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MeldWßM «im volle Be,stä»dis»»z erziett werde». Der Wck>^ReG«t »MG« i» di« ElttchUug ei««« tzaverisch« Gmü» mit d« Witz i» verlia »ei» odnftm Mitttärge- »»chtrhef ei», da»«,«» räuMe drr Kaiser vayrr» da, «echt der Ar»r»»»»a de« Varfitzmde» i» diese» bayntsch« S«»at md eim« MtlttärauwaU« a» drmselb« ei». GchAmi». Wenige Lage »ich der Enmrdm, der Kiiseri» von Oesterreich wurde in Basel der italienisch« Anarchist Gt»o al« vermuthlicher Lowplic« Luechrui» ver haftet und nach Genf gebracht. W«g«n Mangel« an Be weisen w«de »wo von der Seufer Behörde wieder i» Kreihett gesetzt »nd attdan» gemäß Bunde«rathtbrschlnfie« amgewtesen. Lr «nrd« an di« deutsch« »re»»« abgeschobe». «n» wurde er tu St. Ludwig (Elsaß) verhaftet, wo er auffiel. Man fand bei ih» einen lange«, zweischneidige», frischgr- schliffeneu Dolch. Nufsl«»d. Der Pastor einer große« deutfche« Eolonie i» »ouvernemrut Sa»ara fchretbt a« «tuen Bekamt,« i« Mo«ka«: „Unser letzt«« Pfund Mehl ist «fgebaLe« «nd da« »espeaft der Hu«g»r«noth wird in wenige« Lage« vor de« Frustern unserer Hütte« anklopfen. Die Kinder schreie« scho« «ach Brod, welche« ihnen di« Elter« nicht mehr grde« können. Um Sott»« Wille» s«nd,a Sie Hilfe." — Die Deutsche« Mo«kau« bemühe« sich, ihre« unglückliche« Laud«- leute« bei-ustehen. Da« Verwaltung«system u«d der Nach- richtevverkehr find jedenfall« wangelhast, wen« selch' ei« Zü- staud t« Herze« der große« Kornkammer E«ropa« bestehe« kann Türkei. Di« »acedonische Frage beginnt die Bot schafter i« Konstantinopel ernstlich zu beschäftigen. Wie „Maulbest. Guard." ersährt, drohte» dieselben in ihren jüngste« Vorstellungen bet« Sultan hwfichtlich drr Zustände in Maer- douien mir internationaler militärischer Besetzung drr Prooi«z i« Kalle weiterer «uhestö «vgr«. Allerlri vo« der Orkeutreise erzählte Prediger Sie. Weser auf der Gustav Adolf-Bersam«- luvg in den Berliner „Königrsäleo", nachdem vor ih« Hofpre- diger v. Rogge gekprocht« hatte. Lic. Weser war früher Geistlicher in Jerusalem und hatte al« solcher in» Jahre 1872 die Murtstaukaprlle eiogeweiht. Die die«jährige Reis« nach de« heilige« Sande hat er an Bord der „Mitternacht«- sonue" »««geführt. Bo» diese« Schiffe find die Reisende« bekanntlich sehr wenig erbaut gewesen. Der Redmr verglich ««jetzt mit de« Fliegende« Holländer. Ja de« Kabine» herrschte «im Hitze, wie sie selbst im November in Afrika ungewöhnlich fein dürfte. — wer auf der „Mttteraachusonne" nicht Excellenz «ar, spielte eigentlich gar keine Rolle. Ei» Superintendent war da bloß roch eia ganz kleine« Wese». Aber überau« lirbeu«würdtg «nd brüderlich waren trotzdem Alle. Allein an 20 bi« »0 Gemrals»prrintendenten waren an Bord, so daß Propst v. Frhr. v. o. Goltz sich zu der Bemerkung gedrungen fühlte: „Wenn man die Gemralsuper- int« «deute« so heerdenwrtse zusawmenfi'ht, machen sie doch nicht mehr solchen Eiudruck!' (Stürm. Heiterkeit.) U.brigen« hatte die „Mitternachtssonne" auch einen anderen Fehler: sie hatte zu wenig Pserdekräfte, so daß fie «sich manchmal recht verspätete. — I« Kairo wurde die Kirche de« Vista» Ak olf.Verein« besucht. Wer Kairo vor Sb I ihren gesehk« hat, muß sagen, daß die Engländer doch zu Etwa« rütze find. Nach den Pyramiden wurde drr W.g zu Wagen zurückgelegt. Excelleaz Bosse war sehr gemüthltch. Er brachte die ganze Reise gleich i« gute, humoristische Verse und hat später manchs« tief empfundene, ergreifende Gedicht gemach». Er versprach, «n« dte Bersr zu senden. Da« schönste Bild bot aber eia westfälischer General Svprrinteadeut, der -u größ tem Staunen drr Beduinen in dem afrikanischen Sonner- brande beständig seinen schwarzen Lylinderhut trug. Wäh rend Andere bei den Pyramiden Esel nahmen, wählte ,r ein Käme«! und ließ sich so — auf dem Kopfe natü'lich den Evliw« — a» Kuß, der Pyrenutde» phot-graphire». Sleich EG«« wurde »au da»« -Wau befördert. I» d«r Begeister- »>g bracht, obm ein amerikauilcher Seistltchrr ei» HoE a»f Katffer Wllhel» »»d da« deutsche Reich au«, da« dröhneud w di» Wüst« schallt». I» Wage» gwg« wiever zu de« -r- kamtte» Alterthü»s«useu«. Darw wurde Rhawsr« u. al» Auttsrutttru Heiliger a« meisten angestamt, der j, zu Most« Zeiten di, Aid«» tüchtig »««drückt hatte. A» folgende« Lag» ging« p« „Extrazug" «ach Alexandrien zurück. Alle wurden entsetzlich gepreßt, Kiste« nmrde« hi« «nd da zwischen «schob«« und e» hieß immer nur hiuew w« Vergnügen? — vo« drr Ewwrihung w Bethlehem erzählte der Redner unter Anderem: Al« die Feier zu Ende war, befahl der Kaiser di« Geistlichen zu sich uud hielt ewe kleine Ausprache, der er durch lebhafte Gestikulatioaeu Nachdruck verlieh. „VW jetzt bw ich", sagt« der Kaiser etwa, „eigentlich enttäuscht, wa« de» BetrUb der christlichen Liebegthätigkett i« heiligen Lande betrifft, uud «ein Hospredtger (nämlich v. Dryauder) ist derselbe« Mrwuug. E« muß «och vtelmehr geschehe«. Für uu« evangelische Deutsche ist gegrnwärttg die -Lustigst« Zeit, um auf die armen Unterthanen der Tüiket Eindruck zu machen, von allen anderen Rationen habe« fie den Ew- druck, daß fie Etwa« von ihnen «olle«. Bo» un« aber wissen fie: wir meinen e« ehrlich. Benütze« Sie dies« Zett, «ein« Herren, lassen »te alle Streitigkeiten und suche« Sie durch Predigen und Bethätigrn der christliche« Liebe Eindruck auf da« arme voll zu machen!" — So etwa lauteten die Kaiserworte. Bon drr Kaiserin war All» entzückt. Sie nah« arabisch« Kinder auf den Arm uud herzte fie. Die Leute waren außer sich vor Wonne. Ihren Sultan sahen fie nie, da war e« fast, al« ob fie w unserem Kaiser ihren Sulla« sahen, der ihnen helfe« konnte. Und es ist ja in der That Manchem geholfe«. In Folge der Chauffeebautcn kann «an jetzt wenigsten« fahren, wenn auch immer «in geradezu ««sagbarer Staub herrschte. — Dte Erlöserkirche tn Jerusale« hat leider eine ga'z unzureichende Akustik. Lic. W.srr saß ia der MUte und hat trotzdem kau« eine« zu- sammenhäagenden Satz sowohl vo« den Worten Dryinder« aw auch von der Predigt Hoppe« gehört. Erft durch die Zeitungen hat er auch erfahren, wa« der Kaiser vom Altar au« Iprach. Den nächsten Sonntag verlebt« der Vortragende in Haifa. Eta Theil der Gesellschaft besuchte Damalku«, ew anderer Nazareth. Ewige kleine Unfälle find leider nicht ««geblieben. Ew Theil«,hDer sprang gelegentlich au» de« Zuge, well sich da« G.rüchr von «arm drohenden Zusammen stoß verbreitet hatte. Er wurde mit gebrochenem Bein tu« Hospital nach Beiruth gebracht. In Jaffa ist aus der durchreise der Grundstein zu einer Kirche gelegt worden. LOO M. find aber erst vorhanden. Gaben zur Vollendung werden erbeten. Wir haben Alle den Eindruck mitgenommen, daß Palästina ew gesegnete« Land sein könnte, wenn im Geist; de« deutschen evangelischen Ehristenthuw« dort regiert und gearbeitet würde. — Dte Hitze war groß, sehr groß, und de« Staube« war viel. Manche glaubten schon, genügend Sonnenstrahlen au'gesangen zu haben und den ganzen Winter w Deutschland nicht «ehr beizen zu brauchen. Darüber waren wir Alle ewig: bet Muttern ist« doch am schönsten Und so nahmen wir denn auch vou dieser herrlichen, glä» zenden Reise wtedrr da« Bewußtsein mit: „Deutschland, Deutschland über Alle«, über Aller ia der W:lr!" V««tfch1e». Die zahllosen Kränze, welche jetzt zum Ruheplatz der Tobten gebracht wurden, mögen wohl häufig die Frag« wecken, ob die Menschen immer ihren Tobten Kränze weihten und wie diese früher auSgesehen. Wie alt die Sitte de« KranzwindenS ist, läßt sich aber nicht sicher feststellen. Nicht jeder Völkerstomm kann aus eine gleich lange Zeit dieser Sitte zurückblicken. Im alten Testamente werden Kränze nur al- heidnischer Opferschmuck erwähnt, bet der Beschreibug der Er wendete die Mappe um und um, Überlegte, wie viel ihm ein Pfandleiher oder Trödler dafür geben würde, studierte da- vielfach umschlungene Monogramm, da« er nicht entziffern konnte, in welchem er aber den Namen des wirklichen Eigentümers vermutete. 88 Die zierliche Spielerei zu verkaufen, schien ihm zuletzt doch bedenklich. Die Polizei war gar so streng in solchen Sachen. Er mochte ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich len ken und zu Nachfragen im Schlöffe Anlaß geben, die ihn leicht Gerda NugentS Gunst kosten konnten. Der Gedanke an Gerda brachte ihn auf einen neuen Einfall. Er hatte von drr Dienerschaft gehört, daß Gerda im nächsten Mai ihren Geburtstag feiere. Ein großer Ball sollte zu Ehren desselben stattfinden, und einige der Leute beabsichtigten, dem Fräulein bei dieser Gelegenheit ein Geschenk zu machen. Ia, da« worein lichtvoller,kluger Einfall! Er wollte seinen goldglänzenden Schatz sorgfältig verwahren und ihn der jungen Dame an dem festlichen Tage al« Zeichen seiner Dankbarkeit und Verehrung überreichen. In der Frühe de« nächsten Morgen« verließ Juliu» die Wohn- ung seiner Mntter, nachdem er die alt« Ordnungwieder her gestellt hatte. An einem kalten Oktobertage trabte Frau Petroff von London nach Hause zurück. Ihr Gesicht war so düster und umwölkt wie der herbstliche Himmel ü«r ihr. Ihr Ausflug war gänzlich erfolglos geblieben. Sie hatte nicht die geringste Spur von Viktor entdeckt. Man hatte ihr außerdem Geld gestohlen, and entmutigt sah fie ihre schönsten Hoffnungen schwinden. Unterwegs begegnete , ihr ein Leichenzug, der sich nach einem ländlichen Fried hof bewegt«. Der Leichenzug war ebenso einfach, wie der Sarg, den er barg. „Ich möchte wissen, ob man mich auch einmal so be graben wird," murmelte Frau Petroff in ihrer verzwei felten Stimmung. Mit tiefernstem Blick betrachtete sie de»» Leichenbesvrger, der eben an ihr vvrüberfnhr. Der Man» hatte fünf Pfund für dieses Leichenbegäng nis erhalten. Die Note befand sich jetzt in seiner Tasche, das zurückgelegte Geld eiuer alten Frau, und am Rande der Note stand in zarten, roten Linien der Hilferuf Gu stav Campos' ans seiner asiatischen Gefangenschaft. Frau Petroff kam bei hereindäinmerndem Abend in ihrer Hütte an. Mit einer angezündeten Kerze stieg sie auf einen Stuhl,, nahm den losen Ziegelstein über den Kaminrand heraus uud steckte die Hand in die Oeffnung. Sie war leer! Wirklich leer! Die Hoffnung ihre-Lebens war ihr geraubt worden. Mit einen, wilden Schrei warf sie sich zu Boden Mit den nebelgrauen, düsteren Novembertagen began nen Viktors Hoffnungen, Angela wiederznfinden, mehr und mehr hinzuwelken. Sein Mut sank, da» fremdartige, neue Leben der Einsamkeit und unausgesetzter Arbeit, die wech- sellose Tretmühle seiner täglichen Beschäftigung bedrückte» sein Gemüt. Wenn er die kühne Entschlossenheit und Aus dauer des verstorbenen Sir Charles, seines Vaters und Edda DoruleyS besaß, die ihn zu fördern vermochten, hatte die Natur ihn, auch die krankhafte Empfindsamkeit seiner Mntter, der Lady Dornley verliehen. Er war sehr schwermütig, al« er eine» Nachmittag», früher al» gewöhnlich, das Comptoir verließ, um einen Auftrag bei einem italienischen Schiffskapitän zu besor gen. In trübe Gedanken versunken, kehrte er durch die BischofSthorstraße «ach Hause zurück, al» seine Aufmerk samkeit sich aus eine junge Dame lenkte, die mit schnellen Schritten vor ihm heiHiug. Etwa» in ihrer vornehmen Haltung und manche» Widerspruchsvolle in ihrer Erschein ung zog seinen Blick an. Sie bewegte sich wie eine Königin durch die Menge, aber sie hielt ein ziemlich umfangreiches Paket in der Hand. Ihr schwarze» Seidenkleid war alt und abgetragen, während ihr Shawltuch sehr kostbar schien, ihre Handschuhe waren von Baumwolle, aber der Schleier, der ,hr Gesicht verhüllte und dessen Enden am Hinterkopfe Leichenfrierlichkeitr« de» Patroklo« und Hektor sagt Homer «ich» von Kränze«. Erft an» dem ö. und 4. Jahrhundert v. Ehr. habe» wir sichere Nachrichten, daß Griechen di« Gräter der Tobten schmückten, und zwar an bestimmt« Todtrnfest«. Wett älter dagegen ist nun sicherlich diese pietätvolle Sitte bet den alt« Egypten, gewesen, denn von dies« hab« wir nicht nur Nachrichten darüber, fände« dte Kränz« selbst von etwa S00 v. Ehr., wenn nicht ga, 1700 v. Ehr. Allerdings weich« diese Klänze von unser« heutig« zum Theil sehr bedeutend ab. Verwendet wurden tn erster Linie Blumen blätter der Nymphara Lotus, einer Wasserrose. Doch auch Oelbaumblätter und WetdenröSchenblumeu, Weidenblüth« und Vlüthm de» RitterspomS, Weidenblätter und Blumen blätter einer Malve, sowie unseres gewöhnlichen Klatschmohn» fanden Verwendung. Bon den Kränz« drr alt« Römer hab« wir keine Originale, dafür aber gute Modelle, Ab bildungen und Beschreibung«. Sie sind unseren heutig« Kränz« schon viel ähnlicher. Sie warm theilS au» Lorbeer» und Eichenblättrrn, auch au» Ephrublättern, theilS aber au» Gräsern und Blumen hergestellt. Man verwendete sie aber nicht beliebig, sondern jede Sorte nur zu ganz bestimmter Zett. So erhielt z. B. ein Feldherr, der «in Heerlager au» be drängter Lage befreite, ein« Kranz ouS Gräsern und Wiesen blumen, de» dte befreit« Soldaten dem Hilfebringend« an Ort und Stelle wanden. Kircher««chrichtex für Rief« mit Weid«. AM 1. Advent (27. Noo.) 1898. Ja Riesa vor«. 9 Uhr PrrdigtgotttSvirnft (Pfarrer Friedrich), nach«. 2 Uhr Kmdergotte-dienst (vtakonus Bark bard,) «ad abends 5 Uhr Predi-tgotte-dienst (Hilf-geistlicher Oertel) mit Lowmuaion nach der Predigt (P arrer Fried rich). All« dies: Gottrtdi« st > in der Triuttatt-kirche. (Bor«. 11 Uhr MilttärgortkSdienä, D ako'u« Burkhardt). Kirchenmusik zum I. Advent, Bor der Predigt: Morme von Oskar Wnmana. Nach der Predigt: Geiftl. Lied für Sopran mit O gel von A. Ada«. Orgeluachspiel: 1. Satz au« der dritte« Sonate von Otkar wermanu. In Weida r/,9 Uhr Beichte und um 9 Uhr Predigt- gotte-dienst mit Lommunion (Hil -geistlicher Oertel). Wochen amt vo« 27. Nov. bi« 4 Dez. c für Riesa Hilf«gristvcher Oertel »nd iür Weida Diakoau« Burkhardt. Sv. MS«««- «nd JüngliugSverein: abend« 8 Uhr Versammlung i« Btreineivcal. Rirchemrachrichten für WrSba. Dom. 1. Advent zum Beginn de« neuen Kirchens ihre« früh >/,9 Uhr Predigt; hierauf heil. Beichte und Communion. Abende 7 Uhr Jängliag«vrrein. Mrchermachrichteu für Glrmbitr mrd Zfchatte» Dom. I. Advent. Glaubitz, Frühkirche >/,9 Uhr und Communion. — Zschalten: Spätkirche 11 Uhr. sc s; sc * °° 2 Sturm 7W Z Meteorolssiischr«. vm «. N°q-m, v»it»r. 8 8 > 8 Barometerstand Mittag» 12 Uhr. Sehr trocken 770- Beständig schön Schön «etter Veränderlich 750. Regen sMndi Biel Regen 740 zusammengesteckt waren, zeigte ein teureres Spitzengcwebe. Sie blieb vor einer Blumenhändlerin stehen, welche ihr ihre Ware anbot. „Diese Tuberosen kosten nur zwei Pence, Fränlein. Es ist schon spät, bitte, kaufen Sie die Blumen." Da- junge Mädchen zögerte einen Augenblick, dann kaufte es den kleinen Strauß. Viktor seufzte. Er dachte daran, wie sehr Angela diesf Blumen liebte. Die Unbekannte ging weiter, und Viktor folgte ihr in müßiger Neugier, die Züge der Fremden zu sehen. Sie betrat ein Tapisseriewarengeschäft, und Viktor, der durchs Fenster blickte, da sie ihm noch immer den Nücke» zmven- dete, bemerkte, wie sie ihr Paket öffnete und dessen Inhalt einem Ladendiener überreichte. Die Geschäftsführerin kam herbei, zahlte den» Mädchen etwa» Geld aus nnd breitete ein großes Stück Kanevas aus, über das sich eine längere Unterredung zu entspinnen schien. Die Fremde trug end lich die angefangene Stickerei näher zum Fenster und schlug ihren Schleier zurück. Viktor sah Angela ins Gesicht. Tau melnd vor Freude trat er bei Seite nnd wartete mit zit ternder Ungeduld, bis sie den Lade» wieder verließ. Er folgte ihr auf» neue, und erst al-sie in einer weniger be lebte» Straße angekommen waren, näherte er sich ihr. „Angela, 0, Angela, warte! Ich suche schon solange nach Dir!" „O, Viktor!" rief Angela, ihm erfreut die Hand ent gegenstreckend. „Wie konntet Ihr Euch so verbergen, Angela? Ich suche schon seit Jahren nach Dir." Er wollte ihr da» Paket abnehmen, da», sie au-dem Laden gebracht hatte. „Nein, nein," wehrte sie ab, „ich bin jetzt daran ge wöhnt, Pakete zu tragen." „Und ich nicht minder," sagte Viktor, e» ihr entwin dend. „Und wie befindet sich Deine Mama?" „Sie ist wohl," erwiderte Angela; aber ihre Heiter keit war plötzlich verschwunden. (Fortsetzung folgt.) -4,19-