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WMiVW» Nstftmf das Versammlung Hinweisen konnte. Oka Dsasdnar Bank, di« dasttts in allen arllßU« VMttn Vachs«» und Deutschland«, sowie in Landon, Filialen besitz«, wird am l. Jrfii a. c. in Leipzig uni« der Firma Dresdner Lank in Leipzig ein» Nieder- laffung «rvffuen, der« Geschästskreis sämtliche bankmäßig, Transaktionen mnsafs« wird, wir verwepen zugleich auf das im Inseratenteil vorliegender Nummer befindlich« Inserat. — An 8 H unter 86, Do, vo und 0ä des Wahl- gefetzes vom 5. Mat 1909 ist der Ausdruck »Grundbesitz im «inne lät. ^ä" gebraucht worb«. Zur Behebung d« hi« und da avfgetauchtm Zwetfel üb« dl, Bedeuttmg dieses »nsdruck« kann das „Dr. I." auf Grund der an maßgebender Stelle «ingezogenen Erkundigung folgendes Mitteilen: Der Ausdruck-Grundbesitz im Ginne Int. ^ck" ist in §11 uni« Lä, Lo, Ov und 0ä gewählt worb«, um nicht jedesmal die Sorte zu wirderhol« .die bei Abschluß d« Wählerliste als Eigentümer od« gesetzliche Nutzungsberechtigt« im König reich Vachs« Grundbesitz haben". Grundbesitz im Sinne lät. haben nicht etwa bloß diejenigen, auf deren Grund besitz mindestens hundert Steuereinheiten haften, sondern alle Wahlberechtigten, die bet Abschluß der Wählerlisten als Eigentümer oder gesetzliche Nutzungsberechtigte im Königreich Sachsen Grundbesitz hab«. Bei ihn« spielen mithin, sobald der Grundbesitz im Umfange von mindesten» 4 bez. 8 da b« Land- oder Forstwirtschaft oder dem Obst bau od« im Umfange von mindesten» 1 bez. 2 da d« Gärtnerei oder dem Weinbau dient, web« Steuereinheiten noch Einkommen eine Rolle, und den Eigentümern und den gesetzlichen Nutzungsberechtigten von 4 da der Land oder Forstwirtschaft od« dem Obstbau dienenden Fläche kommen drei Stimm«, den Eigentümern und den gesetz lichen Nutzungsberechtigt« von 8 da Fläche kommen 4 Stimmen zu, ganz ohne Rücksicht darauf, wieviel sie Einkommen haben und wieviel Steueretnheit« auf ihrem Grundbesitz haft«. Da» ist an sich, wenn man den ganzen 8 H de» Gesetzes im Zusammenhang« liest, so klar und selbstverständlich, daß hierüber weder in d« Ausführungs verordnung vom 7. Mai 1909 noch in der Anweisung vom 10. Mai 1909 etwa» gesagt zu werden brauchte. SS er- hellt di« Richtigkeit unserer Auslegung der Worte übrigen» aber Indirekt auch au« dem, was unter Ziffer 13 Absatz 2 der Anweisung über die Mehrstimmen de» Miteigentümer» gesagt worden ist. Da» Sächsische Gendarmeriekorp», da» von Her« Major Klahr« befehligt wird, kann in diesem Monat auf ein 100 jährige» Bestehen zurückbllcken. Lu» diel«l Anlass« wird Sonnabend, den -10. Juli, in d« DEHalle de» Allgemeinen Turnverein» in Dresden «ine Jubiläumsfeier mit anschließender Festtafel im Gewerbe- Hause stattfind«. Bei dieser Feier werden sämtliche Amt»- Hauptmannschaften durch Abordnungen vertret« sein. S» steht da» Erscheinen Sr. Majestät de» König» zu erwart«. -- Ueber den Saatenstand im! Königreich ^Sachsen Mitte Juni 1909 (zusaNtmengestellt in der Kanzlei des LandeSkNlturrates) wird gemeldet: In der BrrichtSzeit sind zwar di« langersehnt« Niederschläge ein getreten, doch ist ihre Stärke so verschied« gewesen- Haß wiederum in einer ganzen Reih« von Bezirk« em pfindliche Trockenheit herrscht. Die Ungunst der Lage wird noch gesteigert durch die teilweise recht kühle Witterung besonders während der Nächte. Die Vegetation Ist in- 'solordessen gegenüber Äderen Jahr« fast durchgängig beträchtlich zurück. Die Mote für Winterweizen hat sich im Vergleich mit dem Vormonat etwas gebessert, jedoch nur, rveil die schlechtesten Felder umgepflügt worden sind. Sein Stand hat sich vielmehr nicht wesentlich geändert- Günstiger wird immer! noch der Wknterroggen «urteilt, von dem man sich mit wenig Ausnahmen eine gute Ernte verspricht. Gegenüber dem Vorjahr sind allerdings die Ernteaussichten beim Wtntergetreide viel geringer. Das Sommergetreide hat Zumeist stark unter der Trockenheit UnL Kälte gelitten. Doch hegt Man dort, wo ausgiebiger Regen gefallen ist, n och gute Hoffnung für die Weiter entwicklung. . Ar nicht' wenig« Bezirk« sind freilich die Niederschläge zu spät oder in zu geringer Stärke gefallen, alS daß sie den PflangenwuchS hinreichend fördern könnt«. Um i omehr hab« sich aber bet dies« Saaten die Unkräuter, namentlich Distem Und Hederich, breit gemacht. Die Kartoffeln sind gut ausgegangen, und wenn bald ein Witteeungsümschlag eintritt, versprechen sie »ine be friedigende Ernte. Sehnlich verhält es sich auch mit Runkel- und Zuckerrüben. Die vornehmlichst« Klagen wer den in fast all« Gegend« über den Stand der Futter pflanzen laut. Der erste Schnitt des Klees ist weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auch für die Ergiebig- Veit de» zweit« Schnitte» setzt Man im Hinblick auf den Verlauf der Witterung wenig gute Hoffnung. Ebenso sieht er auf manchen Wies« fast trostlos au». Die Heuernte hat hier und da begonnen, sie wird infolge de» geringen Bestandes b ald beendet werden können. An Schädlingen werd« mehrfach Drahtwürmer gemeldet. Auch Kleekrebs tritt auf. Der Rap» hat verschiedentlich durch Käfer ge litten. . ' - Eine einheitliche Uniformierung der sächsische« Polizeibeamten steht voraussichtlich demnächst bevor. IN der Hauptsache handelt es sich um die in den kleineren Städten und Landgemeinden ange- stellt« Polizeibeamten, deren Uniformen gegenwärtig oft gap- wesentlich voneinander abweichen. Infolgedessen hat die Vereinigung sächsischer Polizeibeamten an die AmtShauptmannschaften, sowie an andere Behörden eine Petition «richtet, ft, der um die Anführung einer ein heitlich»» Uniformierung für gang Sachs« gebeten wird. DaS.GefUch «rd däMlt begründek, daß «en Beamten z. B bet dem vebertritte In die gleiche Stellung einer andern Stadt- »der. Landgemeinde meist ziemlich erheb lich«' Kofi« für die Neuanschaffung einer Uniform er wachsen. Es feien Fälle vorgekommen, in denen die in Krage komm«den Beamten die Ihn« angebotenen Stel- len, auch wenn sie besser al» die früheren waren, nicht angenommen haben, iveil sie die Kosten für eine neue Uniform scheuten. Weiter wird in der Petition noch mit- gereilt, daß sogar einmal ein weg« Widerstandes gegen inen Eemetndebeamten Angeklagter fteigesprochen wer den mußt«, weil er behauptete, er habe überhaupt nicht gxglaubt oder gewußt, daß dr es mit einem Polizei- wamt« zu tun habe; er habe vielmehr angenommen, der Mann, der ihn arretieren wollte, sei ein Eisenbahn beamter. Da» Gesuch der Vereinigung sächsischer Polizei beamten lag jetzt auch dem Bezirksausschuß der Amts- Hauptmannschaft Dresden-Altstadt vor und Gourde von diesem einstimmig befürwortet. Groß«» Hain. Bet einer Schlägerei vor einem hiesigen Restaurant erhielt «in junger Mann «inen der artigen Schlag auf den Kopf, daß er bewußtlos zu- sammenbrach. Lommatzsch. Das seltene Fest der golden« Hoch- zeit zu begehen war gestern Herrn Rentner Ferdinand Zschoch« in Lommatzsch mit seiner Gemahlin vergönnt. Meißen. Am Sonntag vormittag erfolgt« di« Ein weisung des neuen Pfarrer» der JohanneSparochie, Herrn Schvnknecht, bisher Pfarrer in Rodewisch bet Auerbach. Döbeln. Ter Mulden-Zschopautaler Durngau, der älteste sächsische Durngau, beging sein 50jähriges Be stehen durch ein Gauturnfest in etwas größerem Rahmen am 26., 27. und 28. Juni in Döbeln. Ter Gau umfaßt zurzeit 58 Vereine mit 6600 Mitgliedern und erstreckt sich auf das mittlere Muldengebiet zwischen Nossen, Sieben lehn und LeiSntg sowie das untere Zschopaugebiet von Oberlichtenau, FrankenVerg ab. Seit 25 Jahren wird der Gau von dem in deutschen TUrnerkreisen als Kreisturn- ratSMitglied weithin bekannten Buchdruckereibesitzer und Stadtverordneten Emil Thallwitz (Döbeln) vertreten, der zugleich sein Jubiläum feierte und aus diesem Anlaß von 50 Vereinen des Gaues zum Ehrenmitglied ernannt wurde. An d«M Gauturufest beteiligt« sich etwa 2500 Durner. Am Sonnabend fand Jestkommers statt, am Sonntag war Wett- und Schauturnen auf dem Exerzier platz an der Burgstraße und am Nachmittag Jestzug. lieber 10000 Personen waren als Zuschauer auf dem Fest platze. An dem" Feste nahm« die Mlitär- und sämt lich« Zivilbehörb« sowie die Bürgerschaft Döbelns den regst« Anteil; die Stadtgemeinde hatte zur Deckung der Kosten 500 Mark zur Verfügung gestellt. Auch der Kreis vertreter Fickenwirth aus Dresden war anwesend. Ter Vorsitzende der Deutsch« Turnerschaft, Dr. Götz, hatte «in Glückwunschschreiben gesandt. Bei diesem Turnfeste wurde auch das Damenturnen sowie das Mnderturnen (18 Knaben- Und Mädchen-Schulklassen) erfolgreich vor- grsührt. )-( Dresden. Der neue sächsische Minister de» Innern, Graf Vitzthum v. Eckstädt, traf gestern abend hier ein und nahm im Hotel Bellevue Wohnung. Heute nach mittag wird er vom König in Billa Wachwitz in Antritts audienz empfangen werden. 88 Dresden. Der erst 17 Jahr« alte Kupfer- schmiedelehrltng Friedrich Karl Fablg au» Geschwankt bet Arnstadt, der eine größere Anzahl schwerer Einbrüche be gangen hatte, wurde vom Jugendgerichtshof des Dresdner Landgericht» in Rückficht auf die Planmäßigkeit, Hartnäckig- kett und Dreistigkeit, womit er seine verbrechen auSgeführt, zu einer dreijährig« Gefängnisstrafe verurteilt. 88 Dresden. Zu den ältesten Lehr«rvereinigung« Sachsens gehört der Pädagogische Verein zu Kötzschenbroda, di« vor kurzem unter großer Anteilnahme der sächsischen Lehrerschaft fein 7ö jähriges Bestehen fitem konnte. 88Dr«sd«n. Im Schulmuseum de» Sächsischen Lehreroereins in Dresden tagte kürzlich der Beirat für die SchulauSftellungen bei den deutschen Lehrerversammlungen. An der Tagung nahmen auch zwei Herren au» Straßburg, dem nächsten Versammlungsorte des deutschen Lehrervereins im Jahre 1910 teil. Gegenstand der zweitägigen Be ratungen war außer dem Plan für die nächste Ausstellung und den vom Betrat erlassen« Preisausschreiben besonder« die Auswahl eine» Grundstöcke» empfehlenswerter Lehr mittel. Borausfichtltch wird da» Ergebnis der gemein sam« Beratungen, der Grundstock empfehlenswerter Lehr- mittel, ein Hauptgegenstand der Straßburger Schulausstellung sein. — Im Schulmuseum de» Sächsischen Lehreroerein» zu Dresden erfreut sich jetzt di« EondrrauSstrllung .Dü rrste Schuljahr" ganz besonderer Beachtung. Nach den Sommerferien wird die mikroskopische Ausstellung eröffnet. An dies« soll sich im Herbst eine Ausstellung physikalischer Lehrmittel ««schließen. Es soll dabet der Versuch gemacht werden, an einer engbegrenzten Auswahl von Apparaten zu zeigen, was von namhaften deutschen Werkstätten auf diesem Gebiet« des Lehrmitteln»?«» geleistet wird, wa» ferner einzeln« Lehrer zur Unterstützung ihres Unterricht» an Hilfsmitteln selbst geschaffen haben und endlich, wa« al« Ergebnis der durch den Unterricht gebotenen An regungen von Schülern gearbeitet worden ist. Dresden. Oberbürgermeister Beutler hatte neulich in Friedrichshafen «in« Unterredung mit dem Grafen Zeppelin. Er hat sich vor allem bemüht, auch Dresden in den Bereich der Luftschtsflint« «inzubeztehrn, die eine in der Gründung begriffene große Gesellschaft vorwiegend für dm West« von Deutschland plant. Graf Zeppelin soll der Dresdner Anregung gegenüber das größt« Ent gegenkommen gezeigt haben. — Nach Eindrücken einer Fensterscheibe drangen Dieb, in die Räum« der zoologischen nab ethnographisch« Sammlung« ein und entwendeten einige Pottwalzähn«. Di» Beut«, di« sie mitgenommen und nicht verwmdm könnt«, wurde in» Strauchwerk der Zwingeranlagen wieder vorgefunden. Rötha, von der Gendarmerie wurden di« Wild- dteb« ermittelt und verhaftet, die in d« letzt« Jahr« in dm hiesigen Waldungen sowie auch in Trachea«« und Gaults fortgesetzt zur Nachtzeit ein« Meng« Fasanen ge schaffen und «ach Leipzig verkauft haben. Schönhetderhammer. Der neun Jahr« alte einzig« Sohn des Modelltischlers Pilz hängt« sich nach Kinderart an eine Droschke. Zwei hinter dem Geschirr sahrend« Radfahrer gaben da» Klingelzeichen, worauf der Knabe über die Straße laufen wollte. Er wurde jedoch von einem Radfahrer überfahren und gab nach kurzer Zett seinen Geist auf. Zwickau. Die Aufnahme einer Anleihe von fünf Million« Mark zur Bestreitung der in den nächsten zehn Jahren notwendigen außerordentlichen Ausgaben hat der hiesig« Rat beschlossen. Da« Vermögen d«r Stadt beträgt rund 27 Millionen Mark ohne den Wert der Steinkohlen zehnten, während di« Schulden sich auf rund 9 Millionen belaufen. Frankenberg. Am Donnerstag fiel der im 63. Lebensjahre stehende Stuhlbauer Lindig au» JrberSdorf in d« am Wege gelegenen GutSteich bei Geridorf und ertrank. Chemnitz. Der Rat faßte den Beschluß, di« am 1. Januar nur zu einem Teile in Kraft getretene GehaltS- staffel für Lehrer in vollem Umfange und mit rückwirkender Kraft vom 1. Januar 1909 ab in Geltung zu setzen. — Die Jahreshauptversammlung de» Verein» Sächsischer Schuldirektoren fand hier, wi» schon berichtet, am 25., 26. und 27. Juni statt. Am Sonnabend wurde die Haupt versammlung abgehalt«. Al» Ehrengast war Herr Geh. Schulrat Dr. Kühn, Dezernent für da« BolkSschulwesen im Kultusministerium erschienen. Direktor Petzold-Falken- stetn hielt «inen zeitgemäßen, mit sehr viel Sachkenntnis auSgearbeiteten Vortrag über das Thema: „Errichtung von Fortbildungsschulen für Mädchen." Seine Ausführungen ernteten vielen Beifall. Auf Antrag GötzeS-DreSden wurden beide Thesen angenommen: 1. „Die Errichtung von obli- gatorischen Fortbildungsschulen für Mädchen erweist sich allerorts als ein« dringende Notwendigkeit." 2. „Da eine allgemeine Einführung nur durch landesgesetzliche Bestim mung ermöglicht werden kann, so möchte durch da« Schul- gesetz folgende» bestimmt werden: Obligatorische Fort bildungsschulen sind sür alle Mädchen, die eine Volksschule besucht haben, zu errichten." Hierauf hielten Barchewitz- Radeberg und Houfek-Borna b. Chemnitz ebenfalls mit sehr großem Beifall aufgenommene Vorträge über „Schul leitung und Schulaufsicht". — DaS 100jährige Jubiläum der König!. Blindenanstalt wurde am Sonntag unter An- tetlnahme von über 300 ehemaligen Zöglingen au» Sachsen und Thüringen in überaus würdiger Weise begangen. Plauen. Der Landwirtschaftliche Kreisoerein im Pogtlande beschäftigt sich mit Errichtung eines Schieds gerichts bet landwirtschaftlichen Streitigkeiten. Grimma. Semtnaroberlehrer Prof. Schaarschmidt ist gestorben. Leipzig. Im Spionageprozeß Wirum wurde der Angeklagte nur wegen zwei schwerer Diebstähle verurteilt und zwar unter Einrechnung der ihm in Mainz auferlegten Zuchthausstrafe von 6 Jahren zu 9 Jahren und den üblichen Nebenstrafen. Da» Reichsgericht hat angenommen, daß dem Angeklagten bekannt war, daß die von ihm ge- stöhlen« Sachen, die er nach Frankreich liefern wollte, nicht solche waren, die im Interesse der Landesverteidigung geheim zu halten sind. Deshalb wurde der Angeklagte von der Anklage au» 8 1 des SptonagegesetzeS freigesprochen. —. Erneute Verhandlungen mit der Stadtvertretung haben ergeben, daß Schönefeld vorauSstchtlich am 1. Januar 1911 in da» Stadtgebiet einverleibt werden soll. Der Rat kann sich jedoch nur unter der Bedingung damit einverstanden erklären, daß gleichzeitig die Gemeinde Leutzsch um Einbe- zirkung nachsucht und die in Frage kommenden Behörden hierzu ihre Zustimmung erteilen. Mit Aufnahme dieser beiden Vororte in da» Stadtgebiet soll die Einverleibungs frage dann für lange Jahre erledigt sein. — Die fort- schreitende BevölkerungSziffer Leipzigs belief sich nach den Feststellungen de» statistischen Amte» Ende Mai auf 536932. — Dem am 1. Juli in den Ruhestand tretenden Justizrat Scheele ist der Charakter als Kaiserlicher Geheimer Justiz rat verliehen worden. — Verhaftet wurde ein 25 Jahre alter Arbeiter au» Schmölln, der einem Arbeiter mit einem Messer schwere Verletzungen am rechten Unterarm beibrachte. Eilenburg. Sonnabend weilte der Kgl. Provinzial schulrat Geheimrat Friese auS Magdeburg hier und nahm eine kurze Revision deS Seminars und der Präparanden- anstatt vor. Hierauf besichtigt« Geheimrat Friese eine Reihe von Schülerpension«, die seinen Beifall sanden. Kunst und Wissenschaft. Die durch viele Blätter laufende Notiz, der belgische Sozialtstenführer Demblon habe Lord Roger Rutland als „Shakespeare" entdeckt, beruht auf einem Irrtum und internationalem Reklamehumbug. In DemblonS Artikel in der Pariser „Grand Revue" ist alle» Fu« „BleibtreuS Lösung der Shakespearefrage" (Verlag von Theod. Thoma», Leipzig) entlehnt. Nachdem da» verbreitetste belgische Blatt „Le Sotr" die» Plagiat entlarvte und Demblon eingestand, daß er vletbtreu» Rutland schrtften selbst besitze, kann man sich höchstens über diesen geistigen Kommunismus wundern, der dabei aber für sich da» Eigentum eine» Anderen in Beschlag nimmt. Doch wenn Demblon prahlt, sein Artikel habe in Europa mehr Aufsehen gemacht, al» BleibtreuS- Rutlandschriften, e» werde sich sogar eine britische Rutland- Geftllschast für „seine" (l) Theorie gründen, so geht dieser Faustschlag ins Gesicht der deutschen Wahrheit uns national an. Also ein« Entdeckung „made in Sermany" findet