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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191706203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170620
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-06
- Tag 1917-06-20
-
Monat
1917-06
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1917
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eigener Entschließung und an! !! voraus! mn I «.«N Leipzig. T< Avsichr. die Erzeugung w« ^vs» «»», umn»^ßv»r H» beim, die Anlage einer größeren städtischen Obstbaum- Pflanzung in Erwägung gezogen und eine tzie-bezügliche Vorlage an die Stadtverordneten gelangen lassen. Ge eignete Flächen für die geplante städtische Obstpflanzung und schlug ein Loch von S Fuß Tiefe und >0 Fuß Durch, mryer in die Grd«. Sin Korrespondent von der vftküst« meldet: Scheinwerfer bemerkten einen Zeppelin, als er vom Meere au» sich näherte. Die Kanonen kamen sofort in Tätigkeit. Der Zeppelin machte verschiedene versuche den Abwehrgeschützen auszuweichen, und es gelang ihm einige Meilen landeinwärts zu fahren. Mittlerweile wurde er getroffen. Der Zeppelinkommandant. welcher die drohende Gefahr bemerkte, versuchte es. so hoch zu steigen, daß er außerhalb des Bereiche« der Geschütze kam und fuhr dann in der Richtung nach dem Meere »u. Flugzeug» verfolgten ibn. Der Zeppelin schoß auf die Flugzeuge, aber es gelang ihm nicht. die Angriffe abzuwehren. Nach Verlauf einiger Zelt stürzte da« Luftschiff brennend auf einen Acker einige Meilen vom Meere entfernt- versenkt. Aus Berlin wird gemeldet: Nach amtlicher Meldung wurde« 1« Mai insgesamt 86» «O« Bruttoregisterton- «e« GandelSfchistsraum durch kriegerische Matznabmen der Mittelmächte versenkt. Seit Begin« deS unetnae- schränkten U-Bootkrtege- sind WSgesamt 3653000 Bruttoregistertonnen versenkt worden. Das »Verl. Tgbl." schreibt: Das Maieraebnk« zeigt, daß die von den Engländern immer wieder im eigenen Lande und bei ihren Verbündeten aufaestellte Behauptung, die Unterseebooterfolge der Mittelmächte würden durch die er folgreiche Anwendung von neuen Unterseebootabwebrmitteln in einer für Deutschland und seine Verbündeten gefähr lichen Weise verringert, falsch ist. Auch im Mai haben sich die Unterseebootverluste wie bisher unter der von vornher ein in Rechnung gestellten Höbe gehalten und werden ganz erheblich durch den Zuwachs an Neubauten übertroffen. Die deutsche Unterseebootsflotte nimmt daher ständig weiter an Stärke zu. Des Wiener K. K Telegrapben-Korrefpondenz Bu- reauS „Jmvareial" zufolge bat ein U-Boot in der Nähe von Kap Svartel den englischen Transportdampfer „A. <6. S4V" <8000 Tonnen), mit Trnvven und Kriegs- material nach Saloniki, versenkt. Der Dampfer wurde von vier U-Bootfägern begleitet, von denen S gleichfalls untergegaugen sind, S mit schweren Beschädigungen da- vonkamen. In der Nähe der Ebromiindung sind die bewaffneten italienischen Tanwfer „Fort" (5567 Bcuttoregistertonnen) und „Sirte" (199i/Bruttoregistertonnen), mit 9000 Tonnen Benzin, Eisen und Kohle von New Orleans nach Genua uuterwegs, verseukt worden. 8 Seemeilen von Huelva ent fernt versenkte ein U-Boot den norwegischen Dampfer „Sirla" (5800 Tonnen), mit einer Kohlenladung von Liver pool nach Gibraltar. In der Nähe von Alicante kam es zwischen einem U-Boor und einem Geleitzng von zehn Dampfern zu einem heftigen Kampf. Nähere Einzelheiten fehlen. Reuter meldet aus Landon : Amtlich wird mitgcteilt: Ein feindliches Unterseeboot bat am i». Juni den briti schen Transvortdamvfer „Cameronian", 3861 Brnlto- registertonnen, der eine geringe Zahl Truvve» an Bord batte, im östliche» Mittelmeer versenkt. 5L Mann der Truppen und 11 Mann der Besatzung, darunter der Kapitän, werde« vermißt. „Tägl. Rundschau erfährt folgende Meldung des „Nieuwe Courant": Der schwedische Dampfer „SireuS' (1004 0 wird als vermißt, der schwedische Dampfer „Altcr- mea" (3579 t) als versenkt gemeldet. Der dänische Damp fer „Sigrun" (2588 t) und der norwegische Dampfer „Sver- hruck" wurden versenkt, ferner der norwegische Dampfer „Vinaes" (1104 Y, von England nach Norwegen unterwegs, der schwedische Dampfer „Candaee" (395 Y von England niit Kohlen nach Schweden unterwegs. Der englische Dampfer „Calmel" (547 t) wurde schwer beschädigt in Pc- tcrsburg eingeschleppt; die Besatzung hatte das Schiff ver- lassen. In französischen Marinckreisen wird die Wirkung des Ubootskrieges wiederum recht skeptisch beurteilt. Presse vertretern wurde mitgeteilt, daß die Versenkungen im Lause der letzten Wochen wieder ganz außerordentlich zugenommen hätten. Die Schiffsverluste hätten in dieser Woche wieder den Durchschnitt des Monats April erreicht. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: 1. Durch die Tä tigkeit unserer Unterseeboote find in den nördlichen Sperrgebiete« neuerdings Ä6OOO Brnttoregistcrtonnen vernichtet worden. 'S. Eines unserer im Mittelmeer operierender Unterseeboote, Kommandant Oberleutnant zur See Klatt, versenkte am 13. Juni nachts südlich der Straste von Messina einen unbekannte« bewaffneten Dampfer von 4000 Tonnen und griff am 15. Juni «achtS in derselben Gegend zwei stark gesicherte feind liche Geleitznge an. In einem Zeitraum von 1'/, Stun den wurden aus dem einen Geleitzug, der auS drei Dampfern bestand, die beide« grössten von 6000 und 4000 Tonnen und aus dem anderen von zwei Dampfer» der gröstere von 5000 Tonnen abgcschoffe«. Alle ver senkten Schiffe waren auffallend tief beladen. Der Chef des Admiralslabs der Marine. Nach dem „Maasbode" sind die Schiffe „Sirius" 1000 Br.-Rgskr.-Tonnen und „Hermes" 3597 Br.-Rgstr.-Tonnen aus Helsingfors als verloren zu betrachten. Ferner meldet „Maasbode" fünf englische, vier französische Fahrzeuge so wie vier skandinavische Schiffe als versenkt. Die Verluste der norwegischen Handelsflotte vom 2. bis 16. Juni belaufen- sich auf 16 Schiffe mit 22153 Tonnen. Seit Kriegsbeginn hat Norwegen 562 Schiffe mit insgesamt 797743 Tonnen Inhalt verloren. — Vom 3. bis 10. Juni liefen in den Rotterdamer Hafeu nur 4 Schiffe ein, 2 Schiffe verließe» ihn. Der Krteq mit Amerika. Die Beaufsichtigung der Ausfuhr. Der Washingtoner Berichterstatter der „Associated Preß" teilt mit, daß vom Staatsdepartement und dem Handels departement Pläne zur Beaufsichtigung der Ausfuhr aus gearbeitet und Wilson vorgelegt worden sind. Es soll ei» Ausfuhrkontrollamt errichtet werden. Es heißt, daß zuerst di« KohlenauSfubr und dann die WeizenauSfuhr geregelt werden wird. Es wird keine Kohle nach neutralen Län dern ausgeführt werden dürfen, wenn diese nicht Erz an Großbritannien liefern. Babia amerikanischer Flottenstützpunkt. Der Petit Parisien berichtet aus Rio de Janeiro, das in Babia eingetroffene Geschwader der Vereinigten Staaten beabsichtige, Bahia -um Stützpunkt für seine Operationen im Atlantischen Ozean zu machen. Der Marineminister bat den Senatsausschuß um Gewährung eines Flotten - rredits von 190 Millionen Fr. ersuch^ — Der deutsche Dampfer Sierra Salvada soll in einigen Wochen wiederher- aestellt sein und unverzüglich in den Dienst zwischen Bra silien und Europa gestellt werden. Wie Reuter au« Washington meldet, bat der Marine sekretär Daniels eine Verordnung erlasse», wonach die Kohlen-, Oel- und Stahlerzeuger, die für die Flotte er forderlichen Mengen zu Preisen zu liefern haben; die von Wilson gemäß den von der Tundesbandelskommission auf gestellten Tarif festgesetzt worden find. Die SretßMffe t« Suhl««-. Chineseu-Maffenausweisung ans Petersburg. Einer Meldung des Ukrainischen Bureaus au« der Schweiz »«folge, beschloß der Petersburger Stadtrat aus sanitäre« Gründen, di« Ausweisung von etwa 10000 Lhi- Mädchen« in Zwickau einen Vries, in dem st« dieselbe ßen- Nch zu einem Befmbe etnlud und ihr vorschlua. ihr da« Kind ständig in Pflege zu überlasten. Die Mutter de« Kinde« wird der Einladung demnächst Folge leisten und < »««sichtlich auch da« hochherzig« Anerbieten annehmen, dem Kinde eine sorgenlose Zukunft zu sichern. U Leipzig. Ter Rat der Stadt Leipzig hat In der ... — Erzeugung von Obst auch unmittelbar zu för- bern, die Anlage einer größ - - Pflanzung in Erwägung gezo< Vorlage ^an die Siadtverordn bieten sich auf den Möckernsüren Giesen im^Anschluß an da» Rosenthal, zu beiden Seiten des Maucrweges, begrenzt durch di? Kläranlage und das untere Elsterflutzbett einer seits, den Elstersluh anderseits. In der Hauptsache sollen nur Aepkel und Pflaumen gezogen werden, weil sich da für der Boden besonders gut eignet. Für alle Bäum« ist der Niederstamm oder die Buschform als die geeignetste Art in Aussicht genommen. Bon Pflaumen soll die Hau»- «welsche od?r Bauernpflaum« gewählt werden wäh en> von Aevfeln in der Hauptsache Winterfrüchte a igel aut we den sollen. Insgesamt sollen 2850 Bäume angepfanzt wer den, neben denen noch Apfelguitten und Mirab«llsträuch?r Blad finden sollen. Tie Außenböschungen sollen mit Johannisbeersträuchern bepflanzt werden. Die auszuwen- denden Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 46000 Mark. Um die erstrebten Vorteile für die Ernährung der Bevölkerung möglichst bald zu erzielen, soll mit der Pflan zung, die durch die Gartenvcrwaltung erfolgen soll, be reits im Herbst begonnen werden. * * * tu. Ronneburg. V. Pfund Wurst umsonst und noch 10 Pfg. dazu erhält man, wie die „Diehhandel«zritung" berichtet, im Kommunalverband Ronnebnrg in Sachsen- Altenburg. Die Festsetzung der Fleischhöchstpreise ist dort derart, daß die Zuschüsse, welche der Staat und die Kom- mnnen auf die Fleischsonderkarte des Kommunalverbandes gewähren, bei der Entnahme von Wurst nickt voll ver- braucht werden, so daß der Käufer von Wurst auf fede« halbe Pfund noch 10 Pfa. herausbczahlt erhält, während er für die Wurst selbstverständlich überhaupt nichts zu zah len hat. Begnügt sich der Käufer mit ScbweinSknochen, dann kommt er noch besser weg, denn dann erhält er auf jedes halbe Pfund-26 Pfg. zugezahlt, während er sich bei der Entnahme von Wnrstfett nur 2 Pfg. bar in die Tasche stecken kann. tu. Lchesten (S. M.). Da der Mannschaftsbestand der Pflicht-, und Freiwilligen Feuerwehr so zusammenge- schmolzen war, daß bei einem Brandfall der vorhandene Bestand an Leuten znr Bedienung der Geräte unzulänglich ist, hat mau alle weiblichen ledigen Personen im Alter von 18 bis 30 Jahren -nm Frucrwehrdienste aufaeboten. Diese weibliche Hilfsfcuerwehr zählt jetzt gegen 100 Kräfte. kiük WMnmülW i«nd dk« WchniW PMM ßsssmN. Aus Bern wird gemeldet: Reuter und auch die Peters burger Telegraphen-Ageniur bringen Mitteilungen betr. die Ucbermittinug des Angebots eiues deutschen Friedens in Petrograd durch Bundesrat Hoffmann, Chef des poli tischen Departements, vermittelst des in den letzten Wochen dort weilenden schweizerischen sozialdemokratischen Natio- nalratcS Robert Grimm aus Bern. Zu diesem Telegramm erfährt die Schweizerische Dcpcschen-Agentur an zuständiger Stelle folgendes: Am 27. Mai hatte Grimm die schweizerische Gesandt schaft i» Petrograd, wo er sich damals aushielt, ersucht, dem Bundesrat Hoffmann «in Telegramm zu übermitteln, in dem er in der Hauptsache aussührte, das Friedensbednrf« nis sei allgemein vorhanden. Der Friedensschluß sei in Politischer, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht eine zwingende Notwendigkeit. Die Erkenntnis hiervon sei an maßgebender Stelle vorhanden. Die einzig mögliche und gefährlichste Störung aller Verhandlungen konnte nur durch eine deutsche Offensive im Osten erfolge». Unterbleibe die Störung, so werde die Liquidation in relativ kurzer Zeit möglich sein. Daran wurde die Bitte geknüpft, Bundesrat Hoffmann möchte über die bekannten Kriegsziele der Re gierungen Grimm unterrichten, da die Verhandlungen da durch erleichtert würden. Am 3. Juni ging folgendes chiffriertes Antworttelegramm an die Schweizer Gesandt schaft in Petrograd ab: „Bundesrat Hoffmann ermächtigt Sie, Grimm folgende mündliche Mitteilung zu machen: Es wird von Deutschland keine Offensive unternom- men, solange mit Rußland eine gütliche Einigung möglich scheint. Aus wiederholten Besprechungen mit prominenten Persönlichkeiten habe ich die Ueberzeugung, daß Deutsch land mit Rußland einen für beide Teile ehrenvollen Frieden austrebt mit künftigen engen Handels- und Wirt schaftsbeziehungen und finanzieller Unterstützung für den Wiederaufbau Rußlands, Nichteinmischung in Rußland» innere Verhältnisse, finanzieller Verständigung über Polen, Litauen und Kurland unter Berücksichtigung ihrer Völker eigenart, Rückgabe des besetzte» Gebietes gegen Rückgabe der von Rußland besetzten Gebiete an Oestcrreich-Ungarn. Ich bin überzeugt, daß Deutschland und seine Verbündeten auf Wunsch Rußlands und seiner Verbündeten sofort in Friedensverbandlungen eintreten würden. Bezüglich der Kriegszicle nach dieser Seite verweise ich auf die Kundge bung in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", in der in grundsätzlicher Nebereinstimmung mit Asquith über die Frage der Annexionen behauptet wird, Deutschland wolle keine Gebietserweiterungen zum Zwecke der Vergrößerung sowie der politischen und wirtichaftliche» Machterweikeruna." Dieses Telegramm wurde von unbefugter Seite entzif fert und in der Zeitung „Sozialdemokraten", dem Organ von Branting. in Stockholm veröffentlicht. Dieser Schritt wurde vom Bundesrat Hoffmann ohne jede Beeinflussung im Interesse der Förderung des baldigen Friedens und damit im eigenen Landesinteresse Unternommen. Ter Nationalrat Grimm ist inzwischen aus Rußland als „deutscher Agent" ausgeivielen worden. Tas „Berner Tagblalt", das sozialdemokratische Organ, das der Ztmmer- walder Richtung nahesteht, bezeichnet die Behauptung der russischen Regierung, Grimm sei ein deutscher Agent, al- frechen Schwindel. Bundesrat Hoffmann tritt zurück. Die Schweizerische Depeschen-Agentur meldet: Infolge der durch den diplomatischen Zwischenfall geschaöenen Lage fand gestern eine Besprechung zwischen dem Bundesräte, den Präsidenten der Räte und den Fraktionspräsidenten statt. Ter Beginn der Sitzung des Nationalrates verzögerte sich infolgedessen. Im Rate herrschte sichtliche Erregung. Präsident Busler eröffnete die Sitzung und verlas folgen de» Schreiben des Chefs des volittichen Departement-, Bundesrates Hoffmann, an den Nationalrat: „Hochverehrter Herr NationalratSpräsident! Die un befugte Veröffentlichung einer chiffrier- teliDepesche, welche ich durch Vermittlung der schwei zerischen Gesandtschaft in Petersburg an den dort an wesenden Nationalrat Grimm richtete und in der ich meine Auffassung über die Friedensbedtngungen der Zen tralmächte gegenüber Rußland und in bezug aus die übrigen Alliierten anseinandcrsetzte, hat eure Lage ge schaffen, die für die innerpolitischen und ausivärtigen Be ziehungen des Landes verhängnisvoll werken kann. Es - Zvird nremgäd dpran zweifeln, daß ich dielen Schritt gu« Serantwor- ttch für die - - .—- ----- — gieren« de» eig« i bandeln bestrebt war. Ich könnte aber der ,, nken nicht ertrage«, daß tu diesen Zetten größter politischer Spannung und Aufregung meine wet- ttre Tätigkeit meinem heißgeliebten Vaterland« »um Schaken gereich«,'könnte. Ich bitte Sie daher, meine Demission al» Mitglied de« BundeSrate» entgegennehmen zu wollen." Nach Verlesung de» Nücktritt»schretben« de» vunde«- rate» Hoffmann gab Bundespräsident Schult Heß fol gende Erklärung ab: Der BundeSrat bestätigt die Erklärung de» Herrn Hoffmann in allen Teilen. ErhatvonfeinemSchritt keine Kenntnis gehabt. Wäre er durch Herrn Hoff mann befragt worden, so hätte er diesem geraten, hiervon abzufehen. Wir trennen un» von Herrn Hoffmann mit schmerzlichen Gefühlen. Er hat durch seine Intel«- gen», Arbeitskraft und Hingebung dem Lande in schwie riger Zett unschätzbare Dtenste geleistet. Seine Gesinnung ist über allen Zweifeln erhaben, er hat nur im Landes- intettsse handeln wollen. Wir danken dem Scheidenden im Name« de» Bunde». Da» Große, da» er dem Lanke geleistet hat, bleibt unvergessen. Nach einer Ansprache de» Präsidenten BuSler, in wel cher dieser den schmerzlichen Gefühlen über den Austritt de» geschätzten Leiter» des politischen Departement» Aus- druck gab, beschloß der Nationalrat mit überwältigender Mehrheit, in eine Besprechung nicht einzutreten. Kriegsnachrichten. Bo« -e« Fronten. An der flandrischen Front blieb da- Artillerieseuer mäßig stark. Nur auf einzelnen Teilen der Wtztschaete- Stellung lag schwerstes Artilleriefeuer. Tie deutsche Ar tillerie setzte die Bekämpfung der englischen Batterien mit bestem Erfolge fort. Fernfeuer schwerster Flachbahnae- schütze störte überall den feindlichen Verkehr, auch nachts Über. An der Aisncfront unternahmen die Franzten wiederum zwei vergebliche verlustreiche Angriffe zur Wie dereroberung der nordivestlich der Hurtebise-Ferme ver lorenen Beranase. Am Hoch-Berg blieb es bei dem ge ringen, im Heeresbericht gemeldeten französische« Teiler-, folge. Ein um 10 Uhr abends versuchter starker Angriff zur Ausbreitung der kleinen errnngenen Erfolge schlug ver lustreich fehl. — Jin Osten wurde als Vergeltung für rus sische Bombenabwürfe der Bahnhof Wolki, 10 Kilometer östlich von Postawh,*svwie ein russisches Lager nordöstlich Postawtz ausgiebig mit Bomben belegt. Gegenüber der gegenwärtigen Ruhe auf allen Kriegs schauplätzen ist augenblicklich die bedeutendste Front Thessa lien. Mangels irgendwelcher Erfolge gegen die Mittel mächte machte die Entente großes Aufsehen von dem sieg reichen Vormarsch ihrer Truppen in diesem neutralen un verteidigten unk wehrlosen Land«. Oesterr.-ung. Generalstabsbericht. Amtlich wird au» Wien gemeldet, den 19. Juni 1917: Oestlicker Kriegsschauplatz: Im Valeputna Ab schnitt wiesen wir einen russischen Vorstoß ab. Sonst nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden und im Sugana-Tal, zwischen Asiago und der Brenta, ist seit gestern früh eine neue heftige Artillerieschlacht im Gange. Vom Jsonzo nichts Besonderes zu melden. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverändert. Die gngeblich schwere Beschießung von Reims. AuS Berlin wird gemeldet: Der französische Funk- spruch vom 19. Juni 1 Uhr 45 Min. vormittags meldet, daß am 18. Juni 2000 Granaten auf Reims sielen. Nach den Sckmßlisten der deutschen Batterie» sind iedoch au diesem Tage nicht mehr als 55 Granaten auf Reims ge- feuert worden und zwar auf in der Stadt erkannte Batte- rien. Vielleicht soll die französische Meldung in dec neu tralen Welt den schlechten Eindruck verwischen, welchen die unnütze und barbarische Zerstörung von St. Quentin ge macht bat. Oder soll vielleicht die Meldung von der deut- sehen Beschießung den Mut des Präsidenten Poincare in umso ruhmvolleres Licht setzen, dessen Besuch in der angeb lich so schwer beschoffenen Stadt der Funkspruch vom 18. Juni nachmittags meldet? Der framösische Funkdienst setzte sich übrigens selbst mit seiner Meldung von der schweren Beschießung in Widerspruch, da er nur einen Zivilisten als getötet und drei als verwundet angibt. Abgelehnte amerikanische Hilfe. Wie aus London gemeldet wird. Hat der britische Oberbefehlshaber in Mesopotamien die ihm angebotene amerikanische Hilfe einstweilen abgelehnt. Afetridltche HeereSßerichte. Französischer Bericht vom 18. Juni abends. Bcmer- kenSwerte Tätigkeit der Artillerie in der Gegend Laffaux- Pantheon und im Abschnitte Craonne-Chevreux. In der Champagne glückte un« beute früh «in Einzelunternebmen. Wir machten un« zu Herren eine« deutschen Gchützengrabsn- SystemS, daß einen Vorsprung in unsere Linien bildete, auf einer Front von ungefähr 500 Dieter zwischen dem Berge Corntlet und dem Weißen Berge. Im Laufe de« Unter nehmen« haben wir 40 Gefangene gemacht, darunter' einen Offizier. Die Deutschen fahren mit der Beschießung von Reims fort, auf da« heute 2000 Bomben geworfen wurden. E» wurden eine Person der Zivilbevölkerung getötet und drei verwundet. Englischer Bericht vom 18. Juni nachmittag«. Der Feind machte am frühen Morgen einen starken örtlichen Angriff auf die von uns genommenen Stellungen östlich von Monchy le Preux. Nach erbittertem Kampfe wurden unsere Truppen gezwungen, von gewissen vorgeschobenen Bosten vor unserer neuen Hauptstellung, die wcr auf dem Äufanteriehügel noch halten, zurück zu gehen. Beträchtliche Artillertetätigkett nördlich der Scarpe und bei Bpern. Bo« See- u«d Luftkrieq. Die Wirkung deS Luftangriffes a«f England. In einer zahlreich besuchten Versammlung in London unter dem Vorsitz de« Lordmayor wurde ein Beschluß ge faßt, worin die Regierung aufgefordert wird, zu einer vollen Pergeltuna«aktton für die deutschen Luftangriffe überzu- gehen. Al« Antwort auf die fortgesetzten Angriffe der Deutschen auf offene englische Städte sollen andauernd Angriffe auf deutsch« Städte erfolgen. Da«. Mitglied de« Unterhauses, der radikale Abgeordnete Howge, war der Hauptredner. Er erklärte, daß die deutsche Methode schärft Ubwetzrmahregeln notwendig mach«; nicht eher würde da« tzevtjche Volk von der Nutzlosigkeit und von der barbarischen Ktt«g«führung gegen die bürgerlich« Bevölkerung überzeugt «eßen. Der Sprecher erklärte, daß durch da« Zusammen- aetzeiten von England und Frankreich über die deutschen Städte ein Schrecken gebracht werden müsse, bi« die Deut schen von ihren Angnfftu «blassen. Au« London berichtet Reuter: Ein Neuterkorrespondent meldet von der englischen Güdküste, daß in einer Stadt, die nun mit Glasscherben übersät ist, öle erste Explosion um '/»8 Uhr ftattfand. Da« Pfeifen der Lufttorpedo« hörte man deutlich weithin. E« brach an verschiedenen Plätzen Brand au», aber man sei de« Feuer« Herr aewor- dey. Liu« Komb« verwüstete ei«r Luzagl alter Landhäuser
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