erledigt rund 1200 Fälle mit einer Gesamtsumme von rund 40 000 Reichsmark. Handel nnd Volkswirtschaft. Au der Berliner Börse gingen die Kurse auf de« Effek tenmarkt am Dienstag weiter erheblich zurück. Infolge Ausbleibens von Kaufaufträgen des Publikums war die Spekulation vollständig unter sich und nahm die Gelegenheit zu einem neuen kräftigen Vorstoß auf ein« Anzahl von Efsekten wahr. Am Rentenmarkt notierte AbtüsungSanleih« 58, Anleihe ohne Auslosung 1614 und SchutzgebtetSanleihe 914 Prozent. Äon den Bankaktien verloren Bank für Brau industrie 4)4 Prozent, Berliner HandelSanteil« drei Prozent, Darmstädter Bank 111 Prozent, Dresdner Bank und ReichS- bankanteile je 1 Prozent. Von den SchissahrtSaktien gaben Hamburg-Süd, Hansa und Norddeutscher Lloyd je 1 Prozent nach. Don den Montanaktien verloren Rheinische Braun kohlen 3 Prozent, Gelsenkirchen 214 Prozent, Phönix 214 Prozent, Riebeck 2 Prozent, Mannesman« 114 Prozent und Köln-Neuessen 114 Prozent. Von den Kaliwerten büßten M „SWW ÜMtnWk" »I ROM». Magdeburger General-Anzeiger. D«S rollende Theater. Einzug der Sächsische« LandeSbühn« in Magdeburg. Theater auf 88 PS. Der Kampf gegen di« Schmiere, um die Kuust und das Publikum. Die Kunst geht nach Brot — Las bedeutet, in die Sprache d«S 20. Jahrhunderts übersetzt, AuSnutze« aller technischen Errungenschaften für das Weiterbesteh«« der Kunst. Be deutet Organisation, Reklame, Geschäftssinn — alles Mittel, die unmittelbar nichts mit Kunst zu tun haben, die aber selbst der am idealsten gesinnte Kunstfreund, ja er am meisten, der Kunst einräumt, wenn sie helfen, gut« Kunst zu pflegen und zu erhalten. Da» Publikum ist dem Theater entfremdet, bleibt ihm fern — und hat doch zugleich solche unbändig« Ge-nsucht nach Theater Ziehe die zahlreichen Dilettantenvereine selbst in der Großstadt und die unendlichen BereinSaufführuuaen). Eine seltsame Fragestellung also: wir haben theaterbegieri ge» Publikum und habe« zugleich leer« Ttzeaterhäuser. Ber- such zur Lösung Liese» Problems: das Theater sucht da» Publikum auf! vom alten ehrwürdige» Thespiskarren der Grieche« wissen wir wenig mehr als eben diesen Namen. Bon wan dernden englischen Komödianten und von deutschen Schau- kpieltruppen, die von Stadt zu Stadt zogen, Publikum für ihre Kunst zu suchen, ist in den Hallen der TheaterauSstel- lung manches Wissenswert« zu finden. Auch von der Wan- derbühn« von heut« wird dort einige» berichtet. Und nun sah Magdeburg am Sonntag selbst solch «in« Wanderbühne ihren Einzug halten. Gegen Mittag sollte die Sächsisch« LandeSbühn« mit ihrem klotzigen Autozug aus ber Leipziger Chaussee von Bernbura her «inziehen. Aber wie Absagen, UmdiSpostttonen und Aenberunge« zum Theater gehören, so auch hier: ber Weg über Förderstedt erwies sich wegen mancherlei Wegebauten al» ungünstiger: darum ging eS über Kalbe, Schönebeck herein «ach Magdeburg. Und alS da» Auto über de« Haffelbachplatz loSzockelte, dem Zuge ent legen, di« Gäste feierlich etnznholen, da halten di« Hellen Sachse« den »eg schon längst gefunden und standen an der Ebertbrück« — um sich dem Autokorso anzuschließen. Trotz der ungünstigen Gonntag-Mtttagstnnde umstanden Neugierige in großer Zahl bi« vier riesenhaften Wagen. 1 Meter 7» Zentimeter hoch, also von ber Höhe einer au«, gewachsene« Stube, mit 2 Meter 80 Zentimeter lichter, d. h. innerer Breite, breiter als bisher je «in Lastauto — denn lies« Wagen sind den vedürsnissen dieser Wanderbühne ent- prechenb besonder» gebaut — nehmen die vier Wagen eine tattlich« Länge «in. Di« Züge der Straßenbahn werden wben ihnen zu einer harmlosen Angelegenheit, für die man ast ein wenig Sorg«, wie für halbflüggc Kinder, empfindet, lnb die Personenautos, die um sie herumflitzen, werden zu pielerischen kleinen Schoßbündche« »eben mächtiaeu Bern- tzudinern. , Au» zwei Kraftwagen zu je öS PS. und zwei in den Ab messungen ihnen gleichkommenden Anhängewagen besteht der Zug. Der erste der mächtigen Mercedes-Daimler-Wagen gleicht mit seinen zahlreichen freundlich-lichten Fensterdurch- brüche« einem D-Zug-Abteil 2. Klaff«. Auch im Innern, auf dessen ledergepolsterten Sitzen die Darsteller und das tech nische Personal die Fahrten dieser modernen Wanderbühne von Dors zu Dorf, von Stadt zu Stadt unternehmen. Ein ungefähr «inen halben Meter hoher Aufbau auf diesem Wagen hat di« Prospektftangen und die groben sperrigen Stücke für Len Bühnenaufbau aufzunehmen. In den drei wetteren Wagen sind dann die anderen Bühneneinrichtungen, die Requisiten, Beleuchtungskörper, Ausstattungsgegenstände, die Kostüm« und die Garderobe der Darsteller untergebracht. Schmale Wandschränke nehmen die Garderobe auf. Ueber ihnen sind die Kästen für die Wäsche eingebaut, unter ihnen die für da» Schuhwerk. Ein erst neugieriger Blick in den Wagen konnte freilich nicht allzuviel zeigen, den« Koffer und Gepäckstücke versperren überall den Weg und Blick. Nur bi« vielgenannt« Nwmaschine, da» Symbol der absoluten Unab- KSngtgkeit ber Wanderbühne von allen Zufällen de» jewei ligen Gastquartier», lugte zwischen Kosfern und Kisten her- vor. Sobald aber diese Störenfriede an die frische Lvft ge setzt worden sind, find die Räume dieser drei Wagen mit wenigen Griffen In all« notwendigen Theaterateliers und Zimmxr umgewandelt. Da sind «in Regiesitzungszimmer, «in Lese- «lud Schreibzimmer: der Wagen, der di« Näh maschine beherbergt und außer ihr «in vollständige» Schnei- deratelier für di« vühnenkostüme, hat zugleich noch Platz für einen hübschen kleinen Raum für den Theaierfriseur. Die wenigen Minuten, di« so zu einer ersten Jnformie- rung benutzt werden konnten, verrannen. Ueber bi« Ebert brück« her rasten in langer Folge die Auto» und Motorräder, die an der Zielfahrt der TheaterauSstellung teilgenommen hatte» und die nun eine Korsofahrt bnrch die Stabt unter nehmen sollten. Die Wagen der Sächsischen LanbeSbühne sollten sich dem Zuge anschlteben, um den Magdeburgern dieses interessant« Lheatergebäude ans Rädern zu zeigen. Leider aber hatten e» die flinkeren Auto» gar zu eilig. Den« trotz der 88 PS. können die riesigen Wagen nicht mehr al» 18 Kilometer in der Stunde fahren. Und so demonstrierte denn die Sächsische LandeSbühn« bald für sich allein. Vorweg bas Auto der TheaterauSstellung al» Wegführer, dann dstr kleine Personenwagen de» Intendanten Rens und endlich die vier gelben Wagen ber LanbeSbühne mit ihren riesigen, über den ganzen Leib der Autoungeheuer gehenden Aus schriften »Sächsische LanbeSbühne" und ihrem Signum, einer DoppelmaSke, die auf ein«r Manuskriptrolle steht, die stau- nenden Passanten schnell über die Bedeutung de» Zuges, der überall großes Aufsehen erregte, aufklärenb. Den Breiten Weg hinunter bis zum StaatSbürgerplatz, di« Otto von Gurickeftratz« zurück zur Ausstellung ging der Zug. Dort erhob sich bann große Not: wie sollte dieser Zug von Levta- thanen auf bas Gelände ber Ausstellung gebracht werben? Der Rorbetngang bet dem Winkelhausenwerk schien der günstigste, weil breitest«. Aber wenn auch der erste Wagen, der Personenwagen, durch das Tor passierte, mit Halbfinger breite rechts und link» sich durchschleichend — schon der um Die Reichsbartt irr der S. Septemberwoche. Rückgang der Wechselbestände. Erhöhung de» Lombardbestandes. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 16. September hat bi« gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Efsekten um 171,2 Millionen aus 2 446,9 Millionen Reichsmark abgenommen, und zwar hat sich ber Bestand an Wechseln und Scheck» um 208,1 Millionen auf 2290,4 Millionen Reichsmark vermindert, während ber Lombardbestand um S6Z Millionen auf 64,2 Millionen Reichsmark angewachsen ist. Die Anlage in Effekten ist mit 02L Millionen Reichsmark weiterhin unverändert geblieben. Sn ReichSba«knote« «ub Rentenbankscheine» zusammen sind 174,6 Millionen Reichsmark in di« Kaffen ber Bank zurückgesloffen: im einzelne» hat sich der Umlauf der RetchSbanknoten um 188,0 Million«» auf 8642,0 Millionen Reichsmark, und ber an Rentenbankschetnen um 16,6 Millio- n«n auf 961,0 Millionen Reichsmark verringert. Dement- sprechend haben sich bi« Bestände der RetchSbank an Renten bankscheinen auf 91,2 Millionen Reichsmark erhöht. Die fremde« Geld« zetaen mit 668,0 Million«» Reichs mark «in« Abnahme um 17F Million«« Reichsmark. Die Bestände an Sold «nb decknngSsähigen Devise« ins gesamt haben um 8,6 Millionen auf 2004,2 Millionen RM. abgenommen: tm einzelnen haben sich verringert die Bestände an Gold um 214000 Reichsmark auf 1882,4 Millionen RM. und di« Bestände an beckungssähtg«» Devisen um 8^ Mill, auf 1S1L Millionen Reichsmark. Die Deckung der Noten durch Gold allein besserte sich von 48,8 Prozent in der Borwoche auf 50,9 Prozent, diejenige durch Gold und deckungSsähig« Devisen von 82,9 Prozent auf 56 Prozent. , «elzdetsurth IS Pr»»«A «in. Von de» chemische» Werts« die Aktie« der Farbe»tobustrie »X Prozent. Such Elektrowerte waren rückgängig und noch stärker di, Aktien der Maschinen- und Motorenfadriken. Hier verloren Schu bert u. Salzer 0 Pro,«ft, Ludwig Loewe »Prozent und Adler 2 Prozent. DK Aktie« der Voigt «, Häffner A.-G., dl« «ftern um 6 Prozent abgeschwächt war««, konnten heute 10 Prozent zurückgewtnuen. von Leu sonfttgen Werten »erlor vrmberg 414 Prozsut, veretntgte Glanzftosf 4 Pro zent, Zellstoff-Fabrik »aldhof »14 Prozent. Der Satz für tägliches Gelb war IX bt» » Prozent, sür MonatSgeld 714 bt« 814 Prozent. Der PrtvatdtSkont blteb unverändert. Keine Internationale «»tamotzil-AnSstelnna tu Berlin. Im Gegensatz zu der Meldung eine» Berliner Montag»- blatte» stellt der RetchSverband der Automobil-Industrie «. B. fest, daß dte Veranstaltung einer Internationalen Automobil-AuSftellung tm Herbst dt«se» Jahres endgültig apfgegeben ist, und daß der RetchSverbanb der Automobil- induftrie keinerlei veratungen oder Verhandlungen führt, welch« in irgend einer Form darauf geachtet sein könnten, diesen Beschluß wieder umzuftoßen. Vesser««» der AntzenhandelSbilanz. Di« Außenhandels bilanz für den Monat August wetft gegen die Vormonate ein« Besserung aus. Während sich im Juli der Etnfuürüber- schuß noch aus 480 Million«« RM. belief, ist der Passivsaldo für August auf 202 Millionen RM. und zwar hauptsächlich infolge einer Verminderung der Einfuhr und einer Steige, runa der Ausfuhr zurückgeganaen. „ Bevorstehender Lohnkamos in »er nordbvhmischen Textil« induftrie. Mit dem 1«. diese» Monat» sind die bestehenden Sohnveriräge in den KretSgebieten Niederland und Tann- walb von den Arbeitgeberverbänden gekündigt morden. Diese Maßnahm« ist die Antwort auf die Kündigung der Verträge durch die Arbeitnehmer auch für di« Bezirke Friedland, die am 1. September unter der Forderung einer Lohnerhöhung von 15 Prozent erfolgt ist. Die kommunistisch-organisierten Texttlarbetter de» Bertragsgebietes Niederland lWarnSdors, Rumburg, Schlucken«» und Schünlinde) und des Vertrags- gebtetes Tannwald haben selbständig und ohne Einverneh men mit ber sozialdemokratischen und christlichen Organik- tion herbeizuführen, die Verträge gekündigt, ein Vorgang, der an sich rech wibrig ist. Un» nun klarere Verhältnisse herbetzuführen, wuscde von dem Arbeitgeberverband ber Vertrag gekündigt. E» werden sonach in allernächster Zeit in allen Texttlgebtrte» Nord-Böhmen» Verhandlungen über «in neue» BertragSverhältnt» stattsinden. Von der Bewe gung sind 60000 Textilarbeiter betroffen. eine Kleinigkeit breitere Anhänger blieb hoffnungslos stecken wie ein Walfisch, der von der Flut tu die Mündung eines Küstenbaches getrieben worben. So mußten Beil und Säge heran, den Eingang zu verbreitern. Dann gelang es durch dte Kunst ausgezeichneter Fahrer, di« vier Ungetüme herein, zubugsieren bis auf den Platz zwischen der Halle der Wissen- schast und -em Weißen Hause, von wo dann am Montag alles zum Aufbau der Bühne in der Magdeburger Stadt halle Nötige abtransportiert wurde. So geschah es, daß der Einzug der Sächsischen Landesbühne «ine „Erweiterung" der Deutschen TheaterauSstellung brachte. Möge auch ihr Gast spiel, das heute abend beginnt, eine Bereicherung und einen Gewinn der Theaterausstellung bedeuten. Magdeburger Tageszeitung. Die Sächsische Landesbühue in Magdeburg. Erstes Gastspiel in der Stadthall«. Wer am Sonntag den modernen Thespiskarren der Gäch sischen Landesbühne in Magdeburg hat einziehen sehen, ber hat schon ungefähr einen Begriff bekommen von der eigen- artigen Bedeutung dieser theatralischen Schöpfung. Wer nun am Dienstag abend die Stadthalle betrat und auf dem großen Po dium den schmuck hergerichteten Bühnenraum sah, wer end lich, nachdem der Vorhang sich geöffnet hatte, feststellen durfte, daß eine blitzsaubere, tm kleinsten Detail exakte und famos beleuchtete Sptelbühne aus dem Thespiskarren her aus auferstanden war, der wird sich darüber klar gewesen sein, einem Musterwerk theatralischer Organisation gegen überzustehen. ... Go wurde in jahrelanger Aufbauarbeit der fetzige Stand der Leistungsfähigkeit erreicht: große Kraftwagen sichren die ganze Bühne mit der gesamten tech nischen Einrichtung mit sich, und binnen 24 Stunden steht im kläglichsten Dorftanzsaal ein schmuckes Theater, aus dem man Literatur spielen kann. Auf diese Weise wird Theater kult bis in den letzten Winkel der Provinz getragen. Der sehnsüchtige Dörfler, ber sein Leben lang noch nicht über den Markstein seiner Gemeind« hinausgekommen ist, bekommt sein Erlebnis, und die Kunst wirbt Seelen. Hier wird eine Saat gelegt, die vielleicht dereinst wunderschön auf gehen wird. . . . Der erste Abend führte ein Personal vor, das offenbar tn seine besonderen Aufgaben vortrefflich htneingewachsen ist. . . . Besonder- anerkannt sei die tech nische Sauberkeit, mit der Dekorationen und Kostüme stilvoll abgestimmt waren. Ebenso überraschend war die technische Sauberkeit, mit der allenthalben gesprochen wurde. Man konnte jedes Wort wirklich verstehen. Daran könnte sich manches großstädtische Schauspiel ein Beispiel nehmen Magdeburger Generalanzeiger. Gastspiel »er Sächsisch« LandeSbühn«. ... Ma« müßte den Theaterzettel von oben Lis unten abschreiben, wollt« man all« nennen, die biennal Gute» und mehr al» Gutes gaben. Das war Theater! ... Die Art, wie diese Wanderbühne da» rein Technische meistert, ver dient offene Bewunderung. Namentlich sind Bühnenbilder und Ausstattung von einer Gediegenheit, di« diesen Theater nomaden und ihrem Häuptling alle Ehre macht. ...
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