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««d A«r»tg»r MeltM «E AtyÄtt). .,.777^. Awtsölatt -rr^ der Königl. Smt-Hauptmmmschast Großenhain, der Königl. Amtsgerichts und de» StablrachS zu Riesa. LOS Dienstag, «. Mai 1802, «dendS. SS. Jahr« MM RSchmi RaMStatt MstMMk UM> Tug MN—Mg NuSWHam der Gvnn» mch befttage. Miertrljilßrlichm MMUDtMet» lei WMalMW In der U^MMMn M Wcha 1 WMrS SS dis, ßmch unfme Ug^M W» D» HeM 1 MM «v WM, MI «Mia», am Schatt« Mr laiserl. Pofiaastatt« 1 »Mr» « Ps^, dmch M» vrichritg« srei ins -au» 2 «art 7 WM. L»ch MwMüMwwuM» MmM» WWW»»,» M^tEWWE>W^ME Dk HEA DD ^OTMEEEW^ d O^M DßWD^U, »oUI «ch M«Mg M, Lauger » »tuteelich M Riesa. — SeschikstSstekl«: LapauMußraß« i». — UM M, RMactwu dirmetmar'tNch: -enuau« Gch«I»1 M Mefa. Die Anmeldung für den nächsten Ausnahmetrnnin in di« Soldatenknaben - Erziehungs anstalt i» Klelnstruppen zu Ostern 1903 kann bereits von jetzt ab bi- Ende Dezember 1902 -ei den BezirkSkommando» erfolge». 8«r Aufnahme berechtigt find die Söhn« gut gedienter Unteroffiziere und Soldaten der Königlich Sächsischen Armee, welche zu Ostern 1903 konfirmirt werden. Stotterer, Bettnässer, Bruchleideud« und mit stärkerem Fußschweiß Behaftet«, sowie Knaben, welche voraussichtlich späterhin zum Militärdienst ungeeignet find, werde» nicht ausgenommen. Die Zöglinge der Anstalt in Kleinstruppen werden in der Regel nach einem Jahre die Unterosfiziervorfchule in Marienberg überführt, au» letzterer nach 2 Jahreu in die dortig« Unterosfizierschule versetzt und au» dieser nach weiteren 2 Jahren in dir Armee ein gestellt. Die Erziehung und Ausbildung in alle» drei Anstalten ist völlig kostenfrei. Die vollständigen Ausnahme-Bedingungen können bei jedem Bezirllkommando entnom men werde». Dresden, den 3. Mai 1902. Krieg-Ministerium, Allgemeine Armee - Abtheilung. gfrhr. v. Wagner. Nachdem vir Ergebnisse der diesjährigen Eiukommeostrurrrtnlchatzung den Beitragspflich tigen bekannt gemacht worden find, werden in Gemäßheit der Bestimmung in § 46 Absatz 3 d«S Einkommensteuergesetze» vom 24. Juli 1900 alle Personen, welche hier ihre Gteuerpflichi zu erfüllen habe», denen aber die Steuerzrttel sicht haben behändigt werden können, ausge fordert, wegen Mittheiluug de» EinschätzungSrrgrbnissrS sich bei der hiesigen OrtSsteuerrinnahum. zu melden. Zeithain, am. 5 Mai 1902. Der Gemeiudevorftaud. Im Gasthofe zur König-linde in Wülknitz sollen Freitag, an, v. Mai ds<. IS, von Bormittag» »/.10 Uhr an 49 Stück kieferne Stämme von 11/15 ein MitteusUÄe und 10,20-14 m Länge, 22 , 16/22 — 11—14 2 . -» — 23/29 — — 14—16 26 , Klötzer . 16/22 Oberstärke , 4,60 7 - 23/29 D * 4,60 D 1 . 30 — 5,00 w 135 . Derbstangen „ 10/12 Unterstärke I 10—12 D 80 , 13/15 Zu 10—13 2 rw Laubholz-Schelte, 72 rm kieferne Scheite, 18»/, rm Laubholz-Knüppel, 144 rm kieferne Knüppel, 13 rm Laubholz-Aeste, 353 rm kieferne Aeste, 87 rm kieferne» Astreifig, 6 kieferne Langhaus«, I. El., 2 kieferne Langhaufen II. El, 47 rm kieferne Stöcke, Kahlschlag in neu Abth 17, Durchforstung»- und Einzelhölzer in den neu Abth 17. 18. 19. 52, Forstortr Krriaitzer und Kottewitz« Heide, Lager, Geschützpark, meistbietend gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben Kgl. Forftverwattung. Kgl. Garnison-Verwaltung Truppenübungsplatz Zeithain. » Mtches um» Sächsisches. Riesa, 6. Mai 1902. — Seit vorigem Sonntag wird der 55 Jahre alte Gutsbesitzer Robert Wilhelm Werner in Gan zig ver mißt. Wie die Nachforschungen ergeben haben, ist Werner von Bornitz mit dem Eisenbahnzug nach Riesa gefahren, von hier ab fehlt indeß jede Spur. Werner, der bei seinem Weggang mit mvdebraunem Anzug bekleidet war, war krank und man vermuthet, daß er den Dod gesucht hat. Mer Auskunft über den Verbleib des Vermißten geben kann, ist dringend gebeten, sofort Nachricht an Familie Robert Werner in Ganzig (Post Bornitz) gelangen zu lassen. —dl. Am Montag wurde die am 1. Mai vertagte Haupt verhandlung gegen den BIzewachtmeister Schiff« er von der 2. Batterie de» Feld-Artillerie-Regiments Nr. 32 wegen Be leidigung vor dem Chemnitzer Kriegsgericht fortgesetzt. Verhört wurden noch zwei Zeugen. Nach Abhörung derselben fand der vom Be.h mdlungssühnr vor Eintritt in die Berliandlung ver geblich anempsohlene Vergleich Annahme. Die Antragstellerin nahm den Strafantrag zurück und der Angeklagte verpflichtete sich, im .Riesaer Tageblatt- die gegen die Antragstellerin aus gesprochene Beleidigung öffentlich zurückzunehmen. — Wären dir Zungen verschiedener Frauen nicht so geschäftig gewesen, so wären den bet dieser Sache Betheiligten viele Unannehmlichkeiten erspart «rbUeden. —* Die folgende MiSzelle über Riesa, dem Werk .Staats- und Retsegeographie' von Dr. Heinr. Gottl. Franken (Verlag von Siegs. Ehrens. Richter, Dresden und Leipzig) aus dem Jahre 1-55 «-Wommen, wird un» zugängig gemacht und zum Abdruck überkssm: Rteßa. Liegt im meißnischen Kreise, und zwar im Kreis- amt« Meißen, an der Elbe, unweit Strehla; und ist rin Markt, flecken und stzrtttjäßtgr» Guth, dem Herrn Commercienrath Hänisch anietzo zuständig. Diese» Guth, so mit 2 Ritlerpferde- Dirnstru Verdi« et wird, war ehedem ein berühmte» Benedic. tiuerklostet, so nachher o den Titel eine» Kloste amt» g-führet, dessen Einkünfte von Chursürst Moritz der Kanzlry grwirdwet gewesen Lhursü-st August verkaufte r» Ao. 1554. dem von Miltitz; dieser überlie» r» Ao. !578 an v. Joh. von Embdrn von dessen Erben, Joh. Lev von Embdrn, kaufte e» 1617. Christian von Kiesewetter, welcher aber dasselbe wiederum 1621. Ehp. Felgenhaurrn verkaufte, wobry auf Ehurfürftl. Befehl doS Guth in Erbe verwandelt worden. Von Frlgenhauer» Enkeln kam dir» Guth an de» Kammerhrrrn Joh. Ge. von Wehle» Erben, u. s ». bi» an de« irtzigeu Besitzer. Die jährlichen Märkte fallen allhier 1) Mont, nach Ouafimodogrnlti, 2) Mont, nach Gallen — R »ch dem amtlichen Berichte der Kommission sür das Veterinär wesen übe, die in der Zelt vom 16. bi» mit 30. April 1902 im Königreich Sachse« konstatirtrn ansteckenden Thier krankheiten ist s-er Milzbrand zehnmal, die Lollwuth zweimal und der Rotz ebenfalls zweimal innerhalb Sachsen» vorgrkowme». — Der 14. deutsche Turvklti» (Königreich Sachsen) um faßte »ach der »rursten amtliche» Erhebung vom 1. Januar 1902 1062 »«eine (-s- 21) in 866 BneinSorteu (-f- 7) »st 122 294 über 14 Jahre alte BerrinSangrhörig« (-f- 2276). An den Turnübungen »ahmrn 71337 theil <-s- 966), davon waren 23150 Zöglinge (-1- 1414). Die Zahl der zur Kaffe der deutschen Turnerschast steuernden Mitglieder au» dem 14 Turnkreise betrug 98 953. Di« Zahl der Vorturner stieg auf 6633. Da» ganze Jahr über wurde von 2 946 525 Mann (-«- 104 327) an 106939 Abenden geturnt (-)- 7075). In den Vereinen wurde« 14326 Borturnerstunden abgehalten. Die Zahl der Fraurnabthetlungen flieg aus 297 mit 8362 Mitgliedern. Di« Frauenabtheilungrn übten in 12 551 Turn zeiten. ES besuchten inSgesammt 227 048 Turnerinnen den Turnplatz. 68 Turnverein« Sachsen» pflegten da» Kindrrturneu mit 5637 Knaben und 2037 Mädchen. Die Zahl der Verein»- eigenen Turnplätze stieg auf 198, die der Hallen aus 130 4912 TurnvereinSmitglieder traten im Lause de» letzten Jahre» in da» Herr rin. Der Turnkrei» Sachsen ist in 25 Gaue ein gethetlt, welche wiederum 70 Bezirke umfassen. * Prausitz, 5. Mai. Im festlich schön geschmückten Saale des Lehmann'schen Gasthofe» hirrßlbst gab der Männer gesangverein »Einigkeit- zu Prausitz am gestrigen Sonntag ein öffentliche» GesangS-Concert. Da» gutgewählt« und reichhaltige Programm fand bet den sehr zahlreich erschienenen Zuhörern den ungetheiltesten und verdienten Beisall. Die sammtlichrn Chor - Gesang» - Vorträge unter Leitung dc» VereinSdirigrnten, Herrn Cantor Barsch, legten Zeugniß davon ab, mit wklchem Fleiß und E.fer jeder Sänger sich der ihm gewordenen Auf gabe widmete, nm zu dem Gelingen dr» Ganzen seinen Theil beigetragen zu haben. Insbesondere »nachten die Einzelvoiträgc ernsten nud heiteren Jnhali», welche zu anerkannt bester Aus führung kamen, aus die Anwesenden einen befriedigenden Ein druck. An da» Concert reihte sich sodann ein flotter Ball. Allgemein wurde da» Arrangement al» ein wohlgelungenr» besprochen. Meißen. Ein hier wohnhafter 28 Jahre alter Eisen arbeiter machte sich in Dresden in Folge Verausgabung falschen Geldes verdächtig und wurde demzufolge dort in Haft genommen. Durch die nun in Dresden und hier eifrig fortgesetzten Erörterungen wurde derselbe der Falschmün zerei überführt. Bei der in seiner hiesigen Wohnung vvrgenommenen Durchsuchung wurden nicht nur eine An zahl Falschstücke, sondern auch die Gypsform und der zum Gießen benutzte Löffel in der Ofenröhre versteckt vorge funden. Der Mann hat sich inzwischen in seiner Ge- fängnißzelle entleibt. Döbeln, 5. Mai. Reicher Flaggenschmuck kündet heute, daß die Stadt Döbeln einen Festtag hat. Es voll enden sich heute 40 Jahre, seit Herr Bürgermeister Thiele sein Amt als Bürgermeister von Döbeln angetreten hat. Die städtischen Kollegien sind auf eine würdige Feier dieses seltenen Tages bedacht gewesen. Die Geschäfts stellen des Stadträthes waren nur bis 11 Uhr geöffnet und in den Schulen fiel am Nachmiettag der Unterricht aus. Mittags 12 Uhr fand im Sitzungszimmer des Rath hauses eine feierliche Beglückwünschung des Herrn Ju bilars durch die vorgesetzte Behörde, durch die städtischen Kollegien, die Beamten der Stadt, sodann auch durch die Vertreter der hiesigen königl. und kaiserl. Behörden, der Geistlichkeit, Lehrerschaft, Innungen, Vereine und Kor porationen statt. Die Mdtischen Kollegien haben dem Jubilar das Ehrenbürgerrecht verliehen und wurde ihnr durch Herrn Stadtrath Dr. Lehmann die in einer k0st-- baren Ledermappe enthaltene Urkunde überreicht. Herr Kreishauptmann vvn Ehrenstein händigte dem schon mit dem Albrechtsvrden dekorirten Jubilar den ihm jetzt vom Sr. Majestät dem König verliehenen Verdienstorden erster Klasse aus und brachte zugleich unter Anerkennung der Verdienste des Herrn Thiele als Berwaltungsbeamter die herzlichsten Glückwünsche der königl. Sächs. Staatsregier-- ung zum Ausdruck. Nachmittags 3 Uhr fand iin Holet zur „Sonne" zu Ehren des Jubilars ein Festmahl statt, an dem 160 Personen theilnahmen. Dresden. Die Kosten de» neuen Ständehause» wcrdrw nach der derzeitigen Planung 3783 962 Mk. betragen, währenw man bisher nur mit einem Gesammtbauaufwande von 3637800 Mk. gerechnet hatte. Zu den Kosten trete» diejenigen sür di« Nebenanlagen und die Mobiliarausstattung, so daß die Grsammt- summe iür da» neue Gebäude nebst der inneren Einrichtung 4 530375 Mk. «geben würde. Laut Vertrag hat die Stadt' Dresden 200000 Mk. al» Beitrag zu leisten, 2 500 000 Mk, find von den Ständen bereits bewilligt worden, so daß später noch 1830375 Mk. zu bewilligen sein Wörden. Bi» Mitte dr» Jahre» 1905 soll der Rohbau sertiggestellt werden, bi» Ende dr» Jahre» de? Thurm und im Jahre 1907 soll die Uebrrgabe geschehen. Königstein, 2. Mai. In den Waldungen in der Gegend von Beißig, LeupoldiShain und Hermsdorf ist, wie be richtet, die Hridelbeerbiüthe auf ganzen Strecken erfroren. Bon der sächs.-böhm. Grenze. Ein blutige» Drama spiel!« sich am Sonnabend aus dem Marktplätze zu Tür» mitz bei Aussig ob. Der Maschinist Tscherny «hielt von dem Tagarbelter LandovSky «ine» Rrvolverschuß von rückwärts in den Kopf, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Dec Attentäter eilte dann zum nahen Friedhof und entleibte sich dort selbst. Da» Motiv der That war Rache. LandovSky hattr nämlich «st vor Kurzem beim KreiSgnichte in Lrltmeritz «ine sech-monatliche Freiheitsstrafe verbüßt, und Tscherny war bei der betreffenden Gerichtsverhandlung, die zur Brrurthrilung LandovSkyS führte, der HauptbelastuugSzruge gegm den Ange klagten gewesen. Freiberg, 5. Mai. Hochinteressante Funde wur den letzter Tage bei Erdäbtragungen auf dem Aloster- gartenareale gemacht. Am nordwestlichen Ende des ehe maligen Klostergarteus stieß man auf eine mit Ziegel steinen ausgemauerte Gruft. Der eichene Sarg war wochj ziemlich gut erhalten. In ihm lag das ebenfalls gut erhaltene Skelett einer weiblichen Person. An den über die Brust gelegten Händen fand man einen goldenen Ring vor, der die Inschrift trägt: „Peter Schmohl — 3. Fe bruar 1635". Man wird also mit voller Berechtigung an nehmen können, daß die Ueberreste vvn der Ehefrau deS tapferen Vertheidigers Freibergs bei der Belagerung inr Jahre 1643, Peter Schmohl, herrühren. Die sammetne Kleidung und das Schuhwerk der Tobten sind noch sehr gut erhalten. Die eine Hand hatte ein Gebetbuch, die andere ein Kruzifix umfaßt. Anstoßend an die Gruft sank» man ein größeres Erbbegräbniß, doch konnten von den hier: Bestatteten nur geringe Reste aufgehoben werden. Anp