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streik« SS00 Landarbeiter. I« Troia, Prodi«, Og^a, hat die Arbeiter liga der Bauer« di« Gutsbesitzer aufgefordert, ihre ge- sammtm vedin-un-e« anzunehmm unter der Androhung, daß die gejammt« Er«te nicht eingebracht werden würde. Müttär ist dorthin gleichfall» abgegangen. Di« drei Präfekten Mittel' und Unteritalien» fignalifiren außerdem einen bevorstehenden AuSstand der Schnitter. «ß>M. Ans Kreta regt sich'» wieder. Die .Time»' berichten an» Eanea vom S. Juni: Unter den Mohamedanern der Insel herrschtr große Aufregung wegen der Ermordung von vier mvhamedanifchrn Schiffern, welche an der Küste von Sphagia von im Hinterhalt« liegenden Christen erschossen wurden. Hoffent lich werden diese Unruhen ihre rein lolale Bedeutung behalten, «ußlared. Da» jährliche Aufgebot der Militär - Gestellungspflichtigen in Finnland hat düse» Mal wenig Erfolg. Da» Volk weigert sich zum großen Thril, sich zum Dienst zu stellen. In 80 Ge meinden fand sich kein einziger Gestellungspflichtiger ein. In siimmtlichen 346 Gemeinden, in denen bl» jetzt da» Aufgebot stattgesundrn, betrug die ganz« Anzahl Gestellungspflichtiger 19 595 Mann. Bon diesen sind im ganzen 10626 Mann oder 58,4 Prozent dem Aufgebot fcrngebltrben. Der Prozent satz AuSgebllrbener ist verschieden in den verschiedenen LandeS- theileo. Am höchsten ist dieser Prozentsatz in den nördlichen Theilrn deS Lande». Den geringsten Anschluß findet dieser Militärstreik im südwestlichen Thrile Finnlands oder in der Provinz Abo, deren Bevölkerung in Bezug aus politische Reise und Unternehmungslust auf einer niedrigen Stufe steht. Hier find nur 19 Prozent der Gestellungspflichtigen dem Aufgebot serngeblieben. lieber den Zustand de» Großfürsten Konstln Konstantino witsch verlautet, daß in der letzten Zeit eine Besserung einge treten sei. Die Kopfschmerzen seien noch nicht völlig geschwun den und erlaubten dem Großfürsten noch nicht, seine Beruss- arbeiten in vollem Umfange wieder aufzunrhmen. Der Fürst von Bulgarien traf gestern Mittag in Peterhof ein und wurde u. A. von dem Großfürst Wladimir empfangen. Der Fürst von Bulgarien und der Großfürst Wladimir begaben sich nach der kaiserlichen Billa „Alexandria-, wo die Begrüßung durch das Zarenpaar stattfand. Düffeldorf und seine Ausstellung 19V2. ii. I« der Lrinmphstratze der rheinisch westfalischen Industrie. )sk( Die Industrie im Feirrklride könnte man die Düsseldorfer Ausstellung nennen, und man würde nicht fehlgehen, wenn man daran die Betrachtung knüpfte, daß eben auch die gewaltigst« und ernsteste aller menschlichen Beschäftigungen gelegentlich das Bedürsniß empfindet, als Ganzes einen Feiertag zu halten, eine Art .Gottesfrieden" im Sinne der mittelalterlichen Kämpfer und Krieger zu proklamier«, der einen Waffenstillstand im Gefecht des gegenseitigen Wettbewerbs, ein augenblickliche» Rasten auf halberklommener BergrShöhe darstellt, wo jeder sich einmal auf seine eiqcne Kraft besinnt und dem ehrlichen Gegner Gelegenheit bietet, sich klar zu machen, wie denn eigentlich augrnblichlich die Ding« liegen und wo man frisch ansetzen muß, um den Krieg im Frieden weiterzusühren. Hat man in der Krupphslle und um sie her die mächtigen Panzervlatten, die geschmiedeten Wellen der Dampfer, die Stahl formgüsse ders! Vorder- und Hintersteven für Linienschiffe, die Geschütze, die Grusonschen Hartgußpanzer und die vielen Schiffs- Modelle bewundert, so kommt man in die rundgewölbte Halle ' des Hä-der Vereins mit seinen Walzenträgern, Eisenbahnschinen, Kesselböden u. s. w. u. s. w., darüber an dem Pavillon der Rottweiler Pulverfabrik, über die prächtigen Anlagen des deut, scheu BetonvereinS, der eine 20 Meter lange Brücke nebst Wasserkünsten und anderen Kunstgebilden vorführt, zu dem kirchen- sörm'gen Gebäude des Bochumer Vereins, wo die hehre Friedens- rede volltönender Glocken den Raum erfüllt, der außer viel Gußstahlglocken Eisenbahn- und Schiffsbaumaterial aller Art nebst einem reizvollem Diorama der Arbeiterwohnungrn dkS Bochumer Vereins enthält. Dicht daneben hat der Bau der Polygraphischen Gesellschaft seine Städte gefunden, der neben allen Geheimnissen der modernen Gutenbrrgkunst die Papierstoff- und Papiererzeugungs-Industrie in all ihren Verzweigungen, dann auch die Photographie und das Schulwesen, namentlich die Leistungen einiger kunstgewerblicher und Industrieschulen vorfübrt. Nächster Nachbar dieses Hauses, soweit nicht kleinere Pa villonS und VergnügungS- oder Restaurationslokale in Frage kommen, ist di« Rheinische Metallwaarrn- und Maschinenfabrik (Ehrhardt) Düsseldorf. Für den Fachmann dürfte sie mit ihr,r .nahtlosen Presse" das Aktuellste auf der ganzen Ausstellung bedelten. ES handelt sich hier einmal um Darstellung von Kesseln, Geschützrohren u. s. w. u. s. w. aus dem Kern des MetollS heraus, dann um eine mue Herstellung von Röhren, die dem System des — natürlich ebenfalls vertretenen — Mannesmann verfahrens ebenbürtig, hier wohl gar überlegen an dir Seite tritt. Di« .nahtlose Presse" besteht darin, daß man in ein rothglühendeS Eisen vom zukünftigen Durchmesser der Röhre oder deS Kessels «inen prismatischen ebenfalls rothglührnden Körper htnrinstrllt und nun in dar Innere dieses Körper» einen kalten Stahl hinrintreibt, der die äußere Röhre zu gewünschter Weite auSdrhnt. In derselben Weis« wie riesige Kessel können auch die feinsten Röhren hergestellt werden. Eine zweite Art der Röhrenversertigung besteht darin, daß man den Stahl in derselben Welse zur Röhre rollt, wie einen Popirrstrrisrn, der über ein Mester gestrichen wird und dann die Ränder aus rlek- lM. Irischem Wege durch molekülar« Schweißung mit einander verbindet. M Diesem Gebäude zunächst liegt an der link« Seite der Hauptstraße da» zweckmäßige Hau» der Düstrldorser Hand- werAkammrr mit seine» vielen Erkern, die vorzüglich die viel- gliedrigkeit de» hier hausende« Handwerkerstände» fiymbolifirt. Birlßliedrißer — der Inner» wenigsten» — erscheint »och die mächtige Jndnstrirhallr, die neben zahllos«» anderen Ding« namrntlich Erzeugnisse der Mefferschmirdekunst, Scheeren, Mester, Degenklingen und verwandte Dinge ohne Ende ausweist. Hier sind auch kleinere Maschinen aller Art in Lhätlgkrit; im link« Flügel wohnen «eben der vekleidung»industrie, der Trxtilkunst, der Lederindustrie, dem Wageubau, der Glasbläserei, Achotschleiseret, Wohnungseinrichtung u. s. w. auch da» eigentliche Kunstgewerbe, besonder» die Holzschnitzerei. Verläßt man die Jndustriehalle durch doS Nordportal, so hat man wieder link» — vom Haupt portal also recht» gelegen — da» Gebäude de» Bergbaulichen Vereins Dortmund, und die Gute Hoffnungshütte Oberhausen nebst Maschinenbau-Anstalt Humboldt-Kalk-Dortmund giebt einen Ueberblick über die zusammenhängende Entwicklung des ganzen Steinkohlen-BergbaueS: Apparate zum Niederbringen von Bohr löchern und Abteufen von Schächten, Geiäthe zum Hereinbringen deS Gesteins, Abbau- und Förderungsmethoden, Wasserhaltung, Wettersührung, Kohlenwäsche u. s w. — alles in übersichtlichen kleinen Modellen, deren Betrachtung auch dem Laien viel Freude bereitet. Aber auch In natura werden mächtige Pumpmaschinen, Dampsföldermaschinen, Luftkomprestoren, Ventilatoren nnd andere säst ungefüge Gebilde von riesenhaften Dimensionen vorgesührt Die Ingenieure der Guten HoffnungShütt« meinen mit mitleidigem Lächeln, «S sei eigentlich «in Kinderspiel Kruppsche Panzerplatten zu schaffen. .Aber mit allen Feinheiten der Walzwerke vertraut zu sein" — ja, ja, da» ist eine Kunst meinen sie. Und man möchte schon verweilen, um tausend Einzelheiten darüber zu hören, aber «S harrt noch da» Haus der rheinisch-westfälischen Weberei-Besitzer eines Besuche», wo als erstes «in mechanischer Wrbstuhl mit 10 Meter langem Webebaum auffällt, der auf 100 Meter langer Kette ein Stück Frie» webt, daS zur Papiersabrikation gebracht werden soll. Tausend andere Dinge sind natürlich auch hier noch vorhanden, die in beredter Sprach« künden, wie da» Schiffen der Menschen millionenfach ineinander greift , wie keiner für sich allein zu bestehen mag. Dieser Gedanke bildet auch das Grundmotiv de» mächtigen MaschinenhauscS, wo nebeneinander die Schleif steine Hausen, auf denen Maschinenteile geschliffen werden und die Maschinen, die diese Schleifsteine formen. Tapetendruck- und Moirir-Maschinen wechseln hier mit Vielfarbendruck Maschinen; aus vierfachen Scheiben tanzen zahlreiche Spulen und bespinnen täglich für 200 Mk. elektrischen Draht mit Seidrnschnur, mächtige Kolben stehen überall mit Rädern von » heimlicher Gtöße in Verbindung, es sonst und zischt, es schnurrt und brummt, eS raffelt und braust in schier sinnverwirrender Fülle, und dazu ist der Boden heiß im buchstäblichen Sinne des Wortes, und uns Laien wird rS heiß auch im bildlichen Sinne, denn die Menge dessen, was wir hier lernen könnten, erdrückt, und wir müssen uns zufrieden geben, rin Schattenbild, eine nur im Ent- sernten annähernde Vorstellung davon zu erhalten, waS diese Triumphstroße der rheinisch-westfälischen Industrie zu sagen vermag. n. vermischte«. Eine höchst gefahrvolle Ballonfahrt hat ten, wie dem „Verl. B.-C." aus Falkenberg von Augen zeugen berichtet wird, zwei Luftschiffer am Sonnabend zu bestehen. Der Führer des Ballons war der Oberleut nant Hildebrandt vom Luftschiffer-Bataitton und sein Be gleiter der Professor Miethe von der Technischen Hoch schule in Charlottenburg. Ter Ballon, der um drei Uhr Nachmittags vom Gelände des Luftschiffer-Bataillons in Reinickendorf bei Berlin aufgestiegen, war um fünfein halb Uhr bei Falkenberg am Schlepptau, ging aber wieder hoch, kam nach Nieder - Finow, ging dort wieder ins Schlepptau und wieder hoch, kam im Walde zwischen Liepe und Nieder-Finow wieder ans Schlepptau, ohne das auch hier eine Landung möglich war; neuerdings wieder, und zwar erst wenige hundert Meter Hochgetrieben, kam der Ballon urplötzlich rasend schnell in eine Gewitterwolke und wurde bis über 2000 Meter hochgerissen, obgleich der Ballon nach dem Gewicht nur etwa 500 Meter hätte hoch gehen können! Der Ballon machte rasende Schwankungen in der Luft, so daß der Korb beinahe überschlagen wäre. Tas Schlepptau befand sich öfter über dem Korbe. So ging es immer 500 bis 1000 Meter auf und nieder, so daß die im Korbe befindlichen Luftschiffer gründlich ge schüttelt wurden und fast athemlos wurden. Dazu trat strömender Regen, Schnee und Hagel, welch letzterer den Insassen derart auf die Hände prasselte, daß sie sich vor Schmerzen nnd Klammycit der Hände nur mit knapper Noth am Korbe festhalten konnten. Die Schwankungen waren toller, als in einem Fesselballon bei Sturm, und es befand sich die Ballonhülle mehrfach unter dem Korbe! In Folge des Wirbelwindes war das Gas ziemlich zur Hälfte aus dem Ballon herausgedrückt worden. Völlig erschöpft, wäre es den Korbinsassen wohl nicht länger mehr möglich gewesen, in dieser Lage auszuhalten, ohne den Anstrengungen zu erliegen. Endlich begann der Bal lon, halb leer, mit 10 Meter Geschwindigkeit in der Se kunde, aus einer Höhe von 2000 Metern abzustürzen und fiel zum Glück auf einen großen Buchenwald bei Falken berg. Herr Professor Miethe, den der Ballonführer Ober leutnant Hildebrandt in einer Schlinge ans dem Korbe herabgelassen hatte, hotte aus dem benachbarten Torfe Liepe Leute herbei, welche dann den Führer aus dem Korbe holten. Ter Ballon wurde dann geborgen, welche Arbeit um zehn Uhr Abends beendet war. Tie Leute in den Ortschaften hatten gesehen, wie der Ballon durch dünnen Nebel ging und dann Plötzlich in eine große schwarze Gewitterwolke hineingerissen wurde. In der Wolke blitzte und donnerte es ganz gewaltig. Nur der Geistesgegenwart des Ballonführers war es nach dem Vorgefallenen zu danken, daß er sowohl, wie sein Be gleiter, lebend zur Erde kamen. Ein englischer Korrespondent als Gast auf einem deutschen Kriegsschiff. Tie „Daily Mail", die für eine bessere Verpflegung der Mannschaften der englischen Marine etntritt, hat, um vergleiche anstellen zu können, einen Spezialberichterstatter entsandt, der über diesen Punkt Studien auf einem deutschen Kriegsschiffe machen soll. Tas Blatt schreibt darüber: „Unser Berichterstatter hat vom Kaiser die Erlaubniß erhalten, seine Studien an Bord eines Schlachtschiffes der kaiserlich deutschen Marine zu betreiben. Seine Briefe werden demnächst in der „Taily Mail" veröffentlicht »verden. . . . Unser Berichterstatter begab sich zunächst nach Berlin, wo er am Mittwoch von Vize-Admiral v. Tirpitz empfangen wurde. Admiral Tir- pitz hat auf direktes Ersuchen des Kaisers alle Arrange ments getroffen, um unseres Berichterstatters Neugier in Bezug aus die Behandlung der deutschen Seeleute zu be friedigen. Wir können uns nicht vorstellen, daß Lord Selborne oder Mr. Arnold Forster einein deutschen Korre spondenten gestatten sollten, an Bord der „Majestic" oder der „Renown" zu weilen, und der Höflichveitsakt unserem Berichterstatter gegenüber ist deshalb ebenso bemerkeus- werth wie bisher beispiellos." Einen „umgekehrten Boykott" planen Gast> wirthe von Berlin und Umgegend gegen das Waarenhaus von Tietz in der Leipzigerstraste. Dieses verkauft Bier und Seltcrswasser zu einem ungewöhnlich billigen Preise, 45 Flaschen für 3 Mark. Dabei wird kein Pfand verlangt und auch nicht einmal die Rückgabe der Flaschen ansbe- dungen. Tas ist ein Wettbewerb, gegen den andere Ver käufer nicht aufkommen können. Nun wollen die Gast- wirthe bei Tietz so viel Bier und Selterswassers ohne Un terbrechung kaufen, als sie nur bekommen können, und die Flaschen so lange als irgend möglich behalten. Ta nach ihrer Berechnung an jeder Flasche Geld zugesetzt wird, hoffen sie das Waarenhaus mürbe zu machen. Eine badische Bauernhochzeit, die sich sehen lassen konnte, wurde dieser Tage zu Breitnau im Wiesen thal abgehalten. Tie Brautleute waren Wirthskinder und das erklärt Manches; sie des Lammwirths Töchterlein von Schlechtnau, er des Löwenwirths Sohn von Breitnau. Zu diesem Bundesfest zwischen „Löwe" und „Lamm" waren, wie die „Wiesenthaler Zeitung" berichtete, 500 Personen eingeladen; man deckte aber vorsorglicher Weise gleich für 600. Tas ganze Gasthaus war bis unter das Dach ausge- räumt, um die Mitesser alle unterzubringen. Auf etwa 40 Fuhrwerken kamen die von auswärts geladenen Fest gäste hcrangerasselt und boten in ihren bunten Volks trachten ein schönes, interessantes Bild. Wie es sich bei einer richtigen Hochzeit, zumal bei einer Bauernhochzeit, gebührt, wurde der Hauptnachdruck ans Atzung und Lab ung gelegt. Drei Centner Ochsenfleisch, vier Hammel, drei Külber, drei Schweine, ein paar hundert Bratwürste, nebst einem Centner Nudeln, ungezählten Kuchen und sonstigem Gebäck wurden in Form eines Festmahls von zwölf Gängen vertilgt und allein mit 1500 Litern offenen Weins, ungerechnet die Flaschenweine, befeuchtet. Der Tanzboden war im Freien errichtet, wo 15 Musikanten draus los fiedelten und bliesen, was das Zeug hielt, und jedenfatts auch ihren redlichen Antheil an obigen 1500 Litern gehabt haben. Es ist immer erfreuliche wenn die schönen Sitten und Gebräuche der guten alten Zeit hoch gehalten werden. DieMtethSpreisein Südafrika sind während des Krieges in kaum glaublichem Maoße gestiegen. Ein« gewöhnliche Villa, so berichtet dos „South Africa Note Book", die in Kap stadt sonst für monatlich 250 Mk. zu haben war, kostet sitzt in Johannirburg 500 bis 600 Mk. und die Preise, dir während der letzten vier Monate um 30 b!s 50 Prozent gestiegen sind, werden sich nach dem Friedensschlüsse abermals ins Unermeßliche erhöhen. Und nicht allein die Mielhe, auch die Kosten für Be leuchtung und besonders für Wasser sind fabelhaft und mit euro päischen Verhältnissen ganz und gar nicht zu vergleichen. Die F-age sei, wie sür die zurückkehrenden Massen WohnungSgelegen« heit beschafft werden könne. Nach dcm jetzigen Stande der Dinge sei bereits heute in Johannesburg und Vororten kaum cin unbezogenes HauS auszutreiben. Den Werth turnerischer Urbungen auf di« Körperentwickelung der im Wachsthum begriffenen Ju- gend zeigen deutlich dir Messungen, die Dr. P. Godin an 100 Schülern der Looks wilitairs von ungefähr 14'/, bis zu 18 Jahren alle 6 Monate vorgenommen Hot. Die Halste dieser Schüler benutzte die freie Zeit dazu, um in mäßiger Weise an Apparaten, mit Vorliebe am festen Barrcn, zu turnen, die andere Hälste trieb kcine derartigen Uebungen. Unter dem Einflüße dtS ApparateturnenS nahm besonders der Umfang des Brust korbes in günstiger Weise zu. Der Unterschied zwischen turnen den und nicht turnenden Schüler» betrug nach Ablauf der ziem lich vierjährigen BeobachtungSzeit 8—10 Centime!^«. Im All- gemeinen betrug die mittlere Zunahme dr» bei den nichtturnendrn bei den turnenden Kindern: Kindern: Brustkorb-Durchmrsser» 3 sm 5 om Oneraim- » 4 - 5 - Vorderarm-NmfangrS 3 - 6 . Waden- - 5 - 6 - Mit der stärkeren Entwickelung der einzelnen Köiperthrile geht bei den turnenden Kindern auch eine stärkere Zunahme ihre» Körpergewichtes einher. Bei den nichtturnendrn Schülern war Innerhalb dr» angegebrnen Zeitraumes eine Zunahme von ungr- fähr 14 Kilogramm erfolgt; hingegen betrug bei den turnende« Schülern die Gewichtszunahme 20, 25, ja sogar 27 und 29 Kilogramm. In gewissem Grade begünstigt da» Apparateturnen auch da» Läng«nwach»thum de» Körper», denn di« Schüler, die geturnt hatten, warm ungefähr I Cmtimetrr mrhx gewachsen al» diejenigen, die nicht geturnt hatte». RSerrkllwriSHSe» Großenhain, 10. Juni. Schwetnrmarkt. Prri» eine» Ferkel» '2-27 R., ewe» Schweine« 3L-7S «. Achchre: L47 Ferkel, 216 Schweine.