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wesentlich größer« gnvefe». al« »um anfing« angenommen hab«. Da« «en« Grundstück fit auch praktisch«». w«ll dort «in« grüß«« Inzahl von Häusern «nicht«» werden könne. 1« «achd«« Bedürfnis vorhanden sei. Di« Herren Gtadt. vnordn«1«n G«tßi«r, Roßberg nndGchv«id«r v«r. w«nd«n stch für d«a Verein. Herrn Stadt». John« ist d«r Prei« von 2 Mk. pro Qnadratu»«t«r, d«a di« Gtadt an den Verein bezahlen soll, zu hoch. Wenn di« Stadt diesen Prei« geb», so bezahl« st« «in Dritt«l d«Ü Kauf« preis«« de« gesamten Flurstücke«, denn der Verein hab« bedeutend weniger für den Quadratmeter bezahlt. Herr Stadtrat Schnauder führt hiergegen an, daß der Verein ja nur di« vttte ausgesprochen habe, ihn da« Land abzu kaufen ; den Prei« von 2 Mk. pro qm habe der vauau». schuß festgesetzt, mit Rücksicht darauf, daß dem Verein da« beste Vorland, da« »Hy« wesentliche Aufwendungen zur vebauung geeignet gewesen^ würe, abgeschnltten werd«, während ihm nur da« weniger wertvoll« verbleibe, Bei der hierauf erfolgten Abstimmung wurde den Veschlvsßrn de« Rate«, sowie de« Bau-, Sa«- und WasserwerkSauS- schusse« einstimmig beigetreten; nur gegen die Festsetzung de« Preise« auf 2 Mk. pro Quadratmeter wurde eine Stimme abgegeben. —* Anläßlich de« Geburt »tage« Gr. Majestät de« Kaiser« am 27. d. M. wird von 73V Uhr ab Wecken auf dem Weg« Moltkestraße—Bahnhofstraße—Wetttnerstraß». Hauptstraße—Gchtttzenstraße—vtSmarckstraße und Oschatzer« straße vom Hornistenkorp» de« Pionier-vataillon« Nr. 22 gespielt. Die Truppenteile halten wie alljährlich vormittag« Appell« ab, bet denen die Mannschaften durch die Batterie- bez. Kompagnie - Chef« auf die Bedeutung de« Lage« hin gewiesen werden. Bon 1130 Uhr vormittag« ab findet auf dem Alberiplatze Paroleausgabe statt, an der sämtliche Offiziere, Sanität«.Offiziere, Beamte und dienstfreien Unter offiziere de« Standorte« teilnehmen. Auch die Offizier« de« veurlaubtenstande«, soweit sie in Riesa oder deflrn Nähe wohnen, werden bei der Feier zugegen sein. Da« Trom- peterkorp« de« 3. Feldarttllerie-Regtment« Nr. 32 wird nach Au«gabe der Parole bi« 12 Uhr mittag« konzertieren. Sine Batterie de« 6. Feldartillerte-Regiment» Nr. 68, di« da« berittene Trompeterkorps de« Regiment« mit klingendem Spiel« auf dem Marsche nach und von dem Göhltser Exerzierplätze begleitet, wird dortselbst von 1130 Uhr vor« mittag« ab 101 Salutschuß abgeben. All« militärischen Gebäude tragen von 7 Uhr vormittag« ab bi« zum Ein tritt der Dunkelheit Flaggenschmuck. Dienstfreie Unter offiziere erhallen an diesem Tage Urlaub bi« 2 Uhr, Mannschaften bis 1 Uhr nacht«. —* Die Besichtigungen der Rekruten der Feldartillerie-Regimenter Nr. 32 und 68 und de« Pionier- Bataillon« Nr. 22 im Exerzieren, im Turnen und Unter richt finden im diesem Jahre in nachstehender Reihen folge statt: 1. Abteilung Feldart.-Rrg. Nr. 68 am 23. Januar 2. „ . „ 68 . 24. „ 1. „ „ * 32 * 25. „ 2. , „ . 32 . 26. , Pionier-Bataillon Nr. 22 am I. Februar Sxerzteren und Turnen, am 2. Februar Gefechtsausbildung auf dem Truppenübungsplatz Zeithain und Unterricht. —* Wie alljährlich, so soll auch diese« Jahr zur Feier de« Geburtstage« Sr. Maj. de« Kaiser» in der „Elbterrafle" ein Festmahl abgehallen werden, zu dem im amtlichen Teil vorliegender Nummer eingeladen wird. —* Wir machen hiermit darauf aufmerksam, daß sich in der ersten Beilage vorliegender Nummer die Rede de» Herrn Bürgermeisters Dr. Scheider, gehalten bei der Einweisung der wiedergewählten Stadtverordneten, abge druckt befindet. —* Wir versäumen nicht, unser konzertliebende« Publikum auf da« morgen abend in der Elbterrasse statt findende zweite Sinfonie-Konzert der 68er Kapelle besonder« aufmerksam zu machen. Zur Aufführung kommt die Sinfonie Nr. 6 von Haydn. Auch da« übrige gutge- tvähste Programm verspricht schönen Genuß. —* Der vorige Woche hier wegen auSwärt« be gangener Diebstähle verhaftete Hausdiener hat, wie sich jetzt herausgestellt, auch hier mehrfach« Diebstähle verübt. In dem Hotel, in welchem er bedienstet war, soll er gegen 40 Flaschen Wein, einige Flaschen Sekt, Zigarren, Kaffee usw. gestohlen haben. Die gestohlenen Waren hat er au sein« Geliebte in Dresden gesandt. — Der hier aufgetretene Zechpreller und Einmieter.Dieb, über dessen Schwindeleien wir vorige Woche berichtet haben, ist in Leipzig festgenommen worden. ' E« ist rin früher hier beschäftigt gewesener Geschtrrführer namen« Müller. Der Drrhaftrte hat gleiche Schwindeleien auch in Meißen verübt. —* Den Mitgliedern und Gästen de« „Eisenbahn", und de» „Allgemeinen Beamtenoerein«" steht in nächster Zett ein besonderer Genuß bevor, da Herr Direktor Conradi au« Berlin zu zwei Zaubervorstellungen sam Nachmittag und am Abend) gewonnen worden ist. Diesem Vortragenden, der auch in Riesa bereit» seine Kunst ge zeigt hat, geht ein glänzender Ruf vorau«; so lesen wir au« Rendsburg: „Der Künstler führt« stch mit einer aller liebsten humoristischen Plauderei bei dem Publikum «in und wußte von dem elegant au«geführten Entree, dem Verschwinden der Handschuhe bi» zur unerschöpflichen Wundertüte, au« welcher so viele Blumen, Girlanden und Flaggen hervorgezaubert wurden, daß die ganze Bühn« im bunten Farbenschmuck prangte, von einer Ueberraschung zur anderen zu führen. Die einzelnen Vorführungen waren ganz dazu angetan, die Zuschauer in ein« andere Welt zu versetzest und tatsächlich glauben zu machen, daß überirdische Kräfte im Spiele wären." —" Für Sonntag, den 14. Mat ISN find anläßlich brr Hygiene»Au«stellung in Dre«den auf dem Sportplatz« brr Ausstellung (LennSstraße) militärische Borsühr« m. 800 Man» twd »skkttMpfs HHWchsr «»»schäft« und Truppttttttl« «epftmt. «sr 1. Freiübungen: itm werden au» »en r fitr Gr«. uNIA » pea BatatLe» je 12-90 GaL-R. 80 Mann, Man«, Train-Batt. 19—LV Mann. Gewehrfechtmr Freifechten »on 9 Gruppen pr je 10, I Gruppe »u 12 Paaren. Die Fechter werden au« den besten Fechte« der Fußtruppenteil« der Dresdner Garnison «ach deren Auswahl zu« sammengestellt. L« sind auSaeworfen: für Iren. 100, 101, Schützen 108 pro Regiment je 7 Paare, J.-R. 177 5 Paare, Füg.- vatl. 18 4 Paar«, Pion. 12 2 Paar«. 8. Fußballspiel: Di« beste ReaimentSmannschaft (Bataillonsmannschaft sm selbständige Bataillone) de« 12. Armeekorps gegen die beste de» 19. Armeekorps. Die Ausscheidungen finde» innerhalb der Armeekop« statt. 4. Aolonnen-Hinderntslauf i« Gturmanzug für Truppenteil« der Dresdner Garnison. Jeder Tnwpentetl Ian« 8 Gruppen (4 acht Mann) aufstrllen. — Du Wettkampf« umfassen: 1. Springen: Hochsprunä. Wrttsprung. ES wird ohne Sprungbrett gesprungen. Anlauf und ^»runatechnik ist fretgestellt, nur wird Aufsprung auf beide Füße und Stillstehen nach dem Sprung gefordert. 2. Lausen: ») 100 w-Mallaufen. d) 100 m-„Schük«nlaus" in feldmarschmäßiger Ausrüstung (Lorntstergewicht 10 Kllogr., ohne Schanzzeug und Patronen). Der „Schutzenlaus" ist als Sprung gedacht. Die Mannschaften liegen mit ferttggemachttm Gewehr und springen auf Zeichen auf. Sieger ist der, welcher als erster feuerfertia in der vorher bezeichneten neuen Stellung liegt. Zwischen de« je 4 besten de« 12. und 19. Armeekorps findet ein EntscheidunaSlauf statt, o) 400 m-Lausen. ä) 1200 m-„Mannschaft«laufrn" der Truppenteil«: Jeder der daran teilnehmenden Truppenteil« stellt 4 bi« S Mann. Die gestellten Mannschaften laufe« gleichzeitig, die 4 Besten werden gewertet. Der Preis wird derjenigen Regi ments» bez. BataillonS-Mannschast zurrtrilt, deren Durchschnitts leistung am besten ist. s) 400 m-Eilbotenlauf: Jeder der daran teilnehmenden Truppenteil« stellt «ine Mannschaft von 4 Mann 1 100 m. 8. Werfen: ») Kugelstoßen (Eisenkugel 7'/. Kg.) d) Ball werfen (Handweitwurf eine« Kricketballe«). An Preisen, welch« für jede Konkurrenz ausgeworfen find, gibt das AuSstellungSkomiter Medaillen. Da» Kriegsministerium wird voraussichtlich Ehren preis« bewilligen. Preise von Truppenteilen und einzelnen Gön- nern de» Sports sind sehr erwünscht. Du. t sich di« einzelnen Mannschaften an verschiedenen Konkurrenzen beteiligen können, ist da» Programm folgendermaßen geplant: 1. Freiübungen. 2. Leicht athletische Wettkämpfe: 1) 100 m-Mallaufen (Vorlaus). 2) Hoch sprung und Kugelstoßen nebeneinander. 8) 100 m-Schützenlauf (Entscheidungslauf). 4) 100 m-Entscheidungslauf'(zu Nr. 1). S) Writsprung und Ballwerfrn nebeneinander. S) 400m-Laufen (Entscheidungslauf). 7) 1200 w-MannschaftSlaufen. 8) 400w-Eil- botenlauf. 8. Gewehrfechten. 4. Kolonnen-HinderntSlauf. 5. Fuß ballspiel. AIS Anzug ist im allgemeinen Drilchzeug und Mütze gedacht, für den Schützenlauf feldmarschmäßiger Anzug mit Ge wehr, für den Kolonnenhindernislauf Sturmanzug mit Fechtgewehr, für da» Fußballspiel kurze Hose, Hemd bez. Bluse mit Regiments- (Bataillon«-) Abzeichen. Für da» Springen und Laufen bleibt die Fußbekleidung überlassen, sportliche Nagelschuhe sind gestattet. — Donner«tag, den 2. Februar, findet tn Dresden die 63. Sitzung de« der Köntgl. Generaldirektion der Sächsischen StaatSeisenbahnen beigeordneten Eisenbahn rate« statt. Die Tagesordnung umfaßt 1. Wahl zweier Mitglieder de« ständigen Ausschusses auf di« Dauer der 10. Wahlperiode bi« 30. September 1911. 2. Mitteilungen über die Tarifierung von: a) geklebten Faltschachteln, d) Kuoertpapier, v) Kupfervitriol, ä) Margarine. 3. Mit teilung über den Stand der Verhandlung in der ständigen Tarifkommtsflon, betreffend die Stellung großräumiger Wagen für Leichtgüter. 4. Verhandlung über die Auf- nähme von Lederschuhen mit Holzsohlen unter die tn großen bedeckten Wagen zu befördernden Güter. Hieran schließt sich eine Besprechung de« Sommerfahrplan« 1911. —88 Eine sowohl tn oerkehr»t«ch«ischer al« sozialer Richtung bedeutsame und interessante Entscheidung fällte da« Dresdner Amtsgericht. Am Morgen de« 24. Oktober vorigen Jahre« fuhr der Buchdrucker Oswald Böhme mit dem Personenzuge von Potschapprl nach DreSden-Haupt- bahnhof, um sein« Arbeitsstätte aufzusuchen. Er hatte sich in Potschappel eine Fahrkarte vierter Klasse gelöst. Schon bet der Ankunft de« Prrsonenzuge« in Potschappel waren die Hinteren Wagen vierter Klaffe mit Arbeitern überfüllt, die ihren Arbeitsstätten im Plauenschen Grunde und tn Dresden zustrrbten. Böhm« lief noch mit anderen Fahr- gästen am Zuge entlang, um ein Plätzchen zu suchen, und wurde schließlich, al« alle Abteile vierter Klaffe überfüllt waren, vom Zugpersonal tn die vorderen Wagen verwiesen. Aber auch diese Wagen waren mit Fahrgästen vollständig besetzt, so daß Böhm« nebst sieben anderen Reisenden ge zwungen war, auf der Plattform zu stehen, wenn er nicht noch im letzten Augenblicke in Polschappel Zurückbleiben wollte. In Plauen leerten stch nun einige Abteile vierter Klasse, indem zahlreiche Arbeiter hier au«stiegen. Der Oberschaffner bemerkte nun auf der genannten Station den Reisenden Böhme nebst einigen anderen Reisegefährten auf der Plattform. Er forderte Böhme auf, die Plattform zu verlassen und in dem inzwischen entlasteten Wagen Platz zu nehmen. Böhm« sowohl al« auch die übrigen „Platt- form-Fahrgäste" wollten nun unmittelbar vor der Einfahrt in Dreltden-Hauptbahnhof ihre Plätze nicht mehr wechseln und verblieben ungeachtet der Aufforderung de« Ober- schaffner« draußen auf der Plattform. Der Beamte stellte die Personalien dieser Reisenden fest, erstattete Anzeige und die EtsenbahnbelriebSdirrktion beglückte sie mit einer Strafverfügung über je 5 Mark, weil sie während der Fahrt de» Personenzug«« von Potschappel nach Dreltden- Hauptbahnhof auf der Plattform eine« Wagen« vierter Klasse gestanden und trotz Wegweisung tn DreSden-Plauen weiter auf der Plattform verweilt haben. Die Reisenden beantragten gerichtliche Entscheidung und beklagten sich vor Gericht über di« Behandlung der Passagiere der vierten Wagenllasse, in»besonder« über die Ueberfüllung der vierten Wagenklaffe. Da« Gericht bestätigte jedoch die Strafver fügung und meinte, der Aufenthalt auf der Plattform sei ein- für alle Male verboten. Der Einwand, die Wagen vierter Klaff« seien überfüllt gewesen und hätten die Reisenden nicht mehr aufnehmen können, sei nichtig, denn in diesem Fall« hätten die Reisenden in Potschappel zurück- bleiben und einen späteren Zug benützen müssen. Wenn die Wagen besetzt seien, habe die Eisenbahn keine Der- pflichtung, noch weitere Fahrgäste zu besüidern. — Beim Publikum wird dies« Entscheidung mindesten« recht ge mischte Gefühle au«lösen; jedenfall» trägt sie nicht zur Förderung de« BerkehrSfortschritt» bei. —88 Li« Sächsischen U«,,t«ka«Mßr» und ärzt- lich«n B«zi«rü»«r«tn« im KlAstgrttchHachEtz>»fchäf" ttgen sich fett ttni^r Zeit eingehend uMbw M Hachse» zugelaffww» FeuerbefiatUneg und mtterMe, «Aw» »am ärztliche» B^rttomtta -itttm dwi AerztMmWmr znge- fa»dt»» «»trag d« «eratnna. De» Antrag llaaM, a. Etui, sghruag »« «öltGtt»rischen E»ichwchchau,V GIsbchstellung d«r yeuacheftaUung mit der GrdbesAtttuua, a. GlttHR«llu«g d« allgmn einen ärztlichen -»gntffs mit»» ZeagatW» der beamtete» »erzte. — Paragraph S de« Geich»« Übtzr die Feuerbestaltung im Königreich Sachsen bestimmt, Aaß zur Einäscherung einer Leiche ein Zeugnt« de« behandelnden Arzte» und da« eine« beamteten Arzte« (Vezirklarzte»), sa mt« ferner 8 7, daß, wenn kein behandelnder Arzt vor handen gewesen ist, Zeugnisse von zwei beamteten Arrzten beigebracht werben müssen. Nach Ansicht der sächsischen AÄrzteschaft führen diese Bestimmungen zu großen Härten, besonder« tn Städten, die nur «inen beamteten Arzt haben. La muß «in aubwärt« stö, 50 und »ehr Kilometer ent- sernter vezirkßarzt herbetgrholt werden. Die« wird auch verlangt bet Leichen, die au« Länder» komme», die obliga torische Leichenschau haben, oder bei Leiche» vor» Selbst- Mördern, di« bereit« vom Staat«anwalt zur Bestattung freigegeben sind, btt denen alfa die TodeMrrsach» zweifels frei feststeht. Au« diesen Erwägungen Hera»« hat nun die Aer-lelammer Bautzen in ihrer letzten Sitzung dem Antrag« de« ärztlichen VeztrkSverein« Zittau gemäß beschlossen: 1. Die Einführung der obligatorischen Leichenschau zu empfeh len, oder 2. die Zeugnisse zweier praktisch« Aerzt« al« ge nügend gelten zu lassen, oder endlich 3. wenigsten« den Begriff „beamtet« Arzt" so au«zulegen, daß auch Gericht«, asststentenärzte, Polizetärzte, Oberärzte von Krankenhäusern u. ä. zur gültigen Ausstellung der Zeugnisse befugt find. — Ueber ein telephonamtltche« Kuriosum wird geschrieben: Wechselt «in Telephon-Jnhaber am 1. April 1911 sein« Wohnung und beantragt di« Verlegung seine« Telephon« von dem alten in da« neue Heim, so muß er dafür 25 Mk. Gebühren zahlen. Kündigt« er aber bi« zum dritten Tag de« Quartal«, also bi« 3. Januar 1911, seinen Anschluß schriftlich, wozu er berechtigt war, wenn er ihn ein Jahr inne hat, und beantragt einen neuen An schluß tn der neuen Wohnung zum 1. April, so kostet ihm da» gar nicht«; er erhält den neuen Anschluß nur nicht gerade am 1. April, sondern vielleicht erst wenig« Tage später. — Die Kartellbestrebungen der Elbeschiff- fahrt«gesellschaften dauern an, doch sind sie bisher noch nicht zum Abschluß gekommen, man könnt« im In- tereffe der Bezieher sagen: Glücklicherweise; denn der Kar- tellabschluß wird ein SchiffahrtSmonopol der großen Gesell schaften bedeuten, die jetzt schon mit ihrer Uebermacht den Kletnschiffer erdrücken. Freilich hat man unter den jetzigen Verhältnissen keine goldenen Berg« verdienen können. Di« vereinigten Elbeschtffahrt«-Gesellschaften gaben 1907/08 kein« Dividende, 1908/09 brachten sie 1 Proz. und 1909/10 ist die Aussicht weniger günstig. Man darf nicht vergessen, daß der äußerst günstige Waflerstand der Elbe «ine voll- ständig« Ausnutzung de« Laderaum«» gestattet« und daß schließlich die Fracht knapp wurde. Im Hochsommer mußte eine ganze Anzahl von Fahrzeugen der genannte« Gesell schaften außer Dienst gestellt werden, die tm Jahre 1907 außerdem noch die Prioat-Schiffer-TranSportgefrlschast er- pachtet« und trotz der schlechten Ergebniff« die Pacht für die einzelnen Fahrzeuge zahlen muß. Damals schon er strebten die Bereinigten Elbeschiffahrt« - Gesellschaften mit ihren erpachteten bezw. gekauften Gesellschaften d«n Frachten markt unter ihr« Kontrolle zu bekommen. G« gelang nicht, da sofort die Neue Deutsch-Böhmische Elbeschtffahrt A.-S. gegrründet wurde, die mit «inen» Kapitale von 3000000 Mark aber bisher eine Dividende noch nicht auSgeschüttet hat. In Hamburg hatten in letzter Zttt wieder Verhand lungen wegen Kartellbestrebung«» im V«kgv«rkehr stattge- funden, die aber gescheitert sind. In der Dezembersitzung der Unternehmungen war über die Anteile, welche den ein- zelnen Unternehmungen im Bergoerkehr zugttttlt werden sollten, eine Einigung erzielt worden. Gerade dieser Punkt aber wurde von fast allen Beteiligten al« derjenige ange sehen, welcher die meisten Schwtertgkttleu bot, und man war deshalb davon überzeugt, daß über di« Nebenfragen ebenfalls eine Einigung erzielt werden könnte. Die« ist jedoch nun wider Erwarten nicht gelungen. Der eigentliche Grund, weshalb ein Kartell nicht zum Abschluß kommen wird, ist der folgende: Die Vereinigten ElbeschiffahrtSgesell- schaften wollten die freie Prtoatschtffahrt, welch« etwa 400 bi« 500 Elbkähn« umfaßt, ebenfalls de« Kartell unge gliedert wissen. Diesem verlangen wollten jedoch die übrt- gen Beteiligten nicht entsprechen, da iS nicht Absicht dieser Unternehmungen war, eine so enge Interessengemeinschaft der gesamten Elbeschtffahrt herbeiznsühren. Eine weitere Forderung der vereinigten ElbeschiffahrtS-Gesellfchafttn, nach Art der BerkaufSsyndikate ein gemeinsame« Frachtenannahme- bureau in Hamburg zu errichten, wurde ebenfall» abge lehnt. Da nun über beide Punkt« ein« Einigung nicht er zielt werden konnte, find die Verhandlungen bi« auf wtt- ttre« vertagt worden, wa» nach Lag« der Sache einem gänzlichen Scheitern der Kartellbestrebungen gleich zu er achten ist. — Auswärtige Blätter besprechen den angeblichen Plan der sächsischen Regierung, einen Gesetzentwurf zur Reform der Ersten Kammer einzubrtngen. Da« Ministerium de« Innern beschäftigt sich nach den „Dr. Nachr? jedoch zurzeit nicht mit der Au«arb,l1ung eine« solchen Gesrtzent- würfe«, da an maßgebender Stell« der jetzig« Zeitpunkt nicht für geeignet gehalten wird, an ein« Reform der Ersten Kammer heranzutreten. — Nach ddm vorläufigen Ergebnisse der Volk«, zählung vom 1 Dezember 1910 hatte da« Königreich Sachsen rund 4 797 700 Einwohner. Danach hat, wie schon gestern gemeldet, der fünfjährig« Zeitraum seit der Volkszählung von 1905, wo di« Bevölkerung sich auf 4508600 belief, eine vermehr»«« von etwa 289100 Köpf«